20. AUG 2016 Philharmonische Serenade S C H LO S S WA C K E R B A R T H PHIL 2016/17 KO N Z E RT I N KO O P E R AT I O N M I T Arcangelo Corelli (1653-1713) Concerto grosso D-Dur op. 6 Nr. 4 Adagio-Allegro – Adagio – Vivace – Allegro-Allegro Tomaso Albinoni (1671-1751) Konzert d-Moll für Oboe, Streicher und Basso continuo op. 9 Nr. 2 Allegro e non presto – Adagio – Allegro Johann Sebastian Bach (1685-1750) Ouvertüre (Orchestersuite) Nr. 3 D-Dur BWV 1068 Ouvertüre – Air – Gavotte I/II – Bourrée – Gigue PAUSE Johann Gottlieb Graun (1703-1771) Konzert Es-Dur für Viola, Streicher und Basso continuo Allegro – Adagio, Un poco Andante – Allegro Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Sinfonie F-Dur KV 76 Allegro maestoso – Andante – Menuetto – Allegro Dominik Beykirch | Leitung und Cembalo Johannes Pfeiffer | Oboe Christina Biwank | Viola MAESTROS VON MORGEN Konzert des DIRIGENTENFORUMs des Deutschen Musikrates 1 ARCANGELO CORELLI CONCERTO GROSSO D-DUR Die Reihe der Concerti grossi op. 6, die Arcangelo Corelli im Jahre 1712 in Amsterdam veröffentlichte, galt immer als das hervorragende Musterbeispiel ihrer Gattung. In ganz Europa hatten diese Werke einen beispiellosen Erfolg. Es wird berichtet, dass die Concerti in der Londoner „Akademie zur Pflege der Vokal- und Instrumentalmusik“ so hinreißend wirkten, dass die Mitglieder alle zwölf in einem Zuge durchspielten, ohne sich von ihren Plätzen zu erheben. Der Ruhm dieser Kompositionen ist zweifellos verdient. Sie sind von vorbildlicher Klarheit und Ausgeglichenheit; wäre der Name „Klassik“ in der Musik nicht für die Wiener Klassiker reserviert, so müsste man hier von der wahren „klassischen Musik“ reden. Corellis Concerti grossi bezeichnen jenen Punkt, an dem die Instrumentalmusik völlig selbständig geworden ist und von nun an in jeder Hinsicht eigene Wege gehen wird. Die ersten acht Concerti folgen dem Schema der Sonata da chiesa, der „Kirchensonate“. Sie reihen mehrere Satzpaare der Folge langsam-schnell aneinander. Die Aufteilung in Soli und Tutti geschieht in der Weise, dass alle Concerti auch von den drei Soloinstrumenten – zwei Violinen und einem Violoncello – allein gespielt werden können. Es handelt sich also eigentlich um Triosonaten mit hinzugefügtem Tuttipart. Ihre ganze Klangpracht entfalten die Concerti allerdings nur in der Besetzung mit vollem Orchester. Das Concerto grosso op. 6 Nr. 4 ist berühmt geworden als Musterbeispiel für Corellis „cantabile“Stil. In der Tat singen hier die Instrumente auf eine Weise, die vor Corelli nicht zu finden war. Die Formanlage des Stücks entspricht schon ganz der einer viersätzigen klassischen Sinfonie. Bemerkenswert ist in dieser Hinsicht der ScherzoCharakter des dritten Satzes. ARCANGELO CORELLI * 17. Februar 1653, Fusignano (Italien) † 8. Januar 1713, Rom CONCERTO GROSSO D-DUR O P. 6 N R . 4 Entstehung 1712 Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt 25. September 2005 Spieldauer ca. 10 Minuten Besetzung Streicher, Basso continuo 2 20. AUG 2016, SA, 20.00 Uhr | Schloss Wackerbarth TOMASO ALBINONI O B O E N KO N Z E RT D - M O L L Tomaso Albinoni wurde als Sohn eines Spielkartenherstellers in Venedig geboren. Er wirkte hauptsächlich in seiner Heimatstadt. Zu Lebzeiten war er vor allem als Opernkomponist bekannt; auf diesem Gebiet erlangte er europäischen Ruhm. Heute ist vor allem seine Instrumentalmusik beliebt, die sich durch Klarheit der formalen Anlage, Vorliebe für kontrapunktische Schreibweise und eine vorherrschende heitere Grundstimmung auszeichnet. Albinoni war in der Musikgeschichte der erste, der Oboenkonzerte im Druck veröffentlichte. Seine Musik für dieses Hauptinstrument des Barock ist in vielem an Opernkantilenen orientiert. Die durchdringende Kraft der hohen Sopranlage verleiht Albinonis Oboenparts eine eindringliche und plastische Wirkung. Der erste Satz des D-Moll-Konzerts wird ganz von seinem feurigen und markanten RitornellThema getragen. Auch die Oboensoli sind weitgehend aus den Motiven dieses Themas entwickelt. Das Adagio bietet ein herausragendes Beispiel für Albinonis Klangphantasie: Über den ruhigen Achteln der übrigen Streicher spielen die Violinen sanft geschwungene Sechzehntelgirlanden. Dagegen setzt die Oboe zuerst langgezogene Haltetöne, die sich allmählich zu einer getragenen Melodie entfalten. Schließlich teilt sich etwas von der Bewegung der Violinstimme auch dem Solopart mit. Das Thema des Schlusssatzes wird zu engmaschigen Imitationen verwendet; kontrapunktische Künste und spieltechnische Virtuosität gehen hier eine glückliche Verbindung ein. TOMASO ALBINONI * 8. Juni 1671, Venedig † 17. Januar 1751, Venedig KO N Z E R T D - M O L L F Ü R OBOE, STREICHER UND BASSO C O N T I N U O O P. 9 N R . 2 Entstehung 1722 Zum ersten Mal im Programm der Dresdner Philharmonie Spieldauer ca. 14 Minuten Besetzung Oboe, Streicher, Basso continuo Von Bach bis Mozart – Philharmonische Serenade 3 JOHANN SEBASTIAN BACH ORCHESTERSUITE NR. 3 D-DUR Johann Sebastian Bachs Orchestersuiten lassen bei jeder Aufführung die ganze Pracht der barocken Hochkultur wiedererstehen. In ihrer Klangfülle wie in ihrer unvergleichlichen Satzkunst geben sie Zeugnis von einer Zeit, in der die Kunstmusik im Leben der Menschen eine außerordentlich hohe Stellung einnahm. Einzigartig ist die Verbindung von strahlender 4 Lebensfreude mit strenger Zeremonie: Auch das Leipziger Bürgertum folgte hier den Vorgaben, die von der Aristokratie gesetzt worden waren. Die dritte Orchestersuite in D-Dur entstand wahrscheinlich für Bachs Leipziger Collegium musicum. Sie erlangte Berühmtheit vor allem durch ihren unvergleichlichen zweiten Satz, Air: dieses ergreifende Stück hat eine Vielzahl von 20. AUG 2016, SA, 20.00 Uhr | Schloss Wackerbarth Bearbeitungen für alle möglichen und unmöglichen Besetzungen erfahren; aber aus jedem Missbrauch ist es unbeschadet und schön wie am ersten Tag wieder hervorgegangen. Wie in allen seinen Orchestersuiten lehnt sich Bach auch hier eng an französische Vorbilder an. Die Ouverture bringt zunächst die traditionellen feierlichen punktierten Rhythmen, denen ein lebhaftes, fugiertes Allegro folgt. Die Instrumentation mit drei obligaten Trompeten ist außerordentlich glanzvoll. Trotz der beschränkten Spielmöglichkeiten der damaligen Trompete weiß Bach höchst effektvoll für dieses Instrument zu schreiben. Im Air verzichtet Bach dann ganz auf die Bläser, wodurch ein reizvoller Klangkontrast entsteht. Gavotte und Bourrée sind verwandte Tänze, beide im Allabreve-Takt. Die Gavotte hat ein behäbigeres Tempo und beginnt mit einem charakteristischen Zweiviertel-Auftakt. Kennzeichen der feurigen Bourrée ist die starke Betonung auf dem zweiten Taktviertel. Die abschließende Gigue entspricht mit ihren gebundenen gleichmäßigen Achteln dem italienischen Typus – sie verzichtet ganz auf den springenden punktierten Rhythmus der französischen Art. Das ganze Werk ist ein Musterbeispiel für eine spätbarocke Festmusik; in ihrer hochgestimmten Energie übertrifft diese Suite noch die verwandten Kompositionen Georg Friedrich Händels. JOHANN SEBASTIAN BACH * 21. März 1685, Eisenach † 28. Juli 1750, Leipzig OUVERTÜRE (ORCHESTERSUITE) NR. 3 D-DUR BWV 1068 Entstehung ca. 1731 Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt 10. Juni 2001 Dirigent: Jean-Paul Penin Spieldauer ca. 23 Minuten Besetzung 2 Oboen, 3 Trompeten, Pauken, Streicher, Basso continuo Von Bach bis Mozart – Philharmonische Serenade 5 JOHANN GOTTLIEB GRAUN V I O L A KO N Z E RT E S - D U R Johann Gottlieb Graun war Schüler der Dresdner Kreuzschule. 1718 und 1719 war er an der Universität Leipzig immatrikuliert. Kompositions- und Violinunterricht erhielt er bei Johann Georg Pisendel. Eine Italienreise führte ihn nach Padua, wo er bei Giuseppe Tartini studierte. 1726 war er am herzoglichen Hof in Merseburg angestellt, später in Arolsen. Danach trat er in die Dienste des Kronprinzen Friedrich, zunächst in Ruppin, dann in Rheinsberg. Als Friedrich 1740 König wurde, stellte er Graun bis zu dessen Tod als Konzertmeister und Kammermusiker an. Graun hinterließ ein umfangreiches Werk: Opern, Oratorien, Kantaten, Orchesterwerke, Kammermusik. Stilistisch steht er am Ausgang des Spätbarock und am Beginn des 6 Zeitalters der Empfindsamkeit. Seine Musik weist in vielen Zügen Verwandtschaft mit der Carl Philipp Emanuel Bachs auf. Das Konzert für Viola in Es-Dur ist vielleicht in den 1760er Jahren entstanden. Als Autor wird in einer Abschrift auch der Cellist Markus Heinrich Grauel angegeben. Das Stück weist aber viele Eigenarten der Kompositionsweise Grauns auf. Nicht zuletzt seine Länge. Der berühmte englische Musikgelehrte Charles Burney sagte über Graun: „Da, wo seine Concerten und Kirchenkompositionen nicht mit Noten überhäuft sind, dass sie die Zuhörer übertäuben, ist die Länge eines jeden Satzes unmäßiger, als es die christliche Geduld ausstehen kann.“ Im Falle des Es-Dur-Konzerts wird man Burney aber nicht beipflichten wollen. 20. AUG 2016, SA, 20.00 Uhr | Schloss Wackerbarth Zwar ist das Werk ausgedehnt, jedoch bietet es eine Fülle von unterhaltsamen, gefühlvollen, virtuosen und klangprächtigen Passagen, die im Zuhörer auch nicht für einen Moment das Gefühl der Langeweile aufkommen lassen. An den Solopart werden höchste Anforderungen gestellt, die instrumententechnische Behandlung erinnert oft eher an die Violine als an die Viola. An einigen Stellen wird das Spiel in Doppelgriffen verlangt, in Terzen und Sexten. Besonders gut zur Geltung kommt das charakteristische dunkle Timbre der Viola im berührenden c-Moll-Mittelsatz. JOHANN GOTTLIEB GRAUN * 27. Oktober 1703, Uebigau-Wahrenbrück † 28. Oktober 1771, Berlin KO N Z E R T E S - D U R F Ü R VIOLA, STREICHER UND BASSO CONTINUO GR AUN W V CV: X I I I : 1 1 6 Entstehung ca. 1760er Jahre Zum ersten Mal im Programm der Dresdner Philharmonie Spieldauer ca. 20 Minuten Besetzung Viola, Streicher, Basso continuo Von Bach bis Mozart – Philharmonische Serenade 7 WOLFGANG AMADEUS MOZART SINFONIE F-DUR KV 76 Die Sinfonie KV 76 ist von einigen Geheimnissen umgeben. So ist bis heute ihre Autorschaft nicht völlig geklärt. Manche halten sie für ein Werk des Vaters Leopold Mozart. Das Autograph ist verschwunden. Das Stück fand sich im Archiv des Verlags Breitkopf & Härtel in einer Sammlung von zwanzig Mozart zugeschriebenen Sinfonien. Unter den Musikgelehrten hat die Sinfonie recht unterschiedliche Bewertungen erfahren: Wyzewa und Saint-Foix sprechen von einem mit großer Sorgfalt komponierten Werk, Alfred Einstein hingegen findet die Sinfonie recht primitiv und hebt einzig das Menuett hervor. Dem schließt sich Zaslaw an, dem aber auch noch das „reizende“ Andante sehr gefällt. Sadie 8 hingegen findet das Stück gespickt mit schwerfälligen und ungeschickten Passagen. Diese Uneinigkeit ist überraschend und fast belustigend, denn dem von geschichtlichen und kompositionstechnischen Erwägungen unbelasteten Hörer geht diese Musik in ihrer Frische und Farbigkeit sofort ein. Und das Gefühl „Mozart“ lässt sich an vielen Stellen nur schwer abweisen. Der erste Satz beginnt ungewöhnlicherweise im Piano. Das Hauptthema bezieht seine Wirkung aus dem reizvollen Kontrast zwischen staccatoSprüngen und legato-Schritten. Der Satz enthält eine Fülle von Motiven. Für die Autorschaft Wolfgang Amadeus Mozarts spricht, dass diese sehr verschiedenartigen Motive mit 20. AUG 2016, SA, 20.00 Uhr | Schloss Wackerbarth großer Kunst zu einem sinnvollen Ganzen zusammengeschmiedet werden. Bemerkenswert ist die Verwendung der Blasinstrumente, vor allem der Fagotte, die bisweilen aus dem Schatten des gesamten Orchesters hervortreten und sich solistisch bemerkbar machen. Der zweite Satz, ein Andante in B-Dur, beginnt mit einem ruhig schreitenden Thema. Im weiteren Verlauf fallen mehrfach pizzicato-Passagen auf. Erneut werden die Fagotte auf sehr charakteristische Art eingesetzt: hier mit tiefen Tönen, selbst das Kontra-B, der tiefste dem Instrument überhaupt erreichbare Ton, kommt vor. Das Menuett ist ein glanzvoll-strahlendes Stück. Sein in d-Moll stehendes Trio greift eine Figur des Hauptsatzes auf und spinnt sie weiter. Auffallend sind hier chromatische Melodiebildungen. Das Finale bietet einen fröhlichen Abschluss. Sein viertaktiges Anfangsmotiv erinnert etwas an eine Gavotte von Jean-Philippe Rameau. Wieder ist die Vielzahl der Motive hervorzuheben, die wie im ersten Satz mit müheloser Eleganz miteinander verknüpft werden. WOLFGANG AMADEUS MOZART * 27. Januar 1756, Salzburg † 5. Dezember 1791, Wien SINFONIE F-DUR KV 76 Entstehung ca. 1767 (Autorschaft umstritten) Spieldauer ca. 15 Minuten Besetzung 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner, Streicher Von Bach bis Mozart – Philharmonische Serenade 9 Dominik Beykirch ist Stipendiat im DIRIGENTENFORUM des Deutschen Musikrates sowie der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Im Januar 2015 gewann er den 6. Deutschen Hochschulwettbewerb Orchesterdirigieren, zuletzt wurde ihm ein Förderpreis des Verlagshauses Breitkopf & Härtel sowie der Ernst-von-Schuch-Preis zugesprochen. Ab der Spielzeit 2016/17 ist er Mitglied der Künstlerliste MAESTROS VON MORGEN des Deutschen Musikrates DOMINIK BEYKIRCH Dominik Beykirch absolvierte seine musikalische Ausbildung am Musikgymnasium „Schloss Belvedere“ und der Musikhochschule Franz Liszt in der Dirigierklasse von Prof. Nicolás Pasquet, Prof. Gunter Kahlert und Martin Hoff in Weimar. Bereichernde künstlerische Impulse erhielt er parallel bei zahlreichen Meisterkursen u.a. bei Bernard Haitink, Colin Metters, Jukka-Pekka Saraste und Ton Koopman. Er konzertierte u.a. mit der Staatskapelle Weimar, den Sinfonieorchestern des HR, MDR und SWR, der Dresdner Philharmonie, der Jenaer Philharmonie, den Bergischen Symphonikern, der Neuen Philharmonie Westfalen, der 10 Philharmonie Südwestfalen und dem Folkwang-Kammerorchester Essen und leitete die Uraufführung von Ludger Vollmers Jugendoper „Schillers Räuber“. In der Spielzeit 2013/14 war er im Rahmen des Hermann-HildebrandtStipendiums Assistenzdirigent von Michael Sanderling bei der Dresdner Philharmonie. Seit der Spielzeit 2015/16 ist er 2. Kapellmeister am Deutschen Nationaltheater Weimar. Hier betreute er die Neuproduktionen von „Die Fledermaus“ und „My Fair Lady“ und brachte George Alexander Albrechts Märchenoper „Die Schneekönigin“ zur Uraufführung. 20. AUG 2016, SA, 20.00 Uhr | Schloss Wackerbarth Deutscher Musikrat Projekt gGmbH DIRIGENTENFORUM Künstlerliste MAESTROS VON MORGEN Das DIRIGENTENFORUM ist das bundesweite Förderprogramm des Deutschen Musikrates für den dirigentischen Spitzennachwuchs in Deutschland, das in den Sparten Orchesterdirigieren und Chordirigieren durch Meisterkurse junge Talente fördert und für die künstlerische Begegnung der jungen Dirigentengeneration mit national wie international renommierten Dirigentenpersönlichkeiten steht. Die MAESTROS VON MORGEN sind Stipendiaten des DIRIGENTENFORUMs, die seit mehreren Jahren ihre künstlerische Qualität unter Beweis gestellt haben. Konzerte der MAESTROS VON MORGEN werden durch die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH (GVL) finanziell gefördert. Das DIRIGENTENFORUM wird überwiegend gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Von Bach bis Mozart – Philharmonische Serenade 11 JOHANNES PFEIFFER In ein musikalisches Elternhaus in Berlin hineingeboren, begann Johannes Pfeiffer seine instrumentale Ausbildung zunächst im Alter von fünf Jahren auf dem Klavier, später parallel dazu auf der Oboe. Zunächst als Privatschüler wie auch im Rahmen der Hochschulausbildung studierte er bei Prof. Gerd-Albrecht Kleinfeld in seiner Heimatstadt Berlin. Nach Abschluss des Studiums im Jahr 2001 mit dem Diplom wurde er Mitglied der „Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin“ und nahm Einflüsse zahlreicher Oboisten verschiedener Berliner Orchester auf. Bereits nach einem Jahr verließ er die Orchesterakademie, um die Position der Solo-Oboe bei der Dresdner Philharmonie wahrzunehmen, die er bis heute mit Leidenschaft ausfüllt. Gastengagements führten ihn u.a. zur Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem SWR-Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin und einige Male zum renommierten Münchner Kammerorchester. Neben der Tätigkeit im Orchester und gelegentlichen Auftritten als Konzertsolist widmet er sich gern und regelmäßig der Kammermusik. Gemeinsam mit Mitgliedern führender deutscher Orchester und führenden Nachwuchsformationen (Morgenstern-Trio, Ensemble Mediterrain) gab er Konzerte in Deutschland, 12 CHRISTINA BIWANK Brasilien, Südkorea, der Schweiz und der Ukraine. Neben diesen Tätigkeiten betreute Johannes Pfeiffer einige Jahre lang als künstlerischer Leiter eine Kammerkonzertreihe in Hartenstein/ Sachsen. Als große Bereicherung zu seinem musikalischen Schaffen wird er im Jahr 2017 den dreijährigen Ausbildungsweg „Fortbildung und Studiengang am Lichtenberger Institut “ abschließen. Auf fachübergreifender wissenschaftlicher Basis ist dessen Ziel, die Zusammenhänge und gegenseitigen Beeinflussungen zwischen dem Klang einerseits und den vielfältigen unwillkürlichen Realitäten des Körpers andererseits erlebbar und nutzbar zu machen. 20. AUG 2016, SA, 20.00 Uhr | Schloss Wackerbarth Christina Biwank stammt aus Baden-Württemberg und war Jungstudentin bei Emile Cantor an der Musikhochschule Trossingen. Sie studierte von 1990 bis 1994 bei Hariolf Schlichtig an der Hochschule für Musik in München. Ihr Studium setzte sie im Anschluss daran bei David Takeno an der Guildhall School of Music in London fort. Verschiedene internationale Meisterkurse – etwa bei Wolfram Christ, Atar Arad oder Thomas Riebl – ergänzten ihre künstlerische Ausbildung. Sie war Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und der Stiftung „Villa Musica“. Von 1996 bis 1998 war sie Mitglied der Sächsischen Staatskapelle Dresden, seit 1998 ist sie Solobratschistin der Dresdner Philharmonie. Mit dem Orchester trat sie als Solistin u.a. von Hector Berlioz´ „Harold in Italien“ und „Don Quixote“ von Richard Strauss auf. Anregungen zu Kammermusikkonzerten ergaben sich u.a. aus der regelmäßigen Teilnahme am „Open Chamber Music Seminar“ in Prussia Cove, England, sowie aus der Begegnung mit Musikern aus dem In- und Ausland. Mit dem Pianisten Christoph Berner widmet sie sich intensiv der Pflege des Duo-Repertoires für Viola und Klavier. Seit 2004 hat sie einen Lehrauftrag der Hochschule Carl Maria von Weber in Dresden. Christina Biwank spielt eine Bratsche des Geigenbaumeisters Martin Schwalb aus Wien. Von Bach bis Mozart – Philharmonische Serenade 13 GROSSE KUNST BRAUCHT GUTE FREUNDE WIR DANKEN DEN FÖRDERERN DER DRESDNER PHILHARMONIE Die Dresdner Philharmonie im heutigen Konzert 1. VIOLINEN KONTRABASS Prof. Ralf-Carsten Brömsel KV Prof. Benedikt Hübner KM Christoph Lindemann KV OBOEN Eva Dollfuß Johannes Groth KV Annegret Teichmann KM Undine Röhner-Stolle KM Prof. Guido Titze KV Deborah Jungnickel FAG OT T E 2. VIOLINEN Robert-Christian Schuster KV Cordula Fest KM Prof. Mario Hendel KV Viola Marzin KV Dr. phil. Matthias Bettin KV Andrea Dittrich KV Jörn Hettfleisch HÖRNER Prof. Friedrich Kettschau KV Dietrich Schlät KV Susanne Herberg KM TROMPETEN BRATSCHEN Andreas Jainz KV Nikolaus von Tippelskirch Christina Biwank KV Csaba Kelemen Beate Müller KV Irena Dietze Sonsoles Jouve del Castillo VIOLONCELLI PAU K E Stefan Kittlaus Ulf Prelle KV Petra Willmann KV Daniel Thiele KV KM Kammermusiker · KV Kammervirtuos 14 20. AUG 2016, SA, 20.00 Uhr | Schloss Wackerbarth Heide Süß & Julia Distler IMPRESSUM Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Bild- und Tonaufnahmen jeglicher Art während des Konzertes durch Besucher grundsätzlich untersagt sind. DRESDNER PHILHARMONIE Postfach 120 424 01005 Dresden BESUCHERSERVICE Telefon 0351 4 866 866 [email protected] CHEFDIRIGENT: Michael Sanderling EHRENDIRIGENT: Kurt Masur † ERSTER GASTDIRIGENT: Bertrand de Billy INTENDANTIN: Frauke Roth TEXT: Albert Breier Der Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft; Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors. REDAKTION: Adelheid Schloemann : GRAFISCHE GESTALTUNG büro quer DRUCK: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH Preis: 2,50 € BILDNACHWEISE Corelli: After Hugh Howard, via Wikimedia Commons Oboe, via Wikimedia Commons Bach: Elias Gottlob Haußmann, via Wikimedia Commons Graun: Valentin Daniel Preisler, via Wikimedia Commons Mozart: Saverio dalla Rosa, via Wikimedia Commons Dominik Beykirch: Matthias Eimer Johannes Pfeiffer: Marco Borggreve Christina Biwank: Marco Borggreve w w w. d re s d n e r p h i l h a r m o n i e . d e