Die Rolle von Ökosyste- men im globalen Kohlen

Werbung
Die Rolle von Ökosystemen im globalen Kohlenstoff Kreislauf
Eine Unterrichtseinheit im Fach Geographie für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II
1. Der globale Kohlenstoff-Kreislauf
2. Rolle des Landökosystems im globalen Kohlenstoff-Kreislauf
3. CO2 Senken als Lösung des Klimaproblems?
Autorin: Ana Sesartic
Fachdidaktiker: Dr. Alfred Schwarzenbach
Fachdozent: Dr. Andreas Fischlin
Zürich, den 13. Februar 2008
Inhaltsverzeichnis
1 | ÜBERBLICK
ÜBER DEN
INHALT................................... 5
2 | LEKTION 1......................................................... 6
2.1 |Lernziele................................................................................... 6
2.2 |Ablaufplan................................................................................ 6
2.2.1 |Informierender Unterrichtseinstieg................................... 7
2.2.2 |Informationen für die Lehrperson..................................... 8
2.2.3 |Schluss der Lektion.......................................................... 9
2.3 |Begründung der Methodenwahl............................................... 9
2.4 |Materialien................................................................................ 9
2.5 |Prüfungsfragen.......................................................................10
2.5.1 |Frage 1........................................................................... 10
2.5.2 |Frage 2........................................................................... 10
3 | LEKTION 2....................................................... 12
3.1 |Lernziele.................................................................................12
3.2 |Ablaufplan.............................................................................. 12
3.2.1 |Informierender Unterrichtseinstieg................................. 13
3.2.2 |Informationen für die Lehrperson................................... 13
3.2.3 |Schluss der Lektion........................................................ 14
3.3 |Begründung der Methodenwahl............................................. 14
3.4 |Materialien.............................................................................. 15
3.5 |Prüfungsfragen.......................................................................16
3.5.1 |Frage 1........................................................................... 16
3.5.2 |Frage 2........................................................................... 17
4 | LEKTION 3....................................................... 18
4.1 |Lernziele.................................................................................18
4.2 |Ablaufplan.............................................................................. 18
4.2.1 |Informierender Unterrichtseinstieg................................. 19
4.2.2 |Informationen für die Lehrperson................................... 20
4.2.3 |Schluss der Lektion........................................................ 20
4.3 |Begründung der Methodenwahl............................................. 20
4.4 |Materialien.............................................................................. 21
4.5 |Prüfungsfragen.......................................................................21
4.5.1 |Frage 1........................................................................... 21
4.5.2 |Frage 2........................................................................... 22
5 | LITERATURVERZEICHNIS.........................................23
Die Autorin dankt Dr. Jill A. Peloquin und Dr. Gian-Kasper Plattner vom Institut für Biogeochemie und Schadstoffdynamik der ETH Zürich für das Bereitstellen von Abbildungen und Informationen über den Kohlenstoff Kreislauf.
Ana Sesartic
Seite 4 von 24
1 | ÜBERBLICK ÜBER DEN INHALT
1|
LEITIDEE
Bla
bla DER UNTERRICHTSEINHEIT
Überblick über den Inhalt
Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) veröffentlichte letztes Jahr den vierten Sachstandsbericht (AR4), der den
neusten wissenschaftlichen Kenntnisstand über die globale Erwärmung zusammenfasst. Dabei wird im Bericht der Arbeitsgruppe II,
welche sich mit den Auswirkungen des Klimawandels beschäftigt,
neuerdings auch stärker auf die Eigenschaften, Güter und Dienstleistungen der Ökosysteme eingegangen und wie sie vom Klimawandel
beeinflusst werden. Das Kapitel "Ökosysteme" (Fischlin, 2007a) des
Berichts der Arbeitsgruppe II bildet die Hauptquelle für diese Unterrichtseinheit.
Da das Gas Kohlenstoffdioxid (CO2) - und somit das Element Kohlenstoff (C) - eine Schlüsselrolle beim Klimawandel spielt, bietet es sich
an, die Funktionsweise von Kreisläufen am Beispiel des Kohlenstoffs
in terrestrischen Ökosystemen zu betrachten. Auf diese Weise erhalten die Schülerinnen und Schüler Einblick in ein hochaktuelles Thema, und lernen die Rolle von Mensch und Ökosystem im globalen
Kohlenstoffkreislauf (C-Kreislauf) kennen. Schliesslich sind Kenntnisse über die Funktionsweise des C-Kreislaufs eine wichtige Voraussetzung um politische Entscheidungen und Massnahmen zur Reduktion
der anthropogenen CO2 Emissionen vornehmen zu können.
ADRESSATEN
Die vorliegende Unterrichtseinheit richtet sich an Schülerinnen und
Schüler der Sekundarstufe II, sprich in ungefähr der 5./6. Klasse des
Gymnasiums. Sie wurde für die Eingliederung in das Fach Geographie konzipiert und soll den Lernenden die Bedeutung des terrestrischen Ökosystems im globalen Kohlenstoffkreislauf näher bringen.
Dabei empfiehlt sich eine Abstimmung der Lerninhalte mit dem Biologie-Unterricht.
Alternativ wäre es auch denkbar, diese Unterrichtseinheit als Exkurs
z.B. in landwirtschaftlicher Berufsmittelschule einzusetzen.
VORWISSEN
Die Klasse sollte über ein Verständnis der Abläufe von Photosynthese und Zellatmung verfügen, sowie ein Grundwissen über die Biome
der Erde mitbringen. Ausserdem sollten die Begriffe „Nachhaltigkeit“
und „Klimawandel“ bekannt und deren Inhalt verstanden sein. Die
SchülerInnen sollten ausserdem die Funktionsweise des Treibhauseffekts kennen.
Diese Voraussetzungen dürften bei der genannten Zielgruppe gegeben sein. Bei lückenhaften Vorkenntnissen, sind evtl. Anpassungen
der Unterrichtseinheit durch die Lehrperson vorzunehmen.
Ana Sesartic
Seite 5 von 24
2 | LEKTION 1
2|
Lektion 1
Der globale Kohlenstoff-Kreislauf
2.1 | Lernziele
LEITIDEE
Die Erde ist ein komplexes System mit untereinander vernetzten und
wechselwirkenden Sphären. Diese Lektion legt den Fokus auf terrestrische Ökosysteme – sprich die Schnittstelle Boden-Biosphäre – als
einen der wichtigsten Kohlenstoffspeicher. Terrestrische Ökosysteme
(auch Landökosysteme genannt) sind eine zentrale Station im CKreislauf der Erde. Sie können sowohl als Quelle als auch als Senke
von Kohlenstoff agieren und werden massgebend durch menschliches Handeln beeinflusst.
DISPOSITIONSZIEL
Die Lernenden verfügen über Wissensgrundlagen zum C-Kreislauf in
terrestrischen Ökosystemen. Sie kennen natürliche und anthropogene Quellen und Senken von Kohlenstoff.
OPERATIONALISIERTE
LERNZIELE
Die SchülerInnen wissen wie der C-Kreislauf im Prinzip funktioniert
und können es in eigenen Worten erklären (K2). Sie nennen natürliche und anthropogene Quellen und Senken von Kohlenstoff und können am Beispiel vom Kohlenstoff die Begriffe „Stofffluss“, sowie
„Quelle“ und “Senke“ erläutern und deren Bedeutung erklären (K2).
2.2 | Ablaufplan
Thema
Dauer
Der globale Kohlenstoff-Kreislauf
LS
Fachlicher Inhalt
Informierender
2'
3'
1.
2.
Aktivitäten Lernende
Aktivitäten Lehrperson
Materialien
Zuhören,
Einstimmen, Motivieren,
Programm erläutern, Ziele
deklarieren.
Folie 1
Unterrichtseinstieg
Sich einstimmen.
Prinzipien des
Kreislaufs
Mit Banknachbar diskutieren
und C-flüsse zwischen den
Sphären im Handout einzeichnen (Systembild).
Vorwissen der Lernenden
Aktivieren. Handout 1.1 verteilen.
Handout 1.1
Wandtafel
und bunte
Kreide
Handout 1.2
3'
3.
Prinzipien des
Kreislaufs
Zuhören, Lösung vorschlagen, Handout korrigieren.
Fragen, Zuhören, Lösungsvorschläge auf Wandtafel
malen, Korrekturen anbringen, Fragen beantworten.
2'
4.
Einführung in
Zuhören. In Gruppen zusam-
Puzzle Methode erklären
Ana Sesartic
OHP
Seite 6 von 24
2 | LEKTION 1
mensitzen.
und Gruppen einteilen, Handout 1.2 und Handout 1.3
verteilen.
Gruppen: Wasser, Boden,
Luft, Organismen
„Zeitmesser“
Puzzle Methode
14'
16'
5'
45'
5.
6.
7.
Puzzle
Expertenrunde
Puzzle
Unterrichtsrunde
Anschauen unter Aspekten:
menschliche/natürliche Quelle/Senke von C
Fragen beantworten
Arbeit überwachen
Gruppen bilden mit je einem
Vertreter der Gruppe Wasser, Boden, Luft, Organismen. Jeder hat 4min um sein
„Fachgebiet“ vorzustellen.
Fragen beantworten
Zuhören.
Lektion abschliessen und
kurz Revue passieren lassen. Ausblick über die
nächste Lektion geben.
Handouts verteilen, damit
alle ein Handout zu Wasser,
Boden, Luft und Organismen haben.
Abschluss, Zusammenfassung
und Ausblick.
„Zeitmesser“
Arbeit überwachen
Handout 1.3
Handout 1.2
Handout 1.3
Handout 1.2
Handout 1.3
Handout 1.2
Total
2.2.1 | Informierender Unterrichtseinstieg
Lehrperson: „Hallo miteinander, ich begrüsse Sie zur heutigen Lektion. Dies ist die erste von drei Lektionen in denen wir uns mit der Rolle der terrestrischen Ökosysteme im Kohlenstoff-Kreislauf der Erde
beschäftigen werden. Bevor wir uns aber genauer mit den Landökosystemen beschäftigen, wollen wir heute zuerst schauen wie der globale Kohlenstoff-Kreislauf funktioniert.“
LERNZIELE
Lehrperson zeigt die Folie 1 und umschreibt die Lernziele in eigenen
Worten:
–
Sie wissen wie der Kohlenstoff-Kreislauf funktioniert.
–
Sie kennen natürliche und anthropogene Quellen und Senken von
Kohlenstoff.
Lehrperson: „Unser Programm für die heutige Stunde sieht folgendermassen aus...“
ABLAUF DER LEKTION
–
Prinzipien des Kreislaufs
Ana Sesartic
Seite 7 von 24
2 | LEKTION 1
–
Puzzle zum globalen Kohlenstoff-Kreislauf mit „Expertenrunde“
und „Unterrichtsrunde“ (30min)
Der Ablauf der Lektion kann vor dem Anfang der Lektion auch auf die
Wandtafel geschrieben werden.
Lehrperson verteilt Handout 1.1.
Lehrperson: “Gewisse Informationen über Stoffkreisläufe sind Ihnen
bereits aus anderen Fächern bekannt. Deshalb möchte ich Sie bitten,
sich gemeinsam mit Ihrem Banknachbar das folgende Blatt anzuschauen. Überlegen Sie sich kurz was zwischen den verschiedenen
Sphären abläuft und zeichnen Sie die Ihnen bekannten Kohlenstoffflüsse ein. Anschliessend werden wir Ihre Vorschläge sammeln und
gemeinsam an der Wandtafel ein Systembild erstellen.“
2.2.2 | Informationen für die Lehrperson
Vorbereitung: Lehrperson schreibt Zeitablauf des Puzzles zur Orientation an die Wandtafel:
14 min Expertenrunde: Handout lesen, Notizen für Unterrichtsrunde.
16 min Unterrichtsrunde: 4 min pro Fachgebiet
Lehrperson: „Nachdem wir uns einen ersten Überblick verschafft haben, wollen wir nun den Kohlenstoff-Kreislauf aus dem Blickwinkel
der verschiedenen Sphären anschauen.“
Lehrperson verteilt Handout 1.2. und Handout 1.3.
Lehrperson: „Sie bekommen nun ein Handout zu einem bestimmten
Teilbereich ausgeteilt, das Sie zunächst eigenständig bearbeiten sollten, sowie den Arbeitsauftrag. Ich möchte Sie bitte dazu Gruppen zu
bilden – die Personen mit dem gleichen System bilden eine Gruppe.
Lesen Sie die Handouts sorgfältig durch und diskutieren Sie danach
in Ihrer Gruppe wie Sie diese neuen Informationen Ihren Mitstudierenden am besten vermitteln können. Für diese erste Runde haben
sie 14 Minuten Zeit. Danach werden wir die Gruppen neu mischen, so
dass sich in jeder Gruppe eine Vertreterin oder Vertreter je einer
Sphäre findet. Sie als Expertin oder Experte werden dann je 4 Minuten haben Ihr Fachwissen an die anderen „Fachleute“ weiterzugeben.
Und nun, viel Spass an der Arbeit. Bei Fragen einfach Aufstrecken,
und ich komme bei Ihrer Gruppe vorbei.“
Studierende arbeiten in Gruppen, die Lehrperson steht als AnsprechpartnerIn zur Verfügung und setzt Zeitmarken.
Ana Sesartic
Seite 8 von 24
2 | LEKTION 1
2.2.3 | Schluss der Lektion
Zum Abschluss der Lektion fasst die Lehrperson die wichtigsten Erkenntnisse des Puzzles zusammen und verteilt die Handouts an die
Klasse, so das alle je ein Handout zur Atmosphäre, Hydrosphäre, Pedosphäre und Biosphäre haben. Dabei kann die Lehrperson auch auf
Fragen eingehen, die evtl. während des Puzzles aufgetaucht sind.
Die Lehrperson soll daraufhin einen Ausblick auf die nächste Lektion
geben, in welcher der Fokus auf den Landökosystemen liegt.
2.3 | Begründung der Methodenwahl
Die Schülerinnen und Schüler im Gymnasium sollten im Hinblick auf
ihr Studium gewisse Kompetenzen erlernen, welche sie auch während dem Studium werden nutzen können. Als Studentinnen und Studenten werden sie sich z.T. Ihr Wissen selber aneignen müssen, das
wichtigste extrahieren und das neu erworbene Wissen auch weitergeben müssen. Die Puzzle Methode ist dafür hervorragend geeignet,
denn die Lernenden arbeiten selbständig.
Die Puzzle Methode produziert ausserdem ein hohes „Time on Task“,
und steigert das Selbstwertgefühl und das Vertrauen der Lernenden
in die eigene Leistungsfähigkeit. Man beschäftigt sich intensiver mit
dem Thema und lernt die Sachverhalte in eigener Sprache zu erklären.
Dabei gilt es zu beachten, dass sich der Lernstoff wie im Fall des globalen Kohlenstoff-Kreislaufs gut in vier Unterbereiche mit ähnlichem
Schwierigkeitsgrad aufteilen lässt.
2.4 | Materialien
Zur Durchführung dieser Lektion benötigt die Lehrperson folgende
Materialien:
–
Folie 1 mit Lernzielen und Stundenablauf
–
Handout 1.1 (Stoffkreislauf) , 1.2 (Puzzle) und 1.3 (Arbeitsauftrag)
–
Wandtafel und bunte Kreide
–
OHP
Ana Sesartic
Seite 9 von 24
2 | LEKTION 1
Die beiliegende Datei „Folie 1“ mit Lernzielen und Stundenablauf
kann entweder mit dem OHP präsentiert werden, als Poster ausgedruckt oder auf die Wandtafel abgeschrieben werden.
Die Handouts 1.1, 1.2 und 1.3 sollen von der Lehrperson ausgedruckt
und den Studierenden zum Beginn der Gruppenarbeiten verteilt werden.
2.5 | Prüfungsfragen
2.5.1 | Frage 1
FRAGE
Stellen Sie in einer Skizze den globalen Kohlenstoff-Kreislauf dar.
Zeichnen Sie dabei die verschiedenen Sphären und Kohlenstoff-Flüsse zwischen Ihnen ein.
Die korrekt gelöste Aufgabe gibt insgesamt 10 Punkte.
ANTWORT
Insgesamt 4 Punkte gibt es für die Nennung von Atmosphäre, Hydrosphäre, Pedosphäre und Biosphäre; sprich ein Punkt pro Sphäre.
Weitere 6 Punkte gibt es für das korrekte Einzeichnen der Kohlenstoffflüsse zwischen den Sphären. Es muss ersichtlich sein, dass
jede Sphäre mit jeder anderen verbunden ist. Ausserdem müssen die
korrekten Prozesse bei den Pfeilen eingezeichnet sein, wie z.B. Photosynthese, Zellatmung, Diffusion, Verwitterung, Sedimentation, Vulkanismus etc.
2.5.2 | Frage 2
FRAGE
Erläutern Sie die Begriffe „Stofffluss“, „Quelle“ und „Senke“. Nennen
sie je zwei natürliche und anthropogene „Quellen“ und „Senken“ von
Kohlenstoff.
Pro korrekt genannter „Quelle“ bzw. „Senke“ erhalten sie einen halben Punkt. Insgesamt können Sie dafür 4 Punkte erhalten. Für die
richtig erklärten Begriffe „Stofffluss“, „Quelle“ und „Senke“ erhalten
Sie insgesamt 6 Punkte, d.h. 2 Punkte pro Begriff. Diese Aufgabe ergibt insgesamt 10 Punkte.
ANTWORT
Stofffluss: Ist der gerichtete Transport von Stoffen von einem Speicher in einen anderen.
Quelle: Stoffspeicher gibt den Stoff an einen anderen Speicher ab.
Natürliche C-Quellen: Zellatmung, Vulkanismus, Zersetzung. Anthro-
Ana Sesartic
Seite 10 von 24
2 | LEKTION 1
pogene C-Quellen: Verbrennung fossiler Brennstoffe, Landnutzungsänderungen.
Senke: Stoffspeicher nimmt den Stoff aus einem anderen Speicher
auf. Natürliche C-Senken: Photosynthese, Lösungsprozesse. Anthropogene C-Senken: Landnutzungsänderungen.
Ana Sesartic
Seite 11 von 24
3 | LEKTION 2
3|
Lektion 2
Die Rolle der Landökosysteme im globalen Kohlenstoff Kreislauf
3.1 | Lernziele
LEITIDEE
Basierend auf der ersten Lektion, wird in dieser zweiten Lektion vertieft auf die terrestrischen Ökosysteme eingegangen. Es werden
Wechselwirkungen zwischen dem menschlichen Verhalten und den
terrestrischen Ökosystemen aufgezeigt, basierend auf den neusten
Erkenntnissen des 4. IPCC Klimaberichts.
DISPOSITIONSZIEL
Die Lernenden kennen die Rolle der menschlichen Einflüsse auf die
Wechselwirkungen zwischen der Klimaerwärmung und den terrestrischen Ökosystemen als C-Senke.
OPERATIONALISIERTE
LERNZIELE
Die SchülerInnen können menschliche Einflüsse auf den C-Kreislauf
der terrestrische Ökosysteme benennen (K1). Sie verstehen den Einfluss der Klimaerwärmung auf die Eigenschaften der Landökosysteme (Grünland, Wald, Feuchtgebiete) als Quelle bzw. Senke von Kohlenstoff und können die Zusammenhänge mit eigenen Worten
erklären (K2).
3.2 | Ablaufplan
Thema
Dauer
2'
13'
10'
Die Rolle der Landökosysteme im globalen Kohlenstoffkreislauf
LS
Fachlicher Inhalt
Aktivitäten Lernende
Aktivitäten Lehrperson
Materialien
1.
Informierender
Unterrichtseinstieg
Zuhören
Einstimmen, Motivieren,
Programm erläutern, Ziele
deklarieren.
Folie 2.1
2.
Menschliche
Einflüsse auf
den C-Kreislauf
der Landökosysteme
3.
Gruppenarbeit:
wie reagiert die
Vegetation?
Sich einstimmen
Zuhören
Notizen machen
In drei Gruppen Poster erstellen: wie reagiert die Pflanzenwelt auf (1) höhere Temperaturen, (2) mehr CO2, (3)
Landnutzungsänderungen?
Ana Sesartic
Präsentation halten
Präsentation
2.1
Beamer
„Zeitmesser“
Fragen beantworten
Arbeit überwachen
Folie 2.2 als
Input-Poster
und Folie 2.3
als Anleitung
Flipchart
Seite 12 von 24
3 | LEKTION 2
Filzstifte
Gruppenarbeit:
10'
4.
10'
45'
5.
wie reagiert die
Vegetation?
Poster präsentieren, ca. 3'
pro Gruppe.
Wichtigstes aus
Posterpräsentation zusammenfassen und Ausblick geben.
Zuhören
Notizen machen
Präsentation moderieren
und kommentieren
Präsentation halten
Wandtafel
Magnete
Präsentation
2.2
Beamer
Total
3.2.1 | Informierender Unterrichtseinstieg
Lehrperson: „Hallo miteinander, ich begrüsse sie zur heutigen Lektion. In der letzten Stunde haben wir uns einen Überblick über den globalen Kohlenstoff Kreislauf verschafft. Heute wollen wir den Fokus
auf die Landökosysteme legen und schauen wie der Mensch sie beeinflusst.“
Lehrperson zeigt Folie 2.1 mit den Lernzielen und umschreibt sie in
eigenen Worten:
LERNZIELE
–
Sie kennen menschliche Einflüsse auf den C-Kreislauf der Landökosysteme
–
Sie verstehen wie der Klimawandel die Eigenschaften der Landökosysteme als Quelle/Senke von Kohlenstoff beeinflusst.
Lehrperson: „Unser Programm für die heutige Stunde sieht folgendermassen aus...“
ABLAUF DER LEKTION
–
Inputvortrag
–
Gruppenarbeit Poster erstellen und Präsentieren (20 min)
–
Abschlussvortrag
Der Ablauf der Lektion kann vor dem Anfang der Lektion auch auf die
Wandtafel geschrieben werden.
Lehrperson verteilt Handout-Zettel der Präsentation 2.1 und beginnt
mit dem Vortrag.
3.2.2 | Informationen für die Lehrperson
Es empfiehlt sich zur Vorbereitung in die Problematik einzulesen. Im
Literaturverzeichnis sind Publikationen aufgelistet, welche für die Er-
Ana Sesartic
Seite 13 von 24
3 | LEKTION 2
stellung dieser Unterrichtseinheit verwendet wurden. Besonders geeignet für diese Lektion ist die Lektüre von Fischlin (2007a), Körner
(2007) und Plattner (2007).
Relevante Zusatzinformationen zu den einzelnen Präsentationsfolien
finden sich als „Notizen“ in den Powerpoint Präsentationen. Ausserdem enthalten die Antworten auf die Prüfungsfragen nochmals genaue Informationen welche die Lehrperson in der Lektion vermitteln
sollte.
In dieser Lektion ist es besonders wichtig die Vorträge und den Arbeitsauftrag auf den Wissensstand der Lernenden anzupassen. Denn
je nach Curriculum kann es sein, das gewisse Themen bereits in verwandten Fächern (wie z.B. Biologie) behandelt wurden oder eben
nicht.
Bei der Vorbereitung der Posterpräsentation reflektieren die Lernenden bereits vorhandenes Wissen aus dem Fach Biologie. Die Folie
2.2 – als Poster ausgedruckt oder am OHP aufgelegt – soll der Klasse ans Input und Denkstütze während der Erstellung ihrer eigenen
Poster dienen. Tipps zur Erstellung des Posters und Arbeitsauftrag
befinden sich auf Folie 2.3, welche am besten ausgedruckt und an
die Klasse verteilt wird. Die Lösungen werden in der Posterpräsentation gemeinsam diskutiert und im anschliessenden Lehrervortrag, der
auch als Handout verteilt wird, erläutert.
3.2.3 | Schluss der Lektion
Zum Abschluss der Lektion fasst die Lehrperson die wichtigsten Erkenntnisse der Posterpräsentation mittels einem kurzen Vortrags zusammen. Die SchülerInnen können so nochmals die wichtigsten Informationen reflektieren und sich Notizen machen. Dabei kann die
Lehrperson auch auf Fragen eingehen, die evtl. während der Posterpräsentation aufgetaucht sind. Die Lehrperson soll daraufhin einen
Ausblick auf die nächste Lektion geben, in welcher die Frage gestellt
wird, inwiefern CO2 Senken dem Klimawandel entgegenwirken können.
3.3 | Begründung der Methodenwahl
LEHRERVORTRAG
Der Vortrag der Lehrperson am Anfang der Lektion soll den Einstieg
ins Thema erleichtern und Hintergrundwissen vermitteln. Am Schluss
der Lektion dient er als Rückblick und Zusammenfassung. Zusätzlich
bietet sich eine gute Übungsmöglichkeit für die Lernenden: sie sollen
Ana Sesartic
Seite 14 von 24
3 | LEKTION 2
aufmerksam zuhören und sich die wichtigsten Erkenntnisse notieren.
Eine Fähigkeit die auch in ihrem zukünftigen Studentenleben benötigt
wird.
GRUPPENARBEIT UND
POSTERPRÄSENTATION
Während ihrer Studienzeit oder an ihrem künftigen Arbeitsplatz werden die Lernenden häufig in Gruppen zusammenarbeiten müssen.
Deshalb ist es sinnvoll, das Diskutieren von Problemen, Einbringen
der eigenen Meinung, aber auch das aufeinander achten und zuhören schon während des Studiums zu üben, damit die Gruppenarbeit
im Studenten- und Berufsalltag leichter fällt. Auch werden sie häufig
innerhalb kurzer Zeit ihre Ideen prägnant auf Papier bringen müssen.
Deshalb erhalten die Studierenden in dieser Lektion die Aufgabe, in
einer Gruppe ein Poster zu gestalten und sich gemeinsam die Reaktionen der Vegetation auf verschiedene äussere Einflüsse zu überlegen. Schliesslich sollen sie ihre Resultate aufschreiben und den anderen Gruppen präsentieren. So können sie sich im sicheren
Rahmen der Klasse dem Lampenfieber stellen und sich im Vortragen
üben.
3.4 | Materialien
Zur Durchführung dieser Lektion benötigt die Lehrperson folgende
Materialien:
–
Folie 2.1 mit Lernzielen und Stundenablauf, Folie 2.2 als Input für
die Gruppenarbeit am Poster und Folie 2.3 mit dem Arbeitsauftrag
und Tipps zur Postererstellung
–
Präsentation 2.1 (menschliche Einwirkungen) und 2.2 (Reaktionen der Vegetation)
–
Flipchart und Filzstifte
–
Wandtafel und Magnete
–
OHP und Beamer
Die beiliegende Datei „Folie 2.1“ mit Lernzielen und Stundenablauf
kann entweder mit dem OHP präsentiert werden, als Poster ausgedruckt oder auf die Wandtafel abgeschrieben werden. Die Folie 2.2
kann entweder mit dem OHP präsentiert oder als Poster aufgehängt
werden. Folie 2.3 soll von der Lehrperson ausgedruckt und an die
Klasse verteilt werden.
Ana Sesartic
Seite 15 von 24
3 | LEKTION 2
Die Präsentationen 2.1. und 2.2 sollen von der Lehrperson als Handout ausgedruckt und den Studierenden vor der jeweiligen Präsentation verteilt werden, damit sie sich direkt Notizen machen können.
3.5 | Prüfungsfragen
3.5.1 | Frage 1
FRAGE
Beschreiben sie in eigenen Worten die Einflüsse des Menschen auf
den Kohlenstoff Kreislauf der terrestrischen Ökosysteme. Erwähnen
sie dabei auch die Auswirkungen der Klimaänderungen auf die Ökosysteme in der Schweiz.
Die korrekt gelöste Aufgabe gibt 10 Punkte.
ANTWORT
Durch menschliche Aktivitäten wird die Kapazität globaler Kohlenstoffspeicher von Landökosystemen verändert. Am einschneidensten
sind dabei die veränderte Landnutzung und die Folgen der Verbrennung fossiler Energieträger. (1 Punkt)
Unter veränderter Landnutzung versteht man die Rodung von Wäldern, Trockenlegung von Feuchtgebieten und Umwandlung von
Grasland in Ackerland. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe hat die
Erhöhung der CO2 Konzentration in der Atmosphäre sowie zusätzliche Schadstoffemissionen zur Folge. Dies führt schliesslich zum heute beobachteten Klimawandel. Der lässt sich nämlich nur durch Berücksichtigung des menschlichen Einflusses erklären. (5 Punkte)
Klimaänderungen können zusätzlich das Risiko von abrupten und unvorhersehbaren Änderungen in Ökosystemen erhöhen. Dies beeinträchtigt ihre Funktion, Produktivität und Biodiversität. Je grösser die
Stärke und Geschwindigkeit der Änderungen, umso grösser wird das
Risiko von negativen Folgen. (1 Punkt)
Landökosysteme erfüllen nicht nur wichtige Funktionen wie den
Schutz vor Naturgefahren, sie liefern auch ökonomisch relevante Produkte wie Holz, Nahrung und sauberes Wasser. Diese „Dienstleistungen“ der Schweizer Ökosysteme wird in der Zukunft durch verschiedene Klimaeffekte beeinträchtigt werden. Besonders die Kombination
von z.B. hohen Temperaturen und geringeren Niederschlägen wird
dabei ausschlaggebend sein. In höheren Lagen wird sich die Produktivität durch Erwärmung erhöhen, in tieferen Lagen wird sie unter
sommerlicher Trockenheit leiden. Allgemein werden die Ökosysteme
häufigeren und intensiveren Extremereignissen ausgesetzt sein, was
Ana Sesartic
Seite 16 von 24
3 | LEKTION 2
sie lokal gravierend stören wird, so dass sie zumindest kurzfristig ihre
Schutzwirkung verlieren können. (3 Punkte)
3.5.2 | Frage 2
FRAGE
Erläutern Sie in einigen kurzen Sätzen, wie sich die Klimaerwärmung
auf Grünlandböden, Wälder und Feuchtgebiete auswirken könnte,
und was dies für ihre Eigenschaft als Kohlenstoff Senke bedeutet.
Die korrekt gelöste Aufgabe gibt 10 Punkte.
ANTWORT
Landökosysteme sind bedeutende Kohlenstoffspeicher und unter
günstigen Bedingungen Kohlenstoffsenken. Die genaue Auswirkung
der Temperaturzunahme auf die CO2 Bilanz von Wäldern ist noch ungenügend geklärt, da gleichzeitig gegenläufige Prozesse wirken, wie
z.B. eine erhöhte Produktivität bei gleichzeitig erhöhter Bodenatmung. (2 Punkte)
Grünlandböden sind eine Kohlenstoffsenke. Besonders in kühlen Regionen und höheren Lagen ist der Kohlenstoffvorrat des Bodens sehr
gross. Bei einer Temperaturzunahme würde der Abbau organischer
Substanz im Boden jedoch beschleunigt und solche Böden würden
sich zu einer Kohlenstoffquelle entwickeln. (2 Punkte)
In mittleren Breiten (d.h. auch in der Schweiz) sind die Wälder zurzeit
Kohlenstoffsenken. Der Effekt wird verstärkt durch die steigende CO2
Konzentration und anthropogene Stickstoff-Ablagerungen sowie wärmere Temperaturen. Bei weiter steigenden CO2 Konzentrationen und
Temperaturen besteht die Gefahr einer „Sättigung“ und des Abklingens der erhöhten Produktivität, da gleichzeitig gegenläufige Prozesse wirken (Pflanzen- und Bodenatmung). Ausserdem wird durch die
Klimaerwärmung die Vegetationsstruktur der Wälder verändert. (5
Punkte)
Feuchtgebiete sind ebenfalls grosse Kohlenstoffspeicher. Wärmeres
und trockeneres Klima beschleunigt den Torfabbau und somit die
Freisetzung von CO2. (1 Punkt)
Ana Sesartic
Seite 17 von 24
4 | LEKTION 3
4|
Lektion 3
CO2 Senken als Lösung des Klimaproblems?
4.1 | Lernziele
LEITIDEE
Gegenwärtig steigt der CO2 Gehalt der Atmosphäre um 7.2 Gt C
(IPCC, 2007) jährlich. Anthropogene Emissionen durch Verbrennung
von fossilen Brennstoffen, Zementherstellung, sowie veränderte
Landnutzung, sind massgeblich für diese Zunahme in C-Flüssen verantwortlich und tragen somit zum Klimawandel bei.
In vorangehenden Lektionen haben die Schülerinnen und Schüler ein
Verständnis über den C-Kreislauf und den Einfluss des Klimawandels
auf die terrestrischen Ökosysteme gewonnen. Nun sollen Handlungsund Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden und es stellt sich die
Frage, inwiefern CO2 Senken eine solche Lösungsmöglichkeit darstellen.
DISPOSITIONSZIELE
Den Lernenden wissen, das zurzeit Bestrebungen im Gange sind um
den CO2 Gehalt der Atmosphäre mittels C-Senken zu reduzieren und
so dem Klimawandel entgegenzuwirken. Ihnen ist aber auch bewusst,
dass diese Massnahmen sowohl Vor- als auch Nachteile bergen.
OPERATIONALISIERTE
LERNZIELE
Die SchülerInnen können die aktuellen Vorschläge zur Reduktion des
CO2-Gehaltes der Atmosphäre durch C-Senken benennen (K1) und
sie können die Vor- und Nachteile dieser Lösungen abschätzen (K6).
4.2 | Ablaufplan
Thema
Dauer
2'
18'
3'
CO2 Senken als Lösung des Klimaproblems?
LS
Fachlicher Inhalt
Aktivitäten Lernende
Aktivitäten Lehrperson
Materialien
1.
Informierender
Unterrichtseinstieg
Zuhören
Einstimmen, Motivieren,
Programm erläutern, Ziele
deklarieren.
Präsentation
3
2.
3.
Vorstellung
möglicher Massnahmen zur CO2
Reduktion mittels Senken
Partnerarbeit
einführen
Ana Sesartic
Sich einstimmen
Zuhören
Notizen machen
Zuhören
Präsentation halten
Beamer
Präsentation
3
Beamer
Einführung in die Partnerarbeit: Erklären einer einfa-
Präsentation
3
Seite 18 von 24
4 | LEKTION 3
chen Nutzwertanalyse.
12'
4.
10'
45'
5.
Partnerarbeit:
Nutzwertanalyse
durchführen
Durchführung einer einfachen Nutzwertanalyse der
Massnahmen nach Gesichtspunkten der (1) Klimarelevanz, (2) Kosten, (3) Bequemlichkeit, (4)
Nebenwirkungen
Fragen beantworten
Präsentation der
Ergebnisse. Diskussion im Plenum und Abschluss.
Ergebnisse der Nutzwertanalyse präsentieren. Zuhören.
Diskutieren. Notizen machen.
Ergebnisse auf Folie zusammentragen. Präsentation
und Diskussion leiten. Fragen beantworten. Wichtige
Punkte erläutern.
Beamer
„Zeitmesser“
Handout 3
Arbeit überwachen
Folie 3
OHP
Filzstift
Total
4.2.1 | Informierender Unterrichtseinstieg
Lehrperson: „Hallo miteinander, ich begrüsse Sie zur letzten Lektion
über den Kohlenstoff Kreislauf und die Landökosysteme. In den letzten zwei Stunden haben Sie gelernt wie der globale Kohlenstoff
Kreislauf funktioniert und welche Auswirkungen menschliches Handeln und der Klimawandel auf die Funktion der Landökosysteme als
Kohlenstoff-Senke haben.
Wir haben festgestellt, der stellt ein Problem für die Ökosysteme dar.“
Lehrperson startet Präsentation 3 und zeigt die erste Folie mit Bern
im Tropenklima.
Lehrperson: „Heute wollen wir uns die Frage stellen, ob wir eine solche Zukunft mittels Kohlenstoff Senken vermeiden könnten.“
Lehrperson zeigt Folie mit den Lernzielen und umschreibt sie in eigenen Worten:
LERNZIELE
–
Sie kennen die aktuellen Vorschläge zur Reduktion des CO 2 Gehalts der Atmosphäre mittels Kohlenstoff Senken.
–
Sie kennen die Vor- und Nachteile dieser Lösungsvorschläge.
Lehrperson: „Unser Programm für die heutige Stunde sieht folgendermassen aus...“
Lehrperson zeigt Folie mit dem Stundenablauf und umschreibt sie in
eigenen Worten:
ABLAUF DER LEKTION
–
Vortrag über die CO2 Reduktionsmassnahmen mittels Senken
Ana Sesartic
Seite 19 von 24
4 | LEKTION 3
–
Nutzwertanalyse in Partnerarbeit
–
Diskussion im Plenum über die Vor- und Nachteile
Der Ablauf der Lektion kann vor dem Anfang der Lektion auch auf die
Wandtafel geschrieben werden.
Lehrperson verteilt Handout-Zettel der Präsentation 3 und beginnt mit
dem Vortrag.
4.2.2 | Informationen für die Lehrperson
Die Themengebiete Klimawandel und Kohlenstoffsenken sind hochaktuell und unterliegen stets neusten Einsichten und Forschungsergebnissen. Deshalb sollte man von Zeit zu Zeit prüfen, ob die Präsentation auf dem neusten Stand des Wissens ist.
Als Vorbereitung auf die Durchführung der Nutzwertanalyse empfiehlt
es sich diese im Buch „Einführung in den Umgang mit Umweltsystemen“ von Frischknecht und Schmied (2002) nachzuschlagen. Die für
diese Lektion vorgeschlagene Methode ist eine extrem vereinfachte
Nutzwertanalyse. Besteht Interesse, diese Methode eingehend im
Unterricht zu behandeln, bietet dieses Buch eine leicht verständliche
theoretische Grundlage.
4.2.3 | Schluss der Lektion
Zum Abschluss der Lektion sammelt die Lehrperson die Ergebnisse
der Nutzwertanalyse ein und fasst sie zusammen. Je nach Klasse,
kommt dabei eine andere Bewertung der Massnahmen zustande. Die
Lehrperson soll diese Kommentieren und auf Fragen der Lernenden
eingehen. Ausserdem soll als Quintessenz durchscheinen, dass Kohlenstoff Senken in der politischen Diskussion zwar beliebt in der Realität jedoch nur eine Symptombekämpfung sind. Dem Klima ist am
besten geholfen, indem der Energieverbrauch und somit auch der
Ausstoss an CO2 und anderen Treibhausgasen vermindert wird.
4.3 | Begründung der Methodenwahl
LEHRERVORTRAG
Der Vortrag der Lehrperson am Anfang der Lektion soll den Einstieg
ins Thema erleichtern und Hintergrundwissen vermitteln. Der Sachverhalt, welcher in dieser Lektion vermittelt werden soll ist recht komplex. Somit eignet sich der Lehrervortrag hervorragend um in kompakter Form neue Informationen zu vermitteln. Ausserdem wird so
gewährleistet, dass alle Schülerinnen und Schüler auf dem gleichen
Ana Sesartic
Seite 20 von 24
4 | LEKTION 3
Wissensstand sind, was eine Voraussetzung für die erfolgreiche
Durchführung der darauf folgenden Nutzwertanalyse ist. Zusätzlich
trainieren die Lernenden das aktive Zuhören und Notieren.
NUTZWERTANALYSE
Die Nutzwertanalyse ist eine beliebte Methode in den Umweltnaturwissenschaften. Sie wird häufig verwendet um verschiedene Handlungsalternativen qualitativ zu bewerten. Die Durchführung einer
Nutzwertanalyse in Partnerarbeit gibt den Lernenden die Möglichkeit
ein Gefühl für die Folgen von Eingriffen in die Umwelt zu entwickeln.
Ausserdem lernen sie eine Methode kennen, die nicht nur in den Naturwissenschaften sondern auch bei ökonomischen Entscheidungen
häufig angewandt wird. Zusätzlich können sie sich erneut in Teamarbeit und dem gemeinsamen Treffen von Entscheidungen (in diesem
Fall der Vergabe von Punkten) üben.
4.4 | Materialien
Zur Durchführung dieser Lektion benötigt die Lehrperson folgende
Materialien:
–
Präsentation 3 und Beamer
–
Handout 3
–
Folie 3, Filzstift und OHP
Die Datei „Präsentation 3“ sollte von der Lehrperson als Handout ausgedruckt und den Studierenden vor dem Vortrag verteilt werden, damit sie sich direkt Notizen machen können.
Das „Handout 3“ dient als Arbeitsblatt für die Nutzwertanalyse. Auf
„Folie 3“ kann die Lehrperson die Ergebnisse der Nutzwertanalyse
zusammentragen.
4.5 | Prüfungsfragen
4.5.1 | Frage 1
FRAGE
Zählen Sie fünf aktuelle Vorschläge zur Reduktion des atmosphärischen CO2 Gehalts mit Hilfe von Kohlenstoff Senken auf.
Die korrekt gelöste Aufgabe gibt insgesamt 5 Punkte.
Ana Sesartic
Seite 21 von 24
4 | LEKTION 3
ANTWORT
Aufforstung, Rodungsstopp, „Düngen“ von Meeresalgen mit Eisen, Industrielle Rückgewinnung von Kohlenstoff, Sequestrierung (Lagerung) von Kohlenstoff.
4.5.2 | Frage 2
FRAGE
Führen Sie eine Nutzwertanalyse durch mit der Sie die verschiedenen Lösungsvorschläge aus Frage 1 bewerten. Als Bewertungskriterien können sie „Klimarelevanz“ der Massnahme, wirtschaftliche „Kosten“, „Bequemlichkeit“ der Durchführung und „Nebenwirkungen“ für
Mensch und Natur verwenden. Begründen und beschreiben sie anschliessend in einigen kurzen Sätzen das Resultat Ihrer Nutzwertanalyse.
Insgesamt gibt diese Aufgabe 15 Punkte.
ANTWORT
Als Grundlage für die Lösung dient das Handout 3. Bei der Korrektur
der Frage 2 muss man die Antwort auf Frage 1 berücksichtigen,
sprich, welche Lösungsvorschläge der oder die Lernende genannt
hat. Für die Punktevergabe gibt es keine definitive Lösung, jedoch
soll auf logische Argumentation geachtet werden. So soll z.B. erkannt
werden, dass Kohlenstoffsequestrierung sehr kostspielig ist, während
eine Aufforstung der Wälder recht kostengünstig durchgeführt werden
kann. Zudem sollte das erhaltene Resultat sinnvoll begründet und
kommentiert werden.
Ana Sesartic
Seite 22 von 24
5 | LITERATURVERZEICHNIS
5|
Literaturverzeichnis
Canadell, J.G., C. Le Quéré, M.R. Raupach, C.B. Field, E.T. Buiten
huis, P. Ciais, T.J. Conway, N.P. Gillett, R.A. Houghton, G.
Marland. (2007). Contributions to accelerating atmospheric
CO2 growth from economic activity, carbon intensity, and efficiency of natural sinks. Proceedings of the National Academy
of Sciences of the United States of America. Cambridge MA.
Fischlin, A., G.F. Midgley, J.T. Price, R. Leemans, B. Gopal, C. Tur
ley, M.D.A. Rounsevell, O.P. Dube, J. Tarazona, A.A. Velichko
(2007a): Ecosystems, their properties, goods, and services.
Climate Change 2007: Impacts, Adaptation and Vulnerability.
Contribution of Working Group II to the Fourth Assessment
Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change,
M.L. Parry, O.F. Canziani, J.P. Palutikof, P.J. van der Linden
and C.E. Hanson, Eds., Cambridge University Press, Cam
bridge, 211-272.
Fischlin, A. (2007b). Die Rolle von Ökosystemen im globalen C-Kreis
lauf. Systemökologie. Institut für Integrative Biologie. D-UWIS
ETH Zürich. Präsentation im Rahmen der Vorlesung „Fach
wissenschaftliche Vertiefung mit pädagogischem Fokus Um
weltlehre“ HS 2007.
Frischknecht, P. und B. Schmied. (2002). Einführung in den Umgang
mit Umweltsystemen. Oekom Verlag. München
IPCC. (2007) Summary for Policymakers. In: Climate Change 2007:
The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I
to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental
Panel on Climate Change [Solomon, S., D. Qin, M. Manning,
Z. Chen, M. Marquis, K.B. Averyt, M.Tignor and H.L. Miller
(eds.)]. Cambridge University Press, Cambridge, United King
dom and New York, NY, USA.
Körner, C., N. Buchmann, H. Bugmann, P. Duelli, E. Hiltbrunner, G.
Müller-Ferch, J.P. Müller, O. Wildi, R. Zweifel. (2007). Land
ökosysteme. In: Klimaänderungen und die Schweiz 2050. Er
wartete Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirt
schaft. OcCC / ProClim– , Bern, 25-40.
Kugler, M. (2007). Klimaschutz auf dem Feld: Die Nutzung bestimmt
die CO2-Bilanz. In: DiePresse, Ausgabe vom 21.11.2007.
Wien.
Ana Sesartic
Seite 23 von 24
5 | LITERATURVERZEICHNIS
Lucius, E.R., H. Bayrhuber, K. Hildebrandt, K. Lochte, R. Peinert, C.
Queisser, I. Parchmann, K. Schlüter, K.-H. Starke. (2005).
Forschungsdialog: System Erde. Modul 9. Der Kohlenstoff
kreislauf. Begleittext für Lehrkräfte. Institut für die Pädagogik
der Naturwissenschaften an der Universität Kiel.
Orr, J.C., V.J. Fabry, O. Aumont, L. Bopp, S.C. Doney, R.A. Feely,
A. Gnanadesikan, N. Gruber, A. Ishida, F. Joos, R.M. Key, K.
Lindsay, E. Maier-Reimer, R. Matear, P. Monfray, A. Mouchet,
R.G. Najjar, G.-K. Plattner, K.B. Rodgers, C.L. Sabine,
J.L. Sarmiento, R. Shlitzer, R.D. Slater, I.J. Totterdell, M.F. Weirig, Y. Yamanaka, A. Yool. (2005). Anthropogenic
ocean acidification over the twenty-first century and its impact
on calcifying organisms. Nature Vol. 437 29. September 2005.
p. 681-686. doi:10.1038/nature04095
Plattner, Gian-Kasper. (2007). Global Biochemical Cycles and Cli ma
te. Tutorial 5: Terrestrial Carbon Cycle. Institute of Biogeo
chemistry and Pollutant Dynamics. ETH Zürich.
Schwarzenbach, A.M. und F. Keller. (2006). Fachdidaktik Umwelt leh
re. Umsetzung der Allgemeinen Didaktik. ETH Zürich.
UNEP. (2005). Vital Climate Change Graphics. Arendal
Zimov, S.A., E.A.G. Schuur, F.S. Chapin III. (2006). Permafrost and
the global carbon budget. Science Vol. 312 16. June 2006. p.
1612-1613. doi: 10.1126/science.1128908
Ana Sesartic
Seite 24 von 24
Herunterladen