Schlammspringer - SWR Kindernetz

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Schlammspringer | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Schlammspringer
Periophthalm us
An Land oder im Wasser, Fisch oder Lurch? Schlammspringer können
beide Lebensräume nutzen: Sie krabbeln bei Ebbe übers Land und
klettern sogar auf Bäume.
Aussehen
Schlammspringer sind Fische, die zur Familie der Grundeln und damit zur
Ordnung der Barschartigen gehören.
Die zehn bis 30 Zentimeter langen Fische besitzen die typische Gestalt der
Grundeln: Sie haben einen dicken Kopf, aus dem ihre Augen weit
hervorragen - ähnlich wie bei einem Frosch. Außerdem sind sie sehr
beweglich.
Wie alle Fische besitzen sie Flossen. Die
Brustflossen sind jedoch stark verdickt und gleichen Armen. Sie werden
von den Tieren zum Vorwärtskriechen über den schlammigen Grund
benutzt.
Bei manchen Arten sind sogar die Bauchflossen in hebelartige,
armähnliche Gebilde verwandelt.
Schlammspringer atmen durch Kiemen.
Da sie vor allem bei Ebbe an Land oder im flachen Wasser leben, ist ihre
Kiemenhöhle nur durch eine enge Kiemenspalte mit der Außenwelt
verbunden. Sind die Tiere an Land, können sie die Spalte verschließen. So
wird verhindert, dass die Kiemen austrocknen.
Damit auch die empfindlichen Auge bei ihren Landgängen nicht
austrocknen, haben die Tiere unter den Augen Hauttaschen, in denen Flüssigkeit gespeichert ist. Zum
Befeuchten ziehen sie ihre hervorstehenden Augen in den Kopf zurück und versorgen sie mit dem
Wasser aus der Hauttasche.
Heimat
Die verschiedenen Arten der Schlammspringer sind an den tropischen Meeresküsten Afrikas und
Asiens zu finden.
Lebensraum
Schlammspringer leben an den Küsten und dort in den
Mangrovensümpfen, also zwischen den Wurzeln der Mangrovenbäume
und im Schlick des Bodens.
Sie leben im Meer- und im Brackwasser, wandern aber zur
Nahrungssuche auch ins Süßwasser, zum Beispiel in Flussmündungen.
Rassen und Arten
Es gibt vermutlich mehrere hundert verschiedene Arten Schlammspringer. Dazu zählen zum Beispiel
die Gemeinen Schlammspringer, die Mangrovenschlammspringer und die Sumpfschlammspringer.
Nah verwandt sind die Unechten Schlammspringer: Sie sind reine Meeresbewohner und gehen nicht
an Land.
Lebenserwartung
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Im Aquarium gehaltene Schlammspringer wurden maximal fünf Jahre alt. Wie lange die Fische in der
Natur leben, ist nicht bekannt.
Alltag
Schlammspringer sind Bewohner zweier Welten: Sie leben wie ganz
normale Fische im Wasser, gehen aber auch - ähnlich wie Frösche - an
Land. Bei Ebbe kriechen sie vorwärts und hüpfen über den Schlickboden.
Mit ihrem Schwanz stoßen sie sich dabei vom Boden ab und schnellen
empor - daher der Name "Schlammspringer".
Obwohl sie ins Wasser könnten, halten sie sich gerne auf dem Land auf
und krabbeln sogar auf die niedrigen Äste der Mangrovenbäume.
Die meiste Zeit sitzen sie aber ruhig im flachen Wasser, wobei der Kopf
und ein Teil des Körpers über die Wasseroberfläche heraus schaut, der
Schwanz liegt meist im Wasser.
Weil sie in dieser Zeit nicht mit ihren Kiemen atmen, wie Fische es
normalerweise tun, speichern sie in ihrem vergrößerten Kieferraum
Meerwasser. Außerdem schnappen sie mit dem Maul nach Luft. Zusätzlich
können sie noch über ihre stark durchblutete Haut und über die
Ausstülpungen der Mund- und Kiemenhöhle Sauerstoff aufnehmen.
Schutz suchen Schlammspringer in Höhlen, die sie unter Wasser in den weichen Boden graben.
Diese können bis zu vier Ausgänge haben. Damit die Tiere in den Höhlen genug Luft zum atmen
haben, legen sie sich einen Luftvorrat an: Mit dem Maul tragen sie Luftblasen in ihre Höhle, so dass
sich dort eine Luftglocke bildet.
Schlammspringer leben in Gruppen. Jedes Tier hat aber sein eigenes Revier, das sich rund um seine
Wohnhöhle erstreckt.
Freunde und Feinde
Raubfische, Vögel aber auch Wasserschlangen machen Jagd auf Schlammspringer. Sie zählen
deshalb zu ihren größten Feinden.
Nachwuchs
Vermutlich gibt es bei den Schlammspringern so etwas wie eine Balz, bei der die Männchen um die
Weibchen werben. Diese legen schließlich die Eier in ihrer Wohnhöhle ab, wo sie sicher und geschützt
heranreifen können. Schließlich schlüpfen die Larven und wachsen zu jungen Schlammspringern
heran.
Ernährung
Mit ihrem dicken Kopf durchwühlen Schlammspringer den weichen Boden
nach Nahrung.
In dem Schlick suchen sie vor allem nach kleinen Krebsen, Würmern und
anderen kleinen Meeresbewohnern.
Sie weiden aber auch Algen vom Untergrund ab.
Manchmal machen sie sogar Jagd auf kleine Insekten, die bei Ebbe dicht
über dem Boden fliegen.
Haltung
Schlammspringer werden in Aquarien gehalten. Allerdings ist es nicht einfach, die besonderen
Lebensbedingungen eines Mangrovensumpfes im Aquarium nachzuahmen. Die Haltung von
Schlammspringern ist also nur für erfahrene Spezialisten geeignet.
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© Südw estrundfunk 2016
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