ms_03271749190V16.0 HCG+β Intaktes humanes Choriongonadotropin + β-Untereinheit REF SYSTEM 03271749 190 Elecsys 2010 MODULAR ANALYTICS E170 cobas e 411 cobas e 601 cobas e 602 100 entsprechenden Test‑spezifischen Parametern berechnet werden.8,9,10,11,12, Deutsch 13,14,15 Achtung Der hCG-Wert einer Patientenprobe kann in Abhängigkeit vom verwendeten Testverfahren unterschiedlich hoch gemessen werden. Der Laborbefund muss daher immer eine Angabe über die benutzte hCGBestimmungsmethode enthalten. Mit unterschiedlichen Testverfahren ermittelte hCG-Werte einer Patientenprobe können nicht miteinander verglichen werden und Ursache für medizinische Fehlinterpretationen sein. Erfolgt im Verlaufe eines Therapiemonitorings ein Wechsel des hCGBestimmungsverfahrens, so müssen die hCG-Werte beim Übergang durch Parallelmessungen mit beiden Methoden bestätigt werden. Erhöhte hCG-Konzentrationen, die nicht im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft stehen, wurden bei Patienten mit anderen Erkrankungen (z.B. bei verschiedenen Tumorerkrankungen wie Keimzell-, Ovarial-, Blasen-, Pankreas-, Magen- sowie Lungen- und Lebertumoren) gefunden.5, 6 Anwendungszweck Immunologischer in-vitro Test zur quantitativen Bestimmung der Summe von humanem Choriongonadotropin (hCG) und der hCG β‑Untereinheit in Humanserum und -plasma. Dieser Test dient zur Unterstützung folgender Anwendungszwecke: ▪ Frühzeitige Erkennung und Überwachung einer Schwangerschaft. Der Test wird auch in Kombination mit anderen Parametern zur Evaluierung des Trisomie 21-Risikos (Down-Syndrom) verwendet. Zur Diagnose von Chromosomenaberrationen sind weitere Tests erforderlich. ▪ Onkologie - beim Management von Patienten mit trophoblastischen Erkrankungen. Dieser Test dient zum Nachweis und zum Monitoring von hCG‑prodzierenden Tumorzellen aus den Eierstöcken, der Plazenta oder den Hoden. Der ElektroChemiLumineszenz ImmunoAssay “ECLIA“ ist zur Durchführung an Elecsys und cobas e Immunoassay-Systemen vorgesehen. Zusammenfassung Literatur1,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,17 Humanes Choriongonadotropin (hCG) gehört wie LH, FSH und TSH zur Familie der Glykoproteine und besteht aus 2 Untereinheiten (α‑ und β‑Kette), welche zum intakten Hormon assoziiert sind. Während die α‑Kette in allen 4 Glycoproteinhormonen nahezu identisch ist, ist die β‑Kette recht unterschiedlich aufgebaut und für die jeweils spezifische Hormonfunktion verantwortlich. HCG wird im Verlauf der Schwangerschaft in der Plazenta produziert. Außerhalb einer Schwangerschaft kann es auch durch Tumoren des Trophoblasten und von Keimzelltumoren mit trophoblastischen Gewebsanteilen sowie einigen nicht-trophoblastischen Tumoren gebildet werden. HCG setzt sich aus mehreren Isohormonen mit unterschiedlichen Molekülgrößen zusammen. Die biologische Wirkung des hCG dient dem Erhalt des Corpus luteum während der Schwangerschaft. hCG beeinflusst auch die Steroidproduktion. Im Serum von Schwangeren befindet sich vorwiegend intaktes HCG.7 Hier dienen erhöhte Werte als Hinweis auf Chorionkarzinom, Blasenmole oder Mehrlingsschwangerschaft. Erniedrigte Werte weisen auf drohenden oder verhaltenen Abort, ektopische Schwangerschaft, Gestose oder Fruchttod hin. Die hCG+β-Bestimmung wird im zweiten Schwangerschaftstrimester zusammen mit AFP und anderen Parametern, wie z.B. genaues Gestationsstadium und Gewicht der Mutter, auch als Test zur Risikobewertung für Trisomie 21 (Down-Syndrom) verwendet. Bei von Trisomie 21 betroffenen Schwangerschaften ist die AFP-Konzentration im mütterlichen Serum verringert, während der Serum-hCG+β-Spiegel der Mutter ungefähr dem zweifachen normalen Median entspricht.8 Im zweiten Schwangerschaftstrimester kann das Risiko einer Trisomie 21 mit einer geeigneten Software (siehe Abschnitt "Zusätzlich benötigte Materialien") unter Zuhilfenahme des von Wald10 beschriebenen Algorithmus und den 2014-02, V 16.0 Deutsch Die Prävalenz (%) erhöhter hCG + hCGβ-Werte bei verschiedenen Tumoren ist wie folgt: Chorionkarzinome der Hoden oder der Plazenta (100), Blasenmole (97), nicht-seminomatöse Keimzelltumoren der Hoden (48‑86), Seminom (10‑22), Pankreaskarzinome (Adenokarzinom (11‑80) und Inselzellkarzinom (22‑50)), Magenkarzinom (0‑52), Ovarialkarzinom, epithelial (18‑41), Kolonkarzinom (0‑37), Lungenkarzinom (0‑36), Brustkrebs (7‑25), Hepatom, Leberkarzinom (17‑21), Tumoren des Dünndarms (13) sowie Nierenkarzinom (10).15,16 hCG Tests zum Nachweis von intaktem hCG und der freien β‑Untereinheit sind etablierte Marker beim Management von Patienten mit trophoblastischen Tumoren und, zusammen mit AFP, bei Patienten mit nicht-seminomatösen Hodentumoren.17 Die Kombination der im HCG+β Elecsys Test eingesetzten spezifischen monoklonalen Antikörper erkennen das Holohormon, die “nicked" Formen des hCG, das β‑Core‑Fragment und die freie β‑Untereinheit. Die ruthenylierten und biotinylierten Antikörper sind gegen verschiedene Epitope des hCG-Moleküls gerichtet. Testprinzip Sandwichprinzip. Gesamtdauer des Tests: 18 Minuten ▪ 1. Inkubation: 10 µL Probe, biotinylierte monoklonale hCG‑spezifische Antikörper und ein mit Ruthenium-Komplexa) markierter monoklonaler hCG‑spezifischer Antikörper bilden einen Sandwich-Komplex. ▪ 2. Inkubation: Nach Zugabe von Streptavidin-beschichteten Mikropartikeln wird der Komplex über Biotin-Streptavidin Wechselwirkung an die Festphase gebunden. ▪ Das Reaktionsgemisch wird in die Messzelle überführt, wo die Mikropartikel durch magnetische Wirkung auf die Oberfläche der Elektrode fixiert werden. Danach werden die ungebundenen Substanzen mit ProCell/ProCell M entfernt. Durch Anlegen einer Spannung wird die Chemilumineszenzemission induziert und mit dem Photomultiplier gemessen. ▪ Die Ergebnisse werden anhand einer Kalibrationskurve ermittelt. Diese wird durch eine 2‑Punkt-Kalibration und eine über den Reagenzbarcode mitgelieferte Masterkurve gerätespezifisch generiert. a) Tris(2,2'-bipyridyl) Ruthenium(II)-Komplex (Ru(bpy) ) Reagenzien – gebrauchsfertige Lösungen Auf dem Reagenz-Rackpack-Etikett ist HCG‑BETA angegeben. M Streptavidin-beschichtete Mikropartikel (Deckel transparent), 1 Flasche, 6.5 mL: Streptavidin-beschichtete Mikropartikel, 0.72 mg/mL; Konservierungsmittel. R1 Anti-hCG-Ak~Biotin (Deckel grau), 1 Flasche, 9 mL: Biotinylierter monoklonaler anti‑hCG-Antikörper (Maus) 2.6 mg/L; Phosphatpuffer 40 mmol/L, pH 7.5; Konservierungsmittel. R2 Anti-hCG-Ak~Ru(bpy) (Deckel schwarz), 1 Flasche, 10 mL: Monoklonaler anti‑hCG-Antikörper (Maus) markiert mit RutheniumKomplex 4.6 mg/L; Phosphatpuffer 40 mmol/L, pH 6.5; Konservierungsmittel. 1/5 ms_03271749190V16.0 HCG+β Intaktes humanes Choriongonadotropin + β-Untereinheit Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise In-vitro-Diagnostikum. Die beim Umgang mit Laborreagenzien üblichen Vorsichtsmaßnahmen beachten. Die Entsorgung aller Abfälle ist gemäß den lokalen Richtlinien durchzuführen. Sicherheitsdatenblatt auf Anfrage für berufsmäßige Benutzer erhältlich. Schaumbildung bei allen Reagenzien und Probenarten (Proben, Kalibratoren und Kontrollen) vermeiden. Reagenz-Handhabung Die in der Packung befindlichen Reagenzien sind gebrauchsfertig zu einer untrennbaren Einheit zusammengefügt. Alle für die korrekte Anwendung benötigten Informationen werden über die jeweiligen Barcodes eingelesen. Lagerung und Haltbarkeit Aufbewahrung bei 2‑8 °C. Nicht einfrieren. Die Elecsys Reagenzpackung aufrecht stehend aufbewahren, um eine komplette Verfügbarkeit der Mikropartikel während des automatischen Mischens vor Gebrauch zu gewährleisten. Haltbarkeit: ungeöffnet bei 2‑8 °C bis zum angegebenen Verfallsdatum nach dem Öffnen bei 2‑8 °C 12 Wochen auf den Geräten 4 Wochen Probenentnahme und Vorbereitung Nur die nachfolgend aufgeführten Proben wurden getestet und können verwendet werden. Serum, entnommen mit Standard-Probenentnahmeröhrchen oder Röhrchen, die Trenngel enthalten. Li‑, Na‑, NH ‑Heparin, Na2‑EDTA-, K3‑EDTA-, Na-Citrat- und Na-Fluorid/KOxalat-Plasma. Bewertung: Wiederfindung 90‑110 % des Serumwertes oder Steigung 0.9‑1.1 + Korrelationskoeffizient > 0.95 (Pearson). Haltbarkeit: 3 Tage bei 2‑8 °C, 12 Monate bei ‑20 °C. Nur einmal einfrieren. 18 Die aufgeführten Probenarten wurden mit einer Auswahl an handelsüblichen Probenentnahmeröhrchen, die zu diesem Zeitpunkt erhältlich waren, getestet, d.h. nicht alle erhältlichen Röhrchen aller Hersteller wurden getestet. Probenentnahmesysteme von verschiedenen Herstellern können unterschiedliche Materialien enthalten, die die Testergebnisse im Einzelfall beeinflussen können. Bei der Verwendung von Primärröhrchen (Probenentnahmesysteme) sind die Anweisungen des Herstellers zu beachten. Proben, die Präzipitate enthalten, müssen vor dem Test zentrifugiert werden. Keine hitzeinaktivierten Proben verwenden. Keine mit Azid stabilisierten Proben und Kontrollen verwenden. Es muss sichergestellt werden, dass die Temperatur der Proben, Kalibratoren und Kontrollen zur Messung 20‑25 °C beträgt. Auf den Geräten befindliche Proben, Kontrollen und Kalibratoren sollten wegen möglicher Verdunstungseffekte innerhalb von 2 Stunden vermessen werden. Gelieferte Materialien Siehe "Reagenzien - gebrauchsfertige Lösungen". Zusätzlich benötigte Materialien ▪ REF 03302652190, HCG+β CalSet, für 4 x 1 mL ▪ REF 11731416190, PreciControl Universal, für je 2 x 3 mL PreciControl Universal 1 und 2 oder REF 11776452122, PreciControl Tumor Marker, für je 2 x 3 mL PreciControl Tumor Marker 1 und 2 ▪ REF 11732277122, Diluent Universal, 2 x 16 mL Probenverdünnungsmedium oder REF 03183971122, Diluent Universal, 2 x 36 mL Probenverdünnungsmedium ▪ Allgemein übliche Laborausrüstung ▪ Elecsys 2010, MODULAR ANALYTICS E170 oder cobas e Gerät Zur Risiko-Berechnung von Trisomie 21: ▪ Eine geeignete Software, z.B. REF 05126193, SsdwLab (V5.0 oder höher), Einzelbenutzerlizenz REF 05195047, SsdwLab (V5.0 oder höher), Mehrbenutzerlizenz ▪ REF 04481798190, AFP, 100 Tests ▪ REF 04491742190, AFP, 200 Tests ▪ REF 04487761190, AFP CalSet II, für 4 x 1 mL Zubehör für Elecsys 2010 und cobas e 411 Geräte: ▪ ▪ REF 11662988122, ProCell, 6 x 380 mL Systempuffer ▪ ▪ ▪ REF 04880340190, ProCell M, 2 x 2 L Systempuffer REF 11662970122, CleanCell, 6 x 380 mL MesszellenReinigungslösung ▪ REF 11930346122, Elecsys SysWash, 1 x 500 mL Zusatz zum Waschwasser ▪ REF 11933159001, Adapter für SysClean ▪ REF 11706802001, Elecsys 2010 AssayCup, 60 x 60 Reaktionsgefäße ▪ REF 11706799001, Elecsys 2010 AssayTip, 30 x 120 Pipettenspitzen Zubehör für MODULAR ANALYTICS E170, cobas e 601 und cobas e 602 Geräte: REF 04880293190, CleanCell M, 2 x 2 L Messzellen-Reinigungslösung REF 03023141001, PC/CC‑Cups, 12 Gefäße zum Vortemperieren von ProCell M und CleanCell M ▪ REF 03005712190, ProbeWash M, 12 x 70 mL Reinigungslösung für den Runabschluss und zum Spülen bei Reagenzwechsel ▪ REF 03004899190, PreClean M, 5 x 600 mL DetektionsReinigungslösung ▪ REF 12102137001, AssayTip/AssayCup Combimagazin M, 48 Magazine je 84 Reaktionsgefäße bzw. Pipettenspitzen, Abfallbeutel ▪ REF 03023150001, WasteLiner, Abfallbeutel ▪ REF 03027651001, SysClean Adapter M Zubehör für alle Geräte: ▪ REF 11298500316, Elecsys SysClean, 5 x 100 mL SystemReinigungslösung Testdurchführung Um eine einwandfreie Funktion des Tests sicherzustellen, sind die gerätespezifischen Anweisungen zu befolgen. Gerätespezifische Testanweisungen sind im entsprechenden Bedienungshandbuch zu finden. Das Aufmischen der Mikropartikel vor Gebrauch erfolgt automatisch. Testparameter über die auf den Reagenzien befindlichen Barcodes einlesen. Sollte in seltenen Ausnahmefällen der Barcode nicht gelesen werden können, ist die 15‑stellige Zahlenfolge einzugeben. MODULAR ANALYTICS E170, cobas e 601 und cobas e 602 Geräte: PreClean M Lösung ist erforderlich. Gekühlt gelagerte Reagenzien vor Beladung auf ca. 20 °C temperieren und in den Reagenzrotor (20 °C) des Gerätes platzieren. Schaumbildung vermeiden. Temperieren der Reagenzien sowie Öffnen und Schließen der Flaschen erfolgt selbsttätig im Gerät. Kalibration Rückführbarkeit: Diese Methode wurde am 4. International Standard für Choriongonadotropin des “National Institute for Biological Standards and Control (NIBSC)” Code 75/589 standardisiert. Jedes Elecsys Reagenz hat ein Barcode-Etikett mit spezifischen Informationen zur Kalibration der Reagenzcharge. Die vorgegebene Masterkurve wird durch den Einsatz des entsprechenden CalSets an das Gerät angepasst. 2/5 2014-02, V 16.0 Deutsch ms_03271749190V16.0 HCG+β Intaktes humanes Choriongonadotropin + β-Untereinheit Kalibrationsfrequenz: Eine Kalibration muss einmal pro Charge mit frischem Reagenz erfolgen (maximal 24 Stunden nachdem die Reagenzpackung auf dem Gerät registriert wurde). Erneute Kalibration wird empfohlen: ▪ nach 1 Monat (28 Tagen) bei Einsatz der gleichen Reagenzcharge ▪ nach 7 Tagen (bei Einsatz der gleichen Reagenzpackung auf dem Gerät) ▪ bei Bedarf: z. B. Qualitätskontrolle außerhalb des definierten Bereichs Qualitätskontrolle Zur Qualitätskontrolle PreciControl Universal oder PreciControl Tumor Marker einzusetzen. Zusätzlich können andere geeignete Kontrollmaterialien verwendet werden. Die Kontrollen der verschiedenen Konzentrationsbereiche sind in Einfachbestimmung bei Gebrauch des Tests mindestens 1 x pro 24 Stunden, 1 x pro Reagenzpackung und anlässlich einer Kalibration mitzuführen. Die Kontrollintervalle und Kontrollgrenzen sind den individuellen Anforderungen jedes Labors anzupassen. Die Ergebnisse müssen innerhalb der definierten Bereiche liegen. Jedes Labor sollte Korrekturmaßnahmen für den Fall festlegen, dass Werte außerhalb der festgelegten Grenzen liegen. Bei der Qualitätskontrolle die entsprechenden Gesetzesvorgaben und Richtlinien beachten. Berechnung Das Gerät berechnet automatisch die Analytkonzentration jeder Probe wahlweise in mIU/mL oder IU/L. Einschränkungen des Verfahrens - Interferenzen Der Test wird nicht beeinflusst durch Ikterus (Bilirubin < 410 µmol/L bzw. < 24 mg/dL), Hämolyse (Hb < 0.621 mmol/L bzw. < 1.0 g/dL), Lipämie (Intralipid < 1400 mg/dL) und Biotin (< 327 nmol/L bzw. < 80 ng/mL). Bewertung: Wiederfindung ± 10 % vom Ausgangswert. Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen. Es wurden keine Einflüsse durch Rheumafaktoren bis zu einer Konzentration von 3400 IU/mL und bei Proben von Dialysepatienten beobachtet. Kein High-dose Hook-Effekt bei hCG-Konzentrationen bis 750000 mIU/mL. 15 häufig verwendete Pharmaka wurden in vitro getestet. Es konnten keine Störungen festgestellt werden. In seltenen Einzelfällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Diese Einflüsse werden durch eine entsprechende Testanordnung minimiert. Für diagnostische Zwecke sind die Ergebnisse stets im Zusammenhang mit der Patientenvorgeschichte, der klinischen Untersuchung und anderen Untersuchungsergebnissen zu werten. Grenzen und Bereiche Messbereich 0.100‑10000 mIU/mL (definiert durch die untere Nachweisgrenze und das Maximum der Masterkurve). Werte unterhalb der unteren Nachweisgrenze werden als < 0.100 mIU/mL angegeben. Werte oberhalb des Messbereichs werden als > 10000 mIU/mL angegeben oder verdünnt (F 100) entsprechend bis 1000000 mIU/mL. Untere Messgrenzen Untere Nachweisgrenze des Tests Untere Nachweisgrenze: < 0.1 mIU/mL Die Nachweisgrenze entspricht der niedrigsten messbaren Analytkonzentration, die von Null unterschieden werden kann. Sie ist berechnet als die Konzentration, die zwei Standardabweichungen oberhalb des niedrigsten Standards liegt (Masterkalibrator, Standard 1 + 2 SD, Studie Wiederholpräzision, n = 21). Verdünnung Proben mit hCG-Konzentrationen oberhalb des Messbereichs, können mit Diluent Universal verdünnt werden. Empfohlene Verdünnung 1:100 (entweder automatisch durch die MODULAR ANALYTICS E170, 2014-02, V 16.0 Deutsch Elecsys 2010 oder cobas e Geräte oder manuell). Die Konzentration der verdünnten Probe muss > 100 mIU/mL betragen. Ergebnisse nach manueller Verdünnung mit dem Verdünnungsfaktor multiplizieren. Nach Verdünnung durch das Gerät berücksichtigt die Software der MODULAR ANALYTICS E170, Elecsys 2010 und cobas e Geräte automatisch die Verdünnung bei der Berechnung der Probenkonzentrationen. Referenzwerte Die Ergebnisse aus einer Multicenterstudie, die in klinischen Zentren in Belgien, Frankreich und Deutschland mit dem HCG+β Test ( REF 03271749) durchgeführt wurden, sind unten aufgeführt (Studie Nr. BO1P019, Status März 2003). Serumproben gesunder Probanden: ▪ ≤ 1 mIU/mL hCG für 97.5 % der Werte von 181 gesunden, nicht schwangeren prämenopausalen Frauen. Der entsprechende obere 95 % Vertrauensbereich geht bis 5.3 mIU/mL. ▪ ≤ 7 mIU/mL hCG für 97.5 % der Werte von 143 gesunden, postmenopausalen Frauen. Der entsprechende obere 95 % Vertrauensbereich geht bis 8.3 mIU/mL. ▪ < 2 mIU/mL hCG für 97.5 % der Werte von 290 Männern. Der entsprechende obere 95 % Vertrauensbereich geht bis 2.6 mIU/mL. ▪ Im Verlauf der Schwangerschaft (Schwangerschaftswochen - SSW definiert als abgeschlossene Wochen nach Beginn der letzten Menstruation) wurden folgende Werte ermittelt: Die Daten beziehen sich nur auf die Schwangerschaftswochen, für die die Fallnummern (n) größer als 10 waren. SSW N HCG mIU/mL 3 25 4 43 141 9.5-750 5 23 1398 217-7138 6 19 3339 158-31795 7 13 39759 3697-163563 8 23 90084 32065-149571 9 23 106257 63803-151410 10 20 85172 46509-186977 12 17 66676 27832-210612 14* 67 34440 13950-62530 15* 666 28962 12039-70971 16* 766 23930 9040-56451 17* 190 20860 8175-55868 18* 64 19817 8099-58176 Median 5.-95. Perz. 17.5 5.8-71.2 * Für die Schwangerschaftswochen 14 bis 18, die für die Bewertung des Trisomie 21 Risikos relevant sind, wurden die Werte von Serumproben von insgesamt 1753 Schwangeren aus Bestimmungen mit dem Elecsys HCG+β Test und dem Elecsys AFP Test in 5 klinischen Zentren evaluiert. Gewicht und Alter der Mutter sowie Gestationsalter in Tagen wurde für jede Probe angegeben. Die einzelnen Ergebnisse wurden für eine normale Verteilung der log MoM (Multiple of Median) Werte analysiert. Die Standardabweichungen der MoM-Werte sind mit veröffentlichten Daten vergleichbar. Die Mediane sowie die 5. und 95. Perzentile wurden für die abgeschlossenen Gestationswochen berechnet - siehe obige Tabelle. Verteilung der Elecsys HCG+β Ergebnisse von gesunden Probanden und Patienten mit gutartigen und bösartigen Erkrankungen. Die Ergebnisse der Patienten mit gut- bzw. bösartigen Erkrankungen sind zusammengefasste Daten aus Bestimmungen mit dem HCG+β Test ( REF 03271749) und dem HCG+β Test ( REF 11973193). 3/5 ms_03271749190V16.0 HCG+β Intaktes humanes Choriongonadotropin + β-Untereinheit Konzentration mIU/mL N Prozent (%) ≤2 > 2 - ≤ 7 > 7 - ≤ 100 MODULAR ANALYTICS E170, cobas e 601 und cobas e 602 Geräte > 100 > 1000 Gesunde Probanden 614 männliche Probanden: 290 97.9 2.1 0 0 0 weibliche Probanden: Prämenopause 181 98.9 1.1 0 0 0 weibliche Probanden: Postmenopause 143 53.1 Maligne Erkrankungen 839 Chorionkarzinom 64 10.9 10.9 21.9 Seminom 29 89.7 3.4 6.9 0 0 Keimzelltumor 109 78.0 3.7 0.9 5.5 11.9 Dottersacktumor 45 20.0 6.7 22.2 8.9 42.2 Ovarialkarzinom 38 76.3 18.4 5.3 0 0 Trophoblastische Erkrankungen 169 19.5 10.7 29.6 20.1 20.1 Mole 72 1.4 4.2 26.4 27.8 40.3 Andere 313 52.7 13.1 8.6 11.8 13.7 Probe 46.2 0.7 0 10.9 45.3 Spezifische Leistungsdaten Nachstehend werden repräsentative Leistungsdaten der Geräte aufgezeigt. Die Ergebnisse der einzelnen Laboratorien können davon abweichen. Präzision Die Präzision wurde mit Elecsys Reagenzien, gepoolten Humanseren und Kontrollen in einem modifizierten Protokoll (EP5‑A) des CLSI (Clinical and Laboratory Standards Institute) bestimmt: 6-fach pro Tag, über 10 Tage (n = 60); Wiederholpräzision auf dem Analysenautomaten MODULAR ANALYTICS E170, n = 21. Es wurden folgende Ergebnisse erzielt: Elecsys 2010 und cobas e 411 Geräte Wiederholpräzision Zwischenpräzision MW mIU/mL SD mIU/mL VK % SD mIU/mL VK % 4.81 0.21 4.4 0.22 4.6 Humanserum 2 880 11.7 1.3 22.9 2.6 Humanserum 3 7949 132 1.7 249 3.1 Humanserum 1 PreciControl Ub)1 9.14 0.19 2.1 0.24 2.6 PreciControl U2 24.0 0.96 4.0 1.11 4.6 PreciControl TMc)1 25.7 0.63 2.4 0.82 3.2 PreciControl TM2 2365 37.0 1.6 62.8 2.7 b) U = Universal c) TM = Tumor Marker Humanserum 1 0 Hinweis: Für pränatales Screening wird empfohlen, die Mediane in regelmäßigen Abständen (1 bis 3 Jahre) bzw. bei Methodenänderungen erneut zu evaluieren. Jedes Labor sollte die Übertragbarkeit der Referenzbereiche für die eigenen Patientengruppen überprüfen und gegebenenfalls selbst ermitteln. Probe Wiederholpräzision MW SD mIU/mL mIU/mL VK % 8.52 0.24 2.8 Humanserum 2 796 13.6 Humanserum 3 7012 188 PreciControl U1 7.20 PreciControl U2 PreciControl TM1 PreciControl TM2 Zwischenpräzision MW SD mIU/mL mIU/mL VK % 4.73 0.35 7.4 1.7 899 29.4 3.3 2.7 8082 344 4.3 0.18 2.5 8.49 0.29 3.4 19.6 0.55 2.8 22.5 1.05 4.6 21.4 0.39 1.8 24.2 1.11 4.6 2012 47.0 2.3 2316 84.2 3.6 Methodenvergleich Ein Vergleich des Elecsys HCG+β Tests (y) mit dem Elecsys HCG STAT Test (x) in Humanseren ergab folgende Korrelationen: Anzahl gemessener Proben: 81 Passing/Bablok19 Lineare Regression y = 1.00x + 7.40 y = 0.95x + 53.4 τ = 0.986 r = 0.999 Die Probenkonzentrationen lagen zwischen ca. 3 und ca. 8550 mIU/mL. Spezifität (analytisch) Mit den verwendeten monoklonalen Antikörpern wurden im Test folgende Kreuzreaktionen ermittelt: TSH: nicht nachweisbar, LH 0.12 %, FSH < 0.1 %. Funktionale Sensitivität < 0.6 mIU/mL Die funktionale Sensitivität ist die niedrigste Analytkonzentration, die mit einem VK (Zwischenpräzision) von 20 % reproduzierbar gemessen wird. Literatur 1 Thomas CMG, Reijnders FJL, Segers MFG, et al. Human Choriogonadotropin (HCG): Comparisons between Determinations of Intact HCG, Free HCG β-Subunit, and “Total” HCG + β in Serum during the First Half of High-Risk Pregnancy. Clinical Chemistry 1990;36(4):651-655. 2 Hoermann R, Berger P, Spoettl G, et al. Immunological Recognition and Clinical Significance of Nicked Human Chorionic Gonadotropin in Testicular Cancer. Clin Chem 1994;40(12):2306-2312. 3 Schwarz S, Berger P, Wick G. The Antigenic Surface of Human Chorionic Gonadotropin as Mapped by Murine Monoclonal Antibodies. Endocrinology 1986;118(1):189-197. 4 Runnebaum B, Rabe T. Gynäkologische Endokrinologie, Grundlagen, Physiologie, Pathologie, Prophylaxe, Diagnostik, Therapie. 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Weitergehende Informationen siehe Bedienungshandbuch des jeweiligen Gerätes, gerätespezifische Applikationsblätter, Produktinformationen und Methodenblätter aller erforderlichen Komponenten (falls im Land verfügbar). Um die Grenze zwischen dem ganzzahligen Teil und dem gebrochenen Teil einer Zahl anzugeben, wird in diesem Methodenblatt immer ein Punkt als Dezimaltrennzeichen verwendet. Tausendertrennzeichen werden nicht verwendet. Symbole In Erweiterung zur ISO 15223‑1 werden von Roche Diagnostics folgende Symbole und Zeichen verwendet. CONTENT Inhalt der Packung SYSTEM Geräte, auf denen die Reagenzien verwendet werden können Reagenz Kalibrator Volumen nach Rekonstitution oder Mischen Signifikante Ergänzungen oder Änderungen sind durch eine Markierung am Rand gekennzeichnet. © 2013, Roche Diagnostics Roche Diagnostics GmbH, Sandhofer Strasse 116, D-68305 Mannheim www.roche.com 2014-02, V 16.0 Deutsch 5/5