Die Lehre von der Isostasie

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Quelle: 978-3-623-29070-6 TERRA Geographie für Sachsen, Oberstufe, Schülerbuch, S. 8
& Das Prinzip der Isostasie
Die Lehre von der Isostasie
schen Gleichgewichts der
Erdkruste bzw. Lithosphäre.
Schwerkraft (auch Erdanziehung): Massenanziehung zwischen dem Erdkörper und Körpern, die sich
auf oder in der Nähe der
Erdoberfläche befinden.
Sie setzt sich aus der Anziehungskraft der Erde (Gravitation) und der durch die
Erdrotation bewirkten Zen-
Alfred Wegener nutzte die Erkenntnisse der ersten Isostasiemodelle zur Erklärung der Kontinentverschiebungstheorie: „ … schwimmen
also die Kontinentalschollen wirklich in einer,
wenn auch sehr zähen Flüssigkeit, so ist offenbar kein Grund einzusehen, warum sich ihre
Beweglichkeit nur in der Vertikalen äußern
solle, und nicht auch horizontale Bewegungen
vorkommen sollten.“
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Zustand des hydrostati-
Bereits im 19. Jahrhundert hatte man durch
Schweremessungen festgestellt, dass die Schwerkraft unter großen Gebirgen nicht in dem Maße
von normalen Werten abwich, wie man das aufgrund der großen Gebirgsmassive erwartet hätte.
Messungen auf dem Ozean ergaben ebenso Normalwerte. Zur Erklärung wurde 1855 die Lehre
von der Isostasie entwickelt. Erhöht sich also das
Gewicht der Lithosphäre, zum Beispiel durch Vergletscherung, so erhöht sich der Druck auf die
Asthenosphäre. Diese gibt nach und die Lithosphärenplatte sinkt tiefer in den oberen Erdmantel
ein. Verringert sich die Last durch Abschmelzen
der Gletscher, so erfolgt eine Heraushebung der
Lithosphärenplatte, bis das hydrostatische Gleichgewicht zwischen Auftrieb und Gewichtskraft, die
Isostasie, wieder hergestellt ist.
nördlic
her
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gleich, stasis = Stand):
Polarkreis
200 m
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Isostasie (griech. isos =
60
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Die Schwerkraft verleiht
den Körpern ihr Gewicht.
' Glazialisostasie
„Die Erdoberfläche Grönlands ist unter der
Last des bis zu 3 000 m dicken Eispanzers im
Zentralbereich unter den Meeresspiegel gedrückt worden. Skandinavien war während
der letzten Eiszeit (bis vor 10 000 Jahren) von
mächtigem Eis bedeckt. Seitdem ist der zentrale Bereich über 300 m aufgestiegen, noch
heute ist dort das langsame Aufschwimmen
der Lithosphäre (im Zentrum 9 mm a-1), durch
ein stetiges Zurückweichen der Ostsee, zu
beobachten. Die Geschwindigkeit des isostatischen Ausgleichs ist von der Viskosität der
unterlagernden Asthenosphäre abhängig.“
Heinrich Bahlburg/Christoph Breitkreuz: Grundlagen der Geologie. Stuttgart: Enke 1998, S. 190f.
0m
trifugalkraft zusammen.
100 m
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Eisdecke mit
Fließrichtung
Küste während
der Weichselzeit
Tundra; Steppe
Lössanwehung
nacheiszeitliche Vorgänge
Linien gleicher Hebung
zeitweilige Überflutung,
heute wieder Festland
heutige Küste
0
250 500 750 1000 km
( Isostatische Hebung Skandinaviens
4 Erklären Sie die Hebung Skandinaviens mit der
Lehre von der Isostasie.
5 Je leichter Gebirge durch Abtragung werden, je
höher werden sie. Beurteilen Sie diese Aussage.
6 Erläutern Sie die Erkenntnisse des kontinentalen
Tiefbohrprojektes.
Quelle: 978-3-623-27850-6 TERRA GWG 5/6 Geographie Wirtschaft, Ausgabe für Gymnasien in Baden-Württemberg, Schülerbuch, S. 73
Jung-Karbon
Eozän
Isostatische Hebung von
Skaninavien in Metern
Alt-Quartär
Isostasie
(grch. „isos“ = gleich,
„stasis“ = Stand): Zustand des
hydrostatischen Gleichgewichts
der Erdkruste bzw. Lithosphäre.
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Lage der Kontinente nach A. Wegener (1929)
Die Lehre von der Isostasie
Bereits im 19. Jahrhundert hatte man durch
Schweremessungen festgestellt, dass die
Schwerkraft unter großen Gebirgen nicht
in dem Maße von normalen Werten abwich, wie man das aufgrund der großen Gebirgsmasse erwartet hätte. Messungen auf
dem Ozean ergaben ebenso Normalwerte, obwohl die großen Ozeanbecken Massendefizite darstellen. Zur Erklärung dieser
unterirdischen Massenüberschüsse und Defizite entwickelten J. H. Pratt und G. B. Airy
um 1855 die Isostasielehre.
Pratt stellte sich die Erdkruste wie eine Teigmasse vor, die im Bereich der Kontinente
durch Auflockerung emporgewachsen und
in den ozeanischen Gebieten zusammengepresst wurde. Je höher die Gebirge, umso
geringer musste die Dichte oder das spezifische Gewicht sein. Unterhalb einer Ausgleichstiefe in etwa 120 Kilometer Tiefe
sind dann keine Dichteunterschiede mehr
vorhanden.
Airy nahm an, dass die Erdkruste auf schwerem Magma „schwimmt“. Gebirge tauchen
je nach Höhe unterschiedlich tief in den
Erdmantel ein. Die Kruste unter Ozeanen
musste demnach dünner sein.
Isostasie nach Pratt und Airy
A. Wegener nutzte die Erkenntnisse beider Isostasiemodelle zur Erklärung der
Kontinentverschiebung: „ … schwimmen also die Kontinentalschollen wirklich in einer,
wenn auch sehr zähen Flüssigkeit, so ist offenbar kein Grund einzusehen, warum sich
ihre Beweglichkeit nur in der Vertikalen äußern solle, und nicht auch horizontale Bewegungen vorkommen sollten, …“.
Schwerkraft
(auch Erdanziehung) Massenanziehung zwischen dem Erdkörper und Körpern, die sich auf
oder in der Nähe der Erdoberfläche befinden.
Sie setzt sich aus der Anziehungskraft der Erde (Gravitation) und der durch die Erdrotation bewirkten Zentrifugalkraft
zusammen. Die Schwerkraft ver-
1 a) Erläutere Wegeners Kontinentverschiebungstheorie.
b) Benenne Indizien, die Wegener für seine
Theorie anführen konnte.
2 a) Ordne die heutigen Kontinente jeweils
Gondwana und Laurasia zu.
b) Vergleiche die heutige Lage der Kontinente
mit der vor 60 Millionen Jahren.
3 Überprüfe die Lehre der Isostasie nach Airy
praktisch mit unterschiedlich dicken Holzklötzen in einem Glasgefäß.
4 Erkläre anhand Karte 6 die Hebung Skandinavien seit dem Ende der letzten Kaltzeit.
5 „Je leichter Gebirge durch Abtragung werden,
umso höher werden sie.“ Beurteile diese Aussage.
leiht den Körpern ihr Gewicht.
EXTRA-Link
Entwicklung der Kontinente
und Ozeane
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