Elektrische Leitfähigkeit von Festkörpern bei tiefen Temperaturen im Fortgeschrittenenpraktikum des Physikstudiums Staatsexamensarbeit in Physik von Matthias Klaus Sickmüller Referent: Prof. Dr. Hilbert νοn Löhneysen Physikalisches Institut Universität Karlsruhe (TH) März 1999 Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG ............................................................................................................................................................ 3 2 GRUNDLAGEN......................................................................................................................................................... 4 2.1 ELEKTRISCHER WIDERSTAND VON METALLEN ................................................................................................. 4 2.2 SUPRALEITUNG .................................................................................................................................................. 7 2.3 LEITFÄHIGKEIT VON HALBLEITERN ................................................................................................................. 12 Leitfähigkeit intrinsischer Halbleiter .................................................................................................................. 12 Leitfähigkeit extrinsischer Halbleiter .................................................................................................................. 14 3 VERSUCHSABLAUF ............................................................................................................................................. 16 3.1 AUFGABENSTELLUNG ...................................................................................................................................... 16 3.2 VERSUCHSAUFBAU .......................................................................................................................................... 17 3.2.1 4 3.2.2 Die Proben ............................................................................................................................................ 22 3.2.3 Heizer .................................................................................................................................................... 22 3.2.4 Thermometer ......................................................................................................................................... 23 3.2.5 Supraleitende Spule............................................................................................................................... 25 3.2.6 Die Meßmethode ................................................................................................................................... 26 3.3 He-Kryostat.......................................................................................................................................... 17 VERSUCHSDURCHFÜHRUNG ............................................................................................................................ 27 3.3.1 Abkühlen des Kryostaten....................................................................................................................... 27 3.3.2 Messungen............................................................................................................................................. 29 4 AUSWERTUNG....................................................................................................................................................... 30 LITERATURVERZEICHNIS ................................................................................................................................... 31 ANHANG..................................................................................................................................................................... 32 1. WIDERSTANDSVERLAUF DES PLATINTHERMOMETERS PT100:......................................................................... 32 2. WIDERSTANDSVERLAUF DES KOHLETHERMOMETERS: .................................................................................... 33 3. STROM-MAGNETFELDSTÄRKE ZUSAMMENHANG DER SUPRALEITENDEN SPULE:............................................ 34 2 1 Einleitung Die Messung der Temperaturabhängigkeit der elektrischen Leitfähigkeit bzw. des elektrischen Widerstands ist eine der am häufigsten verwendeten Methoden zur Charakterisierung der elektrischen Eigenschaften von Festkörpern. Obwohl sie zu den experimentell einfachsten Methoden gehört, erlaubt sie eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Ermittlung von Materialeigenschaften. In Metallen gibt zum Beispiel der Restwiderstand bei tiefen Temperaturen Aufschluß über Probenreinheit oder das mögliche Vorliegen magnetischer Störstellen. In Supraleitern läßt sich die supraleitende Übergangstemperatur und durch Anlegen eines äußeren Magnetfeldes der Verlauf des oberen kritischen Magnetfeldes bestimmen. In Halbleitern schließlich läßt sich in Verbindung mit der Messung des Hall-Effekts die Mobilität und Konzentration der Ladungsträger, sowie die Energielücke zwischen Valenz- und Leitungsband bestimmen. Der hier beschriebene Versuch soll nicht nur den Aspekt der Ermittlung der supraleitenden Übergangstemperatur Τc behandeln, sondern außerdem den Einfluß äußerer Magnetfelder auf die Stabilität der supraleitenden Phase. Damit wird zugleich durch die im Versuchsaufbau verwendete supraleitende Magnetspule ein praktisches Anwendungsbeispiel von Supraleitern zur Erzeugung von hohen Magnetfeldern geliefert. Überdies wird die elektrische Leitfähigkeit eines Halbleiters bestimmt. Zur Einführung in die Tieftemperaturphysik wurde im Rahmen dieser Arbeit ein Versuchsaufbau im Fortgeschrittenenpraktikum aufgebaut. Den Studierenden werden praktische Grundlagen zur Erzeugung und Handhabung tiefer Temperaturen vermittelt. Somit entstand ein Versuch mit dem Titel: „Elektrische Leitfähigkeit von Festkörpern bei tiefen Temperaturen". In dieser Arbeit wird der experimentelle Aufbau sowie die im Praktikum durchzuführenden Messungen und deren Auswertung beschrieben. Als weiteres wird ein Überblick über die Theorien der elektrischen Leitfähigkeit von Metallen und Halbleitern und des Phänomens der Supraleitung gegeben. 3 2 Grundlagen 2.1 Elektrischer Widerstand von Metallen Die elektrische Leitfähigkeit von Festkörpern, insbesondere von Metallen, stellte schon sehr früh eine ihrer wichtigsten und interessantesten Eigenschaften dar. So ist es durch die experimentell leicht zu bestimmende Größe des elektrischen Widerstandes möglich, Leiter bzw. Isolatoren quantitativ zu charakterisieren. Dies in einem derart weiten Bereich von 10-8 Ω bis 1020 Ω, „wie es für keinen anderen physikalischen Parameter der Fall ist" [1]. Die Theorien hierzu wurden, wie alle physikalischen Theorien, immer wieder weiterentwickelt. Auf eine klassische Beschreibung folgten quantenmechanische Modelle (freies Elektronengas, Bloch-Welle, Bändertheorie) und die Theorien zur Supraleitung. Der elektrische Widerstand kann bereits klassisch aus einfachen Annahmen hergeleitet werden. Drude ging davon aus, daß die Elektronen in einem elektrischen Feld Ε beschleunigt werden und nach einer mittleren freien Weglänge, die vom Abstand der Gitteratome abhängig ist, an den Atomrümpfen gestreut werden. Dabei verlieren die Elektronen die aus dem elektrischen Feld aufgenommene Energie. Es stellt sich eine konstante Driftgeschwindigkeit VD ein. Aus der Bewegungsgleichung m ν D = −eE τ folgt mit j = −enν D = e 2τ n ne 2τ E = σE ⇒ σ = m m Hierbei bezeichnet τ die Relaxationszeit und m die Masse des Elektrons. Somit konnte das Ohmsche Gesetz sehr einfach auf mikroskopischer Ebene erklärt werden. Um nun den Einfluß der Temperatur auf das Verhalten der Leitfähigkeit zu beschreiben, benötigt man eine allgemeinere Sichtweise. Da bei Metallen die Ladungsträgerkonzentration n temperaturunabhängig ist, muß man, um die Temperaturabhängigkeit des Widerstands zu erklären, lediglich das Temperaturverhalten der Relaxationszeit τ bzw. der Beweglichkeit der Elektronen µ betrachten. τ ist die Zeit, die benötigt wird, damit nach einem Abschalten des elektrischen Feldes die Impulsverteilung wieder in den Gleichgewichtszustand übergegangen ist. Ein Leitungselektron kann sowohl an den lonenrümpfen der Metallatome gestreut werden, als auch an den Gitterschwingungen (Phononenstreuung). Ein weiterer Einfluß sind Stöße an unmagnetischen Fremdatomen und strukturellen Gitterfehlern (Störstellenstreuung). Diese 4 Beiträge sind oft in guter Näherung voneinander unabhängig, so daß für die Gesamtstreurate τ-1 gilt: 1 τ = 1 τ Ph + 1 τ St −1 der mittleren Streurate für Phononenstreuung bzw. τ St−1 der Streurate für mit τ Ph Störstellenstreuung. Nicht betrachtet werden hier Streuprozesse an magnetischen Verunreinigungen, die z.B. zum Kondo-Effekt führen. In isotropen Medien kann der spezifische Widerstand ρ aus der Leitfähigkeit mit ρ=1/σ geschrieben werden als ρ = ρ Ph (T ) + ρ st geschrieben werden. Dieser zuerst experimentell gefundene Zusammenhang ist als Matthiesensche Regel bekannt. Da die Störstellenstreuung temperaturunabhängig ist, führt dies zu einem ebenfalls temperaturunabhängigen Anteil am spezifischen Widerstand ρst, dem sog. spezifischen Restwiderstand. Dieser temperaturunabhängige Beitrag ist bei sehr niedrigen Temperaturen, bei denen der Anteil der Phononenstreuung näherungsweise Null ist, zu erkennen. Wie sieht nun die Temperaturabhängigkeit der Streuung an Phononen aus? Für die Phononenstreuung kann man den Streuquerschnitt für Streuung an einem Phonon als proportional r zum mittleren Quadrat der Schwingungsamplitude s 2 (q ) des betreffenden Phonons mit r Wellenvektor q ansetzen [2]. Im klassischen Grenzfall höherer Temperaturen, d.h. Τ » Θ ergibt sich: r Mω2q s 2 (q ) = k BT Hierbei bezeichnet Μ die Masse der Atomrümpfe, ωρ die Phononenfrequenz und Θ die DebyeTemperatur. (Die Debye-Temperatur Θ bezeichnet diejenige Temperatur, ab der alle möglichen Zustände gerade besetzt sind). Somit folgt 1 τ Ph r kT ~ s 2 (q ) ~ Mω q2 Ersetzt man die Phononenfrequenz ωq durch die Debyesche Abschneidefrequenz ωD = kBΘ / ћ, so folgt für Τ » Θ: τ Ph ~ MΘ 2 bzw. ρ ~ T . T 5 Für Temperaturen Τ < Θ nimmt die Anregung von Phononen stark ab. In einer exakten Theorie konnte Grüneisen [3] einen für alle Metalle universellen Ausdruck für den spezifischen Widerstand pPh infolge von Phononenstreuung angeben ρ Ph (T ) = A(T Θ ) ⋅ 5 Θ T x 5 dx e x − 1 1 − e− x ∫ ( 0 )( ) der für tiefe Temperaturen (Θ/Τ -> ∞) wie Τ5 mit der Temperatur geht. Die drei wesentlichen Temperaturbereiche des Restwiderstands, des T5-Zusammenhangs sowie den linearen Anstieg des Widerstands bei höheren Temperaturen sind sehr gut im Experiment zu beobachten (siehe dazu Kapitel 5). Aus der Matthiesenschen Regel folgt für den gemessenen Widerstand R: R = RRest + RT(Τ) wobei bei Supraleitern derjenige Wert als Restwiderstand angesehen wird, der direkt oberhalb der Sprungtemperatur gemessen wird. Für RT gilt nach Grüneisen-Borelius [3] folgender Zusammenhang: RT = 1,17 ⋅ RΘ Θ ⋅ T − 0,17 ⋅ RΘ wobei Θ die Debye-Temperatur bezeichnet. Damit erlaubt eine Messung von RT die Bestimmung der Debye-Temperatur Θ. 6 2.2 Supraleitung Bei der Supraleitung, die experimentell 1908 von Heike Kamerlingh Onnes (1853-1926) an Quecksilber entdeckt wurde, vermutete man schon sehr bald, daß es sich aufgrund der auffallenden Änderung der elektrischen Leitfähigkeit, um einen Ordnungsvorgang im System der Leitungselektronen handelt. „Es mußte also eine Wechselwirkung gefunden werden, die ungeachtet der hohen Energien der Elektronen (einige eV, was einer mittleren thermischen Energie kBT von etwa 11 000 Grad entspricht) zu einer Ordnung im System führen konnte" [4]. Eine anziehende Wechselwirkung der Elektronen wurde 1950/51 von Fröhlich und Bardeen theoretisch beschrieben, als eine indirekte Wechselwirkung der Leitungselektronen über die Gitterschwingungen des Atomgitters, d.h. eine Elektron-Phonon-Wechselwirkung. Hieraus formulierten Bardeen, Cooper und Schrieffer 1957 eine mikroskopische Theorie der Supraleitung. Bekannt ist diese unter der Abkürzung „BCS-Theorie". Betrachtet man vereinfacht zwei Elektronen im Atomgitter, deren Atomrümpfe aus ihrer Ruhelage ausgelenkt werden können und bei endlichen Temperaturen Schwingungen ausführen, so werden diese positiven Rümpfe durch das erste Elektron angezogen. Man sagt: Das Gitter wird durch die negative Ladung polarisiert [4]. Das zweite Elektron kann die durch das erste hervorgerufene Polarisation spüren und erfährt somit eine Anziehung in Richtung des Ersten. Somit kann eine indirekte anziehende Wechselwirkung zwischen zwei Elektronen stattfinden. Abb. 0. Zur Polarisation des Gitters der Atomrümpfe durch die Elektronen. Cooper konnte als erster zeigen, daß die Korrelation zweier solcher Elektronen mit entgegengesetzten, gleich großen Impulsen und entgegengesetzten Eigendrehimpulsen (Spin) zu einer Absenkung der Gesamtenergie führen. Ein sogenanntes „Cooper-Paar" läßt sich schreiben als: Cooper-Paar: 7 {pr ↑,− pr ↓} Der Gesamtimpuls eines solchen Paares ist selbstverständlich gleich Null. Betrachtet man diesen Vorgang der Anziehung als Austauschwechselwirkung, so stellen die Phononen (elementare Schwingungsformen des Atomgitters) die Austauschteilchen dar. Diese r r r haben eine wohl definierte Energie. Ihr Impuls beträgt p = hk , wobei | k |= 2π / λ , h = h / 2π . Man spricht auch von einer Elektron-Elektron-Wechselwirkung via Phononen [4], wobei diese auch als „virtuelle Phononen" bezeichnet werden, da sie lediglich während des Austauschs von einem Elektron zum anderen existieren. Dadurch ist natürlich noch nicht das Phänomen der Supraleitung erklärt. Der entscheidende Schritt zum Verständnis des vollständig veränderten Leitungsverhaltens beim Eintritt in die supraleitende Phase ist die Forderung, daß alle die oben beschriebenen CooperPaare nicht unabhängig voneinander, sonder starr korreliert sind. Und zwar in der Weise, daß alle Paare einen einzigen quantenmechanischen Zustand besetzten. Da jedes einzelne Cooper-Paar den Impuls p = 0 hat, ist somit auch der Gesamtimpuls gleich Null. Diese Korrelation geschieht über Abstände der sog. BCS-Korrelationslänge ξBCS, typisch einige 100Å. Legt man nun an ein so beschaffenes System von Ladungsträgern ein äußeres elektrisches Feld an, so werden diese beschleunigt und erhalten somit einen Impuls, der, da alle Paare im gleichen Zustand sein müssen, für alle Paare gleich ist. Unsere Forderung verbietet also, daß ein CooperPaar allein durch Wechselwirkung mit dem Gitter Impuls austauscht. Dies bedeutet aber nichts anderes als die Existenz eines widerstandslosen Ladungstransports durch das Gitter [4]. Die Forderung, nach der alle Cooper-Paare den gleichen Zustand besetzen, erscheint zunächst willkürlich und widerspricht sogar dem sog. Pauliprinzip, nach dem Teilchen mit halbzahligen Spin (Fermionen, wozu auch Elektronen zählen) der Fermi-Statistik gehorchen und jeden Quantenzustand nur einmal besetzen dürfen. Jedoch handelt es sich bei den Cooper-Paaren nicht mehr um einzelne Elektronen, sondern um Elektronenpaare. Diese besitzen einen Gesamtimpuls von Null (geradzahlig), sind somit also Bosonen und unterliegen der sog. Bose-Einstein-Statistik, was zur Folge hat, daß ein bereits besetzter Zustand wieder besetzt wird, und zwar um so wahrscheinlicher, je häufiger er bereits besetzt ist. Die Stabilität dieses Teilchens ist natürlich nicht unbegrenzt. Soll ein einzelnes Paar aufgebrochen werden, so ist hierfür die Bindungsenergie der Paarkorrelation erforderlich. Wird der gemeinsame Impuls der Cooper-Paare gesteigert, erreicht man einen kritischen Wert, bei dem die aus dem elektrischen Feld aufgenommene Energie dieser Bindungsenergie entspricht. Oberhalb dieses kritischen Impulses (der gleichbedeutend mit einer kritischen Stromdichte ist) setzt die Wechselwirkung mit dem Gitter wieder ein - der Supraleiter geht in den normalleitenden Zustand über. Der hier gegebene Überblick über die BCS-Theorie ist natürlich unvollständig. Für eine weitergehende Behandlung wird auf die angegebene Literatur verwiesen. Aus der oben erwähnten Existenz einer kritischen Stromdichte folgt unmittelbar die eines kritischen Magnetfeldes. Da durch Anlegen eines äußeren Magnetfeldes im Supraleiter (R=0!) 8 Dauerströme induziert werden, kann auch bei einer Erhöhung der Magnetfeldstärke ein kritischer Strom erreicht werden, der den supraleitenden Zustand zerstört. Diese Dauerströme bewirken, daß das äußere Feld nicht in das Innere der Probe eindringen kann, dieser Effekt wird MeissnerOchsenfeld-Effekt genannt, bzw. Meissner-Phase. Von der Meissner-Phase sprechen wir immer dann, wenn das Magnetfeld aus einem Supraleiter bis auf eine dünne Oberflächenschicht der Dicke λ verdrängt wird. Bei manchen Supraleitern gibt es bei höheren Feldern eine zusätzliche Phase, die sogenannte Shubnikov-Phase. In diesem Zustand dringt das Feld in Flußschläuchen, sog. Vortices ein. Man unterscheidet daher die folgenden zwei Arten von Supraleitern: [4] 1. „Supraleiter 1. Art" zeigen bis zu einem kritischem Feld Bcth den Meissner-Effekt. 2. „Supraleiter 2. Art" zeigen bei genügend kleinen Feldern Β < Βc1 den Meissner-Effekt, gehen aber für Felder Βc1 < Β < Βc2 (Βc2>Βcth) in die Shubnikov-Phase über. Um dies besser zu verstehen, soll folgendes betrachtet werden: Die Dauer- oder Abschirmströme, die das äußere Magnetfeld im Innern des Supraleiters kompensieren, geben dem Leiter ein r r r magnetisches Moment m (bzw. eine Magnetisierung M = m V , V ist dabei das Volumen der Probe). Diese Magnetisierung entspricht der eines idealen Diamagneten mit der Suszeptibilität χ= μ0M B = −1 . Der Unterschied der oben beschriebenen Supraleiterarten 1 und 2 wird besonders deutlich, betrachtet man die jeweiligen Magnetisierungen als Funktion eines äußeren Magnetfeldes Ba. Eine gleichwertige Aussage liefert selbstverständlich die Betrachtung des Magnetfeldes im Inneren des Supraleiters in Abhängigkeit von Ba. So kann aus dem oben abgebildeten Verlauf (Abb.l-1) ersehen werden, daß bei einem Supraleiter 1. Art das Magnetfeld im Inneren durch den Abschirmstrom bis zum Erreichen eines kritischen 9 Feldes Βc gleich Null ist. Dies gilt natürlich nicht exakt bis zur Oberfläche der Probe, was bedeuten würde, daß das Magnetfeld an dieser Stelle unstetig vom Wert Βa auf Null springen würde. Die Abschirmströme fließen in einer dünnen Oberflächenschicht der Dicke λ (Londonsche Eindringtiefe). Anders verhalten sich Supraleiter 2. Art. Bei steigendem Magnetfeld zeigt auch dieser zuerst eine völlige Verdrängung im Inneren. Bei einem Wert Βc1 beginnt allerdings das äußere Feld einzudringen, wodurch die Magnetisierung des Supraleiters bei weiterer Erhöhung der Feldstärke monoton abfällt, bis sie bei einem Wert Βc2 schließlich gleich Null ist. Hierbei werden Bc1 und Βc2 auch als das obere und untere kritische Feld bezeichnet. Eine phänomenologische Beschreibung der Beziehungen zwischen den Feldern Βc1, Βc2 und Βcth liefert die sogenannte GLAG-Theorie (benannt nach den Wissenschaftlern, die diese Theorie entwickelten: Ginsburg, Landau, Abrikosov und Gorkov). Hierbei spielen die Begriffe der Eindringtiefe λ und der Kohärenzlänge ξGL, eine wesentliche Rolle. Wie oben bereits erwähnt kann das Magnetfeld nicht unstetig an der Probenoberfläche auf Null abfallen, da sonst eine unendlich hohe Stromdichte an der Oberfläche erforderlich wäre. Als Eindringtiefe λ wird nun die Länge bezeichnet, bei der das Magnetfeld auf den e-ten Teil abfällt. Die experimentell beobachtete Temperaturabhängigkeit wird sehr gut angenähert durch: [4] 4 λ (T ) ⎛⎜ ⎛ T ⎞ ⎞⎟ ⎟ ⎜ = 1− λ (0) ⎜ ⎜⎝ Tc ⎟⎠ ⎟ ⎝ −1 2 ⎠ Die sog. Ginsburg-Landau Kohärenzlänge ξGL hingegen beschreibt eine charakteristische Länge, die als minimale Länge auf der die Cooper-Paar-Dichte räumlich variieren kann, betrachtet werden kann. Das obere kritische Feld Βc2 läßt sich dadurch schreiben als Φ0 Bc 2 (T ) = 2πξ 2 GL (T ) 2 (T ) als minimale Kreisfläche mit dem Radius Hierbei kann 2πξGl 2ξ GL (T ) betrachtet werden, durch die ein Flußquant Φ0 = 2,07. 10-15 Vs [5] fließt. Weiter folgt aus ξGL (T ) = 0 ξGL 1 − T Tc eine lineare Temperaturabhängigkeit Bc 2 (T ) = Φ0 2πξ ( 0 ) 2 GL 10 ⋅ (1 − T Tc ) Nahe der Sprungtemperatur ergibt sich aus der Steigung dBc 2 dT = Tc − Φ0 ( 0 )2 2πξ GL Tc =: S die Kohärenzlänge (0 ) ξGL = [ ] −Φ 0 1 2 2π S Tc (0 ) Die Kohärenzlänge ξ GL ist mit der mittleren freien Weglänge l für Niob im Grenzfall l«ξBCS verknüpft. [1] (0 ) ξGL = 39nm ⋅ l Der Zusammenhang zwischen dem oberen kritischen Feld eines Supraleiters 2. Art mit dem thermodynamischen kritischen Feld des entsprechenden Supraleiters (siehe Abbildung 1-1 oben) stellt sich in der GLAG-Theorie folgendermaßen dar: Bc 2 = 2 ⋅ κ ⋅ Bcth Mann nennt den Parameter κ den Ginsburg-Landau-Parameter. κ= λ ξ GL Er charakterisiert somit den Typ des Supraleiters, 1. Art κ < 1 1 , 2. Art κ > . Stellt man die 2 2 kritischen Felder als Funktion der Temperatur dar ergibt sich folgendes typisches Phasendiagramm eines Supraleiters 2. Art (siehe z.B. [4]). Den Eintritt in die supraleitende Phase, der mit der im Versuch angewandten Widerstandsmessung beobachtet wird, entspricht dem in die Shubnikov-Phase beim oberen kritischen Feld Βc2, da der Widerstand Null wird, sobald sich ein supraleitender Pfad in der Probe ausgebildet hat. Das untere kritische Feld Βc1 kann z.B. durch Magnetisierungsmessungen bestimmt werden. ξGL kann durch eine große Störstellenstreuung, d.h. Verkleinerung der mittleren freien Weglänge, verkürzt werden. Deshalb sind Supraleiter aus Legierungen meist Typ 2. Art, wohingegen die meisten Elemente (Pb, In, Α1) 1. Art sind. Eine Ausnahme bildet z.B. Nb, daß an der Grenze zum 1 Typ 2. Art steht, κ ≥ ≅ 1 in wenig gestörten Proben. 2 11 Außer acht gelassen wird bei diesen Überlegungen, daß eine Bewegung der Flußschläuche zu Dissipation führen kann, wodurch sich ein Widerstand R ≠ 0 auch im supraleitenden Zustand ergibt. 2.3 Leitfähigkeit von Halbleitern Das Verhalten der elektrischen Leitfähigkeit eines Halbleiters unterscheidet sich wesentlich von dem eines Metalls. Bei einer Betrachtung der elektronischen Eigenschaften von Halbleitern müssen diese jedoch zuerst genauer spezifiziert werden. Als intrinsisch werden reine Halbleiter bezeichnet (z.B. reines Silizium), im Unterschied zu extrinsischen, die größere Mengen von Fremdatomen enthalten. Eine solche „Verschmutzung" beeinflußt das elektrische Verhalten wie wir sehen werden sehr stark. Leitfähigkeit intrinsischer Halbleiter Das Bänderschema eines intrinsischen Halbleiters ist (bei Τ=0) durch ein vollbesetztes Valenzband und ein leeres Leitungsband charakterisiert. Die dazwischen liegende Bandlücke beträgt bei Silizium ca. 1,1 eV. Bei endlichen Temperaturen besteht immer eine nichtverschwindende Wahrscheinlichkeit, daß einige Elektronen aufgrund ihrer thermischen Energie kBT ins Leitungsband „springen" [1]. Die dafür notwendige Energie kann auch durch Absorption eines Photons erbracht werden (optische Eigenschaften von Halbleitern, siehe z.B. [1]). Die angeregten Elektronen, die sich dadurch im Leitungsband befinden, hinterlassen sog. „Löcher" im Valenzband. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Elektron-Loch-Paaren. Wird nun ein äußeres elektrisches Feld angelegt, so werden Elektronen und Löcher in entgegengesetzter Richtung beschleunigt. Somit liefern beide Ladungsträgerarten einen Beitrag 12 zur Leitfähigkeit, wobei sich die unterschiedlichen Ladungen und die entgegengesetzten Richtungen kompensieren, so daß beide zum Stromfluß beitragen [1]. Die gesamte Leitfähigkeit kann somit als Produkt der Einzelleitfähigkeiten der Elektronen (e) und der Löcher (h „hole") aufgefaßt werden. σ ges = σ e + σ h bzw. σ ges = ni e(μ e + μ h ) wobei ni; die Dichte der Elektronen bzw. Löcher pro Einheitsvolumen und μi; die entsprechenden Beweglichkeiten bezeichnet. Die Dichte der Elektronen erhält man aus der Fermi-DiracVerteilung, die unter der Annahme kleiner Dichte und ΕC - ΕF » kB in die Bolzmann-Verteilung übergeht: n = Const ⋅ T 3 2 ⋅ exp[− (Ec − E F ) kT ] wobei ΕF die Fermienergie und ΕC die obere Leitungsbandkante bezeichnet. Mit der Beziehung ΕC - ΕF ≈ Εg/2 für einen intrinsischen Halbleiter (Εg: Bandlücke siehe oben) d.h. ΕF liegt etwa in der Mitte der Lücke, ergibt sich für die Ladungsträgerdichte bzw. die Leitfähigkeit aufgrund der Elektron-Loch-Paare: ⎡ Eg ⎤ ni = Const ⋅ T 3 2 exp ⎢− ⎥ ⎣ 2kT ⎦ ⎡ Eg ⎤ ⎥ ⎣ 2kT ⎦ σ i = Const ⋅ e(μ e + μ h ) ⋅ T 3 2 ⋅ exp ⎢− Somit resultiert die Temperaturabhängigkeit von σi; aus den Temperaturabhängigkeiten der Übergänge von Elektronen ins Leitungsband und der temperaturabhängigen Beweglichkeiten. Für letztere erwartet man einen Zusammenhang der Form µ ~ T-3/2, für Phononenstreuung. Diese Temperaturabhängigkeit wird aber bei intrinsischen Halbleitern von iner expotentiellen n(T)Abhängigkeit überlagert. Dies führt schließlich zu der folgenden Form der Leitfähigkeit intrinsischer Halbleiter: ⎡ Eg ⎤ ⎥ ⎣ 2kT ⎦ σ i = Ci ⋅ exp ⎢− Das bedeutet, daß sich σi; bei steigenden Temperaturen asymptotisch an Ci; annähert. 13 Leitfähigkeit extrinsischer Halbleiter Durch Zugabe kleiner Mengen geeigneter Fremdatome kann die Leitfähigkeit eines Halbleiters stark erhöht werden. Dabei werden zu den Halbleiterelementen der IV. Hauptgruppe (Silizium und Germanium) entweder Elemente der ΙΙΙ. Hauptgruppe (z.B. Bor, Indium) oder Elemente der V. Hauptgruppe (z.B. Arsen, Phosphor) beigegeben. Als n-dotierte oder n-leitende Halbleiter werden hierbei jene benannt, bei denen fünfwertige Elemente („Donatoren") eingebaut wurden. Dabei nehmen vier der Außenelektronen an der kovalenten Bindung des Siliziumkristalls teil und das fünfte bleibt schwach am Fremdatom gebunden. Diese schwach gebundenen Elektronen liegen im Bandschema sehr dicht unterhalb des Leitungsbands (in den sogenannten Donatoren-Niveaus). Durch Zuführung der Energie Εα kann ein solches Elektron an das Leitungsband abgegeben werden. Dies geschieht bereits bei geringer thermischer Anregung (bei Si:P Εd ≈ 0,045eV). Bei sogenannten p-dotierten (oder p-leitenden) Halbleitern werden dreiwertige Fremdatome („Akzeptoren") eingebaut, was dazu führt, daß bei der Bindung im Kristall eine Leerstelle entsteht. Diese ist an den Akzeptor gebunden und darf somit nicht mit einem Loch (siehe oben) verwechselt werden. Die Akzeptoren-Niveaus liegen nun im Bandschema sehr dicht oberhalb des Valenzbandes. Durch Aufbringung der Energie Εa kann nun das Akzeptorniveau Elektronen aus dem Valenzband aufnehmen, wodurch das Fremdatom ionisiert wird und als negative Störstelle zurückbleibt. Dies geschieht ebenfalls bereits durch geringe thermische Anregung (für Bor in Silizium ist Εa = 0, 036 eV). Daher muß nun bei der Beschreibung der Leitfähigkeit im Gegensatz zum intrinsischen Halbleiter noch der Einfluß angeregter Ladungsträger aus den Störstellen hinzukommen. Für die Beweglichkeit gilt zum einen μ ~ T −3 2 als Beitrag durch Phononenstreuung bei hohen Temperaturen, sowie μ ~ T3 2 als Beitrag durch Streuung an geladenen Störstellen bei niedrigen Temperaturen. Insgesamt ergibt sich für σ = enµ ein kompliziertes Temperaturverhalten. 14 Die vollständige Temperaturabhängigkeit der Ladungsträgerdichte soll hier am Beispiel eines n-dotierten Halbleiters erläutert werden. Das folgende Bild zeigt die Elektronendichte im Leitungsband und die Lage des Fermi-Niveaus als Funktion der reziproken Temperatur [8, 11]: Abb. 2: Elektronendichte im Leitungsband eines n-Halbleiter (oben) und Lage des Fermi-Niveaus (unten) als Funktion der reziproken Temperatur. α- Bereich sehr tiefer Temperaturen: Lage des Fermi-Niveaus durch Störstellen (Donatoren) bestimmt, Ladungsträgerdichte nimmt exponentiell mit steigender Temperatur, d.h. abnehmender T-1, zu. β− Bereich tiefer Temperaturen: Fermi-Niveau etwa in der Mitte zwischen Leitungsband und Donatoren-Niveau (ED), Anstieg der Leitungselektronendichte verringert sich um den Faktor 2. γ− Raumtemperatur Bereich: Man spricht hier vom Erschöpfungszustand, da alle Störstellen ionisiert sind. δ− Bereich hoher Temperaturen: Verhalten wie ein intrinsischer Halbleiter (Eigenleitung). 15 3 Versuchsablauf 3.1 Aufgabenstellung In diesem Versuch soll sowohl das Temperaturverhalten des elektrischen Widerstandes von Metallen und Halbleitern als auch der Einfluß eines äußeren Magnetfelds auf den Widerstand eines Normalleiters und auf die supraleitende Phase untersucht werden. 1. Messung der Temperaturabhängigkeit der elektrischen Widerstände von Kupfer, Niob und Silizium im Bereich 4Κ - 300Κ. 2. Messung des supraleitenden Übergangs von Nb. Bestimmung der Sprungtemperatur ΤC ohne äußeres Magnetfeld und in Abhängigkeit des äußeren Feldes. 16 3.2 Versuchsaufbau Der Aufbau besteht aus den Komponenten Kryostat mit Pumpsystem, Probentank mit Thermometern, Proben, supraleitendem Magnet und elektronischer Meßeinheit (Stromquellen, Voltmeter). 3.2.1 4 He-Kryostat Der Kryostat (Abb. 3, 4) setzt sich aus einem doppelwandigen äußeren Glasdewar zur Aufnahme von flüssigem Stickstoff und einem doppelwandigen, inneren Glasdewar zusammen. Der innere Dewar wird mit flüssigem Helium gefüllt und enthält die Probenkammer mit Magnetspule. Den oberen Abschluß des Heliumdewars bildet ein Glas-Metallübergang (Firma Larson) an den ein Edelstahldeckel angeschweißt ist. Von diesem aus verzweigt sich die Heliumrückleitung, der Anschluß der Spulenzuleitung, das Ventil zur Probenkammer, ein Pirani-Meßröhre für den Probenkammerdruck sowie die Buchse für die elektrischen Meßleitungen. Hier befindet sich auch der Einlaß für den Helium-Heber. Zur Evakuierung und Spülung des inneren Dewars, sowie zum Pumpen am Heliumbad und zur Verbindung mit dem Helium-Rückgewinnungssystem ist der Kryostat mit dem schematisch dargestellten Pumpenstand verbunden. 17 18 19 20 Im inneren Dewar befindet sich der Edelstahl-Probenbecher. Dieser ist mit einer IndiumDrahtdichtung He-dicht verschlossen und kann zur thermischen Entkopplung des Probenhalters vom Heliumbad (Τ = 4,2Κ) über das Edelstahlrohr evakuiert werden. Um die Wärmeeinstrahlung über das Edelstahlrohr in den Probenbecher möglichst gering zu halten wurde das Rohr am unteren Ende mit einem Knick versehen. Zusätzlich sind am Rohr zwei Kupfer-Wärmeschilde angebracht. Die Zuleitungsdrähte für die Proben, die Thermometer sowie den Heizer befinden sich im Inneren des Edelstahlrohrs. Dabei handelt es sich um Manganindrähte mit einem Durchmesser von 80 μm. Μanganin wurde wegen seiner, im Vergleich zu Kupfer, schlechten Wärmeleitung verwendet, was wiederum den Wärmeeintrag in die Probenkammer vermindert. Die Zuleitung der Spule liegt außerhalb des Rohrs und besteht bis zum Anschluß an den NbTiDraht, der sich ca. 10 cm oberhalb des Probenkammerdeckels befindet, aus flexiblen Kupferleitungen mit einer Querschnittsfläche von 2,5 mm2. Der Probenhalter (Abb. 5 und 6) besteht aus Cu-Vollmaterial, was ein thermisches Gleichgewicht zwischen Probe, Heizer und Thermometer gewährleistet. Um eine schwache thermische Ankopplung an den Probenbecher und damit an das Heliumbad zu haben wurde zwischen dem Edelstahldeckel des Probenbechers und dem Probenhalter ein Kupferbügel als sog. „weak-link" angebracht (siehe Abb. 5). Der Durchmesser des Kupferbügels beträgt 1 mm. 21 3.2.2 Die Proben Verwendet werden folgende drei Proben: a) Die Kupferprobe wurde aus einem isolierten Draht mit 0,1 mm Durchmesser angefertigt, der auf einen 3 mm dicken Kupferzylinder aufgewickelt wurde. Der spezifische Widerstand bei 291 Κ wird in der Literatur [6] mit ρ = 0, 017 - 10-6 Ωm angegeben. Die Kontakte für die 4-Punkt-Messung (siehe 3.6) wurden an den Drahtenden angelötet. b) Die in Abb. 6 gezeigte Niobprobe besteht aus einem ca. 13,5 cm langen isolierten NbDraht. Laut Herstellerangaben (Alfa, Karlsruhe) beträgt der Kerndurchmesser 0,05 mm und die Dicke der Isolierschicht 0,023 mm. Der Draht wurde auf einen 3 mm dicken Kupferträger aufgewickelt. Die Kontakte für die 4-Punkt-Messung (siehe 3.6) wurden an den Drahtenden gelötet. Folgende Angaben über Sprungtemperatur und kritisches Magnetfeld sind Literaturwerte [7]: Sprungtemperatur: Τc= 9,2 Κ Oberes kritisches Magnetfeld bei Τ = 0 Κ: Βc2(0) = 0,198 Τ WICHTIG: Die in Abb. 6 gezeigte Niobprobe wurde zwischenzeitlich ausgetauscht gegen eine aufgedampfte Niobschicht mit den Abmessungen: BxLxD = 0,9 mm x 8 mm x 40 nm c) Bei der Halbleiterprobe handelt es sich um Ρ-dotiertes (n-leitendes) Silizium (Si:P). Die Konzentration beträgt n ≅ 2,8 ⋅ 1018 cm-3. Die Kontakte bestehen aus Golddrähten, die an die Probe mit Leitsilber geklebt wurden. Anordnung der Kontakte und Abmessungen siehe Abb. 7. Die Siliziumprobe wurde auf Kaptonfolie aufgeklebt, um sie gegen den Probenhalter elektrisch zu isolieren. 3.2.3 Heizer Für den Heizer (siehe Abb. 5) wird ein Dehnungsmessstreifen verwendet. Der Widerstand des Heizers beträgt bei Raumtemperatur 350 Ω. Er wird mit Hilfe eines Heizreglers betrieben, der speziell hierfür in der elektrischen Werkstatt angefertigt wurde. Dieser Heizregler besteht aus 22 einem Proportionalregler und einem vorgeschalteten Kompensator, der die Spannung des Kohlethermometers mit einem vorgegebenen Sollwert vergleich (siehe Abb. 8). 3.2.4 Thermometer Bei der Temperaturmessung kommt, wie bei der supraleitenden Spule, eine Eigenschaft zum tragen, die selbst Gegenstand des Versuches ist: Die Temperaturabhängigkeit des elektrischen Widerstandes. Nach Messung des Temperaturverlaufs R(Τ) kann demnach aus der Bestimmung des Widerstands die zugehörige Temperatur bestimmt werden. Diese Kalibrierung ist an den vorhandenen Widerstandsthermometern vorgenommen worden. Die Tabelle der Eichpunkte ist im Anhang wiedergegeben. Zur Messung über 4-300 Κ werden die unten beschriebenen Platin- bzw. Kohlethermometer verwendet. Das Platinthermometer (Pt100) besitzt bei Raumtemperatur einen Widerstand von ungefähr 100 Ω und verhält sich im Wesentlichen bis ungefähr 50 Κ linear (siehe Abb. 9, vgl. Widerstandsverlauf von Metallen, Kapitel 2.1). Um beliebige Zwischenwerte auszuwerten, empfiehlt sich folgende lineare Interpolation. Im linearen Bereich (Τ > 60 Κ) T (K ) = A1 + B1R (Ω ) Werte der linearen Regression: A1 = (31.95 ± 0.1083)K B1 = (2.353 ± 0.005896)K Ω Im Bereich von 30 Κ - 60 Κ: T (K ) = A2 + B2 R + C2 R 2 + D2 R 3 23 R in Ω A2 = 16.61 K B2 = 6.262 K Ω C2 = −0.3695 K Ω 2 D2 = 0.01245 K Ω 3 Dies zeigt, daß die Empfindlichkeit des Platinthermometers bei kleiner werdenden Temperaturen abnimmt. Es empfiehlt sich also ab einer Temperatur von ca. 30 Κ auf das Kohlethermometer überzugehen. Um Anschlußfehler zu erkennen und auszugleichen, sollte jedoch in einem Übergangsbereich die Temperatur mit beiden Widerständen bestimmt werden. Das Kohlethermometer zeigt ein mit fallender Temperatur anderes Verhalten. Besonders bei Temperaturen unter 10 Κ steigt der Widerstand stark an, was eine genaue Temperaturmessung in diesem Bereich ermöglicht. Folgende hyperbolische Spline-Funktion lieferte die beste Annäherung an die Meßpunkte. ln[T (K )] = A3 ⋅ ln(R ) C3 ⋅ ln(R ) + B3 + ln(R ) D3 + ln(R ) A3 = 1.116 B3 = −4.374 C3 = −1231 D3 = 9947 Bei tiefen Temperaturen (Τ < 10 Κ) ist die durch den großen Widerstand bedingte Joulesche Wärme Ρ = RI2 sehr groß. Daher sollte der Meßstrom möglichst gering gehalten werden, um ein unnötiges Erwärmen des Thermometers zu vermeiden. D.h. bis zur Temperatur des flüssigen Stickstoffs kann ΙTH = 1 mA betragen, sollte aber später auf 10-100 μΑ reduziert werden. Nachfolgend ist das durch die Kalibrierung ermittelte Widerstands-Temperatur-Verhalten beider verwendeter Thermometer abgebildet: 24 3.2.5 Supraleitende Spule Der Aufbau der Spule ist im Wesentlichen von folgenden Bedingungen bestimmt: Die Stärke des Magnetfeldes soll maximal ca. 0.5 Tesla betragen und der dafür notwendige Strom darf keine Joulesche Wärme erzeugen, da sonst sofort das Heliumbad abdampfen würde. Diese Voraussetzungen machen eine supraleitende Spule notwendig. Des weiteren sollte die maßgebliche Feldstärke in einem ausreichend großen Bereich innerhalb der Meßzelle nahezu 25 homogen sein. Daher fiel die Dimensionierung so aus, daß die Spule die entsprechenden Proben um einige Zentimeter überragt. Als supraleitendes Material wurde NbTi-Draht (Durchmesser: 0,223 - 0,229 mm) verwendet. Dies zeichnet sich durch eine Sprungtemperatur ΤC = 10 Κ und einem kritischen Stom von ΙC = 52 Α bei 1 Τ aus (Angabe des Herstellers Vakuum-Schmelze, Hanau). Der Draht wurde auf einen Aluminiumträger aufgewickelt. Trotz der vorhandenen Lackisolation des Drahtes wurden die einzelnen Schichten sicherheitshalber mit Wachs vergossen. Die resultierende Magnetfeldstärke ergibt sich aus: B = µ0 n 2l ⎛ ⎞ x+l 2 x−l 2 ⎟ − I⎜ ⎜ 2 2 2 ⎟ 2 r + (x − l 2) ⎠ ⎝ r + (x + l 2) Daten der verwendeten Spule: n = 4019 Windungen 1 = 10 cm Spulenlänge r = r2 – r1 = (1,75 - 2,1) cm = 1,925 cm (Mittlerer Radius der einzelnen Lagen) Als Stromquelle wird ein Netzteil mit einem maximalen Ausgangsstrom von 16 Α verwendet. 3.2.6 Die Meßmethode Um eine möglichst genaue Messung zu gewährleisten und die Ergebnisse nicht durch die Beiträge der Zuleitungen zu verfälschen, werden die Widerstände mit der sogenannten 4-Punkt-Messung bestimmt. Dabei werden die zu messenden Widerstände mit vier Zuleitungen wie abgebildet 26 kontaktiert. Die Proben werden von einem durch die Stromquellen (Knick DC-Calibrator J152) vorgegebenen Strom Ι durchflossen. Mit dem Spannungsabfall U an der Probe ergibt sich mit R = U/Ι der Widerstand R. Der Probenstrom beträgt üblicherweise 1 mA (siehe dazu Kapitel 3.3 Versuchsdurchführung). Abb. 12: Rechts: Schaltplan der Proben. Links: Schaltplan der Thermometer. Umschalter für wahlweise Temperaturmessung mit dem Platinthermometer Pt 100 bzw. mit dem Kohlethermometer. 3.3 Versuchsdurchführung 3.3.1 Abkühlen des Kryostaten 1. Funktionsweise der Widerstands- und Temperaturmessung: Zunächst werden die Widerstandswerte der Proben und Thermometer bei Raumtemperatur kontrolliert. Als Richtwerte sollten bei Raumtemperatur gemessen werden: RKupfer = 2,14 Ω RNiob Rsi RPt100 RC = 57,48 Ω = 0,078 Ω = 105 Ω = 210 Ω 2. Evakuieren des Helium-Dewars und des Probentanks: Zuerst wird die Doppelwand des inneren Helium-Dewar mit Hilfe einer Vorpumpe über den Glashahn evakuiert. Dabei ist eine zu große mechanische Belastung des Glashahns zu vermeiden. Die Pumpe sollte ewta 15 bis 20 Minuten laufen. Danach wird der Glashahn geschlossen und die Pumpe ausgeschaltet. Ebenso wird nun der Probentank bis ≤ 0,1 mbar evakuiert. Der Druckverlauf wird mit Hilfe einer Pirani-Vakuummeßröhre gemessen. 3. Spülen des Dewar-Innenraums: Das Innere der Helium-Dewars wird ebenfalls mit der Vorpumpe evakuiert. Der Druck kann an einem Manometer kontrolliert werden. Ändert sich dieser nicht mehr, wird das Dewar über die Heliumpumpe mit Heliumgas aus dem Rückgewinnungssystem (Ventil D öffnen) gespült. Dieser Vorgang wird dreimal durchgeführt. Anschließend bleibt das Helium-Dewar mit dem Rückgewinnungssystem in Verbindung. 27 4. Befüllen des Kryostaten mit flüssigem Stickstoff: Zunächst wird flüssiger Stickstoff nur in kleinen Mengen eingefüllt, bis die Glaswände sich der Temperatur des flüssigen Stickstoffs angepaßt haben. Dann wird soweit aufgefüllt, bis der Flüssigkeitsspiegel sich im oberen Bereich befindet. Gegebenenfalls wird nach einiger Zeit Stickstoff nachgefüllt, um dieses Niveau zu halten. Die Kühlung des Probentanks auf Temperatur von flüssigem Ν2 (77 Κ) dauert ungefähr 2 bis 3 Stunden. Während dieser Zeit können Meßwerte der Proben und des Thermometers in nahezu thermischem Gleichgewicht aufgenommen werden, da der Abkühlvorgang wegen der großen spezifischen Wärme des Probentanks in diesem Temperaturbereich sehr langsam erfolgt. (Siehe Kapitel 3.3.2 Messung). 5. Abkühlen auf Heliumtemperatur: Sobald die Temperatur der Proben auf ungefähr 80 - 90 Κ gesunken, ist kann mit dem Einfüllen des flüssigen Heliums begonnen werden. Es ist darauf zu achten, daß die Heliumkanne mit dem Rückleitungssystem in Verbindung ist und die entsprechenden Hähne geöffnet sind. Dann wird zuerst der Heber in den dafür vorgesehenen Einlaß (siehe Skizze des Kryostaten) und in die Heliumkanne gebracht. Dieser Vorgang sollte unter Mitwirkung eines Assistenten vorgenommen werden. Hierbei ist darauf zu achten, daß, wie beim späteren Abkoppeln, die Öffnungen des Kryostaten und der Heliumkanne nicht unnötig lange offen stehen. Nun wird die Rückleitung an der Heliumkanne abgesperrt und das Ventil D geöffnet. Mittels eines Gummiballs an der Kanne kann dann leichter Überdruck auf die Heliumkanne gegeben werden. Dabei sollte am Barometer der Helium-Abgasleitung kein Überdruck entstehen. Daß zu Beginn die Temperatur des Probenhalters etwas ansteigt, sollte nicht verwundern, da zuerst der Heber von Raumtemperatur bis auf Helium-Temperatur abgekühlt werden muß. Helium sollte so lange eingefüllt werden, bis der Pegel ungefähr 15 cm über dem Deckel der Meßzelle liegt. 28 3.3.2 Messungen 1. Widerstandsverhalten bis ungefähr 85 Κ (siehe Abkühlen des Kryostaten): Während des Kühlens mit Stickstoff kann die Temperatur mit dem Platinthermometer bestimmt, und Widerstandswerte aller drei Proben aufgezeichnet werden. Es empfiehlt sich eine Schrittweite von 1 mV (dies entspricht etwa 2,5 Κ). Während dieses Vorgangs ist besonders auf das Widerstandsminimum der Halbleiterprobe zu achten (siehe Kapitel 5 Ergebnisse und Diskussion). 2. Nach dem Einfüllen des flüssigen Heliums sind weitere Meßwerte der Proben aufzunehmen. Dabei ist darauf zu achten, daß sich die Temperatur nicht zu schnell ändert, damit die Messungen in thermischem Gleichgewicht zwischen Proben und Thermometer geschehen. Ab einer Temperatur von ca. 30 Κ ist das Kohlethermometer zu benutzen. 3. Messung der Sprungtemperatur TC und des oberen kritischen Magnetfelds ΒC2(Τ) von Nb. Um das kritische Magnetfeld des Supraleiters zu bestimmen empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Hierzu wird mit Hilfe des Plotters UNb(UC-Thermometer) aufgetragen. Χ-Achse (UC-Thermometer): 10 mV/cm Y-Achse (UNb): 0,1 mV/cm i Magnetfeld konstant halten (ISpule: 0 / 1,5 / 3 / 4,5 / ... 15 Α). ii Temperatur von ca. 10 Κ langsam durch Abnahme des Heizstroms absenken. Dabei Widerstandsverlauf auftragen und nach beobachtetem Sprungpunkt den Schreiber in den Stand-By-Modus setzen. iii Temperatur wieder über 10 Κ erhöhen und Magnetfeld erhöhen. Dabei ist darauf zu achten, daß sich die Spule ganz im Heliumbad befindet, damit der NbTi-Draht der Spule supraleitend bleibt. (Sprungtemperatur des NbTi-Drahtes: ca. 10 Κ). 4. Beim Hochheizen von Badtemperatur mit Hilfe des Heizreglers konstante Temperaturen einstellen und weitere Meßpunkte der Proben aufnehmen, bis sich die Widerstandsverläufe an die Daten der Messung während des Abkühlens anschließen. 29 4 Auswertung 1. Auftragung des Widerstandsverlaufs R(Τ) aller Proben. 2. Bestimmung des linearen R(T)-Anstiegs bei Kupfer und Niob, der Debye-Temperatur Θ und des Widerstands R(Θ) (Beziehung nach Grüneisen-Borelius). Auftragung des Widerstands dieser Proben in reduzierten Einheiten R(Τ) / R(Θ) über Τ / Θ in einem Schaubild. Qualitative Erklärung der drei Widerstandsbereiche für Metalle. Bestimmung des spezifischen Widerstände ρ und der mittleren freien Weglängen. 3. Bestimmung der Sprungtemperatur bei Nb und Auftragung des oberen kritischen Magnetfelds Bc2(Τ). Berechnung der Kohärenzlänge ξGL(0) der Ginsburg-Landau Theorie und der mittleren freien Weglänge l. 4. Auftragung von 1n(σ) über 1/T des Halbleiters und Bestimmung der Aktivierungsenergie E2. 30 Literaturverzeichnis [1] M.N.Rudden, J.Wilson: Elementare Festkörperphysik und Halbleiterelektronik, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 1995 [2] Η. Ibach, Η. Lüth: Festkörperphysik, Einführung in die Grundlagen, Springer Verlag, Berlin 1995 [3] Ε. Grüneisen: Ann. Phys. 16, 530 (1933) [4] Werner Buckel: Supraleitung, VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim 1990 [5] C. Weißmantel, C. Hamann: Grundlagen der Festkörperphysik, Johan Ambrosius Barth Verlag, Leipzig, 1995 [6] C. Gerthsen, Η. Vogel: Physik, Springer Verlag, Heidelberg 1993 [7] C. Kittel: Einführung in die Festkörperphysik, Oldenburg Verlag, München, Wien, 1996 [8] Ν. W. Ashcroft, Ν. D. Mermin, Solid State Physics, Saunders College, Philadelphia 1976 [9] Η. W. Weber, F. Seidl, C. Laa, Ε. Schachinger, M.Prohammer, Α. Junod and D. Eckert, Phys. Rev Β44, 7585 (1991) [10] X. Liu, Α. Sidorenko, S. Wagner, Ρ. Ziegler, and Η. v. Löhneysen, Electronic Transport Processes in Heavily Doped Uncompensated and Compensated Silicon as Probed by the Thermoelctric Power, Phys. Rev Volume 77, Number 16 (1996) [11] S. Hunklinger: Festkörperphysik. Skript zur Vorlesung, Universität Heidelberg, SS2002 31 Anhang 1. Widerstandsverlauf des Platinthermometers Pt100: Τ [Κ] R [Ω] Τ [Κ] R [Ω] Τ [Κ] R [Ω] 4,l969 0,614152 32,325 2,959168 61,338 12,55194 5,l972 0,616699 33,325 3,182836 62,338 12,95719 6,0428 0,619724 34,325 3,417365 63,338 13,36312 6,3l12 0,620902 35,325 3,662905 64,339 13,77086 7,3l14 0,627153 36,325 3,916725 65,339 14,18045 8,3l15 0,635169 37,325 4,181210 66,339 14,59313 9,3118 0,646049 38,325 4,455549 67,339 15,00912 10,312 0,660735 39,325 4,738737 68,339 15,42421 1l,313 0,679611 40,325 5,030435 69,339 15,84123 12,313 0,703275 41,325 5,330345 70,340 16,26360 13,314 0,732133 42,325 5,639259 71,340 16,68202 14,314 0,766929 43,325 5,956463 72,340 17,10782 15,3l6 0,807933 44,325 6,271128 73,340 17,53204 16,3l9 0,855921 45,325 6,598959 74,340 17,95427 17,3l9 0,911066 46,326 6,934301 75,340 18,38526 18,320 0,974301 47,328 7,274299 76,342 18,81591 19,32l 1,045832 48,329 7,622393 77,173 19,17015 20,321 1,126558 49,329 7,975537 78,173 19,59876 2l,321 1,216931 50,329 8,333793 79,l73 20,03026 22,321 1,317078 5l,330 8,697774 80,173 20,46563 23,32l 1,428459 52,331 9,064351 8l,174 20,98950 24,32l 1,550910 53,331 9,437255 82,174 21,33042 25,32l 1,685568 54,331 9,813915 83,174 21,76798 26,322 1,832361 55,331 10,19567 84,174 22,20685 27,322 1,992102 56,334 10,58137 85,l75 22,64636 28,322 2,165915 57,335 10,96938 86,175 23,08420 29,323 2,352521 58,338 11,36207 87,175 23,52568 30,324 2,543490 59,338 11,75677 88,l75 23,96395 31,325 2,745608 60,338 12,15226 89,176 24,40816 32 2. Widerstandsverlauf des Kohlethermometers: Τ [Κ] R [Ω] Τ [Κ] R [Ω] 1,7001 51798,54 6,4982 1501,218 1,9002 32561,97 6,9983 1350,575 2,1002 22249,31 7,4983 1230,492 2,3004 16170,51 7,9984 1133,255 2,5004 12309,85 8,4985 1052,743 2,7004 9736,681 8,9988 985,1456 2,9109 7529,325 9,4990 927,9371 2,9980 7228,583 10,001 878,6352 3,1989 6085,077 10,003 878,4474 3,3990 5228,031 12,503 710,2549 3,5990 4557,442 15,004 611,8741 3,7994 4022,661 17,504 547,1498 3,9994 3592,846 20,004 501,0436 4,1995 3238,647 22,504 466,1555 4,3996 2945,176 25,005 438,7639 4,5997 2698,205 27,505 416,3541 4,7999 2487,494 30,006 397,7308 4,9999 2307,390 32,506 382,5792 Ι 5,l999 2150,963 35,006 369,6339 5,4002 2014,607 37,506 358,3591 5,6002 1894,938 40,007 348,4999 5,8004 1789,242 42,507 339,7591 6,0004 1695,420 45,009 332,1488 5,9974 1696,954 47,509 325,0906 33 3. Strom-Magnetfeldstärke Zusammenhang der supraleitenden Spule: Ispule [Α] Β [Τ] 1,5 0,071895 3 0,14379 4,5 0,215685 6 0,28758 7,7 0,359475 9 0,43137 10,5 0,503265 12 0,57516 13,5 0,647055 15 0,71895 34