file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Primaten Inhalt: 1. Einführung 2. Einleitung ● ● ● ● ● Allgemein Ernährung Fortbewegung Fortpflanzung Seh- und Hörvermögen 1. Sozialverhalten ● ● Das Leben in der Gruppe Verständigung 1. Menschenaffen ● ● ● Orang-Utans Schimpansen Gorillas 5.Quellenangabe Einführung Wenn wir nicht absichtlich unsere Augen verschließen, so können wir nach unseren jetzigen Kenntnissen annähernd unsere Abstammung erkennen, und dürfen uns derselben nicht schämen. Charles Darwin file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (1 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Charles Darwin war einer der ersten Mensch der die Verwandtschaft zwischen Affen und Menschen erkannte, jedoch wurde er zu seiner Zeit für diese Annahme nur belächelt, im schlimmsten Fall sogar verspottet. Die Menschen konnten sich damals einfach nicht vorstellen das ein so „niederes“ Wesen wie der Affe tatsächlich mit der größten Schöpfung Gottes Verwandt sein könnten. Noch heute gibt es viele Menschen die nicht daran glauben wollen das der Mensch tatsächlich vom Affen abstammt. Sie sehen Primaten immer noch als niedere Lebewesen ohne einen Funken Intelligenz und Sozialbewusstsein. Diese Annahme ist jedoch falsch wie schon in diversen Studien belegt wurde. Primaten, im speziellen sogenannte Menschenaffen haben ein ausgeprägtes Gemeinschaftsbewusstsein. Viele unserer Verhaltensweisen lassen sich ebenso bei Affen feststellen, sie es nun das Lachen bei Orang-Utans oder das Denk- bzw. Nachdenkvermögen von Schimpansen, doch dazu später mehr. Einleitung Allgemein Zur Ordnung der Primaten gehören rund 180 Arten, die auf zwei Unterordnungen aufgeteilt werden, die Halbaffen (Prosimiae) und die Affen (Simiae). Zu den Halbaffen rechnet man unter anderem die Lemuren, die Fingertiere, die Galagos, die Loris und die Koboldmakakis. file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (2 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html „Höhere“ Affen, bei denen man zwischen Neuweltaffen und Altweltaffen unterscheidet, sind u.a. die Brüllaffen, die Kapuziener, die Mamosetten, die Paviane und die Languren. Zur Überfamilie Menschenartige (Hominoidea) gehören die Familien der Gibbons (Hylobatidae) mit Siamangs und Gibbons und Menschenaffen (Pongidae) mit Orang-Utans, Gorillas und Schimpansen. Zur Überfamilie Menschenartige zählt schließlich auch noch eine dritte Familie, die der Menschen (Hominidae) mit der Unterfamilie Menschen im eigentlichen Sinn, der wir uns zuzurechnen haben. Die Primaten umfassen ein unglaublich weitläufiges Gebiet von Tieren, angefangen von den Mausmakis mit etwa 35g Gewicht, bis hin zu den Gorillas mit ungefähr 200kg Gewicht. Höhere Primaten haben in Relation zu ihrem Körpergewicht eines der größten Gehirne aller Säugetiere. Dadurch ist ihre hohe Intelligenz zu erklären. Die meisten Arten haben flache Nägel an den Zehen und Fingern, nur einige wenige besitzen krallen. Mit Ausnahme der Menschenaffen besitzen alle Affen einen Schwanz. Die Lebensweise der Affen wird oft durch die ökologische Nische bestimmt, die sie besiedelt haben. Höhlenbewohnende Affen gibt es nicht, sie leben entweder auf dem Boden oder auf Bäumen. Manche Arten sind sowohl Boden- als auch Baumbewohner, während andere sich so sehr ihrem Lebensraum angepasst haben, dass sie diesen nicht mehr verlassen können. Die Entwicklung der Affen ging dahin, dass sich ihr Gehirn sowohl relativ, also im Verhältnis zum Körpergewicht, als auch insgesamt ständig vergrößert hat, dass heißt das Affen immer größer wurden. Damit nahm ihre Intelligenz und Lernfähigkeit zu. Affen leben gesellig und haben im Laufe der Zeit komplizierte Sozialstrukturen und Verhaltensmuster herausgebildet, besonders die am höchsten entwickelten Menschenaffen. Gleichzeitig verlängerten sich Entwicklung und Heranreifen der Affenjungen, was auch eine Verlängerung der individuellen Lebenserwartung der Affen bedeutete. file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (3 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Originaldokument enthält an dieser Stelle eine Grafik! Original document contains a graphic at this position! Kapuzieneraffe, ein Vertreter der Affen Originaldokument enthält an dieser Stelle eine Grafik! Original document contains a graphic at this position! Lemure, ein Vertreter der Halbaffen Originaldokument enthält an dieser Stelle eine Grafik! Original document contains a graphic at this position! Schimpanse, ein Vertreter der Menschenartigen Ernährung Zwar haben sich manche Affen auf eine bestimmte Nahrung spezialisiert, aber in der großen Mehrzahl sind Affen Allesfresser. Das schleißt zwar gewisse Vorlieben nicht aus, aber die meisten Arten nehmen als Nahrung auf, was für sie greifbar ist. Wie bei anderen Säugetieren spielen Mund und Zähne bei der Erbeutung der Nahrung und ihrer Zubereitung für den Verdauungstrakt eine elementare Rolle. Unterschiede im Grundplan von Gebiß und Verdauungstrakt entsprechen unterschiedlichen Fressgewohnheiten und Nahrungsarten, die im Speiseplan der jeweiligen Art vorherrschen. Im Bau ist das Affengebiss dem des Menschen ähnlich. Vorn stehen scharfkantige Schneidezähne zum Abschneiden, Abhobeln und Abreißen. Seitlich folgen spitze Eckzähne zum Durchbohren und Reißen. Den Abschluss bilden die Vorbacken- und Backenzähne mit breiten Kronen zum Zerkauen und Zermahlen der Nahrung vor dem Verschlucken. file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (4 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Fortbewegung Mit Ausnahme der Gorillas verbringen fast alle Affenarten einen Großteil ihres Lebens auf Bäumen. Wie lange jedoch genau ist von Art zu Art unterschiedlich und wird auch durch andere Faktoren wie Tageszeit, Verhaltensmuster und Wetter beeinflusst. Pavianen beispielsweise schlafen nur auf Bäumen um sich gegen Raubtiere, die sie während des Schlafens angreifen könnten, geschützt. Dagegen sind Gibbons fast nur auf Bäumen, da sich praktisch ihr ganzes Leben auf denselben abspielt. Affen haben fünf Finger und fünf Zehen, wobei diesen jedoch in Aussehen, Größe und Struktur sehr verschieden sind. Viele dieser Modifikationen dienen der größeren Beweglichkeit, andere sind durch Eigenheiten der Nahrungssuche und auch der Körperpflege bedingt. Gibbons schwingen sich mit ihren langen Armen durch die Bäume. Ihre Arme sind deutlich länger als die Beine. Ihre vier kräftigen Fingern garantieren einen sicheren Halt beim nahezu akrobatischen Schwingen durchs Geäst, der Daumen spielt hierbei allerdings eine untergeordnete Rolle. Einige Arten gingen sogar soweit das sie einen eigenen Greifschwanz bildeten. Zwar hängen sie manchmal nur am Schwanz, aber in der Regel nehmen sie Arme und Beine zu Hilfe. Zuverlässige Greiforgane sind unerlässlich bei Sprüngen in den Baumkronen und von Baum zu Baum, doch nicht minder wichtig sind kräftige Muskeln. Ein Sturz währe in den meisten Fällen fatal, da die Affen sich mitunter in Höhen von bis zu dreißig Metern bewegen. Beim Springen sind besonders die Beinmuskeln, beim Hängen besonders die Armmuskeln gefordert. Doch um sicher zu landen bedarf es auch einem ausgezeichnetem Sehsinn. Bei allen Affen sind die Augen nach vorne gerichtet, so dass sie Entfernungen sehr genau abschätzen können. Seh- und Hörvermögen file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (5 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Nicht alle Affen haben sich gleich entwickelt, seitdem die Affen auf unserem Planeten existieren haben jene die hauptsächlich auf Bäumen leben allmählich ihre Sinne dahingehend weiterentwickelt, dass dem Sehsinn mehr Bedeutung zukam als dem Geruchssinn und dem Gehör. Zwar sind beide Sinne lebensnotwendig, doch hat sich ihre Bedeutung etwas verändert. Der Geruch spielt bei Nahrungsmittelsuche nur eine untergeordnete Rolle, hilft aber bei der Nahrungsmittelauswahl. Auch das Gehör ist der bei Nahrungssuche und beim Erkennen von Feinden weniger wichtig als bei Bodenbewohnenden Säugetieren. In Verbindung mit dem Gesichtsinn ist es jedoch für das erfolgreiche Funktionieren der komplexen Kommunikation im Sozialleben der Affen unentbehrlich. Dieser Bedeutungswandel bei den Sinnen zeigt sich auch im Gehirn der Affen. Es wurde im Laufe der Evolution nicht nur immer größer, sonder die für die einzelnen Sinne zuständigen Zentren im Gehirn haben sich je nach Wichtigkeit der Sinne unterschiedlich entwickelt, Besonders groß wurde das Sehzentrum, da die Augen nur Organe sind die Informationen weiterleiten, das Gehirn jedoch diese Informationen verarbeiten muss und daher ebenso weiterentwickelt werden muss. Fortpflanzung Im Gegensatz zu den anderen Säugetieren, können sich die Altweltaffen jederzeit fortpflanzen, sie haben keine feste Fortpflanzungsperioden. Sie haben einen hormongesteuerten Monatszyklus der Ei Reifung (bekanntes Beispiel: der Mensch). Bei vielen Affenarten macht sich die fruchtbare Periode durch verfärben und anschwellen bestimmter Hautpartien an den Geschlechtsorganen bemerkbar. Dieses lenkt und steigert die Begattungsbereitschaft der Männchen. Bis auf eine Ausnahme, den Bonobo, findet die Begattung vom Rücken her statt. Die Jungen entwickeln sich langsamer als bei den Halbaffen. Auch die Geschlechtsreife setzt bei den Affen später ein. Beim Thema Fortpflanzung schlagen die Bonobos ein eigenes Kapitel auf. Bekannt geworden sind die Bonobos vor allem durch ihr außergewöhnliches file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (6 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Sexualverhalten. Bei geringsten Spannungen in der Gruppe reagieren sie mit einem breiten Repertoire an sexuellen Handlungen und reduzieren Konflikte so auf ein Minimum. Ihre sexuelle Aktivität scheint ein wesentlicher Bestandteil ihrer sozialen Beziehungen zu sein: Bonobos haben Sex, um Freunde zu gewinnen, um bestehende Freundschaften zu vertiefen, um gereizte Artgenossen zu entspannen oder zur Versöhnung nach einem Streit. Sozialverhalten Das Leben in der Gruppe Alle Affen leben in kleineren oder größeren Gruppen zusammen, wobei diese Vergesellschaftung Zweifellos mehr Vorteile als Nachteile in sich birgt. Zum einen werden Feinde schneller erkannt und bereits entdeckte Feinde können besser in Schach gehalten werden. Außerdem können junge Tiere in der Gruppe besser versorgt und beschützt werden. Negativ hingegen wirkt sich jedoch der Nahrungswettbewerb in einer großen Gruppe aus. Je mehr Affen desto weniger Futter für einen, was oft zu gespannten Situationen in der Gruppe führt. Die Zusammensetzung einer Affengruppe kann mitunter sehr unterschiedlich sein. Manche Arten bevorzugen das Leben in einer „menschenähnlichen“ Gruppenbildung, also ein Männchen, ein Weibchen und die Jungen. Bei anderen Arten leben mehrere Weibchen mit ihrer Nachkommenschaft in einer von einem Männchen dominierten Gruppe zusammen. Es gibt aber auch Gruppen, in denen mehrere Weibchen und ihre Kinder mit mehreren Männchen unterschiedlichen Alters eine lose Gemeinschaft bilden. Der Zusammenhalt der Mitglieder einer Gruppe wird jedoch durch unterschiedliche Aktivitäten, wie beispielsweise die soziale Fellpflege gefördert und gepflegt. Rangniedrigere entlausen und reinigen das Fell von Ranghöheren um deren Gunst und Zuneigung zu erhalten. file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (7 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Verständigung Gefestigt werden die sozialen Bindungen innerhalb von Familien und Gruppen durch die Fähigkeit der Affen, sich untereinander zu verständigen. Die Verständigungsmittel können sehr unterschiedlich sein, kaum für uns wahrnehmbar oder offensichtlich und sie erfüllen Vielfältige Aufgaben die wir zum Teil nur durch intensives Beobachten zu entschlüsseln vermögen. Zwar werden Botschaften in begrenzten Umfang auch durch Gerüche übertragen, aber viel wichtigere Kommunikationsmittel sind für die Affen optische und akustische Signale. Akustische Signale können einer Gruppe beispielsweise dazu dienen, einer Gruppe der gleichen Art die Anwesenheit mitzuteilen. Mimik und Haltung eines Einzeltieres können einer Gruppe aber auch die Stimmung eines Einzeltieres verraten und in einer gegebenen Situation die Reaktion ankündigen. Akustische Signale haben für die Affen große Bedeutung, besonders wenn sie außer Sichtweite sind, wie es bei Baumbewohnern häufig der Fall ist. Laute stimmliche Äußerungen können auch auf Gefahren hinweisen, aber ebenso der Verständigung innerhalb der Gruppe dienen. Aber mindestens ebenso wichtig für die Verständigung innerhalb der Gruppe sind Mimik und Gestik eines Einzeltieres, da sie über die Befindlichkeit und die Absichten eines Tieres Auskunft geben können. Ein entspanntes Gesicht mit weit offenem Maul und verdecktem Oberkiefer deutet auf Spielwilligkeit hin. Gähnen ist oft ein Zeichen der Nervosität, das bei rangniedrigeren Männchen in Gegenwart eines dominierenden Männchens sehr häufig zu beobachten ist. Ein breites Grinsen mit entblößten Zähnen signalisiert meist Angst, während ein Schmollgesicht Unterwerfung bedeuten kann. In Verbindung mit entsprechenden Gesten dienen diese Signale der Konfliktvermeidung innerhalb der Gruppen. Menschartige Orang-Utans Etwa 8 Jahre lang bleiben Orang Utan Mutter und Kind eng verbunden. Die Mutter dient dabei immer als Lehrmeisterin. Der Orang-Utan ist ein großer Vertreter der Menschenaffen. Er ist mit den Gorillas und den Schimpansen eng verwandt. Seinen Namen hat er aus dem Malaiischen: Orang bedeutet Mensch und Utan bedeutet Dschungel. Der orangerote Pelz der Tiere besteht aus langem zotteligem Haar, das auf den Armen und Schultern file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (8 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Originaldokument enthält an dieser Stelle eine Grafik! Original document contains a graphic at this position! gut 50 cm lang werden kann. Das Gesicht und der große Kehlsack sind unbehaart. Das auffallendste Merkmal des Orang-Utans sind die mächtigen, aus festem Bindegewebe bestehenden Backenwülste. Diese Backenwülste sind mitunter ein Zeichen für die Gesundheit des Tieres, denn bei kranken oder schlecht ernährten Männchen sind die Backen viel kleiner als gewöhnlich. Originaldokument enthält an dieser Stelle eine Grafik! Original document contains a graphic at this position! Der Orang-Utan hat von allen Affen die längsten Arme, der bei Affen oft als typisch angesehene Schwanz fehlt dem Tier vollkommen. Wie alle anderen großen Affen klettert der Orang-Utan mit allen vieren. Obwohl die Tiere sowohl aufrecht als auch auf allen vieren laufen können, verbringen sie doch den größten Teil ihres Lebens in den Wipfelregionen der Bäume. Die Kletterei der Tiere ist in allen Situationen von gemessenen und bedachtsamen Bewegungen gekennzeichnet. Einen Sprung von einem Baum zum anderen ist eine Seltenheit. Der Orang-Utan klettert viel lieber erst rückwärts an einem Baum herunter und läuft über den Boden zu einem anderen. Sobald das Tier einen neuen Baum erklommen hat, inspiziert es systematisch alle Blätter auf der Suche nach Nahrung. Die Hauptnahrung des Orang-Utan sind dabei allerlei Früchte mit einer Vorliebe für die stacheligen Früchte des Zibetbaumes. Aber auch Blüten, Knospen, junge Blätter und weiche Rinde stehen auf seinem Speiseplan. In freier Wildbahn ist der Orang-Utan ein reiner Pflanzenfresser, obwohl er in Zoos auch Fleisch frisst. Verbreitung Orang-Utans bewohnen die Tieflandregenwälder der Inseln Borneo und Sumatra auf den heutigen Staatsgebieten Malaysias und Indonesiens. Man unterteilt sie in zwei Unterarten, den Borneo-Orang-Utan und den Sumatra-Orang-Utan, die sich durch Fellfarbe und Gesichtsmerkmale unterscheiden. Früher lebten Orang-Utans auch auf Java, wo sie aber schon vor langer Zeit Originaldokument enthält an dieser Stelle eine Grafik! Original document contains a graphic at this position! durch die Bejagung der Frühmenschen ausgerottet wurden. Die Nacht verbringen die Tiere in Schlafnestern. Ein solches Nest mit einem Durchmesser von 60 bis 100 cm wird durch biegen und verflechten von kräftigen Zweigen innerhalb weniger Minuten gebaut. Eine Polsterung aus dichtbeblätterten Zweigen vervollständigt das Schlafnest. Wenn die Umgebung sehr viel Nahrung bietet, file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (9 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html verwenden die Tiere ein Nest auch mehrere Nächte hintereinander. Entgegen der landläufigen Meinung sind Orang-Utans im allgemeinen keine Einzelgänger, vielmehr ziehen sie in mehr oder weniger großen Familienverbänden durch die Wälder. Leider hat der internationale Zoohandel sich erst in den späten 60er Jahren des 20. Jahrunderts verpflichtet, keine Orang-Utans mehr zu kaufen, da zur Erbeutung dieser Tiere häufig die Mutter, wenn nicht gar die ganze Familie getötet wurden. Heute sind diese Tiere zwar geschützt, doch die Zerstörung ihres Lebensraumes durch den Menschen führt weiter zu einem Rückgang der Bestände. Schimpansen Soziales Zusammenleben der Schimpansen Schimpansen haben eine einzigartige soziale Struktur. Sie leben in einem großen Verband, der aus bis zu 100 Tieren besteht. Die tägliche Zusammensetzung und Größe Originaldokument enthält an dieser Stelle eine Grafik! Original document contains a graphic at this position! einer umherstreifenden Gruppe ist sehr unterschiedlich. Kleinere Gruppen schließen sich zu großen zusammen, große Gruppen spalten sich in kleinere auf, mitunter ziehen auch einzelne Schimpansen alleine umher. Durch Geburt, Tod, Ein- und Auswanderung wird die Größe eines Verbandes stabil gehalten. Gewöhnlich sind es die Weibchen, die in einem geschlechtsreifen Alter von 8 bis 14 Jahren fortgehen. Dies hat möglicherweise auch die Funktion der Inzest-Vermeidung. Es gibt nämlich bei ihnen keine monogamen oder eheähnlichen Bindungen, die beispielsweise eine VaterTochter-Beziehung ausschließen würde. Treffen Männchen benachbarter Verbände aufeinander, kann es zu aggressiven Konflikten mit Verletzungen und Tod kommen. file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (10 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Fellpflege und Schmusen Schimpansen verbringen oft mehrere Stunden damit, sich gegenseitig das Fell zu pflegen Originaldokument enthält an dieser Stelle eine Grafik! Original document contains a graphic at this position! und zu lausen. Dabei sind sie sehr penibel und hingebungsvoll. Ranghohe Männchen erhalten manchmal mehr Zuwendung als rangtiefe. Das "Grooming" ist eine gegenseitige Form der Zuwendung. Über die Fellpflege hinaus hat es auch eine wichtige Sozialfunktion. Oft sind nicht nur zwei, sondern eine ganze Fellpflegegruppe damit beschäftigt, sich gegenseitig zu verwöhnen. Werkzeuggebrauch bei Schimpansen Hochentwickelter Werkzeuggebrauch ist bei freilebenden Schimpansen beobachtet worden. Tatsächlich benutzen sie viel häufiger Werkzeuge als jedes andere Tier und stehen also auch in dieser Hinsicht uns Menschen am nächsten. Schimpansen-Schwamm Schimpansen kommen beispielsweise an Wasser heran, das sich in nicht unmittelbar zugänglichen Asthöhlungen befindet, indem sie derbe Blätter zu einer faserigen Masse zerkauen und sie dann in die Höhlung stopfen. Dieser «Schwamm» wird anschließend herausgezogen und ausgesaugt, und dieser Vorgang kann sich mehrfach wiederholen. Schimpansen-Angel Um Termiten aus ihren unterirdischen Bauten zu «angeln», stecken Schimpansen gerne Zweige oder Halme in deren Gänge und warten, bis sich die Insekten in einer Abwehrreaktion daran festgeklammert haben. Dann ziehen sie sie wieder heraus und verzehren die Tierchen. Die Planmäßigkeit dieses «Termitenfischens» wird daraus ersichtlich, dass die Schimpansen oft Umwege von mehreren hundert Metern machen, unterwegs eine Handvoll Halme von verschiedenen Dicken und Längen sammeln, um dann diejenigen am Termitenbau zu benutzen, die am besten passen. Schimpansen-Nussknacker Schimpansen öffnen manchmal hartschalige Nüsse (besonders Coula-Nüsse) mit Hilfe von Werkzeugen: Zuerst suchen sie sich eine Wurzel oder einen Stein als «Amboss». file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (11 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Zu diesem tragen sie dann so viele Nüsse, wie sie auf einmal fassen können, und dazu einen bis zu anderthalb Kilogramm schweren Stein oder einen starken Stock als «Hammer». Die Nüsse werden dann aufgelegt und eine nach der anderen mit mehreren Schlägen geknackt. Schimpansen-Waffen Ein weiteres Beispiel für Werkzeuggebrauch bei Schimpansen ist die Verwendung von Knüppeln als «Waffen»: Der niederländische Zoologe Adriaan Kortlandt hat einmal an Orten, wo wilde Schimpansen leben, einen ausgestopften Leoparden so verborgen, dass er plötzlich aus seinem Versteck hervorgezogen werden konnte. Tat er das, wenn nichtsahnende Schimpansen anwesend waren, so kam es stets zu einem unglaublichen Aufruhr. Manche von ihnen packten in der Folge Knüppel und Stöcke, schwangen sie in einem «Imponiertanz» herum und warfen sie gegen den Leoparden, in manchen Fällen schlugen sie sogar gezielt und wuchtig auf den Feind ein. Diverse Versuche mit Schimpansen Aus anatomisch bedingten Gründen sind alle Versuche gescheitert, Schimpansen das Sprechen beizubringen. Erstaunliche Ergebnisse sind jedoch mit American Sign Language (ASL) erzielt worden, einer einfachen Gebärdensprache. "Durch das richtige Kombinieren von Wörtern, die unabhängig voneinander gelernt wurden, beweisen Schimpansen, dass sie ihre Erfahrungen nicht bloß sprachlich abbilden, sondern sie klassifizieren, um sie anderweitig verwenden zu können. Das heißt wiederum, dass Schimpansen denken können. Auch kombinieren sie verschiedene Wortzeichen um ihnen unbekannte Begriffe zu definieren (z. B. Gurke als grüne Banane beschrieben). Schimpansen können weiterhin transponieren, das heißt, Ereignisse auch zu einem anderen Zeitpunkt als dem des Geschehens, in der Sprache aufgreifen. Damit beweisen sie Gedächtnis. Die American Sign Language geben sie an ihre Kinder und andere Schimpansen weiter. Schimpansen aus Sprachversuchen und also bei Menschen aufgewachsen sind, betrachten sich oft als Menschen. Wenn sie z. B. Fotos nach Menschen und Tieren sortieren sollen, so legen ihr Bild zu den Menschen." 2 Außerdem erkennen sie sich problemlos im Spiegel, was ein Indiz dafür ist, dass sie einen Begriff von sich selbst haben müssen. Menschliche Kinder fangen in der Regel an, sich ab dem 18. bis 24. Monat im Spiegel zu erkennen. Der Bonobo Nicht ihre Größe sondern ihre körperliche Erscheinung unterscheidet die Bonobos von den ‘Gemeinen Schimpansen’. Sie sind kleiner, schlanker und feingliedriger als ihre Verwandten. Der Kopf der Bonobos ist zudem runder und hat geringere Brauenwülste. Die kleineren Ohren sind vor allem beim männlichen Tier hinter langen, dicken Backenbärten verborgen. Der Bonobo ist mit Ausnahme der rosaroten Lippen und der Geschlechtsteile überwiegend schwarz. Man vergleicht die Erscheinung der Bonobos manchmal Australopithecinen, Vorformen des heutigen Menschen. Häufig stellen sich die Bonobos auf die Hinterbeine oder gehen aufrecht. Sie erinnern so verblüffend an file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (12 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Darstellungen früher Hominiden. Was die Bonobos aber vor allem von den ‘gemeinen Schimpansen’ und anderen höheren Primaten unterscheidet und sie als eigene Art gelten lassen, ist ihr komplexes Sozialverhalten. Denn das charakteristische am Verhalten dieser Menschenaffen ist die zentrale soziale Stellung der Weibchen, die Gleichwertigkeit der Geschlechter und die stark ausgeprägte Sexualität, mit der vielfach Aggressionen abgefangen werden. Jane Goodall Jane Goodall Originaldokument enthält an dieser Stelle eine Grafik! Original document contains a graphic at this position! geboren 1934 in London/Großbritannien, jobbte als Kellnerin, um nach Afrika fliegen zu können, wo sie bei dem berühmten Paläontologen Louis Leakey in Nairobi und in der Oldoway-Schlucht Forschungspraxis kennen lernte. 1960 begann sie, ganz auf sich allein gestellt, mit langfristigen Beobachtung wildlebender Schimpansen im GombeReservat in Tansania. Nebenher studierte sie bei Robert Hinde an der Universität Cambridge vergleichende Verhaltenswissenschaft und promovierte darin 1965 mit Auszeichnung. Im gleichen Jahr gründete sie das Gombe Stream Research Center. Gefördert von der amerikanischen National Geographic Society, erschienen die ersten Texte und Bilder von ihren sensationellen Feldstudien. Weltruhm erlangte sie mit ihrem Buch "Wilde Schimpansen". Sie lehrte 1971-1975 als Gastprofessorin an der kalifornischen Eliteuniversität Stanford, seit 1973 auch in Daressalam, Tansania. Bei der Harvard Universität Press erschien 1986 ihre große wissenschaftliche Monographie "The Cimpanzees of Gombe". Außerdem gibt es von ihr mehrere Tierbücher für Kinder. 1999 erschien die Autobiographie "Grund zur Hoffnung" Gorillas Der Gorilla (Gorilla gorilla) ist das grösste und schwerste Mitglied der Familie der Menschenaffen. Ausgewachsene Männchen können aufgerichtet eine Höhe von etwa zwei Metern erreichen und bringen bis zu 200 Kilogramm auf die Waage. Man unterscheidet drei verschiedene Gorillarassen, welche alle im tropischen Äquatorialafrika, sozusagen im Herzen Afrikas, beheimatet sind: Der Westliche Flachlandgorilla bewohnt die Küstenregion am Golf von Guinea zwischen den Flüssen Niger und Kongo. Sein Bestand wird auf ungefähr 45 000 Tiere geschätzt. Der Östliche Flachlandgorilla lebt am östlichen Rand des Kongobeckens in Zaire. Sein Bestand dürfte etwa 4000 Tiere umfassen. An den Hängen der Virunga-Vulkane in der Grenzregion zwischen Zaire, Uganda und Ruanda sowie in den nahegelegenen BwindiBergen lebt sodann der vergleichsweise langhaarige Berggorilla. Von ihm gibt es nur rund 400 Tiere. Fast alle der ungefähr 500 Gorillas, welche weltweit in Zoos gehalten werden, sind Westliche Flachlandgorillas. file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (13 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Gorillas leben in festgefügten Gruppen von fünf bis zwanzig Mitgliedern. Diese Gorillafamilien setzen sich im allgemeinen aus einem vollständig ausgewachsenen «Silberrückenmännchen», ein paar fortpflanzungsfähigen Weibchen und deren Jungen in verschiedenen Altersstufcn zusammen. Sie verständigen sich untereinander durch eine «Sprache», die mehr als fünfzehn verschiedene Heul-, Brüll-, Hust- und Knurrlaute umfasst. Eine abwechslungsreiche Pflanzenkost, die sich aus Schösslingen, Blättern, Stengeln, Wurzeln, Knollen, Mark und Rinde vieler verschiedener Pflanzenarten zusammensetzt, dient den Gorillas als Nahrung. Bei der Futtersuche halten sie sich gewöhnlich am Boden auf und klettern nur selten auf Bäume, denn ihr grosses Gewicht und ihr massiger Körperbau sind ihnen dabei eher hinderlich. Als Lebensraum bevorzugen die Gorillas möglichst offene Regenwaldstücke mit üppigem Unterwuchs, wie man sie etwa entlang von Flussläufen oder an Berghängen findet, denn hier ist der Tisch für die grossen Menschenaffen stets gedeckt. Derart reichlich ist das Nahrungsangebot, dass die Gorillagruppen auf ihren gemächlichen, von vielen Pausen unterbrochenen Fresswanderungen gewöhnlich nur etwa 500 bis 1000 Meter am Tag zurücklegen. Die Gorillaweibchen bringen mit etwa zehn Jahren ihr erstes Junges zur Welt. Während der ersten Lebensmonate ist das Gorillajunge völlig hilflos und wird von seiner Mutter dauernd überallhin mitgetragen. Mit sechs Monaten ernährt es sich bereits zur Hauptsache von Pflanzen, hält sich aber weiterhin ständig in der Nähe seiner Mutter auf. Erst im Alter von etwa vier Jahren, wenn die Mutter ihr nächstes Kind zur Welt bringt, löst es sich allmählich von ihr. Nur selten bleiben die Gorillas ihr Leben lang in der elterlichen Gruppe, Die frisch erwachsenen Männchen verlassen gelegentlich ihre Stammgruppe und wandern oft monatelang allein umher, bis es ihnen gelingt, Weibchen einer fremden Gruppe zu sich zu locken und einen eigenen «Harem» zu gründen. Und auch die jungen Weibchen trennen sich zu gegebener Zeit von ihrer Gruppe, um sich einem allein herumziehenden Männchen anzuschließen oder zu einer benachbarten Gruppe überzuwechseln. Die Gorillas haben nur einen Feind zu fürchten: den Menschen. Bis in jüngster Zeit wurden die friedfertigen Riesen in einigen Regionen ihres Fleisches wegen bejagt. Mancherorts wurden sie unter der Begründung abgeschossen, sie würden die Felder plündern. Viele von ihnen mussten ferner sterben, weil ihre Schädel als Trophäen sehr begehrt sind. Und auch beim Fang von Jungtieren für Zoologische Gärten und Forschungslabors wurden unzählige Tiere getötet. Wirksame Handelsbeschränkungen auf internationaler Ebene sowie ein verbesserter Vollzug der lokalen Naturschutzgesetze haben nun endlich dazu geführt, dass den Gorillas durch Jagd und Fang keine übermäßige Gefahr mehr droht. Eine weit schlimmere Gefahr stellt heute die rasch voranschreitende Zerstörung ihres Lebensraums, der äqatorialafrikanischen Regenwälder, dar - verursacht zum einen durch den Platzbedarf der anwachsenden menschlichen Bevölkerung Zentralafrikas, zum anderen durch die Nachfrage der westlichen Welt nach afrikanischen Edelhölzern. Ohne Regenwälder können die Gorillas jedoch nicht überleben. Es gilt deshalb, möglichst große Teile der noch verbleibenden Regenwaldgebiete als Reservate und Nationalparks unter Schutz zu stellen und sowohl Wilderer als auch Plünderer strikt daraus fernzuhalten. Bereits existiert in Äquatorialafrika eine Anzahl gut bewachter file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (14 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Regenwald-Schutzgebiete, in denen immerhin rund 5000 Gorillas eine sichere Heimat gefunden haben. Weitere müssen unbedingt hinzukommen. Dian Fossey Dian Fossey wird am 16. Januar 1932 in Faifax/Kalifornien geboren. Ihren Traum, Tiermedizin zu studieren, muss sie sich wegen schlechter Schulnoten aus dem Kopf schlagen. Statt dessen absolviert sie eine Ausbildung als Bewegungstherapreutin, macht 1954 ihren Abschluß und arbeitet mehrere Jahre in einem Kinderkrankenhaus. Originaldokument enthält an dieser Stelle eine Grafik! Original document contains a graphic at this position! Als sie 31 Jahre alt ist, besucht sie einen Vortrag über Berggorillas, der sie begeistert. 1963 reist sie nach Ostafrika. Im Grenzland zwischen Kongo und Uganda trifft sie erstmals auf die Berggorillas. Doch was sie dort vorfindet prägt ihr weiteres Leben. Die Gorillas werden abgemetzelt, ihre Köpfe und Hände als Souvenir an Touristen verkauft. Erschreckend ist die Jagd auf Gorilla-Babys. Da die Gorillas ihren Nachwuchs bis zur Selbstaufopferung verteidigen, schlachten die Wilderer skrupellos die erwachsenen Tiere ab, um an die Babys zu kommen. Dian Fossey entschließt sich, im Rahmen eines Forschungsprojekts des Anthropologen Louis Leakey das Verhalten der akut gefährdeten Berggorillas zu erforschen. In ihrem Buch "Gorillas im Nebel" schreibt sie darüber: "...Ich hatte den tiefempfundenen Wunsch, gemeinsam mit wilden Tieren in einer Welt zu leben, die von den Menschen noch nicht kaputtgemacht worden war...". 1967 beginnt sie im Kongo mit der Arbeit - allein mit ein paar Helfern, deren Sprache sie nicht versteht, allein mit den nächtlichen Geräuschen des Urwaldes. Vor Angst traut sie sich anfangs kaum aus ihrer Hütte. Ein halbes Jahr später flieht Dian vor den Kongo-Wirren nach Ruanda, wo sie im September 1967 in 3000 Meter Höhe die Karisoke-Forschungsstation - ihr Lebenswerk - gründet. In den Virunga Mountains, einem Rückzugsgebiet der gefährdeten Berggorillas, beobachtet sie diese Tiere. Regendurchweichte, in Wolken gehüllte Berghänge, flechtenbehangene Baumgespenster und Gestrüpp bilden den Lebensraum ihrer Schützlinge. Fast 20 Jahre verbringt Dian dort. Aus der anfänglichen wissenschaftlichen Faszination erwächst eine tiefe emotionale Beziehung zu den Menschenaffen. Auf sensationelle Art gelingt ihr der direkte Kontakt zu den scheuen Primaten. Immer näher darf sie an die Gorilla-Gruppe heran, und als sie von ihr akzeptiert wird, lebt sie mit ihnen. Nie zuvor war dies einem Menschen gelungen. Die Absolutheit, mit der sie für ihre Tiere eintritt, entfremdet sie den Menschen. Ihre Einsamkeit wächst, ebenso ihre Exzentrik. Nyiramachabelli, die einsame Frau des Waldes, nennen sie die Afrikaner. file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (15 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html Dian Fossey liefert wichtige wissenschaftliche Beiträge zum Verhalten und zur Sozialstruktur der Gorillas. 1974 erhält sie von der University of Cambridge einen Doktortitel in Zoologie. Sie publiziert 1983 das Buch Gorillas in the Mist (Gorillas im Nebel). Doch durch ihren Einsatz für die Gorillas machte sich Dian Fossey aber nicht nur Freunde. Da immer wieder Gorillas von Wilderen getötet und verstümmelt wurden reagierte Dian Fossey mit einer aggressiven Kampagne gegen die Gorilla-Wilderei. National Geographic unterstützte ihr Vorhaben dadurch, dass ihr Bild auf der Titelseite einer Ausgabe mit einem bebilderten Artikel erschien. Die finanziellen Zuwendungen aus dieser weltweiten Kampagne erlaubten Dian Fossey, die Digit Stiftung ins Leben zu rufen (1992 umbenannt in Dian Fossey Gorilla Fund DFGF) und den Rest ihres Lebens dem Schutz der Gorillas zu verschreiben. Zum Schutz vor den Gorilla-Wilderern organisierte sie Patrouillen und unterhielt eine Truppe von bewaffneter Söldner, die sie mit Geldern aus eines von ihr gegründeten internationalen Hilfsfonds bezahlt. Damit aber schuf sie sich noch mehr Feinde in der Region. Ein weiterer Grund, warum Dian Fossey sich bei den Einwohnern um die Forschungsstation wenig Sympathie erwerben konnte, war ihre strikte Weigerung, einen Ökotourismus in den Virungas zu fördern und als Einkommensquelle für die indigenen Batwa-Pygmäen zu akzeptieren. Am 27. Oktober 1985 fand sie vor ihrer Tür ein hölzernes Bild, dessen symbolische Bedeutung sie erkannte: Man wünschte ihren Tod. Ihre extremen Handlungsweisen Wilderern von Gorillas gegenüber waren sicher die Hauptursache für den Gewaltakt, der ihrem Leben ein Ende setzte: In den frühen Morgenstunden des 27. Dezembers 1985 fand ein Mitarbeiter Dian Fosseys Leiche, halbnackt neben dem Bett in ihrer Hütte liegend, den Schädel zertrümmert mit Machetenhieben. Das Verbrechen an der mutigen Zoologin wurde nie aufgeklärt. Quellenangabe Bücher: Affen, geschrieben von Paul Sterry Brehms Tierlexikon TIERE – Das große Tierlexikon Affen, unsere haarigen Verwandten Internet: file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (16 von 17)26.02.2006 13:22:11 file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html www.primatis.de www.tierlexikon.de file:///D|/Refs/_To%20Do/12_09_04/PrimatenFrontpage.html (17 von 17)26.02.2006 13:22:11