Deutsch Grammatik – Zusammenfassung Die Grundwortarten sind: • Substantiv • Verb • Adjektiv • Adverb • Artikel • Pronomen • (Verbaladjektiv) • Konjunktion • Präposition • Interjektion • (Verbzusatz) 1. Wortarten Substantiv Mit Substantiven werden Gegenstände, Personen, Sachverhalte usw. bezeichnet. Substantive werden stets groß geschrieben. Oft werden Substantive mit Artikel gebraucht. Im Deutschen kennzeichnet der Artikel Genus (grammatisches Geschlecht – Maskulinum, Femininum, Neutrum), Numerus (Singular oder Plural) und Kasus (Fall) eines Substantives. Numerus: Die meisten Substantive kommen im Singular und im Plural vor: Das Lamm – die Lämmer; der Tisch – die Tische, die Freude – die Freuden. Kasus: Substantive kann man in verschiedene Fälle (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) setzen. Pronomen Verb Verbaladjektiv Adjektiv Pronomen sind Stellvertreter eines Nomens, eines Substantives, können aber auch zur näheren Bestimmung eines Substantives dienen, dann gelten sie als Begleiter. Manche Pronomen ersetzen tatsächlich ein Substantiv, z.B. ER <--> der Mann. Andere Pronomen, z.B. »DIESER«, lassen sich statt eines Artikels attributiv und als Satzglied verwenden: DIES habe ich nicht gewusst. JENER Mann saß am Steuer. Untergruppen: Demonstrativpronomen, Fragepronomen, Indefinitpronomen, Personalpronomen, Possessivpronomen, Relativpronomen, Reflexivpronomen Verbaladjektive werden jene Verbformen genannt, die sich wie ein Adjektiv verhalten, also als deklinierte Partizipien („Partizip“ ist keine Wortart, sondern Bezeichnung einer Verbform) verwendet werden: Während die infinite Verbform »gefahren« als Prädikatsteil anzusehen ist – Ich bin dorthin gefahren. –, muss das deklinierte Partizip im Satzteil Das GESCHLACHTETE Schwein eher wie ein Adjektiv aufgefasst werden. Konjunktion Die Konjunktionen verbinden Sätze, Satzglieder, Satzteile oder Teilsätze: und; als, wie, dass, ob. Präposition Präpositionen bezeichnen Verhältnisse zwischen Personen und Sachen. Sie drücken kausale, lokale, modale und temporale Aspekte aus: nach, in, wegen. Interjektion Die Interjektion ist ein unflektierbarer Ausruf ohne syntaktische Funktion, sie steht in der Regel außerhalb des Satzes zwischen Kommas: Aua, He. Verbzusatz Verbzusätze sind die Teile eines Verbs, die im Infinitiv und als Partizip mit dem Verb zusammengeschrieben werden. Beispiele: aufstehen, einschlafen, vorübergehen; aufgestanden, eingeschlafen, vorübergegangen. Seite 1 Verben sind so genannte Tätigkeits- bzw. Zeitwörter. Man unterscheidet einerseits zwischen starken und schwachen Verben – die starken ändern u.a. in den verschiedenen Zeiten ihren Stammvokal und enden im Partizip II auf „-en“ – und andererseits zwischen VOLL-, MODAL- und HILFSverben. Beispiel für ein schwaches Verb: ich arbeite, ich arbeitete, ich habe gearbeitet Beispiel für ein starkes Verb: ich finde, ich fand, ich habe gefunden Beispiele für Vollverben: „arbeiten“, „finden“, „schreiben“, „rennen“ Hilfsverben: „sein“, „haben“, „werden“ Modalverben: sollen, mögen, dürfen, müssen, können“, wollen Adjektive bezeichnen meist eine Eigenschaft einer Sache, eines Sachverhalts. Adjektive können im Allgemeinen attributiv Das schnelle Auto oder adverbial Das Auto fährt schnell. verwendet werden. Viele Adjektive sind steigerbar, aber nicht alle. Die Steigerung kann regelmäßig oder unregelmäßig erfolgen. Beispiel: schnell, schneller am schnellsten, gut, besser, am besten Adverb Adverbien machen Angaben zu Umständen eines Vorgangs oder einer Eigenschaft. Die meisten Adverbien können sowohl als Satzglieder als auch als Attribute verwendet werden. Neben dem »normalen« attributiven Gebrauch vor einem Adjektiv ist auch der attributive Gebrauch beim Substantiv mit nachgestelltem attributiven Adverb zu beachten: Der Mann dort (attributiv) geigt heute (adverbial) sehr (attributiv) gut. Adverbien unterscheiden sich von Präpositionen und Konjunktionen dadurch, dass sie als Attribut oder als Satzglied verwendet werden. Artikel Es gibt zwei Arten von Artikeln, den bestimmten Artikel und den unbestimmten. Den unbestimmten Artikel gibt es nur im Singular. Artikel werden zur Verdeutlichung von Genus, Numerus und Kasus einer Person oder einer Sache, also eines Substantivs benutzt. Zwischen Artikel und Bezugswort können andere Wörter treten: Der von allen guten Geistern verlassene Fahrradfahrer. Der Artikel ist immer ein Attribut, also nie ein Satzglied! Deutsch Grammatik – Zusammenfassung 2. Satzarten Die Sätze der deutschen Grammatik können nach verschiedenen Kriterien eingeteilt werden. Die Bezeichnungen für die verschiedenen Satzarten (-formen oder -typen) sind in der Schulgrammatik nicht einheitlich. Im Allgemeinen kommen die nachfolgenden Einteilungen vor: Satzarten unter dem Aspekt der Handlungsart • Aussagesatz (auch: Behauptungssatz, Erzählsatz, Deklarativ- oder Konstativsatz genannt) • Fragesatz (Interrogativsatz) • Befehlssatz (Imperativsatz) Satzarten unter dem Aspekt der Satzverbindung • Hauptsatz • Nebensatz Nebensatzarten unter dem Aspekt ihrer Satzgliedfunktion • Gliedsatz (Subjekt-, Objekt-, Adverbial-, Prädikativsatz (Attributsatz)) • Attributsatz Nebensatzarten unter dem Aspekt ihrer Einleitung • eingeleitete Nebensätze durch unterordnende Konjunktion (Konjunktionalsätze), Relativ- oder Interrogativpronomen, Adverbien • Nebensätze ohne Einleitung (bei Verben des Sagens und Denkens, indirekte Rede; Konditionalsätze) Akkusativobjekt antwortet auf die Fragen Wen? oder Was? z. B. durch: 1. Pronomen, Substantiv, Numerale im Akkusativ: Ich sehe zwei Bäume. 2. Infinitiv mit „zu“: Er versprach, das Rauchen aufzuhören. 3. Einen Gliedsatz. Beliebt sind »dass«-Sätze, Er sagt, dass er gern reite. Aber auch: Sie meint, er reite gern. Präpositionalobjekt Ein Präpositionalobjekt kann repräsentiert werden durch einen präpositionalen Ausdruck, einen Gliedsatz, einen Infinitiv mit „zu“, ein Pronominaladverb. Das Präpositionalobjekt lässt sich vom Verb her nur mit seiner Präposition erfragen, z.B. Auf wen, worauf hoffst du? Ich hoffe auf einen warmen Sommer. Ich warte auf den Freund. Kausaladverbiale Das Kausaladverbiale antwortet auf Fragen wie warum?, wozu?, womit?, unter welcher Bedingung? Darum, aus diesem Grunde...; Unter diesen Umständen; Wenn du das machst, ... Lokaladverbiale Das Lokaladverbiale antwortet auf Fragen wo?, wohin?, woher? in der Form eines Adverbs: DORT Eines präpositionalen Ausdrucks: AUF DEM TISCH. Eines Gliedsatzes: WOHIN DU GEHST, gehe ich auch. 3. Satzglieder • • • • • • • • • • • Subjekt Prädikat Prädikatsnomen Genitivobjekt Dativobjekt Akkusativobjekt Präpositionalobjekt Kausaladverbiale Lokaladverbiale Modaladverbiale Temporaladverbiale Subjekt antwortet auf die Fragen: Wer? oder Was? 1. Pronomen, Substantiv oder Numerale im Nominativ: Sie / Die Frauen / Zwei aßen Lachs. 2. Einfacher oder erweiterter Infinitiv: Zu träumen ist keine Sünde, oder eine Partizipialgruppe: Gut gewettet ist halb gewonnen. 3. Gliedsatz: Wer schläft, sündigt nicht. Zusammengesetzte Ausdrücke, wie z. B. »Ich und du«, gelten als EIN Subjekt! Prädikat An sich hat ein Satz nur ein Prädikat. Dieses antwortet in erster Linie auf die Fragen: »Was tut das Subjekt? Was geschieht?« Das Prädikat wird durch Verben repräsentiert. Was tut die Mutter? Mutter bäckt Kuchen. Ilse hat ihn aufgegessen. Hier sieht man nun, dass das Prädikat aus zwei Teilen bestehen kann: »hat« und »aufgegessen«. Prädikatsnomen Das Prädikatsnomen oder Prädikativ ist ein nichtverbales Wort, das zusammen mit einem »sein«-Wort das Prädikat bildet. Man sollte sich die Wörter sein, werden, bleiben, sich erweisen und ähnliche zu merken, auf die das Prädikatsnomen folgt: Udo ist SCHÖN. Er will ARZT werden. Diese Idee ist UMWERFEND. Er bleibt ein LÜGNER. Das Buch erwies sich als LADENHÜTER. Genitivobjekt antwortet auf die Frage Wessen? Es ist heute aber recht selten geworden. Die meisten Substantive im Genitiv sind Genitivattribute (Das Reden der Schüler ...). Genitivobjekte können sein: 1. Pronomen, Substantiv, Numerale im Genitiv: Ich gedenke seiner. 2. Gliedsatz: Ich rühme mich nicht, dass ich nie etwas vergesse. 3. Infinitiv mit ZU: Er beschuldigte mich, Geld gestohlen zu haben. Dativobjekt antwortet auf die Frage Wem? 1.Pronomen, Substantiv, Numerale im Dativ: Ich helfe dir. 2.Gliedsatz: Ich sah zu, wie der Sturm nahte. Modaladverbiale antwortet im weitesten Sinn auf die Frage wie?, wie viel?, wie sehr?, mit wem?, ohne wen?, woraus?. Das Bein ist aus Holz. Temporaladverbiale Seite 2 antwortet auf Fragen wie wann?, wie lange?, bis wann? Abends ging er ins Bett und schlief bis zum nächsten Morgen.