Differentielle hepatische Genexpression in einem Mausmodell mit

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Differentielle hepatische Genexpression in
einem Mausmodell mit polygener
Adipositas, Insulinresistenz und
Hyperglykämie
Katharina Linnartz
Differentielle hepatische Genexpression in
einem Mausmodell mit polygener
Adipositas, Insulinresistenz und
Hyperglykämie
Von der Medizinischen Fakultät der Rheinisch-Westfälischen
Technischen Hochschule Aachen zur Erlangung des
akademischen Grades einer Doktorin der Medizin genehmigte
Dissertation
vorgelegt von
Katharina Linnartz
aus Koblenz
Berichter:
Herr Professor
Dr. rer. nat. Walter Becker
Herr Universitätsprofessor
Dr. med. Dipl.-Biochem. Siegfried Matern
Tag der mündlichen Prüfung: 15. Februar 2005
Diese Dissertation ist auf den Internetseiten der Hochschulbibliothek online verfügbar.
INHALTSVERZEICHNIS
Abbkürzungsverzeichnis
V
Offizielle Genbezeichnungen nach der Nomenklatur der Mouse
Genome Database (MGD)
VII
1 EINLEITUNG
1
1.1 Insulinresistenz und Diabetes mellitus Typ2
1
1.2 Die Rolle der Leber bei der Regulation des Fett- und
Lipidstoffwechsels
2
1.3 Adipositas und Insulinresistenz
6
1.4 Die NZO-Maus
7
1.5 Das NSZO-Rückkreuzungsmodell
9
1.6 Zielsetzung der Arbeit
11
2 MATERIAL UND METHODEN
13
2.1 Tiere
13
2.2 Bestimmung der phänotypischen Parameter der Mäuse
14
2.3 Isolierung der RNA und Analyse im Northern und Dot blot
15
I
3 ERGEBNISSE
19
3.1 Charakterisierung der Versuchstiere
19
3.1.1 Die NZO-Maus
19
3.1.2 Einteilung der Mäuse in Gruppen unterschiedlichen Phänotyps
20
3.1.3 Einfluss von Geschlecht und Diät
22
3.2 Nachweis spezifischer mRNAs durch Northern und Dot blots
24
3.3 Auswahl der untersuchten Gene
27
3.4 An der Lipogenese beteiligte Enzyme und PLTP
28
3.5 Fettsäure-Oxidation
31
3.6 Gluconeogenese
34
3.7 3ß-Hydroxysteroid-dehydrogenase 5 (Hsd3b5)
36
3.8 Gene des Nidd/SJL-Diabetes-Locus
38
3.9 Expression von Resistin und Leptin im Fettgewebe
40
4 DISKUSSION
43
4.1 Vorteile der NSZO-Rückkreuzung
43
4.2 Änderungen der hepatischen Genexpression bei Insulinresistenz 44
4.2.1 Ein primärer Defekt der Glucosehomöostase
44
4.2.2 Ein primärer Defekt des Fettstoffwechsels
47
4.3 Fettreiche Fütterung
48
4.4 Der Geschlechtseffekt
4.4.1 Geschlechtsdimorphismus der Cytochrom P450-Isoformen
4.4.2 Geschlechtsdimorphismus von SCPx
50
52
52
4.5 Phospholipidtransferprotein (PLTP)
53
4.6 3ß-Hydroxysteroid-dehydrogenase 5 (Hsd3b5)
54
4.7 Stearoyl-CoA-desaturase 1 (SCD1)
55
II
4.8 Einfluss des Fettgewebes auf den Leberstoffwechsel
4.8.1 Leptin
4.8.2 Resistin
56
56
57
4.9 Gene des Nidd/SJL-Locus
58
5 ZUSAMMENFASSUNG
60
6 LITERATURVERZEICHNIS
61
7 ANHANG
62
III
IV
Abkürzungsverzeichnis
BG
Blutglucose
BMI
body mass index
CPT
Carnitin-palmitoyl-transferase
CYP 4A14
Cytochrom P450 4A14
D
diabetisch (hyperglykämisch/ hypo-bis
aninsulinämisch)
DEHP
Di (2-ethylhexyl)phthalat
DNA
Desoxyribonukleinsäure
EDTA
Ethylendiamintetraessigsäure
FAS
Fettsäuresynthase
G6Pase
Glucose-6-phosphatase
H
insulinresistent (normoglykämisch/
hyperinsulinämisch)
HDL
high density lipoproteins
HSD3b5
3ß-Hydroxysteroid-dehydrogenase
IR
Insulinrezeptor
IRS
Insulinrezeptorsubstrat
KG
Körpergewicht
m
Männchen
mRNA
messenger Ribonukleinsäure
N
normal (normoglykämisch/
normoinsulinämisch)
n
Anzahl
NSZO
Rückkreuzungsstamm NZOxF1
(SJLxNZO)
NZO
New Zealand obese-Mausstamm
PEPCK
Phosphoenolpyruvatcarboxykinase
PLTP
Phospholipidtransferprotein
V
PPAR
peroxisome proliferator-activated
receptor
RNA
Ribonukleinsäure
RXRß
Retinoid-X-Rezeptor ß
SCD1
Stearoyl-CoA-desaturase 1
SCP
sterol carrier protein
SDS
Natriumdodecylsulfat
SJL
Swiss Jim Lambert-Mausstamm
SREBP
sterol response element binding
proteins
SSC
Natriumchlorid-Natriumcitrat
TZD
Thiazolidindione
w
Weibchen
wk
Lebenswoche
VI
Offizielle Genbezeichnungen nach der Nomenklatur der
Mouse Genome Database (MGD)
(http://www.informatics.jax.org/javawi2/servlet/WIFetch)
•
Acox1 (acyl-Coenzyme A oxidase 1)
•
Hsd3b5 (hydroxysteroid dehydrogenase-5, delta5-3-beta)
•
Cpt2 (carnitine palmitoyltransferase 2)
•
Cyp4a14 (cytochrome P450, family 4, subfamily a, polypeptide 14)
•
Ech1 (enoyl coenzyme A hydratase 1, peroxisomal)
•
Fasn (fatty acid synthase)
•
Ftl1 (ferritin light chain 1)
•
Gck (glucokinase)
•
G6pc (glucose-6-phosphatase, catalytic)
•
Irs2 (insulin receptor substrate 2)
•
Acaa1 (acetyl-Coenzyme A acyltransferase 1)
•
Lep (leptin)
•
Mod1 (malic enzyme)
•
Pex11a (peroxisomal biogenesis factor 11a)
•
Pik3r3 (phosphatidylinositol 3 kinase, regulatory subunit,
polypeptide 3 (p55))
•
Pck1 (phosphoenolpyruvate carboxykinase 1, cytosolic)
•
Pltp (phospholipid transfer protein)
•
Pklr (pyruvate kinase liver and red blood cell)
•
Retn (resistin)
VII
•
Rxrb (retinoid X receptor beta)
•
Srebf1 (sterol regulatory element binding factor 1)
•
Scd1 (stearoyl-Coenzyme A desaturase 1)
•
Scp2 (sterol carrier protein 2, liver)
•
Txnrd (thioredoxin reductase 1)
VIII
1 EINLEITUNG
1
1 EINLEITUNG
1.1 Insulinresistenz und Diabetes mellitus Typ2
Diabetes mellitus ist definiert als eine Regulationsstörung des Glucoseund Lipidstoffwechsels aufgrund gestörter Insulinsekretion oder –wirkung.
Diese resultiert in erhöhten postprandialen und Nüchternblutzuckerspiegeln
(Alberti et Zimmet, 1998). Der Diabetes mellitus Typ2 findet sich mit einem
Anteil
von
90-95%
weitaus
häufiger,
als
der
durch
autoimmune
Inselzelldestruktion bedingte Diabetes mellitus Typ1 (Saltiel, 2001).
Der
Typ2-Diabetes
ist
eine
komplexe
multifaktoriell
bedingte
Erkrankung. Insulinresistenz und verminderte Glucosetoleranz sind frühe
Veränderungen auf dem Weg zur Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ2.
Die Insulinresistenz ist definiert als ein Zustand verminderter Ansprechbarkeit
der Zellen auf normale Insulinkonzentrationen. Bei der Entwicklung der
Insulinresistenz
spielen
Lebensbedingungen,
wie
neben
zum
genetischen
Beispiel
fettreiche
Ursachen
Ernährung
auch
und
Bewegungsmangel, eine entscheidende Rolle (Winer et Sowers, 2004,
Newman et al., 1987, Kaprio et al., 1992, Manson et al., 1991, Helmrich et
al.,1991).
Die Insulinresistenz ist ein definierendes Merkmal des Typ2-Diabetes,
das schon lange vor dem Auftreten eines manifesten Diabetes nachweisbar
ist. Sie kann aber über lange Zeit durch eine erhöhte Insulinsekretion
kompensiert werden. Erst wenn die Inselzellen den erhöhten postprandialen
Insulinbedarf nicht mehr decken können, kommt es zu Hyperglykämie und
Typ2-Diabetes. Insulinresistenz ist jedoch nicht nur als Vorstufe des
manifesten Diabetes von Bedeutung, sondern stellt auch ein Merkmal und
1 EINLEITUNG
2
auslösenden Faktor des Metabolischen Syndroms dar, zusammen mit
Adipositas, Dyslipidämie und Hypertonus (Howard et al., 1996).
So ist die Hyperinsulinämie in der Phase der Insulinresistenz nicht nur
als
erfolgreiche
Maßnahme
des
Organismus
zur
Erhaltung
der
Glucosehomöostase im Blut anzusehen. Im Gegenteil prädisponiert die
Hyperinsulinämie selbst zur Entwicklung anderer Störungen, wie zum Beispiel
hohe Triglyceridspiegel im Plasma, Bluthochdruck, Hyperurikämie und
erhöhte Spiegel von Plasminogenaktivator-Inhibitor 1. Diese verschiedenen
Elemente des Metabolischen Syndroms erhöhen gemeinsam das Risiko für
koronare Herzerkrankungen (Reaven, 1995, Haffner et al., 1999, Haffner et
Cassels, 2003).
Wir interessieren uns für die metabolischen Veränderungen, die auf
der Stufe der Insulinresistenz auftreten. Deshalb sollte in dieser Arbeit unter
anderem untersucht werden, welche Veränderungen der Genexpression bei
Mäusen mit Insulinresistenz ohne Hyperglykämie in der Leber vorliegen.
1.2
Die
Rolle
der
Leber
bei
der
Regulation
des
Fett-
und
Lipidstoffwechsels
Die Homöostase des Lipid- und Glucosestoffwechsels wird zum
großen Teil durch die Leber kontrolliert und gewährleistet. Leberzellen
können dem Organismus bei Bedarf Glucose aus Glykogenspeichern oder
durch Gluconeogenese zur Verfügung stellen. Die Leber ist das erste Organ,
zu dem die Glucose nach intestinaler Absorption gelangt und auch das erste
Zielorgan des Insulin nach seiner Sekretion aus den ß-Zellen des Pankreas.
1 EINLEITUNG
3
Wird Glucose in großen Mengen absorbiert, kann die Leber Fettsäuren
synthetisieren, die als Triglyceride eingebettet in Lipoproteinen abtransportiert
werden (Towle et al., 1997, Foretz et al., 1999a). Die zentrale Rolle der Leber
auf
die
Insulinwirkung
zeigt
sich
auch
dadurch,
dass
Mäuse
mit
homozygotem Defekt des Insulinrezeptors (IR-/-) in der Leber eine deutliche
Insulinresistenz mit Glucoseintoleranz, Hyperinsulinämie und Hyperglykämie
entwickeln (Michael et al., 2000). Bei muskelspezifischem knock-out des
Insulinrezeptors (IR-/-) hingegen bleiben Blutglucose, Seruminsulin und
Glucosetoleranz normal (Brüning, 1998; Kido, 2000). Insulin ist dabei der
wichtigste Regulationsfaktor des hepatischen Glucosemetabolismus und
kontrolliert die Expression spezifischer Gene.
Die im Rahmen des Diabetes mellitus Typ2 auftretende Hyperglykämie
wird zum einen durch vermehrte, nicht mehr durch Insulin reprimierte
hepatische Glucoseproduktion (Dinneen et al., 1992, Meyer et al., 1998)
verursacht, zum anderen durch eine reduzierte Aufnahme von Glucose in die
Leber (Nielsen et al., 1998). Gegenwärtig sind die zellulären und molekularen
Mechanismen dieser Störung der Glucosehomöostase noch nicht geklärt.
Die metabolischen Effekte des Insulin werden durch ein breites
Spektrum gewebespezifischer Aktionen vermittelt. Dazu zählen neben
schnellen Änderungen auf der Ebene von Proteinphosphorylierungen
langsamer wirksam werdende Änderungen auf der Ebene der Genexpression
(O’Brien et Granner, 1996, Kahn et Flier, 2000). Letztere wurden in der
folgenden Arbeit untersucht.
Abb. 1 zeigt eine Übersicht über die Wirkung von Insulin auf Enzyme,
die in den hepatischen Glucose- und Lipidstoffwechsel involviert sind. Die
Regulation der in dieser Arbeit betrachteten Enzyme erfolgt im Wesentlichen
über zwei unterschiedliche Signalwege. Die Expression von Enzymen der
1 EINLEITUNG
4
Gluconeogenese, wie Glucose-6-phosphatase und Phosphoenolpyruvatcarboxykinase
(PEPCK),
wird
durch
Insulin
über
den
Pfad
IRS2,
Phosphoinositol-3-kinase (PI3-kinase), Akt reprimiert (Pessin et Saltiel, 2000,
Saltiel et Kahn, 2001). Der Transkriptionsfaktor SREBP1 vermittelt die Insulininduzierte Expression von Enzymen, die die Glykolyse und die Umwandlung
von Glucose in Fettsäuren katalysieren (Glucokinase, Pyruvatkinase,
Malatenzym, Fettsäuresynthase und Stearoyl-CoA-desaturase 1) (Foretz et
al., 1999b). Die Fettsäureoxidation wird über PPARN reguliert (Kersten et al.,
2000; Mandard et al., 2004).
Insulin
Insulin-Rezeptor
Glucose
?
Glykolyse
Glucokin ase
Glucose
Lipogenese
SREBP1
Malatenz ym
P yruvatkinase
Glucose-6Phosphat
G6Pase
FAS
Pyruvat
Acetyl-CoA
ACO
PEPCK
SCD1
Fettsäuren
CYP4A14
KCO
Gl uconeogenese
Triglyzeride
ECH
Fettsäureoxidati on
Akt
IRS2
PPAR
Abb. 1: Wirkung von Insulin auf Enzyme des hepatischen Glucose- und Lipidstoffwechsels. SREBP1 vermittelt die durch Insulin induzierte Expression von
Enzymen, die die Umwandlung von Glucose zu Fettsäuren katalysieren. Über
IRS2 bewirkt Insulin eine Hemmung der Expression von an der Gluconeogenese beteiligten Enzymen. Der Transkriptionsfaktor PPARN ist an der Regulation der Expression von Enzymen der Fettsäureoxidation beteiligt. (G6Pase =
Glucose-6-phosphatase; PEPCK = Phosphoenolpyruvatcarboxykinase; ACO =
Acyl-CoA-oxidase; CYP 4A14 = Cytochrom P450 4A14; KCO = Ketoacyl-CoAthiolase; ECH = Enoyl-CoA-hydratase; FAS = Fettsäuresynthase; SCD1 =
Stearoyl-CoA-desaturase 1)
1 EINLEITUNG
5
Eine über einige Jahre favorisierte Vorstellung bezüglich der
Mechanismen dieser Dysregulation des Glucosestoffwechsels sieht freie
Fettsäuren als ursächlich für eine pathologisch veränderte hepatische
Glucoseproduktion und –aufnahme an (Randle et al., 1963). Die bei
Fettleibigkeit vermehrt im Organismus freigesetzten und zirkulierenden freien
Fettsäuren inhibieren demnach die Fähigkeit von Insulin, die hepatische
Glucosefreisetzung
zu
hemmen
und
die
Glucoseaufnahme
in
den
Skelettmuskel zu steigern (Bergman et Ader, 2000). Interessant ist in diesem
Zusammenhang die Tatsache, dass freie Fettsäuren als mögliche Liganden
von PPARN bekannt sind (Forman et al., 1997, Kliewer et al., 1997).
Insulinresistenz kann ebenso Konsequenz eines Leptinmangels sein.
Leptin hat Einfluss auf Sattheit, Energiehaushalt und neuroendokrine
Funktionen (Friedman, 2000). Leptinmangel führt bei den meisten Nagern zu
Insulinresistenz und Hyperinsulinämie. Leptinsubstitution bei ob/ob-Mäusen
führt innerhalb von Stunden zu einem Sinken des Blutzuckers und
Insulinspiegels, noch vor einer Änderung von Gewicht oder Futteraufnahme
(Halaas et al., 1995; Pelleymounter et al., 1995). Auch bei lipodystrophen
Mäusen (transgene aP2-SREBP1c-Mäuse; Shimomura et al., 1998a), die
aufgrund
eines
Mangels
an
Fettgewebe
einen
sehr
niedrigen
Leptinplasmaspiegel aufweisen, bessert sich die Insulinresistenz nach
Leptinsubstitution. Die Steigerung der Sensibilität gegenüber Insulin ist nicht
durch verminderte Nahrungsaufnahme und Gewichtsverlust bedingt, sondern
beruht auf der Leptinwirkung (Shimomura et al., 1999b)
Leptinmangel kann demnach unter anderem verursacht werden durch
Mutationen
im
Leptingen
(Lep
ob/ob)
oder
durch
Lipodystrophie.
Interessanterweise zeigt die Leber in diesen beiden Fällen des Leptinmangels
ein gemischtes Bild von Insulinresistenz und –sensitivität. So kann Insulin die
hepatische Glucoseproduktion und –freisetzung nicht mehr supprimieren,
1 EINLEITUNG
6
kann aber weiterhin die Fettsäuresynthese stimulieren (Shimomura et al.,
2000). Diese Kombination aus Überproduktion und vermehrter Abgabe von
Glucose ins Blut mit vermehrter Fettsäuresynthese führt zu einer weiteren
Steigerung der Insulinsekretion und –resistenz. So entsteht ein Circulus
vitiosus, der möglicherweise der Entwicklung des Typ2-Diabetes zugrunde
liegt (McGarry, 1992). Es ist derzeit unbekannt, ob diese Pathomechanismen,
die für Mausmodelle mit genetisch bedingtem Leptinmangel gelten, auch
verantwortlich sind für die Diabetesentwicklung anderer Genese, zum
Beispiel Diät-induzierter oder polygen bedingter Diabetes.
1.3 Adipositas und Insulinresistenz
Fettleibigkeit ist ein Symptom, aber auch ein auslösender Faktor, des
metabolischen Syndroms beim Menschen. In epidemiologischen Studien
konnte gezeigt werden, dass das Risiko an Diabetes zu erkranken – und das
Risiko eine Insulinresistenz zu entwickeln – proportional zum body mass
index (BMI) ansteigt (Colditz et al., 1990, Chan et al., 1994). Fettreiche
Ernährung steigert das Risiko, an Diabetes zu erkranken (van Dam, 2003).
Dem Fettgewebe kommt somit ebenfalls eine bedeutende Rolle in der
Verursachung und Entstehung des Diabetes zu. So ist ein direkter Einfluss
der Adipozyten auf die Glucosehomöostase, im Sinne einer Hemmung der
Insulinwirkung durch freie Fettsäuren, denkbar (siehe Kapitel 1.2).
Andererseits wurde in den letzten Jahren immer mehr die Funktion der
Adipozyten als endokrine Zellen entdeckt. Dabei ist zum einen das schon
erwähnte Leptin zu nennen (siehe Kapitel 1.2).
1 EINLEITUNG
7
Ein anderes von Fettzellen sezerniertes und im Blut zirkulierendes
Protein ist Resistin. Resistin wurde als Zielmolekül der relativ neuen oralen
Antidiabetika aus der Gruppe der Thiazolidindione (TZD) identifiziert. TZDs
reduzieren die Genexpression und Sekretion von Resistin in und aus
Fettzellen. Erhöhte Spiegel von Resistin wurden im Blut von Nagern mit
diätbedingter
oder
genetisch
bedingter
Fettleibigkeit
gefunden.
Bei
Behandlung normaler stoffwechselgesunder Mäuse mit Resistin zeigten diese
Tiere eine verminderte Glucosetoleranz und Insulinsensitivität. Hingegen
besserten
sich
auf
die
Gabe
von
Anti-Resistin-Antikörpern
die
Blutzuckerwerte und Insulinwirkung bei einem Mausstamm mit diätbedingter
Adipositas (Steppan et al., 2001).
Diese konsistenten und eindeutigen Ergebnisse erhielten sehr viel
Aufmerksamkeit, da erstens ein potentieller Wirkmechanismus der TZDs
gefunden war und es schien, dass sich neue therapeutisch nutzbare Ansätze
eröffneten, zum zweiten da eine mögliche Verknüpfung zwischen Adipositas
und Insulinresistenz beziehungsweise Diabetes gefunden war. Weitere
Untersuchungen
ergaben
jedoch,
dass
der
Kausalzusammenhang
keineswegs so einfach und eindeutig ist, wie es anfangs erschien
(Hotamisligil, 2003)
1.4 Die NZO-Maus
Unser Objekt für Untersuchungen zu Insulinresistenz und Diabetes ist die
New Zealand Obese (NZO) –Maus. Unterschiedliche Nagerstämme wurden
schon verwendet, um die Störungen zu untersuchen, die zum metabolischen
Syndrom des Menschen gezählt werden (Herberg et Coleman, 1977). Diese
präsentieren jedoch jeweils nur Teilaspekte des metabolischen Syndroms.
1 EINLEITUNG
8
Außerdem sind in vielen anderen Tiermodellen die Stoffwechselstörungen
monogen bedingt. Bei der NZO-Maus handelt es sich um einen MausInzuchtstamm
mit
polygen
bedingter
Adipositas,
Hyperphagie,
Insulinresistenz, Dyslipidämie und Hypertonie (Ortlepp et al., 2000); damit ist
dieses Tiermodell dem metabolischen Syndrom des Menschen näher als
viele andere Diabetesmodelle.
Abb. 2a: NZO-Mäuse.
(Bild freundlicherweise
zur Verfügung gestellt
von L. Plum)
Außerdem weisen NZO-Mäuse eine deutliche Resistenz gegenüber
Leptin auf – ebenso wie Menschen mit Adipositas (Halaas et al., 1997; Igel et
al., 1997). Es ist bekannt, dass Leptin wichtige Mediatorfunktionen im
Regelkreis von Körperfett und zentral gesteuertem Essverhalten und
Energiehaushalt wahrnimmt (Campfield et al., 1995). Bei NZO-Mäusen geht
die Adipositas mit vermehrter Expression von Leptin-mRNA im Fettgewebe
einher, jedoch zeigen sie trotz hoher Serumleptinwerte keine reduzierte
Futteraufnahme. Ein bei NZO-Mäusen gefundener Polymorphismus des
1 EINLEITUNG
9
Leptinrezeptors (Lepr
NZO
) kann dies nicht komplett erklären, da der schlanke
New Zealand black (NZB) -Stamm diese Variante des Leptinrezeptors
ebenfalls trägt. Vermutet wird ein Defekt des Signalweges distal des
Leptinrezeptors oder auf der Ebene des Leptintransports durch die Blut-HirnSchranke (Igel et al., 1997).
Wie dies häufig bei Nagern mit starker Adipositas zu beobachten ist,
entwickelt ein Großteil der Tiere eine Hyperinsulinämie, und ein Teil der
männlichen Tiere einen Diabetes (Leiter et al., 1998). Die Mäuse zeigen
schon früh eine hepatische Glucoseüberproduktion, die durch Insulin nicht
regulierbar ist (Rudorff et al.,1970; Veroni et al., 1991). Außerdem lagern
NZO-Mäuse geringere Mengen Glucose in Form von Glykogen in der Leber
ab, wandeln dafür aber vermehrt Glucose in Fett um (Subrahmanyam, 1960),
was zu der extremen Adipositas und Steatosis hepatis beiträgt. Bei der NZOMaus scheint also die Leber eine entscheidende Rolle in der Pathogenese
von Insulinresistenz und Diabetes zu spielen.
1.5 Das NSZO-Rückkreuzungsmodell
Folglich ist die NZO-Maus ein ideales Modell, um anhand der
Genexpression der Leber die Pathophysiologie des metabolischen Syndroms
zu
untersuchen,
und
verantwortliche
Gene
zu
identifizieren.
Die
Arbeitsgruppe Joost am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der RWTH
Aachen etablierte eine Rückkreuzung der NZO-Maus mit der schlanken,
normoglykämischen und arterioskleroseresistenten Swiss Jim Lambert (SJL)
-Maus (Ortlepp et al., 2000). Durch diese Rückkreuzung NZOxF1(SJLxNZO),
im Folgenden kurz NSZO genannt, wurde eine Population von Tieren
erzeugt, die unterschiedliche Anteile des NZO-Genoms tragen und dadurch
1 EINLEITUNG
10
auch unterschiedliche Phänotypen zeigen. Auf diese Art und Weise konnte
die Korrelation zwischen Genotyp und verschiedenen Ausprägungen der
Stoffwechselveränderungen studiert werden. Es konnten Suszeptibilitätsloci
für Adipositas/Hyperinsulinämie (Kluge et al., 2000) und ein weiterer für
Hyperglykämie/Hypoinsulinämie
aufgedeckt
werden.
Letzterer
wird
überraschenderweise vom SJL-Genom (Nidd/SJL) beigesteuert (Plum et al.,
2000).
Abb. 2b: SJL-Maus.
(Bild
freundlicherweise zur Verfügung
gestellt von L. Plum)
Diese Untersuchungen unterstützen zusätzlich die Hypothese, dass in
diesem Mausmodell der Diabetes durch eine Kombination von Adipositas und
zugrunde liegende Diabetesgene bedingt ist (Leiter et Herberg, 1997; Leiter
et al., 1998). Der im SJL-Genom gefundene Diabetes-Locus reicht nicht aus,
um bei den schlanken SJL-Tieren einen Diabetes mellitus zu verursachen, er
erniedrigt jedoch die Schwelle des Körpergewichts, bei dem es zur
Entwicklung eines Diabetes kommt. Erst in Kombination mit der Adipositas
1 EINLEITUNG
11
der NZO-Tiere kommt es regelmäßig zur Entstehung eines Diabetes. Das
Interessante des hier untersuchten Rückkreuzungsstammes ist also die Nähe
zu der polykausalen Verursachung des in der humanen Pathologie
bestehenden metabolischen Syndroms.
Der NSZO-Rückkreuzungsstamm besteht aus Tieren, die phänotypisch
unterschiedliche Stoffwechselparameter aufweisen. So finden sich unter den
männlichen Tieren sowohl normoglykämische/normoinsulinämische Mäuse,
hyperinsulinämische Mäuse im Zustand der durch die hohen Insulinwerte
noch
kompensierten
Insulinresistenz
und
diabetische
Tiere
mit
Hyperglykämie und geringen bis nicht mehr nachweisbaren Insulinwerten.
Interessanterweise entwickeln die Weibchen keinen Diabetes, so dass
es nur normoglykämische/normoinsulinämische und hyperinsulinämische
Weibchen gibt. Diese Beobachtung wurde auch schon bei NZO-Mäusen und
auch bei einem anderen Mausstamm mit Adipositas-induziertem Diabetes
gemacht (Leiter et al., 1998 und Leiter et al., 1991). Es scheint, dass die
weiblichen Östrogene einen protektiven Effekt ausüben.
1.6 Zielsetzung der Arbeit
Mit den NSZO-Tieren steht somit eine Population mit heterogenem
Stoffwechselgeschehen und vergleichbarem genetischem Hintergrund zur
Verfügung. Anhand des NSZO-Rückkreuzungsstammes sollen in dieser
Arbeit die Unterschiede der hepatischen Genexpression im Diabetes und in
der Insulinresistenz charakterisiert werden. Enzyme der Lipolyse, der
Lipogenese, des Glucosestoffwechsels und andere als interessant für die
1 EINLEITUNG
12
Fragestellung erachtete Proteine wurden hinsichtlich der Menge der
Expression ihrer mRNA in Leberzellen quantifiziert. Die Heterogenität der
Tiere bezüglich der Stoffwechselsituation beschreibt verschiedene Stadien
auf dem Weg zur Entwicklung eines Diabetes mellitus. Diese Stadien sollen
auf Ebene der Änderung der Genexpression in der Leber nachvollzogen
werden. Auf diese Weise soll die Frage beantwortet werden, durch welche
Stoffwechselveränderungen
es
schrittweise
Insulinresistenz letztendlich zum Diabetes kommt.
über
das
Stadium
der
2 MATERIAL UND METHODEN
13
2 Material und Methoden
2.1 Tiere
Mäuse der Stämme SJL (SJL/NBom) und NZO (NZO/HIBom) wurden
von der Fa. Bomholtgard (Ry, Dänemark) bezogen. In einem ersten Versuch
wurde mit SJL-Weibchen und NZO-Männchen eine F1-Generation gezüchtet,
dann eine Rückkreuzungspopulation SJLxF1 und NZOxF1 generiert (Plum et
al., 2000). Ein Jahr später wurde eine davon unabhängige Rückkreuzung
initiiert. In der vorliegenden Arbeit wurden ausschließlich Tiere der
Rückkreuzung NZOxF1 (in dieser Arbeit kurz NSZO genannt) dieses zweiten
Rückkreuzungsansatzes und als Kontrolle einige Tiere des Parentalstammes
SJL berücksichtigt.
Nach Beendigung der Milchfütterung durch die Mütter im Alter von drei
Wochen erhielten die Tiere entweder Standardfutter für Nager (Altromin,
Lage, Nr. 1314, 5% Fett, 48% Kohlenhydrate und 22,5% Eiweiß; 12,5 kJ/g)
oder fettreiches Futter (Altromin, Lage, Nr. C1057, 16% Fett – davon 4,4 %
Ölsäure und 14% Linolsäure, 46,8% Kohlenhydrate, 17,1% Eiweiß; 15,4
kJ/g). Während der gesamten Studiendauer hatten die Mäuse freien Zugang
zu Futter und Wasser (Trinkwasser, zweifach ozoniert, UV-bestrahlt,
entkalkt).
Die
Tiere
wurden
getrennt
nach
Geschlecht
als
Geschwistergruppen mit drei bis sechs Tieren pro Käfig (Macrolon-Käfige,
Typ III; Fa. EBECO, Castrop-Rauxel) bei konstanter Umgebungstemperatur
(20°C, 55 ±5% relative Luftfeuchtigkeit) und einem 12 Stunden Tag-NachtZyklus (Anschalten der Lichter um 6.00 Uhr) gehalten.
Die Organisation der Tierpflege und –haltung wurde im Rahmen einer
Zusammenarbeit mit dem Institut für Versuchstierkunde der Medizinischen
2 MATERIAL UND METHODEN
14
Fakultät der RWTH Aachen von Reinhard Kluge übernommen. Für weitere
Informationen bezüglich Rückkreuzung und Tierpflege sei auf das Kapitel
Material und Methoden der Dissertation von Leona Plum „Identifizierung und
Charakterisierung von Suszeptibilitätsloci für Typ-2-Diabetes mellitus in
einem Mausmodell für das metabolische Syndrom“ hingewiesen (Plum,
2003).
2.2 Bestimmung der phänotypischen Parameter der Mäuse
Im Alter von 22 Wochen wurde den Tieren in Isoflurananästhesie durch
Herzpunktion Blut entnommen und für weitere Untersuchungen aufbewahrt.
Dann wurde durch zervikale Dislokation der Tod herbeigeführt. Bei allen
Tieren wurden die Lebern präpariert, bei einigen Tieren auch andere Organe
(perigonadales Fett, Herz, Muskel und Pankreas), und in flüssigem Stickstoff
eingefroren.
Die
Langzeitlagerung
der
entnommenen
Organe
und
Gewebeproben erfolgte bei -70°C.
Das Körpergewicht wurde von der 3. bis einschließlich zur 22. Woche
einmal wöchentlich bestimmt. Die Körperlänge (ohne Schwanz) wurde in der
22. Woche einmalig gemessen. Aus diesen Werten wurde der body mass
index ermittelt (BMI = Körpergewicht [g]/Körperlänge [cm²]).
Zur Überwachung des Verlaufs der Blutglucosewerte wurde in der 10.,
12., 15., 17. und 22. Woche mittels eines Glucometers (Glucometer Elite, Fa.
Bayer, Leverkusen) die Blutglucose bestimmt. Das Blut wurde dazu durch
Punktion einer Schwanzvene mittels Lanzette beziehungsweise durch
Blutentnahme (in der 10. und 22. Woche) gewonnen. Die Messung der
2 MATERIAL UND METHODEN
15
Glucosewerte im Plasma erfolgte unmittelbar nach Tötung der Tiere unter
Verwendung eines Auto-Analyzers (Fa. Johnson & Johnson, Neckargemünd).
Das Seruminsulin wurde bei allen Tieren nach Tötung in der 22. Woche, bei
einigen Tieren auch in der 10. Woche, mittels eines Radio-Immuno-Assay mit
dem BiotrakTM-System (Amersham, Buckinghamshire, England) bestimmt;
dies alles in doppeltem Ansatz und wenn nötig, nach vorheriger Verdünnung
des Ansatzes. Die Messung der Insulinwerte erfolgte freundlicherweise durch
S. Winandy.
2.3 Isolierung der RNA und Analyse im Northern und Dot blot
Aus den entnommenen Lebern ausgewählter Tiere wurde die GesamtRNA mittels der single-step Methode nach Chomczynski und Sacchi (1987)
extrahiert. Northern blots wurden hergestellt, indem die Gesamt-RNA (je 15
Zg)
in
einem
Agarosegel
(1%)
durch
Formaldehyd-Elektrophorese
aufgetrennt und mittels eines Kapillarblot auf positiv geladene Nylonmembran
transferiert (Hybond N+, Amersham) wurde. Die gleichmäßige Beladung der
Bahnen des Agarosegel mit gleichen Mengen RNA wurde durch Färbung mit
Ethidiumbromid unter der UV-Lampe überprüft.
Die Identität sämtlicher IMAGE cDNA-Klone (Lennon et al., 1996)
wurde mittels Nukleotidsequenzanalyse bestätigt (Thermosequenase-CycleSequencing Kit, Amersham). Die Auftrennung im Polyacrylamid-Gel erfolgte
mit der LI-COR 4000-Apparatur (LI-COR Inc), die Auswertung mit der
zugehörigen
Verwendung
Base
ImagIR-Software.
geeigneter
Die
Restriktionsenzyme
Plasmide
verdaut,
wurden
durch
die
Inserts
anschließend mit Hilfe des QIAquick gel extraction kit (Quiagen, Hilden)
isoliert.
2 MATERIAL UND METHODEN
16
Tabelle 1: Liste der für die Northern blot und Dot blot –Hybrisierungen verwendeten
cDNA Klone. Die Auswahl der untersuchten cDNAs basiert auf den Ergebnissen
differentieller Hybridisierung eines high-density filter arrays und eines Affymetrix
microarrays, außerdem auf Literatursuche und aufgrund ihrer Lage nahe des
Genlocus Nidd/SJL (siehe Kapitel 3.3) (Lit. = Literatur; Kontr. = Kontrolle)
Acyl-CoA-oxidase
3ß-Hydroxysteroiddehydrogenase 5
Carnitin-palmitoyltransferase 2
Cytochrom P450 4A14
Enoyl-CoA-hydratase
Fettsäuresynthase
Ferritin light chain
Glucokinase
Glucose-6-phosphatase
Insulinrezeptor-substrat
2
Ketoacyl-CoA-thiolase
Leptin
Malatenzym
PEX 11a
Phosphatidylinositol-3kinase, regulatory
subunit
Phosphoenolpyruvatcarboxykinase
Phospholipidtransferprotein
Abkürzung
ACO
Gen bank
AI226683
Vektor
pME18S-FL3
Verdau
Xho I
HSD3b5
AA880856
pBluescript SK
EcoR I/Xho I
CPT2
AI323697
pT7T3D-Pac
EcoR I/Hind III
CYP 4A14
ECH
FAS
W41435
AF030343
W43965
pT7T3D-Pac
pME18S-FL3
pT7T3D-Pac
pT7T3D-Pac
pBS
EcoR I/Hind III
Xho I
EcoR I/Hind III
EcoR I/Hind III
Pst I
a
b
Sterol response element
binding protein 1
Thioredoxinreductase
a
Kontr.
x
x
x
x
x
x
x
x
G6Pase
b
IRS2
3986921
pCMV-Sport6
EcoR I/Hind III
KCO
AI195705
pME18S-FL3
Xho I
AA823246
AA543997
pT7T3D-Pac
pT7T3D-Pac
EcoR I/Hind III
EcoR I/Hind III
p55PIK
AA414954
pBluescribe
Mlu I/Sal I
PEPCK
AF009605
pCMV-Sport6
EcoR I/Hind III
PLTP
AA681565
pT7T3D-Pac
EcoR I/Hind III
x
AA475121
pT7T3D-Pac
EcoR I/Hind III
x
RXRß
AA139082
AI323514
pT7T3D-Pac
pT7T3D-Pac
EcoR I/Hind III
EcoR I/Hind III
SCD1
AI265570
pME18S-FL3
Xho I
x
SCPx
AI226560
pME18S-FL3
BamH I/Nco I
x
SREBP1
BE632748
pT7T3D-Pac
EcoR I/Hind III
AI118416
pME18S-FL3
Xho I
x
x
x
x
x
c
Pyruvatkinase, liver type
Resistin
Retinoid-X-receptor ß
Stearoyl-CoAdesaturase 1
Sterol carrier
protein
X
d
Filter Chip Lit. Nidd/SJL
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
cDNA Klon für Ferritin wurde zufällig durch Sequenzierung eines vertauschten
IMAGE cDNA Klon identifiziert
b
cDNA Klone für Glucokinase und Glucose-6-phosphatase wurden freundlicherweise
von den Drs. Tiedge (Hannover) und Barthel (Düsseldorf) zur Verfügung gestellt
c
cDNA Klon für Leptin lag vor (Igel et al., 1997)
d
Nidd/SJL-Gene im Bereich des Diabetes-Suszeptibilitätslocus auf Chromosom 4
(siehe Kapitel 3.3)
2 MATERIAL UND METHODEN
Die so erhaltenen Sonden wurden durch
17
random oligonucleotide
priming (Feinberg et Vogelstein, 1983) mit [N-32P]-dCTP (Amersham
Biosciences) markiert und für die Hybridisierungen verwendet (siehe Tabelle).
Die zu hybridisierenden Blots wurden drei Stunden bei 42°C in
Prähybridisierungspuffer (4x SSC, EDTA, 50% Formamid, 5x DenhardtReagenz, 0,5% SDS, 0,1 mg/ml Fischsperma-DNA) vorhybridisiert. Dann
wurde die markierte Sonde zugegeben und über Nacht bei 42°C hybridisiert.
Nach der Hybridisierung wurden die Blots stringent in einer Waschlösung mit
120 mM Natriumchlorid, 12 mM Natriumcitrat, 0,1% SDS bei 55°C etwa 1
Stunde und 15 Minuten gewaschen. Zur Beseitigung der Sonde wurden die
Blots mit 1% SDS bei 100°C für 20 Minuten gespült und anschließend mit
anderen cDNA-Sonden rehybridisiert. Jeder Blot wurde zwei bis vier Mal
wiederverwendet.
Die Detektion der Banden erfolgte zum einen durch Auflegen eines
Röntgenfilms, aber auch durch quantitative Phosphoreszenz-Analyse mit
einem Phosphoimager. Die Auswertung der Signale wurde mittels des
OptiQuant-Analyseprogramms durchgeführt. Bei der Auswertung der Dot
blots wurden leere Stellen, an denen keine RNA aufgetragen worden war, als
Hintergrund abgezogen. Von den mit Hilfe des OptiQuant-Analyseprogramms
erhaltenen Werten wurden Mittelwert und Standardabweichung berechnet.
Diese wurden in Säulendiagrammen dargestellt. Die Signifikanz der
Ergebnisse (jeweils berechnet zwischen normalen und diabetischen und
zwischen normalen und hyperglykämischen/insulinresistenten Tieren) wurde
mit einem zweiseitigen T-Test errechnet. Signifikante Unterschiede der
Expression (p<0,05) wurden durch Sternchen in den Diagrammen markiert.
2 MATERIAL UND METHODEN
18
Von ausgewählten männlichen Tieren wurde die Gesamt-RNA aus Fett
von A. Scheepers (Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Medizinische
Fakultät der RWTH Aachen) isoliert, auf Northern blots aufgebracht und
freundlicherweise für die Hybridisierung mit den Sonden Leptin und Resistin
zur Verfügung gestellt.
3 ERGEBNISSE
19
3 Ergebnisse
3.1 Charakterisierung der Versuchstiere
3.1.1 Die NZO-Maus
Bei der NZO–Maus handelt es sich um einen Maus-Inzuchtstamm mit
polygen bedingter Adipositas, die mit Insulinresistenz einhergeht. Ein Großteil
der männlichen Tiere entwickelt einen Diabetes. Diese Arbeit beschäftigt sich
mit
der
Charakterisierung
der
hepatischen
Genexpression
eines
Mausstammes, der durch Rückkreuzung der NZO-Maus mit der SJL-Maus
erzeugt wurde. Ursprünglich wurde dieses Rückkreuzungsmodell entwickelt,
um die genetischen Grundlagen des Krankheitsbildes dieses Mausstammes
aufzuklären (siehe Kapitel 1.5). Durch Rückkreuzung der F1-Generation
(SJLxNZO) auf weibliche NZO-Mäuse entstanden die im Folgenden als
NSZO-Mäuse
bezeichneten
Tiere,
eine
Population
mit
heterogenem
Stoffwechselgeschehen und vergleichbarem genetischem Hintergrund. Um
den Einfluss des Fettgehalts der Nahrung auf den Stoffwechsel der Mäuse
untersuchen zu können, wurde ein Teil der Tiere mit normalem, andere mit
fettreichem Futter gefüttert.
Die Mäuse wurden ab der 3. Lebenswoche wöchentlich gewogen, der
Blutzucker ab der 10. Woche regelmäßig bestimmt. Bei einigen Tieren wurde
in der 10. Woche zusätzlich die Insulinkonzentration im Serum bestimmt. Zum
Tötungstermin in der 22. Woche wurde die Länge gemessen, Blutzucker und
Plasmainsulin bestimmt, Leber und Fett zur RNA-Isolierung entnommen. Die
genannten Parameter wurden gemessen, um die Stoffwechselsituation der
einzelnen Mäuse zu charakterisieren.
3 ERGEBNISSE
20
3.1.2 Einteilung der Mäuse in Gruppen unterschiedlichen Phänotyps
Aus einer Anzahl von insgesamt 467 Mäusen (davon 378 fettreich
gefüttert, 89 mit Standardnagerfutter) wurden für die in dieser Arbeit
beschriebene Charakterisierung der hepatischen Genexpression sowohl aus
der Gruppe der fettreich als auch aus der Gruppe der mit Standardnagerfutter
gefütterten Tiere nach
ausgewählt
bestimmten
und
den
zuvor definierten Kriterien Tiere
drei
Gruppen
„normal“
(normoglykämisch/normoinsulinämisch), „diabetisch“ (hyperglykämisch/hypobis
aninsulinämisch)
und
„hyperinsulinämisch/insulinresistent“
(normoglykämisch/hyperinsulinämisch) zugeordnet (siehe Tabelle 2).
Um die Unterschiede in der hepatischen Genexpression zwischen
diesen drei Stadien des normalen und des gestörten (d.h. Diabetes und
Insulinresistenz) Fett- und Glucosestoffwechsels so klar wie möglich
nachweisen zu können, wurden aus der großen zur Verfügung stehenden
Tierzahl Mäuse
ausgewählt,
deren metabolischer Zustand möglichst
charakteristisch war, also die diabetischen Tiere mit besonders hohem
Blutzucker und niedrigem Insulin, die hyperinsulinämischen Tiere mit
besonders hohen Insulinwerten und normalem Blutzucker. Dabei ist jedoch
zu beachten, dass die Grenzwerte für Blutglucose und Plasmainsulin bei den
einzelnen Gruppen unterschiedlich gewählt werden mussten, da zum Beispiel
selbst eindeutig insulinresistente Weibchen nicht so extrem hohe Insulinwerte
erreichten wie die entsprechenden Männchen. Außerdem gab es unter
Standardfütterung deutlich weniger kranke Tiere als unter fettreicher Diät.
Daher wurden von den Tieren unter Standarddiät alle diabetischen Tiere in
die Versuche einbezogen, die zum Zeitpunkt des Beginns der Versuche zur
Verfügung standen, während unter den fettreich gefütterten Tieren aus einer
relativ großen Zahl kranker Tiere die am geeignetsten erscheinenden
ausgewählt werden konnten.
3 ERGEBNISSE
21
Als normal galten die Tiere, wenn sie zum Zeitpunkt der Tötung in der
22. Woche einen normalen Insulinspiegel im Plasma und normale
Blutzuckerwerte aufwiesen. Für die Mäuse dieser Rückkreuzung kann ein
Blutzuckerwert bis ca. 15 mmol/l noch als normal angenommen werden, ein
Wert, der für andere Nager schon als pathologisch einzustufen wäre. So hatte
zum Beispiel kein Tier der als Kontrolle verwendeten SJL-Tiere einen
Blutzucker von über 9 mmol/l. Ähnliches gilt für die Plasmainsulinwerte, die
bei männlichen NSZO-Mäusen noch bei Werten bis 10 ng/ml als normal
betrachtet werden können.
Tabelle 2: Einteilung der Versuchstiere in Gruppen in Abhängigkeit von Blutglucose (BG)
und Plasmainsulin (Plas-Insulin). (KG = Körpergewicht; BMI = body mass index =
KG/Körperlänge²); angegeben sind Mittelwert und Standardabweichung.
n
KG
KG-Diff.
BMI
BG
Plas-Insulin
Grenzwerte
Grenzwerte
wk. 22
12.-22. wk.
wk. 22
wk. 22
wk. 22
BG
Plas-Insulin
g
g
g/cm²
mM
ng/ml
mM
ng/ml
Fettreiche Fütterung
NSZO, männlich
normoglykämisch
7 53,0 ±8,1
11,6
0,42
<15
7 54,8 ±6,7
1,5
0,42
6,6 ±2,4
33,0 ±0,7 a
4,5 ±2,5
diabetisch
0,6 ±0,8
>30
<10
< 0,6 b
hyperinsulinämisch
7 70,7 ±5,0
17,2
0,52
12,6 ±1,5
57,3 ±26,5
<15
>25
<15
<15 c
<2
>10 d
<10
NSZO, weiblich
normoglykämisch
7 45,3 ±5,4
7,6
0,37
7,3 ±1,2
0,8 ±0,4
hyperinsulinämisch
7 54,9 ±6,2
13,8
0,43
10,0 ±2,5
16,9 ±8,5
6 30,2 ±2,9
3,0
0,31
8,3 ±0,5
0,5 ±0,4
6 21,5 ±0,6
2,2
0,24
7,7 ±0,5
0,2 ±0,1
SJL, männlich
normoglykämisch
SJL, weiblich
normoglykämisch
Standardfütterung
NSZO, männlich
normoglykämisch
3 44,1 ±4,6
6,5
0,36
<15
3 42,8 ±2,1
-5,9
0,34
10,3 ±3,5
33,2 ±0,1 a
4,6 ±0,9
diabetisch
1,3 ±0,7
>30
<2
hyperinsulinämisch
4 55,2 ±2,7
11,1
0,42
12,7 ±1,6
41,9 ±2,1
<15
>25
3 37,9 ±2,1
4,7
0,33
7,8 ±1,0
1,2 ±0,2
<15
<2
NSZO, weiblich
normoglykämisch
a
bei mehreren Tieren wurde das Ende des Messbereichs des Glucometers erreicht (Anzeige
„HI“ > 600mg/dl = 33,31 mmol/l)
b
ein Tier mit 2,65 ng/ml
c
ein Tier mit 15, 93 mM
d
ein Tier mit 2,85 ng/ml
3 ERGEBNISSE
22
Zu der Gruppe der diabetischen Tiere wurden Mäuse gezählt, die bei
Tötung nur noch sehr wenig Insulin hatten und entsprechend die Blutglucose
nicht mehr auf normale Werte herunterregeln konnten. Bei in der 10. Woche
durchgeführten Messungen des Seruminsulins zeigten fast alle der
untersuchten diabetischen Tiere erhöhte Insulinspiegel bei noch normalem
Blutzucker, im Sinne einer Insulinresistenz (Werte nicht in Tabelle 2
aufgeführt).
Als hyperinsulinämisch/insulinresistent wurden die Tiere klassifiziert,
wenn
sie
noch
normale
Blutzuckerwerte
zeigten,
dies
aber
im
Zusammenhang mit extrem hohen Insulinwerten.
Damit standen phänotypisch klar definierte Gruppen von Tieren zur
Verfügung, an denen die Auswirkungen der metabolischen Dysregulation auf
die hepatische Genexpression studiert werden konnten.
3.1.3 Einfluss von Geschlecht und Diät
Um geschlechtsspezifische Unterschiede aufdecken zu können,
wurden sowohl weibliche als auch männliche Tiere in die Versuche
einbezogen. Vergleicht man die Unterschiede zwischen den Geschlechtern,
so fällt auf, dass die männlichen Tiere insgesamt ein schwereres
Krankheitsbild aufweisen. So fallen die Insulinwerte der hyperinsulinämischen
Tiere, als Maß des Grades der Insulinresistenz, bei den weiblichen Tieren
weniger hoch aus als bei den Männchen. Außerdem entwickelte keines der
Weibchen bis zur 22. Woche einen Diabetes, so dass in der Gruppe der mit
fettreichem
Futter
gefütterten
Weibchen
nur
normoglykämische
und
3 ERGEBNISSE
23
hyperinsulinämische Tiere für die Experimente zur Verfügung standen. Die
Gruppe der mit Standardfutter gefütterten Weibchen war einheitlich
normoglykämisch und normoinsulinämisch und in ihrem Phänotyp den
stoffwechselgesunden SJL-Tieren ähnlich.
Fettreiches Futter verstärkte die Tendenz zur Entwicklung von
Adipositas und Insulinresistenz beziehungsweise Diabetes. Dies zeigt sich
schon in der Fallzahl: während sich unter den fettreich gefütterten Männchen
sehr
viele
stoffwechselkranke
Tiere
fanden,
waren
Diabetes
und
Insulinresistenz bei den normal gefütterten Tieren eher selten. Bei den
Weibchen wurde nur unter fettreicher Fütterung eine pathologische
Veränderung der Stoffwechselparameter im Sinne einer Insulinresistenz
gefunden. Auffällig ist, dass die Tiere, die einen Diabetes entwickeln,
zwischen der 12. und 22. Woche nur noch wenig an Gewicht zunehmen oder
sogar, bei Fütterung mit Standarddiät, Gewicht verlieren. Die Tiere, die bis
zur Tötung in der 22. Woche eine Insulinresistenz entwickelten, zeigten eine
stärkere Gewichtszunahme als die normalen Tiere. Generell sind unter
Standarddiät BMI und Körpergewicht niedriger als unter fettreicher Fütterung.
Um einen extrem schlanken Mausstamm zum Vergleich heranziehen
zu können, wurden auch Tiere der Parentalgeneration untersucht. Die als
Muttertiere
verwendeten
Blutzuckerwerte
SJL-Mäuse
und ein deutlich
Rückkreuzungstiere.
Die
zeigten
niedrigeres
NZO-Männchen
normale
Insulin-
Körpergewicht
konnten
nicht
und
als
die
in
die
Untersuchungen mit einbezogen werden, da diese Tiere einen so schweren
Diabetes entwickeln, dass sie großteils schon vor Erreichen der 22. Woche
starben oder aber wegen des schweren Krankheitsbildes getötet werden
mussten.
3 ERGEBNISSE
24
3.2 Nachweis spezifischer mRNAs durch Northern und Dot blots
Die Methode zum Nachweis der mRNA verschiedener am Fett- und
Glucosestoffwechsel beteiligter Enzyme sollte es erlauben, interindividuelle
Unterschiede zwischen den Tieren einer Untergruppe zu identifizieren und
diese auszuwerten. Es wurden Northern blots hergestellt, in denen pro Spur
die RNA eines Tieres aufgetragen wurde. Zum Vergleich wurden Dot blots
hergestellt, in denen jeder Punkt die RNA eines Tieres enthält. Die Abb. 3A
zeigt eine Gegenüberstellung der Northern blots einzelner Tiere und der
entsprechenden Punkte im Dot blot am Beispiel von SREBP1, einem
insulinregulierten Transkriptionsfaktor (siehe Kapitel 3.4).
Es gibt drei Isoformen von SREBP, die von zwei verschiedenen Genen
transkribiert werden, dem SREBP1- und dem SREBP2-Gen. Zwei dieser drei
Isoformen stammen von dem SREBP1-Gen. Durch Benutzung zweier
verschiedener Promotoren entstehen mRNAs mit zwei alternativen 5’-Exons,
die für Proteinvarianten mit alternativem N-Terminus kodieren (Brown et
Goldstein, 1997). Entsprechend können in den Northern blots diese beiden
als SREBP1a und SREBP1c bezeichneten Varianten nicht voneinander
unterschieden werden. Es ist bekannt, dass SREBP1c in der Leber um ein
vielfaches höher exprimiert wird als SREBP1a (Shimomura et al., 1997). Man
kann also davon ausgehen, dass die im Northern blot gezeigte Bande in
erster Linie SREBP1c repräsentiert. Da jedoch eine klare Unterscheidung
nicht möglich ist, wird in dieser Arbeit unter Bezug auf die Ergebnisse nur von
SREBP1 gesprochen werden.
Die Intensität der Signale entspricht einander bei einem Vergleich der
beiden Methoden. Es ist jedoch zu beachten, dass die Punkte eine generell
etwas höhere Signalintensität haben, da auch die unspezifisch bindenden
3 ERGEBNISSE
25
RNAs enthalten sind, wie zum Beispiel die 18S- und 28S-Banden der
ribosomalen RNA.
Dieses Ergebnis zeigt, dass die mit der Hybridisierung erreichten
Signalintensitäten der Northern und der Dot blots der Einzeltiere gut
korrelieren (Abb. 3A). Daher wurde die leichter handhabbare Methode der
Dot blots verwendet. Diese bietet neben der besseren Praktikabilität
außerdem den Vorteil einer besseren Vergleichbarkeit, da bei Verwendung
eines Dot blots alle untersuchten RNAs auf einer Membran Platz finden,
während bei den Northern blots die Proben auf unterschiedliche Gele
aufgetragen werden und deshalb mehrere Hybridisierungsansätze in
mehreren Hybridisierungsröhren notwendig sind. Gleichzeitig bleibt die
Möglichkeit erhalten, interindividuelle Unterschiede zwischen einzelnen
Tieren und die Streuung beobachten und kontrollieren zu können (siehe
Kapitel 3.8).
Als Kontrolle, ob die Sonde mit der RNA der richtigen Größe
hybridisiert hatte, wurden die RNAs der den Gruppen zugeordneten
Einzeltiere vereinigt und im Northern blot untersucht. Für jedes untersuchte
Gen, das heißt mit jeder der verwendeten Sonden, wurde also ein Dot blot mit
den RNAs aller Einzeltiere und ein Northern blot mit den 11 Pools der 11
Tiergruppen hybridisiert (Abb. 3B).
3 ERGEBNISSE
A
26
diabetisch
hyperinsulinämisch
normoglykämisch
hyperinsulinämisch
NSZO
Fettreiches Futter
NSZO
normoglykämisch
normoglykämisch
diabetisch
hyperinsulinämisch
normoglykämisch
NSZO
Standardfutter
SJL
normoglykämisch
B
Fettreiches Fu tter
NSZO
SJL
Standardfu tter
NSZO
Northern b lot
Poo ls
1,8
1,6
1,4
1,2
Dot blot
Einze ltiere
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
N
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
N
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
1,6
1,4
1,2
1
Northern b lot 0,8
E inzeltiere
0,6
0,4
0,2
0
Kontrolle:
Ferritin
Abb. 3: Hepatische Genexpression von
SREBP1 bei NSZO-Mäusen.
A) NSZO-Mäuse wurden mit Standardoder fettreichem Futter gefüttert. Anhand
ihrer
metabolischen
Eigenschaften
wurden die Tiere in Gruppen eingeteilt
(N, normal; D, diabetisch; H, hyperinsulinämisch). In der 22. Woche wurde von
NSZO-Tieren und SJL-Tieren LeberRNA gewonnen und zur Northern- bzw.
Dot blot-Analyse mit cDNA-Sonden verwendet. Hier sind die Hybridisierungsergebnisse von Northern und Dot blots
am Beispiel des Transkriptionsfaktors
SREBP1 gegenübergestellt. Jeder Punkt
bzw. jede Bande entspricht der RNA
eines Tieres.
B) Zur besseren Darstellung wurden die
RNAs der individuellen Tiere einer
Gruppe gepoolt. Darunter im Vergleich
die Auswertung der Northern und Dot
blots von Einzeltieren im Säulendiagramm (Mittelwert und Standardabweichung; gefüllte Balken für Männchen,
offene für Weibchen). Für die Hintergrundintensität wurden jeweils am Blot
gemessene Werte abgezogen Die Kontrollhybridisierung mit Ferritin zeigt eine
gleichmäßige Beladung der Gelspuren.
3 ERGEBNISSE
27
Im Folgenden wurden zur quantitativen Auswertung (zur Darstellung in
den Diagrammen) die Dot blots herangezogen, um so auch die Streuung der
experimentell
ermittelten
Messwerte
innerhalb
der
drei
Tiergruppen
kontrollieren zu können. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind begleitend
die Northern blots der zu Pools vereinigten RNAs gezeigt. Sie wurden jedoch
nicht zur quantitativen Auswertung verwendet.
3.3 Auswahl der untersuchten Gene
Insgesamt wurden 22 Gene auf ihre differentielle Expression in den
verschiedenen Tiergruppen untersucht (siehe Tabelle 1). Ein Teil dieser Gene
war zuvor durch globale Expressionsuntersuchungen identifiziert worden.
Dabei wurden in unabhängig von dieser Arbeit durchgeführten Versuchen aus
Leber-RNA von ebenfalls in drei Gruppen eingeteilten NSZO-Mäusen cDNASonden erzeugt und zur Hybridisierung von high-density filter arrays und
Affymetrix microarrays eingesetzt (Dissertation T. Kantner, in Vorbereitung).
Gene, die in diesen Array-Analysen eine differentielle Expression gezeigt
hatten, wurden in dieser Arbeit, die zusätzlich weibliche Tiere und
verschieden fettreiche Fütterungen einbezieht, erneut untersucht.
Andere, als „Kandidatengene“ bezeichnete Gene wurden untersucht
aufgrund ihrer Lage in der Nähe des Genlocus (Nidd/SJL) auf Chromosom 4,
der in anderen Versuchen als Genort für ein Diabetes-induzierendes oder die
Diabetesentwicklung begünstigendes Gen identifiziert worden war (Plum et
al., 2000).
3 ERGEBNISSE
28
Schließlich wurden in die Versuche Gene einbezogen, die aufgrund
ihrer bekannten Rolle im Insulin- und Glucosestoffwechsel versprachen,
Aufschluss über die Pathophysiologie von Diabetes und Insulinresistenz bei
der NSZO-Rückkreuzung zu geben.
3.4 An der Lipogenese beteiligte Enzyme und PLTP
Ein
Teil
der
untersuchten
Gene
kodiert
für
Enzyme,
wie
Fettsäuresynthase (FAS), Malatenzym und Stearoyl-CoA-Desaturase 1
(SCD1), die im Stoffwechsel an der Lipogenese beteiligt sind, indem sie die
Umwandlung von Kohlenhydraten in Fettsäuren katalysieren. Es ist bekannt,
dass die Expression einiger dieser Gene durch Insulin induziert wird (siehe
Kapitel 1.2). Dem entsprechend sind ihre mRNAs im Diabetes reduziert und
bei den hyperinsulinämischen Tieren hochreguliert (siehe Abb. 4).
Von einigen der aufgeführten Transkripte ist bekannt, dass der
Insulineffekt
über
den
Transkriptionsfaktor
SREBP1
vermittelt
wird
(Shimomura et al., 1998b; Foretz et al., 1999b). Daher wurde auch die
Expression
von
SREBP1 untersucht
und
ein
im Prinzip
ähnliches
Expressionsprofil gefunden, d.h. eine verminderte, jedoch nicht völlig
supprimierte Expression im Diabetes bei leichter Erhöhung im Status der
Insulinresistenz.
Überraschend ist der Einfluss des fettreichen Futters: trotz des hohen
Fettgehalts der Nahrung zeigt sich eine vermehrte Aktivierung der
Lipogenese in Form einer vermehrten Expression der an der Lipogenese
3 ERGEBNISSE
29
beteiligten Enzyme. Die ebenfalls fettreich gefütterten SJL-Mäuse hingegen
zeigen eine niedrigere Expression von FAS und SCD1.
Fettreiches Futter
2
1,8
1,6
1,4
1,2
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
Fettreiches Futter
NSZO
NSZO
Standardfutter
SJL
NSZO
3
*
*
*
*
2,5
2
*
1,5
1
*
0,5
0
N
D
H
N
3
H
N
N
N
D
H
N
N
H
N
H
N
N
N
D
H
N
H
N
SREBP 1
1,6
2
1,5
1
*
0,5
D
1,8
*
2,5
SCD 1
Standardfutter
SJL
Malatenz ym
FAS
NSZO
*
1,4
1,2
1
*
0,8
0,6
0,4
*
0,2
0
0
N
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
N
D
H
N
H
N
N
N
D
Abb. 4: Hepatische Genexpression von an der Lipogenese beteiligten Enzymen.
SREBP1 vermittelt die durch Insulin induzierte Expression von Enzymen, die an
der Umwandlung von Kohlenhydraten zu Fettsäuren beteiligt sind, wie
Fettsäuresynthase (FAS), Malatenzym und Stearoyl-CoA-Desaturase (SCD 1).
Verwendet wurde eine cDNA-Sonde für SREBP1. Da in der Leber hauptsächlich
die Spleißvariante SREBP1c exprimiert wird (Shimomura et al., 1997), kann
davon ausgegangen werden, dass die Hybridisierung vor allem mit dieser Isoform
stattfand (siehe Kapitel 3.2). Zur Erklärung der Darstellungsweise, siehe Abb. 3.
Signifikante Änderungen der Expression (p<0,05) sind mit Sternchen
gekennzeichnet (jeweils im Vergleich zwischen normalen und diabetischen bzw.
normalen und hyperinsulinämischen/insulinresistenten Tieren).
Pyruvatkinase, ein Enzym der Glykolyse, zeigt ein ähnliches
Expressionsmuster wie die zuvor genannten Enzyme der Lipogenese: eine
Reduktion
im
Diabetes
und
eine
vermehrte
Expression
bei
3 ERGEBNISSE
30
hyperinsulinämischen Tieren. Dies gilt auch für das an Glykogenese und
Lipogenese beteiligte Enzym Glucokinase, welches, wie die schon erwähnte
Pyruvatkinase, ebenfalls der Regulation von SREBP1 unterliegt (Foretz et al.,
1999a). Demnach ist SREBP1 als Transkriptionsfaktor auch für frühe Schritte
der Lipogenese von Bedeutung. Bei beiden Enzymen, Glucokinase und
Pyruvatkinase, findet sich auf der Ebene der Genexpression eine Steigerung
der entsprechenden mRNAs durch fettreiche Fütterung (siehe Abb. 5).
2
1,8
1,6
1,4
1,2
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
Standardfutter
NSZO
Fettreiches Futter
NSZO
SJL
Standardfutter
NSZO
1,6
Glucokin ase
Pyruvatkinase
Fettreiches Futter
NSZO
SJL
*
1,4
1,2
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
N
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
N
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
Abb. 5: Expression der mRNA von Pyruvatkinase und Glucokinase in der Leber.
Aufgrund von Kreuzhybridisierung mit einer nicht identifizierten mRNA (*) konnte
der Dot blot nicht zur quantitativen Auswertung verwendet werden. Stattdessen
wurde die untere Bande des abgebildeten Northern blot der gepoolten RNAs zur
Auswertung herangezogen. Daher war eine Berechnung von Standardabweichung und Signifikanz nicht möglich.
Phospholipidtransferprotein
(PLTP)
vermittelt
den
Transfer
von
Phospholipiden aus triglyceridreichen Lipoproteinen auf high densityLipoproteine (HDL). Es übernimmt eine wichtige Regulationsfunktion für
Zusammensetzung und Größe, wie auch für die Plasmaspiegel von HDL
(Yamashita et al., 2001; Huuskonen et al., 2001).
3 ERGEBNISSE
31
Die mRNA von PLTP zeigt ein ähnliches Expressionsschema wie die
zuvor erwähnten Enzyme der Lipogenese, nämlich eine Reduktion im
Diabetes bei vermehrter Expression in der Insulinresistenz (siehe Abb. 6).
Außerdem findet sich ein Geschlechtsdimorphismus. Bei den weiblichen
Tieren, vergleicht man normale Männchen mit normalen Weibchen
beziehungsweise insulinresistente Männchen mit den entsprechenden
Weibchen, ist PLTP fast doppelt so stark exprimiert. Auch bei den als
Kontrolle verwendeten SJL-Weibchen findet sich diese vermehrte Expression.
Fettreiche Fütterung steigert auch in diesem Fall die Genexpression.
Fettreiches Futter
NSZO
3
Standardfutter
NSZO
SJL
Abb. 6: Expression
v on Phospholipidtransf erprotein
(PLTP ).
*
2,5
PLTP
2
1,5
1
*
*
0,5
0
N
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
3.5 Fettsäure-Oxidation
Es wurden mehrere an der Oxidation von freien Fettsäuren beteiligte
Gene untersucht, darunter Ketoacyl-CoA-thiolase, Acyl-CoA-oxidase, EnoylCoA-hydratase und Cytochrom P450 4A14 (CYP 4A14). Es ist bekannt, dass
3 ERGEBNISSE
32
die Expression dieser Gene durch den Transkriptionsfaktor PPARN reguliert
wird (siehe Kaptitel 1.2).
ß-Oxidation findet in Mitochondrien und Peroxisomen statt. In
Mitochondrien wird der Großteil der kurz-, mittel- und langkettigen Fettsäuren
ß-oxidiert, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Peroxisomen sind vor
allem an der Kürzung langkettiger Fettsäuren und Fettsäure-CoAs beteiligt
(Reddy et Hashimoto, 2001). Drei der aufgeführten Enzyme, nämlich
Ketoacyl-CoA-thiolase, Acyl-CoA-oxidase und Enoyl-CoA-hydratase, sind an
der peroxisomalen ß-Oxidation beteiligt.
Fettreiches Futter
Fettreiches Futter
Standardfutter
SJL
NSZO
NSZO
Acyl-CoA-oxid ase
Keto-acyl-CoA-thiolase
NSZO
1,6
1,4
1,2
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
D
H
N
H
N
N
N
D
H
3,5
*
3
2,5
*
2
*
1,5
1
0,5
NSZO
*
N
N
Cytochrom 4A14
Eno yl-CoA-h ydratase
N
2
1,8
1,6
1,4
1,2
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
Standardfutter
SJL
8
D
H
N
H
N
N
N
H
N
H
N
N
N
D
H
N
*
7
6
5
4
3
2
1
0
0
N
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
N
D
D
H
N
Abb. 7: mRNA-Expression von an der Oxidation freier Fettsäuren beteiligter
Enzyme. Peroxisomale Ketoacyl-CoA-thiolase, Acyl-CoA-oxidase, Enoyl-CoAhydratase und Cytochrom P450 4A14.
3 ERGEBNISSE
33
CYP 4A14 ist eine mikrosomale a-Oxidase, das heißt sie oxidiert
gesättigte und ungesättigte Fettsäuren am letzten und vorletzten C-Atom.
Oxidaton von Fettsäuren an der a-Position ist normalerweise ein quantitativ
vernachlässigbarer Nebenpfad des Fettsäuremetabolismus, im Verhältnis zur
mitochondrialen ß-Oxidation. Jedoch gewinnt dieser Pfad an Bedeutung in
Phasen gesteigerten Fettsäureangebots an die Leber, wie dies zum Beispiel
im Diabetes der Fall ist (Kroetz et al., 1998).
Die
genannten
Fettsäure-abbauenden
Enzyme
werden
bei
diabetischen Tieren teilweise deutlich vermehrt exprimiert. Ebenfalls in der
Phase der Insulinresistenz wird ihre Expression in der Leber leicht vermehrt
induziert, im Vergleich zu den normalen Tieren. Besonders eindrücklich
zeigen sich diese Veränderungen bei CYP 4A14; außerdem fällt deutlich der
Effekt des fettreichen Futters ins Auge, der die schon gesteigerte Expression
– besonders im Diabetes – noch weiter steigert (siehe Abb. 7).
Fettreiches Fu tter
Standardfu tter
SJ L
NSZO
NSZO
1,2
1,0
SCPx
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
N
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
Abb. 8: Hepatische Genexpression
v on Sterol Carrier Protein X (SCPx).
SCPx (2,8 kb) wird diff erentiell
exprimiert. Die ebenf alls abgebildete,
mit 1,5 kb kleinere Spleißv ariante
SCP2 (*) zeigt keine diff erentielle
Expression. Auf grund der Überlagerung der Sign ale v on SCPx und
SCP2 in den Punkten des Dot blot
wurde i n diesem Falle nur die
oberste Bande (SCPx, kein *) des
abgebildeten Northern
blot zur
quantitativ en Auswertung herangezog en. Eine Berechn ung der
Standardab weichung ist daher nicht
möglich.
3 ERGEBNISSE
34
Durch zwei unabhängig voneinander regulierte Promotoren werden
von dem SCPx/SCP2-Gen zwei in Größe und Funktion unterschiedliche
mRNAs transkribiert, die für zwei Proteine mit unterschiedlichen Funktionen
codieren. Sterol carrier protein 2 (SCP2) ist involviert im intrazellulären
Lipidtransfer, während Sterol carrier protein x (SCPx) als peroxisomale ßKetothiolase fungiert und spezifisch verzweigtkettige Fettsäuren abbaut
(Ohba et al., 1995, Wanders et al., 1997).
Auffällig ist vor allem der Unterschied zwischen den Geschlechtern,
der bei den Männchen eine deutlich höhere Expression als bei den Weibchen
zeigt. Dieser Effekt ist nicht nur auf die NSZO-Tiere beschränkt, sondern
findet sich auch in der Kontrollgruppe der SJL-Mäuse. Die Spleißvariante
SCP2 hingegen weist keinen Geschlechtseffekt auf (siehe Abb. 8).
Bemerkenswert
ist,
dass
SCPx
bei
den
Männchen
in
der
Insulinresistenz vermindert exprimiert wird, im Diabetes jedoch in einer
Menge ähnlich wie man sie bei den normalen Tieren findet. Dies gilt sowohl
für die fettreiche, als auch für die normale Fütterung. Bei den Weibchen
hingegen bewirkt die Insulinresistenz eine Steigerung der Expression von
SCPx.
3.6 Gluconeogenese
Phosphoenolpyruvatcarboxykinase
(PEPCK)
und
Glucose-6-
phosphatase sind Schlüsselenzyme der Gluconeogenese (siehe Kapitel 1.2).
Ihre Expression wird normalerweise durch Insulinwirkung reprimiert.
3 ERGEBNISSE
35
Fettreiches Futter
Glucose-6-Phosphatase
NSZO
Standardfutter
SJL
Fettreiches Futter
NSZO
NSZO
1,6
Standardfutter
SJL
NSZO
3
1,4
2,5
IRS 2
1,2
1
0,8
0,6
2
1,5
1
0,4
0,5
0,2
0
0
N
6
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
*
PEPCK
4
3
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
Abb. 9: Differentielle Expression
der mRNA von an der Gluconeogenese beteiligten Enzymen.
Glucose-6-Phosphatase,
InsulinRezeptor-Substrat (IRS2)
und
Phosphoenolpyruvatcarboxykinase
(PEPCK).
*
5
N
*
2
1
0
N
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
Entsprechend sieht man in Abb. 9, dass die PEPCK-mRNA aufgrund
des Fehlens von Insulin im Diabetes deutlich stärker exprimiert wird. Bei den
insulinresistenten, hyperinsulinämischen Tieren zeigt sich in Folge der
Resistenz gegenüber der Insulinwirkung trotz der hohen Insulinspiegel keine
verminderte Expression, sondern eine den normalen Tieren (mit normalen
Insulinwerten) entsprechende Menge an PEPCK-mRNA bei Fütterung mit
Standardnagerfutter, bei fettreicher Fütterung kommt es sogar zu einer
signifikant gesteigerten PEPCK-mRNA-Expression in der Insulinresistenz. Im
Gegensatz zu den meisten anderen untersuchten Genen wirkt sich die
fettreiche Fütterung nicht auf die Expression aus.
3 ERGEBNISSE
36
Überraschenderweise zeigt die ebenfalls an der Gluconeogenese
beteiligte Glucose-6-phosphatase ein gänzlich anderes Expressionsmuster:
sämtliche NSZO-Mäuse – unabhängig von Geschlecht und metabolischem
Status – zeigen deutlich höhere mRNA-Mengen als die zur Kontrolle
untersuchten SJL-Parentaltiere. Selbst die mit Standarddiät gefütterten
NSZO-Weibchen, die weder insulinresistent noch adipös sind, weisen eine
höhere
Expression
an
Glucose-6-phophatase-mRNA
auf,
als
die
fettgefütterten SJL-Tiere (siehe Abb. 9).
IRS2 ist ein Protein, welches an der durch Bindung von Insulin am
Insulinrezeptor ausgelösten Signalkaskade beteiligt ist und unter anderem die
Hemmung der Expression von PEPCK und Glucose-6-Phosphatase vermittelt
(Shimomura et al., 2000). Die mRNA von IRS2 ist bei diabetischen Tieren
leicht vermehrt, bei den hyperinsulinämischen Mäusen leicht vermindert
exprimiert. Außerdem haben die weiblichen Tiere generell eine etwas höhere
IRS2-Expression in den Hepatozyten. Zwischen SJL- und NSZO-Mäusen ist
kein großer Unterschied in der Expression zu erkennen. Die unterschiedlich
fettreiche Fütterung zeigt keinen erkennbaren Effekt (siehe Abb. 9).
3.7 3ß-Hydroxysteroid-dehydrogenase 5 (Hsd3b5)
Die differentielle Regulation dieses Gens wurde erstmals durch ArrayUntersuchungen aufgedeckt. Wie bei SCPx, so konnte auch im Falle der 3ßHydroxysteroid-dehydrogenase 5 (Hsd3b5) die Auswertung nicht anhand der
Dot blots vorgenommen werden, da auch in diesem Falle mehrere RNAs mit
der Sonde hybridisierten und die Signalintensitäten der verschiedenen
Kreuzhybridisierungen in einem Punkt vereint waren.
3 ERGEBNISSE
37
Fettreiches Futter
NSZO
SJL
Standardfutter
NSZO
1,6
1,4
Hsd3b5
1,2
1,0
0,8
0,6
0,4
Abb. 10: Genexpression v on 3ßHy droxy steroid-dehy drogenase
5
(Hsd3b5). Die kreuzreagierende
Isof orm (*) zeigt keine diff erentielle
Expression. Um die Isoformen in
der
quantitativ en
Auswertung
v oneinander trennen zu können,
wurde nur die oberste Bande des
hier abgebildeten Northern blot der
gepoolten RNAs berücksichtigt.
0,2
0,0
N
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
Hsd3b5 gehört zu einer Familie recht nahe verwandter Enzyme, die
eine essentielle Rolle für den Metabolismus von Steroidhormonen spielen
(Abbaszade et al., 1995, Payne et al., 1997). Aufgrund der starken
Ähnlichkeit der Sequenzen der verschiedenen Isoformen hat die verwendete
Sonde offensichtlich mit mehreren dieser Isoformen kreuzreagiert (davon eine
abgebildet, *). Das in den Hybridisierungen differenziell exprimierte Enzym ist
mit großer Wahrscheinlichkeit Hsd3b5, da dieses bekanntermaßen bevorzugt
in der Leber vorkommt und einen starken Geschlechtsdimorphismus aufweist;
Hsd3b5 ist fast ausschließlich ab der Pubertät in den Lebern männlicher Tiere
nachzuweisen. Es fungiert als 3-Ketosteroidreduktase in der Inaktivierung von
Androgenen (Abbaszade et al., 1995, Payne et al., 1997).
Der Northern blot zeigt eine deutliche Reduktion der Expression im
Diabetes. Die mRNA-Menge in der Insulinresistenz und bei den normalen
Tieren, sowohl bei den Weibchen als auch bei den Männchen, ist nahezu
identisch. Es zeigt sich deutlich die zu erwartende bei den weiblichen Tieren
3 ERGEBNISSE
38
verminderte Expression von Hsd3b5. Die mit Standardfutter gefütterten
normalen Männchen exprimieren höhere Mengen Hsd3b5-mRNA als die
fettreich gefütterten normalen Mäuse (siehe Abb. 10). Dies ist interessant in
Hinsicht auf die Tatsache, dass es bei mehreren der untersuchten Gene die
fettreiche Fütterung ist, die zu einer Expressionssteigerung führt.
3.8 Gene des Nidd/SJL-Diabetes-Locus
Die
in
dieser
Arbeit
unter
dem
Begriff
„Kandidatengene“
zusammengefassten Gene haben sehr unterschiedliche Funktionen und
Effekte. Gemeinsam ist ihnen, dass sie nahe eines die Diabetesentstehung
der NZO-Maus begünstigenden Locus auf Chromosom 4 des Mausgenoms
lokalisiert sind (siehe Kapitel 1.5). Phosphatidylinositol-3-kinase (p55PIK) und
Thioredoxinreductase (siehe Tabelle 1) zeigen keine differentielle Expression
und sind daher nicht abgebildet.
Fettreiches Futter
NSZO
SJL
1,8
NSZO
Standardfutter
SJL
NSZO
3
*
1,6
2,5
1,4
1,2
RXRß
CPT2
Fettreiches Futter
Standardfutter
NSZO
*
1
0,8
2
1,5
*
1
0,6
0,4
*
0,5
0,2
0
0
N
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
N
D
H
N
H
N
N
N
D
H
N
Abb. 11: Carnitin-palmitoyl-transferase 2 (CPT2) und Retinoid-X-Rezeptor ß
(RXRß). Bei der quantitativen Auswertung von RXRß im Säulendiagramm wurden
vier Tiere, die zu unterschiedlichen Gruppen gehören und auffallend hohe
Mengen RXRß-mRNA aufwiesen, nicht berücksichtigt (siehe Abb. 12)
3 ERGEBNISSE
39
Carnitin-palmitoyl-transferase 2 (CPT2) ist ein in der inneren
Mitochondrienmembran lokalisiertes Protein. Zusammen mit der in der
äußeren
Mitochondrienmembran
gelegenen
CPT1
initiiert
sie
die
mitochondriale Oxidation langkettiger Fettsäuren, indem sie diese ins
Mitochondrium transportiert. CPT1 wird durch Malonyl-CoA inhibiert, CPT2
hingegen nicht (Park et al., 1995). Die für CPT2 gefundenen Effekte auf
Ebene der Genexpression sind allerdings gering. Lediglich die diabetischen
Tiere weisen deutlich erhöhte Mengen CPT2-mRNA in der Leberzelle auf
(siehe Abb.11).
Abb. 12: Mit RXRß-cDNA-Sonde
hybridisierter Dot blot. Wiederholung mit
einem zweiten Dot blot und mit Northern
blots der Einzeltiere ergaben identische
Ergebnisse (nicht abgebildet).
Tabelle 3: Blutwerte und Körpermaße für
die
vier
Tiere
mit
extremen
Signalintensitäten.
(Werte
für
Triglyceride (TG) und Cholesterin (Chol)
freundlicherweise zur Verfügung gestellt
von S. Winandy)
Futter
Fett
Fett
Standard
Standard
Sex
D
D
N
R
m
m
w
m
KG-Diff.
12.-22. wk.
g
7,2
8,4
6,9
10,9
BMI
wk. 22
g/cm²
0,45
0,42
0,34
0,43
BG
wk. 22
mM
31,31
33,31
8,72
9,55
Ser-Insulin
wk. 10
ng/ml
9,9
5,63
8,6
Plas-Insulin
wk. 22
ng/ml
0,25
2,65
1,05
44
TG
wk. 22
mmol/l
1,19
1,27
0,83
3,65
Retinoid-X-Rezeptor ß (RXRß) ist ein Transkriptionsfaktor, der als
Heterodimer mit PPARs in der Zelle vorliegt. Bindung eines Liganden an
einem der beiden Rezeptoren kann den ganzen Komplex aktivieren, Bindung
an beiden Rezeptoren führt zu stärkerer Aktivierung (Kersten et al., 2000).
Auf den Dot blots und auch auf zur Kontrolle durchgeführten Northern blots
Chol
wk.22
mmol/l
4,3
4,83
3,57
4,72
3 ERGEBNISSE
40
nicht gepoolter RNAs fanden sich einzelne Tiere, die extreme Werte in der
Expression des RXRß aufwiesen (siehe Abb. 12).
Bei
diesen
vier
Tieren
fanden
sich
bei
den
untersuchten
Stoffwechselparametern keine Gemeinsamkeiten, die die Ursache für die
starke Expression von RXRß erklären könnten (siehe Tabelle 3). In die in
Abb.
11
dargestellte
Auswertung
wurden
diese
vier
Tiere
nicht
miteinbezogen. Ohne Berücksichtigung dieser vier extremen Signale zeigt
sich eine leichte Reduktion der Genexpression im Diabetes und auch eine
Reduktion bei den hyperinsulinämischen Tieren.
Ebenfalls in der Nähe des erwähnten Genlocus auf Chromosom 4 liegt
das für die Spleißvarianten SCP2 und SCPx kodierende Gen. Die
differentielle
Expression
von
SCPx,
welche
einen
deutlichen
Geschlechtsdimorphismus aufweist, wurde schon in Kapitel 3.5 besprochen.
3.9 Expression von Resistin und Leptin im Fettgewebe
Resistin und Leptin sind von Adipozyten sezernierte Hormone, die
einen wesentlichen Einfluss auf die Insulinempfindlichkeit der Leber haben
und darüber den Stoffwechsel modulieren. Leptin ist ein wichtiger Mediator im
Regelkreis von Körperfett und zentral gesteuertem Essverhalten und
Energiehaushalt: es zirkuliert im Blutkreislauf proportional zu der Menge des
vorhandenen
Fettgewebes
und
führt
zu
einer
verminderten
Nahrungsaufnahme und Gewichtsverlust. Bei Nagern resultiert Leptinmangel
in starker Adipositas (siehe Kapitel 1.2). Bei den als Parentaltiere
3 ERGEBNISSE
41
verwendeten adipösen NZO-Mäusen findet sich eine gesteigerte Expression
von Leptin-mRNA im Fettgewebe (Igel et al, 1997).
Standardfutter
Fettreiches Futter
N
D
N
R
D
1,8
Leptin
1,6
*
1,4
1,2
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
N
D
H
N
D
H
Resistin
1,6
1,4
1,2
*
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
N
D
H
N
D
H
R
Abb. 13: Leptin und Resistin.
Leptin und Resistin sind von
Adipozyten sezernierte Hormone.
Der
abgebildete
Northern blot zeigt die Hybridisierung von aus Fettgewebe
isolierter mRNA mit cDNASonden von Leptin (obere
Bande) und Resistin (untere
Bande). Es handelt sich um
Fett-RNA, die überwiegend
von denselben Tieren entnommen und isoliert wurde,
von denen die Leber-RNA für
die übrigen in dieser Arbeit
durchgeführten
Hybridisierungen stammt. Einige Tiere
sind nicht in Tabelle 2 mit
aufgeführt, jedoch wurden bei
ihrer Auswahl die Grenzwerte
der
Stoffwechselparameter
respektiert.
In Hybridierungen von Northern blots mit aus Fett isolierter GesamtRNA männlicher Tiere fanden sich für Leptin unterschiedliche Mengen LeptinmRNA. Die diabetischen Tiere, die aufgrund ihrer Erkrankung schon an
Gewicht und damit Körperfett verloren haben, zeigen eine nur geringe bis
fehlende Leptin-Expression. Hingegen ist die Leptin-mRNA bei den schweren
hyperinsulinämischen Tieren deutlich erhöht im Vergleich zu den normalen
Tieren. Die fettreich gefütterten Tiere haben mehr Leptin-RNA als die
dünneren mit Standardfutter gefütterten Mäuse (siehe Abb. 13).
3 ERGEBNISSE
42
Resistin wird ebenfalls von Adipozyten produziert und sezerniert. Seine
Blutspiegel sind vermehrt im Diabetes bei bestimmten Mausstämmen. Durch
Thiazolidindione (TZD), eine neue Gruppe oraler Antidiabetika, lassen sich
bei bestimmten Nagerstämmen die erhöhten Resistinspiegel senken. Dieses
erst seit relativ kurzer Zeit bekannte Protein soll die Insulinresistenz bei
Fettleibigkeit erklären (Steppan et al., 2001).
In unserem Mausmodell findet sich hingegen keine differentielle
Expression von Resistin (siehe Abb. 13). Die Resistin-mRNA in Adiopozyten
ist bei normalen, diabetischen und hyperinsulinämischen Mäusen etwa gleich
hoch und auch die unterschiedliche Fütterung scheint trotz der verschieden
stark ausgeprägten Adipositas der untersuchten NSZO-Männchen keinen
Einfluss auf die Resistin-Expression zu nehmen. Allein in der Gruppe der mit
Standardfutter gefütterten Tiere zeigt sich eine signifikant verminderte
Expression von Resistin in der Phase der Insulinresistenz. Aufgrund der
geringen Tierzahl (2 bis 4 Mäuse pro Gruppe), lässt sich jedoch keine
gesicherte
Aussage
bezüglich
dieses
Effekts
treffen.
Ob
es
bei
insulinresistenten Tieren der NSZO-Rückkreuzung tatsächlich zu einer
Reduktion der Resisten-mRNA-Menge kommt, bedarf daher weiterer
Untersuchungen.
4 DISKUSSION
43
4 DISKUSSION
4.1 Vorteile der NSZO-Rückkreuzung
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Unterschiede der hepatischen
Genexpression bei einem adipösen, zu Insulinresistenz und Diabetes
neigenden Mausstamm – wie dem der NZO-Maus – zu beschreiben. Ein
direkter Vergleich zwischen dem regelmäßig insulinresistenten NZOMausinzuchtstamm und einem gesunden Mausstamm, wie zum Beispiel dem
der SJL-Mäuse, gestaltet sich schwierig aufgrund des unterschiedlichen
genetischen Hintergrundes. Der Rückkreuzungsstamm NZOxF1(SJLxNZO)
hingegen erlaubt einen Vergleich unterschiedlicher Phänotypen auf der Basis
eines vergleichbaren Genotyps. Alle Tiere der Rückkreuzung sind jeweils mit
Hälfte des Genoms homozygot für den NZO-Genotyp, in der anderen Hälfte
heterozygot (NZO/SJL). Die anhand des Phänotyps zusammengestellten
Tiergruppen sind genotypisch uneinheitlich, haben aber gleiche Anteile der
Genome der Parentaltiere, so dass eventuell festgestellte Gemeinsamkeiten
der Genexpression innerhalb dieser Tiergruppen nicht beliebige Unterschiede
zwischen NZO- und SJL-Mäusen widerspiegeln, sondern durch den Phänotyp
begründet sein müssen, bzw. diesen verursachen.
Ausgewählte Tiere des NSZO-Stammes wurden in die Gruppen
normoglykämisch/normoinsulinämisch,
hyperglykämisch/hypo-
bis
aninsulinämisch und normoglykämisch/hyperinsulinämisch eingeteilt (siehe
Kapitel 3.1.2). Dadurch erlauben die in den Versuchen erzielten Ergebnisse,
die Veränderungen der Expression von an der Regulation von Fett- und
Glucosestoffwechsel
beteiligten
Genen
in
metabolischen Situation der Tiere zu beurteilen.
Abhängigkeit
von
der
4 DISKUSSION
44
4.2 Änderungen der hepatischen Genexpression bei Insulinresistenz
Ein wesentliches Ergebnis dieser Arbeit ist, dass sich schon in der
Phase der Insulinresistenz, also noch vor der Entstehung eines Diabetes
mellitus, das Muster der hepatischen Genexpression ändert. So werden
insulinregulierte Gene der Lipogenese wie Fettsäuresynthase, Malatenzym
und Stearoyl-CoA-desaturase 1, ebenso Glucokinase und Pyruvatkinase, und
auch der für ihre Regulation mitverantwortliche Transkriptionsfaktor SREBP1
erhöht exprimiert in der Phase der Hyperinsulinämie/Insulinresistenz,
während sie ohne Insulin, das heißt in der diabetischen Stoffwechselsituation,
vermindert exprimiert werden (siehe Abb. 1 und Abb. 4). Es fällt also vor
allem eine Induktion von an der Fettsäuresynthese beteiligten Genen in den
Lebern insulinresistenter Tiere auf. Es scheint möglich, dass diese
Dysregulation des Fettstoffwechsels die biochemische Grundlage der schon
beschriebenen (Subrahmanyam, 1960; Rudorff et al., 1970; Veroni et al.,
1991) schweren hepatischen Insulinresistenz der NZO-Maus ist.
Da der oder die letztlich auslösenden molekularen Defekte noch nicht
bekannt sind, die das polygen bedingte metabolische Syndrom der Tiere
verursachen, sind die gefundenen Daten nicht eindeutig zu interpretieren.
Zweierlei Mechanismen der Entwicklung der Stoffwechselstörung sind
denkbar.
4.2.1 Ein primärer Defekt der Glucosehomöostase
So kann es eine Vorstellung sein, dass primär die Glucosehomöostase
der NZO-Tiere durch eine vermehrte hepatische Glucoseausschüttung
4 DISKUSSION
45
gestört wird (Veroni et al., 1991), aufgrund einer Resistenz gegenüber der die
Glucoseproduktion und –abgabe der Leber hemmenden Insulinwirkung. Die
erhöhten Blutzuckerwerte bewirken reflektorisch erhöhte Insulinspiegel, was
wiederum die Lipogenese stimuliert. So kommt es zu erhöhten Spiegeln freier
Fettsäuren, welche die Insulinresistenz der Leber bezüglich der hepatischen
Glucoseausschüttung verstärken und somit zu einem Circulus vitiosus führen
(McGarry,
1992).
Diese
Vorstellung
zur
Genese
der
Stoffwechseldysregulation ist kompatibel mit den vorhandenen Daten, denen
zufolge die Lipogenese sich sensitiv gegenüber erhöhten Insulinspiegeln
zeigt,
während
der
Glucosestoffwechsel
resistent
gegenüber
der
Insulinwirkung ist (Shimomura et al., 2000).
Das hier dargestellte Szenario ist den Veränderungen in anderen
Mausmodellen mit Insulinresistenz und Diabetes ähnlich. In Leberzellen von
Ratten
mit
Streptozotocin-induziertem
Diabetes
steigert
Insulin
die
Expression von SREBP1-mRNA und damit auch die Transkription der von
SREBP-1 regulierten Gene der Fettsäuresynthese (Shimomura et al., 1999a).
Sowohl Ob/ob- als auch lipodystrophe, transgene aP2-SREBP1c-Mäuse
(siehe Kapitel 1.2), beides Mausstämme mit einem genetisch bedingten
Leptinmangel und chronischer Hyperinsulinämie, zeigen eine Resistenz
gegenüber der hemmenden Wirkung von Insulin auf die hepatische
Gluconeogenese bei gleichzeitiger Sensitivität gegenüber der fördernden
Wirkung von Insulin auf die Lipogenese (Shimomura et al., 2000). Mit dieser
Arbeit wurde nachgewiesen, dass dies auch für das NSZO-Mausmodell gilt,
einen Mausrückkreuzungsstamm mit polygen verursachter Insulinresistenz
und einem Krankheitsbild, welches dem menschlichen Diabetes mellitus Typ2
näher steht als monogen bedingte Stoffwechselstörungen.
Diese differentielle Regulation der hepatischen Glucosespeicherung
und der Fettsäuresynthese hat ihren Ursprung in unterschiedlichen
4 DISKUSSION
Signalkaskaden
46
(siehe
Abb.
1).
Die
Genexpression
von
an
der
Gluconeogenese beteiligten Enzymen, wie zum Beispiel PEPCK und
Glucose-6-phosphatase,
wird
über
als
Insulinrezeptorsubstrate
(IRS)
bezeichnete Proteine vermittelt und läuft über eine Kinasekaskade, die die
Insulinwirkung in Leber und anderen Geweben vermittelt (White, 1998;
Virkamaki et al., 1999). Dabei scheint in Hepatozyten IRS2 eine wichtigere
regulatorische Funktion zu haben als IRS1 (Previs et al., 2000). Dieser
Signaltransduktionsweg ist bei hepatischer Insulinresistenz supprimiert, da
IRS2
in
Nagern
durch
chronisch
erhöhte
Plasmainsulinspiegel
herunterreguliert wird (Shimomura et al., 2000; Zhang et al., 2001). Die
chronische Hyperinsulinämie alleine scheint jedoch bei den NSZO-Tieren
keine deutliche Repression von IRS2 bewirken zu können (siehe Abb. 9), so
dass hier eventuell andere Faktoren eine zusätzliche regulierende Wirkung
auf die IRS2-mRNA-Expression haben.
Im Gegensatz dazu wird die Wirkung von Insulin auf die Expression
von an der Lipogenese beteiligten Enzymen vom Transkriptionsfaktor
SREBP1 vermittelt. SREBP1 scheint unabhängig von IRS2 reguliert, da sich
bei IRS2-knockout-Mäusen erhöhte Expression von sowohl SREBP1 als auch
von an der Lipogenese beteiligten Genen fand (Tobe et al., 2001).
Diese Hypothese zur Erklärung der Genese des Stoffwechseldefekts
der Mäuse, die von einem primären Defekt der Glucoseproduktion der Leber
ausgeht, ist konsistent mit allen bisher erhobenen Daten über die
metabolischen Störungen der NZO-Maus. Diese Daten hatten gezeigt, dass
die Wirkung von Insulin auf den Glucosestoffwechsel getrennt von der
Wirkung auf den Fettstoffwechsel abläuft. Bei den NZO-Tieren wird aufgrund
dieser dissoziierten Insulinwirkung Glucose zu Fett umgewandelt, anstatt zu
dem Speicherprodukt Glykogen (Subrahmanyam, 1960; Rudorff et al., 1970).
Folglich könnte die Dysregulation der an der hepatischen Glucosefreisetzung
4 DISKUSSION
47
beteiligten Enzyme einer der grundlegenden metabolischen Defekte der
NZO-Maus sein.
Eines dieser potentiell fehlregulierten Enzyme der Gluconeogenese ist
Glucose-6-phosphatase, deren mRNA bei allen untersuchten Tieren mit NZOGenom (d.h. nur bei den NSZO-Tieren, aber nicht bei den SJL-Tieren, siehe
Abb.9) sehr stark exprimiert wurde und dessen Expressionsmuster deutlich
anders als das von IRS2 und PEPCK aussieht. Bei Überexpression von
Glucose-6-phosphatase in der Leber ansonsten normaler Ratten wurde ein
dem metabolischen Syndrom der NZO-Maus ähnelndes Krankheitsbild mit
Glucoseintoleranz,
Hyperinsulinämie
und
vermehrter
peripherer
Triglyceridspeicherung beschrieben (Trinh et al., 1998). Auch bei Patienten
mit Diabetes mellitus Typ2 wurde erhöhte Glucose-6-phosphatase-Aktivität in
der Leber beschrieben (Clore et al., 2000).
4.2.2 Ein primärer Defekt des Fettstoffwechsels
Eine alternative Erklärungshypothese sieht einen primären Defekt des
Fettstoffwechsels als ursächlich für das metabolische Syndrom der NZOTiere an. Bei gesunden Nachkommen von Typ2-Diabetikern fand man eine
umgekehrte Beziehung zwischen dem Spiegel freier Fettsäuren im Plasma
und der Insulinsensitivität (Perseghin et al., 1997), was übereinstimmt mit der
Vorstellung, dass ein veränderter Fettsäuremetabolismus zur Entstehung der
Insulinresistenz beiträgt.
Gemäß einer Hypothese von Randle et al. (1963) inhibiert gesteigerte
Fettsäureoxidation den Glucosestoffwechsel im Muskel und stimuliert die
4 DISKUSSION
48
Gluconeogenese der Leber. Konsistent mit dieser Vorstellung zeigten die
NSZO-Tiere eine gesteigerte Expression von an der Oxidation freier
Fettsäuren beteiligten Genen, sowohl in den Lebern insulinresistenter Tiere
und noch deutlicher bei diabetischen Tieren.
Es wurden verschiedene Mechanismen vorgeschlagen, wie die freien
Fettsäuren zur Entstehung der Insulinresistenz beitragen. Randle et al. (1963)
postulierten einen durch intrazellulären Abbau der freien Fettsäuren
bedingten Anstau von Glucose-6-Phosphat, welches die Hexokinaseaktivität
der Zelle hemmt und darüber zu verminderter Aufnahme von Glucose führt.
Alternativ könnten freie Fettsäuren oder Metabolite direkt durch Wirkung am
Insulinrezeptor
oder
auf
die
Signalkaskade
eine
verminderte
Glucoseaufnahme in die Zelle bewirken (Roden et al., 1996, Shulman, 2000).
Diese Vorstellung, dass es primär eine Störung des Fettstoffwechsels
ist, der zur Entstehung der Insulinresistenz führt, lässt sich auch durch die
Tatsache nicht widerlegen, dass die Expression lipogenetischer Enzyme bei
der NSZO-Maus sensibel gegenüber der Insulinwirkung erscheint. Es wäre
vorstellbar, dass ein im Überschuss erzeugter Metabolit, zum Beispiel AcetylCoA, die Lipogenese stimuliert und gleichzeitig den Glucosestoffwechsel der
Leber stört. Letztendlich wird erst die Aufdeckung des Defekts auf
molekularer Ebene zeigen, welche dieser beiden Vorstellungen korrekt ist.
4.3 Fettreiche Fütterung
Ein überraschendes Ergebnis dieser Arbeit ist der stimulierende Effekt
der fettreichen Fütterung auf die Expression von Enzymen der Lipogenese,
4 DISKUSSION
49
wie zum Beispiel der Fettsäuresynthase, des Malatenzym und der StearoylCoA-Desaturase (Abb. 4). Die gesteigerte Expression dieser Enzyme scheint
die parallel gesteigerte Expression des Transkriptionsfaktors SREBP1
widerzuspiegeln. Dies war ein nicht erwarteter Effekt, da SREBP1 als
Transkriptionsfaktor für die Aktivierung von Enzymen fungiert, die die
hepatische Fettsäuresynthese von mit kohlenhydratreicher Diät gefütterten
Nagern katalysieren (Kawaguchi et al., 2001; Osborne, 2000).
Außerdem zeigten verschiedene Studien, dass die Transkription von
SREBP1 durch an mehrfach ungesättigten Fettsäuren reiches Futter inhibiert
wird (Xu et al., 1991, Cheema et Clandinin, 1996, Worgall et al, 1998).
Entsprechend wäre eine Reduktion der Expression von SREBP1 durch
fettreiche Fütterung zu erwarten gewesen. Das Fett in dem verwendeten
fettreichen Futter enthielt 14% Linolsäure.
Man mag vermuten, dass die ausgeprägte Belastung mit Fett durch
eine
Steigerung
der
Fettsäureoxidation
einen
regulierenden
Schlüsselmetaboliten produziert, wie zum Beispiel Acetyl-CoA oder MalonylCoA. Dieser Schlüsselmetabolit wiederum steigert die Fettsäuresynthese.
Auch das erhöhte Seruminsulin bei fettreich gefütterten Tieren kann zu der
Induktion der Expression lipogenetischer Enzyme geführt haben. Zur
Induktion der mRNA-Synthese verschiedener Enzyme der Lipogenese, wie
zum Beispiel der mRNA von FAS, werden zusätzlich zum Transkriptionsfaktor
SREBP1 hohe Serumspiegel an Insulin und Glucose benötigt (Kim et al.,
1998).
Eine andere Vorstellung ist, dass die Expression von SREBP1 über
IRS1 reguliert wird (Matsumoto et al., 2002). Demzufolge würde hohes
Seruminsulin vermehrt diese Signalkaskade aktivieren und dadurch die
4 DISKUSSION
50
Expression von SREBP1 und letztendlich auch von Enzymen der Lipogenese
steigern.
Die Induktion von Enzymen der Lipogenese bei fettreicher Fütterung
spiegelt die metabolische Dysregulation der NZO-Tiere wider: trotz fettreichen
Futters kommt es zu reduzierter Glucosespeicherung und gesteigerter
Fettsäuresynthese in der Leber (Veroni et al., 1991). Die fettreiche Fütterung
trägt also zu einer weiteren Verschlechterung der Stoffwechsellage bei.
Hingegen ist die Induktion der Enzyme der Fettsäureoxidation bei
vermehrtem Substratangebot durch fettreiche Fütterung zu erwarten gewesen
und auch in Hinsicht auf die Substratverwertung sinnvoll (Asayama et al.,
1999, Zangar et al.,1997).
4.4 Der Geschlechtseffekt
Das metabolische Syndrom der Mäuse weist deutliche Unterschiede
zwischen Männchen und Weibchen auf. Die Insulinresistenz der Männchen
ist ausgeprägter als die der Weibchen und keines der Weibchen entwickelt
einen Diabetes. Die mit Standardnagerfutter gefütterten Weibchen haben
sogar einen einheitlich normoglykämischen, normoinsulinämischen Phänotyp.
Unter diesem Gesichtspunkt sind jegliche Unterschiede der Genexpression
zwischen den beiden Geschlechtern von Interesse, da sie zur Erklärung der
Entstehung des Diabetes bei NZO-Mäusen beitragen können.
Bei einem anderen Mausstamm (C3.SW/Lt-db/db) mit genetisch
bedingter Adipositas aufgrund einer Mutation des Leptinrezeptors ist die
4 DISKUSSION
51
Entwicklung eines Diabetes mellitus ebenfalls an das männliche Geschlecht
gebunden. Wurde bei diesen Männchen die Funktion des Androgenrezeptors
durch Introduktion einer Mutation gestört und die Tiere damit phänotypisch
weiblich
(ähnlich
dem
humanen
Krankheitsbild
der
Testikulären
Feminisierung), entwickelten sie trotzdem einen von den normalen Männchen
dieses Mausstammes nicht zu unterscheidenden Diabetes (Prochazka et
Leiter, 1991). Auch Kastration, das heißt normale Androgenrezeptoren und
reduzierte
Testosteronspiegel,
verursachte
keine
Änderung
des
Krankheitsbildes (Prochazka et Leiter, 1991).
Da also die bevorzugte Diabetesentwicklung bei Männchen eines
gegebenen Mausstammes anscheinend nicht auf den im Vergleich zu den
Weibchen absolut höheren zirkulierenden Androgenen beruht, liegt die
Vermutung nahe, dass der Geschlechtsdimorphismus in Bezug auf die
Diabetesentwicklung durch das Mengenverhältnis von Östrogenen zu
Androgenen in Geweben, die am Glucosestoffwechsel beteiligt sind, bedingt
ist. Die Leber, als Organ in dem auch Steroidhormone metabolisiert werden,
könnte dabei eine zentrale Rolle übernehmen.
Leiter stellte 1989 fest, dass die Diabetessuszeptibilität verschiedener
Mausstämme
und
auch
von
Weibchen
und
Männchen
desselben
Mausstammes von der Fähigkeit abhing, Testosteronvorstufen und andere
Androgene zu sulfurylieren. Diese Tatsache, dass es maßgeblich abhängt
von
der
Sulfotransferase-Aktivität,
welche
das
intrahepatische
Androgen/Östrogen-Verhältnis kontrolliert, ob bei gleichem genetischen
Hintergrund Weibchen und Männchen oder nur die Männchen einen Diabetes
entwickeln, wurde in mehreren Mausstämmen bestätigt. Es wird vermutet,
dass Östrogene einen protektiven Effekt ausüben und ihrem Stoffwechsel
wird eine bedeutende Rolle zugeschrieben (Leiter et al., 1991). Die
4 DISKUSSION
52
Mechanismen der Wirkung von Östrogenen und Andogenen auf die
Stoffwechsellage sind unbekannt.
4.4.1 Geschlechtsdimorphismus der Cytochrom P450-Isoformen
Es ist bekannt, dass diverse Cytochrom P450-Isoformen (z.B. CYP
2B9, CYP 3A16) einen sexuellen Dimorphismus bei Mäusen aufweisen
(Shapiro et al., 1995). Bei der Charakterisierung der Genexpression der
NSZO-Rückkreuzung zeigte sich, dass Isoformen von Cytochrom P450 bei
diesen Tieren differentiell exprimiert werden, und zwar mit Unterschieden
sowohl zwischen Männchen und Weibchen als auch mit Unterschieden
zwischen diabetischen und nicht-diabetischen Tieren (CYP 2B9 und CYP
3A16 Weibchen> Männchen, CYP 7B1 Weibchen<Männchen; Pass et al.,
2002). Das in dieser Arbeit untersuchte CYP 4A14 entspricht in Funktion und
Struktur dem CYP 4A2 und 4A3 der Ratte. Bei Ratten ist eine
geschlechtsabhängige Expression dieser beiden Cytochrome bekannt, die
jedoch bei Mäusen nicht auftritt (Heng et al., 1997), auch nicht bei der NSZORückkreuzung (siehe Abb. 7).
4.4.2 Geschlechtsdimorphismus von SCPx
Bei Ratten mit Streptozotocin-induziertem Diabetes mellitus fand man
erhöhte hepatische mRNA-Expression von SCPx (McLean et al., 1995),
welches am Abbau verzweigtkettiger Fettsäuren beteiligt ist (Ohba et al.,
1995, Wanders et al., 1997). Bei den NSZO-Tieren war die Expression im
4 DISKUSSION
53
Diabetes und bei den normalen Tieren fast identisch. Es fanden sich jedoch
bei den Männchen deutlich höhere mRNA-Mengen von SCPx, als bei den
Weibchen (siehe Abb. 8). Diese Tatsache kann einen geschlechtsabhängigen
Unterschied in der Fettsäureoxidation widerspiegeln. Das würde bedeuten,
dass die Männchen schon im normalen Stoffwechselzustand eine gestörte
Regulation des Fettsäurestoffwechsels aufweisen. Dies lässt sich vereinen
mit dem Konzept der lipotoxicity (Unger, 1995). Dieser Theorie zufolge wird
bei adipösen Mäusen durch einen schädigenden Effekt von Metaboliten des
Fettstoffwechsels eine Inselzelldestruktion vermittelt.
4.5 Phospholipidtransferprotein (PLTP)
In der hier präsentierten Arbeit zeigt die Expression von PLTP, einem
wichtigen Modulator von HDL-Größe und –Zusammensetzung (Jiang et al.,
1999, Jiang et al., 2001), Ähnlichkeiten zu der Expression von Enzymen der
Lipogenese, die durch den Transkriptionsfaktor SREBP1 gesteuert wird. Es
ist beschrieben worden, dass die hepatische Expression von PLTP in Mäusen
durch PPARN reguliert wird (Bouly et al., 2001). Die reduzierte mRNA-Menge
von PLTP bei den diabetischen Tieren (siehe Abb. 6) steht in deutlichem
Kontrast zu der gesteigerten Expression der anderen PPARN-regulierten
Gene
der
Fettsäureoxidation.
Demnach
müssen
andere
Regulationsmechanismen für diesen Effekt verantwortlich sein; es bedarf
weiterer Klärung, um diese Mechanisemen aufzudecken.
Untersuchungen in humanen Hepatozyten haben gezeigt, dass
Hyperglykämie die hepatische PLTP-mRNA-Expression steigert (Tu et
Albers., 2001). Bei den NSZO-Tieren hingegen ist die Expression von PLTP
im Diabetes, vor allem bei fettreicher Fütterung, deutlich reduziert.
4 DISKUSSION
54
Es scheint, dass auch das Geschlecht Einfluss auf die Expression von
PLTP nimmt, da alle Weibchen – auch die diabetesresistenten SJL-Tiere –
höhere PLTP-mRNA-Mengen aufweisen, als die entsprechenden Männchen.
Studien am Menschen haben keine geschlechtsabhängige Expression
gezeigt (Oka et al., 2000, Cheung et al., 2002). Es lässt sich also vermuten,
dass die PLTP-Expression bei Mensch und Nager unterschiedlich reguliert
wird.
4.6 3ß-Hydroxysteroid-dehydrogenase 5 (Hsd3b5)
Die Isoform Hsd3b5 aus der Familie der in den Steroidmetabolismus
involvierten Ketosteroidreduktasen (Abbaszade et al., 1995) zeigt bei den
NSZO-Tieren
eine
verminderte
mRNA-Expression
in
Diabetes
und
Insulinresistenz. Interessant ist dabei die Tatsache, dass die reduzierte
Expression von Hsd3b5 bei hyperinsulinämischen und diabetischen Mäusen
durch die Aktivierung von PPARN vermittelt scheint. Deutlich verminderte
mRNA-Spiegel von Hsd3b5 in der Leber wurden durch Exposition mit dem
Peroxisomenproliferator DEHP erzeugt (Wong et al., 2002). Es zeigt sich
entsprechend ein Expressionsmuster, dass sich fast spiegelbildlich zu den
durch PPARN gesteigert exprimierten Enzymen der Fettsäureoxidation verhält
(siehe Abb. 10). Anhand der NSZO-Mäuse konnte ein erster Nachweis
erbracht
werden,
dass
dieser
Regulationsmechanismus
pathophysiologischen Bedingungen eine Rolle spielt.
auch
unter
4 DISKUSSION
55
4.7 Stearoyl-CoA-desaturase 1 (SCD1)
Unter den an der Lipogenese beteiligten Enzymen scheint SCD1 eine
Schlüsselrolle in der Körperfettsynthese zu spielen. Bei Mäusen finden sich
mehrere Isoformen von SCD, die gewebeabhängig unterschiedlich stark
exprimiert werden. Beim Menschen wurde eine Isoform identifiziert, die große
Homologie gegenüber dem SCD1 der Maus aufweist, welches vor allem in
Fettgewebe und Leber exprimiert wird. Die Expression wird durch den
Transkriptionsfaktor SREBP1 gesteigert, scheint jedoch durch andere
Faktoren, wie z.B. mehrfach ungesättigte Fettsäuren, reprimierbar zu sein
(Ntambi, 1999, Ntambi et Miyazaki, 2004).
SCD1 ist Schlüsselenzym für die Synthese einfach ungesättigter
Fettsäuren, vor allem von Öl- und Palmitinsäure, die Hauptbestandteil der
Membranphospholipide sind. Das Verhältnis gesättigter und ungesättigter
Fettsäuren trägt zu der Membranfluidität bei. Änderungen in diesem
Verhältnis und damit Änderungen der Membranfluidität wurden in Verbindung
gebracht mit einer Vielzahl von Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes
mellitus Typ2, Adipositas, KHK, Hypertonie etc. (Ntambi, 1999, Ntambi et
Miyazaki, 2004).
Interessant ist, dass Mäuse mit einer Disruption des SCD1-Gens
(SCD1 -/-) vermehrten Energieumsatz, gesteigerte Insulinsensitivität, sowie
eine Resistenz gegen diätinduzierte und eine Reduktion genetisch bedingter
Fettleibigkeit, zeigen (Cohen et al., 2002, Ntambi et al., 2002, Dobrzyn et
Ntambi, 2004). In Array-Untersuchungen, bei denen man Zielgene von Leptin
finden wollte, zeigte sich als stärkster Effekt eine Repression von SCD1mRNA durch Leptin (Cohen et al., 2002, Cohen et al., 2003). Es scheint also,
dass die verminderte Expression von SCD1 eine bedeutende Komponente
der Wirkung von Leptin auf Körpergewicht und Energiehaushalt darstellt. Das
4 DISKUSSION
56
Expressionsmuster von Leptin (siehe Abb. 13) spricht gegen eine
bedeutsame Regulation von SCD1 durch Leptin bei den NSZO-Tieren.
Für Mäuse ist außerdem eine geschlechtsabhängige Expression von
SCD1 in der Leber beschrieben worden, mit deutlich höheren Werten bei den
Weibchen (Lee et al., 1996); ein Effekt der bei der NSZO-Rückkreuzung nicht
auftritt.
4.8 Einfluss des Fettgewebes auf den Leberstoffwechsel
4.8.1 Leptin
Es ist seit geraumer Zeit bekannt, dass das Fettgewebe auf
unterschiedliche Art und Weise auf den Leberstoffwechsel Einfluss nimmt
(siehe Kapitel 1.3). In dieser Arbeit sind zwei in Adipozyten synthetisierte und
von ihnen sezernierte Stoffe untersucht worden, Leptin und Resistin.
Leptin hat klare insulinsensiblilisierende Effekte bei Nagern, akut und
chronisch (Halaas et al., 1995; Campfield et al., 1996; Pelleymounter et al.,
1995). Überexpression von Leptin im Fettgewebe führt zu einem extrem
schlanken Mausstamm mit erhöhter Insulinsensibilität (Ogawa et al., 1999).
Eine gesteigerte Expression von Leptin-mRNA in Adipozyten findet sich auch
bei den stark adipösen NZO-Parentaltieren (Igel et al., 1997). Auch bei
anderen Nagerstämmen mit Adipositas wurden erhöhte Mengen an LeptinmRNA gemessen. Bei einem Großteil dieser Nager beruht die Fettleibigkeit,
ebenso wie beim Menschen (El-Haschimi et Lehnert, 2003), auf einer
Leptinresistenz (Igel et al., 1997).
4 DISKUSSION
Wie
57
erwartet,
Rückkreuzungstieren
zeigt
in
der
die
Leptin-mRNA
Expression
eine
bei
den
NSZO-
Abhängigkeit
von
der
Fettleibigkeit der Mäuse. Je höher der BMI, desto mehr Leptin-mRNA wird
von den Adipozyten exprimiert. Die höchsten Leptinwerte haben die
hyperinsulinämischen, insulinresistenten Tiere der fettreichen Fütterung
(siehe Abb. 13). Die NSZO-Tiere zeigen also keine Sensibilität gegenüber
Leptin, im Sinne einer Gewichtsminderung oder einer Besserung der
Insulinresistenz.
4.8.2 Resistin
Das Adipozyten-Hormon Resistin soll in Nagern die Verknüpfung von
Adipositas mit Insulinresistenz und Diabetes darstellen (Steppan et al., 2001).
In vielen anderen Tiermodellen mit Adipositas konnte keine erhöhte
Expression von Resistin-mRNA in Adipozyten und keine erhöhten ResistinSerumspiegel nachgewiesen werden, sondern im Gegenteil verminderte
Expression und niedrige Serumspiegel (Way et al., 2001, Fukui et Motojima,
2002). Die Gabe verschiedener oraler Antidiabetika, darunter TZDs, zeigte
komplexe Änderungen der Resistin-Expression (Moore et al., 2001, Way et
al., 2001, Fukui et Motojima, 2002). Auch bei den NSZO-Tieren scheint die
Resistin-mRNA-Menge nicht direkt korreliert zu sein mit dem Grade der
Insulinsensitivität oder des BMI (siehe Abb.13). Die Insulinresistenz der
NSZO-Tiere beruht nicht auf erhöhten Resistinspiegeln.
Da
NZO-Mäuse
als
basale
Regulationsstörung
ihres
Glucosestoffwechsels eine durch Insulin nicht reprimierbare hepatische
Glucoseüberproduktion zeigen, ist interessant, dass neueren Studien zufolge
Resistin
die
hepatische
Insulinwirkung
moduliert.
So
soll
4 DISKUSSION
58
Resistinadministration schwere hepatische, nicht periphere Insulinresistenz
bei
Ratten
induzieren,
vor
allem
durch
vermehrte
hepatische
Glucoseproduktion (Rajala et al., 2003). Da keine Bestimmung der ResistinmRNA bei Kontrolltieren durchgeführt wurde, ist nicht klar, ob bei den NSZOTieren die Expression uniform niedrig oder aber uniform hoch ist und somit zu
der Erklärung eines basalen Defekts des hepatischen Glucosemetabolismus
beitragen könnte. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang nochmals die
einheitlich erhöhte Expression der Glucose-6-Phosphatase bei den NSZOMäusen (siehe Kapitel 4.2.1).
4.9 Gene des Nidd/SJL-Locus
Aufgrund der Lage des CPT2-Gens nahe eines als diabetogen
identifizierten Genlocus (Plum et al., 2000) im Mausgenom und aufgrund
seiner Funktion im Metabolismus langkettiger Fettsäuren wäre eine
differentielle Regulation der Expression von Interesse gewesen.
Die
gesteigerte
Expression
im
Diabetes
erinnert
an
das
Expressionsprofil von in der Fettsäureoxidation involvierten Enzymen (siehe
Abb. 7). Für CPT2 ist jedoch keine Regulation durch PPARN bekannt. Die
Regulation
der
hepatischen
mitochondrialen
ß-Oxidation
langkettiger
Fettsäuren durch den CPT-Komplex erfolgt durch Malonyl-CoA, welches das
an der äußeren Mitochondrienmembran gelegene CPT1 inhibiert (Park et al.,
1995).
CPT2-Mangel ist eine der häufigsten erblichen Krankheiten der
mitochondrialen Fettsäure-Oxidation. Es gibt verschiedene Mutationen, die zu
4 DISKUSSION
59
einem Mangel an CPT2 führen, die wiederum unterschiedliche Schweregrade
der Krankheit verursachen (Thuillier et al., 2003). Interessant ist im
Zusammenhang mit dieser Arbeit zum Thema Diabetes, dass die infantile
Form
des
CPT2-Mangels
durch
schwere
Attacken
hypoketotischer
Hypoglykämie gekennzeichnet ist (Bonnefont et al., 1999)
Es hat sich bei den durchgeführten Untersuchungen kein Hinweis
darauf ergeben, dass CPT2 oder eines der anderen untersuchten
„Kandidatengene“ an der Entstehung von Diabetes und Insulinresistenz
beteiligt ist.
5 ZUSAMMENFASSUNG
60
5 Zusammenfassung
Die New Zealand Obese (NZO)-Maus zeigt ein dem menschlichen metabolischen Syndrom ähnliches, polygenes Krankheitssyndrom mit Adipositas und
Insulinresistenz. Um die biochemischen Grundlagen dieses Krankheitsbildes
aufzuklären, wurde die differentielle Expression von im hepatischen Glucoseund Lipidstoffwechsel involvierten Genen untersucht. Dazu wurden Tiere einer
Rückkreuzung
auf
die
normgewichtige
SJL-Maus
(NZOxF1(SJLxNZO))
verwendet, die eine Population mit unterschiedlichen Stoffwechselparametern
bei vergleichbarem genetischem Hintergrund bilden. Die Tiere wurden in drei
Gruppen eingeteilt: Normal (normoglykämisch/normoinsulinämisch), Insulinresistenz
(normoglykämisch/hyperinsulinämisch)
und
Diabetes
(hyperglykä-
misch/hypoinsulinämisch). Zum Vergleich wurden SJL-Parentaltiere untersucht.
Im Alter von 22 Wochen wurden die Tiere getötet (3-7 Tiere pro Gruppe), die
Leber-RNA isoliert und für Genexpressions-Untersuchungen durch Northern und
Dot blots eingesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass in der Insulinresistenz die
Expression von Enzymen der Lipogenese (z.B. Fettsäuresynthase [fasn], scd1,
mod1, gck, pklr – offizielle Genbezeichnungen der Maus-Genom-Datenbank) und
der Fettsäureoxidation (Cyp4a14, Acox1, Ech1, Acaa1) gleichzeitig gesteigert
war, während die Expression von Enzymen der Gluconeogenese (Glucose-6phosphatase [G6pc], Pck1) nicht reprimiert war. Fettreiche Fütterung steigerte
die Expression von Enzymen der Lipogenese. Einige der mRNAs weisen einen
Geschlechtsdimorphismus auf, im Sinne einer höheren Expression in Männchen
(Sterol carrier protein x [Scp2], Hsd3b5) bzw. in Weibchen (Pltp). Die
gefundenen Unterschiede der Genexpression in der Insulinresistenz können
durch einen dissoziierten Effekt der Insulinwirkung auf Gene des Glucose- und
Lipidstoffwechsel erklärt werden: eine durch Insulin nicht mehr reprimierbare
hepatische Glucoseproduktion führt zu Hyperinsulinämie, welche die weiterhin
insulinsensitive Lipogenese fördert und dadurch die Insulinresistenz im Sinne
eines Circulus vitiosus steigert. Die Adipokine Leptin und Resistin zeigten im
Fettgewebe eine mit dem body mass index korrelierte Leptin-mRNA-Menge und
keine Variation in der Genexpression von Resistin.
6 LITERATURVERZEICHNIS
61
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J Biol Chem 276 25652-25653
White, M.F. (1998): The IRS-signaling system: a network of docking proteins
that mediate insulin action.
Mol Cell Biochem 182 3-11
Winer, N., Sowers, J.R. (2004): Epidemiology of diabetes.
J Clin Pharmacol 44 397-405
Wong, J.S., Ye, X., Muhlenkamp, C.R., Gill, S.S. (2002): Effect of a
peroxisome proliferator on 3 beta-hydroxysteroid dehydrogenase.
Biochem Biophys Res Commun 293 549-553
Worgall, T.S., Sturley, S.L., Seo, T., Osborne, T.F., Deckelbaum, R.J. (1998):
Polyunsaturated fatty acids decrease expression of promoters with
sterol regulatory elements by decreasing levels of mature sterol
regulatory element-binding protein.
J Biol Chem 273 25537-25540
6 LITERATURVERZEICHNIS
74
Xu, J., Nakamura, M.T., Cho, H.P., Clarke, S.D. (1999): Sterol regulatory
element binding protein-1 expression is suppressed by dietary
polyunsaturated fatty acids. A mechanism for the coordinate
suppression of lipogenic genes by polyunsaturated fats.
J Biol Chem 274 23577-23583
Yamashita, S., Sakai, N., Hirano, K., Ishigami, M., Maruyama, T., Nakajima,
N., Matsuzawa, Y. (2001): Roles of plasma lipid transfer proteins in
reverse cholesterol transport.
Front Biosci 6 366-387
Zangar, R.C., Novak, R.F. (1997): Effects of fatty acids and ketone bodies on
cytochromes P450 2B, 4A, and 2E1 expression in primary cultured
rat hepatocytes.
Arch Biochem Biophys 337 217-224
Zhang, J., Ou, J., Bashmakov, Y., Horton, J.D., Brown, M.S., Goldstein, J.L.
(2001): Insulin inhibits transcription of IRS-2 gene in rat liver
through an insulin response element (IRE) that resembles IREs of
other insulin-repressed genes.
Proc Natl Acad Sci USA 98 3756-3761
7 ANHANG
75
Ein Teil der Ergebnisse dieser Arbeit wurde bereits in folgenden
Publikationen veröffentlicht:
•
Plum, L., Giesen, K., Kluge, R., Junger, E., Linnartz, K., Schürmann,
A., Becker, W., Joost, H.G. (2002): Characterisation of the mouse
diabetes susceptibility locus Nidd/SJL: islet cell destruction, interaction
with the obesity QTL Nob1, and effect of dietary fat.
Diabetologia 45 823-830
•
Pass, G.J., Becker, W., Kluge, R., Linnartz, K., Plum, L., Giesen, K.,
Joost, H.G. (2002): Effect of hyperinsulinemia and type 2 Diabetes-like
hyperglycemia on expression of hepatic cytochrome P450 and
glutathione S-transferase isoforms in a New Zealand Obese-derived
mouse backcross population.
Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics 302 442-450
•
Becker, W., Kluge, R., Kantner, T., Linnartz, K., Korn, M., Tschank, G.,
Plum, L., Giesen, K., Joost, H.G. (2004): Differential hepatic gene
expression in a polygenic mouse model with insulin resistance and
hyperglycemia: evidence for a combined transcriptional Dysregulation
of gluconeogenesis and fatty acid synthesis.
Journal of Molecular Endocrinology 32 195-208
7 ANHANG
76
Danksagung
Herrn Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost danke ich für die freundliche
Überlassung des Themas.
Herrn Prof. Dr. Walter Becker danke ich für die ausnahmslos
außerordentliche Betreuung und Förderung, für seine ständige Bereitschaft,
Fragen
zu
diskutieren
und
Hilfestellungen
zu
geben
und
für
die
ausgezeichneten Arbeitsbedingungen im Labor.
Herrn Dr. Reinhart Kluge möchte ich für die Züchtung der Mäuse, die
Tierpflege und für seine Hilfe bei Tötung und Organentnahme der Tiere
danken.
Leona Plum danke ich für das Überlassen der Fotografien der Mäuse.
Generell möchte ich Leona Plum, Kirsten Giesen und Giorgia Pass danken
für die gute Zusammenarbeit bei Messungen und Organentnahmen bei den
Mäusen. Stefanie Winandy danke ich für die Messung und das Überlassen
der Insulinwerte.
Bei meinen Eltern und meinem Bruder Franz möchte ich mich ganz
herzlich für ihre, nicht nur im Rahmen dieser Arbeit, sondern immer wieder
unter Beweis gestellte bedingungslose Unterstützung bedanken.
7 ANHANG
77
Lebenslauf
Name
Katharina Linnartz
Geburtsort und -datum
3. November 1977 in Koblenz
Eltern
Franz-Joseph Linnartz, Bankprokurist im
Ruhestand
Maria Linnartz, Hausfrau
Schulausbildung
1983-1987:
Schenkendorf-Grundschule, Koblenz
1987-1996:
Eichendorff-Gymnasium, Koblenz
17. Juni 1996:
Allgemeine Hochschulreife, Note: 1,0 (sehr
gut)
Studium
Oktober 1996 – Mai 2003:
Medizinische Fakultät der RheinischWestfälischen Technischen Hochschule
Aachen
Oktober 1999 – Januar 2000:
Auslandsstudium an der Facoltà di Medicina
e Chirurgia der Universität von Padova
(Italien)
April 2003:
Studienabschluss, Endnote: 1,33 (sehr gut)
Stipendium
1996-2003:
Begabtenförderung durch die
„Studienstiftung des Deutschen Volkes”
Berufliche Erfahrungen
seit 16. Juni 2003:
Assistenzärztin in der chirurgischen
Abteilung des Ospedale Regionale di
Lugano, Sede Civico
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