PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ SS 2008 PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ SS 2008 Einleitung Universität Wien Nach fast drei Jahrzehnten Forschung über Automatismus und Konstruktaktivierung ist Proseminar Sozialpsychologie eindeutig gezeigt worden, dass vieles im menschlichen Leben ohne Bewusstsein und ohne „Social Cognition“ Beabsichtigung geschieht. Laut kognitiver Psychologie werden automatische Prozesse SS 2008 unvermeidlich durch die Gegenwart eines bestimmten Umweltreizes ausgelöst. Sie verlaufen schnell und mühelos und sind nicht korrigierbar. Auch in der Sozialpsychologie hat das Konzept des Automatismus einen wichtigen Platz eingenommen, jedoch wurden einige der getroffenen Annahmen in Frage gestellt. Neuere Untersuchungen ergaben, dass automatische Antworten zwar nicht beabsichtigt, aber doch vermeidbar wären. Es scheint, dass unbewusste Vigilanz (Wachsamkeit) für Fehler zu „Compensatory Automaticity: korrigierenden Prozessen führen kann, welche auch unbewusst und ohne Absicht Unconscious volition is not an oxymoron” funktionieren. Jack Glaser und John F. Kihlstrom Wir vermuten also, dass das Unbewusste auch eigene Verarbeitungsziele hat (z.B. Genauigkeit), auf Gefahren für die Erreichung dieser Ziele aufmerksam machen kann und diese Gefahren zu kompensieren versucht. Man könnte dies als „kompensatorischen Automatismus“ bezeichnen, sprich: strategisches, unbewusstes Kompensieren für nicht beabsichtigte Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen. Manchen mag dies paradox erscheinen, weil Automatismus oft mit Kontroll- oder Intentionsverlust gleichgesetzt wird. Nichtsdestotrotz muss man die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Absicht auf Zusammengefasst und erweitert von: verschiedenen Bewusstseinsebenen operiert. Zum Beispiel können unbewusste Absichten (Ziele), wenn sie offensichtlich an ihrer Ausführung behindert werden, von automatischen Sabrina Putzer (Matr.Nr.: 0647391) Prozessen unterstützt und beschützt werden. Das Unbewusste und die Trias des Geistes Es wurden mehrere Jahrzehnte Argumente dafür aufgebracht, dass das Unbewusste sehr komplex ist. Hilgard (1980) argumentiert in seiner geistigen Trias von Affekt, Kognition und Konation (Wille) damit, dass das Unbewusste verschiedene Ebenen von Bewusstheit umfasst. Auch wenn Wahrnehmungen unserer bewussten Erinnerung nicht zugänglich sind, können sie dennoch eine Person in einem unbewussten, hypnotischen Zustand lenken. Hilgard zeigte dies am Konzept des versteckten Beobachters, bei dem eine hypnotisierte Versuchsperson trotz Eingereicht bei Mag. Dr. Andreas Olbrich-Baumann ihrer „Taubheit“ (hervorgerufen durch Suggestionen) Instruktionen empfangen und ausführen konnte. Eingereicht am: 26.04.08 1 PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ 2 SS 2008 PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ SS 2008 Auch Kihlstrom (1987) meint, dass das kognitive (informationsverarbeitende) Unbewusste und Bargh (1987) zeigten, dass Versuchspersonen eine nicht eindeutige Zielperson eher sehr weit und kompliziert sei. Die kognitive Komponente des Geistes wurde durch reichliche konstruktgemäß (z.B. als stur) einschätzten, wenn sie sich an das Priming-Ereignis (welches Untersuchungen von implizitem Gedächtnis und automatischer Kognition gezeigt. Fazio das Konstrukt repräsentiert) nicht ausdrücklich erinnerten. Konnten sie sich hingegen an das (Fazio, Sanbonmatsu, Powell, & Kardes, 1986) konnte zeigen, dass evaluative (also wertende) Priming-Ereignis genau erinnern, wurde die Zielperson in einer dem Konstrukt inkonsistenten Antworten automatisch auftreten können. Bargh (Bargh, Chaiken, Govendert, & Pratto, 1992; Art bewertet. Bargh, Chaiken, Raymond, & Hymes, 1996) meinte außerdem, dass automatisches Bewerten In der Annahme, dass Kontrasteffekte aus einer Übergeneralisierung beim Versuch, dem ein sehr allgemeines Phänomen darstellte. Fehlereinfluss von Prime-Reizen entgegenzuwirken, entstehen (Martin, 1986), vermuten Greenwald (Greenwald, Draine, & Abrams, 1996; Greenwald, Klinger, & Liu, 1989), Martin et al., dass dies am ehesten geschieht, wenn jemand die kognitiven Fähigkeiten dazu Niedenthal (1990) und Murphy und Zajonc (1993) zeigten, dass unbewusste affektive hat, solch eine Behauptung zu machen, nicht aber, wenn die kognitiven Ressourcen erschöpft Antworten auch auftraten, wenn die Stimuli unterschwellig präsentiert und daher nicht sind. Zerstreute Versuchspersonen zeigten demgemäß Assimilationseffekte, nicht zerstreute bewusst wahrgenommen wurden. Versuchspersonen Kontrasteffekte. Bargh et al. (z.B. Bargh, 1996, 1997; Bargh & Barndollar, 1996; Bargh & Chartrand, 1999; Newman und Uleman (1990) entdeckten, dass Kontrasteffekte dann auftreten, wenn die Bargh & Ferguson, 2000; Chartrand & Bargh, 1996) gehen soweit, dass sie behaupten, alle Primes auffällig sind. großen mentalen Prozesse (auch Motivation) könnten automatisch ablaufen. Es zeigte sich Strack, Schwarz, Bless, Kübler und Wänke (1993) zeigten, dass Versuchspersonen, die an auch, dass unbewusste Zielstrebungen ähnliche Eigenschaften zeigen wie solche, die als einen Priming-Vorgang erinnert wurden, Kontrasteffekte aufwiesen, diejenigen hingegen, die elementar für Zielstrebungen mit bewusster Motivation angesehen werden (z.B. nicht an solchen erinnert wurden, Assimilationseffekte aufwiesen. Beharrlichkeit, Wiederaufnahme nach Unterbrechung). Das zeigt, dass Ziele und Auch die Auffälligkeit des Primes spielt bei der Frage, ob Assimilations- oder Kontrasteffekte Verhaltensweisen automatisch aktiviert und unbewusst verfolgt werden können. auftreten, eine Rolle. Eine Determinante von Auffälligkeit ist Extremheit. Wenn das Unbewusste nun für so weiträumig gehalten wird, muss man die Möglichkeit Herr, Sherman und Fazio (1983) untersuchten die Effekte von extrem großen bzw. kleinen betrachten, dass neben der mentalen Trias (Affekt, Kognition, Konation) auch Selbst- Tierprimes auf die Einschätzung der Größe der Zielobjekte (in diesem Fall auch Tiere). Es Bewusstheit und Metakognition außerhalb unseres Bewusstseins liegen können. Das mag zeigte sich, dass extreme Reize Kontrasteffekte, mittlere Reize Assimilationseffekte bei der vielen widersprüchlich erscheinen, weil sie glauben, dass das Unbewusste ohne irgendwelche Beurteilung der Größe erzeugten. D.h.: Je mehr der Prime-Reiz hervorsticht, d.h. je auffälliger überwachenden (bewussten) Prozesse funktioniert. er ist (und damit auch bewusster Wahrnehmung leichter zugänglich), desto wahrscheinlicher Es besteht aber durchaus die Theorie, dass Menschen zu unbewusster Wachsamkeit für sind Kontrasteffekte bei den Urteilen. unbewusste Fehler fähig sind, sowie zu automatischen kompensatorischen Prozessen, die Dieser eben beschriebene Effekt kann durch die Motivation zu genauem Verarbeiten außerhalb von bewusster Wahrnehmung oder Kontrolle ausgelöst werden. Hinweise darauf gemildert werden. Martin et al. (1990) zeigten, dass Versuchspersonen, die glaubten, dass ihre findet man in der Literatur über Priming, besonders in Hinblick auf Assimilations- und Urteile im Durchschnitt mit anderen, die ähnliche Aussagen gemacht hatten, gemessen Kontrasteffekte bei Konstruktaktivierung, sowie Unterdrückung von stereotypischen Effekten. würden, Assimilationseffekte aufwiesen; diejenigen Versuchspersonen hingegen, die glaubten, dass ihre Urteile einzeln gemessen würden, wiesen Kontrasteffekte auf. Das lässt Die Rolle von Bewusstheit bei Konstruktaktivierung und Inhibition vermuten, dass antizipierte Verantwortlichkeit die Versuchspersonen zu Wachsamkeit und Abgleichung für den verzerrenden Einfluss der Primes beim Bewertungsprozess motiviert. Untersuchungen über Konstruktaktivierung (Higgins, 1996; Higgins, Rholes, & Jones, 1977) D.h. Motivation zu genauem Urteilen schwächt Assimilationseffekte ab (Ford & Kruglanski, lassen vermuten, dass unbewusste / automatische Prozesse zu Assimilationseffekten, 1995; Thompson, Roman, Moskowitz, Chaiken, & Bargh, 1994). Stapel, Koomen und überlegte und bewusste Prozesse hingegen zu Kontrasteffekten führen. Lombardi, Higgings Zeelenberg (1998) stützen sich auf diese Argumente und meinen, dass Motivation zu 3 4 PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ SS 2008 PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ SS 2008 genauem Urteilen zu vorsichtigerem Beurteilen des Zielobjekts führt (wobei der verwendeten in ihrem Versuch einen zeitlichen Abstand von 300 ms und es zeigte sich, dass Assimilationseffekt abgeschwächt wird), jedoch eine Korrekturstrategie erforderlich ist, um die Evaluation der Primes automatisch und unbeabsichtigt stattfand. War der Prime-Reiz Kontrasteffekte zu erzeugen. Stapel, Martin und Schwarz (1998) zeigten, dass Korrekturen, neutral, so evaluierten die Versuchspersonen sowohl die positiven als auch die negativen die Kontrasteffekte erzeugen, spontan gemacht werden, wenn die verzerrte Information Primes. Bargh et al. (1992) stellten fest, dass automatisches Bewerten ein sehr generelles offensichtlich ist, nicht aber, wenn sie subtil ist (immer unter der Voraussetzung, dass Phänomen ist, das auch bei Objekten, denen gegenüber man nur schwache Einstellungen hat, Anleitungen zu genauem Verarbeiten gegeben sind). auftritt. Und nicht nur, wenn die Versuchspersonen die Zielobjekte bestimmten Kategorien Korrektur wurde auch als eine Determinante von beiden, also Kontrast- und zuordnen sollten, sondern allein schon beim bloßen Aussprechen derselben, zeigte sich ein Assimilationseffekten, betrachtet. Untersuchungen von Petty und Wegener (1993; Wegener & bewertender Effekt. Automatisches Bewerten tritt also sehr spontan und ohne spezielle Petty, 1995) zeigen, dass die Theorien der Menschen über Assimilations- und Kontrasteffekte Bedingungen ein. die Richtung der von ihnen vorgenommenen Korrekturen vorhersagen. Im speziellen Fall Glaser und Banaji (1999) versuchten nun anhand dieses Paradigmas auf unauffällige Weise korrigierten Versuchspersonen, die Assimilationseffekte vermuteten, weg von der geprimten implizite Rassenvorurteile zu messen. Frühere Versuche waren viel zu auffällig gewesen, weil Kontextinformation und Versuchspersonen, die Kontrasteffekte erwarteten, hin zur geprimten sie immer eine Bewertung der jeweiligen Kategorie forderten. Nun hingegen bestand die Kontextinformation. Aufgabe lediglich im Aussprechen des Zielwortes, sodass die Versuchspersonen nur Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die geprimte Information die Antwort / Reaktion unwahrscheinlich erkennen konnten, dass der Versuch eigentlich ihre Rasseneinstellungen auf bestimmte Reize verzerren kann (assimilieren oder kontrastieren). Es scheint, dass messen wollte. Glaser und Banaji verwendeten bei dem Experiment auch Wörter und Namen, Kontrasteffekte v.a. dann auftreten, wenn der Empfänger sich des möglichen verzerrenden die stereotypisch mit afroamerikanischer bzw. europäisch-amerikanischer Kultur verbunden Einfluss des Primes bewusst ist (z.B. weil die Reize sehr extrem sind), oder wenn er die wurden (z.B. Basketball, Cosby). Zusätzlich gebrauchten sie eine Liste rassenneutraler, kognitiven Ressourcen und Motivation, sich an den Prime zu erinnern, besitzt. Zudem scheint extrem positiver und extrem negativer Wörter, die so genannten „Gattungsreize“ (z.B. es, dass Assimilationseffekte eher spontan, Kontrasteffekte eher bei aktiver Korrektur Höflichkeit, Unfall). Letztlich wurde noch eine Reihe rassenneutraler positiver und negativer auftreten. Wörter, die mit Essen zu tun hatten, verwendet (z.B. Suppe, Hackbraten). Es zeigten sich jedoch in neueren Studien auch Kontrasteffekte bei automatisch ablaufenden Im Folgenden wurden nun Wörter aus den jeweiligen Gruppen paarweise miteinander Korrekturprozessen, weshalb die oben getätigte Aussage kritisch betrachtet werden sollte. kombiniert, d.h. rassenneutrale Primes mit rassenneutralen Zielwörtern, Rassenprimes mit Rassenzielwörtern und rassenneutrale Primes mit Rassenzielwörtern. Entgegengesetztes Priming: Automatische Korrektur für Automatische Evaluation Die Ergebnisse waren bei Verwendung der Gattungsbegriffe als Prime-Reize erstaunlich und der Intuition widersprechend. Die Versuchspersonen antworteten dabei nämlich schneller, Fazio et al. (1986) zeigten erstmals automatische Evaluation in einem semantischen wenn das Zielwort mit dem Prime evaluativ inkongruent (also nicht übereinstimmend) war. Primingvorgang, indem Versuchspersonen bestimmte Zielobjekte der Kategorie positiv oder Bei den Primewörtern, die mit Essen in Verbindung standen, sprachen die Versuchspersonen negativ zuordnen sollten. Vor der Präsentation der Adjektive wurden jeweils andere Prime- bei negativen Primes schneller Wörter aus, die sie mit Schwarzen assoziierten, bei positiven Reize (positive oder negative) vorgegeben. Resultat: Antworten wurden schneller gegeben, Primes solche, die sie mit Weißen verbanden. Dies zeigt die vorhergesagten „Pro-Weiße“ und wenn der Prime und das Zielwort gleich bewertet wurden. Das zeigt, dass auch die Primes „Anti-Schwarze“ – Vorurteile. Bei den Gattungsprimes waren die Ergebnisse allerdings eher bewertet wurden. Ausdruck eines „Anti-Weiße“ und „Pro Schwarze“ – Vorurteils. Frühere Untersuchungen über Automatismus hatten gezeigt, dass bei kurzem zeitlichem Glaser und Banaji (1999) nannten diesen Effekt „Entgegengesetztes Priming“, weil der Abstand zwischen Auftreten des Primes und Auftreten des Zielwortes, die Effekte Primingeffekt dem widersprach, was man eigentlich erwartete. Es zeigte sich, dass dieser kontrollierter Prozesse auf Priming-Effekte vorausgesagt werden konnten. Fazio et al. (1986) Effekt sehr signifikant war und bei fast allen Versuchspersonen auftrat: Entgegengesetzte 5 PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ 6 SS 2008 PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ SS 2008 Priming-Effekte traten bei Gattungs-Primes auf, normale Primingeffekte bei Essens-Primes. Wir nehmen also an, dass entgegengesetztes Priming eine Korrektur für mögliche Im Versuch, diese gegenteiligen Effekte zu begründen, spielte die Unterschiedlichkeit in der Verzerrungen widerspiegelt. Wenn ein Prime-Reiz sehr auffällig ist (durch seine Extremheit), evaluativen Extremheit eine Rolle. Essens-Primes wurden nur sehr unwahrscheinlich als so erkennt die Versuchsperson dessen potentiellen Verzerrungseinfluss auf die von ihr zu äußerst negativ oder herausragend positiv bewertet, sodass sich ein mittleres Bewertungslevel gebende Antwort (in diesem Fall das Aussprechen des Zielwortes) relativ leicht. Würden wir abzeichnete. Im Gegensatz dazu wurden die Gattungs-Primes auf sehr extreme Art bewertet: die Primes nicht beachten oder aktiv hemmen, so würde kein Primingeffekt auftreten. Sie waren entweder eindeutig positiv oder eindeutig negativ. Analysen zeigten bei dem am Tatsächlich zeigt aber der Effekt des entgegengesetzten Priming, dass ein unbewusstes, aber extremsten bewerteten Gruppen von Gattungs-Primes einen noch stärkeren entgegengesetzten taktisches Korrigieren des Reizes stattfindet, um die Bedrohung für genaues Antworten Primingeffekt, während die am wenigsten extremen Reize (die aber immer noch als extremer herabzusetzen. Bei den mehr überlegten Urteilen (z.B. Lombardi et al., 1987; Martin et al., betrachtet wurden als die Essens-Primes) überhaupt keinen Primingeffekt zeigten. 1990; Stapel et al., 1998) ist der kompensatorische Prozess überhöht, sozusagen eine Um herauszufinden, ob die Art der Wörter (Gattungswörter) oder die Extremheit derselben Überkompensierung. Als Folge aktivieren die extremen Primes evaluative Assoziationen, die für den entgegengesetzten Primingeffekt verantwortlich ist, wiederholten Glaser und Banaji gegensätzlich zu ihren eigentlichen Bedeutung sind und erleichtern die Antworten auf (1999) dieses Experiment, wobei sie diesmal nur rassenneutrale Stimuli vorgaben, die in ihrer Zielworte mit gegenteiligem Wert. evaluativen Extremheit variierten. Wie im vorigen Experiment zeigten sich bei milden Prime- Motivation zu genauem Urteilen (die sich im Versuch, Verzerrungen zu vermeiden, zeigt), Reizen „normale Effekte“, bei extremen Prime-Reizen hingegen entgegengesetzte Priming- kann automatisch und unbewusst ablaufen. Effekte. Glaser und Banaji (1999) suchten weiter nach Bedingungen, die für das Zustandekommen von Korrektur oder Vergleich entgegengesetzten Priming-Effekten verantwortlich sein könnten. Zuallererst kann es sein, dass das Präsentieren von Rassen-Stimuli beim Versuch die Versuchsobjekte dazu tendieren Der Effekt des entgegengesetzten Priming, der bei extremen Reizen auftritt, erinnert an lässt, in einer ungewöhnlichen und vielleicht sehr sich selbstkontrollierenden Art zu reagieren. Untersuchungen von Herr et al. (1983), bei denen extreme Primes zu Kontrasteffekten führen. Daher wurde in einem neuerlichen Versuch auf Rassenstimuli verzichtet. Man testete nun die Diese Effekte werden oft auf den „Vergleichs-Kontrast“ zurückgeführt, bei dem die Effekte von unterschiedlicher Dauer der Stimuluspräsentation und Präsentation eines Bewertung des Zielobjekts dadurch erfolgt, dass vom mutmaßlich irrelevanten Prime oder sogenannten Orientierungsstimulus vor jedem Prime. Es zeigte sich, dass das Verhalten bei Vergleichsstandard wegkontrastiert wird (Sherif & Hovland, 1961). Z.B. könnten Gedanken Verwendung von Rassenstimuli tatsächlich anders war als bei Verwendung von anderen, über sehr große Tiere solche Tiere von nicht eindeutiger Größe durch den Kontrasteffekt klein nicht rassenbezogenen, Stimuli. Auf den entgegengesetzten Primingeffekt hatte das erscheinen lassen. Diese Erklärung ist für die Effekte von entgegengesetztem Priming bei Verwenden von Rassen-Stimuli jedoch keinen Einfluss. Glaser und Banaji (1999) aus mehreren Gründen jedoch nicht wahrscheinlich. Wurden Rassenstimuli präsentiert, zeigten sich ein normaler Primingeffekt bei milden Reizen Als erstes muss beachtet werden, dass die abhängige Variable in der Untersuchung die Zeit und ein entgegengesetzter Primingeffekt bei extremen Reizen. Gab es keine Rassenstimuli, so bis zum Aussprechen des Zielwortes war und nicht ein qualitatives Urteil. Laut Vergleich- trat bei milden Reizen überhaupt kein Primingeffekt mehr auf, bei extremen Reizen blieb der Kontrast-Theorie wäre die Erklärung folgende: Nachdem die Versuchsperson einen extremen entgegengesetzte Primingeffekt erhalten. Dies lässt vermuten, dass die Verwendung von Prime gesehen hat, bewertet sie das Zielobjekt in die davon entgegengesetzte Richtung, u.z. Rassenstimuli den evaluativen Aspekt der Stimuli hervortreten lässt, weshalb auch milde anhand eines Vergleichs (z.B. Verglichen mit einem Tumor ist Krieg nicht so schlimm.). Laut Primes eine damit verbundene Einstellung aktivieren können. dieser Theorie sollten alle Zielobjekte durch vorherige Präsentation eines extremen Primes kontrastiert werden. Danach müsste das Aussprechen aller Zielworte, die auf extreme Primes Automatisches Korrigieren für unbeabsichtigte Verzerrungen 7 folgen, langsam verlaufen. Im Experiment von Glaser und Banaji (1999) trat langsameres 8 PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ SS 2008 PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ SS 2008 Aussprechen der Zielwörter jedoch nur auf, wenn die Prime-Zielwort-Paare evaluativ Stereotype und Vorurteile kongruent waren. (nach dem Artikel von Devine, P.G.: Stereotypes and prejudice: Their automatic and Außerdem spricht in diesem Fall gegen die Vergleichs-Kontrast-Theorie, dass controlled components.) entgegengesetzte Primingeffekte nicht nur bei extremen, sondern auch mittelstarken Zielwörtern auftraten. Im Experiment von Glaser und Banaji (1999) wurden die Primes und Es gab neuere Studien, die aus einem Modell, das den unterschiedlichen Einfluss von Zielobjekte aus demselben Pool von Wörtern gezogen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass automatischen oder kontrollierten Prozessen auf das Entstehen von Vorurteilen untersuchen beim Vergleich von extremen Zielwörtern und gleich extremen Primes ein Vergleichs- wollte, hervorgingen. Kontrast-Effekt auftritt. Zuletzt ist auch ein anderer Vergleich mit Untersuchungen von Herr et al. (1983) In einer ersten Studie wurde die Behauptung aufgestellt, dass sowohl Personen, die stark auf aufschlussreich. Bei diesen traten Assimilationseffekte nur bei uneindeutigen Zielobjekten Vorurteile gestützt bewerten, als auch Personen, die weniger auf Stereotype bei einer auf. Bei eindeutigen Zielobjekten (z.B. Tieren) hingegen zeigten sich Kontrasteffekte bei Bewertung einer Person oder einer Sache achten, dasselbe Wissen von kulturellen mittelstarken und extremen Reizen gleichermaßen. Bezogen auf den entgegengesetzten Stereotypen haben. Das Wissen um kulturelle Stereotype ist allerdings nicht gleichzusetzen Primingeffekt, würden wir also Kontrasteffekte erwarten, wenn der Prime mittelstark und das mit dem Akzeptieren derselben. Jemand kann, obwohl oder vielleicht gerade weil er um die Zielobjekt extrem ist. Das ist jedoch nicht der Fall, weshalb Korrektur eine wahrscheinlichere existierenden Stereotype weiß, andere Überzeugungen haben, die nicht mit den Stereotypen Erklärung ist. übereinstimmen. Meist entstehen die stereotypischen Überzeugungen zeitlich vor der eigenen Aufgrund der eben erwähnten Tatsachen, scheint der Grund für die Umkehrung des Fähigkeit, eine Sache kritisch zu betrachten und die Validität solcher festgesetzten Meinungen Primingeffekts also allein in der Antwort auf den Prime zu liegen, und nicht im Vergleich von zu bezweifeln (Allport, 1954; P. Katz, 1976; Porter, 1971; Proshansky, 1966). Stereotype sind Prime und Zielwort. also schon länger in uns aktiviert und daher schneller zugänglich als unsere eigenen Überzeugungen. Das ist bei allen Menschen der Fall. Trotzdem gibt es einige, die mehr an Stereotype angelehnt urteilen, und solche, die dies weniger tun. Dies lässt sich durch die eigenen persönlichen Überzeugungen erklären. Stimmen jene nämlich mit der allgemein typischen Vorstellung überein, so urteilt die betreffende Person vorurteilsgemäß. Weichen die eigenen Überzeugungen jedoch vom Vorurteil ab, so entsteht in uns ein Konflikt zwischen dem aktivierten Stereotyp und unserer Meinung. Wir müssen sozusagen eine neue kognitive Struktur kreieren, die unsere persönlichen Überzeugungen repräsentiert. Das automatisch aktivierte Stereotyp muss dabei gehemmt werden. Aktivieren von Stereotypen erfolgt also automatisch, Aktivieren persönlicher Überzeugungen hingegen verlangt bewusste Aufmerksamkeit. In einer zweiten Studie untersuchte man den Effekt von automatischer Aktivierung von Stereotypen auf die Bewertung von nicht zweifelhaften, stereotypisch gesehen relevanten Verhaltensweisen (irgendwelcher rassenunspezifischer Personen). Wenn die Möglichkeit ausgeschlossen ist, dass die Versuchspersonen die Aktivierung der Stereotypen bewusst überwachen, sollten sowohl die stark als auch die nur wenig nach Vorurteilen Wertenden, 9 PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ 10 SS 2008 PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ SS 2008 Primingeffekte zeigen und stereotyp-kongruente Bewertungen über die Verhaltensweisen niederschrieben, um zu beweisen, dass sie nicht mit den stereotypischen Meinungen abgeben. übereinstimmten. Sie waren darum bemüht, ein wahres Bild von sich selbst zu vermitteln. In der konkreten Studie wurde die Bewertung von zweifelhaften feindlichen Dagegen äußerten die stark nach Vorurteilen Handelnden vor allem negative Eigenschaften, Verhaltensweisen untersucht, weil die Annahme, dass Schwarze feindselig sind, ein Teil des weil diese sowohl im Stereotyp über Schwarze als auch in ihren persönlichen Überzeugungen sogenannten Rassenstereotyps ist (Brigham, 1971). Beim Priming wurden keine Primes, die enthalten sind. in direkter Verbindung zu Feindseligkeit stehen, verwendet. Diese Studie überprüfte Duncans (1976) Hypothese, dass die Aktivierung von Rassenstereotypen (die vermutlich eine Zusammenfassend kann man feststellen, dass stark oder schwach nach Vorurteilen handelnde Verbindung zwischen Schwarzen und Feindseligkeit herstellt) erklärt, warum uneindeutig Versuchspersonen unterschiedliche Gedanken über Schwarze niederschrieben. Während aggressive Verhaltensweisen, die von einem Schwarzen ausgeführt werden, aggressiver erstere vor allem negative Gedanken auflisteten und diese Eigenschaften praktisch allen eingeschätzt werden als die, welche von einem Weißen ausgeübt werden. Tatsächlich zeigte Schwarzen (ungeachtet interindividueller Unterschiede) zuordneten, hemmten positiv sich, dass neben Merkmalseigenschaften auch Stereotype geprimt werden können und dass eingestellte Versuchspersonen die automatisch auftretenden negativen Stereotype und diese die Interpretation von anschließend eingegebener sozialer Information beeinflussen. ersetzten sie bewusst durch ihre eigenen wirklichen Meinungen. Diese waren vorwiegend Duncans Hypothese, dass Priming des Rassenstereotyps eine Verbindung zwischen positiv. Außerdem schrieben diese Versuchspersonen nur ungern Eigenschaften einer Schwarzen und Feindseligkeit herstellt, stimmt mit diesen Daten überein. Allerdings wurde gesamten Gruppe zu, ohne dabei zwischen verschiedenen Individuen differenzieren zu (im Gegensatz zu Duncans Untersuchung) eine Aktivierung des Rassenstereotyps durch können. Die Aktivierung von Stereotypen ist bei beiden Gruppen von Versuchspersonen unauffälliges Priming mit stereotypischen Wörtern und nicht durch die Rassenzugehörigkeit gleich stark, jedoch wird unterschiedlich damit umgegangen. der Zielpersonen erreicht. Mit diesem Modell ließe sich auch die oft beobachtete Inkonsistenz zwischen Einstellung und Verhalten erklären. Auch wenn jemand zum Beispiel eigentlich positiv über Schwarze denkt, In einer dritten Studie schließlich wurden die Antworten von Personen, die stark, und von kann es sein, dass er sich dann doch unkorrekt ihnen gegenüber verhält. Vorurteilsfreie solchen, die nur wenig nach Vorurteilen bewerten, untersucht, und zwar bei einer bewusst Antworten bzw. Verhaltensweisen erfordern nämlich Zeit, Aufmerksamkeit und Anstrengung auszuführenden Auflistung der eigenen Überzeugungen bzw. Gedanken. und wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, handelt man stereotypgemäß, obwohl Laut gegenwärtigem Modell liegt der Unterschied zwischen stark und nur schwach dies der eigentlichen Einstellung widerspricht. vorurteilsgemäß Handelnden vor allem im Ausmaß, mit dem sie die Aktivierung von Stereotypen zu hemmen versuchen. Schwach vorurteilsgemäß Handelnde sind darum bemüht, ihre bestehenden (nicht mit Vorurteilen behafteten) Überzeugungen abzusichern (Dutton, 1976; Dutton & Lake, 1973). Wenn also ganz offensichtlich ein Konflikt zwischen ihren eigenen Überzeugungen und den stereotypischen Meinungen über Schwarze besteht, versuchen solche Personen das Problem dadurch zu lösen, dass sie zwar die stereotypische Meinung angeben, aber auch ihre dagegen sprechenden eigenen Überzeugungen ausdrücken. Wenn sie nur die stereotypische Aussage bestätigen würden, wäre dadurch ihre eigenen Identität gefährdet. Im konkreten Versuch sollten Versuchspersonen unter anonymen Bedingungen ihre eigenen Gedanken über Schwarze niederschreiben. Es zeigte sich, dass schwach vorurteilsgemäß Handelnde hauptsächlich ihre eigenen, meist positiv behafteten Überzeugungen 11 12 PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ SS 2008 Literaturverzeichnis: PS Sozialpsychologie „Social Cognition“ SS 2008 Ford, T. E., & Kruglanski, A. W. (1995). Effects of epistemic motivations on the use of accessible constructs in social judgment. Personality and Social Psychology Bulletin, 21, 950962. Allport, G. W. (1954). The nature of prejudice. Reading, MA: Addison-Wesley. Bargh, J. A. (1996). Principles of automaticity. In E. T. Higgins & A. W. Kruglanski (Eds.), Social Psychology: Handbook of basic pinciples (pp. 169-183). New York: Guilford. Bargh, J. A. (1997). The automaticity of everyday life. In R. 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