Makroökonomie Einführung Dr. Michael Paetz (basierend auf den Folien von Jun.-Prof. Dr. Lena Dräger) Universität Hamburg Email: [email protected] 1 / 74 Organisatorisches Kontakt Dr. Michael Paetz VMP 5, Raum 2083 Email: [email protected] Fon: 040-42838-5561 Homepage: www.wiso.uni-hamburg.de/fachbereiche/vwl/mitglieder-des-fbvwl/dr-michael-paetz/ Sprechstunde nach Absprache per Email 2 / 74 Organisatorisches Organisatorisches zum Kurs Vorlesung + Übung Achtung: Das Mathe-Übungsblatt wird nicht in der Übung besprochen, die Lösung wird online gestellt Folien und Übungsblätter in STINE Lösungsblätter online jeweils ca. eine Woche nach der Übung Probeklausur zum Ende des Semesters Kursabschluss: Klausur (60 Min.) 3 / 74 Organisatorisches Lehrbücher 1 Blanchard, Olivier und Illing, Gerhard (2014): Makroökonomie, 6. aktualisierte und erweiterte Auflage, Pearson. (5. Auflage (2009) ist auch ok) 2 Blanchard, Olivier; Amighini, Alessia und Giavazzi, Francesco (2010): Macroeconomics – A European Perspective, Pearson, 1. Auflage. (Achtung: 2. Auflage hat eine geänderte Reihenfolge der Kapitel, ist aber auch ok) 4 / 74 1.Einführung 1.1.Was ist Makro? Was ist Makro? 5 / 74 1.Einführung 1.1.Was ist Makro? Ein Blick auf die makroökonomischen Daten In der Makroökonomie geht es darum: Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen zu beschreiben (Empirie) Gesamtwirtschaftliche Beziehungen zu erklären (Theorie) Vorschläge zur Problemlösung zu geben (Politik) 6 / 74 1.Einführung 1.1.Was ist Makro? Ein Blick auf die makroökonomischen Daten Wenn Makroökonomen sich mit einer Volkswirtschaft beschäftigen, betrachten sie zunächst vor allem drei Variablen: Die Produktion: BIP Die Wirtschaftsleistung der gesamten Volkswirtschaft und die Wachstumsrate der Produktion. Die Arbeitslosenquote Der Anteil der Arbeitnehmer in der Volkswirtschaft, der in keinem Beschäftigungsverhältnis steht, der aber auf der Suche nach Beschäftigung ist. Die Inflationsrate Die Rate, mit der das durchschnittliche Preisniveau aller Güter in der betrachteten Volkswirtschaft im Zeitverlauf zunimmt. 7 / 74 1.Einführung 1.1.Was ist Makro? Ein Blick auf die makroökonomischen Daten Tabelle: Reales Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten, Deutschland, dem Euroraum und China, 1970-2013 (in Prozent) Wachstumsrate der Produktion Deutschland1 USA Euroraum China 1970-1996 (Mean) 1997-2007 (Mean) 2008-2013 (Mean) 2009 2010 2011 2012 2013 2.4 3.0 2.7 9.2 1.7 3.1 2.3 9.9 0.7 0.9 -0.2 9.0 -5.1 -3.5 -4.4 9.2 3.7 3.0 2.0 10.4 3.0 1.7 1.5 9.3 0.9 2.8 -0.6 7.7 0.5 1.9 -0.4 7.7 1 Daten für Deutschland vor 1990 beziehen sich auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vor der Wiedervereinigung. Datenquelle: OECD. 8 / 74 1.Einführung 1.1.Was ist Makro? Ein Blick auf die makroökonomischen Daten Reales Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten, Deutschland, China und dem Euroraum, 1970 - 2013 18.0 13.0 8.0 3.0 1968 -2.0 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2013 -7.0 Deutschland USA Euroraum China 9 / 74 1.Einführung 1.1.Was ist Makro? Ein Blick auf die makroökonomischen Daten Tabelle: Arbeitslosenquote in den Vereinigten Staaten, Deutschland, China und dem Euroraum, 1970-2013 (in Prozent) Arbeitslosenquote 1970-1996 (Mean) 1997-2007 (Mean) 2008-2013 (Mean) 2009 2010 2011 2012 2013 Deutschland1 USA Euroraum China2 5.9 6.6 10.3 2.6 9.2 4.9 9.2 3.7 6.5 8.2 10.0 4.1 7.7 9.3 9.4 4.3 7.1 9.6 10.0 4.1 6.0 8.9 10.2 4.1 5.5 8.1 11.2 4.1 5.3 7.4 11.9 4.1 1 Daten für Deutschland vor 1990 beziehen sich auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vor der Wiedervereinigung. 2 Daten für China sind erst ab 1980 verfügbar. Datenquellen: OECD. 10 / 74 1.Einführung 1.1.Was ist Makro? Ein Blick auf die makroökonomischen Daten Erwerbslosenquoten in den Vereinigten Staaten, Deutschland, China und dem Euroraum, 1970 - 2013 14.0 12.0 10.0 8.0 6.0 4.0 2.0 0.0 1968 1973 1978 Deutschland 1983 1988 USA 1993 1998 Euroraum 2003 2008 2013 China 11 / 74 1.Einführung 1.1.Was ist Makro? Ein Blick auf die makroökonomischen Daten Tabelle: Inflationsrate in den Vereinigten Staaten, Deutschland, dem Euroraum und China, 1970-2013 (in Prozent) Inflationsrate 1970-1996 (Mean) 1997-2007 (Mean) 2008-2013 (Mean) 2009 2010 2011 2012 2013 Deutschland1 USA Euroraum2 China3 3.7 5.6 6.0 11.4 1.5 2.6 2.0 1.3 1.6 2.0 2.0 3.2 0.3 -0.4 0.3 -0.7 1.1 1.6 1.6 3.3 2.1 3.2 2.7 5.4 2.0 2.1 2.5 2.6 1.5 1.5 1.3 2.6 1 Daten für Deutschland vor 1990 beziehen sich auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vor der Wiedervereinigung. 2 Daten für den Euroraum sind erst ab 1996 verfügbar. 3 Daten für China sind erst ab 1986 verfügbar. Datenquellen: OECD. 12 / 74 1.Einführung 1.1.Was ist Makro? Ein Blick auf die makroökonomischen Daten Inflationsraten in den Vereinigten Staaten, Deutschland, China und den Euroraum, 1970 - 2013 25.0 20.0 15.0 10.0 5.0 0.0 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2013 -5.0 Deutschland USA Euroraum China 13 / 74 1.Einführung 1.1.Was ist Makro? Definition Rezession Einer gängigen Definition zufolge spricht man von Rezession, wenn die Produktion einer Volkswirtschaft zwei Quartale in Folge im Vergleich zum Vorjahr schrumpft. Das NBER (National Bureau of Economic Research) definiert Rezession als signifikanten Rückgang der Wirtschaftsaktivität. Gemäß dieser Definition befanden sich die USA von Dezember 2007 bis Juni 2009 in einer Rezession. 14 / 74 1.Einführung 1.1.Was ist Makro? Definition Deflation Deflation ist definiert als ein Rückgang des Preisniveaus, also ein Sinken der Preise ⇒ Ist das positiv? In einer Deflationsspirale (einem länger anhaltenden Rückgang des Preisniveaus) erhöht sich die Schuldenlast von Schuldnern; Insolvenzen nehmen zu; die Wirtschaft gerät aus dem Tritt. Die Zentralbank reagiert auf Deflation mit expansiver Geldpolitik. Gelingt es ihr damit jedoch nicht, die Deflation zu beenden, kann die Volkswirtschaft in eine Liquiditätsfalle (“zero lower bound”) geraten, in der Geldpolitik wirkungslos wird. 15 / 74 1.Einführung 1.2.Exkurs: Finanzkrise Exkurs: Finanzkrise 16 / 74 1.Einführung 1.2.Exkurs: Finanzkrise Entstehung einer Immobilienblase „Der Engelskreis“ 17 / 74 1.Einführung 1.2.Exkurs: Finanzkrise Anstieg der Verschuldung Abbildung: Anstieg der Verschuldung der Haushalte in den USA als Anteil am Einkommen 18 / 74 1.Einführung 1.2.Exkurs: Finanzkrise erKreditklemme die Zinsen stiegen, gerieten immer mehr Hausbesitzer in Schwierig ie ihre Hypothekenkredite nicht mehr zurückzahlen konnten, begann Als zu die fallen. Zinsen stiegen, konnte manAbwärtsspirale Hauskredite nicht–mehr zurückzahlen - na reise Eine gefährliche ein Teufelskreis und die Hauspreise begannen zu fallen. Lauf: Wert der Anleihen fällt Immobilienpreise fallen Wert des Eigenkapitals sinkt Kreditklemme Nachfrage nach kreditfinanzierten Immobilien fällt Banken schränken Kreditvergabe ein 19 / 74 1.Einführung 1.2.Exkurs: Finanzkrise Sparparadox Das Bestreben der Konsumenten, mehr zu sparen, kann kurzfristig einen Einbruch der Produktion auslösen: Verlust von Vermögenswerten durch Platzen der Blase ⇒ Einschränkung der Kreditaufnahme Vorsichtssparen ⇒ Einbruch der Konsumnachfrage Finanzintermediäre reduzieren Kreditvergabe Unternehmen werden pessimistischer über zukünftige Nachfrage; zögern mit Neuinvestitionen Einbruch der Investitionsnachfrage Scharfer Rückgang von Produktion und Beschäftigung Zahlungsausfälle, Finanzintermediäre geraten in größere Schwierigkeiten 20 / 74 1.Einführung 1.2.Exkurs: Finanzkrise Multiplikatoreffekte Multiplikatoreffekte verstärken die Wirkung von Schocks: Zunächst sind nur bestimmte Sektoren betroffen (Finanzsektor, Bauwirtschaft, Autoindustrie). Nachfragerückgang breitet sich über Multiplikatoreffekte schnell auf die gesamte Wirtschaft aus. Starker Rückgang von Produktion und Beschäftigung im Vergleich zum Produktionspotential! In der kurzen Frist wird die Produktion von der Nachfrage bestimmt. Bei einem plötzlichen Nachfrageeinbruch sinkt die Produktion weit unter das Vollbeschäftigungsniveau. 21 / 74 1.Einführung 1.2.Exkurs: Finanzkrise Internationale Auswirkungen 1. Handelsströme Haushalte in den USA reduzieren Nachfrage nach Importen (Computer, Kleidung, Spielzeuge, Autos aus China/Japan/Europa). Einbruch der Exportnachfrage in diesen Staaten: Rückgang von Produktion und Beschäftigung. Rückgang der Nachfrage in anderen Sektoren und in anderen Regionen der Welt. ⇒ Multiplikatoreffekt: Die ursprüngliche Wirkung verstärkt sich wieder wechselseitig zwischen den Ländern (z.B. in China und Osteuropa geht auch die Nachfrage nach Maschinen aus Deutschland zurück). 22 / 74 1.Einführung 1.2.Exkurs: Finanzkrise Internationale Auswirkungen 2. Internationale Kapitalströme Globale Aktivitäten internationaler Geschäftsbanken ⇒ Verluste aus der US-Immobilienkrise ⇒ Banken droht Insolvenz Auch Handelskredite werden aus Furcht vor Insolvenz der Geschäftspartner stark eingeschränkt Umschichtungen internationaler Finanzanleger (Flucht in sichere Anlagen) ⇒ Abfluss von Kapital aus Schwellenländern (Osteuropa, China) Beeinträchtigt die Fortführung langfristiger Investitionen; finanziert durch Auslandskapital aus entwickelten Ländern 23 / 74 1.Einführung 1.2.Exkurs: Finanzkrise Weltweiter Konjunktureinbruch 24 / 74 1.Einführung 1.2.Exkurs: Finanzkrise Ifo-Geschäftsklimaindex sinkt 25 / 74 1.Einführung 1.3. Exkurs: Wirtschaftspolitik Exkurs: Wirtschaftspolitik 26 / 74 1.Einführung 1.3. Exkurs: Wirtschaftspolitik Geldpolitik während der Finanzkrise Geldpolitik umfasst die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Zentralbank, die durch die Steuerung des Leitzinses über Offenmarktgeschäfte die Liquidität im Finanzsektor und die Inflation steuert. Während der Finanzkrise haben Zentralbanken weltweit in massivem Umfang Liquidität bereitgestellt. Um die Produktion zu stabilisieren, wurden in mehreren Schritten Zinssenkungen eingeleitet. Problem: Leitzinsen liegen praktisch bei Null, negative Zinsen sind schwierig umzusetzen. ⇒ Geldpolitik verliert ihre Wirksamkeit! ⇒ Zentralbanken greifen zu ungewöhnlichen Maßnahmen. 27 / 74 rise haben Zentralbanken in massivem 1.Einführung 1.3. Exkurs: Wirtschaftspolitik reitgestellt. Um die Produktion zu Geldpolitik während der Finanzkrise in mehreren Schritten Zinssenkungen Abbildung 1.3. © Pearson Studium 2014 28 / 74 1.Einführung 1.3. Exkurs: Wirtschaftspolitik Fiskalpolitik während der Finanzkrise Fiskalpolitik umfasst die wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die der Staat mit Steuern und Transfers und durch die Steuerung öffentlicher Ausgaben durchführt. Um die eingebrochene Nachfrage zu stabilisieren, wurden in allen großen Industrieländern Konjunkturpakete durch den Staat aufgelegt. In Deutschland wurden gezielt bestimmte Sektoren gestützt ⇒ Beispiel Autoindustrie durch die Abwrackprämie. Außerdem wurde die Beschäftigung gestützt durch die Unterstützung von Kurzarbeit 29 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP 30 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Grundlagen Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) ist das Buchführungssystem des Staates. Sie wurde entwickelt, um die aggregierte Wirtschaftsaktivität zu messen. Unterschiedliche Konzepte: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR): BIP, BNE, Volkseinkommen... Inflationsraten: Verbraucherpreisindex, BIP-Deflator Zinsen: kurz- vs. langfristige Zinsen Wechselkurse: Marktkurse vs. Kaufkraftparität ⇒ Welche Konzepte wir verwenden, hängt von der Frage ab, die wir beantworten wollen. 31 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Grundlagen Wir versuchen, auf folgende Fragen Antwort zu geben: Wie können wir Wirtschaftsaktivität und Wirtschaftswachstum messen? Was bedeutet der Unterschied zwischen BIP und BNE? ⇒ Inländervs. Ausländerkonzept Unterschied zwischen Brutto und Nettonationaleinkommen? ⇒ Korrektur um Abschreibungen Was ist der Unterschied zwischen realem BIP und nominalem BIP? ⇒ Bereinigung um Inflationsrate Welche der unterschiedlichen Konzepte sollen wir verwenden, um international zuverlässige Vergleiche anzustellen? 32 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Grundlagen Bei der Wirtschaftsanalyse ist es wichtig, zwischen folgenden Begriffen zu unterscheiden: Nominal: zu laufenden Preisen gemessen Real: zu konstanten Preisen gemessen (inflationsbereinigt) Niveau: Stufe in einer Skala bestimmter Werte Wachstumsraten: prozentuale Veränderung zum vorherigen Zeitpunkt, z.B. zum Vorjahr 33 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Grundlagen – BIP pro Kopf Internationaler Vergleich: BIP/Kopf vs. Produktivität (BIP/Arbeitsstunden) BIP BIP Arbeitsstunden = ∗ Bev ölkerung |Arbeitsstunden {z } Bev ölkerung (1) Produktivit ät Arbeitsstunden Arbeitsstunden Erwerbst ätige Erwerbspersonen = ∗ ∗ Bev ölkerung Erwerbst ätige Erwerbspersonen Bev ölkerung | {z } | {z } | {z } Pr äferenz f ür Freizeit 1−Arbeitslosenrate Partizipationsrate (2) ⇒ Das BIP pro Kopf ermöglicht einen internationalen Vergleich, misst allerdings z.B. keine unterschiedlichen Freizeitpräferenzen – also nur bedingt geeignet, um Lebensstandards zu vergleichen. 34 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP BIP, Einkommen und Wertschöpfung Das BIP ist ein Maß für die gesamtwirtschaftliche Produktion in einem bestimmten Zeitraum. Es gibt drei Wege zur Bestimmung des BIP: 1 Entstehungsseite: Die Summe aller Mehrwerte bzw. die gesamte Wertschöpfung aller Waren und Dienstleistungen für den Endverbrauch 2 Verteilungsseite: Die Summe aller in einem bestimmten Zeitraum erzielten Einkommen 3 Verwendungsseite: Der Wert aller Ausgaben (gesamtwirtschaftliche Nachfrage) 35 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP BIP, Einkommen und Wertschöpfung 1. Entstehungsseite: a) Das BIP erfasst die gesamte Wertschöpfung aller Waren und Dienstleistungen für den Endverbrauch, die in einem bestimmten Zeitraum hergestellt wurden. Ein Endprodukt ist ein Gut, das für den Endverbrauch bestimmt ist. Ein Zwischenprodukt wird zur Produktion anderer Güter eingesetzt. b) Das BIP ist die Summe aller Mehrwerte in einem bestimmten Zeitraum. Der Mehrwert bezeichnet die von einem Unternehmen im Produktionsprozess zusätzlich geschaffenen Werte → Also sind Vorleistungen (die von einem Unternehmen bereits geschaffenen Werte) vom gesamten Produktionswert abzuziehen. 36 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP BIP, Einkommen und Wertschöpfung 2. Verteilungsseite Das BIP ist die Summe aller Einkommen in einem bestimmten Zeitraum. Die bei der Produktion erzielten Einnahmen werden nach Abzug der Abschreibungen und der indirekten Steuern auf Arbeits- und Kapitaleinkommen verteilt. BIP = Arbeitseinkommen+ Kapitaleinkommen- indirekte Steuern- Abschreibungen 37 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP BIP, Einkommen und Wertschöpfung Tabelle: Beispielrechnung: Produktion in einer Volkswirtschaft mit 2 Firmen Stahlunternehmen (Firma 1) Automobilhersteller (Firma 2) Verkaufserlöse 100 e Ausgaben -80 e (davon Löhne 80 e) Verkaufserlöse 210 e Ausgaben -170 e (davon Löhne 70 e) (davon Vorleistungen 100 e) Gewinne = 20 e Gewinne = 40 e ⇒ Berechnung BIP von der Entstehungsseite: BIP = Wert aller Endprodukte = 210 e 38 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP BIP, Einkommen und Wertschöpfung Tabelle: Einkommensverteilung in einer Volkswirtschaft mit 2 Firmen Einkommen (Stahl) Arbeit Kapitalgewinn 80 e 20 e Einkommen (Auto) Arbeit Kapitalgewinn Summe 100 e 70 e 40 e 110 e ⇒ Berechnung BIP von der Verteilungsseite: BIP = Summe aller Einkommen = e100 + e110 = e210 39 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP BIP, Einkommen und Wertschöpfung 3. Verwendungsseite Das BIP entspricht dem Wert aller Ausgaben, also der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. In einer geschlossenen Volkswirtschaft muss die Summe aller Einkommen von Arbeitnehmern und Unternehmern genau dem entsprechen, was für Konsum und Investition ausgegeben wird. ⇒ In unserem Beispiel werden alle Einkommen für Autos ausgegeben. 40 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Komponenten des BIP Komponenten des BIP: C – Konsum: von den Konsumenten gekaufte Güter und Dienstleistungen (ca. 56% in D) I – Bruttoinvestitionen (ca. 20% in D) G – Staatsausgaben (ohne Transfers, ca. 19 % in D) (X-IM) – Nettoexporte (ca. 6 % in D; Exporte ca. 46%, Importe ca. 40%) X>IM: Handelsbilanzüberschuss X<IM: Handelsbilanzdefizit 41 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Komponenten des BIP Tabelle: Die Zusammensetzung des BIP in Deutschland (in Mrd. e) 2012 Anteil BIP in Prozent 2013 Anteil BIP in Prozent Konsum privater Haushalte (C) + Staatsausgaben ohne Transfers (G) + Bruttoinvestitionen (I) 1539,48 521,29 550,13 56,0 19,0 20,0 1571,51 541,21 554,05 55,9 19,3 19,7 = Inländische Verwendung von Gütern 2588,15 94,1 2646,23 94,2 + Außenbeitrag (X-IM) 161,75 5,9 163,25 5,8 Exporte (X) Importe (IM) 1262,87 1101,13 45,9 40,0 1280,13 1116,88 45,6 39,8 = Bruttoinlandsprodukt 2749,90 2809,48 Quelle: Destatis 42 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Die VGR einer offenen Volkswirtschaft BIP vs. BNE: Produktion vs. Einkommen Bruttoinlandsprodukt (BIP): Inländische Produktion (engl.: GDP) Bruttonationaleinkommen (BNE): Einkommen aller Inländer (engl.: GNP); früher als BSP (Bruttosozialprodukt) bezeichnet Unterschied: Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen zwischen Inund Ausland, auch: Saldo der Primäreinkommen BNE = BIP + SALDO Addiere im Ausland erzielte Einnahmen der Inländer; Subtrahiere im Inland erzielte Einnahmen der Ausländer Der Unterschied zwischen BIP und BNE ist in der Regel gering 43 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Die VGR einer offenen Volkswirtschaft BNE > BIP, falls inländische Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital höhere Auslandseinkommen erzielen, als Ausländer im Inland. BNE < BIP, falls ein hoher Anteil des inländischen Produktionswerts an Ausländer fließt. Beispiele: Ein Wochenendpendler aus Tschechien arbeitet bei einer Münchner Autofirma; steigert Produktion (BIP) in Deutschland; erhöht BNE in Tschechien Münchner Automechaniker erzielt Dividenden von Biotechfirma in Kalifornien; steigert BIP in USA und erhöht BNE in Deutschland 44 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Brutto- vs. Nettonationaleinkommen BIP und BNE beinhalten auch Abschreibungen, sind also Bruttowerte: Bruttoinlandsprodukt + Saldo der Primäreinkommen aus der übrigen Welt = Bruttonationaleinkommen − Abschreibungen = Nettonationaleinkommen − indirekte Steuern und Importabgaben + Unternehmenssubventionen = Volkseinkommen (Arbeitnehmerentgelt + Unternehmensund Vermögenseinkommen) − Direkte Steuern und Transfers = Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 45 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP BIP in Deutschland: Ein Blick auf die Daten Tabelle: BIP, BNE und Volkseinkommen in Deutschland (in Mrd. e) BIP nominal BNE nominal BIP preisbereinigt (2010=100) Volkseinkommen 2009 2010 2011 2012 2013 2374,5 (-4,0) 2432,5 (-2,8) 96,1 (-5,6) 1812,3 (-4,1) 2496,2 (+5,1) 2546,7 (+4,7) 100,0 (+4,1) 1919,3 (+5,9) 2592,6 (+3,9) 2640,9 (+3,7) 103,6 (+3,6) 1984,6 (+3,4) 2749,9 (+1,8) 2822,2 (+1,9) 104,0 (+0,4) 2055,3 (+3,8) 2809,5 (+2,1) 2881,9 (+2,1) 104,1 (+0,1) 2099,9 (+0,7) Quelle: Destatis 46 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Verschiedene Konzepte zur Messung der Produktion Welches Konzept ist angemessen? BIP: Gutes Maß für gesamtwirtschaftliche Produktion im Inland (aufschlussreich für die Analyse von Konjunkturschwankungen) BNE: Einkommen der Inländer (nicht BIP!) NNE: Nettonationaleinkommen, besserer Indikator für den Lebensstandard, da abzüglich der Abschreibungen (A): NNE = BNE A ⇒ Verfügbare Ressourcen aller Inländer (inkl. Staat) Teil des NNE: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 47 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Nominales und reales BIP Das nominale BIP ist die Summe aller verkauften Endprodukte, bewertet zu den jeweiligen Preisen, d.h. zu den Preisen der gerade betrachteten Periode. Das nominale BIP kann aus zwei Gründen zunehmen: 1 2 Die Produktion der meisten Güter nimmt im Zeitablauf zu. Aber auch die Preise der meisten Güter steigen. Das reale BIP gibt die Summe aller verkauften Endprodukte, bewertet zu konstanten (nicht zu den jeweiligen) Preisen an. 48 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Nominales und Reales BIP Jahr Zahl der Autos Preis eines Autos Nominales BIP 2010 2011 2012 10 12 13 20.000 e 24.000 e 26.400 e 200.000 e 288.000 e 343.200 e Preis des Basisjahres 2010 zur Berechnung des realen BIP: Jahr Zahl der Autos Preis eines Autos Reales BIP 2010 2011 2012 10 12 13 20.000 e 20.000 e 20.000 e 200.000 e 240.000 e 260.000 e 49 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Nominales und Reales BIP Das nominale BIP bezeichnet man auch als BIP in jeweiligen Preisen. Das reale BIP bezeichnet man auch als BIP zu konstanten Preisen oder BIP in Preisen des Basisjahres. Seit 2005: Umstellung der VGR auf das Kettenindexverfahren: Zur Berechnung des realen BIP-Wachstums werden jeweils die Preise des Vorjahres verwendet. 50 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Nominales und Reales BIP Das nominale BIP wuchs in Deutschland im Durchschnitt pro Jahr um 6,1%. Das reale BIP ist dagegen nur um 2,7% pro Jahr gestiegen. Abbildung: Nominales und Reales BIP in Deutschland, 1960-2013 51 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Nominales und Reales BIP Die Wachstumsrate des (realen) BIP berechnet sich aus: gY ,t = (Yt − Yt−1 ) Yt−1 (3) Perioden mit positiven Wachstumsraten bezeichnet man als Expansionsphase. Perioden mit negativen Wachstumsraten bezeichnet man als Rezession. 52 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Berechnung von Wachstumsraten Kleinere Wachstumsraten lassen sich gut durch die Differenz der nat. Logarithmen der Niveauvariablen approximieren: gtY ≈ ln(Yt ) − ln(Yt−1 ) (4) Beweis über Taylor-Approximation ersten Grades an der Stelle x0 = 1: ln(Yt ) − ln(Yt−1 ) Yt Yt−1 = ln ≈ f (x0 ) f (x0 ) + (x − x0 ) 0! 1! = f (x) 0 ≈ ≈ ≈ Yt Einsetzen von x0 = 1 und x = : Yt−1 ln(1) 1 Yt + −1 1 1 Yt−1 Yt −1 Yt−1 Yt − Yt−1 ≈ gtY Yt−1 (5) 53 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Berechnung von Wachstumsraten Nominales BIP-Wachstum: gtBIP = ∆BIPt Pt Yt − Pt−1 Yt−1 = BIPt−1 Pt−1 Yt−1 (6) Wachstumsrate des realen BIP: gtY = ∆Yt Yt − Yt−1 = Yt−1 Yt−1 (7) Preisänderungsrate (Inflationsrate): πt = ∆Pt Pt − Pt−1 = Pt−1 Pt−1 (8) 54 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Nominales und reales BIP Es gilt: gtBIP = ∆Pt ∆Yt ∆BIPt ≈ + ≈ πt + gtY BIPt−1 Pt−1 Yt−1 (9) Beweis: Es gilt für das Preisniveau: Pt = (1 + πt )Pt−1 (10) Yt = (1 + gtY )Yt−1 (11) und für das reale BIP: 55 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.1. Produktion und Wirtschaftswachstum – Das BIP Nominales und reales BIP Mit den Gleichungen (10) und (11) lässt sich das nominale BIP-Wachstum umschreiben als: Pt Yt − Pt−1 Yt−1 gtBIP = Pt−1 Yt−1 (1 + πt )(1 + gtY )Pt−1 Yt−1 − Pt−1 Yt−1 gtBIP = Pt−1 Yt−1 Durch Ausklammern und Kürzen von Pt−1 Yt−1 im Zähler und Nenner ergibt sich für die Wachstumsrate: gtBIP = (1 + πt )(1 + gtY ) − 1 = (1 + πt + gtY + πt ∗ gtY ) − 1 = πt + gtY + πt ∗ gtY | {z } ≈ πt + gtY =0 f ür πt ,gtY ≈0 56 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.2. Inflation Inflation 57 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.2. Inflation Die Inflationsrate Inflation ist ein anhaltender Anstieg des allgemeinen Preisniveaus. Die Inflationsrate ist die Rate, mit der das Preisniveau steigt. Deflation ist ein anhaltender Rückgang des allgemeinen Preisniveaus. Dies entspricht einer negativen Inflationsrate. 58 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.2. Inflation Der BIP-Deflator PtBIP = nominales BIP t reales BIP t Der BIP-Deflator ist eine sogenannte Indexzahl. Sie wird in der Regel für ein Basisjahr (in Deutschland momentan 2010) gleich 100 gesetzt. Die Wachstumsrate des BIP-Deflators ist ein Maß für die Inflationsrate. Das reale BIP errechnet sich aus dem Quotienten von nominalem BIP und BIP-Deflator. 59 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.2. Inflation Messung von Preisänderungen Praktische Probleme bei der Berechnung: In der Gesamtwirtschaft gibt es viele Güter. Die relativen Preise ändern sich ständig. Wie berechnen wir die Inflationsrate korrekt? Wie erfassen wir Substitutionseffekte und Qualitätsverbesserungen? Welche Gewichtung einzelner Güter bei der Berechnung? Beispiel: Euro-Umstellung → "gefühlte" vs. gemessene Inflationsrate 60 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.2. Inflation Der Verbraucherpreisindex Der BIP-Deflator ist ein Maß für den Durchschnittspreis der Produktion und misst somit die Preisentwicklung aller produzierten Endgüter. Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst den Durchschnittspreis aller Konsumgüter mit einem gewichteten Warenkorb. Er wird auch als Konsumentenpreisindex (engl.: CPI) bezeichnet. In der Eurozone wird der VPI nach einem harmonisierten Verfahren für alle Mitgliedsstaaten gleich berechnet (HVPI). Das gängige Maß für die Inflationsrate ist die Wachstumsrate des VPI: πtVPI = VPI PtVPI − Pt−1 VPI Pt−1 61 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.2. Inflation BIP-Deflator und VPI-Inflation Meistens ist der Verlauf von VPI und BIP-Deflator sehr ähnlich: Abbildung: Inflationsrate in Deutschland, unter Verwendung des VPI und des BIP-Deflators 62 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.2. Inflation Bedeutung der Inflation Warum machen sich Ökonomen überhaupt Gedanken über Inflation bzw. Deflation? In Zeiten steigender Preise nehmen nicht alle Preise und Löhne gleichmäßig zu. Inflation beeinflusst deshalb die Einkommensverteilung. Schwankungen der Preise erzeugen verstärkte Unsicherheit: Es wird schwieriger, rationale Zukunftsentscheidungen zu treffen. Manche gesetzlich fixierten Preise passen sich langsamer als andere an. So verschieben sich die relativen Preise. Sinkende Preise erhöhen die Schuldenlast von Schuldnern ⇒ Investitionen sinken, Unternehmenspleiten nehmen zu, die Wirtschaft gerät in eine Rezession. 63 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.3. Die Arbeitslosenquote Die Arbeitslosenquote 64 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.3. Die Arbeitslosenquote Die Arbeitslosenquote Erwerbspersonen = Beschäftigte + Arbeitslose | {z } | {z } | {z } L N U Die Zahl der Erwerbspersonen L setzt sich zusammen aus der Zahl der Beschäftigten (Erwerbstätigen) N, und der Zahl der Erwerbslosen U. Arbeitslosenquote: U L Unterschiedliche Berechnungsmethoden: u= Bundesagentur für Arbeit: Registrierte Arbeitslose International standardisierte Arbeitslosenquote: ILO Methode 65 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.3. Die Arbeitslosenquote Die Arbeitslosenquote Nach der Definition der ILO (Internationale Arbeitsorganisation) zählen zu den Erwerbslosen all die Personen, die laut Befragung ohne Arbeit sind, innerhalb von zwei Wochen eine Beschäftigung aufnehmen können und in den letzten vier Wochen selbst eine Arbeit gesucht haben. Dies gilt unabhängig davon, ob sie als arbeitslos gemeldet sind. Nach dieser Definition zählen diejenigen, die weder arbeiten, noch einen Job suchen, nicht zu den Erwerbspersonen. Die Bundesagentur für Arbeit zählt alle als arbeitslos gemeldeten Personen zu den Erwerbslosen und damit auch zu den Erwerbspersonen. 66 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.3. Die Arbeitslosenquote Die Arbeitslosenquote Partizipationsrate = Erwerbspersonen Bev ölkerung zwischen 16 und 65 Jahren Die Partizipationsrate variiert prozyklisch im Konjunkturverlauf Erwerbst ätigenquote = Erwerbst ätige Bev ölkerung zwischen 16 und 65 Jahren 67 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.3. Die Arbeitslosenquote Die Arbeitslosenquote Abbildung: Erwerbstätigenquoten im internationalen Vergleich 68 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.3. Die Arbeitslosenquote Arbeitslosigkeit oder Erwerbslosigkeit? 14% Bundesagentur für Arbeit 12% Saisonbereinigt 10% 8% Nach ILO standardisierte Quote 6% 4% 2% 0% Jan. 92 Jan. 96 Jan. 00 Jan. 04 Jan. 08 Jan. 12 69 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.3. Die Arbeitslosenquote Die Arbeitslosenquote, Wachstum und Inflation Die Beziehung zwischen der Veränderung der Arbeitslosenquote und dem realen BIP-Wachstum wird als Das Gesetz von Okun bezeichnet. Die Beziehung zwischen Inflationsrate und Arbeitslosenquote bezeichnet man als Phillipskurve. 70 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.3. Die Arbeitslosenquote Gesetz von Okun für Deutschland Im Normalfall besteht eine negative Beziehung zwischen dem realen BIP-Wachstum und der Veränderung der Arbeitslosenquote. Abbildung: Veränderung der Arbeitslosenquote vs. Wachstumsraten des BIP: Deutschland seit 1960 71 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.3. Die Arbeitslosenquote Phillipskurve für Deutschland Tendenziell besteht ein negativer Zusammenhang zwischen der Veränderung der Inflationsrate und der Arbeitslosenquote. Abbildung: Veränderung der Inflationsrate vs. Arbeitslosenquote: Deutschland seit 1960 72 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.3. Die Arbeitslosenquote Fahrplan durch das Buch Was bestimmt das gesamtwirtschaftliche Produktionsniveau? Kurze Frist: Gesamtwirtschaftliche Nachfrage (Kap. 3-5) Mittlere Frist: Gesamtwirtschaftliches Angebot ⇒ verfügbare Ressourcen: Kapitalbestand, Arbeitsangebot und technisches Wissen (Kap. 6-9) Lange Frist: Bildungssystem, Sparrate, Kapitalstock (Kap. 10-13) Außenwirtschaft: Wechselkurs, Nettoexporte (Kap. 18-21) 73 / 74 2. Wichtige Konzepte in der Makro 2.3. Die Arbeitslosenquote Nächste Woche Thema: Der Gütermarkt Kapitel 3 aus Blanchard/Illing (2014) vorbereiten 74 / 74