LOT S E Musterlösung KLAUSUR: TERMIN: Theorie der Marktwirtschaft Freitag, 27.09.2013, 18.00 – 20.00 Uhr PRÜFER: Prof. Dr. A. Endres FernUniversität in Hagen Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Seite 1 TEIL I: Theorie des Haushalts Aufgabe 1 (5 RP) B, C, D und E sind richtig. Ein Konsument verfüge über ein Einkommen in Höhe von B = 20 , welches er vollständig für den Kauf zweier Güter ausgibt. Der Preis des ersten Gutes beträgt P1 = 1 , der des zweiten Gutes beträgt P2 = 1/ 2 . Welche der folgenden Aussagen zur Budgetgeraden des Konsumenten sind zutreffend? (x aus 5) A Die Budgetgerade des Konsumenten ist gegeben durch 20= P1 + 1 P2 . 2 Falsch! Die Budgetgerade des Konsumenten ist gegeben durch 20 = X1 + B Die Steigung der Budgetgeraden beträgt 1 X2 . 2 dX 2 = −2 . dX 1 Richtig! C Verdoppeln sich ceteris paribus die Preise der beiden Güter, so bleibt die Steigung der Budgetgeraden unverändert. Richtig! D Halbiert sich ceteris paribus der Preis von Gut 1, so dreht sich die Budgetgerade um ihren Schnittpunkt mit der X2-Achse und zwar vom Koordinatenursprung weg. Richtig! E Sinkt ceteris paribus das Einkommen des Konsumenten, so wird die Budgetgerade parallel zum Koordinatenursprung hin verschoben. Richtig! Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Aufgabe 2 (5 RP) Seite 2 A und B sind richtig. Betrachtet werden die Präferenzen eines Entscheiders (bzw. mehrerer Entscheider) bezüglich Güterbündeln der Form ( X 1 , X 2 ) mit X 1 ≥ 0 und X 2 ≥ 0 . Welche der folgenden Aussagen zur Präferenzordnung sind zutreffend? (x aus 5) A Die lexikographische Präferenzordnung erfüllt die Axiome des Rationalverhaltens. Richtig! Die lexikographische Präferenzordnung ist reflexiv, vollständig und transitiv. B Die zur Nutzenfunktion U ( X 1 , X 2 ) = linear. 3 X1 + 5 X 2 gehörenden Indifferenzkurven sind 2 Richtig! C 2 Die Nutzenfunktionen U ( X 1 , X 2= ) X 1 ⋅ ( X 2 ) repräsentieren ) X 1 ⋅ X 2 und U ( X 1 , X 2= die gleiche Präferenzordnung, da die Transformationsfunktion streng monoton steigend ist. Falsch! Beispielsweise gilt U (1, 2) = U (2,1) , aber U (1, 2) > U (2,1) . D Erfüllt eine Präferenzordnung die Axiome des Rationalverhaltens, so sind die Indifferenzkurven streng monoton fallend. Falsch! Beispielsweise erfüllt auch die der Nutzenfunktion zugeordnete Präferenzordnung die Axiome Indifferenzkurven haben aber die Steigung 1. E des U ( X 1 , X 2= ) X1 − X 2 Rationalverhaltens. Ihre Erfüllt eine Präferenzordnung die Axiome des Rationalverhaltens, so sind die Indifferenzkurven streng konvex. Falsch! Vgl. die Musterlösung zu Teilaufgabe D. Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Aufgabe 3 (5 RP) Seite 3 B, C und E sind richtig. Welche der folgenden Aussagen zu Entscheidungen unter Unsicherheit sind zutreffend? (x aus 5) A Ein Entscheider mit der Nutzenfunktion U ( X ) = X / 2 , risikobehaftete Ertrag einer Investition ist, ist risikoscheu. wobei X ≥0 der Falsch! Der Entscheider ist risikoneutral. B Ein Entscheider mit der Nutzenfunktion U ( X= ) 2 ⋅ X 2 ist risikofreudig. Richtig! C Mit Wahrscheinlichkeit 3 / 4 erwarte der Entscheider aus Teilaufgabe B einen Ertrag von 0 und mit Wahrscheinlichkeit 1/ 4 erwarte der Entscheider einen Ertrag von 1. Das Sicherheitsäquivalent dieses Entscheiders ist gleich 1/2. Richtig! Es gilt D 2 ⋅ X S2 = 3 1 ⋅ 0 + ⋅ 2 ⇒ X S = 1/ 2 . 4 4 Das Sicherheitsäquivalent für den Entscheider aus Teilaufgabe C ist gleich dem erwarteten Ertrag der Investition. Falsch! Das Sicherheitsäquivalent ist größer als der erwartete Ertrag der Investition. E Das Sicherheitsäquivalent für den Entscheider aus Teilaufgabe C ist größer als der erwartete Ertrag der Investition. Richtig! Der Entscheider ist risikofreudig. Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Aufgabe 4 (5 RP) Seite 4 A und D sind richtig. Die Budgetbeschränkung eines Konsumenten sei gegeben durch P1 X 1 + P2 X 2 = B , wobei in der Ausgangssituation P1 = 1 , P2 = 5 B = 50 und gelte. Die Nutzenfunktion des Konsumenten sei gegeben durch U ( X 1 , X 2 )= 3 ⋅ ( X 1 X 2 ) . Welche der folgenden Aussagen zur Güternachfrage und den Auswirkungen einer 2 Preisänderung sind zutreffend? (x aus 5) A In der Ausgangssituation fragt der Konsument das Güterbündel ( X 1* , X 2* ) = (25, 5) nach. Richtig! Die Präferenzordnung des Konsumenten lässt sich auch durch die Nutzenfunktion U ( X 1 , X 2 ) = X 1 X 2 = X 2* B * abbilden. Es gilt demnach X = 1 B = 5. 2 P2 B = 25 und 2 P1 Steigt ceteris paribus der Preis des zweiten Gutes auf P2 = 25 , so fragt der Konsument Gut 2 nicht nach. Falsch! Er fragt in diesem Fall das Güterbündel (25,1) nach. C Die Preiserhöhung aus Teilaufgabe B führt zu einer Verringerung der Ausgaben des Konsumenten für Gut 2. Falsch! Die Ausgaben bleiben unverändert. D Die Preiserhöhung aus Teilaufgabe B lässt die Ausgaben des Konsumenten für Gut 2 unverändert. Richtig! E Damit der Konsument nach der Preiserhöhung aus B sein altes Nutzenniveau (aus Teilaufgabe A) erreichen kann, müsste sein Einkommen um 50 Geldeinheiten steigen. Falsch! Vor der Preissteigerung erzielt der Konsument einen Nutzen in Höhe von U ( X 1* , X 2* ) = 46875 . Damit der Konsument nach der Preiserhöhung gerade noch dieses Nutzenniveau erreichen kann, muss sein Einkommen B so gewählt werden, dass gilt 2 B B B B B 2 3⋅ ⋅ = 46875 ⇔ ⋅ = 125 ⇔ = 125 ⇒ B = 50 ⋅ 5 . P P P P 2 2 2 2 100 1 2 1 2 Einkommen müsste somit auf ca. 112 Geldeinheiten steigen. Das Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Aufgabe 5 Seite 5 A und D sind richtig. Ein Haushalt besitze die Nutzenfunktion U = ( X 1 )α ( X 2 )1−α , wobei X 1 die Konsumausgaben für die erste Periode und X 2 die Konsumausgaben für die zweite Periode bezeichnen. Ferner gelte 0 < α < 1 . Zu Beginn der ersten Periode erhält der Konsument ein Einkommen in Höhe von B, mit welchem er seinen Konsum in beiden Perioden bestreiten muss. Den Einkommensanteil, welchen er in Periode 1 nicht verbraucht, kann er zum Zinssatz r > 0 für eine Periode anlegen. Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend? (x aus 5) A Die Budgetbeschränkung des Konsumenten lässt sich schreiben als X 1 + X2 = B. 1+ r Richtig! B Die Budgetbeschränkung des Konsumenten lässt sich schreiben als (1 + r ) X 1 + X 2 = B. Falsch! Vgl. die Lösung von A. C Falls α = 1/ 2 gilt, gilt für den optimalen Konsumplan stets X 2 = X 1 . Falsch! Die Lagrangefunktion lautet: Λ ( X 1 )α ( X 2 )1−α + λ ( B − X 1 − = Bedingungen erster Ordnung: ∂Λ λ ∂Λ −1 = α ( X 1 )α = ( X 2 )1−α − λ 0 , (1 α )( X 1 )α ( X 2 ) −α − 0 =− = ∂X 1 1+ r ∂X 2 X ∂Λ =B − X 1 − 2 =0 . Aus den ersten beiden Bedingungen folgt 1+ r ∂λ α ( X 1 )α −1 ( X 2 )1−α =(1 + r )(1 − α )( X 1 )α ( X 2 ) −α ⇔ X 2 =(1 + r ) gilt somit X 2 > X 1 . D 1−α α Falls α = 1/ 2 gilt, gilt für den optimalen Konsumplan stets X 2 > X 1 . Richtig! Siehe Musterlösung zu Teilaufgabe C. E Falls α > 1/ 2 gilt, gilt für den optimalen Konsumplan stets X 1 > X 2 . Falsch! Dies gilt nur, falls 1 + r < α . 1−α X2 ). 1+ r und X 1 . Für α = 1/ 2 Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Seite 6 TEIL II: Theorie der Firma Aufgabe 6 (5 RP) C ist richtig. Welche der folgenden Aussagen zu Produktionsfunktionen sind zutreffend? (x aus 5) A Produktionsfunktionen werden unter anderem danach unterschieden, wie sich die Produktmenge bei einer partiellen Faktorvariation verhält. Nach diesem Kriterium unterscheidet man Produktionsfunktionen mit steigenden, konstanten und sinkenden Skalenerträgen. Falsch! Nach diesem Kriterium werden lineare, linear-limitationale, neoklassische und ertragsgesetzliche Produktionsfunktionen unterschieden. B Die Grenzertragskurve einer linearen Produktionsfunktion ist streng monoton steigend. Falsch! Die Grenzertragskurve ist konstant. C Eine homogene Produktionsfunktion mit Homogenitätsgrad h > 1 weist stets steigende Skalenerträge auf. Richtig! D Jede Produktionsfunktion, die konstante Skalenerträge aufweist, ist linear. Falsch! Es könnte sich z.B. auch um eine Cobb-Douglas-Produktionsfunktion vom Typ Q = Lα C β mit α + β = 1 handeln. 1 E 3 Die Produktionsfunktion Q = L2 C 2 ist inhomogen. 1 3 1 3 Falsch! Es gilt: ( µ L ) 2 ( µ C ) 2 = µ 2 L2 C 2 . Die Funktion ist homogen vom Grade h = 2 . Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Aufgabe 7 (5 RP) Seite 7 A, B und E sind richtig. Welche der folgenden Aussagen zu neoklassischen Produktionsfunktionen sind zutreffend? (x aus 5) A Die Grenzprodukte aller Produktionsfaktoren sind positiv. Richtig! B Die Grenzprodukte nehmen bei steigendem Faktoreinsatz ab. Richtig. C Die Ertragskurven sind linear. Falsch! Die Ertragskurven sind konkav. D Die Durchschnittsertragskurven verlaufen unterhalb der Grenzertragskurven. Falsch! Vgl. KE 3, Abb. A 3.2-4 E Die Grenzertragskurven sind streng monoton fallend. Richtig! Aufgabe 8 (5 RP) B, C und E sind richtig. Gegeben sei die Produktionsfunktion Q = 8 L1/4C 3/4 . Die Faktorpreise seien gegeben durch l = 2 für den Faktor Arbeit und r = 6 für den Faktor Kapital. Welche der folgenden Aussagen zur (Herleitung der) langfristigen Kostenfunktionen sind zutreffend? (x aus 5) A Der Lagrangeansatz zur Herleitung 1/4 3/4 lautet: min Λ= lL + rC − λ Q + 8 L C . der Kostenfunktion L ,C Falsch! Der Lagrangeansatz lautet min Λ= lL + rC − λ Q − 8 L1/4C 3/4 . L ,C B Das kostenminimale Faktoreinsatzverhältnis ist gegeben durch L =1. C Richtig! Die Bedingungen erster Ordnung für ein Kostenminimum lauten: ∂Λ L1/4C 3/4 = l + λ ⋅2⋅ =0, ∂L L ∂Λ L1/4C 3/4 = r + λ ⋅6⋅ = 0. ∂C C Auflösen der Gleichungen nach λ und Gleichsetzen ergibt die Behauptung. C Im Kostenminimum Faktorgrenzprodukte. entspricht das Faktorpreisverhältnis dem Verhältnis der Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Seite 8 Richtig! Vgl. KE 3, Glg. (3.3-14). D Die optimale Einsatzmenge des Faktors Arbeit ist für eine gegebene Produktionsmenge Q gegeben durch L = Q . Falsch! Einsetzen von C = L in die Produktionsfunktion und auflösen nach L ergibt L =Q/8. E Die langfristige Kostenfunktion lautet K = Q . Richtig! Einsetzen von L= C= Q / 8 in die Kostengleichung ergibt K =lL + rC =Q . Aufgabe 9 (5 RP) B ist richtig. 1 1 1 Der Homogenitätsgrad der Funktion = Q 9+ 9 2 L C (x aus 5) A h=6 − 1 3 hat den Wert: B h=3 C h=2 D h =1 E Die angegebene Funktion ist inhomogen. Alternative B ist richtig. Alle anderen Alternativen sind falsch. 1 1 1 + 9 2 ( µ L ) ( µ C )9 − 1 3 1 1 1 =µ 3 9 + 9 2 L C − 1 3 Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Aufgabe 10 (5 RP) B und C sind richtig. Welche der folgenden Aussagen Produktionsfunktion sind zutreffend? (x aus 5) A Seite 9 zu den kurzfristigen Kostenfunktionen einer ertragsgesetzlichen Die Kurve der gesamten kurzfristigen Kosten beginnt im Koordinatenursprung. Falsch! In der kurzen Frist ist mindestens ein Faktor fix, es entstehen deshalb fixe Kosten. Deshalb sind die Kosten bei einer Produktmenge von null positiv. Die Kurve beginnt also bei einem positiven Ordinatenwert. B Im gesamten Mengenbereich, in welchem die Grenzkosten größer sind als die variablen Durchschnittskosten, ist die Kurve der variablen Durchschnittskosten streng monoton steigend. Richtig! Vgl. KE 3, S. 82. C Im gesamten Mengenbereich, in welchem die kurzfristigen Grenzkosten kleiner sind als die variablen Durchschnittskosten, ist die Kurve der gesamten Stückkosten streng monoton fallend. Richtig! Vgl. KE 3, S. 82. D Im gesamten Mengenbereich, in welchem die Grenzkosten kleiner sind als die gesamten Durchschnittskosten, ist die Grenzkostenkurve streng monoton fallend. Falsch! Vgl. KE 3, S. 82. E Im gesamten Mengenbereich, in welchem die Grenzkosten kleiner sind als die gesamten Durchschnittskosten, ist die Grenzkostenkurve streng monoton steigend. Falsch! Vgl. KE 3, S. 82. Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Seite 10 TEIL III: Preisbildung auf Märkten unter vollständiger Konkurrenz Aufgabe 11 (5 RP) A und D sind richtig. Die inverse Marktnachfragefunktion nach einem Gut X sei gegeben durch= P 300 − 2 X . Welche der folgenden Aussagen zur Marktnachfragekurve sind zutreffend? (x aus 5) A Zum Preis P = 100 werden 100 Einheiten des Gutes nachgefragt. Richtig! B Zum Preis P = 0 wird das Gut nicht nachgefragt. Falsch! Zum Preis P = 0 werden 150 Einheiten nachgefragt. C Sinkt der Preis für das Gut X , so verschiebt sich die Nachfragekurve nach außen. Falsch! Eine Preissteigerung führt zu einer Bewegung auf der Nachfragekurve. D Die Preiselastizität der Nachfrage an der Stelle X = 50 lautet ε X , P = −2 . Richtig! Es gilt = X 150 − P / 2 und somit ε X , P = X = 50 erhält man ε X , P = −2 . E dX P 1 300 − 2 X . Für = − dP X X 2 Der Betrag der Preiselastizität der Nachfrage ist streng monoton steigend in X. Falsch! Es gilt: ∂ ε X ,P ∂X 1 −2 X − (300 − 2 X ) 150 = = − 2 < 0 . Der Betrag der Elastizität 2 2 X X ist somit streng monoton fallend. Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Aufgabe 12 (5 RP) Seite 11 E ist richtig. Die Nachfrage dreier Konsumenten 1, 2, 3 nach einem Gut X werde durch die Funktionen X1= 5 − P X= 16 − 4P 2 X= 10 − 2P 3 für P ≤ 5 für P ≤ 4 für P ≤ 5 beschrieben. Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend? (x aus 5) A Eine aggregierte Nachfragefunktion lässt sich nicht bilden, da die individuellen Nachfragefunktionen nicht addiert werden können, weil sie jeweils nur in bestimmten Preisintervallen gültig sind. Falsch! Die aggregierte Nachfragefunktion lautet 31 − 7P für X = 15 − 3P für 0 für B 0<P ≤4 4<P ≤5 5<P Die aggregierte Nachfragefunktion lautet X = 31 − 7P für P ≤ 5 . Falsch! Vgl. Lösung zu A. C für P≤4 16 − 4P für P ≤5 Die aggregierte Nachfragefunktion lautet X = 15 − 3P 0 sonst . Falsch! Vgl. Lösung zu A. D Die aggregierte Nachfragefunktion lautet für P≤4 16 − 4P 4<P ≤5 X = 15 − 3P für 0 sonst . Falsch! Vgl. Lösung zu A. E Zum Preis P = 3 fragen die drei Konsumenten zusammen 10 Einheiten des Gutes X nach. Richtig! Aufgabe 13 (5 RP) A, D und E sind richtig. Nachfolgend werden Aussagen zu den Auswirkungen von Änderungen exogener Variablen auf das Marktgleichgewicht in der sehr kurzen Frist gemacht. Das gehandelte Gut sei nicht lagerfähig. Die Marktnachfragekurve sei streng monoton fallend. Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend? Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 (x aus 5) A Im sehr kurzfristigen Marktgleichgewicht ist es möglich, dass ein Anbieter Verluste macht. Richtig! Ein Anbieter macht Verluste, Durchschnittskosten unterschreitet. B Seite 12 wenn Der Preisanstieg eines substitutiven Gutes Gleichgewichtsmenge auf dem betrachteten Markt. der führt Gleichgewichtspreis zu einem Anstieg die der Falsch! Da das Angebot in der sehr kurzen Frist vollkommen unelastisch ist, ändert sich die Gleichgewichtsmenge nicht. C Der Preisanstieg eines substitutiven Gutes führt zu einer Verringerung der Gleichgewichtsmenge auf dem betrachteten Markt. Falsch! Siehe Musterlösung zu B. D Der Preisanstieg eines komplementären Gutes führt zu einer Verringerung des Gleichgewichtspreises auf dem betrachteten Markt. Richtig! Die Nachfragekurve verlagert sich nach links. E Die Einführung einer Mengensteuer führt zu einer Änderung des Netto-Stückerlöses. Richtig! Der Nettostückerlös sinkt um t . Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Aufgabe 14 (5 RP) Seite 13 A, C und E sind richtig. Auf einem Konkurrenzmarkt werde die Nachfrage durch die Funktion = X N 1000 − 4 P beschrieben. Die langfristigen Kostenfunktionen der (identischen) Firmen seien gegeben durch K = X 3 − 10 X 2 + 250 X . Welche der folgenden Aussagen zum langfristigen Gleichgewicht auf diesem Markt sind zutreffend? (x aus 5) A Im langfristigen Gleichgewicht bietet jede Firma 5 Einheiten an. Richtig! Die Durchschnittskosten einer Firma sind gegeben durch DK =X − 10 X + 250 . Damit gilt ∂DK / ∂X = 2 X − 10= 0 . Das Betriebsoptimum liegt damit bei Xopt = 5 . 2 B Im langfristigen Gleichgewicht sind 50 Firmen auf dem Markt. Falsch! Der Gleichgewichtspreis entspricht den minimalen Durchschnittskosten = P* DK = ( X opt ) 225 . Zu diesem Preis werden X * = 100 Einheiten des Gutes nachgefragt. Die Anzahl der Firmen ist somit gegeben durch X * / X opt = 20 . C Der Gleichgewichtspreis lautet P* = 225 . Richtig! Siehe Musterlösung zu B. D Die Gleichgewichtsmenge lautet X * = 50 . Falsch! Siehe Musterlösung zu B. E Im langfristigen Gleichgewicht machen die Firmen Nullgewinne. Richtig! Der Preis entspricht den Durchschnittskosten der Firmen. Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Aufgabe 15 (5 RP) Seite 14 B, C und D sind richtig. In einer Branche herrscht vollkommene Konkurrenz. Der Marktzutritt ist kostenlos. Alle Firmen sind identisch. Der langfristig gewinnmaximale Output einer Firma beträgt X opt = 20 . Die minimalen langfristigen Stückkosten betragen 50 Geldeinheiten. Für die Marktnachfrage gilt: = X 1000 − 10 P . Welche der folgenden Aussagen sind für diesen Markt zutreffend? (x aus 5) A Die langfristige Angebotsfunktion für die Branche lautet: X = 500 . Falsch! Die langfristige (inverse) Angebotsfunktion lautet P = 50 . B Der langfristige Gleichgewichtspreis beträgt P = 50 . Richtig! Im langfristigen Gleichgewicht entspricht der Preis den minimalen Stückkosten. C Die Gleichgewichtsmenge beträgt X = 500 . Richtig! D Im Gleichgewicht bedienen 25 Firmen den Markt. Richtig! Die Gesamtnachfrage beträgt 500. Da jede Firma 20 Einheiten produziert, bedienen 25 Firmen den Markt. E Eine Erhöhung der Nachfrage um 100 Gütereinheiten führt langfristig bei jeder der Firmen am Markt zu einer Ausweitung der Angebotsmenge. Falsch! Langfristig treten neue Firmen in den Markt. Jede Firma bietet weiterhin 20 Gütereinheiten an. Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Seite 15 TEIL IV: Preisbildung auf monopolistischen Märkten Aufgabe 16 (5 RP) B und C sind richtig. Auf einem Monopolmarkt sei die Marktnachfrage durch = X (2200 − P ) / 20 gegeben. Die Kostenfunktion des Monopolisten laute K =2 X 3 − 80 X 2 + 2200 X . Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend? (x aus 5) A Im Marktgleichgewicht beträgt der Preis P* = 2000 . Falsch! Die Gewinnfunktion des G = PX − K = (2200 − 20 X ) X − ( 2 X − 80 X + 2200 X ) . 3 Monopolisten 2 Ableiten lautet der Gewinnfunktion ergibt G ′ = 2200 − 40 X − 6 X + 160 X − 2200 = X (120 − 6 X ) . 2 > 0 für < 0 für ′′ 120 − 12 X Unter Beachtung von G = X < 10 X > 10 folgt hieraus, dass die gewinnmaximale Angebotsmenge gegeben ist für X * = 20 . Der zugehörige Gleichgewichtspreis lautet P* = 1800 . B Im Marktgleichgewicht beträgt der Preis P* = 1800 . Richtig! Siehe Musterlösung zu Teilaufgabe A. C Die Angebotsmenge des Monopolisten lautet X * = 20 . Richtig! Siehe Musterlösung zu Teilaufgabe A. D Die Angebotsmenge des Monopolisten lautet X * = 10 . Falsch! Siehe Musterlösung zu Teilaufgabe A. E Der Monopolist erzielt im Gleichgewicht einen negativen Gewinn. Falsch! Der Gewinn des Monopolisten G= 1800 ⋅ 20 − ( 2 ⋅ 20 − 80 ⋅ 20 + 2200 ⋅ 20 )= 8000 . 3 2 ist gegeben durch Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Aufgabe 17 (5 RP) Seite 16 A und D sind richtig. Welche Aussagen zu den Grundlagen der Preisbildung im Monopol sind richtig? (x aus 5) A Im Monopolgleichgewicht entspricht der Preis stets dem Durchschnittserlös des Monopolisten. Richtig! Aus E = PX folgt E / X = P . B Im Monopolgleichgewicht entsprechen die Grenzkosten stets den Durchschnittskosten des Monopolisten. Falsch! C Im Monopolgleichgewicht sind die Grenzkosten des Monopolisten stets minimal. Falsch! D Im Monopolgleichgewicht stimmen Grenzerlös und Grenzkosten überein. Richtig! E Im Monopolgleichgewicht ist der Grenzerlös stets gleich null. Falsch! Der Grenzerlös ist gleich den Grenzkosten, die in der Regel positiv sind. Aufgabe 18 (5 RP) B und D sind richtig. 1 P . Das Gut X werde von zwei Firmen A, B mit den 3 Kostenfunktionen = K A 3 X A2 + 600 und = K B 3 X B2 + 600 angeboten. Die Firmen schließen einen idealtypischen Die Marktnachfrage nach einem Gut X laute = X 360 − Kartellvertrag ab, der für die Firmen A und B jeweils diejenige Produktionsmenge festschreibt, welche die Summe der Gewinne der Firmen A und B maximiert. Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend? A Im Kartellgleichgewicht bietet jede Firma 50 Einheiten des Gutes an. Falsch! Die Gewinnfunktion des Kartells lautet G= P( X A + X B ) ⋅ ( X A + X B ) − K A ( X A ) − K B ( X B ) = (1080 − 3( X A + X B ) ) ⋅ ( X A + X B ) − ( 3 X A2 + 600 ) − (3 X B2 + 600) . Im Gewinnmaximum muss gelten: ∂G = 1080 − 6( X A + X B ) − 6 X A = 1080 − 12 X A − 6 X B = 0 und ∂X A ∂G = 1080 − 6 X A − 12 X B = 0 . ∂X B Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Seite 17 Hieraus folgt X= X= 60 . A B B Im Kartellgleichgewicht bieten beide Firmen zusammen 120 Einheiten des Gutes an. Richtig! Vgl. die Musterlösung zu Teilaufgabe A. C Im Kartellgleichgewicht wählen die Firmen den Preis Pkart = 900 . Falsch! Die Firmen wählen den Preis PKart = 1080 − 3 ⋅120 = 720 . D Im Kartellgleichgewicht macht jede Firma einen positiven Gewinn. ( ) Richtig! Es gilt Gi = 720 ⋅ 60 − 3 ⋅ 602 + 600 = 31800 . E Falls sich Firma A an die Kartellvereinbarung hält und Firma B den Kartellvertrag bricht, maximiert die Firma B ihren Gewinn, wenn sie ihre Ausbringungsmenge absenkt. Falsch! Wenn sich Firma A an die Kartellvereinbarung hält, ist der Gewinn von Firma B gegeben durch G = ( 900 − 3 X B ) ⋅ X B − (3 X B2 + 600) . Somit gilt ∂G = 900 − 12 X B = 0 ⇔ XB = 75 . ∂X B Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Aufgabe 19 (5 RP) Seite 18 B, D und E sind richtig. Welche der folgenden Aussagen zur Monopolmacht durch Markteintrittskosten sind zutreffend? (x aus 5) A Liegt der nach Cournot-Preisbildung geltende gewinnmaximale monopolistische Preis oberhalb desjenigen Preises, ab dem potentielle Konkurrenten in den Markt gelockt werden, so hat die Existenz potentieller Konkurrenten keinen Einfluss auf das Verhalten des Monopolisten. Falsch! Vgl. KE 5, S. 24. B Liegt der nach Cournot-Preisbildung geltende gewinnmaximale monopolistische Preis unterhalb desjenigen Preises, ab dem potentielle Konkurrenten in den Markt gelockt werden, so hat die Existenz potentieller Konkurrenten keinen Einfluss auf das Verhalten des Monopolisten. Richtig! Vgl. KE 5, S. 24. C Der Monopolist betreibt Limit Pricing, wenn er bei seiner Preissetzung gerade an die Grenze geht, deren Unterschreitung zu einem Anlocken der Konkurrenz führen würde. Falsch! Er betreibt Limit Pricing, wenn er bei seiner Preissetzung gerade an die Grenze geht, deren Überschreitung zu einem Anlocken der Konkurrenz führen würde. D Haben potentielle Konkurrenten hohe Markteintrittskosten in Form von sunk costs, so kann der Monopolist positive Gewinne erzielen. Richtig! E Die Existenz potentieller Konkurrenten kann dazu führen, dass der Monopolist eine größere Angebotsmenge wählt, als die Angebotsmenge, welche zum Cournot’schen Punkt gehört. Richtig! Vgl. Übungsaufgabe 13. Aufgabe 20 (5 RP) A und E sind richtig. Welche Aussagen zur monopolistischen Konkurrenz sind zutreffend? (x aus 5) A Die gleichgewichtige Preis-Mengen-Kombination liegt auf der Nachfragekurve. Richtig! Vgl. KE 5, S. 38. B Der Gewinn des Anbieters ist positiv. Falsch! Der Gewinn ist null. C Es bestehen Marktzugangsbeschränkungen. Falsch! Vgl. KE 5, S. 38. Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 D Seite 19 Die Angebotsmenge unter monopolistischer Konkurrenz entspricht der gesellschaftlich optimalen Angebotsmenge, da der Anbieter diejenige Menge wählt, welch für ihn zu Nullgewinnen führt. Falsch! Die Angebotsmenge ist suboptimal. Vgl. KE 5, S. 39. E Ein Anbieter welcher unter monopolistischer Konkurrenz steht, wählt diejenige Angebotsmenge, die für ihn gewinnmaximal ist. Richtig! Vgl. KE 5, S. 38. Aufgabe 20 war die letzte Aufgabe. Musterlösung zur Klausur Theorie der Marktwirtschaft, September 2013 Musterlösung alle Aufgaben (je 5 Rohpunkte, Gewichtungsfaktor 1) Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 A X B X X X X X X C X X X X X X X D X X X X X X X X X X X X X X X X X X X E X X X X X X X X X X X X X Seite 20