Musterlösung OC 3

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3. Klausur
1. Aufgabe
a) Zeichnen Sie den Mechanismus für die säure-katalysierte Esterhydrolyse des unten
gezeigten Carbonsäureesters.
1P
0.5 P
0.5 P
H
O
O
O
H
OH
O
O
H2O
1P
1P
OH
OH
HO
O
H
H
O
OH
H -shift
O
H
H
O
O
H
1P
-H
wenn nur die Produkte richtig sind:
2P
O
O
1P
OH
OH
+
HO
b) Ein wichtiger Essigsäureester ist unter dem Namen Aspirin® bekannt. Zeichnen Sie
ihn und benennen Sie die Alkoholkomponente.
Zeichnung
COOH
O
1.5 P
O
Salicylsäure 1.5 P
c) Die Wirkungsweise des Aspirins® beruht auf einer Übertragung des Acetylrestes auf
das aktive Zentrum der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2. Die Seitenkette welcher
Aminosäure wird hierbei verestert?
Die Alkoholfunktion des Serins. 1 Punkt
3. Klausur
2. Aufgabe
a) Zeichnen Sie die Formel eines Dipeptids, das nur aus L-Alanin besteht, sowie die
mesomere Grenzstruktur dieses Dipeptids, die die Amidresonanz verdeutlicht.
H
N
H2N
O
H
OH
N
H2 N
O
O
OH
O
3 Punkte: alles richtig
2 Punkte: Stereochemie falsch oder Seitenkette nicht gewusst oder Mesomerie falsch
1 Punkt: nur allg. Dipeptid richtig
COOH
b) Zeichnen Sie die Fischer-Projektion von L-Tyrosin
H3N
H
CH2
in der Form, die im sauren
3P
Medium (pH = 1) überwiegend vorliegt.
OH
-1 P wenn Seitenkette
oder Stereochemie
oder Protonierung
falsch
c)
Welche physikalische Eigenschaft ist für die Auftrennung von Aminosäuren bei der
Chromatographie an Kieselgel bestimmend?
Polarität oder Hydrophilie/Hydrophobie
d) Bei welchem pH-Wert wandern
elektrophoretischen Auftrennung nicht?
isoelektrischer Punkt
e)
1.5 Punkte
Aminosäuren/Peptide/Proteine
bei
1.5 Punkte
Was ist der Unterschied zwischen "essenziellen" und "nicht-essenziellen"
Aminosäuren (1-2 Sätze)?
nicht-essenzielle Aminosäuren können von unserem Körper
aufgebaut werden, essenzielle AS dagegen nicht
1 Punkt
der
3. Klausur
3. Aufgabe
a)
Markieren Sie für beide Bausteine der Saccharose das anomere Zentrum (Pfeil) und
geben Sie dessen Konfiguration (α oder β) an.
OH
O
HO
HO
HO
HO
α
O
β
O
HO
OH
OH
je 1 Punkt pro Pfeil und Konfiguration
b) Handelt es sich bei der Saccharose um einen reduzierenden oder nicht-reduzierenden
Zucker?
nicht-reduzierend 1 Punkt
c)
Durch welche chemische Reaktion lassen sich reduzierende von nicht-reduzierenden
Zuckern unterscheiden?
Fehling- oder Tollens-Probe (Umsetzung mit Silber(I), Silberspiegel)
2 Punkte
d) Zeichnen Sie die beiden Bausteine der Saccharose in der Fischer-Projektion
(offenkettige Form) und benennen Sie jeweils die Monosaccharide.
O
H
OH
1P
H
HO
HO
H
H
H
OH
H
OH
H
OH
H
OH
OH
OH
D-Glucose
1P
O
OH
0.5 P
D-Fructose
0.5 P
3. Klausur
4. Aufgabe
Die Saccharose wird in unserem Körper zunächst in ihre beiden Monosaccharid-Bausteine
hydrolysiert. Die hieraus resultierende Glucose wird dann in der Glycolyse zunächst in
Fructose-1,6-bisphosphat umgewandelt, welches dann durch Aldolase B in zwei C3Bausteine aufgespalten wird.
2-
O PO3
2-
O
O PO3
HO
Glucose
O
HO
H
Dihydroxyacetonphosphat
H
OH
H
OH
OH
H
OH
O PO32-
O PO32-
O
OH
H
2P
O PO32-
Fructose-1,6-bisphosphat
Glycerinaldehyd3-phosphat
a)
Dihydroxyacetonphosphat wird zur weiteren Verwertung in der Glycolyse in
Glycerinaldehyd-3-phosphat umgewandelt. Zeichnen Sie in das obige Schema das
Intermediat, das hierbei durchlaufen wird.
b) Wie nennt man die chemische Reaktion, in der die Fructose unter C-C-Bindungsbruch
in die beiden C3-Bausteine gespalten wird? (Hinweis: Die Rückreaktion, d.h. die
Kupplung von zwei Molekülen unter C-C-Bindungsbildung, wurde von Ihnen im
Praktikum durchgeführt)
Retro-Aldolreaktion 2 Punkte
c)
bei Aldolreaktion
1 Punkt
Phosphoenolpyruvat ist ein sogenanntes "energiereiches" Phosphat, das in der Lage
ist, sein Phosphat auf ADP zu übertragen. Vervollständigen Sie bitte das unten
gezeigte Schema.
2P
2P
O
ADP
O P
O
O
ATP
OH
O
O
Phosphoenolpyruvat
O
O
O
O
O
Enolpyruvat
Pyruvat
d) Die Reaktion von Phosphenolpyruvat zu Pyruvat ist stark exotherm. Was ist die
Ursache für den großen Energiegewinn (1 Satz)?
Nach Übertragung des Phosphats kann das Enol in die energetisch
viel günstigere Keto-Form tautomerisieren 2 Punkte
3. Klausur
5. Aufgabe
a) Bennen Sie die eingekreisten funktionellen Gruppen des Oseltamivirs.
A)
Ether
1 Punkt
B)
Alken
1 Punkt
C)
Carbonsäureester
1 Punkt
D)
Amin
1 Punkt
E)
Carbonsäureamid
1 Punkt
b) Zeichnen Sie die allgemeine Struktur eines Fettes.
O
O
R
O
O
O
c)
O
R
2P
R
Aus welchen Untereinheiten sind die Bausteine (Nucleotide) der RNA aufgebaut?
Phosphorsäure (-diester) 1 Punkt
D-Ribose (Zucker) 1 Punkt
Nucleobase
1 Punkt
3. Klausur
6. Aufgabe
a)
Zeichnen Sie von der unten gezeigten Verbindung alle möglichen Stereoisomere und
kennzeichnen Sie eindeutig in welcher stereochemischen Beziehung (enantiomer,
diastereomer) die Isomere zueinander stehen.
enantiomer
O
O
1P
0.5 P
1P
O
OH
OH
OH
NH2
NH2
NH2
diastereomer
1P
diastereomer
diastereomer
1P
1P
O
O
OH
OH
NH2
NH2
enantiomer
0.5 P
b) Bei der gezeigten Verbindung handelt es sich um die Aminosäure Isoleucin. Zeichnen
Sie die beiden Isomere, die die L-Konfiguration aufweisen, in der Fischer-Projektion.
COOH
H
H2N
H3C
H
H
CH2CH3
1.5 P
c)
COOH
H2N
H
CH3
CH2CH3
1.5 P
Was ist ein Racemat?
1:1-Gemisch aus 2 Enantiomeren 1 Punkt
3. Klausur
7. Aufgabe
Für die Reaktion R-X + Nu → R-Nu + X findet man folgendes Reaktionsdiagramm:
A
jeweils 1 P
G
C
A
B
B
R
R-X
D
R-Nu
Reaktionskoordinate
a)
Vervollständigen Sie das Freie-Enthalpie-Diagramm der Reaktion, indem Sie den
zutreffenden Buchstaben A – D in die leeren Kreise setzen:
A - Übergangszustand
B - Aktivierungsenergie
C - Zwischenstufe
D - Freie Reaktionsenthalpie
b) Bei der obigen Reaktion handelt es sich um eine SN1-Reaktion (nucleophile
Substitution). Geben Sie das Geschwindigkeitsgesetz der Reaktion für die Abnahme
an R-X an.
–d [R-X]/dt = k1 * [R-X]
c)
Die Reaktion läuft in zwei
geschwindigkeitsbestimmend?
Schritten
1.5 Punkte
ab.
Welcher
dieser
Schritte
ist
Der erste Schritt ist geschwindigkeitsbestimmend. 1.5 Punkte
d) Wenn Sie in einer SN1-Reaktion ein enantiomerenreines Startmaterial R-X einsetzen,
wird das Produkt R-Nu in Normalfall stereochemisch gesehen wie vorliegen?
als Racemat 1 Punkt
3. Klausur
8. Aufgabe
a) Wichtige Biomoleküle in der belebten Natur sind Peptide (A), Kohlenhydrate (B),
Nukleinsäuren (C), Fette (D) und Phospholipide (E). Ordnen Sie bitte die folgenden
funktionellen Gruppen bzw. Strukturelemente zu, die in den entsprechenden
Verbindungsklassen enthalten sind, indem Sie den entsprechenden Buchstaben hinter
die Namen schreiben.
- Carbonsäureester
D und E
- Carbonsäureamid
A
- Halbacetal und Acetal
je 1 Punkt
1 Punkt
B
2 Punkte auch ok, wenn C angegeben
wurde
- Phosphorsäurediester
D und E
- Glycerintriester
- Nukleobase
C und E
C
je 1 Punkt
je 1 Punkt
1 Punkt
Für jeden falschen Buchstaben 1 Punkt Abzug
b) Was ist der Unterschied zwischen "essenziellen" und "nicht-essenziellen"
Aminosäuren und welche Folgen hat dies für die Ernährung des
Menschen (1 - 2 Sätze) ?
hier nicht beantworten, war schon Frage 2d
3. Klausur
9. Aufgabe
a)
Zeichnen Sie das Produkt der unten gezeigten Reaktion und benennen Sie die
funktionellen Gruppen der Startverbindungen und des Produkts.
H
+
O
0.5 P
1.5 P
H
H2N
N
Imin
0.5 P
prim. Amin
Aldehyd
0.5 P
b) Im Verlauf des Aminosäure-Katabolismus wird der Stickstoff in einer Sequenz von
Transaminierungsreaktionen von der Aminosäure auf α-Ketoglutarat übertragen, wobei
der Cofaktor Pyridoxalphosphat als Shuttle dient. Vervollständigen Sie bitte das
gezeigte Reaktionsschema und benennen Sie das aus α-Ketoglutarat entstehende
Produkt.
O
R
O
R
O
NH3
2P
O
O
Transaminierung
+
+
O
NH2
R´
R´
Cofaktor
Cofaktor
R' =
O
O
O
OH
2-
O3PO
O
N
O
α-Ketoglutarat
Transaminierung
NH3
O
O
O
2P
O
Name ?
Glutamat oder
Glutaminsäure
c)
1P
Benennen Sie die Krankheit, die ihre Ursache im mangelhaften Abbau der
Aminosäure Phenylalanin hat.
Phenylketonurie 2 Punkte
3. Klausur
10. Aufgabe
a)
Zeichnen Sie die folgenden funktionellen Gruppen, wobei sie organische Reste mit R,
R', etc. abkürzen können.
- sekundärer Alkohol
R
OH
1P
R'
- sekundäres Amin
R
N H
1P
R'
- Hydrazon
R''
N
R
N
1P
R'
- Carbonsäurechlorid
O
1P
R
Cl
- Halbacetal
OH
R
OR'
1P
H
- Thioester
O
R
S
R'
1P
b) Definieren Sie den Begriff "Katalysator".
Ein Katalysator ist eine Substanz, die die Aktivierungsenergie einer
Reaktion herabsetzt und damit die Gleichgewichtseinstellung
beschleunigt. Sie geht unverändert aus der Reaktion hervor, verändert
jedoch nicht die Thermodynamik der Reaktion 3 Punkte
c) Welche Biomoleküle fungieren in der belebten Natur als Katalysatoren?
Proteine bzw. Enzyme 1 Punkt
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