Antidepressiva und Schmerz

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7. gesamtösterreichisches IC-Patiententreffen
10.Oktober 2008
„ Einsatz der Antidepressiva in der
Behandlung von Schmerz und Depression“
Dr. K. Yazdi
Schmerzklinik
Abteilung für Neurologie und Psychiatrie
Antidepressiva werden in der Behandlung der chronischen
Schmerzen sehr häufig verwendet, weil:
1. Chronische Schmerzzustände depressive
Zustände verursachen und verstärken:
– Schmerzen  Stress
– Chron. Schmerzen  lang dauernder Stress
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 Einschränkung der Lebensqualität
 Schlafstörung
 Interesselosigkeit
 Hoffnungslosigkeit
• u.s.w.
 Depression
Die typischen Symptome einer Depression sind:
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depressive Stimmung
Unfähigkeit Freude zu empfinden
Interesseverlust an Allem
Hoffnungslosigkeit, Schuldgefühle
reduzierte Konzentrationsfähigkeit
Verlangsamung des Denkens
Gedankenkreisen um depressive Inhalte
Schlafstörungen: das Morgentief, frühes
Aufwachen, Schlafstörungen in der zweiten
Nachthälfte und Niedergeschlagenheit
• Appetitverlust, Verlust des sexuellen Interesses
• Selbstmordgedanken !
Antidepressiva werden in der Behandlung der chronischen
Schmerzen sehr häufig verwendet, weil:
2. Antidepressiva unabhängig von
Depression schmerzlindernd wirken!
– Medikamente 1. Wahl bei vielen
Schmerzformen, bei denen „normale
Schmerzmittel“ oft nicht dauerhaft wirksam
sind: 3 Beispiele:
• Neuropathische Schmerzen
• Fibromyalgie
• Atypischer Gesichtsschmerz
Antidepressiva wirken:
A. antidepressiv
B. schmerzlindernd:
1. Über absteigende schmerzhemmende Bahnen:
Antidepressiva wirken:
A. Antidepressiv
B. Schmerzlindernd:
1. Über absteigende schmerzhemmende Bahnen:
2. Direkte Hemmung / Abschwächung der
Schmerzweiterleitung:
Chemische Überträgerstoffe der
Informationen zwischen den Nervenzellen:
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Acetylcholin
Noradrenalin
Serotonin
Dopamin
usw.
Wichtiges bei Antidepressiva:
• Keine Abhängigkeit!
• Hauptwirkung erst nach 2-3 Wochen,
oft später!
• Nebenwirkungen sofort! Diese
werden dann meist besser und
verschwinden!
• Kopfschmerz
Antidepressiva:
• Nebenwirkungen je nach Art der Antidepressiva:
• Kardiovaskuläre Störungen wie Blutdrucksenkung und
Herzrythmusstörungen
• Verstopfung
• Schwierigkeiten beim Wasser lassen v.a. bei Männern
• Schlafstörungen
• Zittern, Erregungszustände
• Mundtrockenheit
• Libidoverlust
• Gewichts zu-/-abnahme
• Lichtempfindlichkeit der Haut (Johanniskraut)
• Übelkeit
• Taubheitsgefühle (Kopf)
Gruppen der Antidepressiva:
• Trizyklische Antidepressiva:
– Saroten ®, Anafranil ®, Tofranil ®, Imipramin ®
•
Tetrazyklische AD:
– Ludiomil®
• Selektiver Serotonin-/Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer
(SSNRI):
– Efectin®, Ixel®, Cymbalta®
• Noradrenalin-Serotonin-selektive Antidepressiva (NaSSA):
– Mirtabene®, Remeron®
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Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) :
– Seropram®, Citalopram®, Pram®, Seroxat®, Gladem®, Tresleen®,
Cipralex®, Fluctine®
Selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI)
– Edronax®
Serotonin-Antagonist-Reuptake-Hemmer (SARI):
– Trittico®
Pflanzliche Antidepressiva:
• Johanniskraut:
• Tabletten, Tee
• Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
und Anti-Baby-Pille
• Baldrianwurzel, Melisse und Hopfen
gegen Angst- und Unruhezustände
7. gesamtösterreichisches IC-Patiententreffen
10.Oktober 2008
Danke für die Aufmerksamkeit
Dr. K. Yazdi
Schmerzklinik
Abteilung für Neurologie und Psychiatrie
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