Dickdarmkrebs - Ö1

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DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE
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RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Die Sendung
Die Sendereihe „Der Radiodoktor“ ist seit 1990 das Flaggschiff der
Gesundheitsberichterstattung von Ö1. Jeden Montag von 14.05 bis 14.40 Uhr
werden interessante medizinische Themen in klarer informativer Form
aufgearbeitet und Ö1- Hörerinnen und -Hörer haben die Möglichkeit, telefonisch
Fragen an das hochrangige Expertenteam im Studio zu stellen.
Wir über uns
Seit September 2004 moderieren Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz, Univ.-Prof. Dr.
Karin Gutiérrez-Lobos, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und Dr. Christoph
Leprich die Sendung.
Das Redaktionsteam besteht aus Mag. Nora Kirchschlager, Uschi Mürling-Darrer,
Dipl. Ing. Eva Obermüller, Dr. Doris Simhofer, Dr. Michaela Steiner,
Dr. Ronny Tekal-Teutscher und Dr. Christoph Leprich.
Das Service
Seit dem 3. Oktober 1994 gibt es das, die Sendereihe flankierende, Hörerservice,
das auf größtes Interesse gestoßen ist.
Unter der Wiener Telefonnummer 50 100 ist „Der Radiodoktor“ mit
Kurzinformationen zur aktuellen Sendung die ganze Woche per Tonband abrufbar.
Die zu jeder Sendung gestaltete Infomappe mit ausführlichen
Hintergrundinformationen, Buchtipps und Anlaufstellen komplettiert das Service
und stellt in der Fülle der behandelten Themen eigentlich bereits ein kleines
Medizin-Lexikon für den Laien dar.
Die Partner
Ermöglicht wird die Radiodoktor-Serviceleiste durch unsere Partner: die
Österreichische Apothekerkammer und das Österreichische Bundesministerium für
Gesundheit.
An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Partnern für die
Zusammenarbeit der letzten Jahre bedanken!
Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in dieser Infomappe
zumeist auf die weiblichen Endungen, wie z.B. PatientInnen, ÄrztInnen etc. verzichtet haben.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS – EFFIZIENTE VORSORGE UND
THERAPIE
Mit Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz
14. November 2011, 14.05 Uhr, Ö1
Infomappe: Dr. Michaela Steiner
Redaktion: Dipl. Ing. Eva Obermüller
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INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
DICKDARMKREBS – EFFIZIENTE VORSORGE UND THERAPIEN
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Vermeidbarer Dickdarmkrebs
6
Epidemiologie
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Aufgaben des Dickdarms
Der Verdauungstrakt
Der Dickdarm
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8
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Risikofaktoren
Nicht genetische Risikofaktoren
Empfehlung
Genetische Risikofaktoren
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9
9
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Entstehung des Dickdarmkrebs
Tumorsuppressoren
Wachstumsfaktoren
Lokalisation
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11
11
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Warnzeichen
Blutbeimengungen im Stuhl
Schleimhautauflagerungen
Die Warnsignale zusammengefasst
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13
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Diagnostik
Anamnese und klinische Untersuchung
Tests auf Blut im Stuhl
Weitere Stuhltests
Laboruntersuchungen
Darmspiegelung (Koloskopie)
Kolon-Kontrasteinlauf
Ultraschalluntersuchung
Thorax-Röntgen
Computer- und Magnetresonanztomografie
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RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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INHALTSVERZEICHNIS
Behandlung des Dickdarmkarzinoms
TNM-Klassifikation
UICC-Klassifikation
Operation
Strahlentherapie
Chemotherapie
Monoklonale Antikörper (Biologika)
Allgemeines
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Früherkennung und Vorsorge
Projekt „Burgenland gegen Dickdarmkrebs“
22
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Nachsorge
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ANLAUFSTELLEN
BUCH- UND BROSCHÜRENTIPPS
INFO-LINKS
SENDUNGSGÄSTE
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RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
DICKDARMKREBS – EFFIZIENTE VORSORGE UND
THERAPIEN
Krebserkrankungen stellen für die meisten Menschen ein Schreckgespenst dar.
Immerhin nehmen sie in der westlichen Welt nach wie vor den zweiten Platz der
Todesursachen hinter Herz-Kreislauferkrankungen ein. Aber im Gegensatz zu
diesen verbinden die Menschen Krebserkrankungen mit Leiden, mit Schmerzen
und qualvollem Sterben.
Das trifft heute zum Glück für viele Krebserkrankungen dank verbesserter
Therapie nicht mehr in dem Ausmaß zu, vor allem was Leiden und Schmerzen
betrifft. Was bleibt, ist immer noch, dass viele Krebsformen mehr oder weniger
plötzlich aus dem Nichts auftauchen, sich bei Diagnose oft bereits in einem
fortgeschrittenen Stadium befinden und daher unheilbar sind.
Unter allen Krebsformen gibt es dabei jedoch eine einzige Ausnahme: den
Dickdarmkrebs (kolorektales Karzinom). Der Dickdarmkrebs (DDK) ist der einzige
Krebs, von dem man weiß, dass er in der Regel sehr langsam über etliche Jahre
entsteht. Und genau das eröffnet die einzigartige Möglichkeit, diesen Krebs durch
gezielte Vorsorgeuntersuchungen rechtzeitig zu erkennen – das heißt in seinen
Vorformen oder Frühstadien – und durch Entfernung der Vor- bzw. Frühformen
eine dauerhafte Heilung zu erzielen.
Doch auch auf dem Gebiet der Therapie hat sich in den letzten Jahren sehr viel
getan. Vor allem die Immuntherapie ermöglicht vielen Patienten mit DDK Heilung
bzw. ein um Jahre verlängertes Leben mit guter Lebensqualität.
VERMEIDBARER DICKDARMKREBS
Elisabeth B. ist 84 Jahre alt. Begonnen hat alles 2003. Damals wurde die bis
dahin gesunde Frau mit starken Bauchschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert und
in der Folge eine Divertikulitis diagnostiziert. Eine Dickdarmspiegelung
(Koloskopie) war aufgrund der akuten Entzündung nicht indiziert, wurde der
Patientin jedoch bei der Spitalsentlassung empfohlen.
Frau B. hat sie nicht durchführen lassen. Sie hatte Angst vor der Untersuchung,
von der sie viel Negatives gehört hatte, und sie reagierte darauf mit Verdrängung.
Drei Jahre später wurde sie mit Darmverschluss im Krankenhaus aufgenommen
und sofort koloskopiert. Die Diagnose war Dickdarmkarzinom. Sie wurde operiert
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
und als geheilt entlassen. Leider traten 2010 Lebermetastasen und in weiterer
Folge ein Krebsbefall des Bauchfells auf. Seither bekommt sie immer wieder
Chemotherapie sowie eine Immuntherapie. Die Chemotherapie vertrage sie nicht
sehr gut, meint sie, vor allem große Abgeschlagenheit mache ihre zu schaffen. Die
Beschwerden habe sie jedoch nur während der Therapiezyklen. Abgesehen davon
führt sie aber ein normales Leben. Die rüstige Frau geht sogar noch in gewissem
Ausmaß ihrer beruflichen Tätigkeit nach.
Heute, nach vielen mittlerweile durchgeführten Koloskopien, hat die Untersuchung
ihren Schrecken verloren. Die „sanfte Koloskopie“ empfindet Frau B. als
„überhaupt kein Thema“ und meint, sie hätte die Untersuchung schon anfangs
vornehmen lassen sollen.
Und sie empfiehlt allen Menschen, unbedingt die Möglichkeit der VorsorgeKoloskopie in Anspruch zu nehmen. Ein Schicksal wie ihres könne anderen
dadurch erspart bleiben.
EPIDEMIOLOGIE
In Österreich treten DDK mit einer Häufigkeit (Inzidenz) von etwa 30 auf 100.000
Einwohner auf. Das entspricht 4.500 Neuerkrankungen pro Jahr. Männer sind
dabei etwas häufiger betroffen als Frauen, nämlich 1,7-fach. Vor dem 40.
Lebensjahr ist DDK sehr selten, 90 Prozent der Fälle treten nach dem 50.
Lebensjahr auf, ab diesem Alter nimmt die Häufigkeit signifikant zu. Der
Altersgipfel des DDK liegt zwischen dem 60. und dem 75. Lebensjahr.
Seit etwa 2003 ist die Inzidenzrate im Sinken begriffen. Dies liegt an mehreren
Faktoren. Einerseits sind heute die Risikofaktoren (s.u.) besser kontrolliert,
andererseits haben sich Vorsorge und Therapiemöglichkeiten verbessert.
Die Todesrate (Mortalität) des DDK liegt immer noch bei etwa 50 Prozent, das
bedeutet in Österreich etwa 2.200 Todesfälle pro Jahr. Damit nimmt das DDK in
der Todesursachenstatistik unter den Krebserkrankungen den zweiten Rang ein.
Auch die Mortalitätsrate des DDK ist den letzten vier bis fünf Jahren aus den
genannten Gründen gesunken, und zwar in der westlichen Welt um etwa ein
Viertel.
Weltweit schätzt man etwa 1,2 Neuerkrankungen pro Jahr, sowie etwa 600.000
Todesfälle.
Quelle:
Interview Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Gerald Prager
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
AUFGABEN DES DICKDARMS
Um die Funktion des Dickdarms und die Signale, die er uns gibt, richtig deuten zu
können, muss man sich seiner Aufgaben innerhalb des Verdauungstraktes
vergegenwärtigen.
Quelle: http://www.dccv.de/crohncolitis/grundlagen/verdauungstrakt/darm.php
Der Verdauungstrakt
Die Nahrung, die wir aufnehmen, wird zunächst im oberen Magen-Darm-Trakt auf
die Resorption, also die Aufnahme der Nährstoffe aus der Nahrung, vorbereitet.
Beim Kauen wird die Nahrung zerkleinert. Außerdem arbeiten Enzyme des
Speichels bereits an der ersten Aufschließung der Nahrung. Über die Speiseröhre
gelangt der Speisebrei in den Magen, wo er weiter aufbereitet wird. Im
Zwölffingerdarm kommen die Enzyme der Bauchspeicheldrüse dazu und schließen
den Nahrungsbrei soweit auf, dass die Nährstoffe in den Körper aufgenommen
werden können (Resorption). Die eigentliche Resorption erfolgt im anschließenden
Dünndarm.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
Der Dickdarm
Die Innenwand des Darmes ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, auf der sich
der Stuhl - von den Darmmuskeln vorangetrieben - zum After bewegt. Über diesen
wird der Stuhl schließlich entleert.
Der Dickdarm (Kolon) schließt an den Dünndarm an und endet im Anus (After).
Der unverdauliche Rest des Nahrungsbreis gelangt in den Dickdarm und wird dort
„eingedickt“, indem ihm Wasser entzogen wird. Der Dickdarm ist etwa 120 bis
150cm lang und gliedert sich in folgende Abschnitte: Colon ascendens
(aufsteigender Dickdarm), Colon transversum (querverlaufender Dickdarm), Colon
descendens (absteigender Dickdarm), Sigmoid (im auch Deutschen Sigmoid
genannt) und Rectum (Mastdarm). Der Dickdarm hilft, den Flüssigkeitsausgleich
im Körper zu regulieren. Bei der Passage durch den Dickdarm wird der
Wassergehalt um ca. 75 Prozent vermindert! Auch im Mastdarm kommt es
nochmals zu einer Wasser-Resorption - da diese Passage mit ca. 15 bis 20 cm im
Vergleich zum Dickdarm relativ kurz ist, kann hier nur mehr relativ wenig Wasser
resorbiert werden.
RISIKOFAKTOREN
Hauptrisikofaktoren für DDK sind das Alter und das Vorhandensein von
Darmpolypen (s.u.). Daneben zählt der Lebensstil zu den wichtigsten
Risikofaktoren.
Nicht genetische Risikofaktoren
Dies betrifft die Ernährung – Zufuhr hoher Mengen an rotem Fleisch und
Fleischwaren, geringe Ballaststoffaufnahme, Zuckerzufuhr (etwa in Schokoriegeln
oder in zuckerhaltigen Sodagetränken), erhöhte Kalorienzufuhr insgesamt (damit
Übergewicht), sowie Alkoholkonsum.
Weitere Risikofaktoren stellen Vitamin D-Mangel, Zigarettenkonsum sowie
Bewegungsmangel dar.
Empfehlung
Zur Risikoreduktion wird Menschen mit einem Body-Mass-Index über 25kg/m2
eine Gewichtsreduktion angeraten. Des Weiteren sollte auf regelmäßige Bewegung
geachtet werden, wobei Studien ergeben haben, dass bereits eine moderate
körperliche Betätigung von 30 bis 60 Minuten täglich zu einer Reduktion des
DDK-Risikos führt.
Auf Zigaretten sollte verzichtet werden.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
Rotes Fleisch und Fleischprodukte sollten nicht täglich verzehrt werden, dafür
sollten häufiger Obst und Gemüse gegessen werden. Einschränkung des
Alkoholkonsums senkt das DDK-Risiko, ebenso wie Folsäure- und kalziumreiche
Ernährung.
Umgekehrt jedoch reduzieren hoher Fischkonsum, fettarme Ernährung bzw. die
Zufuhr von Vitamin C nicht nachweislich das DDK-Risiko, ebenso nicht die Zufuhr
von Mikronährstoffen.
Genetische Risikofaktoren
Für drei bis fünf Prozent der Fälle von DDK ist eine vererbliche Ursache
nachzuweisen.
Bei etwa fünf Prozent davon liegt die früher als Lynch-Syndrom, nunmehr als
hereditäres nicht-polypöses kolorektales Karzinom (HNPCC) bezeichnete
Erkrankung vor. Dabei handelt es sich um eine autosomal-dominant vererbte
Erkrankung, bei der es neben dem Darmkrebs auch zu Brustkrebs, Gebärmutterund Eierstockkrebs kommen kann.
Diese Krebsform tritt in der Regel bereits vor dem 50. Lebensjahr auf (Adenome
bereits zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr) und ist am häufigsten im Colon
ascendens lokalisiert. Ein höhergradiger Verdacht auf ein HNPCC besteht dann,
wenn Verwandte 1. Grades diese Erkrankung bereist im jüngeren Alter hatten. Bei
Verdacht auf ein HNPCC werden eine Gendiagnostik sowie frühzeitige
Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt.
In weniger als ein Prozent der veerblichen DDK liegt eine familiäre adenomatöse
Polypose (FAP) vor. Bei dieser autosomal-dominant vererbten Erkrankung kommt
es bereits im Kindesalter zu einer Vielzahl von Polypen im Dickdarm. Die
Wahrscheinlichkeit, ein Karzinom zu entwickeln, liegt bei diesen Patienten bei
nahezu 100 Prozent. Häufig erfordet diese Erkrankung eine totale Entfernung des
Dickdarms (Kolektomie) bereits im jugendlichen Alter.
Die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie führt das
„Österreichische Polyposeregister“ unter der Koordination von Univ.-Prof. Dr.
Judith Karner-Hanusch von der Chirurgischen Universitätsklinik Wien, in dem bis
jetzt 210 betroffene Familien mit 357 Erkrankten und 859 Risikopatienten
identifiziert wurden. Bei 48 Patienten lag bei der Erstoperation der Polypose
bereits ein Karzinom vor.
Neben den genannte existieren noch eine Reihe weiterer seltener genetischer
Syndrome mit erhöhtem DDK-Risiko.
Quellen:
Interview Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Gerald Prager
S3-Leitlinie „Kolorektales Karzinom“, AWMF Leitlinien Register Nr. 021/007
http://www.oeggh.at/index.php?option=com_content&task=view&id=144
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
ENTSTEHUNG DES DICKDARMKREBS
Zumeist entwickelt sich der DDK über gutartige Vorstufen, die Adenome
(Polypen). Dies geschieht in einer Abfolge von Veränderungen, die mehrere
genetische Veränderungen erfordern, der sogenannten Adenom-Karzinom-Sequenz
nach Fearon und Vogelstein.
Tumorsuppressoren
Normalerweise sind im Körper die Tumorsuppressoren aktiv. Als
Tumorsuppressoren werden von Genen kodierte Proteine bezeichnet, die sich in
Zellen befinden und diese in einem Wachstumsstillstand halten. Das heißt, sie
regulieren den Zellzyklus oder lösen die Apoptose (Zelltod) aus und verhindern so
eine Tumorentstehung. Spontane genetische Mutationen führen schrittweise zu
einer Inaktivierung der Tumorsuppressoren. So kommt es im Fall des DDK zuerst
zu einer gutartigen Vermehrung von Zellen der Schleimhaut, einem Adenom.
Dieses überschreitet die Basalmembran, die Grenze zwischen Darm und
anschließendem Gewebe, nicht.
Schreitet die Inaktivierung der Tumorsuppressoren fort, kommt es schließlich zur
Mutation des Tumorsuppressors p53, der eine kritische Rolle bei der malignen
Entartung spielt. Damit gehen die Kontrollmechanismen in den Zellen verloren, es
kommt zu einer ungebremsten Zellteilung, zusätzlich sind die entarteten Zellen
vor dem Zelltod geschützt. Damit ist das Karzinom entstanden, das weiterwächst
und die Organgrenzen überschreiten kann.
Wachstumsfaktoren
Eine große Rolle unter anderem für das Tumorwachstum spielen sogenannte
Wachstumsfaktoren. Einer davon ist der Epidermal Growth Factor (EGF), der
zusammen mit Rezeptoren, den Epidermal Growth Factor-Rezeptoren (EGFR), die
Ausbildung verschiedenster Zellen stimuliert.
Als Angiogenese bezeichnet man die Neubildung von Blutgefäßen. Diese spielt
nicht nur physiologisch eine Rolle, sondern auch bei vielen malignen Tumoren. Ab
einer bestimmten Tumorgröße sind Blutgefäße essenziell, um eine ausreichende
Versorgung des Tumors mit Sauerstoff und Nährstoffen zu gewährleisten.
Angiogenetische Wachstumsfaktoren spielen bei der Bildung von Blutgefäßen eine
große Rolle. Einer davon ist der Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF).
Neue Therapieansätze beim DDK zielen darauf ab, Wachstumsfaktoren für Tumor
und Gefäße zu inaktivieren und so das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
Lokalisation
DDK tritt in den verschiedenen Abschnitten des Darms unterschiedlich häufig auf.
Prozentuale Verteilung der Darmkrebslokalisationen:
© OnVista Media GmbH
Quelle:
http://www.m-ww.de/krankheiten/magen_darm_erkrankungen/darmkrebs.html
Die häufigsten Lokalisationen sind das Rectum und das Colon descendens (linke
Colon). Diese können mittels einer Koloskopie relativ leicht erkannt werden. Im
Gegensatz dazu stellen die Karzinome im Colon ascendens (rechtes Colon) eine
Herausforderung dar. Sie sind zwar wesentlich seltener, wachsen aber oft
aggressiver und sind aufgrund der vom After weiter entfernten Lokalisation durch
eine Koloskopie schwieriger erfassbar. Daher werden sie oft auch später erkannt
und haben dadurch eine schlechtere Prognose. Die Richtlinien empfehlen daher
eindeutig, eine Vorsorgekoloskopie immer bis zur Ileocoecalklappe (dort
benachbart geht der Wurmfortsatz ab) durchzuführen.
Quelle:
Interview Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Gerald Prager
WARNZEICHEN
Leider verursacht Dickdarmkrebs eher spät Symptome, die noch dazu nicht sehr
spezifisch sind. Der Körper kann mit verschiedenen Anzeichen reagieren. So kann
der Tumor - vor allem im fortgeschrittenen Stadium - den Darm gleichsam
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
verengen, Mediziner sprechen von einer Stenose. Diese Stenose behindert
natürlich das ungehinderte Passieren des Darminhalts oder verschließt im
schlimmsten Fall den Darm vollkommen. Der Patient leidet in diesem Fall unter
erheblichen Schmerzen.
Blutbeimengungen im Stuhl
Eine entzündete oder bereits bösartig veränderte Darmschleimhaut blutet leicht.
Die daraus resultierenden Blutbeimengungen sind jedoch meist nicht mit freiem
Auge im Stuhl zu erkennen. Mit Hilfe von Blutuntersuchungen im Stuhl
„verstecktes“ Blut im Labor nachgewiesen werden.
Schleimhautauflagerungen
Um den Kot weiter zu transportieren, produziert die Darmschleimhaut Schleim als
Gleitmittel. Manche Karzinome, die aus schleimbildenden Zellen der
Darmschleimhaut entstanden sind, führen zu einer erhöhten Schleimproduktion.
So können auch vermehrte Schleimauflagerungen am Stuhl ein Zeichen von
Entzündungen, Polypen oder Darmkrebs sein.
Die Warnsignale zusammengefasst





Blutbeimengungen oder Schleim im Stuhl
Änderungen der Stuhlgewohnheiten, wie Durchfälle, Verstopfungen
bleistiftartiger Stuhl oder Stuhlformverengungen
Darmkrämpfe, Bauchschmerzen, Erbrechen, Schmerzen bei der
Darmentleerung
Ungewollter Abgang von Stuhl bei Blähungen
Unerklärlicher Gewichtsverlust, permanente Müdigkeit und verminderte
Leistungsfähigkeit, Blässe und Blutarmut.
Viele dieser Beschwerden können auch bei harmlosen Darmerkrankungen
auftreten, sie können aber auch ein Alarmzeichen für Darmkrebs sein.
Da die Veränderungen bei Darmkrebs oft nur langsam eintreten, bemerken viele
Patienten die Erkrankung nicht. So berichtet nur ein geringer Prozentsatz der
Betroffenen von Änderung der Stuhlgewohnheiten und von „Bauchschmerzen“.
Blutauflagerungen auf dem Stuhl können das einzige Frühzeichen von Darmkrebs
sein und sollten in jedem Fall genau abgeklärt werden.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
DIAGNOSTIK
Von den nachfolgend aufgezählten Untersuchungen eignen sich die Koloskopie
und der Stuhltest auf okkultes Blut auch für die Vorsorgeuntersuchung.
Anamnese und klinische Untersuchung
Im Bereich der Vorsorge sollte ein ärztliches Gespräch um das 40. Lebensjahr
stattfinden. Wichtig ist vor allem, neben aktuellen relevanten Beschwerden die
Familienanamnese zu erheben. Also, ob und welche Verwandte eventuell unter
Darmkrebs gelitten haben. Bei Verdacht auf eine vererbbare Krebserkrankung ist
ein anderes (engmaschigeres) Vorgehen notwendig als bei gesunden Personen.
An das Gespräch angeschlossen wird eine allgemein körperliche Untersuchung
einschließlich einer digital-rektalen Untersuchung (Untersuchung des Enddarms
mit dem Finger).
Tests auf Blut im Stuhl
Der Test auf okkultes (verstecktes) Blut im Stuhl eignet sich gut als ScreeningMethode im Bereich der Vorsorge. Polypen bluten ab einer Größe von einem
Zentimeter, und bei 70 Prozent aller Karzinome findet sich Blut im Stuhl.
Allerdings bluten nicht alle Karzinome gerade zum Zeitpunkt der Untersuchung.
Die Vorteile dieses Tests sind die einfache Durchführbarkeit, der niedrige Preis
und die Tatsache, dass die Stuhlmanipulation durch den Patienten vorgenommen
wird.
Der große Nachteil liegt in der geringen Sensitivität dieser Tests. 80 Prozent der
Polypen und etwa 35 Prozent der Karzinome werden mit diesem Test nicht
erfasst, sodass genau genommen nur ein positives Testergebnis für den
Probanden relevant ist.
Mögliche Fehlerquellen:
 Bei den chemischen Okkultbluttests kann nicht nur Blut, sondern auch
manches Nahrungsmittel eine Blaufärbung verursachen, das Testergebnis
also verfälschen. So ist es wichtig, dass Sie bereits drei Tage vor einem
solchen Test auf bestimmte Lebensmittel und Medikamente verzichten,
nämlich: Blutwurst, rotes Fleisch (besonders wenn es roh ist, z.B. Tartar),
Rettich oder Steckrüben, Vitamin C in hohen Dosen (>500 mg pro Tag).
 Bestimmte Arzneimittel in hohen Dosierungen, die beispielsweise bei
Schmerzen und Gelenkbeschwerden verordnet werden, können das
Testergebnis verfälschen (die häufigsten Substanzen sind Aspirin,
Ibuprofen oder Diclofenac). Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, ob Sie
solche Medikamente vor Testbeginn absetzen können.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
14
DICKDARMKREBS

Wird der Okkultbluttest bei Frauen während der Regelblutung durchgeführt,
kann dies ebenfalls zu einem verfälschten Ergebnis führen. Deshalb bis
drei Tage nach Ende der Periode warten, und erst dann mit dem Test
beginnen.
Weitere Stuhltests
Ein weiterer Test ist der Tumor M2-PK Stuhltest. Dabei handelt es sich um einen
Test, der nicht nach verstecktem Blut im Stuhl sucht, sondern ein für Krebs
typisches Enzym im Stuhl nachweisen kann. Dieses Enzym heißt „Tumor M2-PK“
und kommt im bösartig veränderten Gewebe von verschiedenen Krebsarten in
größerer Menge vor – darunter auch bei Darmkrebs oder bösartig veränderten
Darmpolypen.
Genetische DNA-Stuhltests befinden sich weiterhin in Erprobung.
Laboruntersuchungen
Allgemeine Laboruntersuchungen können Aufschluss geben über die Funktion
einzelner Organe wie zum Beispiel Leber oder Niere bzw. über den
Allgemeinzustand des Patienten bzw. der Patientin.
Zur Verlaufskontrolle bei diagnostiziertem DDK stehen sogenannte Tumormarker
(beim DDK sind das CEA und CA 19-9) zur Verfügung. Diese eignen sich allerdings
nicht zur Screening-Untersuchung, da sie bei vielen Tumoren negativ sind und es
auf der anderen Seite häufig falsch-positive Befunde gibt.
Darmspiegelung (Koloskopie)
Bei der Rektoskopie wird der letzte Darmabschnitt, der Mastdarm, gespiegelt. Bei
der Sigmoidoskopie werden die letzten 45 bis 60cm des Darms untersucht, also
bis zur Grenze des absteigenden Dickdarmteils (Colon descendens). Diese
Untersuchungen haben an Bedeutung abgenommen.
Bei der Koloskopie (eig. „Kolonoskopie“) wird der gesamte Dickdarm bis zur
Dünndarmgrenze einer Untersuchung unterzogen.
Voraussetzung für eine Darmspiegelung ist eine gründliche Reinigung des Darmes,
die schon am Tag vor der Untersuchung beginnen muss.
Während der Untersuchung liegt der Patient seitlich auf einem Bett und ein
biegsames Rohr wird durch den After vorsichtig im Darm vorgeschoben.
Gleichzeitig wird Luft in den Darm eingepumpt, um die Darmschlingen zu strecken
und eine bessere Übersicht zu bekommen. Durch den entstehenden Druck kann
dies für den Patienten unangenehm und mitunter schmerzhaft sein. Auf einem
Bildschirm können Arzt und Patient die „Reise durch den Darm“ mitverfolgen: Der
Arzt sucht nach Unregelmäßigkeiten an der Darmschleimhaut bzw. nach
Darmpolypen. Entdeckt er verdächtiges Gewebe, so kann er es gleich während der
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
15
DICKDARMKREBS
Sitzung (Biopsie) entnehmen, bzw. vorhandene Polypen entfernen. Da Polypen als
Vorstufe des Darmkrebses angesehen werden, müssen sie natürlich – so wie auch
die Biopsie von verdächtigem Gewebe – histologisch untersucht werden.
Die Koloskopie hatte bis vor einigen Jahren in großen Teilen der Bevölkerung den
Ruf, eine besonders unangenehme und schmerzhafte Untersuchung zu sein. Aus
diesem Grund hat die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie 2003 die
Aktion „Sanfte Koloskopie“ ins Leben gerufen.
Koloskopie-Einheiten, die diese Form der Darmspiegelung anbieten, sind an
einem entsprechenden Emblem erkennbar. Wendet man sich an eine derartige
Untersuchungsstelle, darf man davon ausgehen, dass mit den Patienten vor und
nach der Untersuchung ausführlich gesprochen wird. Auf Wunsch erhält man dann
während der Untersuchung eine Prämedikation, sodass die Koloskopie
schmerzfrei von statten gehen kann.
Es gibt in Österreich etwa 470 Ärzte, bzw. Institutionen, die eine Koloskopie
anbieten – bei etwa 100 davon kann man die „sanfte“ Koloskopie erhalten.
Wie bei jeder anderen wichtigen Untersuchung, die auch Komplikationen haben
kann, ist man gut beraten, wenn man sich an Institutionen wendet, die viele
Koloskopien durchführen! Denn ein präzises Diagnoseergebnis und die Rate an
Komplikationen hängen natürlich von der Erfahrung des untersuchenden Arztes
ab.
Kolon-Kontrasteinlauf
Beim Kolon-Kontrasteinlauf (auch Irrigoskopie genannt) – der allerdings mehr und
mehr von der Computertomografie verdrängt wird – wird zuerst der Darm vom
After her mit Luft und einem Kontrastmittel gefüllt. Das Kontrastmittel legt sich
wie ein Film über die Darminnenwandstrukturen, sodass Unregelmäßigkeiten an
der Darmwand gut sichtbar werden. Dann wird eine Röntgenaufnahme gemacht.
Einengungen bzw. Aussparungen, die man im Röntgenbild erkennen kann, deuten
auf einen Tumor hin, können aber auch durch gutartige Schleimhautwucherungen
(Polypen) oder Entzündungen verursacht werden.
Ultraschalluntersuchung
Mit Hilfe der Sonografie können innere Organe sichtbar gemacht werden.
Bestimmte Veränderungen lassen indirekt auf das Vorhandensein eines Tumors
schließen. Bei Verdacht auf Darmkrebs richtet der Arzt sein Augenmerk
vornehmlich auf die Organe im Bauchraum. Er schaut sich die Leber, Gallenblase,
Milz, Bauchspeicheldrüse und Nieren genau an, betrachtet aber auch die
Lymphknoten und Gefäße der entsprechenden Region. Diese können entweder
durch die Einwanderung von Krebszellen oder durch entzündliche Prozesse
aufgrund der Krebserkrankung vergrößert sein.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
16
DICKDARMKREBS
Die Sonografie wird vor allem auch bei der Suche nach Metastasen verwendet.
Der Vorteil der Sonografie ist, dass sie rasch verfügbar ist und beliebig oft
wiederholt werden kann, da der Patient bei der Ultraschalluntersuchung keiner
Strahlenbelastung ausgesetzt ist.
Thorax-Röntgen
Das Thorax-Röntgen dient in erster Linie dem Ausschluss von Lungenmetastasen.
Computer- und Magnetresonanztomografie
Bei Computer- und Magnetresonanztomografie handelt es sich um bildgebende
Verfahren, mit denen Schnittbilder aller Körperregionen erstellt werden können.
Anders als beim Röntgenbild wird der Bauchraum hier im Querschnitt dargestellt.
Mithilfe dieser Verfahren erhält der Chirurg wertvolle zusätzliche Informationen.
Computer- und Magnetresonanzaufnahmen geben Auskunft über die Ausdehnung
des Tumors und seine Beziehung zu den Nachbarorganen. Dadurch erhält der
Chirurg wichtige Hinweise darüber, wie weit fortgeschritten der Tumor ist, ob
Metastasen vorhanden sind, und wie er bei der Operation vorgehen soll.
BEHANDLUNG DES DICKDARMKARZINOMS
Das oberste Ziel bei der Behandlung des DDK ist die Entfernung des Tumors im
Sinne einer Heilung (kurativer Ansatz). Die Möglichkeit der Erreichung dieses
Zieles hängt vor allem von der Größe des Tumors, damit der Überschreitung von
Organgrenzen und von der Metastasierung ab.
Um diesbezüglich eine kommunizierbare Einordnung zu ermöglichen, werden
verschiedene Tumorklassifikationen verwendet.
TNM-Klassifikation
Die TNM-Klassifikation ist eine Prognose-orientierte Klassifikation. Sie
charakterisiert den Tumor (sog. „Staging“) und wird sowohl prä- als auch
postoperativ vorgenommen.
„TNM“ ist die Abkürzung für folgende Kategorien:
T - Tumor
N - regionale Lymphknoten (nodes=Knoten)
M - Metastasen
T1 - Der Primärtumor erstreckt sich nur auf die Darmschleimhaut
T2 - Der Primärtumor erstreckt sich auch schon auf die Muskulatur der Darmwand
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
T
- Der Primärtumor erfasst den Bauchfellüberzug oder beginnt in das
benachbarte Gewebe einzuwachsen, wo kein Bauchfell vorhanden ist
T4 - Der Tumor hat bereits benachbarte Strukturen befallen
3
N0 - Keine Lymphknotenbefall nachweisbar
N1 - Der Tumor erfasst ein bis drei benachbarte Lymphknoten
N2 - Der Tumor erfasst vier oder mehr benachbarte Lymphknoten
N3 - Es besteht eine Lymphknotenmetastasierung entlang einer größeren
Gefäßstraße
Mx = Vorhandensein oder Fehlen von Fernmetastasen kann nicht beurteilt werden
M0 = kein klinischer Nachweis von Metastasen
M1 = Fernmetastasen sind nachweisbar
Quelle: Ratgeber der Deutschen Krebshilfe
Als Beispiel sei angeführt: Ein Tumor mit dem TNM-Stadium „T2 N1 M0“ bedeutet
einen Tumor, der sich bereits auf die Muskulatur der Darmwand erstreckt, die
benachbarten Lymphknoten befallen hat, aber bei dem keine Metastasen
nachweisbar sind.
UICC-Klassifikation
Die UICC-Klassifikation erlaubt eine Stadieneinteilung. Sie wurde von der „Union
internationale contre le cancer“ (UICC) eingeführt und basiert auf statistischen
Untersuchungen, die prognostische Aussagen erlauben. Die Dukes-Klassifikation,
die hier auch angegeben ist, wurde von der UICC-Klassifikation ersetzt.
Stadium Ia
Die Tumorinfiltration beschränkt sich auf die
Darmschleimhaut (Dukes A)
Stadium Ib
Die Tumorinfiltration beschränkt sich auf die Muskulatur der
Darmwand (Dukes A)
Stadium II
T3 oder T4 ohne Lymphknotenmetastasierung (Dukes B)
Stadium III
Lymphknotenmetastasierung (Dukes C)
Stadium IV
Fernmetastasen (Dukes D)
Operation
Die chirurgische Entfernung des Darmkrebses ist nach wie vor der zentrale Pfeiler
der Therapie.
Rechtzeitig erkannt, können durch die Entfernung des betroffenen
Darmabschnittes mit den zugehörigen Lymphknoten 90 Prozent aller Patienten
geheilt werden. Operationen werden meist offen-chirurgisch durchgeführt, es gibt
aber auch schon Techniken zur laparoskopischen Therapie.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
Die operative Entfernung des Tumors ist auch bei fortgeschrittenen Stadien
indiziert, schon allein um das Auftreten von Komplikationen wie etwa
Darmverschluss zu vermeiden. Das Ausmaß der Operation richtet sich nach der
Blutversorgung des betroffenen Darmabschnitts und nach dessen Lymphabfluss.
Manchmal werden entweder gleichzeitig oder im Intervall auch große Metastasen
chirurgisch entfernt.
Nach der Operation braucht es jedenfalls noch eine histologisch-pathologische
Aufarbeitung des Präparates, um festlegen zu können, welche Therapie noch
angeschlossen werden muss.
Mittlerweile selten können aus verschiedenen Gründen (z.B. Darmverschluss) die
Enden der Darmabschnitte nicht gleich zusammengefügt werden. Dann ist das
Legen eines künstlichen Darmausgangs – das sogenannte Stoma – erforderlich,
oftmals aber nur auf Zeit. In einer zweiten Operation werden dann die Darmenden
wieder vereinigt.
Beim Rektumkarzinom (Enddarmkrebs) musste noch vor wenigen Jahren in der
Regel ein künstlicher Darmausgang angelegt werden. Heute können moderne
Operationsverfahren bei Rektumkarzinomen im Anfangsstadium diesen
künstlichen Darmausgang oft verhindern.
Ein Stoma ist für den Patienten sehr belastend und bedarf bester Pflege. Doch
Geruchsbelästigung und Irritationen der Bauchhaut gehören zum Glück der
Vergangenheit an. In vielen Krankenhäusern gibt es bereits speziell ausgebildete
Stoma-Schwestern, die den Patienten unmittelbar nach der Operation im Umgang
mit dem künstlichen Darmausgang vertraut machen.
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie, auch Radiotherapie oder Radiatio genannt, hat im
Wesentlichen die Verkleinerung bzw. Zerstörung des Tumors zum Ziel.
Bestimmte Strahlen verursachen Schäden im Erbgut der Zellen. Krebszellen haben
schlechter funktionierende Reparaturmechanismen als gesunde Zellen. Die
erwünschte Folge: Der Krebs stirbt ab.
Mit Hilfe technisch hoch spezialisierter und leistungsfähiger Geräte werden die
Krebsgeschwulste durch ionisierende Strahlung beschossen.
Dabei wird die absolute Zerstörung des Tumors angestrebt, ohne die
benachbarten gesunden Organe zu schädigen. Die Bestrahlung des Krebs kann so
erfolgen, dass Haut und Nachbarorgane geschont werden.
Im Bereich des DDK kommt Bestrahlung fast ausschließlich beim Rektumkarzinom
zum Einsatz.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
19
DICKDARMKREBS
Chemotherapie
Etwa 50 Prozent der Patienten mit Dickdarmkarzinom entwickeln im Verlauf der
Erkrankung auch Metastasen. In diesen Fällen wird eine Chemotherapie
verabreicht.
Auch hier greifen die verabreichten Medikamente, Zytostatika genannt, eher die
Krebszellen als das normale Gewebe an. Zytostatika sind Zellgifte, die vor allem
auf sich teilende Zellen einwirken.
Neben der Operation ist die Chemotherapie die wirksamste Behandlungsmethode
gegen Darmkrebs. Welcher Patient von einer Chemotherapie profitiert, hängt in
erster Linie von seinem Erkrankungsstadium ab. Damit die Chemotherapie auch
den größtmöglichen Nutzen bringt, berücksichtigt der Arzt aber noch weitere
Faktoren, wie Aggressivität des Tumors und den Gesamtzustand des Patienten.
Eine Chemotherapie kann unterschiedliche Therapieziele verfolgen:
 Zusätzliche, unterstützende Chemotherapie nach der erfolgreichen
Operation (adjuvante Chemotherapie), um die Heilungschancen weiter zu
verbessern.
 Vorgeschaltete Chemotherapie vor einer Operation (neoadjuvante
Chemotherapie), um den Tumor oder Metastasen zu verkleinern, um sie
anschließend besser herausoperieren zu können.
 Chemotherapie zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Linderung von
Beschwerden (palliative Chemotherapie), indem das Krebswachstum
gestoppt oder verlangsamt wird.
Bei allen Chemotherapien wechseln sich Behandlungsphasen mit Erholungsphasen
ab. Den Zeitraum vom Beginn einer Behandlungsphase bis zum Ende der
anschließenden Erholungsphase nennt man Zyklus.
Die in der Chemotherapie eingesetzten Medikamente bringen prinzipiell auch
einige unerwünschte Begleiterscheinungen mit sich. Hierzu gehören unter
anderem Appetitlosigkeit, Durchfall und Haarausfall. Die Häufigkeit und die
Ausprägung dieser Nebenwirkungen haben allerdings mit dem Einsatz der neuen
Wirkstoffe und moderner Behandlungsprotokolle abgenommen und sind nur mehr
in seltenen Fällen belastend. Zudem sind unerwünschte Nebenwirkungen in der
Regel gut medikamentös behandelbar und klingen nach Beendigung der
Chemotherapie bzw. des jeweiligen Chemotherapiezyklus schnell wieder ab.
Biologika
Monoklonale Antikörper (AK) sind immunologisch aktive Proteine, die gegen
einen einzelnen kleinen Bereich eines Antigens gerichtet sind. Seit es gelungen
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
ist, monoklonale AK zu entwickeln, die dem menschlichen Körper ähnlicher sind,
wurde ein therapeutischer Einsatz möglich – in diesem Fall gegen Krebszellen.
2004 wurde der erste AK gegen VEGF zur Therapie des DDK zugelassen. VEGF ist
einer der Wachstumsfaktoren, der für Gefäßneubildung in Tumoren zuständig ist.
Bevacizumab, so der Name, ist bis heute der einzige zugelassene AK gegen VEGF
geblieben.
Da VEGF für das Tumorwachstum eine entscheidende Rolle spielt, nimmt auch die
Therapie mit Bevacizumab einen hohen Stellenwert ein. Dennoch sprechen nicht
alle Patienten auf diese Therapie an. Und selbst bei gutem Ansprechen auf die
Therapie kann es nach einiger Zeit zur Entwicklung einer Resistenz gegen den AK
kommen. Ursache dafür ist die Entwicklung sogenannter Bypass-Mechanismen,
die quasi die Funktion des VEGF übernehmen können, und trotz Therapie zu
einem Weiterwachsen des Tumors führen.
Neben dem AK gegen VEGF gibt es aber auch zwei AK, die den EGFR, also die
Tumorzellen selbst, attackieren, Cetuximab und Panitumumab. Beide Substanzen
sind als etwa gleichwertig zu betrachten.
Bei dem EGFR liegt in etwa 40 Prozent eine Mutation des nachgeschalteten
Moleküls K-ras vor. In diesem Fall ist der AK nicht wirksam, da dieses
nachgeschaltete Molekül mit oder ohne Blockade des EGFR ständig aktiv ist.
Heute bestimmt der Pathologe daher nicht nur die Histologie des
Tumorpräparates, sondern auch den K-ras-Mutations-Status. Die Gabe eines EGFRAK ist nur beim sogenannten K-ras-Wildtyp, also der nicht mutierten Form,
sinnvoll.
Die Standardtherapie bei einem fortgeschrittenen (metastasiertem) DDK besteht
heute in der Gabe von 5-FU plus entweder Oxaliplatin oder Irinotecan plus einen
monoklonalen Antikörper.
Die monoklonalen Antikörper werden in der Regel gut vertragen, weisen
allerdings prinzipiell auch Nebenwirkungen auf. Dazu gehören ein leicht erhöhtes
Risiko für thromboembolische Ereignisse, Bluthochdruck, Proteinurie,
Hautreaktionen und in ganz seltenen Fällen ein erhöhtes Blutungsrisiko, das bis
zur Darmperforation führen kann. Diese Ereignisse stellen im Allgemeinen
allerdings keine Kontraindikation gegen die Verwendung von AK dar.
Die EGF-Rezeptor-Antikörper weisen eine Besonderheit auf. Sie verursachen neben
seltenen allergischen Reaktionen akneartige Läsionen im Gesicht, an Brust und
Rücken. Die Ursache dafür ist nicht bekannt. Es scheint hier jedoch einen
Zusammenhang zwischen der EGF-Rezeptor-Expression in der Haut und dem
Ansprechen des Tumors auf die Therapie zu geben. Man geht heute sogar soweit,
bei den Patientinnen und Patienten, die keine Hautreaktionen zeigen, den AK
nach drei Zyklen abzusetzen, da die Patientin bzw. der Patient davon mit hoher
Wahrscheinlichkeit nicht profitiert.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
Allgemeines
Insgesamt gesprochen werden die Therapien heutzutage gut vertragen. Das liegt
vor allem auch daran, dass die Begleitmedikation bei der Behandlung von
Nebenwirkungen große Fortschritte gemacht hat. Eine der Nebenwirkungen, die
schwieriger zu behandeln sind, ist Fatigue, also das Gefühl der Abgeschlagenheit,
Müdigkeit.
Nebenwirkungen müssen jedenfalls ernst genommen werden und eventuell einer
Behandlung zugeführt werden.
Viele Patienten können trotz Therapie heute einem normalen Alltag nachgehen,
das heißt, auch berufstätig sein. Die Therapien werden zumeist in einem
tagesklinischen Setting verabreicht. Die Patienten kommen alle zwei bis drei
Wochen zur Behandlung, und gehen am gleichen Tag nach Hause. Bei vielen
Patienten gelingt es so, eine hohe Lebensqualität aufrecht zu erhalten.
Die neuen Therapien ermöglichen eine Lebensverlängerung auch bei
fortgeschrittener Erkrankung von über drei Jahren. Damit verändert sich das DDK
von einer lebensbedrohlichen zu einer chronischen Erkrankung, die zukünftig
vielleicht für Patientinnen und Patienten ein Überleben mit guter Lebensqualität
über viele Jahre ermöglicht.
Quelle:
Interview Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Gerald Prager
FRÜHERKENNUNG UND VORSORGE
Das langsame Wachstum des DDK, das mit der weiter oben bereits erläuterten
schrittweisen Entwicklung des Karzinoms zu tun hat, ermöglicht mithilfe der
Koloskopie eine Früherkennung der Vorformen und Frühformen des
Dickdarmkrebs und damit eine Verhinderung der Erkrankung selbst. Die
Koloskopie ist der Gold-Standard in der Vorsorge beim DDK. Aufgrund des
langsamen Wachstums des DDK über bis zu zehn Jahre genügt bei Patienten ohne
erhöhtes Erkrankungsrisiko, eine solche Untersuchung im Abstand von sieben bis
zehn Jahren durchzuführen. Dies ab dem 50. Lebensjahr zu tun, wird in Österreich
empfohlen. Die Vorsorge-Koloskopie ist Bestandteil der Gesundenuntersuchung
und die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Leider wird dieses
Angebot von der Bevölkerung derzeit noch viel zu wenig in Anspruch genommen.
Die Koloskopie hat einen weit höheren Aussagewert in Bezug auf Erkennung von
Polypen als die Untersuchung von Stuhl auf okkultes Blut. Dennoch wird in
einigen europäischen Ländern wie etwa Frankreich oder England der Stuhltest als
primäre Screening-Methode eingesetzt. Der Stuhltext wird als
Vorsorgeuntersuchung einmal jährlich durchgeführt. Ist der Text positiv, das heißt,
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
findet sich Blut im Stuhl, muss umgehend eine Koloskopie angeschlossen werden.
Der große Vorteil der Koloskopie besteht darin, dass sie nicht nur eine
diagnostische, sondern in derselben Sitzung eine therapeutische Methode
darstellt, indem Polypen sofort entfernt werden können.
Projekt „Burgenland gegen Dickdarmkrebs“
Im Burgenland läuft seit 2003 ein europaweit einzigartiges Projekt mit dem
Namen „Burgenland gegen Dickdarmkrebs“.
Ausgangspunkt war das Faktum, dass die Erkrankungsrate und die Mortalitätsrate
an DDK im Burgenland verglichen mit dem übrigen Österreich extrem hoch lag.
Vor zirka 25 Jahren noch lag die Mortalität an DDK im Burgenland um 17,8
Prozent über dem Österreichwert. „Der Grund dafür liegt zum einen darin, dass
die Burgenländer die übergewichtigsten Menschen in ganz Österreich sind“, sagt
OA Dr. Karl Mach von der Internen Abteilung des Krankenhauses Oberpullendorf,
Initiator des Projekts. „Zum anderen war damals die Schweinehaltung im
Burgenland sehr verbreitet, und die Menschen haben mehr Schweinefleisch
konsumiert als die Menschen im übrigen Österreich.“
Mach hat damals begonnen, die Menschen im Bezirk Oberpullendorf mittels
Stuhltest auf okkultes Blut zu untersuchen. Diejenigen, die ein positives Ergebnis
aufwiesen, wurden im Krankenhaus Oberpullendorf koloskopiert. Das Projekt
zeigte Erfolg und ab 2003 wurde es in Begleitung einer Aufklärungskampagne
sukzessive auf das gesamte Burgenland ausgedehnt, wo es ab 2006
flächendeckend implementiert war.
Heute wird das Projekt von OA Dr. Karl Mach und Dr. Gernot Leeb, ebenfalls an
der Internen Abteilung des Krankenhauses Oberpullendorf tätig, geleitet. Und der
Erfolg gibt dem Projekt Recht: Die Mortalitätsrate ist mittlerweile von 17,8 Prozent
über dem Österreichschnitt auf 15,3 Prozent unter dem Schnitt gesunken!
Die Vorgangsweise ist in der Zwischenzeit auch generalstabsmäßig angelegt.
Einmal im Jahr wird – nach Bezirken und Gemeinden gestaffelt – an alle Menschen
zwischen 40 und 80 Jahre ein Set für die Stuhluntersuchung verteilt. Dies sind
145.000 bis 150.000 Menschen pro Jahr. Diese Sets für Stuhlproben werden von
Gemeindebediensteten persönlich zugestellt, und nach Ablauf einer Frist werden
die Proben eingesammelt. Die Proben werden zentral in einem Labor in
Eisenstadt untersucht und ausgewertet und der Befund an den einsendenden Arzt
retourniert. Bei positivem Befund wird eine Koloskopie angeschlossen.
Insgesamt wurden zwischen 2003 und 2010 über 900.000 Probesets verteilt,
davon wurden etwa 308.000 retourniert. Etwas weniger als zehn Prozent davon
waren positiv.
Über die Jahre wurden 462 Karzinome und ihre unmittelbaren Vorstufen gefunden,
2.142 Hochrisikopolypen, 2.696 Adenome und 1.079 hyperplastische Polypen. Die
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DICKDARMKREBS
Ergebnisse im Detail zeigen auch, dass eine deutliche Verschiebung der Befunde
hin zu den Vorformen stattfindet, das heißt immer mehr Früh- und Vorformen des
DDK werden diagnostiziert und können unmittelbar beseitigt werden.
Warum die Koloskopie in diesem Projekt bereits ab 40 Jahren? „Das
Polypenwachstum beginnt um das 40. Lebensjahr“, so Karl Mach. „Und wir haben
in der Altersgruppe zwischen 40 und 50 Jahre bis jetzt 16 Karzinome und 20
oberflächliche Karzinome gefunden. Dabei handelte es sich bei fast allen um T1und T2-Karzinome, die zu 97-98 Prozent heilbar sind. Wir wollten diese Menschen
nicht ausschließen.“ Mach meint auch, dass dieses Projekt die europaweit beste
Dokumentation auf diesem Gebiet darstelle. Und dafür, dass aus der Vorsorge
auch ein finanzieller Nutzen resultiert, gibt es genügend internationale und auch
österreichische Daten.
Auch das Institut für Krebsforschung der Medizinischen Universität Wien ist an
dem Projekt beteiligt. Dort wird das Genom der entnommenen Präparate
bestimmt, um Faktoren bzw. Veränderungen festzustellen, die zur
Karzinomentwicklung geführt haben. Langzeitziel ist es, einen Bluttest zu
entwickeln, mit dem ein DDK diagnostiziert werden könnte.
Quelle:
Interview Dr. Karl Mach
NACHSORGE
Nachdem ein Dickdarmkrebs-Tumor operativ entfernt wurde und damit die
Patientin bzw. der Patient primär als geheilt gilt, beginnt die ganz essenzielle
Phase der Nachsorge. Denn es besteht auch nach erfolgreicher Operation nicht
nur ein erhöhtes Risiko für ein Rezidiv, also ein Wiederauftreten des Tumors,
sondern auch dafür, dass ein zweites Dickdarmkarzinom an einer anderen Stelle
des Darms auftritt.
Zuerst entscheidet der Onkologe, ob nach der Operation noch eine Chemotherapie
erfolgen muss. Dies hängt vom Stadium des Krebses, vom Zustand des Patienten
und von Begleiterkrankungen ab.
Unabhängig davon erfolgt die Nachkontrolle der Patientin bzw. des Patienten in
den ersten drei Jahren in dreimonatigen Abständen. Danach können die Intervalle
größer werden, insgesamt soll die Nachsorge fünf Jahre dauern. Dies stellt ein
standardisiertes Vorgehen dar.
Die Nachkontrollen umfassen Anamnese, klinische (körperliche) Untersuchung, des
weiteren Laborparameter. Dabei werden zum einen Tumormarker bestimmt, zum
anderen Organfunktionen über die Blutwerte kontrolliert. Zur Nachsorge gehört
auch eine Computertomografie, mittels derer Brust- und Bauchraum angeschaut
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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DICKDARMKREBS
werden. Eine Nachsorgekoloskopie wird im ersten Jahr empfohlen, dann nach drei
Jahren noch einmal.
Quelle:
Interview Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Gerald Prager
Wir bedanken uns bei unserem Interviewpartner Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Gerald
Prager für seine Hilfe bei der Erstellung dieser Infomappe!
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ANLAUFSTELLEN
ANLAUFSTELLEN
Österreichische Krebshilfe Dachverband
(hier erhalten Sie auch Broschüren, Videos und Adressen von
Krebsberatungsstellen)
Öffnungszeiten: Mo-Do 9-17, Fr 9-12 Uhr
Wolfengasse 4
A-1010 Wien
Tel.: +43/1/796 64 50
E-Mail: [email protected]
Homepage: http://www.krebshilfe.net
Molekulargenetische Tests für Risikofamilien:
Spezialambulanz für erbliche kolorektale Tumore
Leiterin: Univ.-Prof. Dr. Judith Karner-Hanusch
Universitätsklinik für Chirurgie (Leiter: Univ.-Prof. Dr. F. Mühlbacher)
Leitstelle 7C, AKH Wien
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Nach telefonischer Voranmeldung, Freitag von 9.00 bis 11.00
Tel.: +43/1/40 400/56 21 oder 56 22
Österreichische ilco - Stoma -Dachverband
Obere Augartenstr. 26-28
A-1020 Wien
Tel. und Fax: +43/1/332 38 63
Homepage: www.ilco.at
Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie
http://www.oeggh.at/index.php
Institut für Krebsforschung der Medizinischen Universität Wien
http://www.meduniwien.ac.at/krebsforschung/
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ANLAUFSTELLEN
Europäisches Coloproctologisches Zentrum
http://www.coloproctology.at/therapien/operationdickdarmkrebs
Interdisziplinäres Darmzentrum des Klinikums rechts der Isar der Technischen
Universität München
http://www.darmzentrum-muenchen.com/dickdarmkrebs
krebsliga schweiz
http://www.krebsliga.ch/de/uber_krebs/krebsarten/dickdarmkrebs/
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BUCH- UND BROSCHÜRENTIPPS
BUCH- UND BROSCHÜRENTIPPS
Aktuelle Ausgabe von Forum Darmkrebs, dem Magazin der “Selbsthilfe
Darmkrebs”, zum Download (erscheint am 18.11.2011)
www.derdickdarm.org
Irene Kührer, Elisabeth Fischer
Richtige Ernährung bei Darmkrebs: Essenslust stärkt Lebenskraft
Kneipp Verlag 2011
Sven-David Müller
Die 100 besten Krebskiller: Was uns gegen Krebs schützt
Kneipp Verlag 2011
Johannes Coy, Anna Cavelius, Freerk T. Baumann, Jörg Spitz
Die 8 Anti-Krebs-Regeln: Gesund im Einklang mit unseren steinzeitlichen Genen
Gräfe und Unzer Verlag 2011
Hans Allescher, Astrid Kors, Verena Drebing, Christa Maar
Hilfe bei Darmkrebs
Trias 2004
Hans-Joachim Schmoll, Michael Bamberg, Werner Hohenberger
Darmkrebs: Patientenratgeber
Abw Wissenschaftsverlag 2008
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INFOLINKS
INFO-LINKS
Aktion „Burgenland gegen Dickdarmkrebs“
http://www.burgenland.at/gesundheit-soziales/gesundheit/vorsorgeprojekte/206
Dickdarmkrebs
http://www.meduniqa.at/Medizin/Erkrankungen/Dickdarmkrebs/
forum.ernährung heute
http://www.forum-ernaehrung.at/cms/feh/
Folder „Dickdarmkrebs“ der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse
https://www.sozialversicherung.at/portal27/portal/stgkkportal/channel_content/cms
Window?action=2&p_menuid=4022&p_tabid=3
Deutsches Ernährungsberatungs- und Informationsnetz
http://www.ernaehrung.de/tipps/MD_Erkrankungen/md15.php
ärztemagazin 2009: „Kolorektales Karzinom“
http://www.medizinmedien.at/dynasite.cfm?dssid=4169&dsmid=97320&dspaid=760347
AWMF online. Das Portal der wissenschaftlichen Medizin - Leitlinie „Kolorektales
Karzinom“
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-007OL.html
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SENDUNGSGÄSTE
SENDUNGSGÄSTE
In der Sendung Radiodoktor – Medizin und Gesundheit vom 14. November 2011
waren zu Gast:
Eine von Dickdarmkrebs Betroffene
Dr. Karl Mach
Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
Projektleiter „Burgenland gegen Dickdarmkrebs“
Oberarzt an der Internen Abteilung des Krankenhauses Oberpullendorf
Spitalstraße 32
A-7350 Oberpullendorf
Tel.: +43/05/7979/34 000
E-Mail: [email protected]
Homepage: http://www.krages.at/Oberpullendorf.193.0.html
Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Gerald Prager
Facharzt für Innere Medizin
Klinische Abteilung für Onkologie
Universitätsklinik für Innere Medizin I
Medizinische Universität/AKH Wien
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel. +43/1/40400/4445
E-Mail: [email protected]
Homepage: http://www.meduniwien.ac.at/innere-med-1/onkologie/
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