Projektkompaktwoche vom 22.10.

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Projektkompaktwoche
vom 22.10. - 26.10. 2007
Thema:
„Sprachliche Frühförderung von Kindern
mit türkischem Migrationshintergrund“
Ausgearbeitet von:
Alexandra Klimm
Carina Moll
Christiane Seidler
Helga Wendel
Julia Lauffer
Maike Deiß
Marlene Enz
Martina Weyhmüller
Melanie Sgier
Nadja Bykh
Serge Manzelej
Stefanie Schimmele
Sonja Köber
Inhaltsverzeichnis:
1. Besonderheiten der türkischen Grammatik
2. Elternarbeit
ƒ Theorien der Gesprächsführung
ƒ Der Sprachbaum nach Wendlandt mit Bilder
ƒ Informationsabend
ƒ Elterngespräch
ƒ Gemeinsame Events planen mit oder auch ohne Eltern
ƒ Integration der Eltern in den Unterricht, bzw. die Fördergruppe
3. Diagnostik
ƒ Allgemeine Vorbemerkungen
ƒ Grammatik
ƒ Pragmatik
ƒ Schriftspracherwerb
ƒ Semantik
4. Therapie
Grammatik:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Artikel
Pluralbildung
Präpositionen
Verben
Semantik:
ƒ
ƒ
Theorie
Förderung semantischer Fähigkeit
5. Anhang
ƒ Elternbrief (Türkisch)
ƒ Grammatik
ƒ Semantik
ƒ Diagnostik
2
1. Besonderheiten der türkischen Grammatik
Die folgende Auflistung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit aller
Besonderheiten der türkischen Grammatik, da dies den Rahmen sprengen würde. Es
wurde eine Auswahl getroffen (vgl. ERSEN-RASCH 2002).
•
Artikel und Pluralbildung
Das türkische Substantiv hat weder ein grammatikalisches Geschlecht, noch einen
bestimmten Artikel. Substantive stehen im Türkischen immer alleine (z. B.: ev = das
Haus).
Auch die Pluralbildung ist im Türkischen viel einfacher und regelmäßiger als im
Deutschen. Im Deutschen gibt es acht verschiedene Formen, den Plural zu bilden.
Im Türkischen erfolgt die Pluralbildung ganz regelmäßig. Beachtet werden muss
dabei nur die kleine Vokalharmonie:
•
Kasusformen
Das Türkische hat im Gegensatz zum Deutschen fünf Kasusformen. Die
verschiedenen Kasusformen werden im Deutschen durch Artikeldeklination gebildet.
Neben dem Nominativ, dem Dativ und dem Akkusativ gibt es im Türkischen noch den
Lokativ und den Ablativ. In der türkischen Sprache werden die Kasusformen durch so
genannte „Deklinationsendungen“ gebildet. Der Nominativ bildet die Grundform der
Deklination, wie es im Deutschen der Fall ist, hat aber im Türkischen keinen Artikel
(z. B.: ev = das Haus). Der Akkusativ wird im Türkischen durch Anhängen des
Suffixes –i an die Formen des Substantivs gebildet (z. B.: ev-i = das Haus). Den
Dativ bildet man im Türkischen durch Anhängen des Suffixes „-e“ an die Formen des
Substantivs gebildet (z. B.: ev-e = dem Haus).
Der Lokativ hat die Funktion der deutschen Präpositionen „in“ oder „bei“. Er wird im
Türkischen durch Anhängen des Suffixes „-de“ an die Form des Substantivs gebildet
(z. B.: ev –de = im Haus). Der Ablativ wird für die deutschen Präpositionen „aus“ oder
„von“ verwendet. Er wird im Türkischen durch Anhängen des Suffixes „-den“ an die
Formen des Substantivs gebildet (z. B.: Türkiye = die Türkei, Türkiye-den = aus der
Türkei).
3
•
Die Verben „haben“ und „sein“
Das Verb „haben“ existiert im Türkischen nicht. Der Begriff „haben“ wird im
Türkischen mit den Wörtern „var“ (es gibt) und „yok“ (es gibt nicht) umschrieben.
Ich habe eine Arbeit.
Benim bir isim var. (Meine Arbeit gibt es.)
Ich habe keine Arbeit.
Benim isim yok. (Meine Arbeit gibt es nicht.)
Das Kopula „sein“ wird im Türkischen ausgedrückt, indem an die Personalpronomen,
Substantive oder Adjektive Suffixe angehängt werden.
fakir + im
ich bin arm
(fakir = arm)
ögretmen + im
ich bin Lehrer
(ögretmen = Lehrer)
•
Präteritum und Perfekt
Präteritum und Perfekt werden im Türkischen in derselben Form durch das
Anhängen von bestimmten Suffixen ausgedrückt. „Haben“ und „sein“ als Hilfsverben
existieren bei der Zeitenbildung nicht.
gel + mek
kommen
yüz + mek
schwimmen
gel + dim
ich kam
yüz + dün
ich schwamm
Typische Fehler bei Kindern mit Erstsprache Türkisch
ÆDie bestimmten und unbestimmten Artikel bereiten den türkischen Kindern enorme
Schwierigkeiten. Deutsche Kinder lernen diese im Elternhaus automatisch. Zum
nichtvorhandenen Artikelgeschlecht in der türkischen Sprache, mit dem die
türkischen Kinder gar nichts anfangen können, kommen die Veränderung der Artikel
bei der Deklination und die Verwendung der Artikel in Relativsätzen hinzu.
WICHTIG: Der Hauptprozess hängt zunächst vom schnellen Auswendiglernen
der Substantivartikel ab.
ÆEbenso ergeht es den Schülern bei der Pluralbildung. Für jedes Substantiv muss
die richtige Pluralform auswendig gelernt werden.
Türkische Kinder haben große Probleme mit dem deutschen Kasussystem, das
zusätzlich durch den falschen Gebrauch des korrekten Artikels bedingt wird.
ÆAußerdem werden die Präpositionen häufig falsch angewendet, „in“ und „bei“
sowie „aus“ und „von“ miteinander verwechselt und falsch gebraucht.
4
ÆTürkische Kinder setzen oft das Verb „haben“ nicht richtig ein oder vermeiden es.
Stattdessen verwenden sie oft „es gibt“ oder „es gibt nicht“ (z. B.: Dein schön ein
Fahrrad gibt.Æ Du hast ein schönes Fahrrad.).
Außerdem existieren „haben“ und „sein“ im Türkischen nicht als Auxiliare. Deshalb ist
deren Verwendung im Deutschen schwierig und die beiden werden oft verwechselt
oder ganz weggelassen (z.B.: Mein Onkel hat in die Türkei gefahren. ÅÆ Mein
Onkel fahren in die Türkei.)
Literatur:
ÆErsen-Rasch, M.; Seyhan, H. (2002): Güle güle. Arbeitsbuch. Türkisch für
Anfänger. Ismaning.
ÆKnapp, W. (2001): Förderung von Kindern aus sprachlichen Minderheiten. In:
Grundschule. Heft 5, S. 18- 20.
ÆSchäfer, S. (2006): Der schwierige Weg zum richtigen Artikel. In: Praxis
Grundschule, 2006, 3, S. 38- 39.
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2. Elternarbeit
Theorien der Gesprächsführung
Erfassendes Gespräch
• Kennen lernen
• Datenerhebung für die Therapie
• Lehrer stellt fragen Æ offene Fragen, dass die Eltern ins Erzählen kommen.
Beratendes Gespräch
• dient der Information und Motivation der Eltern
• Lehrer ist Ratgebender, Eltern sind Ratsuchender (komplementäre
Beziehung)
• Lehrer steht unter Druck, die richtige Lösung zu bieten, Eltern eher passiv
Wichtig: Eltern brauchen eher Ermutigung und Bestätigung als nur einen Vortrag,
damit sie auch aktiv werden und Verantwortung übernehmen!
Verstärkendes Gespräch
• dient der Ermutigung der Eltern und der Intensivierung sprachfördernden
Erziehungsverhaltens
• Eltern sollen reflektieren
• Therapeut strukturiert
• Auswertung: positive Rückmeldung
• Lehrer ist wieder Experte soll aber auch aktiv zuhören
Nicht – direktives Gespräch
• dient der Auseinandersetzung der Eltern in ihrer Beziehung zu ihrem Kind
• Lehrer bewertet überhaupt nicht
• Lehrer ist Helfer
• Dient zur Konkretisierung
• Eltern sind aktiv
• Beziehungs- und Reaktionsschema aufdecken
Haltung des Beraters:
• Nicht werten
• Echtheit
• Wärme
• Fürsorge
• bietet Unterstützung
• objektiv bleiben
Überschneidungen sind möglich und praktikabel!
Literatur:
- Breckow, Jutta (1989): Elternarbeit und Gesprächsführung, In: Grundlagen der
Sprachtherapie, Hrsg. : Manfred Grohnfeldt, Marhold, Berlin, S. 281-297.
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Der Sprachbaum nach Wendlandt mit Bilder
Sonne:
- Wärme Æ Sonne
- Liebe Æ Herz
- Akzeptanz
Übergang zur Krone:
- Artikulation
- Grammatik
- Wortschatz Æ Wörterbuch
Stamm:
- Sprechfreude
- Sprachverständnis
- sensomotorische Integration
Wurzeln:
- Schreien/ Lallen Æ Mund
- Hören Æ Ohr
- Sehen Æ Augen
- Tasten Æ Hände
- Bewegung (Grob- und Feinmotorik) Æ Kind mit Schere
- sozialemotionale Entwicklung
- geistige Entwicklung
- Hirnreifung Æ Gehirn
Gießkanne:
-Kommunikation Æ Sprechblase
Æ Gießkanne, Eltern
- Sprache anregen
- Aussprechen lassen
- zuhören
- Blickkontakt
- nicht nachsprechen lassen
Ergänzung des Baums durch Aspekte der Zweitsprache:
„Durch gute Wachstumsbedingungen entwickelt sich nicht nur die solide Sprache,
sondern mit ihr und um sie herum, Selbstachtung, Selbstsicherheit, Identität,
Beziehungsfähigkeit [und Kognition]“ (SCHLÖSSER 2001, S. 136).
Jede Zweitsprache entwickelt sich als weitere Krone, die abhängig vom Hauptstamm
ist. (vgl. ebd.) auf der Grundlage der Erstsprache eine weitere Krone und deren
Verzweigungen berühren sich.
Diese Krone benötigt ebenfalls Wärme, Liebe, Akzeptanz (Sonne) und
Kommunikation (Wasser aus der Gießkanne).
Ist dies von Beginn an gewährleistet kann sich die Muttersprache und auch die
Zweitsprache gut entwickeln (vgl. ebd.).
Literatur:
- Schlösser, Elke (2001): Wir verstehen und gut, Ökotopia - Verlag, Münster.
- Wendlandt, Wolfgang (1998): Sprachstörungen im Kindesalter, Thieme, Stuttgart.
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Informationsabend
Im Vorfeld:
• Einladung verfassen und an die Eltern schicken
• Einladung: Mit Namen persönlich ansprechen
• Inhalt: Wann, wo, ein Informationssatz, Kalender mitbringen, Rückmeldung bis
zu einem bestimmten Termin
• Eltern anrufen, mündlich abklären, nachfragen, welche Sprache sie wünschen
• Übersetzten Elternbrief an die Eltern schicken
• Termin mit dem Rektor absprechen
Liebe Frau_____________, lieber Herr____________________.
Wir laden Sie herzlich zu unserem Elternabend ein.
Wann:
Wo:
Wir möchten Sie an diesem Abend über unsere Sprachförderung informieren,
Fragen klären und gemeinsam darüber reden.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Ihr Lehrerteam
__ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Bitte geben Sie diesen Abschnitt bis spätestens_____________an uns zurück.
Wir kommen. ( )
Wir kommen nicht. ( )
________________________________________________________________
Datum
Unterschrift
Raumgestaltung:
- Willkommensplakat/schild in allen relevanten Sprachen an die Wand hängen
- Bilder der Kinder auf den Tischen auslegen, die Eltern nehmen das Bild ihres
Kindes und schreiben ein Namenskärtchen
Ablauf:
- Vorstellung der Lehrer
- Vorstellungsrunde der Eltern: Name, Name des Kinds, Wohnort
- Information über die Arbeit des Lehrers:
Sprachbaum (nach Wendlandt) mit Bildern
- Organisatorisches:
• Wann findet die Therapie statt?
• Wo findet die Therapie statt?
• Wie sieht sie Therapie aus?
• Material mitbringen (Bilderbücher, Handpuppe,
• Literaturliste von Kinder- und Bilderbüchern und
Beschaffungsmöglichkeiten Æ z.B.: Bibliothek,
Anadolu – verlag …..)
- Fragerunde Æ Gespräch
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-
Eventuell Tipps:
-
• Bilderbücher mit den Kindern lesen,
• handlungsbegleitendes Sprechen
• Vereine
• Spiele spielen
Liste mit Terminen zum Eintragen für das Elterngespräch
Lehrer legt Materialien und Informationsbriefe in verschiedenen Sprachen
(www.ifp-bayern.de/materialien/elternbriefe.html )aus.
Eltern können danach Material anschauen oder Informationsbriefe lesen usw.
Literatur:
- Wendlandt, Wolfgang (1998): Sprachstörungen im Kindesalter, Thieme, Stuttgart.
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Elterngespräch
Basis: Beratungsgespräch, nicht - direktives Gespräch, informativ, erfassendes
Gespräch
Vorraussetzung:
• respektvolles Verhalten gegenüber seinem Gesprächspartner
• ÆEltern als Erziehungsperson (Experte) ernst nehmen
• die gleiche Sprache sprechen
Æ nicht mit Fachausdrücken bombardieren
Æ eventuell Dolmetscher einladen
Æ Kontaktadresse:
Æ Gari Pavkovic, Leiter der Stabsabteilung für Integrationspolitik
Eberhardstr. 61, 70173 Stuttgart
Tel.: 0711/216-7896
[email protected]
• Lehrer ist Gesprächsführer, er muss vorbereitet sein
Ziel:
Eltern informieren, Eltern mit einbinden, erfassen:
• Bilderbücher anschauen (auch in der Erstsprache z.B. in der Bibliothek)
• Handlungsbegleitendes Sprechen
• Erstsprache festigen (Schriftspracherwerb (Unterricht) auch in der
Erstsprache, wenn das Kind fit genug ist)
• Kinder in einen deutschen Verein schicken, deutschsprachiger Freundeskreis
zusätzlich aufbauen
Vorgehen:
Zeitraum: 30 bis 45 min
Mehrere Termine anbieten, die Eltern können sich einen raussuchen und
sich in eine Liste eintragen.
Ort: gemütlicher, freundlicher Raum, eventuell Getränke oder Kekse
Wenn die Mutter bzw. der Vater keine Möglichkeit hat zu kommen
Æ Hausbesuche
Emotional ansprechend
• Bilder von der SchülerIn auf den Tisch legen
• Wenn andere Sprachen mit den Kindern schon erarbeitet wurden und
Gegenstände benannt wurden, sichtbar aufhängen.
• Paraphrasieren: Lehrer wiederholt mit eigenen Worten, was der Ratsuchende
genannt hat, um Missverständnisse zu vermeiden.
• Mit einer positiven Beschreibung der SchülerIn beginnen (5min)
• Welche Interessen hat ihr Kind?
• Frage: Was ist Ihnen an ihrem Kind positiv aufgefallen?
(5min)
• Fragebogen dient als Gesprächsanlass
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Elternfragebogen als Gesprächsanlass
- Welches ist die Erstsprache des Kindes?
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- Seit wann lebt das Kind in Deutschland?
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- Seit wann spricht das Kind die Zweitsprache Deutsch?
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- Gibt es weitere Sprachen, die in der Familie gesprochen werden?
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- Bestehen Auffälligkeiten im Erstspracherwerb?
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- Welche Sprache ist die wichtigste Familiensprache?
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- Welche Sprache spricht das Kind lieber?
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- Wie reagiert das Kind, wenn es in seiner Erstsprache angesprochen wird?
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- Kennt das Kind Lieder, Reime, Gedichte etc. in seiner Erstsprache?
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- Bekommt das Kind schon eine sprachliche Förderung?
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Literatur: Jeuk, Stefan (2005): Sprachgebrauch mehrsprachiger Kinder, In: Praxis
Grundschule, S.8.
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Lehrer beschreibt die Schwierigkeiten, die ihm aufgefallen sind. (5min)
Problemformulierung: Das Problem wird konkret umrissen.
Brainstorming: Gemeinsames Suchen nach Lösungen (mündlich), die der
Lehrer und auch die Eltern beitragen können, um das Kind zu fördern.
Einbezogener Input des Lehrers
Eventuell Rollenspiel (z.B. Modellierungstechniken) anhand eines Bilderbuchs
oder anderen Materialien
Lösungen auf Kärtchen verschriften
Entscheidungsfindung: abwägen, gewichten, eventuell prozentualisieren
Eltern als Experten anfragen:
Besondere Feste, Kleider, Spezialitäten, Lieder, Reime, Fingerspiele,
Spiele….. aus ihrer Kultur.
Eltern beschriften einzelne Gegenstände, ihre Sprache wird miteinbezogen
Literatur:
- Breckow, Jutta (1989): Elternarbeit und Gesprächsführung, In: Grundlagen der
Sprachtherapie, Hrsg. : Manfred Grohnfeldt, Marhold, Berlin, S. 281-297.
- Jeuk, Stefan (2005): Sprachgebrauch mehrsprachiger Kinder, In: Praxis
Grundschule, S.8.
- Wendlandt, Wolfgang (1998): Sprachstörungen im Kindesalter, Thieme, Stuttgart.
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Gemeinsame Events planen mit oder auch ohne Eltern
Folgende Ideen können in ein interkulturelles Fest integriert werden, dabei ist aber
zu beachten, dass Stereotypen nicht verfestigt werden.
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Einen interkulturellen Kalender gestalten und im Raum aufhängen.
Anlass zum Bastelnachmittag
Traditionelle Feste recherchieren und mit den Kindern feiern
z.B.: Zuckerfest
Spezialitäten aus ihrem eigenen Land mitbringen
Rezepte, Bastelarbeiten, Essen…………
Raum gestalten (z.B.: verschiedene Flaggen)
Besuch einer Moschee Æ Eltern oder Großeltern als Experten/ Führer?
Buchfest (Bücher aus ihrem eigenen Land mitbringen)
Spielefest (siehe oben)
Musikfest (siehe oben)
Integration der Eltern in den Unterricht, bzw. die
Fördergruppe
Die Eltern bekommen die Möglichkeit zu hospitieren, wenn möglich vorher einen
Termin ausmachen!
Eltern als Experten:
Z.B::
- Eltern lesen etwas (z.B. Geschichten, Märchen, Sagen, Gedichte, usw.) in
ihrer Sprache vor und ihre Kinder übersetzen
- Kleidung aus ihrem Land vorstellen
- Eltern erzählen etwas von ihrem Herkunftsland
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Bilderbücher (auch
in Ihrer Muttersprache) vorlesen,
anschauen und
Spiele spielen
machen Spaß und
fördern die Sprache
ihres Kindes!
Begleiten Sie ihr Handeln
mit Sprache, wenn ihr
Kind dabei ist.
Hören Sie Ihrem
Kind aufmerksam
zu!
Sprechen Sie mit Ihrem Kind
die Sprache, in der Sie sich
wohl fühlen!
So können Sie die
Sprachentwicklung Ihres
Kindes unterstützen.
Verwenden Sie einfache
und kurze Sätze!
Schauen Sie Ihr
Kind beim Sprechen
an!
Sprechfreude fördern!
Æ nicht direkt korrigieren,
sondern wiederholen Sie
die Aussage richtig!
Æ Sie sind Sprachvorbild!
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3. Diagnostik
Allgemeine Vorbemerkungen
Untersuchungen zeigen, dass bei mehrsprachigen Personen die beiden
Sprachsysteme nicht unabhängig nebeneinander existieren. Die beiden Sprachen
ergänzen sich wechselseitig und umfassen unter Umständen verschiedene Bereiche.
Da die Sprachen meist in unterschiedlichen Kontexten gebraucht werden, kann man
davon ausgehen, dass die Kompetenz der Sprachen nicht für jeden Kontext gleich
stark ausgeprägt ist. Die Sprache von mehrsprachigen Kindern unterscheidet sich
somit qualitativ von der Sprache der jeweils einsprachigen Kinder. Eine Diagnostik
gemessen an der einsprachigen Sprachnorm ist daher nicht sinnvoll. Dies ist beim
Einsatz von Sprachtests, die für monolingual deutsche Kinder entwickelt wurden,
unbedingt zu berücksichtigen.
Der Spracherwerb zwei- und mehrsprachiger Kinder ist von vielen, vor allem auch
vielen äußeren Faktoren bestimmt. Diagnostk muss daher immer sehr individuell
stattfinden.
Grammatik
Im Folgenden Vorschläge zur Überprüfung einzelner grammatischer Bereiche:
- Verbzweitstellung und Subjekt-Verb-Kongruenz: ESGRAF-Ergänzung 1: „Was
fressen die Tiere?“ (vgl. Motsch 2006, S. 104f)
-
Kasus (Dativ, Akkusativ): ESGRAF-Ergänzung 2: „Tiere im Zirkus“ (vgl.
Motsch 2006, S. 130f)
-
Verstehen und Produzieren von Nebensätzen: Screening-Verfahren zur
komplexen Syntax (vgl. Motsch 2006, S. 156ff)
-
Prüfung: Bildung verschiedener Pluralformen durch Benennung von Tieren:
Singular-Plural: Bereich Tiere von Dr. Iris Füssenich (s. Anhang)
-
Gebrauch der Verben haben und sein (evtl. schwierig für Kinder mit Türkisch
als Erstsprache, vgl. Anhang)
Überprüfung durch Lückentexte (Schriftsprache)
Überprüfung durch geleitete Erzählsituationen (z. B. was hast du gestern
gemacht?)
Pragmatik
Pragmatische Aspekte des Sprachgebrauchs: Überprüfung durch
Beobachtungsbögen. Anregungen z. B. aus SISMIK (Ulich & Mayr, 2006)
- Sprachstand in der Erstsprache: Da meist kein Diagnostiker für die
Erstsprache zur Verfügung steht, ist man hierbei auf die Informationen der
Eltern angewiesen.
Schriftsprache
Neben der differenzierten Betrachtung der mündlichen Sprache ist bei Schulkindern
auch die genaue Analyse der schriftsprachlichen Fähigkeiten von großer Bedeutung.
Auch hier gilt es Besonderheiten der Herkunftssprache zu berücksichtigen, die zu
spezifischen Schwierigkeiten im Deutschen führen können.
Besonderheiten der türkischen und deutschen Schriftsprache im Vergleich:
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Türkisch: Phonetisch geschriebene Sprache
Deutsch: viele grammatische lexikalische und Prinzipien und Regeln
Türkisch: 8 Vokale
Deutsch: 7 Vokale, aber 14 Aussprachemöglichkeiten
Türkisch: Gehör differenziert nach der Mundstellung
Deutsch: gleichzeitige Unterscheidung der Phoneme nach Klangdauer und
Enge/Weite der Mundstellung
Türkisch: in Verbindung mit einem Vokal können nur wesentlich weniger
Konsonanten vorkommen als im Deutschen; Wortstämme sind daher einfach
strukturiert
Deutsch: häufig Konsonantenhäufungen
Türkisch: Änderungen am vokalischen Kern des Wortstamms bedeuten einen
Wechsel der Wortfamilie
Deutsch: trotz häufigen Vokalwechsels (Pluralbildung, Steigerung…) kann der Inhalt
des Wortes gleich bleiben
Die deutsche Sprache verfügt über Buchstaben, die im Türkischen unbekannt sind
und umgekehrt.
Daraus ergeben sich spezifische Schwierigkeiten für türkische Schüler:
- Probleme mit der phonematischen Differenzierung (nehmen phonematische
Unterschiede kaum wahr, artikulieren sie nicht); besonders Einzel- und
Doppelvokale, Verschlusslaute
-
Schwer verständlich, dass Wörter auch bei Veränderung des Vokals im
Wortstamm inhaltlich ähnlich bleiben
-
Schwierigkeiten bei Konsonantenhäufungen
-
Evtl. Schwierigkeiten mit Buchstaben, die in der türkischen Sprache nicht
vorkommen
Auch bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache können Diagnoseverfahren zur
Erfassung der Rechtschreib und Lesefähigkeiten durchgeführt werden, die für
muttersprachliche Kinder entwickelt wurden.
Allerdings darf sich die Auswertung nicht an standardisierten Werten
muttersprachlicher Kinder orientieren, sondern sollte immer individuell erfolgen und
die Besonderheiten der Herkunftssprache und möglicherweise daraus entstehende
Schwierigkeiten berücksichtigen.
Im Bereich Rechtschreibung können z.B. die Hamburger Schreibprobe (May 2001)
oder das Materialheft Schriftspracherwerb (Füssenich/Löffler 2005) verwendet
werden.
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Semantik
Passiver und aktiver Wortschatz:
- Bilderbuchbetrachtung („Zeige mir …“/ „Wie heißt…?“)
→ Problem: Dadurch wird nicht klar, welche genaue Vorstellung bzw. welches
Konzept das Kind vom jeweiligen Begriff hat.
Es ist wichtig darauf zu achten, dass Wörter einer Kategorie klar voneinander
abgegrenzt werden können.
Bsp: Mütze/Hut
Krankenschwester/Arzt
Bei eingeschränktem Wortschatz weitere Abklärung:
→ Mangelnder Input? (Eltern fragen)
→ Speicher- und/oder Abrufproblem? (vgl. Glück 1999)
→ Problem bei der Verarbeitung semantischer oder phonologischer Informationen?
(vgl. Glück 1999)
Oberbegriffsbildung:
- Bildkarten (Mütze, Jacke, Hose, Hase, Katze…) dem Oberbegriff (Kleidung,
Tiere…) zuordnen.
→ Überprüfen der Konzepte, die das Kind von den einzelnen Begriffen hat: Erklären,
Nachahmen usw.
- Spiel „Rategarten“: Oberbegriffe: Tiere, Spielzeug (vgl. Anhang)
Strategien des Kindes bei fehlendem semantischem Wissen:
- Beobachtungsbogen 1 und 2 (vgl. Anhang)
- vgl. Glück 1999: Analyse der Spontansprache
Weitere Anregung: Wortschatz- und Wortfindungstest für 6-10-Jährige (Glück 2007),
vgl. Anhang
Literatur:
Brachet, Inge; Holub, Tina; Schimmig, Bettina: Einsatzmöglichkeiten der „Hamburger
Schreibprobe 1+ und 2“ (May 2001) zur Überprüfung der Kenntnisse der
Rechtschreibstrategien von Kindern türkischer Abstammung. In: Zeitschrift für
Heilpädagogik 4/2004, S. 192 - 201.
Füssenich, Iris; Löffler, Cordula: Materialheft Schriftspracherwerb. Reinhardt 2005.
Glück, Ch. W. (1999): Wortfindungsstörungen bei Kindern in
kognitionspsychologischer Perspektive. In: Der Sprachheilpädagoge 2, 1-27.
Motsch, Hans-Joachim: Kontextoptimierung. Förderung grammatischer Fähigkeiten
in Therapie und Unterricht. 2. überarbeitete Auflage, München/Basel 2006.
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4.Therapie
Sammlung von Fördermöglichkeiten (Grammatik)
Artikel und Kasus
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methoden
„Wer fehlt?“ (für eine ganze Klasse)
Artikel (Nominativ), Wortschatzförderung
Vorschule, Schule
Verschiedene Gegenstände (z. B. Tiere) werden auf den Boden
gelegt. Alle K machen die Augen zu, ein K darf ein bis zwei Tiere
wegnehmen. Die anderen K raten, welches Tier fehlt und antworten
(möglichst mit Artikel) z. B. „der Löwe!“
Alternativen/Varianten Der L kann vorher eine Auswahl treffen, z. B. ob nur maskuline
Substantive dabei sind, ob es Substantive mit einer bestimmten
Rechtschreib-Besonderheit sind und diese später weiter verwendet
werden, usw.
Das Spiel kann auch in Partnerarbeit erfolgen (siehe unten)
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methoden
„Wer fehlt?“ (für Partnerarbeit)
Artikel (Nominativ), Wortschatzförderung
Vorschule, Schule
Dieses Spiel kann zu zweit gespielt werden – nach den Spielregeln
des Ravensburger Spiels „Gruselino“:
Jeder Spieler – normalerweise zwei – hat eine Karte vor sich liegen,
auf der bestimmte Dinge abgebildet sind, z. B. zehn Tiere. Dann gibt
es einen Stapel mit verdeckt liegenden Karten, von denen jeweils
nur die oberste umgedreht wird. Auf diesen Karten fehlt jeweils ein
Gegenstand und beide Spieler müssen möglichst schnell
herausfinden, welcher fehlt. Der Spieler, der es als erster sagt,
bekommt die aufgedeckte Spielkarte. Gewonnen hat dann
derjenige, der am meisten Spielkarten bekommen hat.
Alternativen/Varianten Wie oben kann auch hier der L eine Auswahl treffen (bei der
Herstellung des Spiels)
Lit.hinweis
Gruselino
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
„Ich sehe was, was du nicht siehst“
Artikel (Nominativ/Akkusativ), Wortschatz
Vorschule, Schule
Ein K sucht sich einen Gegenstand aus der Umgebung aus und
sagt: „Ich sehe was, das du nicht siehst und das ist rot!“ Die
anderen K müssen erraten, welcher rote Gegenstand gemeint sein
könnte und antworten z. B.: „Der Ball!“ „Hast du den Ball gemeint?“
1) „Das Kind, das ich meine, hat …“
2) Rategarten von Ravensburger
Name
Zoo-Packen
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Sprachziel
Altersgruppe
Methoden
Alternativen/Varianten
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
Bemerkungen
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
Bemerkung
Artikel (Nominativ), Wortschatzförderung
Vorschule, Schule
Wie Koffer-Packen, nur z. B. hier mit Tieren: „In meinem Zoo ist
ein/eine …“. Als visuelle Hilfe können die Tiere entweder
durcheinander da liegen oder in eine Reihenfolge gelegt werden.
Mit bestimmten Artikeln; nur mit femininen Substantiven; als Übung
für den Akkusativ bei Veränderung des Ausgangssatzes: „In
meinen Zoo packe ich den…“
Tier-Rätsel
Artikel (Nominativ), Wortschatz
Schule (Lesenkönnen ist Voraussetzung)
Auf Karten steht etwas über ein bestimmtes Tier, das erraten
werden muss, z. B. „Das Tier ist grau. Es frisst nur Pflanzen. Es
hat einen Rüssel.“ Ein K darf die Lösung sagen, gemeinsam wird
die Karte umgedreht und geschaut, ob es richtig ist („Es ist der
Elefant“).
Für Partnerarbeit übertragbar
„Greif zu – Geschichte“
Artikel (Nominativ), Wortschatz
Vorschule, Schule
Der L liest eine Geschichte vor, in der bestimmte Gegenstände
vorkommen. Diese liegen vor den K auf dem Boden in Greifweite.
Die K dürfen jeweils den Gegenstand schnell wegschnappen,
müssen ihn aber noch korrekt benennen können, z. B. „das ist
der/ein Löffel“, dann wird weiter gelesen.
Ein K kann die Geschichte vorlesen
Falls man keine passende Geschichte findet, müsste man selber
kreativ werden.
Quartett
Artikel (Dativ/Akkusativ), Wortschatz
Vorschule, Schule
Es gibt jeweils 4 verschieden aussehende Tiere einer Rasse, z. B.
4 verschiedene Bären. Diese sind jeweils mit einer Ziffer von 1-4
versehen. Man fragt nun: „Hast du den Bär Nummer …?“
„Hast du die Karte mit dem Bär Nummer …?“
Selber herstellen
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Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
Literaturhinweis
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
Literaturhinweis
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
Literaturhinweis
Artikel-Kästen
Artikel (Nominativ, alle drei Genera)
Vorschule, Schule
Der L zeigt einen blauen und roten Kasten und sagt dazu: “Der
blaue Kasten ist für DER-Wörter, der rote für DIE-Wörter“. Nun
werden verschiedene Gegenstände einsortiert („Die Tasse gehört
in den roten Kasten.“) Am Schluss kann z. B. ein Auto gezeigt
werden: “In welchen Kasten gehört das Auto?“
1) Das Spiel sollte oft wiederholt werden bzw. erst gespielt werden,
wenn die K schon relativ sicher in der Bestimmung der Artikel sind.
Es kann natürlich der gelbe/grüne Kasten auch gleich mit
eingeführt werden, oder erst beim nächsten Mal.
2) Arbeitsblatt im Anhang Grammatik S. 19 als Ergänzung
Bettina Briddigkeit u. a.: Deutsch als Zweitsprache – systematisch
fördern
Kasus Knaxus
Artikel (Dativ/Akkusativ)
Vorschule, Schule
Auf einem Spielplan sind unterschiedliche Behälter zu sehen (z. B.
Schulranzen, Schatztruhe, Fischernetz, Kochtopf, Sack,
Handtasche), diese sind mit Nummern von 1-6 gekennzeichnet.
Dazu gibt es Karten mit Motiven, die jeweils in die Behälter passen
könnten (z. B. Butter, Lippenstift, Muschel, Schatzkarte usw.). Die
Karten werden gleichmäßig auf die Spieler verteilt und offen
hingelegt. Wenn ein Spieler z. B. die 2 würfelt, entscheidet er, ob
er eine Karte hat, die in den Behälter mit der 2 passt. Als Beweis
formuliert er den passenden Satz: „Ich packe den … in den …“.
Hat er keine passende Karte mehr, kommt der nächste dran. Wer
keine Karte mehr hat, ist der Gewinner.
Die Behälter werden ausgepackt. Dazu legt man am Anfang alle
Karten auf die passenden Behälter. Würfelt man z. B. eine 3,
nimmt man eine Karte aus dem Behälter 3 und sagt: „Ich nehme
den … aus dem …“.
LingoMap Satzbaustelle Wer macht was? Lustige Spiele rund um
den Satzbau für K im Vorschulalter
Wer weiß die passende Farbe?
Artikel (Nominativ, alle drei Genera)
Vorschule, Schule
Jedes K hat die drei Artikel-Farben in Form von Karten vor sich
liegen. Der L oder ein anderes K hält einen Gegenstand hoch und
fragt: „Welche (Begleiter-)Farbe hat …?“ Die anderen K halten die
richtige Farbe hoch.
In zwei Gruppen spielen.
Bettina Briddigkeit u. a.: Deutsch als Zweitsprache – systematisch
fördern
20
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Bemerkung
Literaturhinweis
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
Literaturhinweis
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
Welcher Artikel passt? (Spiel für 2-3 Kinder)
Artikel (Nominativ, alle drei Genera)
Vorschule, Schule (Voraussetzung: Sicherheit in der Bestimmung
der Artikel)
Es gibt jeweils z. B. 10 Karten mit maskulinen, femininen und
neutralen Substantiven und jeweils 1 blaues, rotes und gelbes
Farbfeld. Es können zwei oder drei Spieler mitspielen, jeder sucht
sich ein Farbfeld aus. Bei zwei Spielern bleibt eines übrig. Alle
Karten werden umgedreht hingelegt. Abwechselnd ziehen die
Spieler eine Karte und entscheiden, ob sie auf das blaue, rote oder
gelbe Farbfeld gehört. Wenn die Karte auf sein eigenes Farbfeld
gehört, hat er Glück: er darf sie darauf legen und noch eine Karte
ziehen. Gehört die Karte aber auf das übrige Farbfeld oder auf das
des Mitspielers, muss er es dort hinlegen und der Mitspieler ist
dran. Gewonnen hat, wer als erster seine 10 Karten auf seinem
Farbfeld liegen hat.
Bei diesem Spiel sollten die K schon einigermaßen sicher in der
Bestimmung der Artikel sein, da sie sonst verwirrt werden.
LingoMap Satzbaustelle Wer macht was? Lustige Spiele rund um
den Satzbau für K im Vorschulalter
Die Maus hat Geburtstag
Artikel (Nominativ, Akkusativ), Pronomen, Satzbau, Verbformen
der 3. Person Singular
Vorschule, Schule
An einem Tag können die Geschenke behandelt werden, z. B.
indem man sie in die farbigen Kästen einsortiert. An einem
anderen Tag werden dann die Tiere als Geburtstagsgäste
eingeführt. Nun bekommt jedes K ein vorbereitetes Heft mit den
Tieren, und auf einem extra Blatt zum Ausschneiden Abbildungen
der Geschenke. Jedes K darf selber entscheiden, welches Tier
welches Geschenk bringt und klebt die Geschenke entsprechend
in das Heft. Am Schluss liest jedes K sein Geburtstagsheft vor:
„Mein Elefant bringt/schenkt den …“
„In meinem Buch schenkt der Pinguin die …“
Schriftsprache einsetzen: Wörter + Artikel ins Heft dazu schreiben
Bettina Briddigkeit u. a.: Deutsch als Zweitsprache – systematisch
fördern Æ Lied „Die kleine Maus“ S. 26, 79 - 85
Bingo
Artikel (Nominativ, alle drei Genera)
Vorschule, Schule
Jedes K darf verschiedene Tiere bzw. Bilder von Tieren auf seinen
leeren Bingo-Plan legen. Der L oder ein K nennt Tiere (immer mit
Artikel). Wenn ein K dieses Tier auf seinem Plan liegen hat, darf es
einen Chip darauf legen. Wer zuerst eine Reihe fertig hat, ruft
„Bingo“ und hat gewonnen.
Anstatt Bilder von Tieren: Wörter auf den Spielplan legen
21
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
Bemerkung
Der Katzentanz
Artikel (Akkusativ/Dativ), Satzbau
Vorschule, Schule
Verschiedene Tiere kommen zu der Katze und wollen mir tanzen,
aber sie lehnt immer ab – bis dann der Kater kommt („Kam der Igel
zu der Katze: ‚Bitte reich mir deine Tatze!’ ‚Mit dem Igel tanz ich
nicht. Ist mir viel zu stachelig! Denn den Igel mag ich nicht!’“).
Den letzten Satz mit den Akkusativ-Formen kann man weglassen.
Ebenso muss man das Lied nicht singen, sondern kann
abwechselnd für die Tiere sprechen und die Tiere entsprechend
zur Katze hin- oder von ihr weglaufen lassen.
Der hölzerne Mann
Artikel (Nom., Akk., Dativ, Genitiv)
Vorschule, Schule
Das ist der hölzerne Mann.
Das ist das Haus des hölzernen Mannes.
Das ist die Tür am Haus des hölzernen Mannes. Usw. (siehe
Anlage)
Zu einer fertigen Version können Bilder gemalt werden, der Text
kann abwechselnd oder im Chor gesprochen werden; die K
können selber mit evtl. vorgegebenen Wörtern neue Texte
erfinden.
siehe Anlage „der hölzerne Mann: Neue Wörter“
Der Reiz des Textes besteht aus der zunehmenden Komplexität.
Deutschsprachige K werden merken, dass in den Relativsätzen die
Satzstellung nicht stimmt.
Plural
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
Plural-Kiste
Pluralbildung
Vorschule, Schule
Es gibt verschiedene Gegenstände, z. B. Tiere, jeweils drei Mal.
Außerdem gibt es Kärtchen mit „das ist“, „das sind“ und alle Tiere
in der Form „eine Giraffe“, „zwei Giraffen“. Die K legen
abwechselnd z. B. „das ist eine Giraffe“ zu der realen Giraffe und
„das sind zwei Giraffen“ zu den anderen beiden Giraffen.
Die Singular-Formen können weggelassen werden.
Das Spiel kann auch als Quartett-Spiel genommen werden: Dazu
gibt es jeweils z. B. eine Giraffe, zwei Giraffen, drei, vier. Man
fragt: „Hast du drei Giraffen?“
22
Präpositionen und Kasus
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
Literaturhinweis
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Alternativen /
Varianten
Literaturhinweis
Tiere in verschiedenen Positionen
Präpositionen auf, unter, vor, hinter, neben, zwischen
Kasus: Dativ und Akkusativ
Wortfeld: Tiere
Kindergarten, Vorschule, Schule
In der Mitte steht ein Tisch auf den L. ein Tier legt. Dazu spricht er:
„Der Hund liegt auf dem Tisch“. L. legt nach und nach
verschiedene Tiere auf den Tisch und begleitet sein Handeln mit
Sprache. Dabei betont L. die Präpositionen.
Dann werden alle Tiere wieder abgeräumt. Jetzt sind die K.
aufgefordert die verschiedenen Tiere auf den Tisch zu legen.
L: „Lege den Vogel auf den Tisch“. K: „Der Vogel liegt auf dem
Tisch“
Alle anderen Präpositionen werden genauso eingeführt.
Zu beachten ist, dass der Genus der Tiere anfangs nicht gemischt
wird, z. B. nur maskuline Tiere verwenden
Alle drei Geschlechter einbeziehen.
Briddigkeit, B.; Frikach-Vieregge, A.; Keller, S.; Osterwald, R.:
Deutsch als Zweitsprache – systematisch fördern
Materialien für Kindergarten, Vorschule und Schuleingangsphase
Wo ist … ?
Präpositionen auf, unter, vor, hinter, neben, zwischen
Kasus: Dativ und Akkusativ
Wortfeld: Tiere
Kindergarten, Vorschule, Schule
L. legt ein Tier auf/ unter/ vor/ hinter/ neben/ zwischen den Tisch
und fragt: „Wo ist der Hund“. Ein Kind antwortet: „Der Hund ist
neben dem Tisch“. Das Kind ist als nächstes an der Reihe und legt
ein Tier auf/ unter/ vor/ hinter/ neben/ zwischen den Tisch. Es fragt
weiter „Wo ist …?“
1) L. verteilt alle Tiere auf/ unter/ vor/ hinter/ neben/ zwischen den
Tisch. L. spricht entsprechenden Satz „Der Hund ist auf dem
Tisch.“ Anschließend fragt L.: „Was liegt auf dem Tisch?“ K.
antwortet.
2) L. verteilt Tiere im Raum.
3) K. verteilen sich entsprechend der Präpositionen im Raum. Ein
K. übernimmt die Rolle des L..
4) Mit Hilfe einer Drehscheibe vgl. Anhang Grammatik S. 104
5) Vertiefung anhand von Arbeitsblättern Anhang Grammatik S. 72
- 76
Briddigkeit, B.; Frikach-Vieregge, A.; Keller, S.; Osterwald, R.:
Deutsch als Zweitsprache – systematisch fördern
Materialien für Kindergarten, Vorschule und Schuleingangsphase
23
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Literaturhinweis
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Literaturhinweis
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Literaturhinweis
Lös den Fall
Präpositionen und ihr Kasus
Vorschule
Spielplan, z.B. auf dem Bauernhof.
Auf dem Spielplan werden die Spielkarten mit Hilfe von
Präpositionen an verschiedenen Punkten des Spielplans
untergebracht. Diese Punkte sind auf dem Spielplan mit
Würfelpunkten gekennzeichnet. Die Würfelbilder stehen für
folgende Sätze:
1= auf dem Feld, auf dem Teich
2= in der Luft auf der Wiese
3= auf der Bank auf dem Baum
4= auf der Decke, auf dem Misthaufen
5= auf dem Dach, auf der Scheune
6= im Stall auf der Leiter
Auf den Spielkarten sind Gegenstände des Bauernhofes (z.B.:
Tiere, Traktor, Arbeitsmaterialien) abgebildet. Diese werden
gleichmäßig auf alle Spieler verteilt. Es wird nun abwechselnd
gewürfelt. Die Zahl muss auf dem Spielplan gesucht werden und
ein passender Gegenstand aus den eigenen Karten darauf gelegt
werden. Wenn schon ein Gegenstand darauf liegt, wird er
rausgeworfen und geht an den anderen Spieler zurück. Ziel ist es
zuerst alle Karten auf dem Spielplan unterbringen zu können.
LingoMap: Satzbaustelle: Wer macht was? Lustige Spiele rund um
den Satzbau für K im Vorschulalter
Das Suchlied
Präpositionen
Kindergarten, Vorschule, Schule
Gemeinsames singen,
Verstecken von Gegenständen
vgl. Anhang Grammatik S. 30
Belke, G.; Geck, M.: Das Rumpelfax
Singen, Spielen, Üben im Grammatikunterricht – Handreichungen
für den Deutschunterricht in mehrsprachigen Lerngruppen
Das Murro-Lied
Präpositionen
Kindergarten, Vorschule, Schule
Gemeinsames singen,
Nachspielen des Liedtextes
vgl. Anhang Grammatik S. 31
Belke, G.; Geck, M.: Das Rumpelfax
Singen, Spielen, Üben im Grammatikunterricht – Handreichungen
für den Deutschunterricht in mehrsprachigen Lerngruppen
24
Name
Sprachziel / Thema
Altersgruppe
Methode
Literaturhinweis
Schnitzeljagd
Präpositionen
Kindergarten, Vorschule, Schule
K. bekommen Zettel auf denen Hinweise zum nächsten Zettel
stehen.
vgl. Anhang Grammatik S. 32-33
Belke, G.; Geck, M.: Das Rumpelfax
Singen, Spielen, Üben im Grammatikunterricht – Handreichungen
für den Deutschunterricht in mehrsprachigen Lerngruppen
Verben
Literaturhinweis für die Verben:
Briddigkeit, B.; Frikach-Vieregge, A.; Keller, S.; Osterwald, R.:
Deutsch als Zweitsprache – systematisch fördern
Materialien für Kindergarten, Vorschule und Schuleingangsphase
Vgl.: Anhang Grammatik S. 38 – 45, 86 – 93, 110
Verben im Infinitiv
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methode
Variante
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methode
Varianten
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methode
Was tue ich hier?
Verben im Infinitiv kennen lernen
Kindergarten/ Schule
L fragt nach jeder pantomimisch dargestellten Tätigkeit „Was tue ich hier?“
Nach der Antwort der K (z. B. rennen) wird die entsprechende Verbkarte
gezeigt und aufgehängt.
K zieht eine Verbbildkarte und stellt die dargestellte Tätigkeit pantomimisch
dar. K, das das Verb errät, ist als nächstes an der Reihe.
Wer kennt das Verb?
Infinitive festigen
Kindergarten/Schule
L nennt Verben und zeigt die dazugehörigen Verbbildkarten.
Dann hält L eine Verbbildkarte hoch und lässt das betreffende Verb
benennen.
Vorgehensweise lässt sich auch auf konjugierte Verben übertragen.
Wer findet die passende Bildkarte?
Verben pantomimisch darstellen bzw. erkennen
Kindergarten/(Vor)Schule
K schauen sich aufgehängte Verbbildkarten an. Dann werden diese beiseite
gelegt. Ein K stellt ein Verb, an das es sich erinnern kann, pantomimisch dar.
Das K, das das Verb errät, geht zum Tisch, sucht die richtige Verbkarte raus
und hängt sie auf.
25
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methode
Bingo!
Infinitive festigen
Kindergarten/(Vor)Schule
Jedes K belegt seinen Bingo-Spielplan mit neun verschiedenen
Verbbildkarten. L nennt ein Verb im Infinitiv. Hat ein K die entsprechende
Karte auf seinem Plan, belegt es das Feld mit einem Chip. Wer zuerst eine
Reihe belegt hat, ruft „Bingo!“ und wird neuer Spielleiter.
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methode
Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?
Tätigkeiten benennen bzw. ausführen
Kindergarten/(Vor)Schule
Es wird eine Start- bzw. Ziellinie festgelegt. Ein zum Fischer ernanntes K
stellt sich hinter die Ziellinie. Die K verteilen sich an der Startlinie und fragen:
„Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?“ - Fischer: „Tief, sehr tief!“ K: „Wie kommen wir rüber?“ - Fischer (z. B.): „Hüpft auf einem Bein.“ Er
versucht, die K bei ihrer Aktion zu fangen. Gefangene K gehen zusammen
mit dem Fischer hinter die Startlinie und werden in der nächsten Runde auch
zu Fischern. K, die sich hinter die Ziellinie gerettet haben, können nicht mehr
gefangen werden. Das Spiel geht so lange, bis alle Spieler gefangen und
Fischer geworden sind.
1) K machen auf Kommando Tiere nach (z. B. trompeten wie ein Elefant;
watscheln wie ein Pinguin).
2) K stellt Tätigkeit eines Tieres dar. Die anderen raten, welche Tätigkeit und
welches Tier dargestellt werden.
L fragt z. B.: „Was kann der Elefant?“ Die K antworten: „Der Elefant kann
stampfen.
Variante
Erste Person Singular
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methode
Ich esse
Verben in der 1. Person Singular kennen lernen
Kindergarten/(Vor)Schule
L hält eine Bildkarte hoch und nennt das Verb im Infinitiv. Dann spielt L das
Verb pantomimisch vor und spricht dazu mit entsprechender Betonung: „Ich
esse.“ Nach der Vorstellung aller Verben bekommt jedes K eine Karte vom L
und antwortet auf die Frage „Was machst du?“ z. B. „Ich trinke.“, und führt die
entsprechende Bewegung aus.
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methode
Ich schenke Hakan das Auto
Verben in der 1. Person Singular verwenden
Kindergarten/(Vor)Schule
L legt reale Gegenstände in die Kreismitte und überreicht eines z. B. Hakan
mit dem Satz: „Ich schenke Hakan das Auto.“, und
fordert ihn auf: „Jetzt bist du dran.“ Er geht zu einem anderen K und sagt: „Ich
schenke dir die Banane.“, und ein nächstes K ist dran usw.
26
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methode
Varianten
Ich trinke Milch
Verben in der 1. Person Singular gebrauchen
Kindergarten/(Vor)Schule
L bespricht mit den K alle Verben und gibt Beispiele, wie man mit den Verben
Sätze bilden kann z. B.: „Ich gehe zu Aishe.“ Dabei spielt L die Sätze einmal
vor und die K anschließend nach, dann sagt L: „Ich gehe zu Aishe.“ und
fordert diese auf, zu Hakan zu gehen. Aishe muss nun sagen: „Ich gehe zu
Hakan.“ (usw.)
Wenn alle Verben eingeübt sind, kann der Verbenwürfel eingesetzt werden.
Die K würfeln reihum und bilden einen entsprechenden Satz. Jedes K sollte
möglichst 3x würfeln können.
Zweite Person Singular
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methode
Variante
Was machst du?
Verben in der 2. Person Singular kennen lernen
Kindergarten/(Vor)Schule
L verteilt Verbbildkarten an die K und fragt das neben ihm sitzende K: „Was
machst du?“. Es zeigt seine Karte und L sagt: „Du gehst.“ Nun ist das K dran
und wendet sich zu seinem Sitznachbar: „Was machst du? – Du springst.“
usw.
Bildkarten essbarer Sachen verteilen und Fragen bzw. Sätze nur mit dem
Verb „essen“ bilden lassen.
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methode
Du schenkst das Auto
Verben in der 2. Person Singular verwenden
Kindergarten/(Vor)Schule
L fordert Fritz auf: „Du schenkst Hakan das Auto.“ Fritz nimmt das Auto und
gibt es Hakan. Nun fordert Hakan Aishe auf: „Du schenkst Hatice die
Banane.“ Nun ist Hatice dran usw.
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methode
Du isst die Banane
Verben in der 2. Person Singular gebrauchen
Kindergarten/(Vor)Schule
L fordert das K neben sich auf den Verbenwürfel zu würfeln. Es erscheint das
Verb „schenken“. L sagt: „Du schenkst Bengü die Tasse.“ Das K tut so, als ob
es Bengü eine Tasse bringen würde usw.
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methode
Pantomime raten
Verben in der 2. Person Singular richtig verwenden
Kindergarten/(Vor)Schule
L spielt eine Tätigkeit vor und fordert die K auf zu sagen, was L tut (z. B. „Du
tanzt mit Branimir.“) Dann spielt je ein K eine Tätigkeit vor und die anderen
erraten sie.
27
Dritte Person Singular
Name
Sprachziel
Bemerkung
Wer schenkt was?
Verben in der 3. Person Singular kennen lernen
siehe Kapitel Artikel „Die Maus hat Geburtstag“
Name
Sprachziel
Altersgruppe
Methode
Er lacht, sie springt
Verben in der 3. Person Singular, Satzbau
Vorschule und Schule
Man legt die Karten mit dem Jungen und dem Mädchen vor sich hin, ebenso
den Würfel mit Verb-Bildern. Dann würfelt man und bildet einen Satz nach
dem Muster „Er lacht“.
Zusätzlich den erwürfelten Satz aufschreiben.
Varianten
Erklärungen:
L. = Lehrperson
K.= Kind, Kinder
Literatur:
Belke, G.; Geck, M.(2004):
Das Rumpelfax
Singen, Spielen, Üben im Grammatikunterricht – Handreichungen für den
Deutschunterricht in mehrsprachigen Lerngruppen
Schneider Verlag, Hohengehren
Briddigkeit, B.; Frikach-Vieregge, A.; Keller, S.; Osterwald, R. (2005):
Deutsch als Zweitsprache – systematisch fördern
Materialien für Kindergarten, Vorschule und Schuleingangsphase
Persen Verlag; Bergendorfer Unterrichtsideen
Belke, G. (2003):
Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht – Sprachspiele, Spracherwerb,
Sprachvermittlung, Baltmannsweiler, Schneider Verlag Hohengehren
28
Anhang
Spiel: Lege das Tier …
Stelle den Bär neben den Tiger.
Stelle den Wolf neben den Bär.
Stelle den Hasen hinter den Wolf.
Stelle den Löwe neben den Hasen.
Stelle den Wurm vor den Löwe.
Stelle den Igel neben den Wurm.
Stelle den Maulwurf vor den Igel.
Stelle den Fisch neben den Maulwurf.
Stelle den Affen hinter den Fisch.
Stelle den Pinguin neben den Affen.
Stelle den Fuchs vor den Pinguin.
Stelle den Hund neben den Fuchs.
Stelle den Hahn neben den Hund.
Stelle den Frosch vor den Hahn.
Stelle den Vogel neben den Schmetterling.
Stelle den Käfer neben den Vogel.
Stelle den Seehund hinter den Käfer.
Stelle den Elefant neben den Seehund.
Stelle den Tiger neben den Elefant.
Stelle den Schmetterling neben den Frosch.
Lege den Wellensittich neben den Bullen.
Lege den Maulwurf hinter den Bullen.
Lege den Fuchs vor den Bullen.
Lege den Hirsch vor den Fuchs.
Lege den Wolf vor den Hirsch.
Lege den Hai hinter den Maulwurf.
Lege den Wurm auf den Adler.
Lege den Seehund unter den Wellensittich.
Lege den Bullen neben den Adler.
„Der hölzerne Mann: Neue Wörter“
1.
der mächtige Zauberer
der dunkle Wald
die alte Tanne
die Wurzeln
die heimliche Höhle, die liegt unter
die schwere Kiste, die steht in
der geheimnisvolle Schatz, der versteckt ist in …
der Zauberring, der gehört zu…
2.
die liebe Lehrerin
die Schule
das Klassenzimmer
der Stuhl
das Kind, das sitzt auf
die Geschichte, die geschrieben
das Wort, das gestanden hat in
der böse Zauberer, der verraten hat
Beispiel für die letzte Zeile:
Das ist der böse Zauberer, der verraten hat das Wort, das gestanden hat in der Geschichte,
die geschrieben hat das Kind, das sitzt auf dem Stuhl des Klassenzimmers in der Schule der
lieben Lehrerin.
29
Förderung semantischer Fähigkeiten
Theoretische Grundsätze für die Förderung semantischer Fähigkeiten
Multimodales Vorgehen (Glück 1999, 1-27):
ƒ
Neue Begriffe sollen mit allen Sinnen erfahrbar gemacht werden (sensorische Marke)
(Funktion des Referenten, Form, Farbe, Klang, wie kann man es bewegen,
Körperbewegungen dazu erfinden,…)
Æ dabei ist zu berücksichtigen:
- Wahrnehmungsbevorzugung der Kinder (visuell, auditiv, motorisch,…)
- Typische Eigenschaften des Referenten
ƒ
Motorische Aktivität mit dem Referenten (motorische Marke)
(z.B. Ball rollen; Körperbewegungen zu Handlungsverben)
ƒ
Vorwissen / Vorerfahrungen des Kindes berücksichtigen (propositionale Marke)
ƒ
Emotionale Erfahrungen (emotiv-bewertende Marke)
Als Unterstützung bei der phonologischen Speicherung:
ƒ
Bewusste Durchgliederung der Klanggestalt des Wortes
(auf Laut-, Silben-, Morphemebene)
ƒ
Silbische Betonungsstruktur von Wörtern nutzen
(Anlaut, Reime)
Allgemeine Aspekte für die Verbesserung der Qualität der Speicherung und
des Abrufs:
1.
2.
3.
4.
Vermehrung der Einträge
Differenzierung der Einträge
Verknüpfung
Verwendungshäufigkeit von Wörtern heraufsetzen (in verschiedenen spielerischen
Situationen)
Hinweis zum Anhang
Die folgenden Anregungen zur Förderung im Bereich Semantik sind nach semantischen
Feldern geordnet. Zu einem Wortfeld (z.B. Körperteile) finden sich jeweils verschiedene
Fördervorschläge, die eine multimodale Sprachförderung ermöglichen.
Hierzu gehören u.a. Reime, Sprechverse (tw. auch in türkischer Sprache), Lieder, Spiele,
Bastel- und Malideen, etc.
Darüber hinaus sollten regelmäßig Bilderbücher mit in die Förderung einbezogen werden.
Diese können zu den jeweiligen Themen (Wortfeldern) ausgewählt werden. Für die
Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund eignen sich besonders zweisprachige
Bilderbücher (z.B. Der Regenbogenfisch in deutscher und türkischer Sprache).
Literatur
Glück, Ch. (1999): Wortfindungsstörungen von Kindern in kognitionspsychologischer
Perspektive. In: Der Sprachheilpädagoge 2, 1-27
30
Sammlung von Fördermöglichkeiten (Semantik)
Thema: Das bin ich
Literatur
Schlösser, E. (2001): Wir verstehen uns gut. Spielerisch Deutsch lernen.
Münster, Ökotopia
Anhang
1
Loos, R. (2004): Praxisbuch Spracherwerb. Sprachförderung im
Kindergarten. München, Don Bosco
2
Engin, H. u.a. (2004): Kinder lernen Deutsch als zweite Sprache.
Prinzipien, Sequenzen, Planungsraster. Minimalgrammatik. Berlin,
Cornelsen
3-11
Kraft, J. u.a. (1994): Unterrichtstunden. Deutsch als Zweitsprache im 1./2.
Schuljahr. München, Oldenbourg
12-14
Thema: Meine Familie / So wohne ich
Literatur
Loos, R. (2004): Praxisbuch Spracherwerb. Sprachförderung im
Kindergarten. München, Don Bosco
Anhang
15-18
Schlösser, E. (2001): Wir verstehen uns gut. Spielerisch Deutsch lernen.
Münster, Ökotopia
19-24
31
Thema: Körper / Körperteile
Literatur
Maier, W. (Hrsg.) (1992): Neue Wege der Sprachförderung Teil 1.
Materialien und Modelle für Kindergarten und Grundschule. München, Don
Bosco
Anhang
25-29
Glenwitz, L.; Martin, K. (2002): Täglich fünf Minuten Sprachförderung 1./2.
Schuljahr. Horneburg-Niederelbe, Bergedorfer Unterrichtsideen Persen
Verlag
30
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung Bezirksregierung Düsseldorf
(Hrsg.); Schlotmann, B. (1998): Wie Kinder miteinander und voneinander
Sprachen lernen. Bönen, Kettler
31
Schlösser, E. (2001): Wir verstehen uns gut. Spielerisch Deutsch lernen.
Münster, Ökotopia
Loos, R. (2004): Praxisbuch Spracherwerb. Sprachförderung im
Kindergarten. München, Don Bosco
32-37
Loos, R. (Hrsg.) (2007): Birlikte Ögreniyoruz – Wir lernen zusammen. Die
Muttersprache gemeinsam fördern, Deutschlernen gut vorbereiten.
München, Don Bosco
38-40
Neumann, S. (2001): Ganzheitliche Sprachförderung. Ein Praxisbuch für
Kindergarten, Schule und Frühförderung. Weinheim Basel, Beltz Verlag
41-42
Maier, W. (1999): Deutsch lernen in Kindergarten und Grundschule.
Grundlagen, Methoden und Spielideen zur Sprachförderung und
Integration. München, Don Bosco
43-44
Delitz, G.; Proßowsky, P.: Bri- Bra- Brillenbär. Sprachspiele für Kinder in
multikulturellen Gruppen. Auer Verlag
45-47
32
Thema: Kleidung
Literatur
Maier, W. (Hrsg.) (1992): Neue Wege der Sprachförderung Teil 1.
Materialien und Modelle für Kindergarten und Grundschule. München, Don
Bosco
Anhang
48-51
Loos, R. (2004): Praxisbuch Spracherwerb. Sprachförderung im
Kindergarten. München, Don Bosco
52
Schlösser, E. (2001): Wir verstehen uns gut. Spielerisch Deutsch lernen.
Münster, Ökotopia
53-58
Loos, R. (Hrsg.) (2007): Birlikte Ögreniyoruz – Wir lernen zusammen. Die
Muttersprache gemeinsam fördern, Deutschlernen gut vorbereiten.
München, Don Bosco
59
Delitz, G.; Proßowsky, P.: Bri- Bra- Brillenbär. Sprachspiele für Kinder in
multikulturellen Gruppen. Auer Verlag
60-65
33
Thema: Winter
Literatur
Glenwitz, L.; Martin, K. (2002): Täglich fünf Minuten Sprachförderung 1./2.
Schuljahr. Horneburg-Niederelbe, Bergedorfer Unterrichtsideen Persen
Verlag
Anhang
66-72
Kraft, J. u.a. (1994): Unterrichtstunden. Deutsch als Zweitsprache im 1./2.
Schuljahr. München, Oldenbourg
73-74
Thema: Tiere
Literatur
Neumann, S. (2001): Ganzheitliche Sprachförderung. Ein Praxisbuch für
Kindergarten, Schule und Frühförderung. Weinheim Basel, Beltz Verlag
Anhang
75-78
Holler-Zittlau, I.: 30 Spiel zur Sprachförderung für Kindergarten und
Grundschule. Bergedorfer Förderdiagnostik, Persen Verlag
79-98
Loos, R. (2004): Praxisbuch Spracherwerb. Sprachförderung im
Kindergarten. München, Don Bosco
99-100
Loos, R. (Hrsg.) (2007): Birlikte Ögreniyoruz – Wir lernen zusammen. Die
Muttersprache gemeinsam fördern, Deutschlernen gut vorbereiten.
München, Don Bosco
101-102
Thema: Verkehrsmittel
Literatur
Maier, W. (Hrsg.) (1991): Neue Wege der Sprachförderung. Materialien
und Modelle für Kindergarten und Grundschule. München, Don Bosco
Anhang
103-106
Douvitsas-Gamst, J. u.a. (1991): Das Deutschmobil. Deutsch als
Fremdsprache für Kinder. Lehrbuch 2 Stuttgart, Klett
107
Loos, R. (2004): Praxisbuch Spracherwerb. Sprachförderung im
Kindergarten. München, Don Bosco
108-109
34
5. Anhang
Kopiervorlagen für die Diagnostik, die Therapie und die
Elternbriefe sind in der Bibliothek, in einem Ordner,
bereitgestellt!!!
35
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