(P/R = Lehrbuch Pindyck/Rubinfeld)

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Dr. M. Ruiz HWI-B.Sc. WS1011 Fragen zur Vorl. vom 11.11.10 Seite 1 von 5 Seiten.
Frage 26
Zeichnen Sie folgende spezielle Nachfragekurven in ein (p-x)-Diagramm:
eine vollkommen preisunelastische Nachfragekurve (Preiselastizität geht gegen Null), eine völlig
preiselastische Nachfragekurve (Absolutbetrag der Preiselastizität geht gegen unendlich), eine
vollkommen preisunelastische Angebotskurve und eine völlig preiselastische Angebotskurve.
Erläutern Sie jeweils die dahinter stehenden Verhaltensweisen und geben Sie je ein praktisches
Beispiel für jeden Extremfall.
Frage 27 (Lesen Sie Kap. 2.4 im Pindyck/Rubinfeld)
a) Erläutern Sie, was man unter Komplementärgütern und was man unter Substitutionsgütern
versteht.
b) Welche der folgenden Güterkombinationen sind Komplementärgüter und welche sind
Substitutionsgüter:
-Vorlesung in Mikroökonomie/Vorlesung in Makroökonomie.
-Gleiche Vorlesungen wie oben, aber die Vorlesungen überschneiden sich zeitlich.
-Tennisbälle und Tennisschläger
-Eine Flugreise und eine Zugreise nach München am 31.12.2009
-PKW und Benzin
-Fahrrad und Fahrradhelm
-Fahrrad und Schnorchel
-Schlagsahne und Kochsalz
c) Mit welchen Elastizitäten lässt sich prüfen, ob ein HH zwei Güter als komplementär oder als
substitutiv empfindet?
(Erläuterung der Formel und Werte: Siehe P/R 2.4 "Kreuzpreiselastizitäten der Nachfrage". Wird in der
Vorlesung behandelt.)
Frage 28
Verwenden Sie Angebots- und Nachfragekurven in einem Marktdiagramm zur Illustration, um zu
zeigen, warum jedes der folgenden Ereignisse ("Schocks") den Butterpreis und die Menge der
gekauften und verkauften Butter auf dem Markt für Butter beeinflusst:
a) Ein Anstieg des Margarinepreises; b) ein Anstieg des Milchpreises; c) eine Zunahme des
durchschnittlichen Einkommensniveaus; d) Eine TV-Sendung über Ursachen des Herzinfarktes mit
drastischen Bildern aus dem OP, die vor übermäßigem Butterkonsum warnt.
(Zu jedem Fall fertigen Sie ein Marktdiagramm und eine stichwortartige Erläuterung)
Frage 29 (Anwendung des Elastizitätskonzepts)
Ein einzelner Anbieter (Monopolist) steht vielen Nachfragern mit der folgenden gesamtwirtschaftlicher
Markt-Nachfragekurve (Aggregierte Nachfragekurve aller Anbieter) gegenüber: p = 4x-1 .
Er verkauft sein Produkt gegenwärtig zu einem Preis von p = 0,5.
Um seinen Erlös E = p.x zu erhöhen, erwägt der Monopolist, den Verkaufspreis p zu erhöhen
a) Wie hoch ist der Erlös in der Ausgangslage? ( p.x = 4)
b) Berechnen Sie die Preiselastizität der Nachfrage in der Ausgangslage und prüfen Sie damit, ob
dieser Erlös durch Preiserhöhungen vergrößert werden kann und diskutieren Sie das Ergebnis.
(Lösungs-Hinweis: Eine Erhöhung des Preises um 1% führt zu einem Rückgang der Nachfrage um
x% , die Zusammenhänge werden durch die Preiselastizität der Nachfrage beschrieben, die hier zu
berechnen ist. Damit der Erlös steigt, darf die relative Nachfrage nicht um einen höheren Prozentsatz
fallen als der relative Preis gestiegen ist!
Es handelt sich hier übrigens um eine sogenannte isoelastische Nachfragekurve!!!!)
c) Ein anderer Monopolist steht der folgenden Nachfragekurve gegenüber: p = 2 - 0,25x . Auch er
erwägt, den Kaufpreis zu erhöhen, um seinen Erlös zu vergrößern.
Prüfen Sie auch hier, ob der Erlös durch die Strategie einer Preiserhöhung eventuell vergrößert
werden kann und diskutieren Sie, von welchen Ausgangspunkten auf der Nachfragekurve aus diese
Strategie funktioniert bzw von welchen anderen Ausgangspunkten aus diese Strategie nicht
funktioniert. (mit Erläuterung: Nur, wenn der Ausgangspunkt im unelastischen Bereich der
Nachfragegeraden liegt, wird die Strategie funktionieren!).
Frage 30 (Anwendung des Elastizitätskonzepts)
a) Welche Wirkung hat es auf den Marktpreis p und die gehandelte Menge x des Marktes für
Grünkohl, wenn die Bauern in einem Jahr eine völlig neu entwickelte Sorte Grünkohl anbauen, die bei
völlig gleichen Produktionskosten und völlig gleicher Qualität 100% mehr Ertrag als die alte Sorte
bringt. (Analyse dieses "Angebotsschocks" durch Verschiebung der Angebotskurve in dem Ihnen
inzwischen vertrauten Marktdiagramm)
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b) In welche Richtung wird sich der Umsatz p.x der Bauern durch die neue Sorte verändern, wenn Sie
davon ausgehen, dass die Nachfrager nach Grünkohl insgesamt ziemlich preisunelastisch reagieren?
(Erläuterung der Steigung der preisunelastischen Nachfragekurve und der Marktsituation mit einem
Marktdiagramm)
c) Wie vermuten Sie, wie werden die Bauern die Einführung der neuen Sorte beurteilen? Wie werden
die Konsumenten die Einführung der neuen Sorte beurteilen?
Frage 31
Durch den Anschlag auf das World Trade Center in Manhattan am 11.9.2001 sind 21 nahe gelegene
Gebäude und mit ihnen 10% des Gesamtbestandes an Büroflächen zerstört worden.
Erläutern Sie unter Verwendung von Angebots- und Nachfragekurven auf dem Markt für Büroflächen
in Downtown Manhattan: Warum ist es in der Folge des Anschlags überraschenderweise zur einem
Rückgang (!!!!) der Büromieten gekommen??? (Vgl. P/R Kap. 2.3 Beispiel 2.4. Achtung: In der Abb.
2.10 sind für Preis und Menge selbst in der neuesten Auflage immer noch nicht die numerischen
Werte für m2 angegeben, sondern fälschlich die amerikanischen Werte für square foot! Lassen Sie
sich dadurch nicht verwirren!)
Frage 32
a) Beschreiben Sie zunächst algebraisch das Konzept der Preiselastizität der Nachfrage (siehe
Vorlesung) und das ähnlich konstruierte Konzept der Einkommenselastizität der Nachfrage und
erläutern Sie danach präzise, was diese beiden Konzepte jeweils ganz genau messen. (p Marktpreis
(Dimension: Euro/kg) , x nachgefragte Menge (Dimension: kg), e Einkommenshöhe (Dimension:
Euro)). (Vgl. Pindyck/Rubinfeld 2.4 und 4.3.1. und 4.3.2
Bei der Einkommenselastizität der Nachfrage ist das Einkommen e die Ursachenvariable; es wird die
Wirkung einer kleinen relativen Änderung des Einkommens de/e auf die relative Änderung der
Nachfragemenge dx/x gemessen.)
b) In welcher Dimension wird die Preiselastizität der Nachfrage gemessen und in welcher Dimension
die Einkommenselastizität der Nachfrage?
c) Welche Vorteile hat die Verwendung von Preis-Elastizitäten zur Messung der NachfragerReaktionen gegenüber der Verwendung etwa der Preis-Sensitivität (dx/dp) ?
d) Beschreiben Sie ganz exakt das praktische Verhalten eines HH1 mit einer Preiselastizität der
Nachfrage für Benzin von -2,5 und eines HH2 mit einer Preiselastizität von -1. (Praktisches Beispiel
bilden)
e) Beschreiben Sie ganz exakt das Verhalten eines HH1 mit einer Einkommenselastizität der
Nachfrage (dx/x)/(de/e) für Automobile von +1,5 und eines HH2 mit einer Einkommenselastizität von
+3.
f) Was versteht man genau unter der Preiselastizität des Angebots? Erläutern Sie das Verhalten einer
Unternehmung mit einer Preiselastizität des Angebotes von +2. (Achtung: Alle Elastizitäten beziehen
relative Änderungs-Größen aufeinander, z.B. prozentuale Änderungen einer Wirkungsvariable (wie
der mengenmäßigen Nachfrage) auf prozentuale Änderungen einer Ursachenvariable (wie des
Güterpreises). Dies muss immer ganz klar zum Ausdruck gebracht werden. (Eine Zunahme um einen
Euro ist z.B. KEINE relative Änderung, sondern eine absolute Änderung.) Vgl. P/R 2.4)
Frage 33 (letzte Vorlesung)
a) Worin besteht der grundsätzliche Unterschied zwischen einer Bogenelastizität für größere
Preisänderungen und einer Punktelastizität für marginale Preisänderungen ? Erläutern Sie dies für die
Preiselastizität der Nachfrage grafisch (mit 2 Zeichnungen) und algebraisch (mit 2 Herleitungen).
b) Eine Bogenelastizität sei mit -2 gegeben, eine Punktelastizität habe ebenfalls den Wert -2. Was
besagen diese Werte jeweils, worin unterscheiden sie sich? Welchen Vorteil weist die Punktelastizität
gegenüber der Bogenelastizität auf?
(Lösungshinweis: Studieren Sie sich zu dieser Aufgabe das Kapitel 7.7 aus dem Lehrbuch von
Sydsaeter/Hammond : Warum Ökonomen Elastizitäten benutzen. Außerdem wird dies kurz behandelt
in P/R 2.4.1)
Frage 34 (Elastizitäten in der Praxis: Mehrere Ursachenvariablen ändern sich gleichzeitig!)
Drei Fahrer A, B und C mit häufig wechselnden Einkommenshöhen fahren regelmäßig zum tanken.
Fahrer A will, unabhängig von den derzeit auftretenden Preisschwankungen und
Einkommensschwankungen, stets ein Zwanzigstel seines Einkommens für Benzin ausgeben.
Fahrer B tankt immer genau 60 Liter; Fahrer C tankt immer für exakt für 80 Euro. Wie groß ist jeweils
die Einkommenselastizität und die Preiselastizität der Benzinnachfrage der drei Fahrer?
Dr. M. Ruiz HWI-B.Sc. WS1011 Fragen zur Vorl. vom 11.11.10 Seite 3 von 5 Seiten.
(Achtung: etwas anspruchsvollere Denksportaufgabe!!! Hier treten zwei Variablenänderungen
gleichzeitig auf (Einkommensschwankungen und Preisschwankungen) , damit sind im Prinzip zwei
Ursachen für die beobachtete Wirkung verantwortlich!
Hier tritt das Problem der sog. "Identifikation" auf, man muss die verschiedenen gleichzeitig auf die
Nachfrage wirkenden Ursachen identifizieren; in diesem Fall müssen die Wirkungseinflüsse von
Preisänderungen und von Einkommensänderungen auf die Benzinnachfrage getrennt werden, obwohl
sie gleichzeitig wirken. Im allgemeinen benötigt man hierzu spezielle statistische Verfahren, hier lässt
sich das Problem durch Nachdenken lösen.
(Ergebnis: A E-El: +1, P-El: -1 / B E-El: 0, P-EL: 0 / C E-El: 0, P-EL: -1 )
Lösungshilfe: Sie müssen ausgehen von der formalen Definition für die Einkommenselastizität der
Nachfrage und für die Preiselastizität der Nachfrage. Bei der numerischen Bestimmung dieser
Elastizitäten tritt hier in dieser Aufgabe das Problem auf, dass sich sowohl die Einkommen als auch
die Preise gleichzeitig ändern. (wie es in der Realität natürlich auch passieren kann). Es gibt hier
dann 2 mögliche Ursachen für die beobachtbaren Nachfrageänderungen. Man muss zunächst
überlegen, was es für die mengenmässige Benzinnachfrage bedeutet, wenn die Fahrer A,B,C sich bei
wechselnden Einkommenshöhen und wechselnden Preishöhen so verhalten wie angegeben und
welcher Zusammenhang sich daraus dann zwischen den relativen Änderungen der Benzinnachfrage
und den relativen Änderungen des Einkommens einerseits und den relativen Änderungen der Preise
andererseits ergibt. Bei dieser Aufgabe müssen Sie davon ausgehen, das sowohl der Preis sich im
Zeitablauf verändert als auch die Einkommen der drei Fahrer. Diese Annahme ist wichtig, damit man
überhaupt mögliche Wirkungen auf die Nachfragemenge beobachten kann, falls die Fahrer die
entsprechende Elastizitäten aufweisen. Die Einkommensschwankungen und die
Preisschwankungen treten unabhängig von einander auf.
Z.B. der Fall C: Fahrer C tankt immer für exakt 80 Euro. Was bedeutet dies nun zunächst für die
mengenmäßige Benzinnachfrage bei sich im Zeitablauf ändernden Preisen? Offensichtlich muss die
Preiselastizität der Nachfrage gleich -1 sein, nur dann ist Preis mal Menge konstant, weil eine 1%ge
Preisänderung durch eine 1%ge Mengenänderung in die Gegenrichtung genau kompensiert wird.
Nun ändert sich aber auch das Einkommen bei C im Zeitverlauf. Diese Einkommens-Änderung kann
aber keine eigene Wirkung auf die mengenmäßige Nachfrage entfaltet haben, denn sonst würde sich
die Menge unabhängig vom Preis verändern und Preis mal Menge könnten nicht immer konstant
gleich 80 Euro sein. Die hier auftretende Änderung der Nachfragemenge ist also nur durch die
Preisänderung bewirkt worden und hat mit der Einkommensänderung nichts zu tun. Die
Einkommenselastizität der Nachfrage ist also in diesem Fall gleich Null. Für A und B gilt ähnliches.
Frage 35
a) Die Nachfragefunktion eines HH nach einem Gut sei durch p = 20 - 0,5x gegeben.
(p Marktpreis; x nachgefragte Menge). Zeichnen Sie den Graph der Funktion und bestimmen Sie den
`Prohibitivpreis´ (Preis, bei dem die Nachfragemenge Null ist) ( 20 ) und die `Sättigungsmenge´
(Menge, die bei einem Preis von Null nachgefragt wird) ( 40 ).
b) Errechnen Sie für die gegebene Funktion die Preiselastizität der Nachfrage für x = 10. ( -3)
c) Errechnen Sie für die gegebene Funktion die Preiselastizität der Nachfrage für p = 10. ( -1).
d) Begründen und erläutern Sie ausführlich, wie sich die Nachfrageelastizität entlang der gegebenen
linearen Nachfragekurve verändert. (Grafische Herleitung und Analyse der Elastizität; Vgl. Vorlesung).
e) In welchem Preisbereich und in welchem Mengenbereich ist diese Nachfragefunktion unelastisch?
(Zur Abgrenzung dieser Bereiche ist es zunächst erforderlich, den Abgrenzungs-Punkt auf der
Nachfragekurve mit der Elastizität -1 zu bestimmen; danach bestimmen Sie den Preisbereich bzw
den Mengenbereich für Punkte auf der Nachfragekurve, deren Elastizitäten, absolut genommen,
kleiner als eins sind |(dx/dp)(p/x)| < 1 ).
Frage 36
a) Beschreiben Sie algebraisch und verbal das Konzept der Preiselastizität der Nachfrage.
Beschreiben Sie das Verhalten eines HH mit einer Preiselasizität von -2 nach Brot.
b) Die Nachfragefunktion eines HH nach einem Gut sei durch p = 12 - 2x gegeben
(p Marktpreis, x nachgefragte Menge) Zeichnen Sie die Funktion und berechnen Sie den Preis und
die Menge, bei der die Nachfrageelastizität genau gleich -2 ist.
(Lösungshinweis: Schreiben Sie die Elastizitätsformel hin und ermitteln Sie den numerischen Wert von
dx/dp. Danach bestimmen Sie das Verhältnis von p zu x bei dem obigen Wert der Elastizität.
Einsetzen in die Nachfragefunktion ergibt das Ergebnis: p = 8 und x = 2)
c) Die obige Nachfragefunktion trifft auf einem Markt mit einer allgemeinen linearen Angebotsfunktion
p = a + bxA mit den unbekannten Parametern a und b zusammen. xA ist die Angebotsmenge.
Das Marktgleichgewicht auf diesem Markt sei bei x = xA = 2 erreicht. Die Preiselastizität des Angebots
sei im Punkt des Marktgleichgewichts gleich +2. Ermitteln Sie die Parameter a und b .(a = 4 und b = 2)
Dr. M. Ruiz HWI-B.Sc. WS1011 Fragen zur Vorl. vom 11.11.10 Seite 4 von 5 Seiten.
(Hinweise vgl. P/R Kap. 2.6 Abb. 2.19 Anpassung linearer Angebots- und Nachfragefunktionen an
Daten)
Frage 37
Im Jahre 1998 haben die Amerikaner 23,5 Mrd Päckchen (Pk) Zigaretten geraucht
(=470 Mrd Zigaretten) . Der durchschnittliche Einzelhandelspreis betrug 2 $ pro Päckchen . Auf dem
Zigarettenmarkt war 1998 ein Marktgleichgewicht. Statistische Untersuchungen haben gezeigt, dass
im Jahr 1998 die Preiselastizität der Nachfrage -0,4 und die Preiselastizität des Angebots + 0,5 betrug.
Verwenden Sie diese Informationen zur Herleitung der linearen Nachfragefunktion und der linearen
Angebotsfunktion für den amerikanischen Zigarettenmarkt. (Vgl. Pindyck/Rubinfeld 2.6 ).
Hinweis: Wenn man wie hier vorgegeben unterstellt, dass die Angebotskurve und die Nachfragekurve
jeweils eine Gerade ist, kann man die jeweilige Geradengleichung bekanntlich aus Informationen
über einen Kurvenpunkt und den Wert der Elastizität in diesem Punkt bestimmen, weil sich daraus
auch die Steigung in diesem Punkt ergibt:
Nachfragekurve x = a + b.p ; Angebotskurve y = c + d.p ;
a,b,c,d sind die Konstanten der Funktionen, x,y sind die Nachfrage- und die Angebotsmenge und p ist
der Marktpreis. Aus der Definitions-Gleichung für die Nachfrage-Elastizität von -0,4 im
Gleichgewichtspunkt (p*; x*) = (2;23,5.109) ermittelt man b = dx/dp = -4,7x109 (Pk/$).
Durch Einsetzen in die Nachfragekurve erhält man a = 32,9x109 (Pk)
Es ergibt sich also für die Nachfragekurve: x = 32,9x109 - 4,7x109 p.
Analog erhält man für die Angebotskurve y = 11,75x109 + 5,875x109 p .
Wichtig: Kontrolle der Gleichgewichtswerte: Für x = y ergibt sich p* = 2 und x* = 23.5x109 )
Frage 38
Gegeben sei folgende Nachfragekurve:
p = 0,6x-1
(also p = 0,6/x ; mit p= Güterpreis und x= Gütermenge) .
a) Berechnen Sie die Preiselastizität der Nachfrage für die Punkte auf der Kurve bei p=1 , bei p=2 und
bei für p=3 und erläutern Sie den Befund. ( Es handelt sich um eine sog. isoelastische Kurve mit
Preiselastizität von -1 , eine sog. Eins-elastische Kurve. Vgl. Pindyck/Rubinfeld 4.3.2)
b) Bei welchem Preis ist hier der Marktumsatz (p.x) am größten?
(Ergebnis: Der Marktumsatz ist mit 0,6 überall gleich groß)
c) Zeigen Sie allgemein, daß eine Preiselastizität (dx/dp)(p/x) immer gleich der logarithmischen
Ableitung (d lnx)/ (d lnp) ist. (Vgl. zur Ableitung von Logarithmus-Funktionen den Abschnitt 6.11 im
schon genannten Lehrbuch von Sydsaeter/Hammond) Verwenden Sie diese logarithmische Ableitung
zur Bestimmung der Preis-Elastizitäten der obigen Nachfragekurve. Dies kann viel Rechenarbeit
ersparen! (wird im Mathematik-Kolloquium behandelt.)
Frage 39 (Studieren Sie Pindyck/Rubinfeld Kap. 2.5)
Was versteht man unter langfristigen Nachfrageelastizitäten, was unter kurzfristigen
Nachfrageelastizitäten, warum unterscheiden sie sich in der Regel?
(Hinweis: Zwischen dem Zeitpunkt des Auftretens einer Ursache, z.b. eines Preisschocks, und dem
Eintreten der Wirkung, zb. der Nachfragereaktion eines Haushalts kann eine mehr oder weniger lange
Verzögerungsperiode liegen, weil die Informationswahrnehmung, die Entscheidung und auch die
Verhaltensänderungen Zeit benötigen. Misst man die Wirkung kurz nach der Ursache, erhält man
kurzfristige Elastizitäten, misst man die Wirkung längere Zeit nach der Ursache, erhält man langfristige
Elastizitäten mit anderen Werten)
b) Betrachten Sie die zwei Güter "Benzin" und "Automobile". Erwarten Sie Sie, daß die
Preiselastizitäten nach Benzin kurzfristig oder langfristig größer sind? (Absolutbeträge verwenden!
Natürlich sind die eigentlichen Preiselastizitäten immer negativ!) Begründen Sie Ihre Erwartungen!
Wie verhält es sich dagegen mit den kurzfristigen und langfristigen Preiselastizitäten nach
Automobilen? (Vgl. auch dazu Pindyck/Rubinfeld 2.5) .
Hinweis: Für viele kurzlebige Verbrauchsgüter (zb. Benzin) ist zu beobachten, daß die
Wirtschaftssubjekte einige Zeit benötigen, um ihre Konsumgewohnheiten zu ändern, nachdem sich die
Güterpreise geändert haben. Die Elastizitäten der Verbrauchsgüter sind kurzfristig daher eher klein
und werden im Zeitverlauf (langfristig) aber größer. (Sie wechseln langfristig zu einem weniger
Benzin verbrauchenden PKW, Ihre langfristige Benzinnachfrage sinkt.)
Bei vielen langlebigen Gütern (zb. Automobile, Maschinen, Küchenherde, TV-Geräte, PC) ergeben
sich die kurzfristigen Nachfrageströme in einem Jahr im wesentlichen aus der erforderlichen
Erneuerung alter Geräte und zusätzlich aus den eventuell gewünschten Bestandsänderungen. In der
Regel ist der vorhandene Gesamtbestand dieser Güter wesentlich größer als die jeweilige
Jahresproduktion (für den Ersatzbedarf) . Dies kann dazu führen, daß selbst kleine gewünschte
Dr. M. Ruiz HWI-B.Sc. WS1011 Fragen zur Vorl. vom 11.11.10 Seite 5 von 5 Seiten.
Bestandserhöhungen/Bestandssenkungen zu einer vergleichsweise großen Zunahme/Abnahme der
laufenden Nachfrage führt.
Daher wirken etwa durch eine Preissenkung eines langlebigen Gutes bedingte (nur begrenzt
mögliche) Verschiebungen des "normalen" Ersatzzeitpunktes von der Zukunft in die Gegenwart
kurzfristig stark positiv auf die Nachfragemenge. Langfristig normalisiert sich dieser Effekt wieder,
wenn alle Güter ersetzt sind. Die Elastizitäten langlebigen Gütern sind also kurzfristig sehr groß und
werden im Zeitverlauf (langfristig) dann aber sehr viel kleiner.)
(Dies ist die Ursache für die sehr starke Nachfragewirkung der "Abwrackprämie" in diesem Jahr. Der
Preis z.B. für einen neuen Golf VI ist unter Einrechnung der Prämie deutlich gesunken, sehr viele
Altwagenfahrer haben darauf hin den Ersatz ihres Altwagens vorgezogen. Langfristig wäre dieser
Effekt aber beendet gewesen, auch wenn die Prämie weiter eingeräumt worden wäre)
c) Wie unterscheiden sich die kurzfristigen und die langfristigen Einkommenselastizitäten nach Benzin
und nach Automobilen?
Frage 41 (Vgl. P/R Beispiel 2.7)
a) Der Preis für Brasilianischen Rohkaffee auf dem Kaffeemarkt weist im Zeitverlauf starke kurzfristige
Preisschwankungen von bis zu 400 % auf, die sich mittel- und langfristig wieder auf normales Niveau
zurückentwickeln. Dabei werden die Preiserhöhungen durch Dürre und Frost ausgelöst.
Erläutern Sie die Zusammenhänge unter Berücksichtigung der unterschiedlichen durchschnittlichen
Preiselastizitäten des Angebots und der Nachfrage für die kurze und für die lange Frist.
b) Wie würden sich die obigen Zusammenhänge ändern, wenn Preiselastizität der Kaffee-Nachfrage
hier sehr viel größer wäre als sie normalerweise ist? (Je ein Marktdiagramm für die kurze und eins
für die lange Frist.
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