Q-Fieber (Coxiella burnetii) Klinische Manifestationen ....................................................................................................................................................... Diagnostik ............................................................................................................................................................................... Therapie .................................................................................................................................................................................. Literatur .................................................................................................................................................................................. Guidelines.ch - Medizinische Leitlinien für Diagnostik und Therapie 1 1 1 2 Guideline: Q-Fieber (Coxiella burnetii) 13.02.2017 Klinische Manifestationen Akute Infektion (in 60% asymptomatisch) ■ ■ ■ ■ selbstlimitierend als grippaler Infekt (hohes Fieber, Myalgien und Kopfschmerzen) Pneumonie Hepatitis: kann von asymptomatisch bis symptomatisch gehen, oft prolongiertes Fieber ( granulomatöse Herde) maculopapulösen Hautausschlag (10%) oder Peri-Myokarditis (1%) oder Meningitis (1%) Endocarditis ■ bei Patienten mit vorbestehenden Herzvitien häufiger Chronisches Q-Fieber ■ ■ ■ ■ Definitionsgemäss: Infektion >6 Monate Risiko für chronisches Q-Fieber: Herzklappenfehler, Prothesen, Gefäss-Grafts, Infektion eines Gelenkes oder Knochens häufigste Manifestationdes chronischen Q-Fiebers ist die Endokarditis, kann aber auch mal Knochen oder Gelenke betreffen oder eine Gefässprothese kann sich Monate oder Jahre nach einer akuten Infektion langsam zeigen, kann aber auch nahc einer asymptomatischen Infektion auftreten. Diagnostik Die Diagnostik erfolgt mittels Serologie, und je nach Höhe und Verhältnis der Phase I und II Antikörper lässt sich das Stadium ableiten. Akutes Q-Fieber: ■ ■ ■ ■ charakteristisch hierfür ist , dass die Phase-I-AK tiefer als die Phase-II-AK sind anti-Phase II IgG >200 und anti-Phase II IgM >50 oder alternativ ein 4 facher Anstieg nach 3-6 Wochen Patienten mit einer Kardiomyopathie oder einer Valvulopathie, sollten bei einem akuten Q-Fieber auch ein TTE bekommen, denn wenn der Verdacht einer Endokarditis besteht, dann sollte die Therapie wie beim chronischen Q-Fieber erfolgen. Chronisches Q-Fieber ■ ■ ■ Hier ist üblicherweise Phase I höher als Phase II typisch für die Endokarditis ist, dass Phase-I-AK > 1:800 betragen ( und die Phase-II ein 2-4 faches tiefer liegen) auch nach einer Therapie eines akuten Q-Fiebers, sollte nach 6 Monaten nochmals eine Bestimmung der anti-Phase I AK erfolgen! Verhältnis: ■ ■ Phase I/Phase II > 1 , dann handelt es sich um ien chronisches Q-Fieber Phase I/Phase II < 1 , dann handelt es sich eher um ein akutes oder auch um ein durchgemachtes Q-Fieber Therapie akute Erkrankung: Doxycycline 100 mg bid po für 14 d Für Kinder < 8 Jahren: TMP-SMX (8-12mg/kgKG der TMP Komponente aufgeteilt in 2 Dosen) Guidelines.ch - Medizinische Leitlinien für Diagnostik und Therapie 1 Guideline: Q-Fieber (Coxiella burnetii) 13.02.2017 Follow-up nach akuter Erkrankung: Serologie nach 3 und 6 Monaten um eine chronische infektion nicht zu verpassen! Wenn anti-Phase-I Antikörper unter 800 bleiben, braucht es keine weiteren Kontrollen. ( Bei Hochrisiko für chronische Erkrankung: Prothesenträger, Gefässprothesen, Immunsuppression auch nochmal nach 12, 18 und 24 Monaten.) Endokarditis und chronisches Q-Fieber ■ ■ ■ Hydrochloroquine 200mg 3 mal am Tag (oder auch Hydrochloroquine 600mg 1x/Tag (Serumkonzentration zwischen 0.81.2ug/ml) plus Doxycyclin 2 x 100 mg für 18 Monate oder länger, falls Serologiekontrolle kein Ansprechen zeigt, oder 24 Monate bei Prothesen-Klappen Die KOmbination von Doxycyclin und Hydrochloroquine ist die einzige gute Therapie für das chronische Q-Fieber! Frühere Alternativen (sollten nicht mehr verwendet werden): Doxycycline 2 x 100 mg plus Rifampicin 2 x 450 mg für 2 Jahre Ciprofloxacin 2 x 750 mg plus Doxycycline 2 x 100 mg für 2 Jahre (war bis zu 1999 die Therapie der Wahl, aber ist deutlich schlechter als Doxycycline plus Hydrochloroquine, und sollte deshalb nicht mehr verwendet werden.) ● ● Kontrollen: ■ ■ ■ Serologie unter Therapie alle 6 Monate (wenn Phase I igG unter 1:200 und IgM/IgA unter 1:50, geheilt Normalisierung der BSR, derAnämie und der Hyperglobulinämie weisen auf einen Therapieerfolg nach Absetzen der Therapie soll für 2 Jahre alle 3 Monate eine serologische Kontrolle erfolgen Literatur Kersh: Expert RevAntiInfectTher 2013; Antimicrobial therapies for Q fever MMWR 2013:Diagnosis and Management of Q Fever Verantwortlicher Autor: Dr. med. Katia Boggian Erstellt am: 22.12.2011 Letzte Änderung: 21.06.2016 Publizierte Version: 2.1.0 Gültig für: KSSG / Infektiologie (13.05.2016, Dr. med. Katia Boggian) Guidelines.ch - Medizinische Leitlinien für Diagnostik und Therapie 2