Geologische Lehrpfade im Tharandter Wald

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Der THARANDTER WALD
in SACHSEN
- eine geologische Zeitreise Die Geschichte der Tharandter Wald Region ist äußerst
vielfältig. Die ältesten Zeugnisse sind vor ca. 570 Mio. Jahren
untermeerisch abgelagerte Sande und Tone, wie sie auch
heutzutage noch in den Ozeanen abgelagert werden. Sie
sind das Werk der Verwitterung von Gesteinen auf uralten
Kontinenten und von Flüssen, die den Verwitterungsschutt in
die Ozeane spülten. Vor 400 Mio. Jahren brachen am
Meeresgrund Vulkane aus, aus welchen Diabase und
Diabastuffe entstanden (Tafel 16). Auf den Vulkanflanken nahe
der Meeresoberfläche siedelten Kalk bildende Organismen
(Tafel 19). Während der variszischen Gebirgsbildung wurden
diese Gesteine zwischen zwei Kontinenten wie im
Schraubstock unter verschieden hohen Drücken und
Temperaturen zusammengeschoben und es bildeten sich
aus den sandig/tonigen Sedimenten metamorphe Gesteine
wie Phyllite und Paragneise (Tafeln 2, 18, 21).
Porphyrfächer
Mohorn-Grund
(Tafel 4)
Der Druck und die Temperatur im Inneren des entstehenden
variszischen Gebirges waren teilweise so hoch, so dass ein
Teil der Gesteine im Gebirgskern aufschmolzen. Starke
Erdbewegungen führten zu Brüchen im Gebirge. Diese
Brüche reichten tief bis in den Gebirgskern hinein und führten
dazu, dass glutflüssiges Magma empor steigen konnte und
hier im Gebiet des Tharandter Waldes einen Vulkan
entstehen ließ. Durch die Abkühlung ausfließender
Lavamassen und heißen Glutwolkenausbrüche bildeten sich
die Porphyre des heutigen Tharandter Waldes. Der
berühmte Porphyrfächer bei Mohorn-Grund ist ein Teil eines
solchen Glutwolkenausbruches (Tafel 4).
In der Kreidezeit (vor ca. 96 Mio. Jahren) war das Gebiet um
den Tharandter Wald ein weitreichendes Flussdelta. Zu
dieser Zeit wurden aus der Gegend des Mittleren Erzgebirges durch den Fluss Kiese und Sande herantransportiert,
welche im und um das Gebiet des Tharandter Waldes
abgelagert wurden (Tafel 10). Doch das Gebiet senkte sich und
wurde vom Meer überflutet. Von dem angrenzenden Festland wurde über Flüsse wieder Abtragungsschutt, wie Sande
und Tone in das nun unter Wasser liegende Gebiet
eingespült. Daraus bildeten sich die Sandsteine der
Tharandter Wald-Region (Tafel 8).
Die Heraushebung des Erzgebirges
im Tertiär war wieder mit tiefreichenden Rissen in der Erdkruste
verbunden, die diesesmal bis in den
Erdmantel reichten. Das führte dazu,
dass heiße basaltische Magmen vor
ca. 10 Millionen Jahren bis zur Erdoberfläche aufdrangen und die
Basalte am Ascherhübel, Landberg
und Buchhübel bildeten. In unserem
Sprachgebrauch spricht man von
Basalt. Aber hier liegt ein sogenannter Olivin-Nephelinit vor, wobei der
Unterschied in der Mineralzusam- Basaltbruch Ascherhübel
(Tafel 9)
mensetzung des Gesteins besteht.
Die Suche des Menschen nach Rohstoffen führte im Jahre
1168 in Freiberg/Sachsen zur Entdeckung der Silbererze im
Erzgebirge. Auch am Rande des Tharandter Waldes fand der
Mensch Silber-, Blei- und Zinkerze, die er abbaute und
verhüttete. Die Stollnmundlöcher sind die Zeugen des
mühseligen Bergbaus, welcher sich in Mohorn-Grund bis ins
15. Jahrhundert zurückverfolgen lässt (Tafeln 12 und 14).
Die Lehrpfade umfassen das: Geologische Freilichtmuseum Porphyrfächer - Tharandter Wald (GFM) (kurze
Routen A + B und Rundweg C) und den Geologischen
Wanderweg Kurort Hartha - Tharandt (GWW) (Route D).
Jeweils über grüne Pfeile (siehe geologische Karte) werden
Sie zu den einzelnen Stationen geführt. Ein Bodenlehrpfad
des LfLUG (Route E) liegt in unmittelbarer Nähe zum GFM.
Die Mitglieder des Fördervereins Gästeführer Tharandter
Wald - Osterzgebirge e.V. führen Sie gern fachkundig durch die
Lehrpfade und informieren Sie auch zum Natur- und Kulturraum. Spezielle Führungen, z.B im Rahmen der Schulausbildung, werden auch für Kinder und Jugendliche angeboten.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
- Rolf Mögel: [email protected], Tel./Fax: 035203 2530
- Tourismusbüro Tharandt, email: [email protected],
Telefon: 035203 395 130
Fotos, Text und Satz: C Dr. Frank Haubrich
Herausgeber: Förderverein Geologie im Tharandter Wald e.V.
Postanschrift: Landbergstraße 20, 01737 Spechtshausen
Dipl.-Päd. Rolf Mögel, Telefon/Fax: 035203 2530
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Geologische Lehrpfade
Porphyrfächer - Tharandter Wald
(Geologisches Freilichtmuseum - GFM und
Geologischer Wanderweg - GWW)
Der Tharandter Wald mit seinem Umfeld stellt eine einmalige geologische Besonderheit für Sachsen dar, indem auf
kleinstem Raum eine Vielzahl der Gesteinsarten Sachsens
vorkommen. Nicht umsonst prägte der Geologe Bernhard
von Cotta 1834 den Ausspruch:
“Man möchte wohl behaupten, die hiesige Gegend sei
ein Ort, wo die Bildungsgeschichte des gesamten
Erzgebirges studiert werden könnte”.
So können wir auf einer Wanderung durch die
Geologischen Lehrpfade mehr als eine halbe Milliarde
Jahre geologische Zeitgeschichte durchschreiten über die
Gesteine aus dem Präkambrium, Paläozoikum,
Mesozoikum und Känozoikum. Wir finden magmatische,
metamorphe und sedimentäre Gesteine unmittelbar
nebeneinander vorliegend. Die Gesteine erzählen dem
interessierten Wanderer über Gebirgsbildungen und
Vulkanausbrüche, über Flußdeltas, Meeresüberflutungen
und Eiszeiten.
Zu guter letzt baut der Mensch die von der Natur
gegebenen Gesteine und Bodenschätze ab, indem er sie
für Häuser- und Wegebau nutzt oder aus den Erzen das für
Sachsen berühmte sächsiche Silber schmilzt.
Lassen Sie sich überraschen, welche Geheimnisse sich
dem Thema Gestein und Geologie entlocken lassen. Jeder
Stein erzählt seine Millionen Jahre alte Geschichte. Die
Aufgabe der Geowissenschaften ist es, diese Geschichte
zu entschlüsseln und zu zeigen, wie sich das Antlitz unserer
Erde geformt hat.
Initiator des GFM war 1999 Prof. Siegfried Niese aus
Mohorn-Grund, welcher 2002 den “Förderverein Geologie
im Tharandter Wald e.V.“ gründete. 2006 wurde das GFM
durch Dr. Frank Haubrich, Mareike Eberlein, Dr. Olaf
Kleditzsch und Rolf Mögel komplett überarbeitet,
aktualisiert und 2008 durch das GWW erweitert.
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Rundweg A 5,8 km
Rundweg B 5,4 km
Geologisches
Freilichtmuseum
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AB-Ausfahrt Cossebaude
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Anfahrt zu den Geologischen Lehrpfaden im Tharandter Wald
Informationstafeln des GFM/GGW 1 - 23
Geologisches Freilichtmuseum
Porphyrfächer - Tharandter Wald
(GFM) Routen A, B, C
1: Übersicht zum GFM und GWW
2: Phyllit - Schiefer
3: Geol. Störung mit Brekzien
4: Porphyrfächer - Mohorn-Grund
5: Zeitreise über den Landberg
6: Tertiärquarzite - “Knollensteine”
7: Kugelpechstein - Spechtshausen
8: Sandsteinbruch - Kurort Hartha
9: Basaltbruch Ascherhübel
10: Flusskiese der Kreidezeit
11: Buchhübel - Bodenentwicklung
12: Erzbergbau “Weiße Halde”
13: Weg der Gesteine im Triebischtal
14: Mundloch “Reicher Matthias”
Geologischer Wanderweg
Kurort Hartha - Tharandt
(GWW) Route D
15: Bach - Flussauen - Holozän
16: Diabasklippen am Cottaweg
17: Quarz-Phyllite im Talmühlengrund
18: “Tharandter Spalte” mit Brekzie
19: Kalkwerk Tharandt
20: Gesteine als Baustoffe
21: Gneis des Burgberges
22: Hochwasser 2002 in Tharandt
23: Übersicht zum GFM und GWW
Optionen:
1
Schneisen
A
B
C
D
E
Basaltblöcke am Landberg
Sandsteinbruch ”Spechtshausener Schweiz”
Quarzarmer Porphyr am Jungfernloch
Quarzreicher Porphyr an der Ammonstraße
Bergbau am “Goldrändchen”
Bahn
Quelle
Gewässer
Bach, Fluss
temporärer Bach
rderverein
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Geologie
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Datengrundlagen:
Geologische Spezialkarten GK25
Blatt 64 Deutschenbora, 65 Wilsdruff,
80 Freiberg, 81 Tharandt nach Landesamt für Umwelt und Geologie Sachsen;
Topographische Karten TK25 Blatt 4946
Mohorn, 4947 Wilsdruff, 5046 Freiberg
5047 Freital nach Landesvermessungsamt Sachsen.
C Dr. Frank Haubrich
Gitterseestraße 14, 01187 Dresden
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