Das Tanum-System – ein alteuropäisch

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Das Tanum-System – ein alteuropäischafrikanisches Vermessungssystem?
Referat gehalten auf der 41. Jahrestagung des Arbeitskreises Walther
Machalett, 17. Mai 2007 in Horn/Bad Meinberg/Externsteine.
von Andis Kaulins1,2
(Copyright © 2007 Andis Kaulins. Alle Rechte vorbehalten.)
DIE URSPRUNGLICHE HYPOTHESE IM BILD DARGESTELLT
ABBILDUNG 1 : Ein alteuropäisch-afrikanisches Vermessungssystem ?
1
J.D. (Doctor of Jurisprudence), Stanford University, USA; Dozent und Lehrbeauftragter
a.D., Rechtswissenschaft, FFA, Universität Trier; Autor, Langenscheidt Fachverlag.
2
Der Autor bedankt sich sehr bei Dr.jur. Gert Meier (Rechts- und Staatswissenschaften,
Geschichte und Neuer Sprachen, Göttingen; ehemaliger NATO-Stipendiat für
Geisteswissenschaften, Stanford) für wichtige inhaltliche und redaktionelle Anregungen.
-1-
EINFÜHRUNG : Die Petroglyphen von Tanum (Bohuslän)
ABBILDUNG 2 : Die Lage von Tanum (Tanumshede), Schweden
Tanum (Tanumshede, Bohuslän, Abbildung 2) in Schweden gehört3 zum
UNESCO Weltkulturerbe der Menschheit.4 Tanum ist einzigartig als eine der
größten und umfassendsten frühgeschichtlichen Anlagen der Welt, deren
Felszeichnungen (auch Petroglyphen, Felseinritzungen oder Steingravuren
genannt) langsam zu Weltruhm heranreifen (Abbildung 3):5
"This rock art is unique by comparison with rock-art areas in other parts of Scandinavia,
Europe, and the world in its outstanding artistic qualities and its varied and vivid scenic
compositions."
Tanum zeichnet sich auch als eine megalithische Anlage durch aufgeschüttete
Steinhaufen (sogenannte Cairns, Abbildung 4) aus.
3
Tanums hällristningar på världsarvslistan, Tanums Kommun
<http://www.tanum.se/vanstermenykommun/kulturfritid/kultur/vitlycke.106.5fbbf310900c9cc
9080001368.html>, Deutsche UNESCO-Kommission <http://www.unesco.de/welterbe.html>.
4
World Heritage (Weltkulturerbe) List, UNESCO <http://whc.unesco.org/en/about/>.
5
Foto, Tanum, Advisory Body Evalutation, UNESCO
<http://whc.unesco.org/archive/advisory_body_evaluation/557rev.pdf>.
-2-
ABBILDUNG 3 : Bootsdarstellung : Felszeichnung aus Tanum6
ABBILDUNG 4 : Cairns (Frühzeitliche Steinhaufen) in Vitlycke, Tanum7
Tanum wird auch durch einen Dolmen markiert (Abbildung 5). Drei seiner
vorderen Steine stellen die drei Hauptsterne im Kopf des Skorpions dar. Der
rechte der drei vorderen Steinen ist anscheinend irgendwann einmal aus seiner
Position gerissen worden. Der große Deckstein scheint teilweise verschoben
worden zu sein, obwohl dies nicht sicher ist. Dieser Dolmen verbirgt eine
Sensation, die wir am Ende dieses Berichtes vorstellen werden.
6
Foto, Tanumshede Rock Drawing, Wikimedia Commons
<http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Tanumshede_2005_rock_carvings_3.jpg>.
7
Foto, On the Rocks <http://home.online.no/~wen-mja/ontherocks/vitlycke_cairns.htm>.
-3-
ABBILDUNG 5 : Der "Scota" Dolmen in Tanum, Schweden8
Dem Wort Tanum liegt sicherlich ein für die Menschheit alter Begriff zu
Grunde. Afrikanische Megalithen der Zentralafrikanischen Republic bei
Bouar,9 die bald auch zum Weltkulturerbe zählen werden, tragen z.B. einen
Tanum-ähnlichen Namen, Tanjunu, was "Steine" bedeutet. Auf Hebräisch
bedeutet das Tanum-ähnliche Wort Tzionim "Wegmarke".10 Das Hebräische
Wort Zion gab es vor dem Bau von Jerusalem. Der Ort Zion markierte zuerst
den benachbarten Berg Zion (Har Tziyyon). Tziyyon bedeutet "Höhe"
(Hebräisch ‫)הר צִּיֹון‬.11 Parallelen finden sich bei den Anasazi Indianer der USBundesstaates Utah. Zion12 bedeutet bei ihnen "die himmlische Stadt, der
Himmel". Die Steine als Wegweiser ragten zum Himmel empor. Stan,13
altgermanisch für Stein, ist sicherlich verwandt mit dem Lateinischen densus,
("dicht, dick, kompakt, solide, hart", z.B. dentis, altgermanisch *tanthuz "die
Zähne"). Somit wäre die Wurzel des Ortsnamens Tanums *(s)Tan- "Stein".
Megalithische Steine (und Petroglyphen) als Markierungen bilden das Rückgrat
der hermetischen Tradition.14 In ihr dienten Steinhaufen (hermes) als
steinerne Wegweiser, die mittels Astronomie '"eingepeilt" waren. Man hat in
der Frühzeit die Welt mittels "hoher" Steine "navigiert".
8
Foto, Stone-struck <http://web.telia.com/~u31118336/stone_struck/tanum.htm>.
Les mégalithes de Bouar, UNESCO <http://whc.unesco.org/en/tentativelists/4003/>.
10
Jim Wright, Codes Dolmen <http://www.britam.org/codesbrit/CodesDolmen.html>.
11
Mount Zion, Wikipedia <http://en.wikipedia.org/wiki/Mount_Zion>.
12
Zion National Park <http://www.nps.gov/zion/>.
13
Stone, Wiktionary <http://en.wiktionary.org/wiki/stone>.
14
Hermes, Gnossis.org <http://www.gnosis.org/library/hermet.htm>.
9
-4-
ABBILDUNG 6 : Seitenansicht, Tanum Dolmen Deckstein
Mögliche Sternschalen und Linien
Interpretiert als Sterne des Skorpions und des Schützen
mit einer Schlange als die Milchstrasse
Abbildung 6 zeigt die vordere Seitenansicht des Decksteins des Tanum
Dolmens. Die Schalen (von Menschenhand ausgeholte Vertiefungen im Stein)
zeigen eindeutig die Sterne des Schützen und des Skorpion. Die Milchstraße
wird darunter als eine skulpturierte Himmelsschlange dargestellt, welche sich
in den eigenen Schwanz beißt (der sogenannte Ouroboros)15.
15
Ouroboros, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Ouroboros>: "[E]in in vielen Kulturen
verbreitetes archaisches Motiv einer sich in den Schwanz beißenden Schlange (manchmal auch
ein oder zwei Drachen).... Seine Ursprünge gehen zurück bis ins Altertum.... Es ist ein Symbol
für die Unendlichkeit... eine Metapher ... des Kreislaufes der Zeiten."
-5-
PETROGLYPHEN UND DAS RÄTSEL DER BOOTE DER FRÜHZEIT
Es gab in der Frühzeit nicht nur Wegweiser auf Erden, sondern auch für die
Navigation auf dem Wasser. Frühgeschichtliche Bootsdarstellungen kommen
am häufigsten auf den Petroglyphen Skandinaviens vor. Man findet sie aber
auch im prädynastischen Ägypten (Abbildung 7 und Abbildung 8) oder in
Gobustan bei Baku am Kaspischen Meer (Abbildung 11 und Abbildung 12):
ABBILDUNG 7 : Bootsdarstellung, Prädynastisches Ägypten
Wadi Barramiya16
ABBILDUNG 8 : Bootsdarstellung mit "Begleit"-Stern,
Prädynastisches Ägypten, Wadi Hammamat17
16
Foto, Wadi Barramiya, Ships of Antiquity: Ancient Ships Web
<http://www.artsales.com/ARTistory/Ancient_Ships/02_edpetros.html>.
17
Foto, Wadi Hammamat - Boat with Star above the prow - after Wilkinson, 2003,
Ancient Egypt: Amduat <http://www.maat.sofiatopia.org/ihammamat.jpg>.
-6-
ABBILDUNG 9 : Petroglyphen in der Ägyptischen Ostwüste18
Die Lage der Felszeichnungen in der ägyptischen Ostwüste ist nicht zufällig. Sie
folgt vielmehr einer hermetisch-astronomischen Ordnung, wie in Abbildung 9
von uns dargestellt. Laut unserer Interpretation kennzeichneten die
Petroglyphen von Wadi Hammamat (im heutigen Ägypten östlich von Luxor)
die Sterne des Großen Bären. Die Petroglyphen von Wadi Barramiya (östlich
von Edfu) kennzeichneten die hellsten Sterne in Boötes (dem Bärenhüter).
Dabei markierte der noch vorhandene Ort Berenike (Berenice) die Sterne der
Coma Berenices. Ptolemaios II soll die Stadt Berenike gegründet und nach
seiner Mutter genannt und als Sternbild verewigt haben. Dies mag glauben wer
will. Jedenfalls existierten dort schon lange vorher die Emerald-Minen Zabara
und Saket. Die Sterne von Coma Berenices wurden früher als der Zopf am
Schwanz der Löwe gesehen und Zubrah (= Zabara) genannt, vgl. Lettisch
Žubur- (Zinke, Gabelung, Ast). Somit hätte Ptolemaios diese Sterne als Coma
Berenices zwar vielleicht umbenannt. Der frühgeschichtliche Ursprung dieser
Sterngruppe in Ägypten aber wäre sehr viel älter.19
18
Diese Karte basiert auf der Lagestellung der Petroglyhen in Ships of Antiquity: Ancient
Ships Web <http://www.artsales.com/ARTistory/Ancient_Ships/02_edpetros.html>.
19
Richard Hinckley Allen, Star Names: Their Lore and Meaning, Dover, N.Y. 1963, S. 260
(korrigierte Wiederausgabe von G.E. Stechert, Star-Names and Their Meanings, 1899)
<http://www.amazon.com/exec/obidos/tg/detail/-/0486210790/>.
-7-
ABBILDUNG 10 : Die astronomisch-hermetische Zuordnung
der Gaue (Nomes) von Altägypten20
Wir haben auf Grund unsere Interpretation der hieroglyphischen Namen der
Gaue21 Altägyptens schon vor einigen Jahren entdeckt, dass diese Gaue (auch
Nomes genannt) zwei Bodenhimmel darstellen (Abbildung 10).
Hieroglyphisch sp3t bedeutet "Gau" und das fast identische sb3t bedeutet
"Stern" (vgl. Gebiet, Russisch sovet, Alt-Russisch s v t (svt) "Rat", und
Lettisch spīd- "strahlen"). Die unterägyptischen Gaue stellten die Sterne
unterhalb der Sonnenbahn (unterhalb der Ekliptik) dar und die
oberägyptischen Gaue die Sterne oberhalb der Sonnenbahn. Dabei markierte
Theben (Luxor, vgl. Lettisch Debess "Himmel" mit Theben) den Großen Bären
und Esna und Edfu jeweils die Sterne Canes Venatici (Jagdhunde) und Coma
Berenices (Haar der Berenike). Diese Interpretation deckt sich völlig mit
unserer astronomisch-hermetischen Interpretation der Petroglyphen der Wadis
Hammamat und Barramiya.
20
Andis Kaulins, The Nomes of Egypt and Astronomy, Ancient Egypt Weblog
<http://ancientegyptweblog.blogspot.com/2004/05/nomes-of-egypt-and-astronomy.htm>.
21
Jimmy Dunn, The Nomes (provinces) of Ancient Egypt, Tour Egypt
<http://touregypt.net/featurestories/nomes.htm>.
-8-
Die astronomisch-hermetische Zuordnung der Gaue Altägyptens (nach
Andis Kaulins)22
Oberägypten (Nome = Gau)
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Oberägypten
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
Gau
1. Löwe (hinten, die Sterne Chort / Duhr)
2. Jagdhunde, Canes Venatici
3. Haar der Berenike, Coma Berenices
4. Großer Bär (hinten), Ursa Major
5. Bärenhüter (Ochsentreiber), Boötes
6. Waage, Libra
7. Nördliche Krone, Corona Borealis
8. Herkules, Hercules
9. Phallus der Herkules
10. Schlange, Serpens Cauda
11. Adler, Aquila (Altair)
12. Wassermann (oberhalb), Aquarius
13. Pegasus (vorne)
14. Pegasus (hinten)
15. Kassiopeia
16. Giraffe (Camelopardalis), Perseus
17. Fuhrmann, Auriga
18. Kreuzungspunkt der Ekliptik mit dem Himmelsäquator
19. Zwillinge, Gemini
20. Großer Bär (Vorderteil vorne), Front of the Cup of Ursa Major
21. Großer Bär (Vorderteil hinten), Back of the Cup of Ursa Major
22. Löwe vorne, Kleiner Löwe
Unterägypten
Unterägypten Gau 1. Wasserschlange (nu-Hydrae)
Unterägypten Gau 2. Becher, Crater
Unterägypten Gau 3. Rabe, Corvus
Unterägypten Gau 4. Jungfrau (Spica), Virgo
Unterägypten Gau 5. Kentaur, V-förmige Sterne des Kentaurs
Unterägypten Gau 6. Wolf, V-förmige Sterne, Hörner des Lupus
Unterägypten Gau 7. Skorpion (vorne), als westliche Harpune
Unterägypten Gau 8. Skorpion (mittig), als östliche Harpune
Unterägypten Gau 9. Skorpion (hinten), als Stab (Stecher des Skorpions)
Unterägypten Gau 10. Südliche Krone, Corona Australis, Schütze, Sagittarius
Unterägypten Gau 11. Steinbock (vorne), Capricornus
Unterägypten Gau 12. Steinbock (hinten), Capricornus
Unterägypten Gau 13. Wassermann (unterhalb), Aquarius
Unterägypten Gau 14. Walfisch (vorne, Cetus (Diphda)
Unterägypten Gau 15. Phönix, Phoenix (Achernar)
Unterägypten Gau 16. Menkar (genannt "Erster der Fische")
Unterägypten Gau 17. Stier, Taurus (Aldebaran)
Unterägypten Gau 18. Orion (vorne)
Unterägypten Gau 19. Orion (hinten, Canis Major (Sirius)
Unterägypten Gau 20. Puppis23
Bruch in der Milchstrasse
22
Andis Kaulins, Pharaonic Egypt Nomes Deciphered,19 LexiLine Newsletter 2004
<http://tech.groups.yahoo.com/group/LexiLine/message/1154>.
23
Die 42 Gaue Altägyptens entsprechen den 42 hermetischen Tempel der Sumerer und
Akkader: "In each of the [42 temple] hymns Enheduanna speaks to the holy place describing
its significant sacred structure, 'you have grown high, binding heaven and earth, fixing the
above and the below' ". Enheduanna <http://www.cddc.vt.edu/feminism/Enheduanna.html>.
-9-
ABBILDUNG 11 : Felszeichnung in Azerbaijan : Gobustan Boote24
ABBILDUNG 12 : "Himmelsboote"- Azerbaijaner Felszeichnungen25
24
Foto, Thor Heyerdahl, Scandinavian Ancestry: Tracing Roots to Azerbaijan,
Azerbaijan International, Sommer 2000 (8.2).
<http://azer.com/aiweb/categories/magazine/82_folder/82_articles/82_heyerdahl.html>.
25
Foto, Abasali A.Rustamov, Sky Boats from Gobustan, Shamakhy Astrophysical
Observatory, Azerbaijan <http://astro.aznet.org/eng.htm>.
- 10 -
Thor Heyerdahl besuchte Gobustan, Azerbaijan, um die petroglyphischen
Bootsdarstellungen nahe Baku zu begutachten (Abbildung 11). Heyerdahl
wies dabei darauf hin, dass die petroglyphischen Bootsdarstellungen in
Skandinavien und Azerbaijan fast identisch waren.26 Abasali A.Rustamov von
der Shamakhy Astrophysical Observatory in Azerbaijan zeigt uns einige
sogenannte "Himmelsbote" von Gobustan (Abbildung 12)27
Ähnliche Bootsdarstellungen findet man in Petroglyphen auch in Kanada
(Peterborough), im Gebiet der Großen Seen (Great Lakes), in Sibirien und in
Karelien (Abbildung 13)28 (nördliches Russland) am Onega See 29 und am
Weißen Meer.30 Die Leitmotive der Petroglyphen vom Weißen Meer sind
Bootsdarstellungen:31 "The leitmotif of the White Sea petroglyphs is boats...."
ABBILDUNG 13 : Felszeichnung eines Bootes, Karelien, Russland32
Wie alt ist die Seefahrt in der alten Welt?
Eine der ältesten bekannten "Bootskulturen" der Welt ist die Kunda-Kultur der
Ostsee, im Baltikum, die sich auf etwa 6000 v.d.Ztr. zurückdatieren lässt.33 Die
ältesten geschichtlichen Überlieferungen über Boote datieren aus einer viel
späteren Zeit.
26
Thor Heyerdahl, The Azerbaijan Connection: Challenging Euro-Centric Theories of
Migration, Azerbaijan International, Spring 1995 (3.1)
<http://azer.com/aiweb/categories/magazine/31_folder/31_articles/31_thorazerconn.html>.
27
Abasali A.Rustamov, Sky Boats from Gobustan, Shamakhy Astrophysical Observatory,
Azerbaijan <http://astro.aznet.org/eng.htm>.
28
Petroglyphs in Karelia, Karelian Research Center of the Russian Academy of Sciences
<http://wwwold.krc.karelia.ru/results/projects/petr/steps.en.html?step=1>.
29
Karelia <http://www.gov.karelia.ru/gov/Regions/pudozh_sights_e.html >,Travel Russia,
Petroglyphs, Nordic Travel <http://www.nordictravel.ru/page/petroglyphs.html>.
30
Joan M. Vastokas, Romas K. Vastokas, Sacred Art of the Algonkians, Mansard Press,
Peterborough, Kanada, 1973.
31
Petroglyphs in Karelia, Karelian Research Center of the Russian Academy of Sciences
<http://wwwold.krc.karelia.ru/results/projects/petr/steps.en.html?step=13>.
32
Foto, Petroglyphs in Karelia, Karelian Research Center of the Russian Academy of
Sciences <http://wwwold.krc.karelia.ru/results/projects/petr/steps.en.html?step=13>.
33
Andres Pääbo, UiRaLa : The Ancient World of Boat Peoples
<http://www.paabo.ca/uirala/>.
- 11 -
Herodot34 berichtet (Wikipedia Kurzfassung):35
Im Auftrag des Pharaos Necho II sollen [die Phönizier] um 600 v. Chr. eine große Expedition
unternommen haben, von der Sinaihalbinsel ausgehend, mit Schiffen von ca. 40 m Länge,
ausgestattet mit 40 Riemen (Ruderern) und einem Segel, über Somalia, den Äquator nach
Südafrika, und dann entlang der Westküste Afrikas zurück ins Mittelmeer, so dass sie binnen 3
Jahren ganz Afrika umrundeten – eine Strecke von 30.000 km in unbekannten Gewässern. Die
Fahrt wurde durch längere Landaufenthalte zum Säen und Ernten von Getreide unterbrochen.
Diese Reise wurde von Herodot beschrieben, ist aber sonst nicht verifiziert. Für ihre
Plausibilität spricht jedoch, dass nach seinem Bericht die Seefahrer verwundert waren, dass
sie, westwärts fahrend, die Mittagssonne auf der rechten Seite (also im Norden) zu sehen
bekamen – was Herodot selbst nicht glauben wollte.
Diese historische Überlieferung deckt sich mit unserer Forschung, die eine
frühgeschichtliche Umrundung Afrikas per Boot voraussetzt. Allerdings ist die
Datierung von 600 v.d.Ztr. (vor der Zeitrechnung) nicht glaubhaft. Die
ägyptischen Quellen und Monumente belegen keine Expedition zu dieser Zeit.
Die Expedition kann durchaus stattgefunden haben. Aber das war sicherlich
viel früher. Man braucht keine 3 Jahre, um Afrika zu umrunden - diese Zeit
reicht auch für eine Weltumrundung, auch in der Frühzeit. Wir notieren hier,
dass Livio Catullo Stecchini vor uns eine Vermessung der Welt in der Frühzeit
vermutet hat.36
In früheren ägyptischen Monumenten sind ägyptische Seereisen zu einem Land
namens Punt37 schon viel früher belegt,38 und zwar mit Sicherheit auf dem
Palermostein39 für die 5. Dynastie des Königs Sahure (ca. 2450 v.d.Ztr.).
Danach kamen viele Güter von Punt nach Ägypten, darunter 80 000 Einheiten
von Myrrhe, 6000 von Elektrum (weißem Gold), 2900 von sn.smt (ein
unbekanntes Gut, vielleicht Zinn oder auch Kupfer, das in der Pyramide von
Sahure40 für Rohre im Abwassersystem verwendet wurde),41 und 23020
Holzbalken (sicherlich zum Bau weiterer Schiffe).
Auf jeden Fall ist eine angebliche erstmalige Umrundung Afrikas erst 2000
Jahre später durch die Phönizier nicht glaubhaft. Niemand hätte so lange
gewartet. Während der Regierungszeit von Sahure hat man mit großen
Schiffen offensichtlich schon regen Seehandel getrieben, wobei man vorherige
Navigationskenntnisse und See-Erfahrung voraussetzen muss.
34
Herodot von Halikarnassos, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Herodot>.
Phönizier, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Ph%C3%B6nizier>.
36
The Mapping of the Earth <http://www.metrum.org/>.
37
Punt, Thesaurus Linguae Aegyptiae <http://aaew.bbaw.de/tla/index.html>; Jimmy
Dunn, The Wonderful Land of Punt <http://touregypt.net/featurestories/punt.htm>.
38
Jenny Haase, Punt und die Puntexpedition der Hatschepsut, Universität Leipzig,
Ägyptologisches Institut, Seminar, Geschichte der 18. Dynastie, Wintersemester 2001/02
<http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/6501.html>.
39
Palermostein, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Palermostein>.
40
Astrid Gruner, Die Pyramide des Sahure in Abusir,
<http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/39170.html>.
41
Rainer Lorenz, Kernbohrungen im alten Ägypten
<http://www.mysteria3000.de/wp/?p=70>.
35
- 12 -
In Altägypten finden wir tatsächlich Spuren der Seefahrer, die noch älter sind
als die während der Regentschaft von Pharao Sahure. In Abydos42 in Ägypten,
z.B. hat man seit dem Jahr 2000 schon vierzehn (14) uralte Holzschiffe
ausgegraben (Abbildung 14), die allesamt 20 bis 30 Meter Länge besaßen
und ein Alter von mindestens 5000 Jahre (3000 v.d.Ztr.) aufweisen.43
ABBILDUNG 14 : DIE BOOTE VON ABYDOS (ca. 3000 v.d.Ztr.)44
Diese Boote wurden anscheinend zusammen rituell beigesetzt, als ob diese
Schiffe eine große gemeinsame Vergangenheit gehabt hätten. Vielleicht waren
dies die Boote der Afrika-Umrundung? Dazu finden wir Bootsdarstellungen auf
Petroglyphen in Ägypten,45 die von frühgeschichtlichen skandinavischen
Bootsdarstellungen kaum zu unterscheiden sind (wir übersetzen aus dem
Englischen):
"Die frühesten historischen Aufzeichnungen von Schiffen [sind] die neolithischen Petroglyphen
... der ostägyptischen Wüste...[bis 3110 v.d.Ztr.]. Diese ... Felszeichnungen [werden] auf den
Felsen und Wänden der Wadis zwischen dem Nil und der Küste des roten Meeres [gefunden]....
Die Motive [suggerieren] daß Nilboote entfernte Kulturen besucht haben und umgekehrt.... "
42
'Oldest Boat' Found in Egypt, BBC News, 1 Nov 2000
<http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/middle_east/1002146.stm>, Ancient Egyptian
Boatbuilding <http://www.solarnavigator.net/ancient_egyptian_boat_building.htm>, Marie
Parsons, Ships and Boats of Egypt, Tour Egypt Feature Story
<http://www.touregypt.net/featurestories/shipsandboats.htm>.
43
Richard Pierce, After 5,000 year voyage, world's oldest built boats deliver
<http://www.abc.se/~pa/mar/abydos.htm>.
44
Foto, Richard Pierce, After 5,000 year voyage, world's oldest built boats deliver
<http://www.abc.se/~pa/mar/abydos.htm>.
45
Ships of Antiquity: Ancient Ships Web
<http://www.artsales.com/ARTistory/Ancient_Ships/02_edpetros.html>.
- 13 -
Chris Scarre meint, dass Bootsbau für die megalithischen Völker wichtig war.46
Wir glauben sogar, dass die Felsenzeichnungen von Booten in Nordeuropa älter
sind, als die in Südeuropa, Asien oder Ägypten. Wir sind nicht alleine in diesem
Glauben. Dieter Braasch zeigt in Pharaonen und Sumerer - Megalithiker
aus dem Norden,47 dass der Bootsbau - auf Grund der technischen
Gegebenheiten - aus dem Norden gekommen sein muss. Ägypten hatte kein
geeignetes Bauholz für Boote oder Schiffe. Es ist deshalb als Ursprungsland
solcher Bootsbau undenkbar, jedenfalls bei den heutigen oder aus der Antike
überlieferten klimatischen Verhältnissen.
Es liegt dann auf der Hand zu fragen, ob die nordischen und die pharaonischen
Kulturen in der Frühzeit irgendwie miteinander verbunden waren. Dies ist
eine Kernfrage der Frühgeschichte. Beide haben in der Frühzeit große
Holzschiffe gebaut und beide haben ihre Boote in Felszeichnungen verewigt.
Wir haben diese These schon früher angeschnitten in The Norse Pharaohs
(Die Nordischen Pharaonen).48
Dazu liefert die mündlich überlieferte Geschichte Schottland's interessante
Verbindungen. John of Fordun in seinem Scotichronicon aus dem 14.
Jahrhundert berichtetet,49 dass die Pharaonen mit der Scoti (Schotten)
verwandt sind.
Fordun berichtet dass Scota eine Pharaonentochter gewesen sei und dass
ihr Mann Gathelos (Gaythelos), Urvater der Gaels, womöglich ein Skythe
war. Der schottische Stone of Scone (der schottische Krönungsstein) soll
sogar aus Ägypten stammen und die Volksnamen Scoti, Scand und Skythe
könnten durchaus linguistisch verwandt sein.50 Einen sensationellen Beweis,
dass die historische Dame Scota tatsächlich existiert hat, liefern wir am Ende
dieses Berichtes.
Das Holztablett und das Elfenbeintablett von Pharao Djer könnten durchaus
dieselbe Geschichte wie im Scotichronicon erzählen. Djer war der zweite
dynastische Pharao von Ägypten: Sein Vater Menes (Hor Aha) soll der erste
dynastische Pharao gewesen sein.51 Das "Djer Elfenbein-Etikett" (oben in
Abbildung 15) und das "Djer Holztablett" (unten in Abbildung 15) stammen
beide aus der Zeit von Djer.
46
Chris Scarre, Megalithic Monuments of Britain and Ireland, Thames & Hudson, 2007
<http://www.amazon.co.uk/Megalithic-Monuments-Britain-Ireland-Scarre/dp/0500286663>.
47
Dieter Braasch, Pharaonen und Sumerer. Megalithiker aus dem Norden, Grabert
Verlag, 1997 <http://www.amazon.de/Pharaonen-Sumerer-Megalithiker-HinweiseBiologie/dp/3878471661>.
48
Andis Kaulins, The Norse Pharaohs (auch als CD-ROM erhältlich), 89 S., 1999.
<http://www.andiskaulins.com/publications/norsepharaohs/norsepharaohs.htm>.
49
Richard Barber, Myths and Legends of the British Isles, Boydell Press, Woodbridge,
1999, S. 9. <http://www.boydell.co.uk/51157483.HTM>.
50
Hermann Ament, Germanen <http://www.novaesium.de/artikel/germanen3.htm>.
51
Andis Kaulins, Stars Stones and Scholars: The Decipherment of the Megaliths as an
Ancient Survey of the Earth by Astronomy, Trafford Publishing, Kanada, USA und Irland,
2003, 2006 (gebundene Ausgabe) <http://www.trafford.com/4dcgi/robots/03-1722.html und
<http://www.amazon.de/Stars-Stones-Scholars-Decipherment-Astronomy/dp/1412201357/>.
- 14 -
ABBILDUNG 15 : Die Djer Etiketten aus Ägypten
(Interpretation nach Andis Kaulins)
Das Etikett oben hat laut Clayton52 um "eine Reise" und das unten "eine Art
Menschenopfer" zum Gegenstand. Wir meinen, dass beide Etiketten auf den
Sternenhimmel Bezug nehmen und gleichzeitig die Emigrations-Geschichte von
Scota und Gathelos erzählen. Scota's Vater soll der Pharao Cincris53 gewesen
sein. Das ist Pharao Kenkenis (Bantu für "Stern"),54 und das wäre Djer. Das
untere Tablett zeigt, wie jemand weggetragen wird und in ein fremdes Land
verreist. Merneith (Mer-Neith) war die Tochter Djers.55 War sie Scota? War
der pharaonische Fürst Sekhem-KA-Sedj aus dieser Zeit dann Gathelos (GaThelos = "aus Thule", Sedj = Schweden)? Möglich wäre es.
52
Peter A. Clayton, Die Pharaonen: Herrscher und Dynastien im Alten Ägypten, Econ
Verlag, 1994, S. 22. Dies ist die Quelle für die Djer-Etiketten die hier verwendet werden.
53
J. Parnell McCarter, Ancient Literature, Ancient Chronicles, Volume II, Europe,
<http://www.puritans.net/curriculum/Ancient%20Literature%20II.pdf>.
54
Andis Kaulins, Pharaoh Sources, LexiLine <http://www.lexiline.com/lexiline/lexi156.htm>
55
MerNeith, The First Queens <http://www.philae.nu/akhet/FirstQueens.html>.
- 15 -
MEGALITHEN und PETROGLYPHEN: NICHTS ALS STEINE?
Die These, dass viele der weltweit verstreuten frühzeitlichen Megalithen und
Petroglyphen hermetisch-astronomischen56 Landvermessungs-Zwecken gedient
haben könnten, habe ich zuerst in meinem Buch Stars Stones and
Scholars57 aufgestellt und zweimal in Horn verfeinert vorgetragen:
1) in Sternensteine: Darstellungen frühgeschichtlicher Astronomie am Beispiel der
Externsteine, Referat gehalten am 39. Jahrestag des Arbeitskreises Walther Machalett,
6. Mai 2005 in Horn/Externsteine; und,
2) in Der Bodenhimmel der Oesterholzer Mark um die Spitze der ExternsteinPyramide, Referat gehalten am 40. Jahrestag des Arbeitskreises Walther Machalett, 27.
Mai 2006 in Horn/Externsteine.
Diese These wird hier fortgeführt.
56
Der Name Hermes bezog sich ursprünglich auf die "steinerne Wegweiser". (H)irmin-sul?
- Gnosis.org schreibt: (wir übersetzen aus dem englischen): "Der Name Hermes scheint seinen
Ursprung in dem Wort für "Steinhaufen" zu haben. Wahrscheinlich seit vorgeschichtlicher Zeit
existiert auf Kreta und anderen Teilen Griechenlands der Brauch, sogenannte herma bzw.
harmaion aufzurichten, einen grossen aufrechtstehenden Stein mit vielen kleinen Steinen
rund um den Sockel. Solche Monumente wurden als Grenzsteine bzw. als steinerne Wegweiser
für Reisende verwendet." <http://www.gnosis.org/library/hermet.htm>.
- Werner Weißmann schreibt in Sonne, Gral, Dämonen ... : Bedeutende abendländische
Symbole in Mythos, Religion und Kunst, 2., durchgesehene Auflage, Wien, 2002, eine
Dissertationsarbeit <http://www.mafos.at/WUV_Auflage2.doc>: "Der Stein besitzt eine
wichtige und universelle Rolle als Bedeutungsträger, wobei seine Härte und Unwandelbarkeit,
seine oftmals charakteristische Form, seine Nähe zur Erde und beim Meteoriten seine
besondere Herkunft vom Himmel als die symbolprägendsten Eigenschaften anzusehen sind,
welche den Stein zu einem Sinnbild werden lassen für die unveränderliche göttliche Macht,
Fruchtbarkeit und die Verbindung von Himmel und Erde [Herder-Lexikon (1953).
Symbole. Bearbeitet von M. Oesterreicher-Mollwo... S. 160 f.]; [ Biedermann, H. (1994).
Knaurs Lexikon der Symbole.....München: Droemer Knaur, S. 418 ff.]). In den
steinzeitlichen Megalithbauten sind ... Steine gewaltiger Größe zu archaischen SteinDenkmälern zusammengefügt: Menhire (bretonisch = Langsteine), Steinblock-Alleen wie die
im bretonischen Carnac, Henge-Bauten wie das berühmte Stonehenge in England (kreisförmig
angeordnete Steine) und Dolmen (tischförmige Steingräber) dienen dabei einerseits der
Ahnenverehrung, andererseits als Kult- und Versammlungsstätte [Narr, K. J. (1991). HengeDenkmäler; Megalithik; Menhir. In: M. Lurker (Hrsg.), Wörterbuch der Symbolik. Stuttgart:
Kröner, S. 290 / 472 f.)]; sie sind aber auch in Zusammenhang mit Fruchtbarkeits- und
Astral- bzw. Sonnensymbolik zu sehen [Lurker, M. (1990). Die Botschaft der Symbole. In
Mythen, Kulturen und Religionen. München: Kösel, S. 36] ...." Der griechische Götterbote
Hermes (griech. hermaion = Steinhaufen) wird bei den Steinanhäufungen an Wegkreuzungen
verehrt, welche eine Orientierung ermöglichen sollen, und er ist Gott der Hermen (griech. =
Steinsäulen), welche vor den Häusern als Fruchtbarkeitssymbol errichtet sind. Ein schwarzer
Meteorit ist der heilige Stein der röm. Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttin Kybele. Aus dem
delphischen Orakel-Stein, welcher den Omphalos (griech. = Nabel) der hellenistischen Welt
bildet, spricht die Stimme der Gottheit [Gottschalk, H. (1993). Lexikon der Mythologie.
München: Heyne]; Cooper, J. C. (1986). Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole.
Leipzig: Seemann., 1986, S. 183; über die mythologischen Wurzeln des Steins von Delphi vgl.
[Pfister, F. Götter- und Heldensagen der Griechen. Heidelberg: Carl Winter, S. 33]."
Für Germanen ist das Wort hermaion nicht uninteressant, denn der viel umstrittene Ursprung
des Wortes Germania (Ger- > Her-) könnte auf megalithische Völker hinweisen.
57
Andis Kaulins, Stars Stones and Scholars: The Decipherment of the Megaliths as an
Ancient Survey of the Earth by Astronomy, Trafford Publishing, Kanada, USA und Irland,
2003 <http://www.trafford.com/4dcgi/robots/03-1722.html>. Siehe auch Fussnote 51.
- 16 -
DAS TANUM-SYSTEM
"Das Tanum-System" ist ein vom Autor entdecktes, auf megalithischen bzw.
frühzeitlichen petroglyphischen Orten beruhendes alteuropäisches
Vermessungssystem. Es knüpft an Walther Machalett's58 Idee, wonach die
Externsteine die Spitze einer Landvermessungs-"Pyramide" gebildet haben, die
quer durch Europa bis nach Ägypten verlief.
Das Tanum-System zeigt sich als ein ähnliches Landvermessungs-Dreieck in
Europa und Afrika, ohne aber die ägyptischen Pyramiden mit einzubeziehen.
Diese Pyramiden, meinen wir, wurden später als das hier vorgestellte
Vermessungssystem gebaut. Die Spitze des Tanumer LandvermessungsDreiecks lag in der Nähe der zahlreichen Felszeichnungen von Tanum
(Bohuslän) in Schweden (ehemals Norwegen)59 oder nahe des nicht weit
entfernten Ortes Tanum (Vestfold, nahe Oslo) in Norwegen. Die Petroglyphen
haben eine Protokollierungsstelle gebildet. Wir datieren das System auf ca.
3117 v.d.Ztr. (oder früher). Siehe Abbildung 16.
ABBILDUNG 16 : Das Tanum-System: Der Europäische Teil
58
59
Walther Machalett, Die Externsteine, Bd. 2; Die Externsteine, Hallonen, Maschen, 1970.
Siehe Fussnote 51, Andis Kaulins, Stars Stones and Scholars, S. 226-230.
- 17 -
DIE FELSZEICHNUNGEN VON TANUM : ALLGEMEINE INFORMATION
Tanum60 (Abbildung 17) ist die größte Gemeinde (schwedisch kommun) in
der schwedischen Provinz Västra Götalands län61 - die teilweise aus der
historischen Provinz Bohuslän62 gebildet wurde, und die - bis zum Frieden von
Roskilde63 am 26. Februar 1658 - zu Norwegen gehörte.
ABBILDUNG 17 : TANUM, SÜDWEST SCHWEDEN
Tanum (58°42'04"N 11°20'28"O) liegt an der westliche Küste Schwedens,
südlich der norwegischen Grenze, etwa 45 Kilometer nördlich von Uddevalla,64
Schweden, und etwa 2 Stunden Autofahrt nördlich von Göteborg65.
Tanumshede66 ist der Hauptort der Gemeinde. Eine kleine Darstellungskarte
der Tanumer-Umgebung folgt als Abbildung 18.
60
Tanum <http://www.tanum.se/sprak/tyska.4.1a8e53c1038438937180001219.html>.
Västra Götalands län "Västra Gotalands län ist eine Provinz (län) im Westen Schwedens.
[Sie] umfasst die Landschaften Västergötland, Bohuslän und Dalsland und entstand am 1.
Januar 1998 durch den Zusammenschluss von Skaraborgs län, Älvsborgs län und Göteborgs
och Bohus län. Mit 1.532.000 Einwohnern (2006) ist Västra Götalands län nach Stockholms län
bevölkerungsmäßig die größte Provinz.... Die Residenzstadt ist Göteborg, weitere wichtige
Städte sind Vänersborg, Borås, Uddevalla, Trollhättan, Skövde und Mariestad."
<http://de.wikipedia.org/wiki/Västra_Götalands_län>.
62
Bohuslän Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Bohusl%C3%A4n>.
63
Frieden von Roskilde Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Frieden_von_Roskilde>.
64
Uddevalla Wikipedia <http://www.uddevalla.se/>.
65
Göteborg Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Göteborg>.
66
Tanumshede Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Tanumshede>.
61
- 18 -
ABBILDUNG 18 : Ortskarte der Felszeichnungen Tanums67
(basierend auf http://www.geocities.com/adorant_nl/indexde.htm)
Die Felszeichnungen von Tanum68 wurden im Jahre 1994 von der UNESCO69
zum Weltkulturerbe erklärt70. Tanum weist mehr als 1500 petroglyphische
Figuren auf (darunter einen afrikanischen Speerwerfer, wie oben dargestellt),
zum Teil auf Felsen mit riesigen Ausmaßen. Viele dieser Petroglyphen sind
frühgeschichtlich einmalig. Eine derartige Ballung von großen ausgedehnten
Felszeichnungen findet man sonst nirgendwo in Nordeuropa. Wie wir hier
detailliert darstellen, hatte dies in der Frühzeit auch einen ganz besonderen
Grund.
Wie oben in der Karte eingezeichnet, sind wichtige petroglyphische Orte bei
Tanum Vitlycke,71 Fossum,72 Gerum, Varlös, Kalleby, Aspeberget / Tegneby,73
Litsleby74 und Kyrkoryk.75 Das Museumsgebäude steht in Vitlycke.76
TANUM : ANFANG UND ENDE EINER LANGEN REISE
Der Autor hat auf einer Reise in Schweden und Norwegen im Jahre 1977 die
Felszeichnungen von Tanum zum ersten Mal gesehen. Diese Erfahrung war der
Anfang einer nunmehr 30 Jahre dauernden Forschungsjagd nach der Deutung
von Felszeichnungen, Höhlenmalereien, Megalithen und megalithischen
Kulturen.
67
Der abgebildete Wegweiser basiert sich auf einer Karte die auf folgende Website erscheint:
<http://www.geocities.com/adorant_nl/indexde.htm>.
68
Felsenritzungen von Tanum <http://de.wikipedia.org/wiki/Felsenritzungen_von_Tanum>.
69
UNESCO World Heritage <http://whc.unesco.org/en/?cid=31&id_site=557&>.
70
Vitlycke Museum <http://www.vitlyckemuseum.se/default.asp?h=186>.
71
Vitlycke Museum <http://www.vitlyckemuseum.se/o/webb/startsida.asp>.
72
Fossum <http://home.online.no/~wen-mja/ontherocks>.
73
Tegneby <http://home.online.no/~wen-mja/ontherocks/>.
74
Litsleby <http://home.online.no/~wen-mja/ontherocks/>.
75
Kyrkoryk < http://home.online.no/~wen-mja/ontherocks/>.
76
Vitlycke Museum <http://www.vitlyckemuseum.se/default.asp?h=186>.
- 19 -
Damals hatte der Autor die Bedeutung der Felszeichnungen nicht erkannt.
Meine erste archäoastronomische Publikation erschien im Jahre 1980 als eine
mutmaßliche archäoastronomische Entzifferung der etruskischen Bronzeleber
von Piacenza77 (im Museo Archeologico, Piacenza),78 eine Art Leberschau aus
römischer Zeit in etruskischer Sprache. Die Wichtigkeit des Leberschauens im
Altertum hat Paul O. Pfister wie folgt beschrieben:79
"Im Altertum war die Astrologie, vor allem aber das Zukunftlesen oder Schicksallesen von
großer Bedeutung. Aus der römischen Geschichte kennen wir den Haruspex, den EingeweideBeschauer. Der römische Haruspex war aber eigentlich eine etruskische Priesterfigur. Er hat
das Opfertier angeschaut, vor allem deren Leber, und daraus die Zukunft vorausgesagt."
Die Entzifferung der Bronzeleber von Piacenza durch den Autor zeigte, dass
diese Voraussagen sicherlich auf Astronomie gegründet waren. Der sichtbare
Teil des Himmels zu jeder Jahreszeit ist etwa "elliptisch" oder "leberförmig",
und damit war die Leber sehr gut als eine Art Planisphere (Sternenkarte) zu
verwenden. Damit zog Astronomie in meine Forschung ein.
Nach und nach, im Laufe der letzten 30 Jahre, wurde mir die enorme
Wichtigkeit der Astronomie in der Frühzeit immer klarer, obwohl eine
astronomische Deutung der Felszeichnungen von Fossum (ein kleiner Teil von
Tanum) erst im Jahre 1999 mit der Publikation von The Norse Pharaohs (Die
Nordischen Pharaonen) erfolgte.80
Diese zusammenhängende einheitliche Deutung von Fossum entspricht in etwa
der Meinung des Riksantikvarieämbetet,81 Zentralamt für Denkmalpflege in
Schweden, das eine "unifizierte Composition" vorsieht:
"[I]n Tanum there are several large [rock drawings] with a unified composition. One example
is the Fossum carving, where some 130 closely placed figures - which never overlap give a distinct impression of a deliberate composition. The images were presumably
carved by a single person during a short time." [unsere Betonung]
[Unsere deutsche Übersetzung: "Tanum hat einige große Felszeichnungen, die eine
zusammenhängende Composition bilden. Ein Beispiel hierfür sind die Felszeichnungen
von Fossum, wo etwa 130 engplazierte Figuren, ohne einander zu überlagern, eine
Einheit bilden, die den festen Eindruck erwecken, dass sie eine absichtliche
Composition bilden. Die Figuren wurden vermutlich in kurzer Zeit von einer einzigen Person
eingeritzt."]
77
Andis Kaulins, The Etruscan Bronze Liver of Piacenza: An Ancient Starfinder and
Calendar, Origins: Studies in the History of Mankind and Its Languages, Volume II, 102 S.,
1980 <http://www.andiskaulins.com/publications/etruscans/etruscans.htm>.
78
Fegato aruspicale in bronzo rinvenuto a Settima di Gossolengo fine II sec. a.C. - inizi I sec.
a.C. <http://www.piacenzamusei.it/s.php?i=0084>.
79
Die Etrusker, Interview von Manffred Bögle mit Paul O. Pfister
<http://www.wirkstatt.com/essays/etrusker_interview.html>.
80
Andis Kaulins, The Norse Pharaohs (auch als CD-ROM publiziert), 89 S., 1999.
<http://www.andiskaulins.com/publications/norsepharaohs/norsepharaohs.htm>.
81
Riksantikvarieämbetet [Das Schwedische Zentralamt für Denkmalpflege]
<http://www.raa.se/cms/en/places_to_visit/world_heritage_sites/world_heritage_sites_from_
north_to_south/rock_carvings_in_tanum.html>.
- 20 -
Die Felszeichnungen von Fossum sieht man in Abbildung 19.
Unsere astronomische Entzifferung82 dieser Felszeichnungen aus dem Jahre
1999 sieht man in Abbildungen 20, 25 und 26.
Abbildung 21 zeigt die Vergleichs-Sterne von Andromeda und Pegasus.
Abbildungen 22, 23 und 24 zeigen unsere Entzifferung einer vergleichbaren
Wandmalerei aus Altägypten, Naqada II C (griechisch Hierakonpolis, ägyptisch
Nekhen "Stadt der Falke", heute Kom el-Ahmar (25°05' N 32°47'O). 83 Nach
Meinung des Autors ist diese altägyptische Wandmalerei mit den
Felszeichnungen von Fossum verwandt.
ABBILDUNG 19 : Tanum, Felszeichnung Fossum
Die Felszeichnung aus Fossum in Abbildung 19 zeigen wir hier in drei Teilen
zwecks astronomischer Darstellung, da sonst die Figuren zu klein für eine
verständliche Darstellung wirken. Wir zeigen die Mitte (Andromeda und
Pegasus), dann die rechte Seite (bis Skorpion), dann die linke Seite (bis Löwe).
Besonders bemerkenswert sind die im Fels eingezeichneten Linien, die die
Sonnenwenden und Tag-und-Nacht Gleichen markieren:
82
Andis Kaulins, The Norse Pharaohs (auch als CD-ROM publiziert), 89 S., 1999.
<http://www.andiskaulins.com/publications/norsepharaohs/norsepharaohs.htm>.
83
Bilder aus Quibell. Siehe hierzu online, Fanceso Raffaele, Hierakonpolis Tomb 100
(Painted Tomb) http://xoomer.alice.it/francescoraf/hesyra/Hierakonpolis-tomb100.htm wo
Raffaele die folgende Bibliografie gibt: "Hk loc. 33. Date: Naqada IIC (circa 3500BC). See a
line-drawing - (Cf. this with the earlier paintings on the Gebelein textile fragments) - Main
bibliographic references for the Hierakonpolis painted tomb 100: J.E. Quibell - F.W. Green,
Hierakonpolis II (1902) 20f., pl 67, 75-79; J. Vandier, Manuel I (1952), 561-571; H. Case - J.
Crowfoot-Payne, Tomb 100: the Decorated Tomb at Hierakonpolis, in: JEA 48 (1962), 5-18; J.
Crowfoot-Payne, Tomb 100: The Decorated Tomb at Hierakonpolis confirmed, in: JEA 59
(1973), 31-35; B.J. Kemp, Photographs of the Decorated Tomb at Hierakonpolis, in: JEA 59
(1973), 36-43; K.M. Cialowicz, La naissance du royaume (2001), 100f., 157-161."
- 21 -
ABBILDUNG 20 :Tanum Felszeichnung Fossum Mitte
(Linien und quadratische Elemente sind vom Autor hinzugefügt worden)
ABBILDUNG 21 : Naqada : Sterne von Andromeda und Pegasus
(Diese entsprechen den Felszeichnungen von Fossum Mitte in Abbildung 20)
ABBILDUNG 22 : Ausschnitt : Sterne einer Wandmalerei Altägyptens
(Diese entsprechen den Felszeichnungen von Fossum Mitte in Abbildung 20)
(Linien und quadratische Elemente sind vom Autor hinzugefügt)
- 22 -
ABBILDUNG 23 : Die Wandmalerei aus Altägypten als Ganzes
Naqada II C (Hierakonpolis, Nekhen = Nehar di Nur "Strasse des Lichtes,
die Milchstrasse, heute die Stadt Kom el Ahmar) - sehr viele Schiffe
ABBILDUNG 24 : Die Sterne der Wandmalerei Altägyptens Naqada II C
- 23 -
ABBILDUNG 25 : Tanum Felszeichnung Fossum Rechts
ABBILDUNG 26 : Tanum Felszeichnung Fossum Links
- 24 -
Das schwedische Zentralamt für Denkmalpflege behauptet, dass viele
Felszeichnungen in Tanum keine zusammenhängende Bedeutung wie die von
Fossum haben, sondern angeblich isoliert eingeritzt worden seien, ohne
Verbindungen zu irgendwelchen anderen Felszeichnungen in Tanum. Solche
Aussagen sind Spekulation und stellen keinesfalls Fakten dar, die in der Praxis
wissenschaftlich überprüft wären.
Wir bezweifelten die oben erwähnte Aussage. Wir stellten vielmehr die Frage,
warum so viele Felszeichnungen gerade hier gemacht worden sind und ob
diese Felsbilder irgendeinen gemeinsamen Zweck erfüllt haben könnten. Wir
meinen, dass man weder Megalithen noch Petroglyphen als isolierte
Darstellungen betrachten sollte. Man sollte vielmehr Untersuchungen
angestellen, ob den einzelnen Bilder nicht eine gemeinsame Vorstellung zu
Grunde liegt, deren Bedeutung über die Jahrtausende verloren gegangen ist.
DIE ENTZIFFERUNG DER FELSZEICHNUNGEN VON TANUM ALS GANZES
Im Verlauf der Jahre 2006 und 2007 ist es dem Autor gelungen, zu einem tief
greifenden Verständnis von Tanum zu gelangen und zu entdecken, dass die
Ortschaften rund um Tanum - d.h. "umliegende Orte", betrachtet als
Ganzes- in den Felszeichnungen einen riesigen, sich kilometerweiterstreckenden Bodenhimmel darstellen. Ein "Bodenhimmel" ist die meistens
spiegelbildliche Darstellung der Sterne auf der Erdoberfläche - durch
Megalithen, oder, wie hier, durch Petroglyphen.84
Diese Felszeichnungen sind, wie wir zeigen werden, keinesfalls von den
Menschen der Frühzeit isoliert plazierte Kunst (eine Einzeldarstellung von
vielen Zeichnungen in der Menge hätte keinen Sinn gehabt), - sondern sie
bilden eine mächtige, miteinander verbundene und zweckmäßige Einheit.
Wie in Abbildung 28 auf Basis der UNESCO Karte (Abbildung 27) gezeigt, ist
Tanum nichts weniger als ein mächtiges petroglyphisches Ebenbild seiner
megalithischen Verwandten. Tanum ist das petroglyphische Carnac bzw. das
petroglyphische Stonehenge Skandinaviens.
Die Felszeichnungen der Ortschaften Tanums bilden ein Spiegelbild der Sterne
des Himmels.
84
Die "Projezierung" des Sternenhimmels auf die Erdoberfläche und ihre Markierung auf
irgendeine Weise (z.B. durch Steine, Megalithen bzw. Monolithen, Dolmen, Menhire, oder auch
Hügelgräber) wird in der Fachsprache als "Bodenhimmel" bezeichnet. Die Menschen der
Steinzeit haben die frei zugängliche und je nach Wetterbedingungen nachts immer
konsultierbare und "oben" befindliche "Sternenkarte" als ihre irdische Orientierungshilfe
benutzt. In der "Hermetik" finden wir den Leitsatz der Gnostiker: "Was unten ist, ist wie
das, was oben ist, und was oben ist, ist wie das, was unten ist." Diese "BodenhimmelsLehre" wurde von Hermes Trismegistos (ein Weiser aus Altägypten), durch seine Hauptwerke,
Corpus Hermeticum und Tabula Smaragdina, verbreitet (siehe insbesondere das Buch von
Florian Ebeling über diese Werke).
- 25 -
ABBILDUNG 27 : Karte der Lage der Felszeichnungen von Tanum85
Die schwarzen Punkte markieren Felszeichnungen im Gebiet Tanum, Schweden.
Diese UNESCO Karte ist im Original etwa doppelt so groß. Diese Originalkarte ist die Karte, die
wir als die Hauptgrundlage für unsere Entzifferung verwendet haben. Es handelt sich um ein
Areal von etwa 6 Kilometer Breite und 12 Kilometer Länge.
85
Advisory Body Evaluation, Tanum rock art area, UNESCO, World Heritage Site,
<http://whc.unesco.org/archive/advisory_body_evaluation/557rev.pdf>.
- 26 -
ABBILDUNG 28 : Die Entzifferung Tanums als ein Bodenhimmel
- 27 -
Der Autor kam auf die obige Lösung nach 30-jähriger Forschung.86 Sie wird
durch eine Felszeichnung aus Meling, Norwegen,87 bestätigt (Abbildung 29):
ABBILDUNG 29 : Der Fisch unter Schiffen, Meling, Norwegen
Die von uns interpretierte Petroglyphe in Abbildung 29 ist zuerst von Gustaf
Hallström veröffentlicht worden. Die drei größten Punkte links unten zeigen die
drei hellsten Sterne im Kopf des Skorpions zur Herbst Tag-und-Nachtgleiche.
Das Bild stellt die Milchstraße als Umrisse eines Fisches dar, mit
eingezeichneten Tag-und-Nacht-Gleichen, Wintersonnenwende und den - als
Insassen gezählten - hellsten Sterne vom Adler, Orion und Großer Hund.
86
Andis Kaulins, Tanum Rock Drawings of Sweden Deciphered as Astronomy, Ancient World
Blog <http://ancientworldblog.blogspot.com/2007/02/tanum-rock-drawings-swedendeciphered.html>.
87
Foto, Herbert Kühn, Die Felsbilder Europas, 2. Auflage, W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart,
1952, S. 83.
- 28 -
Wir sind die ersten, die entdeckt haben, dass die Insassen der Boote in
Felszeichnungen Sterne oder andere Zähleinheiten darstellen. Es müssen nicht
immer Sterne sein. Einige Boote zählen z.B. Mond- oder Sonnentage, oder, wie
bei den Tag-und-Nacht-Gleichen in Abbildung 29, die Jahreszeiten. Die
Archäologen haben dies bisher nicht erkannt. Sie betrachten die Bilder mit
einer beschränkten Blickweise.
ABBILDUNG 30 : Lage der Meling Fisch Petroglyph in Norwegen
(Meling markierte im etwa die westlichste nordische Grenze)
Die Lage des Meling Fisch wird in Abbildung 30 gezeigt.
Abbildung 31 zeigt die Felszeichnung mit dem Maibaum von Gerum.
Abbildung 32 ist unsere Entzifferung der Maibaum-Darstellung von Gerum.
- 29 -
DER "MAIBAUM" VON GERUM IM ZENTRUM VON TANUM
Der "Maibaum" in der Felszeichnung von Gerum, Bohuslän (Abbildung 33) ist
ein Bild, das andere Forscher schon vor uns als ein Fest der
Sommersonnenwende vermutet haben.88
Dieser Maibaum ist nicht nur das zentrale Element eines Felsbildes mit etwa
200 eingeritzte Figuren. Er liegt vielmehr auch im Zentrum der Gesamtanlage
der Tanumer Petroglyphen. Wir meinen, dass dieser "Maibaum" die
Himmelsmitte darstellen soll.
ABBILDUNG 31 : Felszeichnung mit der Maibaum von Gerum89
88
Gerum, Europreart.net <http://www.europreart.net/preart.htm>. Rudolf Rohrbach und
Renate Rohrbach-Mangold berichten in Felsbilder: Der Steinzeit, der Bronzezeit und der
Eisenzeit, Tübingen, März, 1979, von ähnlichen kultischen Maibaum-Bräuchen in Mexiko und
in den Südseeinseln. Diesen wichtigen Hinweis verdanken wir Renate Freifrau von Lamezan,
Gattin des Frank Freiherrn von Lamezan, langjähriger Vorsitzender des Arbeitskreises Walther
Machalett. Unser heutiger Maibum-Brauch ist schon lange nicht mehr mit MannbarkeitsRitualen wie in Lila Gerum verbunden.
89
Die Abbidlung stützt sich auf R.-M. Kloppenburg & K. Kneip, 2007, DVD, Rock carvings in
Bohuslän, Sweden : Hällristningar, Gravures rupestres, Incisioni rupestri, Felsbilder,
Tanum 1, Kville 2, Bottna 3, Svenneby 4, Askum 5, Copyright Vitlycke Museum, Tanumshede.
DVD for Askum, Bottna, Svenneby and Tanum: 20€. CDRoms for Tanum ; Bottna, Kville
Svenneby ; Askum. Each of the three: 10€. Plus mailing. To order: [email protected].
- 30 -
ABBILDUNG 32 : Maibaum-Felszeichnung von Gerum90 entziffert
Da wir die obere linke fast senkrechte Linie als eine Markierung der HerbstTag-und-Nacht-Gleiche interpretieren, datieren wir das Bild von Gerum
vorsichtig um etwa 3000 v.d.Ztr., aber es könnte noch älter sein. Diese
Datierung bleibt sowieso umstritten, da die herkömmliche Archäologie diese
Felsbilder in die Bronzezeit datieren will. Dagegen schreibt Herbert Kühn:91
"Alle Felsbilder in Europa sind nur zu verstehen durch die Bilder der Eiszeit.... Überblickt man
das Ganze, sieht man, daß es zwei Zentren sind, die die Felskunst prägen, Spanien und
Skandinavien.... Der Jäger der Eiszeit ist, als das Eis verging, als die Gletscher schmolzen,
dem Tiere nach Norden gefolgt, und so bildete sich hier in Skandinavien ein neuer
Schwerpunkt aus. Der Mensch nahm seine Gedanken über die Jagd mit sich, nahm seinen
Zauber mit sich, seine Bildkunst.... Die Untersuchung der Bilder in Europa hat gezeigt, daß zu
allen Zeiten und bei allen Völkern das Religiöse den entscheidenden Ausgangspunkt bildet....
Alle Versuche zur Erklärung der Bilder, die nicht ausgehen vom Religiösen, gehen in die Irre....
Es ist sogar davon gesprochen worden, daß der Mensch in Höhlen und an Felsen malte, um sie
zu verschönen. Ein absurder Gedanke!"
Diese frühzeitliche Religion fand ihree Wurzeln in der frühzeitlichen
Astronomie.
90
Die Interpretation der Felszeichnung stammt von Andis Kaulins. Die Abbildung stützt sich auf
R.-M. Kloppenburg & K. Kneip, 2007, DVD, Rock carvings in Bohuslän, Sweden :
Hällristningar, Gravures rupestres, Incisioni rupestri, Felsbilder, Tanum 1, Kville 2,
Bottna 3, Svenneby 4, Askum 5, Copyright Vitlycke Museum, Tanumshede. Siehe Fussnote 89.
91
Herbert Kühn, Die Felsbilder Europas, 2. Auflage, W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart,
1952, S. 204-209.
- 31 -
DIE VERMESSUNG EUROPAS UND AFRIKAS IN FRÜHGESCHICHTLICHER
ZEIT
Mittels Astronomie konnte der Mensch der Frühzeit seine Umgebung räumlich
erkunden, vermessen und protokollieren. 92
Die große Menge Tanumer Felszeichnungen bezeugt, dass Tanum eine enorm
wichtige "Protokollierungs-Stelle" war. Herbert Kühn schreibt über Sinn und
Bedeutung der Bilder wie folgt:93
"Das, was der Mensch dachte, was der Schwerpunkt seines Erlebens war in den Jahrhunderten
vor der Schrift, das vertraute er den Felsen an, um seinen Gedanken Dauer und Bestehen zu
geben. So sind diese Bilder wertvollste Dokumente des menschlichen Geistes, sie sind von
höchster Bedeutung für die Fragen nach der Entwicklung des Denkens, nach der Entstehung
aller geistigen Regungen, nach dem Ursprung vom Wissen der inneren Ordnung der Welt."
Diese Ordnung fanden die Menschen der Frühzeit am Himmel. Diese wurde als
Bodenhimmel absichtlich auf der Erde widergespiegelt. Die ersten Skandinavier
sind also nicht räumlich blind nach Norden gewandert. Sie haben sich an die
Sterne orientiert.
92
Unsere Forschungen weisen darauf hin, dass frühzeitliche hermetische Grenzsteine mittels
vorgeschichtlicher Astronomie geografisch bzw. örtlich "eingepeilt" wurden. Sogar in den
ägyptischen Hieroglyphen finden wir Hinweise darauf, dass die alten Ägypter ihre Grenzsteine
auch so plaziert haben - wörtlich "wie der Himmel". Siehe John F. Brock, Four Surveyors of
the Gods: In the XVIII Dynasty of Egypt – New Kingdom c. 1400 B.C.,
<http://www.fig.net/pub/cairo/papers/wshs_02/wshs02_01_brock.pdf>. Also, auch die
Pharaonen benutzten Bodenhimmel.
Am trefflichsten beschrieben finden wir den altertümlichen Bodenhimmel des "Skidi" Stammes
der "Pawnee-Indianer" in Nordamerika, deren Geschichte Verbindungen zu den mehr südlich
wohnenden "Pueblo-Indianer" aufweist. Siehe Pawnee Indians of the North Central U.S., North
American Indian Astronomy, <http://physics.unr.edu/grad/welser/astro/american.html>
und Standing Bear <http://www.north-ok.edu/sb/six_tribes/6d_pawnee_nation_2_5.htm>;
Gary A. David, The Hopi - Pawnee Connection, <http://www.northok.edu/sb/six_tribes/6d_pawnee_nation_2_5.htm>.
Im Jahre 1902 publizierte die amerikanische Anthropologin Alice C. Fletcher in der Zeitschrift
American Anthropologist den Artikel Star Cult Among the Pawnee - A Preliminary Report.
Dabei berichtete sie, dass der Skidi Stamm der Pawnee-Indianer einen Sternen-Kult
praktizierte, wobei sie ihre Häuser und Wohnsiedlungen (ähnlich denen in Alt-Europa) nach
den Sternen aufbauten:
"Sie beobachteten die Himmelsgestirne und paßten alle irdischen Dinge an die Sternenreligion
an. So wurde zum Beispiel die Gruppierung einer Siedlung nach der Konstellation
bestimmter Himmelskörper ausgerichtet. Ferner wurde von Pawnee-Weisen die
Astronomie dazu verwendet, um den richtigen Zeitpunkt für den Maisanbau zu bestimmen, um
verschiedene religiöse Bräuche zu verrichten und um die Daten ihrer Kalenders festzusetzen."
Alice C. Fletcher, Star Cult Among the Pawnee - A Preliminary Report, American
Anthropologist, October-December, 1902 Vol.4(4) S. 730,
<http://www.publicanthropology.org/Archive/Aa1902.htm>. Kurze Rezensionen dieses Artikels
findet man bei <http://snipurl.com/kk4o> bzw.
<http://64.233.183.104/search?q=cache:SrrXmq3hzRUJ:www.publicanthropology.org/Archive/
Aa1902.htm+Archive/Aa1902.htm&hl=en>. H. Stiebritz, Die Pawnee
<http://www.indianerwww.de/indian/pawnee.htm>.
93
Herbert Kühn, Die Felsbilder Europas, 2. Auflage, W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart,
1952, S. 202.
- 32 -
"Das Ende der [ostspanischen eiszeitlichen und nacheiszeitlichen Felskunst] ist chronologisch
recht gut zu belegen. Sie lebte bis in die Zeit der Dolmen."94
Als die Jäger der Eiszeit nach Skandinavien gezogen sind, mussten sie eine
neue räumliche und astronomische Orientierung herstellen. Wo lag
Skandinavien, gemessen an der früher bekannten Heimat? Da es sich bei den
Felszeichnern von Tanum ganz offensichtlich um frühzeitliche Seefahrer
gehandelt hat, haben wir hermetische See- und Landkarten in Felszeichnungen
gesucht, die mittels Sternen hätten kartografiert werden können.
ABBILDUNG 33 : Der Maibaum von Gerum als eine Landkarte?
Eine solche mutmassliche Karte fanden wir in den Felszeichnungen von Gerum
(Abbildung 33). War dies lediglich ein Maibaum, oder auch eine
Himmelskarte? Dienten die Felseinritzungen95 auch hermetisch-kartografischen
Zwecken? Könnte es sein, fragten wir, ob der Maibaum eine Vermessung
Europas und Afrikas darstellen könnte? Die Schnüre wären dann die
verwendeten Messlinien, und das Ende jeder Schnur der verwendete
Markierungspunkt. Bei Gerum ist die mittlere Hauptschnur fast doppelt so lang
wie die Schenkelschnüre. Wäre das eine Landkarte von Europa und Afrika
(siehe Abbildung 34)?
94
Herbert Kühn, Die Felsbilder Europas, 2. Auflage, W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart,
1952, S. 204-209.
95
Siehe Tanums hällristningar på världsarvslistan, Fußnote 3.
- 33 -
ABBILDUNG 34 :Die Vermessung Europas und Afrikas in der Frühzeit?
Meteosat Satellitenbild der Erde, 5. März 2007 (Text und Linien vom Autor zugefügt)
Die von uns eingezeichneten Linien in Abbildung 1 zeigen eine von uns behauptete
Landvermessung Europas und Afrikas mittels frühgeschichtlicher Astronomie
durch Seefahrer in der Frühzeit (etwa 3000 v.d.Ztr.)
Erstaunlich wäre so eine Vermessung nicht, wenn man bedenkt, dass Marokko
in klarer Sichtweite von Spanien liegt. Die Straße von Gibraltar ist an seiner
engsten Stelle nur 14 km breit. Das "Mittelmeer" wurde mit Sicherheit als ein
"mittig liegendes" Meer zwischen den zwei großen Landmassen gesehen.96 Als
die Frühzeit-Seefahrer die von ihnen vorgefundene Landmasse maßen, haben
sie logischerweise Afrika miteinbezogen.
96
Der Name des "Mittelmeeres" ist - vermutlich seit dieser Zeit - bis heute erhalten geblieben.
Die Hieroglyphen, die von Ägyptologen als wdj-ur bzw. als wadj wer gelesen und total falsch
von den Ägyptologen als "Grosses Grün" - als angeblicher Name des Mittelmeers in Altägypten
- übersetzt werden, entsprechen dem baltischen vidur- "Mitte". Das lettische vidus jūra (vidjūra) wird heute immer noch als "das Mittelmeer" gedeutet. So war es auch in Altägypten.
Alessandra Nibbi hat schon vor Jahren die irrtümliche ägyptologische Lesung dieser Wörter
kritisiert mit dem Hinweis darauf, dass die falsche Lesung der pharaonischen Hieroglyphen auf
ein semitisches Wort zurückzuführen ist, das erst im Neuen Reich belegt ist und kaum diese
Bedeutung im alten Reich gehabt haben kann. Alessandra Nibbi, The Sea Peoples and
Egypt, Park Ridge, NOYES Press, 1975. Frau Nibbi hatte sicherlich Recht.
- 34 -
Als wir unsere Hypothese aufstellten, wussten wir nichts von Megalithen in
Afrika. Wir haben die hier beschriebenen megalithischen Stellen in Afrika nur
gefunden, weil wir diese Stellen auch aktiv gesucht haben, um unsere Theorie
entweder zu bestätigen - oder zu verwerfen.
Unsere Forschungen weisen darauf hin, dass frühzeitliche Grenzsteine mittels
vorgeschichtlicher Astronomie geografisch bzw. örtlich "eingepeilt" wurden.
Sogar in den ägyptischen Hieroglyphen finden wir Hinweise darauf, dass die
alten Ägypter ihre Grenzsteine so plaziert haben - "wie der Himmel".97 Also,
auch die Pharaonen benutzten Bodenhimmel.
Wenn es eine Vermessung Europas in frühgeschichtlicher Zeit gegeben hat,
dann wäre es möglich, dass Spuren davon noch existieren, besonders wenn
man Megalithen oder ähnliche dauerhafte Markierungen wie Petroglyphen in
Verbindung mit astronomischen Daten dazu verwendet hat. Also machten wir
uns auf die Suche nach solchen möglichen megalithischen Orten, besonders in
Afrika, wo uns vorerst solche Orte überhaupt nicht bekannt waren.
Erstaunlicherweise fanden wir genau solche hermetisch-megalithischen Orte.
Sie waren in den vergangenen Jahrhunderten weltweit fast unbekannt. Ihre
Existenz findet im Internet-Zeitalter in der geschriebenen menschlichen
Geschichte nur langsam ihren Platz. Die megalithischen Orte stehen nicht bloß
zufällig irgendwo in Afrika, als wenn die Aufstellung solcher Markierungen von
abergläubischer Willkür geprägt worden wäre. Ganz im Gegenteil, wir finden
megalithische Reste in Afrika genau dort, wo diese zu erwarten waren, weil die
Menschen der Frühzeit tatsächlich eine Vermessung Europas und Afrikas
vorgenommen haben. Schauen wir uns eben diese Orte an.
TANGIER, MAROKKO, AFRIKA : Die GROTTE des HERKULES
Tangier in Marokko liegt gegenüber von Gibraltar. Bei Tangier gibt es zwei
ausgeprägte mutmaßlich hermetisch-megalithische Orte.
Einer davon ist die Grotte des Herkules, die in Abbildung 35 gezeigt wird.
Die Grotte des Herkules liegt etwa 15 km westlich von Tangier am "Kap
Spartel (
‫)رأس ر‬,98 ein Vorgebirge in Marokko 300 Meter über dem
Meeresspiegel am Eingang zur Straße von Gibraltar an den "Säulen des
Herakles"99 (von den Phönizier "Säulen des Melkart"100 genannt). Es ist der
nordwestlichste Punkt Afrikas und zeigt eine Hauptöffnung, teilweise durch
Menschenhand geformt, der die Landform von Afrika darstellt. Es handelt sich
um eine uralte Karte in Stein:101
97
Siehe John F. Brock, Four Surveyors of the Gods: In the XVIII Dynasty of Egypt –
New Kingdom c. 1400 B.C.
<http://www.fig.net/pub/cairo/papers/wshs_02/wshs02_01_brock.pdf>.
98
Kap Spartel, Wikipedia.<http://de.wikipedia.org/wiki/Kap_Spartel>.
99
Säulen des Herakles (Herkules), Wikipedia
<http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4ulen_des_Herakles>.
100
Melkart, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Melkart>.
101
Die Zeichnungen beruhen auf einem Foto von Tore Kjeilen, Grottes d'Hercule. Cave of
Africa <http://lexicorient.com/morocco/grotte_hercule.htm>.
- 35 -
ABBILDUNG 35 : Die Grotte des Herakles nahe Tangier, Marokko
Neue Ausgrabungen in Griechenland belegen, dass die Verehrung des Herkules
viel weiter zurückreicht als bisher angenommen. Diese Verehrung kann jetzt
bis mindestens in das 3. Jahrtausend v.d.Ztr. zurückverfolgt werden.102
Herkules103 war - nach der Legende - ursprünglich einer der Argonauten.104
Wir sind der Auffassung, dass die Legende von Jason und den Argonauten eine
viel früher durchgeführte wahre Expedition widerspiegelt. Ziel dieser Expedition
durch die frühzeitlichen Seefahrer war die Vermessung der Erde mittels der
Erkenntinisse der Astronomie.
102
Shrine to Hercules unearthed in Greece, Archaeo News, January 27, 2005, Source:
Kathimerini, 21 January, 2005 <http://www.stonepages.com/news/archives/001115.html>.
103
Herkules (Herakles), Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Herakles>. Siehe auch
<http://www.unet.univie.ac.at/~a9725261/> für die angebliche Route der Argonatuen. Diese
von den herkömmlichen Wissenschaftlern total falsch rekonstruierte Route der Argonauten, die
nur bis zum Schwarzen Meer reichen sollte, hätte niemals die ganzen "Jahre" in anspruch
genommen, die laut der Sage notwending waren. Schon die "Säulen des Herakles" deuten
darauf hin, dass die Argonauten ausserhalb des Mittelmeeres agiert haben.
104
Argonautensage, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Argonautensage>.
- 36 -
Die Legende erzählt, dass die beteiligten Seefahrer anschließend hoch verehrt
wurden, und dass einige von ihnen, den Göttern nah, als Sternbilder im
Himmel verewigt wurden - wie das Sternbild des Herkules.
Es kann sogar sein, dass Herkules Marokko105 seinen Namen gab. Die Araber
nennen Marokko allgemein Maghreb ("Westen", arabisch: ‫ ا اﺏ‬alMamlaka al-Maghribīya)). Westliche Linguisten meinen, dass der Name
Marokko von der alten Stadt Marrakesch106 abzuleiten ist. Die Phönizier
haben das Wort Melkarth107 sowohl für die Säulen des Herakles als auch für
das Sternbild Herkules verwendet. Alle diese Namen standen vermutlich dem
Griechischen 'ALKI / 'ARKI "Kraft" nahe. Dieses Wort wurde dann im
Arabischen durch Metathesis zu Al Rakis "der Tänzer". Das ist der arabische
Name für das Sternbild Herkules bzw. für dessen Stern Marfik.
Demzufolge wäre dann das benachbarte Algerien (Al-Ger-) -(arabisch: ‫اا‬
al-Ğazā’ir - ein Name mit der angeblichen Bedeutung "Inseln der alten Stadt
Algiers", was kaum zutrifft)108 - die hermetische Entsprechung des großen
Sternbildes Ophiuchus / Serpens, des Schlangenträgers. Im Altertum stellte es
eine Riesenschlange dar, mit der Herkules gekämpft haben soll. Das Sternbild
Herkules befindet sich direkt über Ophiuchus, dem arabischen Al Haur,109 ein
Name für Collector serpentum (Serpens). Ras al Hayro war der fast
identische Name des hellsten Sternes in Ophiuchus.
Hier finden wir auch eine Erklärung des Namens Marrakesch und somit auch
für den Ursprung des Namens von Marokko. Wie Richard Hinckley Allen
schreibt,110 war das Wort Markhashik der chorasmische111 Name für die
Sterne des Ophiuchus, mit der für uns entscheidende Bedeutung als "der von
der Serpens gebissene". Es handelte sich also ohne Zweifel bei
Marrakesch um den Hinweis auf Herkules (Markhashik), als er mit der
Schlange kämpfte.
105
Marokko, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Marokko>.
Marrakesch, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Marrakesch>.
107
Richard Hinckley Allen, Star Names: Their Lore and Meaning, Dover, N.Y. 1963, S. 239.
108
Algerien, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Algerien>.
109
Richard Hinckley Allen, Star Names: Their Lore and Meaning, Dover, N.Y. 1963, S. 299.
110
Richard Hinckley Allen, Star Names: Their Lore and Meaning, Dover, N.Y. 1963, S. 303
111
D. N. MacKenzie, Chorasmia, "Prehistory. At the turn of the 3rd millennium b.c.e. the
Neolithic Kel'teminar culture flourished in the Chorasmian oasis.... Remains of the Bronze Age
Suyargan ...Tazabag'yab ... and Amirabad cultures have also been identified ..., the latter two
showing links with the Timber Frame and Andronovo cultures of the European steppes to the
northwest. The settlement at Kuyusa¥ 2 in the Oxus delta has been dated to the 12th-11th
centuries b.c.e. by the presence of so-called “Scythian” (Saka) arrowhead ... some scholars
have argued that the Iranian Scythians were descended from these northern peoples and that
Chorasmia was one early arena for their emergence as a distinct people."
<http://www.iranica.com/newsite/articles/v5f5/v5f5a015.html>.
106
- 37 -
Das CROMLECH - TUMULUS MZORA (35º18' N 6º3' W)112
ABBILDUNG 36 : Luftaufnahme des Steinkreises von Mzora, Marokko
Der zweite megalithische Ort nahe Tangier - nach der Grotte des Herkules - ist
der Cromlech113 (Steinkreis) und Tumulus von Mzora (M'Soura), (Abbildung
36), archäologisch datiert auf das 4. bis 3. Jahrtausend v.d.Ztr. Er liegt etwa
60 km von Tangier entfernt und etwa 15 Kilometer südöstlich von Asilah, in
der Provinz Larache, nahe Arba Ayacha114 und Sidi-el-Yamani.
112
Tertre de M'zora, Royaume du Maroc, Ministère de la Culture,
<http://www.minculture.gov.ma/fr/Tertre%20de%20Mzora.htm>, Tètouan, Cromlechtumulus de Mzora, Arba Ayacha, Larache, Tourisme de Tanger
<http://www.tourismetangertetouan.com/general_cultura_mostrar.asp?codmonu=870>.
113
Für die Waliser, ist ein Cromlech ein Dolmen (Steingrabhügel), aber für die Franzosen ist er
ein Steinkreis <http://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sisch-Nordafrika>.
114
Arba Ayacha <http://www.fallingrain.com/world/MO/41/Arba_Ayacha.html>.
- 38 -
Diese Lage ist nahe der Strasse nach Tétouan115 (früher Titawin, arabisch
‫ناوطت‬, was "die Quellen" in der Sprache der Berber bedeuten soll). Tétouan
liegt etwa 5 km nördlich des antiken Tamuda oppidum. Die Medina von
Tétouan gehört seit 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe.116
Der elliptische "Steinkreis des Riesen" von Mzora zählt etwa 180 Megalithen
(1/2 von 360). Der größte (Abbildung 37,117 El Uted bzw. El Outed, "Der
Zeiger")118 ist etwa 5,5 Meter lang, und steht auf der westlichen
äquinoktischen Seite.
ABBILDUNG 37 : El Uted "der Zeiger", Mzora, Marokko
Wir meinen, dass diese Position die Tag-und-Nacht-Gleiche etwa des Jahres
3117 v.d.Ztr beim Stern alpha-Serpens markiert. Laut Allen wurde Serpens
Caput zusammen mit Ophiuchus in den ältesten Babylonischen Tafeln
Nutsirda119 ("Abbild der Schlange") genannt. Dieser Name könnte in der
Frühzeit linguistisch dem Wort M'soura in der Frühzeit entsprochen haben.
Wie die Luftaufnahme in der vorherige Abbildung 36 zeigt, bilden die
Megalithen von Mzora einen Kreis von etwa 55 Meter rund um einen Tumulus,
der eindeutig die Form einer aufgerollten Schlange besitzt.120
Wie bei der Grotte des Herkules und den Säulen des Herakles, gibt es auch
hier am Steinkreis und Tumulus von Mzora einen legendären Bezug zu
Herkules.
115
Tétouan, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%A9touan>.
Medina of Tétouan, UNESCO <http://whc.unesco.org/en/list/837>.
117
El Uted "der Zeiger", Mzora
<http://www.casafree.com/modules/xcgal/displayimage.php?pid=9800>.
118
John E. Palmer, El uted (the pointer), Msoura, Morocco , Sacred Sites International
Foundation <http://www.sacred-sites.org/earth.html>.
119
Richard Hinckley Allen, Star Names: Their Lore and Meaning, Dover, N.Y. 1963, S. 299.
120
Tertre de M'zora, Royaume du Maroc, Ministère de la Culture,
<http://www.minculture.gov.ma/fr/Tertre%20de%20Mzora.htm>.
116
- 39 -
Die lokale Legende von Mzora erzählt,121 dass diese Megalithen den Ort
markieren, wo die Riesenschlange Antaeus begraben liegt, die Herkules
überwand.122
Diese Legende entspricht der hermetischen Himmellage der Sternbilder von
Herkules, Ophiuchus und Serpens. Somit gibt es zwischen den Megalithen von
Marokko, der Grotte des Herkules und den Säulen des Herakles eine logische
zusammenhängende Verbindung, die durch das Tanum-System erklärt werden
kann. Nunmehr wissen wir, warum diese hermetischen Landmarkierungen dort
stehen, wo wir sie heute noch finden.
DIE PETROGLYPHEN VON IFRI N'AMMAR (Afso, Nador, Rif) MAROKKO
Unsere Interpretation der "Steinskulpturen" außerhalb der Höhle von Ifri
n'Ammar, Marokko, haben wir schon im Jahre 2003 publiziert.123 Das Foto, das
wir für unsere Interpretation zugrunde gelegt haben, erschien zuerst in der
Zeitschrift Archäologie.124 Wie in unserer damaligen Deutung sichtbar
(Abbildung 38), fanden wir Serpens und Ophiuchus direkt oben liegend als
Kennzeichen der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche um etwa das Jahr 3000
v.d.Ztr. Dies entspricht dem Befund des Tanum-Systems.
ABBILDUNG 38 : Die Höhlen-Petroglyphen von Ifri n'Ammar, Marokko
121
Asilah, Cromlech of Mzora (Msoura), Terremaroc: Prehistoric Sites of Morocco,
<http://www.terremaroc.com/news-asilah-asilah-the-cromlech-of-mzora-or-msoura-sites-news-_99.html>.
122
Alice Bailey & Djwahl Khul, Die Arbeiten des Herkules
<http://laluni.helloyou.ws/netnews/bkgr/cab2700/file2769.html>.
123
Andis Kaulins, Morocco Ifri N'Ammar Afso (Afsou) Decipherment, 206, 27 April 2003,
LexiLine Newsletter <http://tech.groups.yahoo.com/group/LexiLine/message/920>.
124
Prähistorische Forschung im marokkanischen Rif, Ein gemeinsames Projekt von KAVA
des DAI (Bonn) und INSAP (Rabat), Archäologie Online <http://www.archaeologieonline.de/nc/de/magazin/fundpunkt/ausgrabungen/2001/praehistorische_forschung_im_marok
kanischen_rif/?sword_list%5B0%5D=n%27ammar>.
- 40 -
MEGALITHISCHE DOLMEN VON NORDAFRIKA IN TUNESIEN
Eine Landkarte der frühgeschichtlichen Orte bei Tunis und Karthago erscheint
in einer Publikation von Belmonte, Esteban und González.125 Unsere GesamtInterpretation dieser Landkarte zeigt in Abbildung 39, dass diese Landkarte
einen Bodenhimmel der Sterne im Skorpion und im Schützen darstellt.
ABBILDUNG 39 : Altertümliche Orte von Tunesien als Astronomie
Tunesien ist reich an altertümlichen und megalithischen Monumenten.
Bedeutende Forschung in diesem Teil von Afrika ist von den bereits genannten
Belmonte, Esteban und González betrieben worden.126 Danach hat Al Las in
Tunesien 53 Dolmen, Dougga (Dugga, Thugga) 16 Dolmen, Maktar 6
megalithische Monumente und Bulla Regia 6 Dolmen und 2 Steinreihen. Dazu
kommen einzelne Dolmen in Shimitu, Mdeina und Chauach.
125
Juan A. Belmonte, César Esteban, José Jiménez González, Mediterranean
Archaeoastronomy and Archaeotopography: Pre-Roman Tombs of Africa
Proconsularis, Archaeoastronomy, Supplement to the Journal for the History of
Astronomy, Number 23, Supplement to Volume 29, Science History Publications Ltd 1998,
ISSN: 0021-8286, University Press, Cambridge. <http://www.shpltd.co.uk/aa.pdf>.
126
.Siehe Fussnote 125.
- 41 -
Belmonte, Estaban und González schreiben über die Datierung der Dolmen: 127
"Ancient Numidia ... is well populated with megalithic monuments, and in particular dolmens...
[D]ates around 1500 B.C. have been proposed for the oldest monuments.... Various
hypotheses have been proposed for their origin. Some favour an autochthonous development,
either free of alien influence or under Punic inspiration, while others see them as the result of
settlement by, or at least the cultural influence of, peoples from the Mediterranean islands
(Sardinia, Malta, etc.) prior to the arrival of the Phoenicians in the eleventh century B.C. (the
date of the legendary foundation of Utica). The question is still open.
Die gleichen Autoren sind der Auffassung, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist,
dass fast alle diese megalithischen Anlagen astronomisch orientiert sind.
Weiterhin halten sie es für möglich, dass die Erbauer aus dem Norden
kamen:128
"The dolmen groups, with the exception of Bulla Regia, cover very coherent ranges of azimuths
between 52½° (corresponding to declination 30°, close to the major lunar standstill in the
north) and 203½°. Surprisingly, this arc is similar to that of the Catalan galleries in the Iberian
peninsula, and to that of the tombe di giganti of northern Sardinia. A particular concentration
is to be found in the east–south quadrant ... as happens also with the dolmens of Beni
Messous near the Algerian coast and with the Sardinian dolmens that preceded the tombe di
giganti. This range is quite different from those of the communal tombs of the Balearic Islands
known as navetas, but is similar to those of some dolmenic necropolises in the far-away
Levant. The Tunisian custom suggests a connection to the north, across the
Mediterranean, and this may support the hypothesis of an alien influence."
KARTHAGO UND MEGALITHISCHE ORTE NAHE TUNIS, TUNESIEN129
Die megalithischen Orte von Karthago liegen südlich der ehemaligen mächtigen
phönizischen Hafenstadt Karthago, heute ein Vorort von Tunis. Der Name
Karthago, lat. Carthago, griech. Καρχηδών Karchēdōn, wird von den
Linguisten aus dem phönizischen ‫ תשדח תרק‬Qart-Hadašt abgeleitet, was "neue
Stadt" bedeutet haben soll. Diese linguistische Ableitung ist indessen abwegig.
Hadašt ist in dem Wort Karthago gewiss nicht vorhanden. Die Bedeutung
"neue Stadt" ist eine reine Erfindung der Linguisten.
Wir meinen, dass das Wort Karthago von Kertko abzuleiten ist, einem Wort
aus dem Chaldäischen,130 das "Bogen" bzw. "Pfeil und Bogen" bedeutete.
Dieser Pfeil entspricht der ungewöhnlichen Form des Hafens von Karthago
(Abbildung 40) als der hermetischen Bodenhimmel-Entsprechung des
Sternbildes Schütze. Dass das Wort Kertko ("Pfeil") in assyrischen Schriften
belegt ist,131 sollte nicht verwundern. Die Phönizier haben sich bekanntlich
zuerst im östlichsten Teil des Mittelmeeres niedergelassen.
127
Siehe Fussnote 125, S. S8 <http://www.shpltd.co.uk/aa.pdf>.
Siehe Fussnote 125, S. S22 <http://www.shpltd.co.uk/aa.pdf>.
129
Dougga (Thugga) Tunesian, 36' 25" N 9' 13" O. .Siehe UNESCO Weltkurturerbe,
<http://whc.unesco.org/pg.cfm?cid=31&id_site=794>, Megalithic.co.uk
<http://www.megalithic.co.uk/user.php?op=userinfo&uname=Alun>, Lexicorient
<http://lexicorient.com/tunisia/dougga20.htm>, Medinaportal
<http://www.medinaportal.net/pages/poc.php?ID_POC=345&ID_Lang=1&ID_PathWay=38>.
130
Richard Hinckley Allen, Star Names: Their Lore and Meaning, Dover, N.Y. 1963, S. 299.
131
Visual Astrology Newsletter, February, 2007
<http://www.zyntara.com/van_Feb2007/VAN_Feb2007.htm>.
128
- 42 -
ABBILDUNG 40 : Der alte Hafen von Karthago ist ein Pfeil132
Unsere "Pfeil und Bogen"-Erklärung für die ursprüngliche Namensgebung von
Karthago öffnet eine ganze Reihe neuer Ansichten über Altägypten und Afrika.
Eine der ältesten Darstellungen aus ägyptischer prädynastischer Zeit ist eine
zerbrochene "Pfeil und Bogen" Jagdpalette, die zum Teil in der Louvre (als
Objekt Louvre E 11254) und zum Teil im Britischen Museum (als die Objekte
B.M. EA 20790 und 20792)133 liegt und als "Jägerpalette" (Hunters' Palette)134
bekannt ist. Diese zerbrochene Palette hat Francesco Raffaele aus mehreren
Abbildungen graphisch-technisch zusammengeklebt (Abbildung 41).135 Wie
wir entdeckt haben, ist diese Jagdpalette ein hermetisch-astronomischer
Bodenhimmel und vielleicht eine Landkarte von Afrika aus der Zeit um etwa
3000 v.d.Ztr.
132
Siehe Roy Burell, The Romans, Oxford University Press, 1991, S. 24-25 und die Abbildung
des Hafens bei <http://www.dl.ket.org/latin2/historia/republic/carthage.htm>.
133
Stephen Houston, The First Writing: Script Invention as History and Process,
Cambridge University Press, 2004, describes his figures:"Fig. 6.5 (a): The Hunters’ Palette,
probably from Abydos (either temple or necropolis). Naqada Ⅲa period (?). Height c. 64 cm.
Siltstone. British Museum EA 20790, 20792, Louvre E 11254. Drawing after W. Smith
(1949:111, fig. 25). (b) Detail of the design of building and double bull at the top of the
Hunters’ Palette. Drawing by Christine Barratt; after Baines (1995:112 and 151 fig. 5). [168]"
<http://assets.cambridge.org/052183/8614/frontmatter/0521838614_frontmatter.htm>.
134
Jäger mit Steinäxten, Stöcken, Feuersteinen, Bogen und Jagdhunden, Jagdpalette
um 3.000 v. Ch., Faszination Ägypten: Entstehung einer Hochkultur: "Im Paläolithikum
waren weite Gebiete Ägyptens von Graslandschaften und Wäldern bedeckt. Während dieser
Zeit zogen kleinere Gruppen Jägern durch das Land und waren Nomaden und Halbnomaden.
Sie waren in ganz Afrika anzutreffen und ließen sich an Orten nieder, die die besten
Vorraussetzungen für Sesshaftigkeit hatten. Während der Vorzeit wanderten vermutlich Völker
aus Libyen oder dem asiatischen Raum in das Land ein.... In den südlichen Gebieten lebten die
Menschen hauptsächlich von der Jagd und der Viehzucht, während im Delta vorwiegend
Ackerbau betrieben wurde." <http://www.faszinationaegypten.de/Aegyptothek/Land/entstehung_hochkultur.htm>.
135
Francesco Raffaele, The Hunters Palette, Corpus of Egyptian Late Predynastic Palettes,
<http://xoomer.alice.it/francescoraf/hesyra/palettes/hunters.htm>.
- 43 -
ABBILDUNG 41 : Eine hermetisch-astronomische Karte des Himmels
und vielleicht auch eine Landkarte Afrikas ca. 3000 v.d.Ztr.
Dass diese Palette (Abbildung 41) eine Sternkarte des Himmels ist, zeigt zum
einen die sehr lange Schlange, die an sonsten mit der abgebildeten Löwenjagd
nichts zu tun hat. Sie ist als Sternbild der Wasserschlange gedacht, die den Nil
markiert. Zum anderen zeigen die hier abgebildete Tiere gewisse Elemente, die
wir in alten Sternen-Mythen wiedergeben sehen, z.B. über dem Löwen.
- 44 -
Unseres Erachtens wird Ägypten selbst auf dieser Palette als großer Löwe (die
spätere Sphinx) dargestellt und das benachbarte Sinai als kleinerer Löwe.136
Das Sternbild Löwe wurde in der Antike als der von Herkules erlegte
numidische137 Löwe138 (mythologisch "Nemeischer" Löwe)139 gesehen: 140
"Der Löwe als Sternbild wird daher auch Nemeischer Löwe ... und Hercules Leo genannt....
Der Löwe war der Sohn der Echidne und des Orthos. Echidne war eine schöne Frau, allerdings
nur bis zur Hälfte; ab dort setzte sich ihr Leib als fleckige Schlange fort. Orthos war Echidnes
mit Typhon gezeugter Sohn und war ein Hund mit zwei Köpfen. Des Löwen Schwester ist
die bekannte Sphinx."
Diese Schlange ist die bekannte Wasserschlange (lateinisch Hydra),141 die
auch in die Herkules-Saga vorkommt:
"[D]ie Wasserschlange [stellt] das vielköpfige Untier Hydra dar, das die Sümpfe ... heimsuchte.
Dem Helden Herakles war die Aufgabe übertragen worden, die Bestie zu töten ... [aber] für
jeden Kopf, dem er der Hydra mit dem Schwert abschlug, zwei neue nachwuchsen. Gleichzeitig
wurde er von einem riesenhaften Krebs attackiert. Es gelang Herakles den Krebs zu zertreten,
doch die Hydra konnte er nur mit Hilfe seines Neffen Iolaos besiegen. Dieser hatte Brennholz
herangeschafft und brannte jedesmal, wenn Herakles einen Kopf des Untiers abgetrennt hatte,
die Wunde aus, so dass keine Köpfe mehr nachwachsen konnten. Die Hydra, der Krebs und
Herakles (Herkules) wurden als Sternbilder am Himmel verewigt."
Den oben erwähnten mythologischen "Hund mit zwei Köpfen" sehen wir auf
der Jägerpalette in der rechten oberen Ecke als einen zweiköpfigen Stier (eine
frühere Darstellung als die spätere Hundeversion?), wobei beide die Sterne
von Canis Major (Großer Hund) - und vielleicht auch dazu Canis Minor
(Kleiner Hund) darstellen. Diese Sterne waren bei den Ägyptern später die
Gottheit Isis, die mit den Hörnern des Stiers als Isis Hathor142 abgebildet
wurde.143 Als Isis Hathor war sie die Mutter des hieroglyphisch geschriebenen
hr.w (Heru, Horus), der astronomisch Herkules (Herakles) verwandt war, oft
mit dem Kopf eines Falkens abgebildet. Dieser Falke beherrschte das
Himmelszentrum, mit Herkules als Sternbild unmittelbar darunter.144
136
Denis Katzer, Vom Eselskarren zum Taxi, Ägypten 1992 (Auszug as dem Tagebuch),
<http://www.denis-katzer.com/de/diegrossereise/bisherigeroute/aegypten1992.htm>.
137
Sieh u.a. Numidien, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Numidien>.
138
Friedrich Engels, Algerien, 15 September 1857, seine Übersetzung aus The New
American Cyclopædia, Band I: "Das Merino-Schaf - und Spanien wurde damit zuerst aus
Algerien versorgt -, ist hier heimisch, ebenso der numidische Löwe.... Die Berber, Kabylen
oder Mazigh - unter diesen drei Bezeichnungen sind sie bekannt - sollen die Ureinwohner
Algeriens sein. Von ihrer Stammesgeschichte ist wenig mehr bekannt, als daß sie einst ganz
Nordwestafrika bewohnten und auch an der Ostküste zu finden sind...."
139
Nemeischer Löwe, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Nemeischer_L%C3%B6we>.
140
Löwe: Mythologie und Geschichte http://deepsky.astronomie.info/Leo/index.de.php>.
141
Wasserschlange (Sternbild), Wikipedia
<http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserschlange_(Sternbild)>.
142
Isis, Wikipedia <http://en.wikipedia.org/wiki/Isis>.
143
Isis (Ägyptische Mythologie), Wikipedia
<http://de.wikipedia.org/wiki/Isis_%28%C3%84gyptische_Mythologie%29>.
144
Andis Kaulins, Zum Ursprung des Horus-Glaubens im vordynastischen Ägypten,
Efodon Synesis, Nr. 5, 2005 <http://ancientegyptweblog.blogspot.com/2005/10/origin-ofcult-of-horus-page-1.htm>.
- 45 -
Somit ist sicher, dass die Herkules-Saga auch in die ägyptische Mythologie
Eingang gefunden hat, und zwar schon in prädynastischer oder
frühdynastischer Zeit. Nicht nur die Jägerpalette stammt aus dieser Zeit.
Auch die Paletten-Abbildungen (Abbildung 41) geben Motive aus der
Herkules-Saga wieder. Daraus ergibt sich, dass die nordafrikanischen
Megalithen, die unmittelbar mit der Herkules-Saga verbunden sind, entweder
älter sein müssen als die pharaonischne Dynastien, oder unmittelbar aus
frühdynastischer Zeit - also aus der Zeit um 3000 v.d.Ztr. - datieren.
Die Paletten-Abbildungen der Pfeil und Bogen Jäger entsprechen unsere
Verbindung von Karthago und Tunesien mit dem hermetisch-astronomischen
Symbol des "Pfeil und Bogens". Dann aber muß diese hermetische
Bodenhimmels-Benennung auch in der Zeit vor oder um 3000 v.d.Ztr.
stattgefunden haben.
Diese Erkenntnisse erlauben uns nunmehr die viel umstrittene Frage nach der
Herkunft des Namens Afrika zu beantworten: Afrika ist das Land der
Völker mit Pfeil und Bogen.
Die Jägerpalette legt in dieser Hinsicht nahe, dass zu dieser frühen Zeit die
Pfeil-und-Bogen-Völker ganz Afrika mit Ausnahme der nordafrikanischen
Gebieten bewohnt haben. Abbildung 42 zeigt eine der Figuren auf die
Jägerpalette, die drei Pfeile hält. Alle Paletten-Figuren stellen Sternengruppen
dar. Es sind hier die drei hellen Sterne (mit Altair) im Sternbild des Adlers.
ABBILDUNG 42 : PRÄDYNASTISCHES VOLK VON PFEIL UND BOGEN145
Photo: Louvre (Musée du Louvre)146
Zur Zeit von Pharao Khasekhemwy147 werden die Pfeil-und-Bogen-Völker in
den Hieroglyphen als unter den Bogen liegend dargestellt, was herkömmlich
als Zeichen des pharaonischen Sieges über diese Völker gesehen wird.
145
146
Nubia, Land of the Bow <http://www.dignubia.org/maps/timeline/bce-3200.htm>.
Louvre (Musée du Louvre) <www.louvre.fr/louvrea.htm>.
- 46 -
ABBILDUNG 43 : DAS "PFEIL UND BOGEN VOLK" ALS HIEROGLYPHE148
(korrekterweise als "Bantu" zu lesen)
In den ägyptischen Hieroglyphen symbolisieren "Die Neun Bögen" die Feinde
Ägyptens.149 Man findet diese neun Bögen sogar als Muster in den Sandalen
von Tutankhamun, womit er symbolisch auf seinen Feinde trampeln konnte:150
In pharaonischen Schriften findet man zwei hieroglyphische Wörter für
"Bogen". Diese werden irrtümlich von den Ägyptologen als iunet und pedjat
umgeschrieben. In Wirklichkeit müssen diese Worte als lenta bzw. lente und
bulta bzw. bulte gelesen werden, wie im indogermanischen, z.B. lett. lenta
bzw. lente "Bogen" und bulta "Pfeil".151 Dabei ist klar, dass die Ägyptologen
die Endung "t" im Pharaonischen falsch umschreiben, während hier "-ta" bzw.
"-te" (wie auch im Alt-Griechischen) als Femininum umgeschrieben werden
müsste. Deshalb wird auch die ägyptische Göttin, die fälschlich Neith (korrekt
ist Lenta) als iunet umgeschrieben wird, mit z.B. Pfeil und Bogen bzw. mit
dem Weberschiff (auch Schützen im Deutsch genannt, im Lettischen
šaudīkla) dargestellt. Letzteres Wort ist homophon (gleichlautend) mit
schiessen (Lettish šaut, English shoot). Neith hatte also nichts mit den
Webkunst zu tun! Sie war die Göttin der Jagd und des Krieges, die wir am
Anfang dieses Beitrages mit Scota gleichgesetzt haben.
147
Andis Kaulins, Khasekhemwy, LexiLine <http://www.lexiline.com/lexiline/lexi762.htm>,
siehe auch Chasechemui, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Chasechemui>.
148
Nubia, Land of the Bow <http://www.dignubia.org/maps/timeline/bce-3200.htm>.
149
Troy Fox, The Enemies of Ancient Egypt, TourEgypt.net Feature Stories,
<http://touregypt.net/featurestories/enemies.htm> Die "Neun Bögen", Ägypten-Forum,
Diskussion, Das Alte Ägypten <http://www.faszination-aegypten.de/>.
150
April McDevitt, Bow, Ancient Egypt: The Mythology
<http://www.egyptianmyths.net/bow.htm>.
151
Häufiger verwendete Worte für "Bogen" sind im Lettischen heute loks, lociņš, arka, vīksne.
Angļu/Latviešu Vārdnīca, English/Latvian Dictionary, Izdevniecība (Publishing House)
Liesma, Riga, Latvia, 1966. Lenta wird heute hauptsächlich im Sinne von "Schnur" verwendet.
- 47 -
ABBILDUNG 44 : DAS URVOLK AFRIKAS ALS PFEIL UND BOGEN JÄGER
Jäger mit Pfeil und Bogen aus Tassilli n'Ajier, UNESCO Weltkulturerbe152
Die frühgeschichtliche Benennung Afrikas als das Land der Pfeil-und-BogenVölker beruht sicherlich auf der entsprechenden Kulturstufe der afrikanischen
Urvölker, die reisende bzw. eingewanderte Europäer bzw. Asiaten im
megalithischen Zeitalter in Afrika vorfanden. Obwohl die genaue Herkunft der
Pfeil-und-Bogen-Technologie höchst umstritten ist,153 finden wir Hinweise
darauf, dass diese Technologie in Afrika beheimatet ist (Abbildung 44).
152
Tassili n'Ajjer, UNESCO World Heritage <http://whc.unesco.org/en/list/179>. Image
based on a photo by Kazuyoshi Nomachi, Pacific Press Service, in Die Menschen der
Steinzeit, Weltbild Verlag, 2000, S. 54.
153
Julien Riel-Salvatore, The origins of bow and arrow technology, A Very Remote
Period Indeed <http://averyremoteperiodindeed.blogspot.com/2006/06/origins-of-bow-andarrow-technology.html>.
- 48 -
Paul Mellers154 ist der Meinung, dass die Ausbreitung der Menschheit von Afrika
aus nach Asien und Europa um die Zeit von 65000 bis 25000 Jahre v.d.Ztr.
(die "Out of Africa Theorie") teilweise auf die Erfindung neuer Technologien wie
Pfeil und Bogen zurückzuführen ist. Die "Out of Africa Theorie", genetisch
gesehen (Abbildung 45), würde aber gleichzeitig bedeuten, dass die LHaplogruppen-Völker (Pfeil-und-Bogen-Völker) sich in Afrika technologisch
kaum weiterentwickelt haben. Die M- und N-Haplogruppen-Völker, die Afrika
verlassen haben, waren dagegen innovativ oder paßten sich einer neuen
fortschrittlichen Umwelt an. Das hatte zur Folge, dass sie später die in Afrika
zurückgebliebenen Völker als die "Pfeil-und-Bogen-Völker" bezeichneten.
ABBILDUNG 45 : "OUT OF AFRICA" GENETISCH GESEHEN
154
Paul Mellars (ed. Ofer Bar-Yosef), Why did modern human populations disperse from
Africa ca. 60,000 years ago? A new model, PNAS, June 20, 2006, vol. 103, no. 25.
published online before print June 13, 2006 at <http://btfiles.skpg.org.uk/Mellars2006.pdf>,
<http://www.pnas.org/cgi/content/abstract/103/25/9381>: " Recent research has provided
increasing support ... [for a] major dispersal of [African] populations to both Asia and Europe
sometime after ca. 65,000 before present (B.P.).... Recent archaeological discoveries ...
suggest that, at approximately the same time, there was a major increase in the complexity of
the technological, economic, social, and cognitive behavior of certain African groups, which
could have led to a major demographic expansion of these groups in competition with other,
adjacent groups. It is suggested that this complex of behavioral changes (possibly triggered by
the rapid environmental changes around the transition from oxygen isotope stage 5 to stage 4)
could have led not only to the expansion of the L2 and L3 mitochondrial lineages over the
whole of Africa but also to the ensuing dispersal of these modern populations over most
regions of Asia, Australasia, and Europe, and their replacement (with or without interbreeding)
of the preceding ‘‘archaic’’ populations in these regions." Abbildung 45 ist aus dieser Quelle.
- 49 -
Zur Herkunft des Namens "Afrika" schreibt Swobodin155 dass Afrika seinen
Namen von Ifriquia ableitet. So wurde Tunesien früher genannt. Das Wort
Ifriquia soll auch die Bedeutung "Trenner" gehabt haben. In diesem
Zusammenhang erwähnen wir die abenteuerliche Theorie von Michell in seiner
Arbeit über die Berber.156 Korrekterweise schreibt er, dass Afer ein alter Name
für Tunesien war. Die Wurzel dieses Wortes sieht er aber irrtümlich in
berberisch ifri "Höhle" und effer "sich verstecken". Die Griechen nannten
Afrika aphrike, was etymologisch "unkalt" bedeutet haben soll, danach
Lateinisch aprica = "sonnig". Aber mit dieser Qualität unterscheidet sich
Tunesien keinesfalls von andere Länder am Mittelmeer, die genau so "unkalt"
und "sonnig sind. Das kann also keine Erklärung sein. Andere Linguisten
suchten sogar die Wortwurzel von "Afrika" in Phönizisch afar "Staub".157 Das
alles sind Volksetymologien ohne beweiskräftige Inhalte.
Wenn nun unsere hermetisch-astronomische Deutung der Megalithen von
Tunesien richtig ist, dann liegt es nahe zu vermuten, dass Afrika seinen
Namen der Heimat der "Pfeil und Bogen" Völker verdankt. Das
lateinische flectere bedeutet "biegen" bzw. beugen und z.B. das italienische
Wort freccia bedeutet "Pfeil". Es scheint, als ob Afrika seinen Namen einem
alten Wort ähnlich zu freccia als "Land der Pfeil und Bögen Völker" verdankt.
Dieser Name wurde zuerst auf Tunesien angewandt, und das Tanum-System
gibt uns die Erklärung dafür, warum Afer zuerst gerade auf Tunesien zielte.
Tunesien markierte das Sternbild Schütze in der Frühzeit, als Afrika vermessen
wurde.
Warum haben dann die späteren Pharaonen das subsaharische Afrika
womöglich Punt genannt? Das Wort ban bzw. pan heißt in mehrere Sprachen
der Welt158 auch "Bogen" bzw. "Pfeil", wie z.B. das archaische akkadische
Ban.159 In den Bantu Sprachen, den Hauptsprachen Schwarzafrikas südlich
von Ägypten und Nordafrika, heißt "Pfeil" oder "Bogen" auch teilweise pan. 160
In den Hieroglyphen wird das "Bogenvolk" u.a. auch durch eine Hieroglyphe
weitergegeben, die pD.t gelesen wird,161 obwohl pnD.t wohl richtiger wäre.
Uns scheint es deshalb denkbar, dass Bantu mit dem bisher nicht genau
identifizierten hieroglyphischen "Land" Punt gleichzusetzen ist. Bantu
bedeutet "Volk, Mensch". Punt ist in den Hieroglyphen schon in den frühesten
Dynastien erwähnt, aber die Ägyptologen haben Punt bis heute nicht genau
lokalisieren können. Sie haben ein LAND gesucht, während sie wohl ein VOLK
und dessen Sprache hätten suchen müssen. Es war das Pfeil-und-Bogen-Volk.
155
Swobodin, Etymology of Africa <http://swobodin.fedora-tn.org/?p=260>.
Geo. Babington Michell, The Berbers, Journal of the Royal African Society, Vol. 2, No.
6 (Jan., 1903), pp. 161-194 <http://afraf.oxfordjournals.org/cgi/content/citation/2/VI/161>.
157
Afrika, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Afrika>.
158
To shoot (an arrow), Austronesian Basic Vocabulary Database
<http://language.psy.auckland.ac.nz/austronesian/word.php?v=70>.
159
Richard Hinckley Allen, Star Names: Their Lore and Meaning, Dover, N.Y. 1963, S. 354.
160
Arrow / Fléche, Bantu Basic Vocabulary Database
<http://language.psy.auckland.ac.nz/bantu/word.php?v=11>.
161
Bogenvolk, Thesaurus Linguae Aegyptiae <http://aaew.bbaw.de/tla/index.html>.
156
- 50 -
Die ähnlich genannten punischen Phönizier, die Karthager, verbreiteten ganz
präzise Legenden über weite Schiffsreisen nach Afrika und im Atlantik:162
"[D]ie Schiffe [der Phönizier fuhren] nach Ägypten und Kreta... Mesopotamien... Zypern...
Anatolien und Assyrien... Sizilien und Sardinien... Spanien... Marokko, Tunesien und Algier....
Die Karthager hatten im Laufe der Zeit Teile der Ur-Einwohner ihrer Stadt assimiliert und
nannten sich ab dieser Zeit Punier ....[ Sie] segelten auch weit in den Atlantik und erreichten
Madeira, die Azoren und die Kanaren.... Griechische Autoren berichten von der
Entdeckungsfahrt des Karthagers Hanno, der die Westküste Afrikas bis nach
Kamerun umsegelt hatte und dort Kolonien gründete. Es ist unter Historikern
umstritten, wann diese Fahrt stattfand. Indizien aber weisen darauf hin, dass es
diese Fahrt aber gegeben hat... Berichte über eine Fahrt des Puniers Himilco bis zu
den britischen Inseln stammen auch nur aus zweiter Hand."
THUGGA (arabisch DOUGGA), MEGALITHISCHER ORT IN TUNESIEN
Thugga (Dougga) ist ein wichtiger megalithischer Ort in Tunesien:163
"Der frühere Siedlungsraum liegt weitgehend unter den römischen Resten verborgen. Dennoch
gibt es sichtbare Reste vorrömischer Siedlung. So finden sich im Norden der Stadt eine große
Steinmauer [und] Dolmen (mit großen Steinen verschlossene Grabstätten)...."
Nach unserer astronomischen Interpretation markierte Dougga am Boden
(Abbildung 46) den Stachel des Skorpions, im Altertum auch Shauka
(=Thugga?) genannt. Dass passt zu Karthago als dem Schützen.
ABBILDUNG 46 : EIN DOUGGA DOLMEN164
162
Klaus Hylla, Karthago <http://www.meinebibliothek.de/Texte2/html/karthago.html>.
Thugga Geschichte <http://www.bididesign.de/thugga/Geschichte.html>.
164
Foto, Alun Salt, Dougga Dolmen <http://www.megalithic.co.uk/article.php?sid=13524>.
See also Tore Kjeilen, Dougga Dolmens <http://lexicorient.com/tunisia/dougga20.htm>.
163
- 51 -
ELLES (ELES, AL LAS) und DIE DREI STERNE IM KOPF DES SKORPIONS
Elles
165
ist die größte megalithische Anlage von Tunesien mit 53 Dolmen.
ABBILDUNG 47 : Ein Tunesischer Dolmen bei Eles (Al Las)166
ABBILDUNG 48 : AL LAS (Die Drei Türen des Skorpions)167
Der dreitürige Dolmen von Elles (auch Eles oder Al Las genannt, Abbildung
48) kennzeichnet die drei Sterne im Kopf des Skorpions. Der alte arabische
Name für den Stachel des Skorpions war Al Las'a h ('(‫)ا‬.168 Diese
Bezeichnung hat sicherlich Elles (Al Las) seinen Namen gegeben.
165
Tore Kjeilen, Elles: Megalithic Tombs <http://lexicorient.com/tunisia/elles.htm>, Elles
<http://www12.ocn.ne.jp/~tunisia/elles.htm>.
166
Tore Kjeilen photo, Elles: Megalithic Tombs <http://lexicorient.com/tunisia/elles.htm>.
167
Foto aus Juan A. Belmonte, César Esteban, José Jiménez González. Siehe Fussnote 125.
168
Richard Hinckley Allen, Star Names: Their Lore and Meaning, Dover, N.Y. 1963, S. 371.
- 52 -
ALGERIEN MARKIERTE OPHIUCHUS
Unserer Auffassung nach markierte Algerien (Al-Ger) Sterne des Sternbildes
Ophiuchus, des Schlangenträgers (arabisch Al Haur).169 Algerien soll einst
viele megalithische Orte besessen haben.170 Die wohl best erhaltenen sind die
Dolmen von Roknia, Djebel Mazala, Ouled Rahmoun, und Djebel Ksaibi
(Salluste) als auch die Dolmen südöstlich von Constantine (Sigus). Der
berühmteste dieser Orte ist Roknia171 (= der Stern Ras alhague).
ABBILDUNG 49 : EIN DOLMEN VON ROKNIA, ALGERIEN
LIBYEN MARKIERTE DEN ADLER und DEN SCHWAN
Libu ist der Name eines Berberstammes und Libya ist der Name, mit dem die
Griechen Nordafrika, außer Ägypten, bezeichnet haben sollen.172 Nach den
Ordnungsprinzipien unseres hermetischen Systems markierte Libyen die
Sterne des Adlers und des Schwans (die Sterne des Schwans wurden in
Arabien als die eines Adlers gesehen). Der persische Name Alub kommt für die
Sterne des Adlers linguistisch sehr nahe an die Bezeichnung Libu.173
169
Richard Hinckley Allen, Star Names: Their Lore and Meaning, Dover, N.Y. 1963, S. 299.
Siehe, T. Eric Peet, Rough Stone Monuments and their Builders, Harper & Brothers,
1912 <http://www.gutenberg.org/files/15590/15590-h/15590-h.htm>; Marquis de Nadaillac,
Les Premiers Hommes et les Temps Préhistoriques [Manners and Monuments of
Prehistoric Peoples], translated into English by Nancy Bell, Knickerbocker Press 1894;
<http://www.gutenberg.org/etext/3309>; James Fergusson, Rude Stone Monuments in All
Countries: Their Age and Uses , John Murray, London, 1872
<http://www.megalithic.co.uk/downloads/rude_stone/>.
171
Roknia, Wikipedia <http://fr.wikipedia.org/wiki/Roknia>. Photograph: M. Gasmi
<http://fr.wikipedia.org/wiki/Image:GM_Guelma_Roknia01.jpg>.
172
Ancient Libya, Wikipedia <http://en.wikipedia.org/wiki/Ancient_Libya>.
173
Richard Hinckley Allen, Star Names: Their Lore and Meaning, Dover, N.Y. 1963, S. 57.
170
- 53 -
In Altägypten herrschte die Falkengöttin Ament (IMNT) als Gottheit des
Westens über Libyen und die Westwüste,174 obwohl zur Zeit der ägyptischen
Reichsgründung der Falke selbst mit Sicherheit den nördlichen Himmelspol
markiert hat.175 Auch im Sternbild Adler spielt sich die Legende von Herkules
ab, wobei Cygnus den auf den Adler geschossenen Pfeil darstellt:176
Den Namen des "Vogels" als die uralte hermetisch-astronomische
Entsprechung des Namens von Libyen finden wir im Name des Fezzan. Das ist
das Gebiet in Libyen mit den berühmten Petroglyphen.
Fezzan (manchmal auch Fazzan geschrieben, Arabisch: ‫ نازف‬transliteriert:
Fuzzan, Lateinisch, Phasania, Deutsch Fasan, Englisch "pheasant") leitet
sich womöglich von dem indogermanischen Wort für "Vogel" *aw-i-s, lat. avis
ab, die wir in ähnlicher Form in viele Sprachen finden, z.B. laut Pokorny (WP I
21 f): Hethitisch wattai 'Vogel', Alt-Indisch vayas 'Vogel, geflügeltes Tier',
Lateinisch avis 'Vogel', Lettisch vista "Henne" oder Keltisch *hawi- > MIr ai
'Schwan', Ir aoi 'Schwan'".177
In Libyen gibt es einen steinernen petroglyphischen Ort, der "Turm der Vögel"
(Burg el Tiyur) genannt wurde. Er war mit den Knochen von Zugvögel
übersäht, als westliche Besucher ihn erstmalig sahen.178
Der Name Tiyur "Vogel" deckt sich mit den Volksnamen der Tuareg,
Bewohner des Fezzans. Tayr ist das arabische Wort für "Vogel", dîrà im
Rumanyo Bantu.179 Die Tuareg nennen sich selbst nicht Tuareg, sondern
Tamasheq. Die Tuareg sind das Volk, das das hermetisch-astronomische Land
des Vogels, astronomisch des Schwans, schon in der Frühzeit bewohnt hat.
Damit ist klar, dass Berbervölker wie die Tuareg die Tanum-Vermessung nicht
durchgeführt haben können. Sie waren schon längst Bewohner des "VogelLandes" Libyen, als die Vermessung durchgeführt wurde. Tatsächlich haben die
Berbervölker von den afrikanischen Megalithen und Petroglyphen so gut wie
keine Ahnung. Und entgegen der Meinung der Archäologen haben diese
Berbervölker nichts mit den frühgeschichtlichen Steinsetzungen zu tun.
174
Ament, Names of the Goddess <http://www.mothergoddess.com/egypt.htm>.
Andis Kaulins, Zum Ursprung des Horus-Glaubens im vordynastischen Ägypten,
Efodon Synesis, Nr. 5, 2005 <http://ancientegyptweblog.blogspot.com/2005/10/origin-ofcult-of-horus-page-1.htm>.
176
Sternbild Aquila: Mythologie, <http://deepsky.astronomie.info/Aql/index.de.php>.
177
Siehe Bird, Indo-European etymology <http://ehl.santafe.edu/cgibin/response.cgi?root=config&morpho=0&basename=/data/ie/piet&first=201>.
178
R. A. Bagnold, Journeys in the Libyan Desert 1929 and 1930, The Geographical
Journal, Vol. 78(1), 1931, S. 13-33 <http://links.jstor.org/sici?sici=00167398(193107)78%3A1%3C13%3AJITLD1%3E2.0.CO%3B2-F>;und Antiquity
<http://antiquity.ac.uk/Ant/002/0261/Ant0020261.pdf>.
179
Bird, Bantu Basic Vocabulary Database
<http://language.psy.auckland.ac.nz/bantu/word.php?v=42>.
175
- 54 -
ALTÄGYPTEN MARKIERTE CEPHEUS
Die pyramidenförmigen Sterne von Cepheus (griechisch Kepheus) markieren
den Präzessionskreis. Vielleicht sollte die Knickpyramide des Snofru180 die Form
von Cepheus darstellen. Cepheus hat womöglich Ägypten und den späteren
Kopten den Name gegeben (KEPH- = ÄGYP-, "der Kopf"). Die Milchstrasse
hat hier nämlich eine Ausbuchtung, deren Form sehr an die Kopfbedeckung der
Pharaonen erinnert - siehe Abbildung 50).
ABBILDUNG 50 : CEPHEUS UND SEINE PYRAMIDENFORM
Djoser181 baute die erste Stufenpyramide.182 Ein indogermanisches Wort für
Stufe ist das lettische kāpe, das homophonisch (gleichlautend) mit einem in
der Antike weitverbreiteten Wort für Affe ist. Im Altägyptischen bedeutet KAPI
bzw. QEPHI "Affe".183 Wir finden ähnliche Wörter in Sanskrit kapi, Hebräisch
qoph, und Akkadisch uqupu.184 In prädynastischer Zeit wurde der König mit
einem Affen (da beide gleichlautende Worte waren) gleichgesetzt:185
"It is even possible that mummified baboons were used to represent the deceased royal
ancestors of the Predynastic chieftains.... An image of a baboon representing King Narmer,
erected by an official, implicitly suggest the transformation of the king into a baboon, no doubt
as part of a rejuvenation festival. The king was identified with a baboon god known as the
"Great White One."
180
Snofru, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Snofru>.
Djoser, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Djoser>.
182
Stufenpyramide, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Stufenpyramide>.
183
William Coffin McDermott, The Ape in Antiquity, 1938; H. W. Janson, Apes and Ape
Lore in the Middle Ages and the Renaissance, London, 1952.
184
Jacob Klein, The Reading and Pronunciation of the Sumerian Word for "Monkey" ,
Journal of Cuneiform Studies, Vol. 31, No. 3 (Jul., 1979), pp. 149-160.
185
Royce Hiller, The Baboons and Monkeys of Ancient Egypt
<http://www.touregypt.net/featurestories/baboons.htm>.
181
- 55 -
Es ist deshalb auch durchaus möglich, dass Cepheus eine entsprechende
Namensverwandtschaft mit Cheops (bzw. Khufu) besitzt, wie Robert Brown
Jr. es zuerst behauptet hat.186 Everything2.com schreibt: 187
"[T]hree stars located in this constellation ... (Gamma Cephei, Beta Cephei and Alpha Cephei)
will be the pole stars in 2000, 4000 and 6000 years, respectively. Cepheus is a character from
Greek Mythology (and possibly history ...) and ... is located in the same part of the sky as
Cassiopeia the Queen of Ethiopia (his wife).... Some have identified the mythological character
Cepheus (Kepheus ...) with the constructor of the Great Pyramid, Cheops (or Khufu ...)..."
Diesen Sternen wurden spezifische Landgebiete zugeordnet, auch dem
Cepheus, dessen Reich Ägypten, Jordanien und Israel war:188
"Kassiopeia war die Gemahlin des Königs Kepheus von Äthiopien. Sein Reich lag nicht im
heutigen Äthiopien, sondern im Gebiet der heutigen Länder Jordanien, Israel und Ägypten. Die
Tochter von Kassiopeia und Kepheus war Andromeda."
ÄTHIOPIEN WURDE DURCH DIE STERNE VON CASSIOPEIA MARKIERT
Nach der Überlieferung, war Cassiopeia die Königin von Äthiopien und die Frau
des Cepheus (Kepheus).189 Laut Legende, wurde sie "in ein Sternbild
verwandelt".190 Die Sterne der Cassiopeia (Indisch Cassyapi) wurden von
John Landseer mit Cushiopeia, Königin von Kusch (Äthiopien)191 gleichgesetzt.192 Kusch ist auch der altägyptische Name für Äthiopien.193 Dieser
Name wird irrtümlich von den Archäologen nur auf das alte Nubien angewandt,
das heute den nördlichen Sudan bildet. Diese Identität Nubiens ist höchst
umstritten.194 Wir lesen auch, dass195 "Die Kuschiter ... ein in der Bibel
mehrfach erwähntes Volk ...vielfach mit Äthiopiern gleichgesetzt...." werden.
Wir sind sicher, dass Äth-iopia seinen Namen der Cass-iopia verdankt. Die
Erfindung der Linguisten, wonach der Name Äthiopien (griechisch Αιθιοπία,
amharisch Ityop'ya) aus zwei Begriffen (russfarbiges + Gesicht) geformt
wurde (altgriechisch αίθαλο "rußfarbene" + οψ "das Gesicht"),196 ist nirgendwo
in der Antike belegt und entbehrt jeglicher Grundlage.
Äthiopien wird auch Abyssinien genannt. Dieser Name ist auf das arabische
Habashe zurückzuführen. Dieser Name wurde für die jemenitischen Semiten
in Äthiopien verwendet, die in Hieroglyphen zur Zeit der Königin Hatschepsut
wohl als ḫbstjw erwähnt wurden.197
186
Richard Hinckley Allen, Star Names: Their Lore and Meaning, Dover, N.Y. 1963, S. 156.
Cepehus, Everything2.com <http://www.everything2.com/index.pl?node_id=204177>.
188
, Cassiopeia, Cepheus, Andromeda, Perseus, - "Himmelverwandschaft"; Cetus Walfisch, Sternbild-Mythen <http://www.hwg-astro.de/prj_9.html>.
189
Cassiopeia <http://users.winshop.com.au/annew/Cassiopeia.html>.
190
Kepheus, Meyers Lexikon online <http://lexikon.meyers.de/meyers/Kepheus>.
191
Kusch, Wikipedia deutsch <http://de.wikipedia.org/wiki/Reich_von_Kusch>.
192
Richard Hinckley Allen, Star Names: Their Lore and Meaning, Dover, N.Y. 1963, S. 145.
193
Kusch, Thesaurus Linguae Aegyptiae <http://aaew.bbaw.de/tla/index.html>.
194
Nubien, Wikipedia "Die Herleitung des Namens aus dem ägyptischen Wort "nb.w" (nab ̆w
bzw. koptisch nub - Gold) ist umstritten." <http://de.wikipedia.org/wiki/Nubien>.
195
Kuschiter, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Kuschiter>.
196
Äthiopien, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84thiopien>.
197
Habesha people, Wikipedia <http://en.wikipedia.org/wiki/Habesha>.
187
- 56 -
DIE MEGALITHEN UND OBELISKEN VON AKSUM, ÄTHIOPIEN
ABBILDUNG 51 : Das Antike Aksum auf die Landkarte
Wie die Britannica schreibt, war Äthiopien das biblische Land Kusch.198 Die
ältesten historischen Relikte im Gebiet der viel später gegründeten Stadt
Aksum (Axum), Äthiopien reichen bis ins megalithische Zeitalter zurück:199
"The kingdom of Axum ... developed a distinctive architecture exemplified by giant obelisks,
the oldest of which (though much smaller) date from 5,000-2,000 BC."
Das deutsche Fernsehprogramm Schätze der Welt: Erbe der Menschheit200
schrieb über Aksum in Bezug auf eine kommende Sendung (30.6.2007, NDR,
Phoenix, Buch und Regie: Rüdiger Lorenz, Kamera: Anton Mayer) wie folgt:
"Die ersten Aufzeichnungen in denen Aksum erwähnt wird sind etwa 4700 Jahre alt. In den
Hieroglyphen ist von Weihrauch, Myrrhe und Elfenbein zu lesen.... Einwanderer aus dem
südarabischen Raum gründeten den Ort an der Kreuzung wichtiger Handelswege zwischen
Indien, Afrika und dem Mittelmeer. Die Königin von Saba soll hier ebenso gelebt haben....
Heute ist Aksum vor allem seiner, bis zu dreißig Meter hohen, Stelen wegen berühmt.
Sie sind jeweils aus einem einzigen Stück Granit gehauen.... Wie die, zum Teil, 500 Tonnen
schweren Rohlinge über viele Kilometer transportiert wurden ist immer noch rätselhaft....
Aksum ist der historische und religiöse Mittelpunkt Äthiopiens...."
198
Ethiopia, Encyclopaedia Britannica <http://www.answers.com/topic/ethiopia>.
Axum, Wikipedia <http://en.wikipedia.org/wiki/Axum>; Siegbert Uhlig , Encyclopaedia
Aethiopica: D-Ha, Wiesbaden, Harrassowitz Verlag, 2005, S. 871; G. Gadi & Y. Mgomezulu,
Recent Archaeological Research and Radiocarbon Dates from Eastern Africa, Journal
of African History, Vol. 22, No. 4 (1981), S. 435-456, <http://links.jstor.org/sici?sici=00218537(1981)22%3A4%3C435%3ARARARD%3E2.0.CO%3B2-Q>.
200
Aksum, Schätze der Welt <http://www.schaetze-der-welt.de/denkmal.php?id=329>.
199
- 57 -
Aksum (Axum) markierte einen wichtigen Ort im Tanum-System. Die großen
Obelisken, die man heute in Aksum findet und die zum UNESCO Weltkulturerbe
zählen,201 stammen selbst nicht aus dem megalithischen Zeitalter. Sie gründen
sich aber mit Sicherheit auf viel ältere und kleinere Megalithen, wie die vom
"Feld des Gudit",202 nahe Aksum:
ABBILDUNG 52 : GUDIT STELAE etwas südlich von AKSUM
Die Megalithen des Gudit Stelae Feldes (Abbildung 52) südlich von Aksum
entsprechen den anderen in Afrika gefundenen Megalithen. In Äthiopien findet
man auch Dolmen bei Sidamo.203 Die Megalithen des Gudit sind die östlichen
Landvermessungs-Gegenstücke der Megalithen von Senegambia. Die Legende
der Gudit entspricht eindeutig dem Lebenslauf von Hatschepsut von Ägypten204
und man könnte Hatschepsuts Name (ḥ3.t-šps.wt) durchaus als Ha-Sheba bzw.
Ka-Sheba (d.h. Cassiopeia, Königin von Saba) lesen. Die Habashe (Habashat)
als Volk zeigt einige genetischen Verwandtschaften zu den semitischen Sabäer
(das Volk aus Saba,205 hebräisch Šeba).206 Auch der Yemen hat Megalithen.
Diese liegen fast an dem gleichen Breitengrad wie die Megalithen von Aksum
und Senegambia. Entweder dachten die frühzeitlichen Landvermesser, dass
sie 60 Längengrade vermessen haben, d.h. 1/6 des Erdumfanges (es sind aber
nur etwa 58°) oder die End-Messpunkte lagen weiter westlich oder östlich.
Aksum (Axum), Äthiopien
Zabid, Yemen Megaliths
Wassu, Gambia
201
202
203
204
205
206
14° 7' N
14°12' N
13°41'0"N
38° 43' O
43°19' O
14°53'0"W
Aksum, UNESCO <http://whc.unesco.org/en/list/15>.
Ancient Horn of Africa: Axum, <http://www.hp.uab.edu/image_archive/um/umn.html>.
Die Stelen von Sidamo <http://www.diplomatie.gouv.fr/>.
Gudit, Wikipedia <http://en.wikipedia.org/wiki/Gudit>.
Saba (Antike), Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Saba_%28Antike%29>.
Yemenite Jews, Wikipedia <http://en.wikipedia.org/wiki/Yemenite_Jews>.
- 58 -
Abbildung 53: DIE MEGALITHEN VON AL MIDAMMAN, YEMEN
Abbildung 54: LAGE DER MEGALITHEN VON AL MIDAMMAN, YEMEN207
(nahe Zabid, Stadt des UNESCO Weltkulturerbes208
207
Kartenausschnitt aus A. Giumlia-Mair, E. Keall, A. Shugar & S. Stock, Investigation of a
Copper-based Hoard from the Megalithic Site of al-Midamman, Yemen: an
Interdisciplinary Approach, Journal of Archaeological Science (2002) 29, S. 195–209
<http://www.lehigh.edu/~inarcmet/papers/Giumlia-Mair%20et%20all%202002.pdf>.
208
Historic Town of Zabid, UNESCO Welkulturerbe <http://whc.unesco.org/en/list/611>.
- 59 -
Edward J. Keall schreibt über die frühzeitlichen Verbindungen zwischen Afrika
und Arabien in Bezug auf die Megalithen von Askum und Yemen wie folgt:209
"[T]his paper explores the possibility that people had the ability to cross the sea in the 3rd 2nd millennia BC..... While the material record for al-Midamman is unique, circumstantial
evidence points to connections between Yemen and the Horn of Africa....
The earliest cultural record from al-Midamman is an ephemeral presence defined by the
surface recovery of stone projectile points and scrapers belonging to a Neolithic culture.... The
first substantial and monumental phase of the site starts in the 3rd millennium BC. It involved
the setting up of giant stone markers.... All of the stone used had to be imported from at
least 50 km away.... we have scratched stone decorations that can be parallelled in the
Jawf.... What is the connection between our two areas?" [emphasis added]
Rodolfo Fattovich setzt diese Kultur fast in die Zeit um 3000 v.d.Ztr.:210
"The northern Horn of Africa was included into a network of exchanges and contacts with
Southern Arabia since the 3rd millennium BC. Potsherds similar to Bronze Age ones in South
Arabia occur in assemblages of the Gash Group (ca 2700-1400 BC) in the Gash Delta...."
Alessandra Giumlia-Mair, Edward Keall, Susan Stock, and Aaron Shugar
schreiben über die Verbindung zwischen Afrika und Arabien wie folgt:211
"Fattovich dates the megalith stones ordered in circles or in lines in the South of Yemen to the
2nd millennium BC "and possibly earlier". He connects the Yemeni megaliths with the
dolmens in the area of Harar and postulates the existence of contacts between the Arabian
and the African populations as early as the 3rd millennium BC...." [emphasis added]
Die Möglichkeit, dass frühzeitliche seefahrende Landvermesser von
anderswoher alle diese Megalithen gesetzt haben, wird von den Archäologen
einfach nicht in Betracht gezogen. Auch wird die späte Datierung der Yemeni
Megalithen in die Zeit von 2400 bis 1800 v.d.Ztr. sogar von den Archäologen
selbst in Frage gestellt. Sie schreiben wegen der Megalithen in Jawf:212
[C]ommemorative pillars of this kind (for al-Rajajil, see Zarins, 1979: 76; for Hajar alGhaymah, (Wadi al-Hamili), see Bayles des Hermens, 1976: 5–37) are more usually
attributed to the Chalcolithic era (say, 3500–2500 BC. [emphasis added]
209
Edward J. Keall, Contact Across the Red (between Arabia and Africa) Sea, Red Sea
Trade and Travel (Abstract), Stevenson Lecture, British Museum, 6 October 2002, Society for
Arabian Studies, <http://www.dur.ac.uk/red.sea/RSPI%20abstracts%202002.pdf>.
210
Rodolfo Fattovich, Contact Across the Red (between Arabia and Africa) Sea, Red Sea
Trade and Travel (Abstract), Stevenson Lecture, British Museum, 6 October 2002, Society for
Arabian Studies, <http://www.dur.ac.uk/red.sea/RSPI%20abstracts%202002.pdf>.
211
Alessandra Giumlia-Mair, Edward Keall, Susan Stock, & Aaron Shugar, Copper-based
implements of a newly identified culture in Yemen, Journal of Cultural Heritage 1
(2000) S. 37–43: " Abstract – In March 1997 the excavation team of Edward Keall ... found the
remains of an apparently prehistoric site in a region that was supposed to have been
uninhabited until the Middle Ages. On the site there are megalithic pillars of granite and basalt,
weighing around 6 tons; some were part of what looks like a rectangular building."
<http://www.lehigh.edu/~inarcmet/papers/Giumlia%20Mair%20et%20al%202000.pdf>.
212
Alessandra Giumlia-Mair, Edward Keall, Aaron Shugar & Susan Stock, Investigation of a
Copper-based Hoard from the Megalithic Site of al-Midamman, Yemen: an
Interdisciplinary Approach, Journal of Archaeological Science (2002) 29, S. 195–209
<http://www.lehigh.edu/~inarcmet/papers/Giumlia-Mair%20et%20all%202002.pdf>.
- 60 -
Die UNESCO schreibt zur historischem Wichtigkeit der frühzeitlichen
Verbindungen von Äthiopien mit Saudi-Arabien:213
"Currently, there are contemporary cabanes built on most of the site, thus hiding a majority of
the substructures of the ancient city. The disengagement of the remainder of the site is
imperative as a number of the finds to date indicate a rapport between the Saudiarabian
civilization and ancient Ethiopia, which is of major consequence to the understanding of the
history of mankind and which can only be verified by further excavations."
Äthiopien markiert die östlichsten Orte des afrikanischen Bodenhimmels, genau
wie Gambia und Senegal die westlichsten Orte kennzeichnen. Al Aqsa bzw. El
Aksa bedeutet auf Arabisch "weit entfernter Ort", Marokko als Maghreb el
Aksa "weit entfernter Ort im Westen". Aksum ist dann der "weit entfernte Ort
im Osten". Bei Tanum in Schweden liegen die Petroglyphen von Askum214
(Metathesis, Tausch der Buchstaben?) Die Verwandtschaft mit der Wortwurzel
"Achse" drängt sich geradezu auf.
Es gibt einen weiteren Beweis dafür, dass Aksum die Sterne der Cassiopeia
darstellte. Südlich von Aksum, hinter der Gudit Stelae, finden wir die etwa drei
Meter lange Löwin von Gobedra auf dem Stein in Abbildung 55:215
ABBILDUNG 55 : DER STEIN DER LÖWIN VON GOBEDRA
213
Aksum, Advisory Body Evaluation, ICOMOS, UNESCO
<http://whc.unesco.org/archive/advisory_body_evaluation/015.pdf>.
214
Askum, Schweden http://www.fallingrain.com/world/SW/28/Askum.html>.
215
Lioness of Gobedra Quarry, Photo aus Traveladventures.org
<http://www.traveladventures.org/continents/africa/gobedra-lioness-quarry03.shtml>.
- 61 -
Wenn wir diese Löwin näher betrachten (Abbildung 56), die sicherlich etwas
neuzeitlich wirkt und die bestimmt später als auf in megalithische Zeit zu
datieren ist, bemerken wir oberhalb der Löwin gewisse große und tief
eingeritzte Näpfchen bzw. Schalen im Stein. Diese sind die Hauptsterne der
Cassiopeia (die Linien haben wir zwecks Demonstration eingezeichnet): 216
ABBILDUNG 56 : CASSIOPEIA UND DIE LÖWIN VON GOBEDRA
Die Löwin von Gobedra stellt sicherlich die Königin von Ägypten als Cassiopeia
dar. Bemerkenswert ist, dass nicht ein Löwe, sondern eine Löwin, die als
Pharao auftritt, dargestellt ist. Hatschepsut war ja die erste Königin von
Ägypten, und somit wissen wir, dass diese Felskunst der Löwin von Gobedra
wohl aus dieser Zeit stammt. Auf arabisch ist Al Subah die Löwin, die "wilde
Bestie". Sie ist die Königin von Saba.
Auch in Ägypten wurde Hatschepsut als löwenmähnige Sphinx dargestellt, und
zwar, wie Peter A. Clayton schreibt:217
[Das Bild im zitierten Buch zeigt] Hatschepsut als löwenmähnige Sphinx, eine der in der
ägyptischen Plastik seltenen Sphinx-Darstellungen mit weiblichen Gesicht...."
216
Lioness of Gobedra, Wikipedia <http://en.wikipedia.org/wiki/Lioness_of_Gobedra>.
Photo aus Lionne de Gobedra, Nos voyages en Ethiopie
<http://perso.orange.fr/nos.voyages/ethiopie/13axum04.htm>.
217
Peter A. Clayton, Die Pharaonen (German translation by Nikolaus Gatter of Chronicle of
the Pharaohs, Thames & Hudson, 1994), Econ Verlag, Düsseldorf, 1995, S. 107.
- 62 -
BODENHIMMEL DER SINAI, ISRAEL, LIBANON, JORDANIEN & SYRIEN
Wir haben die vielen Megalithen im Heiligen Land entziffert und entdeckt, dass
sie einen Bodenhimmel des Sternenhimmels etwa um 3000 v.d.Ztr.
darstellen.218
ABBILDUNG 57 : EIN BODENHIMMEL DES HEILIGEN LANDES
Die megalithische Landkarte in Abbildung 57 erschien ursprünglich in Peter
Thomsen's Kompendium der palästinensischen Altertumskunde219 und
wurde von Dieter Braasch220 publiziert. Wir haben die Erklärungen zugefügt.
218
Andis Kaulins, Holy Land Megaliths Deciphered, 14 LexiLine Newsletter 2004
<http://tech.groups.yahoo.com/group/LexiLine/message/1287>
219
Peter Thomsen, Kompendium der palästinensischen Altertumskunde, (Verlag J.C.B.
Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1913. (VIII, 109 pp.) <http://www.abebooks.com>. Siehe,
Andis Kaulins, Megaliths of the Holy Land Deciphered, LawPundit, 2005
<http://www.lawpundit.com/blog/2005/01/megaliths-of-holy-land-deciphered.htm>.
220
Dieter Braasch, Pharaonen und Sumerer. Megalithiker aus dem Norden, Grabert
Verlag, 1997 <http://www.amazon.de/Pharaonen-Sumerer-Megalithiker-HinweiseBiologie/dp/3878471661>.
- 63 -
ABBILDUNG 58 : "Das Bett von König Og" in Jordanien221
"Denn allein der König Og von Basan war noch übrig von den Riesen." - Deuteron. 3:11)
Die Megalithen des Heiligen Landes (siehe z.B. Abbildung 58) zeigen uns,
dass dies einst ein einziges Land war und megalithisch kartografiert wurde.
Gleichzeitig zeigen uns die Megalithen, wo die Grenzen des prädynastischen
Ägypten lagen.
NABTA PLAYA IN ÄGYPTEN IST EIN TEIL DES TANUM-SYSTEMS
Nabta Playa in Ägypten wird irrtümlich von der Archäologie als ein isolierter Ort
gesehen. Mitten in einer Wüstenoase haben Menschen der Frühzeit dort
Megalithen hingesetzt, angeblich um ein Paar Visurpunkte zu errichten und
einen Kalender zu schaffen. Warum gerade dort, wird nicht erklärt.
Es wird jetzt sogar allgemein in der wissenschaftlichen Literatur behauptet,
dass Nabta Playa in Ägypten die älteste megalithische Anlage der Welt ist.222
Diese Auffassung ist sicherlich falsch und stellt ein wahres Armutszeugnis für
die herkömmliche Archäologie dar.
Die astronomischen Visurlinien, die Malville, Wendorf, Mazar & Schild gefunden
haben wollen und die für die Datierung der Anlage maßgeblich waren, sind
äußerst fraglich.
221
Photo aus Dieter Braasch, Megalithgraeber, Hoerner, Spiralen und der heilige Ring in
Europa und im Vorderen Orient, Die blonde Tochter des Pharao Cheops, Das" Bett" des
Königs Og, Amman, Jordanien (Foto Tourmus) <http://www.braasch-megalith.de/>.
222
J.M Malville, F. Wendorf, A.A. Mazar, und R. Schild. Megaliths and Neolithic Astronomy
in Southern Egypt, Nature, April 2, 1998, S. 392, 488-491. Fred Wendorf und Romuald
Schild, Nabta Playa and its Role in Northeastern African Prehistory, Journal of
Anthropological Archaeology 17, 97-123 (1998), Article No. AA980319.
- 64 -
Brophy und Rosen haben gezeigt, dass diese angeblichen Visurlinien genauen
Ortungen der einzelnen Steine durch GPS Satellitenmessungen nicht
standhalten.223 Dabei irren sich Brophy und Rosen dann selbst, indem sie noch
frühere Datierungen als Malville u.a. vorschlagen; in der irrtümlichen
Annahme, dass gewisse Sterne (z.B. Sirius und die Gürtelsterne des Orions)
anvisiert worden seien. Das allerdings ist keinesfalls bewiesen. Diese
angeblichen Visurlinien sind eine Theorie, nichts weiter.
Die weit in die Vergangenheit verschobenen Datierungen für Nabta Playa von
4800 v.Chr. und älter stützen sich vorwiegend auch auf Kohlenstoffdatierungen
der verstreuten Feuerstellen in der Gegend. Diese müssen indessen nichts mit
den Megalithen zu tun haben. Die Feuerstellen zeigen lediglich, dass diese
Gegend (eine Oase in nässeren Zeiten) schon viel früher bewohnt war. Das ist
unumstritten.
Übrigens weisen die Holzkohlenreste am Ort, direkt an den Steinen, ein
Alter von nur ca. 3500 bis 3000 v.d.Ztr. auf:224
"Testing done on charcoal from around the structures indicates a date to 5,500-5,000 years
ago."
Die Wissenschaftler haben diese entscheidende Tatsache bei der Datierung von
Nabta Playa zur Kenntnis genommen, um sie anschließend sofort zu ignorieren.
Sie wollen offensichtlich das Märchen nicht zerstören, dass Nabta Playa die
älteste megalithische Anlage der Welt sei - was sie nicht ist. So kann man
nicht vorgehen.
Eine dringend notwendig Korrektur der Datierung für Nabta Playa auf eine
wesentlich spätere Zeit würde erklären, warum die gefundenen Megalithen auf
der Oberfläche der ausgetrocknete Playa lagen und nicht darunter (Abbildung
59):225
"The end of the last major humid interphase is relevant to the timing of the placement of the
megaliths. Many of the megaliths lay on top of the playa sediments, and so are believed to
have been constructed there more recently ... (Wendorf and Malville, 2001)."
Die Megalithen von Nabta Playa können danach keinesfalls in der Zeit vor der
Austrocknung der Oase errichtet worden sein.
223
Thomas. G. Brophy & Paul. A. Rosen, Satellite Imagery Measures of the
Astronomically Aligned Megaliths at Nabta Playa, Mediterranean Archaeology and
Archaeometry, Vol. 5, Nr 1, S. 15-24, 2005.
<http://www.rhodes.aegean.gr/maa_journal/Issues/Past%20Issues/Volume%205%20No1%2
0June%202005/BROPHY.pdf>. Siehe auch Brophy, The Origin Map: Discovery of a
Prehistoric, Megalithic, Astrophysical Map and Sculpture of the Universe
<http://www.amazon.com/Origin-Map-Prehistoric-Megalithic-Astrophysical/dp/0595241220>.
224
Nabta Playa <http://www.homestead.com/wysinger/nabtaplaya.html>.
225
T. G. Brophy & P. A. Rosen. Siehe Fussnote 223.
- 65 -
Die Errichtung der Anlage dürfte frühestens auf etwa 3350 v.d.Ztr. zu
datieren sein - am Anfang der pharaonischen Kultur - aber nicht früher:226
"[A]round 5,300 years ago, or 3,350 BC ... the deadly desert again returned to the area."
Die Vorstellung, dass Megalithen aus Nabta Playa aus der Zeit um die 4800
v.d.Ztr. (Sirius soll um 4820 v.d.Ztr. visiert worden sein) 227 oder früher
stammen (Orion soll 6720 v.d.Ztr. visiert worden sein), stellt sich deshalb als
unzutreffend heraus.
Abbildung 59 zeigt Nabta Playa Megalithen auf dem Boden der Playa
liegend.228 Abbildung 60 zeigt Reste eines Steinkreises, dessen angebliche
"kalendarische" Funktion keineswegs bewiesen ist.
Es gab eine Zeit der Megalithenbauten - weltweit - um 3000 v.d.Ztr. Diese
Bauten erfolgten zu einem ganz besonderen Zweck - wir behaupten: um die
Erde zu vermessen und Grenzen zwischen den Völkern zu ziehen.
Man hat also nicht in den Jahren 6720 oder 4820 v.d.Ztr. Megalithen isoliert
aufgerichtet, um dann 3000 bzw. 1500 Jahre später den Megalithenbau einfach
weiterzuführen, als ob diese Zwischenzeit nicht gegeben hätte. Der
Megalithenbau muss als eine Technologie betrachtet werden. Eine solche
Technologie wird erfunden und verwendet. Wer große Zeitlücken in der
Erfindung und Verwendung solch erfundener Technologien im Kauf nimmt,
läuft Gefahr, falsche Theorien in Umlauf zu setzen.
226
Romuald Schild & Fred Wendorf, The Megaliths of Nabta Playa, Focus on Archaeology,
No. 1(1), 2004 <http://www.homestead.com/wysinger/10-15_Schild.pdf>.
227
Smithsonian/NASA ADS Abstract <http://adsabs.harvard.edu/abs/2003AAS...203.3507B>.
228
Mark H. Gaffney, The Astronomers of Nabta Playa, 42 Atlantis Rising Number 56,
March/April, 2006, Fotos der Abbildungen 35, 36 und 38 von Thomas Brophy,
<http://www.gnosticsecrets.com/Nabta%20Playa%20Project/The%20Astronomers%20of%20
Nabta%20Playa%20-%20Gaffney%20Edition.pdf>.
- 66 -
ABBILDUNG 59 : Megalithen von Nabta Playa auf dem Boden liegend
ABBILDUNG 60 : Megalithen des Steinkreises von Nabta Playa
ABBILDUNG 61 : Ein stehender Megalith von Nabta Playa229
229
Photo von J. M. Malville (U. Colorado) & F. Wendorf (SMU) et al.
<http://www.phy.mtu.edu/apod/ap980408.html>.
- 67 -
ABBILDUNG 62 : Glattbehauene Steine von Nabta Playa
Glattgehauene Steine wie in Abbildung 62 sind für 4800 v.d.Ztr. und früher
undenkbar. Eine solche Technologie hätte Vor- und Nachexemplare.
ABBILDUNG 63 :DER RIESENSTEIN VON NABTA PLAYA
Der wichtigste der von Wendorf und Schild gefundenen Steine von Nabta Playa
ist der bis jetzt ungeklärte "Table Rock",230 ein Riesenstein unter der Erde.
230
Fred Wendorf und Romuald Schild, Nabta Playa and Its Role in Northeastern African
Prehistory,Journal of Anthropological Archaeology 17, 97–123 (1998), Article Nr.
AA980319 <http://www.homestead.com/wysinger/NabtaPlaya.pdf>.
- 68 -
Dieser Riesenstein (Abbildung 63) ist die Lösung des Rätsels von Nabta
Playa.
Peter Tompkins schreibt in Secrets of the Great Pyramid,231 dass Ägypten
sich To-Mera, Land der mr Triangulation, nannte. Diese Richtung hatte der
Ägyptologe Heinrich Karl Brugsch,232 Entzifferer der demotischen Schrift,233
zuerst verfolgt. Seine Kollegen haben ihn aber nicht begriffen.234 Mera ist ein
indogermanisches Wort (wie z.B. das Lettische mēr- "vermessen" bzw. das
Vermessungs-Wort Meridian zeigt).
Diese Interpretation findet ihre Stütze in der islamischer Überlieferung. Danach
war die Ägypten benachbarte Kaaba von Mekka ein geodätisches Heiligtum.
Laut Stecchini235 befand sich Mekka 10 Grad östlich des westlichen Meridians
von Ägypten und 10 Grad südlich von Behdet (Sma-Behdet), der nördlichsten
Stadt Altägyptens (heute Tell el-Balamun im Nildelta).236 Sma ist wohl
indogermanisch, wie z.B. Lettisch Ziema "Winter, Nord", Russisch sima.
Tompkins berichtet, dass Stecchini herausgefunden hat, dass der heilige
schwarze Stein der Kaaba ursprünglich einer von vier Steinen war. Sie sollen
ein über die Grenzen Ägyptens hinaus verteiltes Viereck gebildet haben. Mit
ihrer Hilfe soll man das Land Altägypten vermessen haben.
Der Riesenstein von Nabta Playa war mit Sicherheit einer (der südwestliche)
dieser vier Steine.
231
Peter Tompkins, Secrets of the Great Pyramid, with a geodetic appendix by Livio Catullo
Stecchini, Galahad Books, New York, 1971, S. 184. Siehe auch Andis Kaulins, The Ancient
Geodetic Measurement of the Earth and the Heavens: "As related in detail by Peter
Tompkins, in Secrets of the Great Pyramid, Galahad Books, New York, 1971 [and the] geodetic
appendix by Livio Catulio Stecchini, there is no doubt that many of the ancient monuments of
Earth were geodetically significant, especially Egypt - which called itself To-Mera "the land of
the mr triangulation", a line of interpretation first followed by the Egyptologist Karl H. Brugsch
(Tompkins, p. 292).... Tompkins writes further ... p. 184: "The Moslem shrine of Mecca is 10
degrees east of the western meridian of Egypt and 10 degrees south of Behdet. According to
Stecchini the sacred black stone of the Kaaba was originally part of a set of four, placed in
what he calls a pyramidical triangle from which the trigonometric functions of the shrine could
be derived. Islamic tradition stresses the point that the Kaaba was originally a geodetic center.
The essential element of the Kaaba consisted of four stones marking a square with diagonals
running north-south and east-west. The diagonal north-south with the northeast and southeast
sides formed what the Egyptians call a pyramid. The angle formed by the diagonal with the
southeast side was 36 degrees, from which Stecchini concludes that the trigonometric
functions of the shrine were measured along the northeast side." The Rosetta Stone was
originally surely one of these black geodetic stones [in the time of Ptolemy reused for the
message which is placed upon it], LexiLine <http://www.lexiline.com/lexiline/lexi228.htm>.
232
Erika Endesfelder, Schon mit sechzehn hatte er das Demotische entziffert, Heinrich
Ferdinand Karl Brugsch, <http://www.luise-berlin.de/Bms/bmstext/9809pora.htm>.
233
Demotische Sprache, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Demotische_Sprache>.
234
Peter Tompkins, Secrets of the Great Pyramid, with a geodetic appendix by Livio Catullo
Stecchini, Galahad Books, New York, 1971, S. 292.
235
Peter Tompkins, Secrets of the Great Pyramid, with a geodetic appendix by Livio Catullo
Stecchini, Galahad Books, New York, 1971, S. 184.
236
Egypt and the Tell el-Balamun Excavation Since 1991, The British Museum :
Department of Ancient Egypt & Sudan
<http://www.thebritishmuseum.ac.uk/aes/excavations/balamun.html>
- 69 -
ABBILDUNG 64 : UNSERE INTERPRETATION VON NABTA PLAYA237
Nabta Playa als einer von vier Ecksteinen für eine Triangulation von
Altägypten (etwa 3350 v.d.Ztr.) in prädynastischer Zeit
237
Für geodetische Positionen, siehe z.B. Planet Quest: The History of Astronomy
<http://www.planetquest.org/learn/nabta.html>. Für die Landkarte, siehe University of Texas
at Austin Library, Perry-Castañeda Library Map Collection of Middle East maps
<http://www.lib.utexas.edu/maps/middle_east_and_asia/middle_east_graphic_2003.jpg>.
- 70 -
ABBILDUNG 65 : Der wiederverwendete Stein von Rosetta
Der Stein von Rosetta (arabisch "Raschîd"),238 einer Hafenstadt im nördlichsten
Nildelta, ist sicherlich der dritte der vier Steine von TO-MERA. Zur Zeit von
Ptolemaios V ist der Stein zum Schreiben wiederverwendet worden. Er besteht
aus Granodiorit, nicht Basalt, wie Archäologen früher geglaubt haben.239 Er
wurde in Steinbrüchen nahe Aswan gebrochen,240 die in prädynastischen
Zeiten zum Abbau von Granodiorit verwendet wurden.241 Niemand hätte zur
Zeit von Ptolemaios V. so einen Stein so weit nur zum Zwecke einer
Schreibunterlage nach Rosetta verschifft. Dazu hätte man auch besondere
Schiffe gebraucht, die man nur in der ägyptischen Frühzeit gebaut hat:242
"During the second millenium BCE obelisks weighing 300 tons were transported from Aswan
downriver in ships specially reinforced to carry such heavy loads."
238
Stein von Rosette, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Stein_von_Rosetta>.
Andrew Middleton und Dietrich Klemm, Geology of the Rosetta Stone, J. of Egyptian
archaeology, 2003, vol. 89 <http://cat.inist.fr/?aModele=afficheN&cpsidt=16304001>.
240
Unforbidden Geology <http://www.geocities.com/unforbidden_geology/diorite.html>.
241
Jimmy Dunn, Tour Egypt <http://www.touregypt.net/featurestories/easterndeserta.htm>.
242
Siehe Fussnote 42, Ancient Egyptian Boatbuilding.
239
- 71 -
ABBILDUNG 66 : Die "Steinerne Männer" von Rajajil
ABBILDUNG 67 : EINE GRUPPE VON RAJAJIL MEGALITHEN243
243
Photo aus Al Jawf Confluence <http://confluence.org/confluence.php?visitid=8351>.
- 72 -
DIE STEINE VON RAJAJIL IN SAUDI-ARABIEN
Der vierte Stein ist noch nicht gefunden worden. Er wird aber sicherlich in
der Gegend von Dumat al Jandal (Dawmat al-Jundal, Arabisch ‫لدنجلا ةمود‬, etwa
29°49' Nord und 39° 52' Ost) und al-Jawf244 liegen. Dumat al Jandal bedeutet
"Dumat vom Stein". Jetzt wissen wir, welcher Stein dieser sein könnte.
Stehende Steine auf der Oberfläche, die denen von Nabta Playa, Aksum (Gudit
Stelae), bzw. Tifariti sehr ähnlich sind, findet man auch bei Rajajil in der
Gegend von Dumat al Jandal und al-Jawf in Saudi-Arabien.
Unsere Triangulation verbindet Rosetta (Rashid), Nabta Playa, Mekka und die
bis zu 3 Meter hohen Steine von Rajajil in Saudi Arabien (etwa 30° N 39' O)
am Rand der Nafud Wüste, südlich von Qarah. Dieses Ort liegt 5 km südlich
von Sakakah, in der Gegend von Dumat al Jandal und al-Jawf. Die Megalithen
liegen auf etwa dem gleichen Breitengrad wie die Pyramiden. Mekka dagegen
liegt südlich bei 21' 27 N und 39° 49' Ost. Einige Kommentatoren glauben,
dass auch die Anlage der Rajajil Steine auf etwa 3000 v.d.Ztr. zu datieren
sind, so die Steine in Abbildung 66 und Abbildung 67.245
Wenn wir uns Abbildung 64 anschauen, dann wird ersichtlich, dass die
Landvermesser der Frühzeit in Ägypten glaubten, ein Parallelogramm von 10
Grad x 10 Grad geschaffen zu haben (jeweils 1/36 von 360°). Dies entspricht
der historischen Legende von den vier Steinen, die Peter Tompkins und Livio
Catullo Stecchini uns weitergegeben haben.246
Die 10 Grad sind nicht exakt. Die Altägypter haben sicherlich noch keine
sphärische Geometrie gekannt und wussten auch noch nicht genug über den
geringeren Umfang der Erde über den Pol gegenüber dem gemessen über den
Äquator. Diese Unkenntnis hat aber das Ergebnis der Messungen beeinflusst.247
Deshalb kann man zu dieser Zeit noch keine genauen Vermessungen im
modernen Sinn erwarten. Wir sprechen immerhin und immer noch von "der
Steinzeit". Für diese Zeit allerdings sind die Vermessungen, die auf der
"Steinzeit"-Astronomie beruhen, erstaunlich gut.
244
Al Jawf Confluence <http://confluence.org/confluence.php?visitid=8351>.
Dharmendra, Saudi Arabia: Rajajil Stones Conjures Vision of England’s Stonehenge
<http://www.instatravel.org/entry/saudi-arabia-rajajil-stones-conjures-vision-of-englandsstonehenge/>.
246
Peter Tompkins, Secrets of the Great Pyramid, with a geodetic appendix by Livio Catullo
Stecchini, Galahad Books, New York, 1971, S. 184.
247
Sphärische Geometrie, Wikipedia
<http://de.wikipedia.org/wiki/Sph%C3%A4rische_Geometrie>.
245
- 73 -
NABTA PLAYA UND DAS TANUM-SYTEM
ABBILDUNG 68 : Nabta Playa und das Tanum-System
Einen ihrer üblichen Fehler haben die Archäologen begangen, indem sie Nabta
Playa isoliert betrachteten, statt zu prüfen, ob Nabta Playa Verbindungen mit
anderen megalithischen Orten haben könnte. Nabta Playa weist nicht nur einen
der vier Ecksteine für die Vermessung Altägyptens auf. Er kann auch in das
Tanum-System eingebunden werden. (Abbildung 68). Die Linienführung ist
etwas idealisiert. Landkarten sind zweidimensional, die Erde dagegen ist
dreidimensional und rund. In diesem Beitrag benutzen wir ein Meteosat
Satellitenbild der Erde.248 Neben den technischen Problemen, räumliche
Verhältnisse auf einer Kugel auf eine plane Fläche zu übertragen, fehlte uns
noch ein konkreter megalithischer Bezugspunkt bei Basra249 (Tanumah), am
Tschadsee250 (dies müsste nahe N'Djamena sein) und am Kap Agulhas (port.
"Nadelkap"),251 dem südlichsten Bezugspunkt in Afrika.
248
249
250
251
Meteosat, Erde, 5. März 2007 <http://www.goes.noaa.gov/FULLDISK/GMVS.JPG>.
Basra, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Basra>.
Tschadsee, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Tschadsee>.
Kap Agulhas, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Kap_Agulhas>.
- 74 -
WURDE BASRA IN DAS SYSTEM EINBEZOGEN?
Die Linie vom Tschadsee über Nabta Playa nach Basra spiegelt die Entwicklung
der vorgeschichtlichen Sprachen Afrikas südlich der Sahara:252
"Recent linguistic research suggests that all of Africa's languages south of the Sahara Desert
(except Khoisan) originated in prehistoric times in a narrow band between Lake Chad and the
Nile Valley."
ABBILDUNG 69 : Städte des Alten Orient im heutigen Iraq253
Basra im Irak liegt nicht weit von den Städten der sumerischen Zivilisation:
Uruk (Warka), Ur und Eridu. Diese traten an die Stelle der Ubaid-Kultur.254
252
History of Chad, Wikipedia <http://en.wikipedia.org/wiki/History_of_Chad>.
Landkarten-Quelle <http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Ur3.JPG>, Cities of the Ancient
Near East, Wikipedia <http://en.wikipedia.org/wiki/Cities_of_the_Ancient_Near_East>.
254
Ur (Tell el-Muqayyar); Iraq Heritage Program, Global Heritage Fund and University of
Chicago, Oriental Institute <http://www.globalheritagefund.org/where/ur.html>.
253
- 75 -
Tanumah ist ein Vorort von Basra. Ist die Namensähnlichkeit mit Tanum in
Schweden ein Zufall? Basra soll der Ort sein, von dem aus Sindbad der
Seefahrer (auch bekannt als "Sinbad", von Arabisch ‫ دابدنس‬Sin-di-bad, von
Persisch ‫ دابدنس‬Sand-baad) seine Weltreisen angetreten haben soll.255 Ist dies
auch ein legendärer Hinweis aus den Orient auf die frühzeitliche Umrundung
und Vermessung Afrikas und Europas, ähnlich unserer Überlieferung von Jason
und den Argonauten?
In Zusammenhang mit Basra stellt sich auch die Frage nach den Visby256Linsen,257 den rätselhaften Funden aus Gotland258 in Schweden, die man mangels anderer Beweise - der Wikingerzeit zuordnet (Abbildung 70). Die
Visby-Linsen sind unglaubliche, fast modern-polierte Steinkristalle. Sie sind
mindestens 1000 Jahre alt. Ihre rohe unbearbeitete Herkunft läßt einige
Forscher als Herkunftsland Basra vermuten. Basra war in der Frühzeit ein
Handelszentrum für rohe Steinkristalle. Solche polierten Steinkristalle hat man
bisher sonst weder im Norden Europas noch sonst irgendwo gefunden. Diese
Steinkristalle scheinen erst im Norden gefasst worden zu sein. Dabei rätseln
die Fachleute, ob diese polierten Steinkristalle ursprünglich für die Navigation
verwendet wurden.259 Die Kristalle sind so fein poliert, dass sie als
Vergrößerungslinsen für die Sternennavigation hervorragend einsetzbar wären.
Daher ist das wahre Datum ihrer Herkunft immer noch völlig offen.
ABBILDUNG 70 : Asphärische Bikonvexe Visby Linse aus Bergkristall260
255
Sindbad, Wikipedia deutsch <http://de.wikipedia.org/wiki/Sindbad>.
Visby, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Visby>.
257
Olaf Schmidt, Prof. Dr. Bernd Lingelbach und Karl-Heinz Wilms, Die Visby-Linsen,
<http://www.optiker.at/archiv/museum/visby/visby.htm>.
258
Gotland, Wikipedia <http://de.wikipedia.org/wiki/Gotland>.
259
Jewellery as Form of Personal Expression, Länsmuseet på Gotland
<http://www.gotmus.i.se/1engelska/skatter/engelska/jewellery_as_form_of_personal_express
ion.htm>; Historisches Museum, Gotland <http://www.lansmuseetgotland.se/>.
260
Foto aus Olaf Schmidt, Prof. Dr. Bernd Lingelbach und Karl-Heinz Wilms, Die VisbyLinsen, <http://www.optiker.at/archiv/museum/visby/visby.htm>.
256
- 76 -
DIE MEGALITHEN VON SENEGAMBIA (Senegal und Gambia)
Senegambia besitzt mehr als 1000 Steinkreise und fast 30000 Megalithen. Die
megalithischen Orte von Kerbatch (Kerr Batch) and Wassu in Gambia und Sine
Ngayène and Wanar in Senegal gehören seit 2006261 zum UNESCO
Weltkulturerbe.262 Die Senegambischen Steinkreise werden folgendermaßen
beschrieben:263
"Die Senegambischen Steinkreise liegen in einem Band von 100 Kilometer Breite und 350
Kilometer Länge....
Wassu, Gambia ... Geographische Lage: 13°41'N, 14°52'W
Die Steinkreise von Wassu liegen ungefähr fünfzehn Kilometer nordwestlich von Janjanbureh
(ehemals Georgetown) bei dem kleinem Ort Wassu in der Central River Division.
Die Steine ... bilden die ältesten megalithischen Konstruktionen südlich der Sahara und südlich
des Horns von Afrika. Die Gewichte der zehn bis 25 Steine in jedem Kreis oder Doppelkreis
betragen bis zu zehn Tonnen pro Stein. In der Größe variieren sie von einem bis zweieinhalb
Metern in der Höhe und sind im allgemeinen aus Laterit. Archäologen konnten bis heute noch
nicht genau die Erbauer identifizieren und spekulieren über die genaue Funktion der
Steinkreise....
Kerr Batch, Gambia ... Geographische Lage: 13°45'N, 15°06'W
Auf einem ... Gelände bei Kerr Batch befindet sich neben einem Doppelsteinkreis der
bemerkenswerteste Megalith von ganz Gambia. Der Stein einer V-förmigen Figur ist aus einem
einzigen Block gehauen. Für Gambia ist es der einzige, in Senegal stehen noch mehrere mit
dieser Form....
Sine Ngayène & Wanar, Senegal ... Geographische Lage: 13°41'43" N, 15°32'7" W
In Senegal sind die bedeutendsten zahlreiche Steinkreise bei Sine Ngayène und Wanar in der
Region Kaolack zu finden."
Die Volksetymologen meinen, dass Gambia seinen Name dem gleichnamigen
Fluss verdankt. Die Linguisten meinen sogar, dass der Name Gambia auf das
Wort Ba-Dimma mit der Bedeutung "Fluss" zurückzuführen ist. Das ist sehr
unwahrscheinlich, da die konsonantische Struktur dieser Worte völlig
unterschiedlich ist. Der Name Gambia ist unseres Erachtens dem Koptischen
Khambalia (die Mondstation der Jungfrau) sehr ähnlich.
261
Five new heritage sites in Africa, BBC News, 13 Juli 2006
<http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/5176110.stm>.
262
Stone Circles of Senegambia, UNESCO World Heritage Center
<http://whc.unesco.org/en/list/1226>
263
Senegambischen Steinkreise, Wikipedia
<http://de.wikipedia.org/wiki/Senegambische_Steinkreise>.
- 77 -
ABBILDUNG 71 : DIE MEGALITHEN VON SINE NGAYÈNE264
Sine Ngayène,265 die größte der senegambischen Anlagen, besteht aus über 50
Steinkreisen und über 1000 Megalithen, die von Südost nach Nordwest
verlaufen.266 Uns auf eine UNESCO Landkarte stützend, können wir Sine
Ngayène als die Sterne des Sternzeichens Hydra, der Wasserschlange,
identifizieren (Abbildung 73). Sine Ngayène gab wahrscheinlich Senegal
seinen Namen. Viele Wörter wie Ngayéne für "Schlange" findet man in weit
verstreuten Sprachen der Welt, z.B. Lateinisch anguis, Deutsch Unke (dazu
Schnake bzw. Schnecke viz. English snake), Litauisch unguris, Koreanisch
nungurri, aber auch Bantu Tswana nɔ
ɔ́χá bzw. Bantu Koyo nʤ
ʤɔ
̑ ́.267
ABBILDUNG 72 : UNESCO ORTSPLAN VON SINE NGAYÈNE
264
265
Foto aus Mégalithes Sénégalo-Gambiens <http://saharayro.free.fr/fdolmens.htm>.
Siehe Sine Ngayéne Archaeological Project (SNAP), University of Michigan
<http://141.211.177.75/umma/umma_detail/0,2644,13068%255Farticle%255F23245,00.html >.
266
Sine Ngayéne, UNESCO, Advisory Body Evaluation, Nr. 1226
<http://whc.unesco.org/archive/advisory_body_evaluation/1226.pdf>.
267
Snake, Bantu Language <http://language.psy.auckland.ac.nz/bantu/word.php?v=352>.
- 78 -
ABBILDUNG 73 : DIE STERNE VON SINE NGAYÉNE, SENEGAL268
Nachdem Sine Ngayène von uns eindeutig identifiziert worden ist, haben wir
vom Namen her in Betracht gezogen, ob Kerr Batch möglicherweise die
Sterne der "Ker Boötes" darstellen sollten.269 Auf ähnliche Art könnte Wassu
wohl "die Jungfrau" darstellen, basierend auf Worten wie z.B. Bantu Yao
wáàsà- "Frau".270 Letztlich könnte Wanar wohl die Sterne des Corvus
widerspiegeln, da der persische Name Wanand (Vanant) für Corvus "das
westliche Viertel des Himmels" bedeutet, genau der Teil des Bodenhimmels,
den Senegambia markiert.
268
Sine Ngayéne, UNESCO, Advisory Body Evaluation, Nr. 1226
<http://whc.unesco.org/archive/advisory_body_evaluation/1226.pdf> (Karte vergrössert).
269
Siehe auch Nijii, Stone Circles of the Gambia <http://www.gambia.dk/stones.html>;
Chris Castle Megaliths in the Senegambia, Paul Devereux, Appendix: Experiments with
the Ker-Batch group, The Ley Hunter, 85: 20-24, 1979 v.
270
Frau, Bantu Basic Vocabulary Database
<http://language.psy.auckland.ac.nz/bantu/word.php?v=427>.
- 79 -
Im Tanum-System kennzeichnen somit Gambia die Sterne der Jungfrau und
Boötes und Senegal die Sterne der Wasserschlange und Corvus. Auch mehrere
benachbarte Sterngruppen werden die Megalithen in Senegambia markieren.
Trotz der teilweise sehr eingeschränkten Qualität der UNESCO Landkarten und
Ortspläne für die Megalithen von Senegambia war es möglich, auch die
Megalithen von Wanar als die Sterne von Corvus zu identifizieren
(Abbildung 74 und Abbildung 75): die UNESCO Karte (Abbildung 74, oben)
wird durch das Graphikprogramm Paint Shop Pro auf die dunkelsten Punkte
reduziert (Abbildung 74, mittig). Diese dunkelsten Punkte ergeben die Sterne
von Corvus (Abbildung 74, unten).
ABBILDUNG 74 : WANAR, SENEGAL ALS CORVUS (ÜBERBLICK)
- 80 -
ABBILDUNG 75 : Wanar, Senegal als Corvus (detailliert)
Abbildung 75 zeigt die Sterne von Corvus in Detailansicht und die Sterne von
Corvus im Vergleich zu den Megalithen von Wanar. Der oberste Teil des Bildes
stellt eine Vergrößerung der UNESCO-Unterlagen dar. Der unterste Teil zeigt
die Sterne von Corvus im Vergleich. Nur diejenigen Punkte werden gezeigt,
die dunkel genug waren, um mit dem Graphics-Programm Paint Shop Pro bei
einem Dunkelheits-Schwellenwert von 200 wahrgenommen zu werden. In
Abbildung 74 haben wir uns mit einem Dunkelheits-Schwellenwert von nur
150 begnügt, wobei noch wenigere, sehr dunkle Punkte in Erscheinung treten.
Wir sind die Erfinder der Verwendung dieser Technologie für die Archäologie.
Mit dieser Technologie lassen sich Grundumrisse von sonst überlagerten, nicht
optimal fotografierten oder schlecht grafisch dargestellten Objekten viel besser
aufspüren.
- 81 -
ABBILDUNG 76 : MEGALITHEN VON WASSU, GAMBIA271
ABBILDUNG 77 : WASSU, GAMBIA ALS DIE STERNE DER JUNGFRAU
271
Stone Circles (Gambia and Senegal),UNESCO, Advisory Body Evaluation, Nr. 1226
<http://whc.unesco.org/archive/advisory_body_evaluation/1226.pdf>.
- 82 -
Wassu (Abbildung 76) soll aus elf Steinkreisen bestehen, obwohl die
UNESCO-Darstellung nur fünf Steinkreise zeigt. Deshalb ist diese Entzifferung
provisorisch, bis bessere Unterlagen zugänglich sind. Die Steinkreise, die im
UNESCO Bericht gezeigt werden, entsprechen womöglich den hellsten Sterne
der Jungfrau, wie in Abbildung 77 gezeigt. Je niedriger die Zahl, desto heller
der Stern.
ABBILDUNG 78 : KERR BATCH (KERBATCH), BOÖTES IN GAMBIA
Es scheint, als ob die Steinkreise von Kerr Batch272 die Sterne von Boötes
darstellen (Abbildung 78).- Beta-Boötes ist arabisch Nekkar, bzw. Al
Bakkar. Wir sind der Auffassung sind, dass Bak-kar Kerr Batch entspricht.273
272
Siehe Nijii, Stone Circles of the Gambia <http://www.gambia.dk/stones.html>; Chris
Castle Megaliths in the Senegambia, Paul Devereux, Appendix: Experiments with the
Ker-Batch group, The Ley Hunter, 85: 20-24, 1979 v. Wir verwenden hier eine Landkarte
von Kerr Batch , die Paul Devereux aufgestellt hat.
273
Richard Hinckley Allen, Star Names: Their Lore and Meaning, Dover, N.Y. 1963, S. 97.
- 83 -
MEGALITHEN DER WESTSAHARA NÖRDLICH VON TIFARITI
Die Megalithen in der Westsahara nördlich von Tifariti (Abbildung 79 und
Abbildung 80) liegen fast an der Grenze zwischen Westsahara und
Mauretanien.274 Erst im März 2007 haben wir von der Existenz dieser
Megalithen erfahren und festgestellt, dass diese Megalithen (etwa 26°8'N und
10°33'W) auf der Linie Tanum, Tangier, Tifariti und Gambia liegen:275
"A monument consisting of sixty five stelae was also of great interest; precise alignments
north and east, a division of the area covered into separate units, and a deliberate scattering
of quartzite inside the structure, are suggestive of an astronomical function.... Stelae are also
associated with a number of burial sites, again suggesting ... astronomical functions...."
Dabei liegt Tifariti etwa 5 Grad östlicher als die Megalithen von Senegambia
und etwa 5 Grad westlicher von Tangier. Das untermauert die These von
Stecchini, dass man die Längengrade bei der Vermessung der Erde in der
Frühzeit in 5-Grad-Abständen gemessen hat. Somit wurde Tifariti eine
unerwartete Bestätigung des Tanum-Systems.
Die Tifariti-Megalithen sind im Stil sehr ähnlich denen von Nabta Playa und
Rajajil und deshalb in der Datierung sicherlich ähnlich anzusetzen.
Abbildung 79 : Megalithen (Standing Stones) bei Tifariti, Westsahara276
274
Siehe Karte <http://www.cru.uea.ac.uk/~e118/WS/Graphics/WSmap-UN_crop_50.jpg>.
Nick Brooks, Savino Di Lernia & Nick Drake, The prehistory of Western Sahara in a
regional context, 2004 <http://www.uea.ac.uk/sahara/publications/nb_west_abs.pdf>.
276
Foto aus Standing Stones, Tifariti study area, Western Sahara Project
<http://www.flickr.com/photos/western_sahara_project/115242974/in/set-1487170/>.
275
- 84 -
Über Tifariti und die Verbindung der Megalithen der Westsahara zur
Astronomie schreibt Nick Brooks im Detail.277 Wir glauben, dass die vielen
Tifariti-Steinchen aus Quarz (siehe Fussnote 277) die Sterne der Milchstrasse
darstellen.
277
Nick Brooks, Cultural Heritage and Conflict: The Threatened Archaeology of
Western Sahara, Journal of North African Studies, Vol.10, No.3–4 (September–December
2005) pp.413–439, ISSN 1362-9387, © 2005 Taylor & Francis:
"A low-relief monument consisting of a wide central platform (in which are embedded two
small tumuli) from which extend linear stone arrangements was recorded in the vicinity of
Tifariti. Similar structures have been recorded in the vicinity of Immidir in Algeria and are
referred to as ‘V-type’ monuments; also recorded in this region are low-relief monuments
consisting of a tumulus from which radiate two large sub-oval enclosures, separated by a
narrow central corridor, referred to as ‘goulet’ (gulley) monuments. These monuments are also
known to exist around Bir Lemuesat in northern Mauritania; similar structures in Algeria
(referred to as ‘keyhole’ monuments...) have been interpreted by Faleschini as serving a
function as solar ‘observatories’. [emphasis added]
During the 2002 field season a single monument was recorded in the vicinity of Bir Lahlou
consisting of a small well-defined central tumulus with two narrow linear structures emerging
from it. Brooks et al. refer to this as a V-type monument, although it is different in
construction from the V-type monuments described by Gautier et al. The Bir Lahlou monument
is of the same construction as a monument recorded in the Libyan Fezzan by Gautier and
Gautier, and very similar to monuments recorded in the Fezzan by a number of other authors.
These monuments are variously described as ‘V-shaped’ monuments or as ‘antenna tombs’....
[T]here are numerous funerary monuments which appear to be particularly characteristic of
Western Sahara. These include complex structures comprising a combination of tumuli, linear
stone arrangements and stone enclosures, a number of which are found in the vicinity of
Tifariti. Other particularly notable structures comprise a central tumulus from which extend
non-linear arrangements of vertical flat stones.... The extensions from the central tumulus
appear to have been deliberately constructed so as not to form straight lines. At Lajuad, a
group of these monuments is arranged in an elaborately defined and constructed funerary
complex contained with a circular stone perimeter and associated with small round and
elongated tumuli and the extensive scattering of quartz pebbles.277
Also notable are isolated menhirs or standing stones in the Southern Sector of the Free Zone;
two such monuments were recorded in 2005, each some 2 m in height. Isolated menhirs have
been recorded in other Saharan regions, but are not widely described in the literature. Stone
arrangements with apparent astronomical functions are abundant throughout the Free
Zone....Some burials are associated with pairs of stelae that serve to orient the monument
within the landscape....The most striking example of the use of standing stones is an
arrangement of some 65 stelae with clear divisions of space and precise north-south and eastwest alignments, situated some 14 km north of the settlement of Tifariti. This structure is not
associated with a single burial site, but is situated in a depression around which are located
numerous burials of varying type and dimension, including the complex types described above.
Stelae monuments have been recorded in other Saharan regions, most notably Nabta Playa in
Egypt....The stone monuments of the Free Zone suggest that the prehistoric
inhabitants of this region were preoccupied with astronomy to an extent not
apparent elsewhere in prehistoric North Africa, except possibly in the region around
Nabta Playa in the eastern Sahara....
The archaeology of Western Sahara as represented by sites in the Free Zone is of considerable
importance to our understanding of the African past, given its diversity, the density of sites,
and its obvious links with the greater Saharan region and potential links with areas
to the north and south, coupled with the evidence of local cultural trajectories. [footnotes
omitted, emphasis added]
- 85 -
Abbildung 80 : Weitere Megalithen bei Tifariti278
Viele Fotos von Tifariti - auch die hier abgebildeten - findet man bei Flickr
online,279 als Photographien des Western Sahara Project, Climatic Research
Unit, University of East Anglia, Norwich.
DIE MEGALITHEN VON BOUAR, ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK
Die Megalithen von Bouar (Les mégalithes de Bouar) (5°54' bis 6°11'N, 15°15'
bis 15°31'O) wurden im Jahr 2006 als Kandidaten für den Status als UNESCO
Weltkulturerbe vorgelistet.280
Die Bouar Megalithen liegen in der Zentralafrikanischen Republik und tragen
einen Tanum-ähnlichen Namen, Tanjunu (Tazunu-Kultur), was "Stein(e)"
bedeutet.281
278
Foto aus Standing Stones, Tifariti study area, Western Sahara Project
<http://www.flickr.com/photos/western_sahara_project/115242974/in/set-1487170/>.
279
Tifariti study area - a photoset on Flickr,
<http://www.flickr.com/photos/western_sahara_project/sets/1487170/> von der Western
Sahara Project, <http://www.cru.uea.ac.uk/~e118/WS/wsahara.htm>, siehe auch
<http://www.flickr.com/photos/western_sahara_project/>.
280
Les mégalithes de Bouar, UNESCO <http://whc.unesco.org/en/tentativelists/4003/>.
281
Central African Republic Excursions Guide <http://www.flightline.co.uk/destguide/>.
- 86 -
Abbildung 81 : Megalithen von Bouar, Zentralafrikanische Republik282
Die etwa fünfzig bis siebzig megalithischen Stellen in Bouar,
Zentralafrikanische Republik,283 liegen zwischen Moni und Ndio284 und sind so
gut wie unbekannt. Zur Zeit der Abfassung dieses Manuskripts war das obige
Foto (Abbildung 81) das einzige Bild im Internet von diesen stehenden
Steinen.
Im Tanum-System markierten die Megalithen von Bouar die genaue
hermetisch-astronomische Mitte Afrikas mittels der Sterne des himmlischen
Drachens und des Kepheus (siehe Abbildung 84).
282
Photo aus Mégalithes de Bouar, Société centrafricaine de Télécommunications
<http://www.socatel.cf/connaitre%20la%20rca.htm>.
283
Zentralafrikanische Republik, Auswärtiges Amt Deutschland
<http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laender/ZentralafrikanischeRepublik.html>.
284
Étienne Zangato, New Perspectives on Megaliths from the Northwestern Part of the
Central African Republic, Nyame Akuma, Nr. 34, 1990,
<http://cohesion.rice.edu/CentersAndInst/SAFA/emplibrary/NA%2034%20contents.pdf>;
Bouar, Wikipedia <http://en.wikipedia.org/wiki/Bouar>.
- 87 -
Étienne Zangato hat eine Landkarte der megalithischen Lagen in Bouar wie
folgt zusammengestellt (Abbildung 82, den Scan haben wir aufgehellt):285
Abbildung 82 : Landkarte der Bouar Megalithen
Abbildung 83 : Kartenschlüssel von Zangato
In Abbildung 84 haben wir die topographischen Elemente gelöscht, um die
ältesten megalithischen Lagen zu zeigen und astronomisch zu erklären.
285
Étienne Zangato, Étude du mégalithisme en République centrafricaine, Nouvelles
découvertes de monuments à chambre dans le secteur de Ndio, Cah. Sci. hum. 32 (2)
96, S. 36l-377 <http://horizon.documentation.ird.fr/exldoc/pleins_textes/pleins_textes_4/sci_hum/010006239.pdf>.
- 88 -
Abbildung 84 : Die Megalithen von Bouar
als Sterne der Himmelsmitte286
Die weißen Quadrate (Abbildung 84) sind neolithische Megalithen. Die
weißen fünfzackigen Sterne sind neolithische Orte. Die halb-weißen halbschwarzen Quadrate sind neolithische Steingräber (Sepulchre) unbekannter
Art. Aufgrund der Kohlenstoffdatierung der frühgeschichtliche Lage Tazunu
Bétumè durch Nicholas David im Jahre 1983 können wir die ältesten
Megalithen von Bouar auf das 4. Jahrtausend v.d.Ztr. ansetzen. David fand
dort Kohlenstoffwerte der Jahre 3140 v.d.Ztr. bzw. 3110 v.d.Ztr., plus oder
minus 90 Jahre.287 Dies ist die Blütezeit der Megalithenbauer weltweit und
entspricht der von uns angenommenen Zeit für die Vermessung des TanumSystems.
286
Andis Kaulins, Megaliths Africa Bouar Central African Republic Cepheus Draco
<http://www.megaliths.net/africa.htm>.
287
Nicholas David <http://homepages.ucalgary.ca/~ndavid/Homepage/NDCV.pdf>, Tazunu:
Megalithic monuments of Central Africa, Azania, 17, 1983, S. 43-78; The Central
African megaliths project, National Geographic Research Reports, 15, 1983, S. 113126; P. de Maret, F. van Noten, D. Cahen, Radiocarbon Dates from West Central Africa: A
Synthesis, The Journal of African History, Vol. 18, No. 4 (1977), S. 481-505; Étienne
Zangato, Étude du mégalithisme en République centrafricaine, Nouvelles découvertes
de monuments à chambre dans le secteur de Ndio, Cah. Sci. hum 32(2), 96, S. 361377.
- 89 -
Ein Datum von etwa 3000 v.d.Ztr. deckt sich auch mit den folgenden
Äußerungen über Kohlenstoffdatierungen allgemein in Zentralafrika:288
"But from circa 5000 BP (Schwartz 1997) a dry tendency, revealed by 14C datings from
around 3500-2800 BP, took hold in Central Africa.... It is also within this time margin that a
series of archeological sites in central Africa is located, with the appearance, first of ceramics,
then of iron metallurgy. The whole wave of forest structure and human technological change
may thus be related to the Bantu migration from what is now the Niger-Cameroon border
(Bouquiaux 1980; Lanfranchi and Clist 1991; Schwartz 1992)."
Die Bantu sind seit eh und je in Afrika und können als Pfeil-und-Bogen-Völker
für diese technologische Revolution um die Jahre 3000 v.d.Ztr. nicht
verantwortlich sein. Aber von irgendwo her - sicherlich nicht aus diesen
Gebieten - müssen die neuen Vermessungstechnologien hergekommen sein.
Der von Zangato289 vertretenen Ansicht, daß die Tazunu Zivilisation und die
ältesten Megalithen von Bouar aus frühestens 800 v.d.Ztr. stammen, können
wir uns nicht anschließen. Zangato schreibt;
"Contrary to the conclusions of former studies, which implied that the megaliths were built by
Late Stone Age communities without knowledge of iron metallurgy, it is now certain that the
practice of building megalithic monuments lasted up to the end of the nineteenth century. This
makes sense of the frequent occurences of iron items (slags, artefacts) uncovered in almost all
megalithic monuments excavated, items which were previously interpreted as intrusive."
Eine derartig einseitige Datierung läßt die ältesten unwiderlegten
Kohlenstoffdatierungen anderer Forscher völlig außer Acht und schlägt eine
neuzeitliche "megalithische Ära" für eine Zeit vor, in der die wahre
megalithische Ära schon längst in Vergessenheit geraten war.
Es ist nicht lange her, dass die Archäologen noch glaubten, die megalithischen
Anlagen von z.B. Malta stammten aus der mykenischen Ära Griechenlands um
etwa 1500 v.d.Ztr. Jetzt weiß man, dass die Tempel von Malta bis auf
mindestens 3000 v.d.Ztr. zurückzudatieren sind. Und so wird es auch mit den
Megalithen von Zentralafrika sein. Diese Megalithen markieren das Zentrum
von Afrika und sind als Bodenhimmel Ergebnis einer Landvermessung, die um
3000 v.d.Ztr. stattgefunden hat.
Der Glaube, dass eingeborene Völker Afrikas solche Anlagen sozusagen
spontan selbst gebaut haben, entbehrt jeglicher Grundlage. Technologie
entsteht nicht aus purer Luft. Sie hat eine Vorgeschichte und eine
Nachgeschichte und diese Geschichte läßt sich sichtbar und nachvollziehbar
machen.
288
Raymond Lanfranchi, Jean Ndanga, Henri Zana, New Carbon 14C Datings of Iron
Metallurgy in the Central African Dense Forest, Yale F&ES Bulletin
<http://environment.yale.edu/documents/downloads/0-9/102lanfranchi.pdf>.
289
Étienne Zangato, New Perspectives on Megaliths from the Northwestern Part of the
Central African Republic, Nyame Akuma, Nr. 34, 1990,
<http://cohesion.rice.edu/CentersAndInst/SAFA/emplibrary/NA%2034%20contents.pdf>.
- 90 -
DER UNWIDERLEGBARE BEWEIS EINER NORDISCH-PHARAONISCHEN
VERBINDUNG IN DER FRÜHZEIT
Das Scotichronicon haben wir schon früher erwähnt. Es ist ein wichtiger
Bestandteil der Vermessungs-Theorie, die hier vorgetragen worden ist.
Es folgt genau der Text, den John of Fordun geschrieben hat.290 Wir werden
den unwiderlegbaren Beweis in Stein zeigen. Der Kern dieser geschichtlichen
Überlieferung muß absolut wahr sein. Es gab in der Tat in der Frühzeit eine
Nordisch-Pharaonische Verbindung, auch wenn die Zeitangaben des
Scotichronicons weit verfehlt sind:
"In the third Age, in the days of Moses, a certain king of one of the countries of Greece,
Neolus, or Heolaus, by name, had a son, beautiful in countenance, but wayward in spirit, called
Gaythelos, to whom he allowed no authority in the kingdom. Roused to anger, and backed by
a numerous band of youths, Gaythelos disturbed his father's kingdom by many cruel misdeeds,
and angered his father and his people by his insolence. He was, therefor, driven out by force
from his native land, and sailed to Egypt, where, being distinguished by courage and daring,
and being of royal birth, he married Scota, the daughter of Pharaoh. Another Chronicle says
that, in those days, all Egypt was overran by the Ethiopians, who, according to their usual
custom, laid waste the country from the mountains to the town of Memphis and the Great Sea;
so that Gaythelos, the son of Neolus, one of Pharaoh's allies, was sent to his assistance with a
large army; and the king gave him his only daughter in marriage, to seal the compact. It is
written in The Legend of St. Brandan that a certain warrior, to whom the chiefs of his nation
had assigned the sovereignty, reigned over Athens in Greece; and that his son, Gaythelos by
name, married the daughter of Pharaoh, king of Egypt, Scota, from whom also the Scots
derived their name. And he, that is, Gaythelos, who was conspicuous for strength and
boldness, exasperated his father, and every one, by his warwardness, and, departing on
account of the failure of his cause, rather than of his own accord, retired into Egypt, supported
by a spirited band of youths. Another Chronicle, again, says:--But a certain Gaythelos, the
grandson, it is said, of Nembricht, being unwilling to reign by right of succession, or because
the people, assisted by the neighboring nations, would not submit to his tyranny, left his
country followed by a great crowd of young men, with an army. At length, harassed by many
wars in various places, and compelled by want of provisions, he came to Egypt, and, having
joined King Pharaoh, he strove, together with the Egyptians, to keep the children of Israel in
perpetual bondage; and he finally married Pharaoh's only daughter, Scota, with the view of
succeeding his father-in-law on the throne of Egypt."
Es gab doch in der Frühzeit (oder auch später) keinen Grund zu behaupten,
dass eine königliche Verbindung zwischen den Scoten des Nordens und den
Pharaonen des Südens existierte. Zu welchem Zweck, außer dass es einer
zeitlich weit entfernten Wahrheit entsprochen hat, hätte man das tun sollen?
Ausserdem gab es nicht nur eine einzige Überlieferung, sondern mehrere
solche, die über die Jahrtausenden bewahrt worden sind. Allen diesen
Überlieferungen ist gemeinsam, dass Gathelos die Tochter des Pharaos, Scota,
geheiratet haben soll, und dies zu einer sehr frühen Zeit in der Geschichte.
290
John of Fordun, Chronicle of the Scottish Nation (bekannt als "The Scottichronicon",
geschrieben etwa im Jahre 1345), Book I, Chapter VIII, translated from the Latin text by Felix
J.H. Skene, edited by W.F. Skene, facsimile reprint in two volumes by Llanerch Publishers,
1993, ISBN 189785305X, first published in 1872 (Edinburgh) as Vol. IV of the Historians of
Scotland. Siehe auch <http://members.aol.com/lochlan2/fordun.htm>.
- 91 -
Wir können hier zum ersten Mal berichten, dass wir einen Megalithen
identifiziert haben, der die gemeißelte Figur von Scota mit Kind
darstellt. Diese Figur, eingehauen in Stein, trägt ein pharaonisches Kopftuch
und zeigt in pharaonischer Manier Scota mit Schlange und Vogel (Falke) auf
dem Kopf als Symbole der Macht.
Diesen absolut sensationellen Megalithen finden wir nicht in Ägypten, sondern
in dem Dolmen von Tanum, Schweden (Abbildung 86), und zwar als den
mittleren unteren Vorder-Stein dieses Dolmens
Dieser Stein fiel uns zuerst auf, da er möglicherweise einen einfachen
anthropomorphen Kopf darstellte (siehe Abbildung 85).
ABBILDUNG 85 : Der "Scota" Dolmen in Tanum, Schweden
mit anthropomorphen Männerkopf291
Da die Megalithvölker anthropomorphe und andere eingemeißelte Figuren oft
ineinander verkeilt darstellten, haben wir diesen Stein mit den GraphicsProgramm Paint Shop Pro buchstäblich unter die Lupe genommen. Wir haben
das Originalfoto digital vergrößert und mit einer Reihe von grafischen
Werkzeugen durchleuchtet. Das Ergebnis ist unwiderlegbar und von sicherlich
fast jedem nachvollziehbar, obwohl es eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt,
bevor man Figuren in Stein tatsächlich "lesen" kann. Dieser Stein zeigt eine
Frau mit Kind. Sie trägt ein Kopftuch nach bekannt pharaonischer Art. Auf dem
Kopf sitzen Schlange und Vogel (Falke) als die Symbole der Macht. Sie stellen
die astronomische Himmelsmitte dar. Scota lebt wieder.
291
Foto, Stone-struck <http://web.telia.com/~u31118336/stone_struck/tanum.htm>.
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ABBILDUNG 86 : Tanum Dolmen : DER SCOTA STEIN (vergrößert)
Eingezeichnete Umrisse der anthropomorphen Figuren
Somit wissen wir, dass die Geschichte von Scota - in ihrem Kern - wahr ist.
Damit wissen wir auch, dass zur Zeit der Gründung der pharaonischen
Dynastien frühgeschichtliche Verbindungen zwischen dem Norden und dem
Süden tatsächlich existiert haben - als Faktum, nicht als Theorie.
- 93 -
ABBILDUNG 87 : Tanum Dolmen : DER SCOTA STEIN (vergrößert)
Die anthropomorphen Figuren nur in den Umrissen
Daraus ergeben sich neue Ansätze zur Beantwortung seit langem offener
geschichtlicher Fragen. Danach waren die Seefahrer der Boote von Abydos
womöglich nicht aus Ägypten, sondern möglicherweise aus dem Norden. Die
Bootspetroglyphen in Ägypten wären dann europäischen Ursprungs. Vielleicht
kamen die Scoten aus Balto-Skandinavien, oder wie Bede geschrieben hat, "die
Pikten waren Skythen" (d.h. Skanden).292 Und was hatte Gathelos in Ägypten
zu suchen? Er war - wie wir hier dargestellt haben - möglicherweise unterwegs
mit seiner "Bande" junger Seeleute, um Europa und Afrika zu vermessen.
292
Paul Dunbavin, Picts and Ancient Britons, 3rd Millennium Publishing, Nottingham, 1998.
- 94 -
WER WAREN DIE MEGALITHVÖLKER UND WIE HABEN DIESE VÖLKER
DIE MEGALITHEN TRANSPORTIERT?
Die Archäologen rätseln immer noch über der Herkunft der Megalithvölker. Sie
rätseln auch darüber, wie Menschen der Frühzeit Megalithen transportiert
haben können, obwohl die Antwort buchstäblich in Stein eingemeißelt zu sein
scheint, z.B. in Begby, Borge, Fredrikstad bykommune, Norwegen (Abbildung
88):293
ABBILDUNG 88 : Megalithtransport in der Frühzeit
Begby, Borge, Fredrikstad bykommune, Norwegen
(südlich von Oslo und nördlich von Tanum)
Wie in Felszeichnungen in Begby, Borge, Fredrikstad bykommune, Norwegen,
dargestellt (Abbildung 88) wird, wurden die Megalithen zum Teil mit Booten
transportiert
Wichtig in Abbildung 88 sind auch die mehrfach vorkommenden
Darstellungen einer Art "Zug"-Wagen mit zwei Rädern. Solche Zweirad-Wagen
wurden möglicherweise zum Landtransport der Megalithen verwendet.
293
Anders Hagen, Felsbilder in Norwegen,in Zusammenarbeit mit der Abteilung für
kulturelle Beziehungen mit Ausland im norwegischen Aussenministerium, übersetzt von
Gertrud Brock-Utne, Johan Grundt Tanum Forlag, Oslo, 1969, S. 49, Fotoaufnahme: Ragnar
Utne.
- 95 -
TABELLE 1: Koordinaten von einigen frühgeschichtlichen Orten
Megalithischer Ort
Breitengrad
(Latitude)
Längengrad
(Longitude)
Lascaux, Höhlenmalerei
45°20' N
1°22' O
Strömstad, Schweden
Megalithen
Tanum, Tanumshede,
Schweden (Petroglyphen)
Tanum, Norwegen
58°56' N
11°11' O
58.7167° N
58°43' N
59.033 N
59°2' N
56°28' N
56.466 N
44°7' N
11.333° O
11°19' O
9.967 O
9°58' O
9°56' O
9.933 O
9°50' O
36°53′ N
36.886 N
10° 18′ 0
10.314° O
Dougga (Douga, Thugga)
Dolmen
36°25′ N
36.423° N
9°13′ O
9.220° O
Elles (Eles, Al Las)
35° 57' N
35.949 N
51° 52' N
51.883 N
35° 48' N
35.800° N
9°6' O
9.100 O
8°54' O
8.900 O
5° 54' W
-5.906° W
Wassu, Gambia
35º 18' N
35.4 N
26.15 N
26°8' N
13°41'0"N
6º 3' W
-5.93 W
-10.55 W
10°33 W
14°53'0"W
Banjul, Gambia
13° 27' N
16° 35' W
Meling, Norwegen
Weris, Durbuy, Belgien
59.783 N
50°20' N
5.128 O
5°32' O
Aksum (Axum), Äthiopien
14°7' N
14.124° N
38° 43' O
38.721° O
Sidamo, Äthiopien, Provinz
Harar (Dolmen)
Zabid, Yemen Megaliths
Tanumah (Basra), Iraq
7°50' N
7.850 N
14°12' N
14.1947 N
30°32'N
36°4' O
36.083 O
43°19' O
43.316 O
47°51'O
Kap Spartel, Grotte des
Herkules
35°48′N
35.800556° N -
5°54′W
5.906111° W
Megalithen von Bouar
5°54' bis 6°11' N
15°15' bis 15°31'O
Vitträsk, Finland
Petroglyphen
Gobustan, Baku, Azerbaijan
60°11'30"N
24°30'36"O
40°5' N
49°25" O
Dumat al Jandal
29°49' N
39° 52' O
Rajajil Steine
Mekka (Kaaba)
Nabta Playa
30° N
21°27' N
22°32'N
39° O
39°49' O
30°42'O
Tånum (Taanum),
Dänemark
La Spezia, Italien
Petroglyphen
Karthago (Carthage), Tunis
36.48° N., 10.12° O
Holzhausen - Externsteine
Kap Spartel, Marokko
Mzora, Marokko
Tifariti, West Sahara
- 96 -
Online Quelle:
Map Sources/GeoHack
http://nona.net/features/map/placedetail.
680231/Lascaux/
http://nona.net/features/map/placedetail.
604695/Str%C3%B6mstad/
http://www.fallingrain.com/world/SW/28/
Tanum.html
http://www.fallingrain.com/world/NO/20/
Tanum.html
http://www.fallingrain.com/world/DA/1/a
/T/
http://nona.net/features/map/placedetail.
530528/La%20Spezia/
http://tools.wikimedia.de/~magnus/geo/
geohack.php?params=36_53_12_N_10_1
8_53_E_type:
http://tools.wikimedia.de/~magnus/geo/
geohack.php?params=36_25_24_N_9_13
_13_E_region:TN_type:landmark
http://www.fallingrain.com/world/TS/14/
Elles.html
http://www.fallingrain.com/world/GM/7/H
olzhausenExternsteine.html
http://tools.wikimedia.de/~magnus/geo/
geohack.php?language=de&params=35_
48_2_N_5_54_22_W_type:landmark_regi
on:MA-TNG
http://www.tutiempo.net/Tierra/Marrueco
s/Mzora-MO034960.html
http://www.fallingrain.com/world/WI/0/Ti
fariti.html
http://nona.net/features/map/placedetail.
2213257/Wassu/
http://www.fallingrain.com/world/GA/1/B
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http://maps.google.com/
http://nona.net/features/map/placedetail.
725062/Weris/
http://tools.wikimedia.de/~magnus/geo/
geohack.php?params=14.124_N_38.721_
E_region:ET_type:city
http://www.fallingrain.com/world/ET/8/Si
damo.html
http://www.fallingrain.com/world/YM/8/Z
abid.html
http://www.fallingrain.com/world/IZ/2/a/
T/
http://tools.wikimedia.de/~magnus/geo/
geohack.php?language=de&params=35_
48_2_N_5_54_22_W_type:landmark_regi
on:MA-TNG
http://nona.net/features/map/placedetail.
1732381/Bouar/
http://nona.net/features/map/placedetail.
621556/Vittr%C3%A4sk/
http://nona.net/features/map/placedetail.
1646052/Qobustan/
http://www.fallingrain.com/world/SA/0/D
awmat_al_Jandal.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Mecca
http://sunearthday.nasa.gov/2005/locatio
ns/egypt_stone.htm
DAS TANUM SYSTEM :
EIN GLEICHGEWICHTSSYSTEM DER LANDMASSEN?
ABBILDUNG 89:
Das Zentrum von Afrika als Gleichgewichtspunkt der Erde
"A visibility map of the March 3, 2007, total lunar eclipse. Credit: Fred Espenak, NASA/GSFC."
Als sich die Mondfinsternis vom 3. März 2007 näherte, fiel uns diese Grafik des
NASA-Experten Fred Espenak294 auf.
294
Lunar Eclipse, NASA
<http://science.nasa.gov/headlines/y2007/12feb_lunareclipse.htm>. Die oberste Karte ist von
Fred Espenak, die zwei darunter liegende Karten-Kopien haben wir dann mit dunklen Linien
versehen, um die Landmassen-Verteilung zu zeigen.
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Diese Finsternis war sehr ungewöhnlich, denn sie war von fast allen
bewohnten Gebieten der Erde aus sichtbar. Das ist äußerst selten der Fall.
Das Zentrum der Sichtbarkeit lag nicht weit von Bouar in Zentralafrika
entfernt.
Als wir die Karte der Erde für die Sichtbarkeit der Mondfinsternis betrachteten
(Abbildung 89), sahen wir sofort, dass das Tanum-System die Hauptachsen
für die Verteilung der Landmassen der Erde darstellt.
Ausgehend von Tanum (wenn auch heute der genaue Punkt etwas weiter
nördlich etwa auf der Höhe des Polarkreises liegen dürfte), findet man westlich
und östlich die breiteste Ost-West Ertreckungen der Landmassen der Erde.
In Richtung Westen erstreckt sich Nordamerika bis zur Westgrenze Alaskas
und zur Beringstraße.
In Richtung Osten dehnt sich Asien bis nach Ostsibirien und bis zum
Beringstraße aus.
Die Nord-Süd Achse -- in etwa Tanum (Schweden) - Bouar (Zentralafrika) Kap Agulhas (Südafrika) -- fügt sich in die Verteilung der Landmasse von Nord
nach Süd ein, die auf der y-Achse des Tanum-Systems am längsten ist.
Man addiert die Gesamtlänge Afrikas von Norden nach Süden, von Tunis bis
nach Kapstadt, zu der Nord-Süd-Strecke der Landmasse Europas, die über
Dänemark Richtung Norden nach Tanum verläuft.
Dabei sieht man auf dieser Karte deutlich - wie wir durch die von uns
zugesetzten dunklen Linien zeigen - dass die Landmassen der Erde sich im
Laufe der Erdgeschichte so verteilt haben, dass eine klare, wenn auch
unterschiedliche Landmassen-Symmetrie auszumachen ist. Diese hatte man
vorher, besonders nördlich des Äquators, gar nicht gesehen.
Die Region um Bouar ist nicht nur das Zentrum Afrikas im Tanum-System,
sondern Bouar ist in etwa der Drehpunkt der Landmassen der Erde überhaupt.
Ob das die Menschen der Frühzeit schon gewußt haben?
__________
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