Postkeynesianische Ökonomik Neoklassische Lösung ● Der Arbeitsmarkt bestimmt A*. ● Die Produktionsfunktion bestimmt den Output (YAT) Der Preismechanismus stellt sicher, daß der Output verkauft werden kann: YNE = Y* = YAT. ● IS-MP (1) w/P AAT ANE YAT YAT YNE = YAT Post 2 - 1 Übersicht ● Keynes postuliert, daß der Preismechanismus Angebot und Nachfrage nicht automatisch ausgleicht. ● Wenn die Nachfrage (bei Vollbeschäftigung) zu gering wäre, um das gesamte Angebot (zu Kosten deckenden Preisen) abzusetzen, muß sich das Angebot an die Nachfrage anpassen. 2.IS-MP und Arbeitsmarkt 3.IS-MP und fpf: Eine Schwierigkeit 4.MP und Vermögensmärkte: (Monetär-)keynesianische Lösung Post 2 - 1 2 Post 2 - 1 Arbeitsmarkt ● Arbeitsangebot (notional): diese Mengen möchten diew/P Arbeiterinnen verkaufen, wenn sie (zum jeweiligen Reallohnsatz) genug Nachfrager fänden. Arbeitsnachfrage (not.): So viel Arbeit möchten die Unternehmerinnen einstellen, wenn sie (zu herrschenden Preisen) alles absetzen könnten, was sie herstellen. Post 2 - 1 A Post 2 - 1 4 Keynes: Der Unterschied 1.Arbeitsmarkt: Neoklassische und keynesianische Lösung ● A PF YNE 1 A* 5 Keynesianische Lösung Die Nachfrage bestimmt Y*. ● Die Produktionsfunktion bestimmt die erforderliche Arbeit. Unterhalb der grünen ANE ist die keynesianische ANE bindend. AAT ● YAT ANE Effektive ANE w/P ● YNE = YAT AAT ANE YAT A* A PF A 3 YNE Post 2 - 1 A 6 Keynesianische Arbeitslosigkeit ● ● ● Keynesianisch: ● GG-Output: Nachfrage ==> Angebot (= Output) ● Output / Arbeitsproduktivität = Beschäftigung Neoklassisch: ● Beschäftigung = Vollbeschäftigung ● GG-Output = Arbeitsproduktivität · Beschäftigung Keynesianische Arbeitslosigkeit: ● Vgl. not. AAT – effektive ANE ● N.B.: Kein Verstoß gegen Walras: Es werden Post 2 - 1 unterschiedliche Planarten verglichen !! 7 Postkeynesianische Ökonomik Einpassen des Arbeitsmarktes Die A – Achse muß vertikal und nach unten verlaufen w/P Dann kann die w/P-Achse nur noch horizontal und nach links verlaufen. IS-MP (2) Arbeitsmarkt im IS-MP-Modell Und jetzt noch die Kurven einfügen. AAT ANE Post 2 – 2 1 A Post 2 – 2 IS-MP und Arbeitsmarkt:Übersicht 4 Das Gesamtkunstwerk 1+r ● Etwas Fummelei ● Interpretationen MP ● ● IS neoklassisch: NAIRU w/P post-keynesianisch: zu hohe Zinsen? Y ANE AAT Post 2 – 2 2 IS-MP und ANE ● IS-MP liefert Y ● und Y liefert wieder die Beschäftigung. ● geschickter ist es allerdings, die PF umzuklappen. Bitte beantworten Sie graphisch und verbal: Was geschieht wohl auf dem Arbeitsmarkt IS Y (a) Wenn die Notenbank einen hohen Realzinssatz durchsetzt? (Wenn die MP-kurve sehr hoch verläuft.) PF-1 Post 2 – 2 5 Bitte zeichnen Sie das IS-MP-Modell mit Arbeitsmarkt. MP A Post 2 – 2 Test 1+r A PF-1 A (b) Wenn die MP-Kurve sehr niedrig verläuft? (Wenn die Notenbank einen sehr niedrigen Zins setzt?) Y 3 Post 2 – 2 6 Die neoklassische Lösung ● ● ● Anmerkungen MP zu hoch: ● (not.) ÜA Arbeit ● (Geld-)Löhne fallen <==> Preise fallen ● Notenbank: senke r ● Entscheidend für IS ist der (erwartete reale) Kreditzinssatz, nicht der Geldmarktsatz. ● Der Geldmarktsatz beeinflußt den Kreditzinssatz (Refinanzierungskosten), aber ● MP zu tief: ● (not.) ÜN Arbeit und / oder ÜN Güter ● Preise steigen / Geldlöhne steigen. ● Notenbank: erhöhe r – ● Post 2 – 2 7 MP ● IS w/P ANE Der reale Zinssatz kann steigen, wenn die Inflationserwartungen sinken. ● ==> Der lower bound liegt oberhalb von r = 0 ● In der Krise kann sich das Zinsniveau also von MP entkoppeln. ● Aber: Solange der (nominale) Refinanzierungssatz größer 0 ist, kann die Geldpolitik den Zins immer noch weiter nach unten verschieben. Y NAIRU PF-1 AAT A Post 2 – 2 8 Die post-keynesianische Lösung ● Bisher scheinbar nur: ● Die Notenbank setzt den Zinssatz zu hoch an. ● (Krugmans Hinweis: r kann nicht kleiner Null werden. ● 10 Anmerkungen contd. MP ÜN A Der Zinssatz kann steigen, obwohl der Refinanzierungssatz fällt Post 2 – 2 Neoklassisches IS - MP- GG ÜA A Der Zins reagiert weniger elastisch auf Veränderungen des Refinanzierungssatzes Unsicherheit des Vermögensrückflusses – MP stellt VollbeschäftigungsGG sicher 1+r Bei langfristigen Krediten: Erwartung zukünftiger Refinanzierungskosten ● gilt zwar nur für den Nominalzinssatz. ● Aber in der Krise fallen die Preise ==> eine höhere Inflationsrate steht zum Senken von r nicht zur Verfügung. ) Post 2 – 2 9 Post 2 – 2 11 Postkeynesianische Ökonomik (1+)r und w/p: Die fpf ● ● IS-MP (3) Einen Quadranten haben wir noch !! ● Post 2 – 3 1 fpf: Zusammenhang zwischen w/P und r Höhere Reallohnsätze bedeuten niedrigere Gewinne – und niedrigere Gewinne bedeuten eine niedrigere Profirate. (1+r) und w/P: die fpf ● zurück zu IS-MP ● ● fpf Annahme: fpf verläuft Post 2 – 3 monoton fallend. IS-MP: Ein Problem ● 1+r w/P 4 Die fpf Das neoklassische Gleichgewicht als Sonderfall ● Nehmen Sie an, ein Kaninchen könne mit 0,1 Kaninchen und 0,2 Arbeit hergestellt werden. ● K = 0,2 A + 0,1 K. ● - Arbeit kostet Lohn (w), - der Preis von Kaninchen ist p und - das eingesetzte Kapital (Input-Kaninchen mal Preis) muß mit r verzinst werden. ==> ● p = 0,2 · w + 0,1 · p · (1+r) ● Es interessiert nur der Reallohnsatz = durch p teilen: 1 = 0,2 · w/p + 0,1 · (1+r) Wenn die IS-Kurve nicht läuft, wie sie soll ... Post 2 – 3 2 Post 2 – 3 5 Test Einen Quadranten hätten wir noch ... 1+r ● 1 = 0,2 · w/p + 0,1 · (1+r) MP ● IS ● Bitte berechnen Sie 1+r für Reallohnsätze von 2 und 5 und zeichnen Sie die fpf. ● (Tipp: Im Beispiel liegt eine Geradengleichung vor.) w/P Y ANE AAT PF-1 A Post 2 – 3 3 Post 2 – 3 6 Erweiterung um die fpf ● Das Dilemma ● Im Beispiel würde ● MP1 den Reallohnsatz bei Vollbeschäftigung erlauben. Das Arbeitsmarktgleichgewicht bestimmt ● Y* (über Vollbeschäftigung mal Produktivität) ● und zugleich: ● 1+r über den Vollbeschäftigungslohnsatz (w/P)* und die fpf. ● ● Post 2 – 3 Bei MP2 erlaubt die Nachfrage Vollbeschäftigung. ● ● 7 Dann reicht aber die Nachfrage nicht für Vollbeschäftigung. Dann ist aber (w/P) < (w/P)* ==> Die Unternehmen machen Extragewinne und bieten die Geldlöhne hoch. ==> Inflation. Beides gleichzeitig geht nicht. Post 2 – 3 Das kann gut gehen .... 10 Das neoklassische GG als Sonderfall 1+r fpf Das neoklassische Gleichgewicht ist also nur für eine Teilmenge von IS-Kurven erreichbar: für die Kurven, die durch ?? laufen. ● Die IS-Kurve kann nicht höher verlaufen – denn dann würden die Menschen planen, mehr als ihr Vollbeschäftigungseinkommen auszugeben. (Widerspruch zur Annahme, daß Güter durch Tausch übertragen werden.) ● Aber sie können planen, weniger auszugeben. (Keynes, Bananen-Parabel.) MP 1+r* IS w/P ● (w/P)* Y* Y ANE A* PF-1 AAT A Post 2 – 3 8 ... muß aber nicht 1+r ??? fpf MP1 MP2 w/P IS Y ANE AAT PF-1 A Post 2 – 3 9 Post 2 – 3 11 Postkeynesianische Ökonomik Schwierigkeiten Vermögensmärkte und Zins (4) Post 2 - 4 ● Das Konzept verlangt eine exogene Geldmenge. ● Die Refinanzierungskosten (der Banken) sind begrenzt duch den Notenbankzinssatz. ● Der Notenbankzinssatz bleibt unerklärt: Wenn die Leute so viel Geld wollen, warum druckt die Zentralbank dann nicht mehr? ● Stagflation läßt sich nicht erklären: Warum steigen die Preise (fällt der Preis des Geldes), wenn die Geldnachfrage zu hoch ist? 1 Post 2 - 4 Übersicht ● Keynes Konzept ● Schwierigkeiten ● Ein Gegenvorschlag Post 2 - 4 Ein Gegenvorschlag ● Geldvermögen ist die Gegenbuchung zur Kreditvergabe (in der gleichen Bilanz). ● (Die Gegenbuchung zu einem Kredit sind Schulden – in der Bilanz von jemand anders ) ● Eine reale Kreditexpansion ist nur möglich, wenn die Vermögenseigentümer bereit sind, dieses zusätzliche Vermögen in ihr Portfolio zu nehmen, andernfalls verpufft es inflationär. ● Liquiditätspräferenz nicht als Preis für den Verzicht auf Geldhaltung, sondern als Preis für 2-4 die Geldhaltung in derPosteigenen Währung. 2 Keynes ● ● ● ● 5 Portfoliokalkül Liquiditätspräferenz: Der Preis für den Verzicht auf Geldhaltung. (GT; Kapitel 17) Die Liquiditätspräferenz bestimmt den Kreditzinssatz Der Kreditzinssatz bestimmt die Profitrate. (GT; Kapitel 15: Knapp gehaltenes Geld hält Kapital knapp.) ● Geldvermögen muß gehalten werden: ● α = €/V ● € = in € denominiertes Vermögen ● V = € + P · SV Vermögen in € und anderen Anlageformen (in der geschlossenen VW = Sachvermögen.) ● ==> Die Vermögensmärkte geben r vor, Y resultiert. Post 2 - 4 4 ● 3 (d α / d rV) > 0 Steigt rV kann, gegeben SV, das reale Kreditvolumen in € steigen. Post 2 - 4 6 Geldpolitik Vermögensmarkt und IS-MP 1+rZB ● ● rZB – Refinanzierungssatz der Notenbank. (marginale) Refinanzierungskosten der Banken €NE 1+r MP2 €AT 1+rZB* Einerseits: dKr/ rZB < 0 ==> Steigt rZB sinkt das Geldvermögensangebot MP fpf +ρ IS w/P (w/P)* Y* € NE ● A Andererseits: Wirkung auf Vermögenszinssatz: rV = rZB. PF-1 AAT ==> Steigt rZB steigt Geldvermögensnachfrage A A Post 2 - 4 7 Post 2 - 4 Zentralbank ● ● Der Refinanzierungssatz muß ein Gleichgewicht von Geldvermögensangebot (= Kreditvolumen) und Nachfrage sicherstellen. (1+)rZB 10 w/P und Kapitalkonkurrenz Vermögensmarkt ● €NE r* Die Zentralbank exekutiert das Vermögensmarktgleichgewicht. €AT Die Unternehmen könnten auch für einen niedrigeren Reallohnsatz genug Arbeit bekommen. ● Warum ist w/P* ein GG? ● w/P < w/P* ==> r liegt über Refinanzierungskosten. ● => Anreiz zu Markteintritten ● ==> YAT steigt stärker als YNE ● P fällt, w/P steigt. 1+r Extragewinne 1+r* w/P1 w/P* w/P € Post 2 - 4 8 Marktzinssatz ● Kreditzinssatz = Refinanzierungskosten der Banken + Risikoprämie (ρ) ● Weitere Komponenten denkbar (Fristigkeit, Liquiditätsgrad ...), aber hier nicht wichtig. ● ● Y A* ==> 1 + r = 1 + rZB + ρ Post 2 - 4 9 Post 2 - 4 11