Armin Wegner und Falk Brockmann Mikrobiologie 1. Sem. Bioingenieurswesen Februar 04 Mikrobiologie Wichtigste Fakten und Komponenten der prokaryotischen Zelle: • • • • • • • • • • • • • Kein Zellkern, aber Kernäquivalent (Nukloid) in spezieller Kernregion (chromosomale DNA) Plasmide: extrachromosomale DNA-Elemente, vermehrungsfähig, keine Viren oder Viroide. Plasmidübertragung per Sexpili. Eigenschaften von Plasmiden z.B.: Resistenzplasmide (R. gegen Antibiotika, Schwermetalle, nicht Viren); Degradative Plasmide (Abbau ungewöhnlicher Stoffe wie Aromaten, Schadstoffe, Xenobiotika – Abbaueigenschaften die nicht im Primärstoffwechsel sind) Einzige Organellen: Ribosomen (70S bei Eubakterien, also kleiner als bei Eukaryoten) Viele Bakterien können Sporen bilden (Überdauerungsorgane im Cytoplasma) Vermehrung durch Zweiteilung (keine Mitose/Meiose etc.) Zellwand aus Peptidoglucan (Murein) Gram-Negative Bakterien, wie z. B. "E. coli" haben zusätzlich zur Zytoplasmamembran und der Zellwand noch eine äußere Membran Gram-positiv: Kokken; Gram-negativ: Stäbchen Die gram-positiven sind etwa 500 A° dick und bestehen aus ca. 20 Schichten von Peptidoglycanen, die ein Zuckergerüst enthalten, dessen Synthese durch Penicillin gehemmt wird. Penicillin verhindert damit die Vermehrung grampositiver Bakterien. (Aufbau). Nur gram-positive bilden Sporen! Die gram-negativen Zellwände haben eine dünnere Peptidoglycanschicht, dafür aber eine weitere Schicht, die aus Lipiden, Proteinen und Lipopolysacchariden besteht. Die Untereinheiten der Zellwand, das N-Acetylglucosamin und die NAcetylmuraminsäure werden durch Beta-glykosidische Bindungen zu langen alternierenden Ketten verknüpft Sporenbildung (ausgelöst durch Hungersignale): o Endosporen entstehen im Inneren der Zellmembran; resistent gegen Hitze (80-100°C), Austrocknung, Strahlung und chem. Einflüsse. o Exosporen (Cysten) entstehen durch Knospung der Mutterzelle (selten!); resistent gegen Austrocknung, Strahlung und mechan. Beanspruchung, nicht gegen Hitze Extrazelluläre Matrix („Glycocalyx“) S.86: Angeheftet an Zellwand, Polysaccharide und/oder Polypeptide. o Dick und fest an Zellwand haftend: Kapsel o Desorganisiert und schwach anhaftend: Schleimhülle o Funktion: Anheftung an Oberflächen, antiphagozytisch, antigenisch, Schutz vor Austrocknung Fortbewegung durch Flagellen (Geißeln): Monopolar monotrich (eine Geißel an einer Seite), bipolar (amphitrich), monopolar polytrich (mehrere Geißeln an einer Seite), peritrich (mehrere Geißeln rund herum) • • • Geißel besteht aus Filament, Haken und Stab Bewegt sich wie eine Schiffsschraube gegen den Uhrzeigersinn Häufigkeit des Taumelns nimmt bei steigender Lockstoffkonzentration ab, dadurch bewegt sich das B. auf den Stoff zu Taxien: • Chemotaxis (Erkennung von chemischen Signalen) Armin Wegner und Falk Brockmann Mikrobiologie 1. Sem. Bioingenieurswesen • • • Februar 04 Phototaxis (Erkennung von Licht) Aerotaxis (Sauerstoffgehalt) Magnetotaxis (Erdmagnetfeld) Aufbau und Transportsystem in der semipermeablen Zellwand: • Passive Diffusion o Ohne Transportprotein o Unspezifisch o Energieunabhängig o Folgt einem Konzentrationsgradienten • Erleichterte Diffusion o Braucht ein Transportprotein o Spezifisch o Folgt einem Konzentrationsgradienten o Energieunabhängig • Gruppentranslokation o Sehr spezifisch o Transportprotein wird gebraucht o Meist energieabhängig o Verändert während des Transports die Struktur des Moleküls • Aktiver Transport o Braucht Energie (ATP) für Transportprotein („molekulare Pumpe“) o Außerordentlich spezifisch o Völlig Konzentrationsunabhängig Taxonomie: • 3 Domänen: o Eukaryoten (Tiere, Pflanzen, Pilze) o (Eu-)Bakterien (ca. 10 Stämme) Gram-positive Cyanobakterien Purpur-Bakterien … o Archaebakterien (3 Stämme) Halophile (salzliebende) Thermoacidophile (heiß-sauer) Methanbildner (Nanoarchaeum equitans) • Morphologische Gruppen von Bakterien o Kokken (runde): Mikrokokken, Staphylokokken, Streptokokken, Diplokokken (semmelförmige und lanzettförmige) o Stäbchen: in Länge und dicke variable Stäbchen, Sporenbildner, fusiforme Stäbchen o Spirillen (Spiralförmige): Bacteriophagen: Armin Wegner und Falk Brockmann Mikrobiologie 1. Sem. Bioingenieurswesen • • • • Februar 04 Phagen, welche sowohl eine lytische als auch eine lysogene Infektion machen können, werden als temperente Phagen bezeichnet. Ein Lytischer Zyklus beginnt immer nach einem lysogenem Zyklus. Auslöser kann z.B. UV-Licht sein, dann beginnt die Transkription des eingebauten Phagengenoms. Virulente Phagen vermehren sich sofort in der Wirtszelle Adsorption, Penetration, Injektion, Vermehrung, Reife, Lyse Zellorganellen der Eukaryotischen Zelle: • • • • • • • • • • • • Zellkern: Von poröser Doppelmembran umgeben, die aus Lipiddoppelschichten bestehen, Ribosomenherstellung im Kern Cytoplasma: Sehr konzentrierte Proteinlösung, die Salze enthält Mitochondrien: „Kraftwerke“ für Zellatmung, Umwandlung von Nahrungsstoffen wie Kohlenhydrate, Fette, etc. ATP-Synthese über H+-Gradient; Zwei Membranen, innere als Isolator um elektrochemischen Gradienten aufzubauen; eigene DANNMoleküle für mitochondriale Proteine Chloroplasten: Energieproduzierende Organellen; Photosynthese Endoplasmatische Retikulum: Membranlabyrinth; Transportsystem i. d. Zelle; raues ER (mit Ribosomen behaftet): Produktion u. Transport v. Zellinhaltsstoffen Ribosomen: Ort d. Proteinsynthese, keine Membran, mit mRNA werden aus Aminosäuren Proteine synthetisiert Golgi-Apparat: „Dictyosomen und Golgi-Vesikel“ G-Vesikel wandern z.B. von ER zur Zellmembran (Abfallstoffe ausschütten), schnüren sich von den Dictyosomen ab Lysosomen: Werden am Golgi-Apparat gebildet, transportieren hydrolytische Enzyme Cytoskelett: Besteht aus Netzwerk von Filamenten; Stabilisiert die Zelle; Hält d. versch. Kompartimente an d. richtigen Stelle Vakuolen: Wassergefüllt, lagern z.B. Nähr- oder Abwehrstoffe, können Wasserdruck regulieren Zellmembran: o Ermöglicht kontrollierte Stoffwechselvorgänge o Aus Phospholipiden aufgebaut (Lipiddoppelschicht) o Proteine sind eingelagert o Amphipathische Eigenschaften durch hydrophoben Schwanz und hydrophilen Kopf der Lipide o Membranlipide sind fluid (können sich i. d. Doppelschicht frei bewegen) o Wichtigster Faktor: Art und Länge der Fettsäuren o Nur sehr kleine (O2, N2, CO2, NH3 und andere Gase) ungeladene Moleküle und Wasser (!) können hindurch Diauxie!! Lernen!! http://www.google.de/search?q=cache:SZxaAIFCQ_MJ:www.geminibremen.de/frames/mta/fragen/mikrobiofr.pdf+exotoxine+endotoxine&hl=de&lr=lang_de&ie=UTF-8