Erdbeben und Vulkanismus in Südwestdeutschland

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Der Erdgeschichte im Heimatraum auf der Spur
- Schülerbuch Seiten 346 und 347
Erdbeben und Vulkanismus in Südwestdeutschland
Intentionen
Die Schülerinnen und Schüler sollen …
– erkennen, dass auch in Baden-Württemberg magmatische Vorgänge ablaufen.
– die Spuren der magmatischen Vorgänge verorten können.
– die magmatischen Vorgänge verstehen.
Sachinformationen
Wie die gesamte Erdoberfläche ist auch Südwestdeutschland magmatisch geprägt. Vulkangebiete, Grabenbrüche
und Erdbeben zeugen davon.
Der Vulkanismus ist hier zurzeit ruhig, was aber nicht
„beendet“ heißen darf. Auch die Grabenbrüche gehen
nur unmerklich weiter.
Lediglich die Bewegungen der Bruchschollen zeigen uns
immer wieder, dass die magmatische Tätigkeit noch immer existiert. Zahlreiche – zum Glück nur schwächere –
Erdbeben schrecken uns in unregelmäßigen Abständen
immer wieder auf. Der gefährdetste Bereich ist der Zollerngraben (Albstadt/Hechingen), aber auch der südliche
Rheingraben (Lörrach/Basel) weist einen hohen Gefährdungsgrad aus.
Zurückzuführen sind diese Erdbeben auf die Bewegungen von vier Plattenteilen. Die aus Norden und Süden
kommenden Blöcke bewegen sich aufeinander zu und
drücken den westlichen und östlichen Block zurück. Diese Verschiebungen lösen an den Rändern die Beben aus.
An diesen Rändern liegen auch die „alten“ Vulkane.
Kräfte, die auf die
Erdkruste einwirken
Vulkangebiete
Erdbebenzone
Brabanter Zone
Rheinische Zone
Bruchlinien
Verschiebungen
Unterrichtsvorschlag
Unterrichtsphase
Inhaltlicher Schwerpunkt
Methodisches Vorgehen/Sozialform Medien/Materialien
Einstieg
Erdbeben
LV: Vorkommen und Schäden
einiger Vorfälle darstellen
Erarbeitung I
Erdbebenzone, Plattenbewegungen
EA: Plattenbewegungen und
Erdbeben erarbeiten
Erarbeitung II
Vulkane und Grabenbrüche
GA: Grabenbrüche und
Vulkanismus darstellen
Ergebnissicherung
TERRA CD-ROM EWG 3/4
Baden-Württemberg Realschule ISBN 3-623-25888-1
SB S. 347, M3
SV: Präsentation und Korrekturen
241
© Klett-Perthes Verlag GmbH, Gotha 2005.
Der Erdgeschichte im Heimatraum auf der Spur
- Schülerbuch Seiten 346 und 347
Hinweise zum Unterricht
Da die Erdbeben die einzigen erlebbaren magmatischen
Vorgänge sind, empfiehlt es sich, damit die Überlegungen zu beginnen.
Durch Kenntnisse aus vorhergehenden Einheiten müssten die Schülerinnen und Schüler hier die Zusammenhänge und Abläufe selbst rekonstruieren können. Lediglich die Plattenlage muss vorgegeben werden.
Die Tätigkeit der Plattenränder lässt den Schluss zu, dass
auch Vulkane und Grabenbrüche in Baden-Württemberg
vorzufinden sind.
Die Themen Grabenbruch und Vulkanismus werden
über Fotos dargestellt werden müssen, die Verortung
kann dann wieder durch die Schülerinnen und Schüler
in Eigenarbeit geschehen. Hierzu kann die Karte M4 im
Schülerbuch auf S. 347 eingesetzt werden.
Lösung der Aufgaben
Aufgabe 3a
Vulkangebiete in Baden-Württemberg:
Kaiserstuhl, Hegau, Schwäbische Alb, Kraichgau, Odenwald;
weitere Vulkangebiete in Deutschland:
Eifel, Westerwald, Vogelsberg, Rhön, Oberlausitz.
Aufgabe 3b
Thermalbäder durch erwärmtes Tiefenwasser, Erdwärme
zur Wärmegewinnung und Stromerzeugung, Landwirtschaft in den nährstoffreichen Tuffflächen.
Tipps
– Wirtschaftsministerium Stuttgart:
Broschüre Erdbebensicheres Bauen 1995
– Informationen aus dem Internet zu Erbebenvorkommen, deren Stärke und verursachte Schäden.
– Folienvorlage AB108
– Folienvorlage AB109
Aufgabe 1
Die Ablagerungen unseres Gebietes erfolgten gleichmäßig und regelmäßig. Da es sich bei der letzten Schicht,
dem Jura, um eine Meeresablagerung gehandelt hat, war
die Schichtung auch einigermaßen eben.
Im Bereich der Oberrheinischen Tiefebene hat sich durch
magmatische Tätigkeit eine Aufwölbung ergeben, da in
diesem Bereich aus tief gehenden Spalten durch die Konvektionsströmung bewegte Magmaströmung aufstieg.
Die Spalten führten schließlich auch zu Rissen in der
Oberfläche. Die so entstandenen Schollen sanken sehr
langsam und bruchstückweise ab, so dass sich ein Grabenbruch bildete. Durch die vorhandenen Spalten stieg
die Magma weiter auf. An einzelnen Stellen (Kaiserstuhl)
durchbrach sie sogar die Oberfläche und erstarrte als Vulkankegel.
Die Flüsse der Hochflächen flossen jetzt über den Steilabfall mit großer Erosionskraft in den Grabenbruch. Die
mitgeführten Erosionssedimente lagerten sich im Graben ab und überdeckten schließlich die abgesunkenen
Schollen.
Aufgabe 2
Hierbei handelt es sich um einen „embryonalen Vulkanismus“ der bereits wieder in seiner vulkanischen Anfangsphase endete. Echte magmatische Ausbrüche gab
es nicht, seine Erscheinungen beschränkten sich auf Gasexplosionen. Die meisten der über 350 Eruptionspunkte
liegt in der direkten Umgebung von Urach.
Die aufsteigenden Gase explodierten unter Druck, durchschlugen das Deckgebirge und führten zur Bildung von
Sprengtrichtern (z. B. Randecker Maar). Die Schlote wurden mit nachströmendem Magma (Basalt) und Schlottuff gefüllt. Tuff ist durch Hitze zerbröckeltes, poröses
Gestein, das sich im Schlot wieder verfestigt.
TERRA CD-ROM EWG 3/4
Baden-Württemberg Realschule ISBN 3-623-25888-1
242
© Klett-Perthes Verlag GmbH, Gotha 2005.
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