Die Theatergruppe des Gymnasium Christian-Ernestinum präsentiert: die physiker Friedrich Dürrenmatt die physiker Friedrich Dürrenmatt Anzeige Schmidt&Buchta Die Theatergruppe des Gymnasium Christian-Ernestinum präsentiert am 4. und 5. Juli im Kleinen Haus der Stadthalle Bayreuth: die physiker Friedrich Dürrenmatt Besetzungsliste 2 3 1 4 5 8 6 9 7 10 11 12 14 13 16 15 17 18 die physiker Friedrich Dürrenmatt 1 Johann Wilhelm Möbius, Patient Frédéric Toussaint 13 M cArthur, Pfleger Jonas Schell 2 Lina Rose, Möbius’ Exfrau Zorah Beuschel 14 M urillo, Pfleger Jasper Drewes 3 Oskar Rose, Missionar Sebastian Lau 15 R icarda Voss, Kriminalinspektorin Stephanie Kasch 4 Adolf-Friedrich Martina Kasch 16 G uhl, Polizist Johannes Hüsam 5 Wilfried-Kaspar Clarissa Hamann 17 B locher, Polizist Johannes Bauer 6 Jörg-Lukas Cosima Schynoll 18 G erichstmediziner Matthias Thamm 7 Herbert Georg Beutler, gen. Newton, Patient Sebastian Lau 8 Ernst Heinrich Ernesti, gen. Einstein, Patient Selina Schmidek Regie: Christian Plätzer 9 Frl. Dr. Mathilde von Zahnd, Irrenärztin Ina Medick Souffleuse: Technik: 10 Marta Boll, Oberschwester Franziska Popp Maske: Janina Werner Theresa Marr, Ina Medick Kostüme: Elfriede Roider Bühnenbild: Carla Schmidhuber 11 M onika Stettler, Krankenschwester Katharina Ströle 12 U we Sievers, Oberpfleger Jonas Tenzler Theresa Marr Philipp Schneider Josef Kynast Friedrich Dürrenmatt - Leben und Werk Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen, einem Dorf im Schweizer Kanton Bern, geboren. Sein Vater war protestantischer Pfarrer des Dorfes. 1935 zog die Familie nach Bern um. Friedrich Dürrenmatt besuchte zunächst das Berner Freie Gymnasium, dann das Humboldtianum, wo er 1941 die Maturitätsprüfung ablegte. Er war kein besonders guter Schüler und bezeichnete selbst seine Schulzeit als die ‚übelste’ seines Lebens. Die Schule wechselte er, weil ihm der Unterricht nicht gefiel, er schlechte Noten hatte und durch sein Verhalten bei den Lehrern aneckte. Noch in Konolfingen begann er zu malen und zu zeichnen, eine Neigung, die er sein Leben lang verspüren sollte. Er illustrierte später manche seiner Stücke, verfasste Skizzen, zum Teil ganze Bühnenbilder. Trotzdem begann er im Jahr 1941 Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik zu studieren, zunächst in Zürich, aber schon nach einem Semester in Bern. Er hatte es mit dem Studium nicht besonders eilig und entschied sich wohl schon 1943, nicht die akademische, sondern die schriftstellerische Laufbahn einzuschlagen. Sein erstes veröffentlichtes Stück entstand 1945/46: Es steht geschrieben. 1947 fand die Uraufführung statt. 1947 heiratete er die Schauspielerin Lotti Geissler. Die ersten Jahre als freier Schriftsteller bis 1952 waren finanziell schwierig für Dürrenmatt und seine bald fünfköpfige Familie. Dann besserte sich die finanzielle Situation, besonders wegen der Aufträge von deutschen Rundfunkanstalten, aufgrund derer einige Hörspiele entstanden. die physiker Friedrich Dürrenmatt Weltweiten Erfolg erzielte er mit seiner Komödie Der Besuch der alten Dame. Die Physiker wurden zum erfolgreichsten Theaterstück des gesellschaftskritischen Autors. Die Idee zu dieser Komödie hatte er im Jahr 1959 bei einem Kuraufenthalt in Vulpera nach der Lektüre des Sachbuches ‚Heller als 1000 Sonnen’, das die Entstehung der Atombombe thematisiert. Die Uraufführung fand 1962 im Schauspielhaus Zürich statt, mit Therese Giehse in der Rolle der Irrenärztin. Schnell avancierten Die Physiker zu einem der am meisten gespielten Stücke und wurden somit zu einem ‚modernen Klassiker’. Dürrenmatt erhielt etliche Preise für sein Schaffen, zum Beispiel 1959 den Mannheimer Schillerpreis, 1960 den Grossen Preis der Schweizerischen Schillerstiftung und 1977 die Buber-Rosenzweig-Medaille in Frankfurt, außerdem erhielt er den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur und den Georg-Büchner-Preis. 1969 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Temple University in Philadelphia verliehen und er erhielt Ehrendoktorate in Jerusalem und Nizza. Im Jahr 1983 starb seine Frau Lotti. Dürrenmatt heiratete 1984 die Schauspielerin, Filmemacherin und Journalistin Charlotte Kerr. Zusammen brachten sie den Film Porträt eines Planeten und das Theaterstück Rollenspiele heraus. Am 14. Dezember 1990 starb Friedrich Dürrenmatt in Neuchatel. 21 Punkte zu den „Physikern“ von Friedrich Dürrenmatt 1.Ich gehe nicht von einer These, sondern von einer Geschichte aus. 2. Geht man von einer Geschichte aus, 10.Eine solche Geschichte ist zwar grotesk, aber nicht absurd (sinnwidrig). 11. Sie ist paradox. muss sie zu Ende gedacht werden. 12.Ebensowenig wie die Logiker können die 3.Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, Dramatiker das Paradoxe vermeiden. wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat. 13.Ebensowenig wie die Logiker können die Physiker das Paradoxe vermeiden. 4.Die schlimmstmögliche Wendung ist noch voraussehbar. Sie tritt durch Zufall ein. 14.Ein Drama über die Physiker muss paradox sein. 5.Die Kunst eines Dramatikers besteht darin, den Zufall möglichst wirksam einzusetzen. 15.Es kann nicht den Inhalt der Physik zum Ziele haben, sondern nur ihre Auswirkungen. 6.Träger einer dramatischen Handlung sind Menschen. 16.Der Inhalt der Physik geht die Physiker an, die Auswirkung alle Menschen. 7. Der Zufall einer dramatischen Handlung besteht darin, wann und wo wer zufällig 17. Was alle angeht, können nur alle lösen. wem begegnet. 18.Jeder Versuch des Einzelnen, für sich zu 8. Je planmäßiger Menschen vorgehen, desto lösen, was alle angeht, muss scheitern. wirksamer vermag sie der Zufall zu treffen. 19. Im Paradoxen erscheint die Wirklichkeit. 9.Planmäßig vorgehende Menschen wollen ein bestimmtes Ziel erreichen. Der Zufall trifft sie dann am schlimmsten, 20. Wer dem Paradoxen gegenübersteht, setzt sich der Wirklichkeit aus. wenn sie durch ihn das Gegenteil ihres Ziels erreichen: Das, was sie befürchteten, was sie zu vermeiden suchten (z.B. Ödipus). 21.Die Dramatik kann den Zuschauer überlisten, sich der Wirklichkeit auszusetzen, aber nicht zwingen, ihr standzuhalten oder sie gar zu bewältigen. die physiker Kurzcharakteristiken der Personen Friedrich Dürrenmatt Johann Wilhelm Möbius Ein Physiker, 40 Jahre alt, der mehrere große Entdeckungen gemacht hat. Da er sich der Folgen seiner Erfindungen bewusst ist und die Verantwortung dafür übernehmen will, stellt er sich verrückt, um die Menschheit nicht zu gefährden. Sehr bald befindet er sich daher im Irrenhaus. Er gibt beispielsweise vor, seine Erfindungen von König Salomo offenbart zu bekommen. Außerdem gibt Möbius bei einem Abschiedsbesuch seiner Ex-Frau Lina vor, sie und die drei gemeinsamen Buben nicht zu erkennen. Wie sehr Möbius sich zur Rettung der Menschheit aufopfert, wird auch in der Szene mit Schwester Monika, die er eigentlich liebt, deutlich. Ernst Heinrich Ernesti, genannt Einstein, eigentlich Joseph Eisler Der dritte der drei angeblich «verrückten» Physiker. Auch er ist eigentlich Agent und repräsentiert einen anderen großen Machtblock. Auch er bespitzelte Möbius und will mit ihm fliehen. Er gibt zu, dass der Wissenschaftler in seinem System ebenfalls nicht frei ist und keine Möglichkeit der Einflussnahme auf die politische Obrigkeit hat. Er kann daher als Wissenschaftler keine Garantie für die Verwendung der wissenschaftlichen Ergebnisse geben. Letztlich schiebt er die Verantwortung also auf die politischen Machthaber ab. Herbert Georg Beutler, genannt Newton, Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd eigentlich Alec Jasper Kilton Die 55 Jahre alte bucklige Irrenärztin – eine Ein weiterer der drei Physiker, die im Sanatorium betreut werden. Es stellt sich heraus, dass er nicht verrückt, sondern ein Agent eines Geheimdiensts ist. Um Möbius bespitzeln zu können, musste er extra Deutsch lernen und sich verrückt stellen. Er versucht Möbius zu überreden, für die Landesverteidigung seines Staates zu arbeiten, verspricht ihm den Nobelpreis und mahnt ihn an die Pflicht, seine Entdeckungen der Menschheit zu übergeben. EineVerantwortung des Wissenschaftlers für seine Entdeckungen lehnt er ab, stattdessen schiebt er die Verantwortung «den Menschen» zu. alte Jungfer – ist Besitzerin des Sanatoriums und das letzte Mitglied einer alten Adelsdynastie von reichen bedeutenden Irren. Sie gilt als die einzig normale Person ihrer Familie und eine großzügige, menschliche Ärztin. Am Schluss fällt jedoch diese Charakterfassade als scheinbar sorgsame und mütterliche Samariterin und ihre wahre Identität zeigt sich. Historischer Hintergrund Die Veröffentlichung der ‚Physiker‘ fällt in historisch brisante Zeiten. 1962 erreichte der Ost-West-Konflikt seinen Höhepunkt mit der Kubakrise. Der Revolutionär Fidel Castro hatte die Macht in Kuba übernommen und der Versuch der USA, ihn durch einen Gegenputsch zu beseitigen, war gescheitert. Als Castro den Plan der Sowjetunion billigte, Atomraketen auf Kuba aufzustellen, drohte die Situation zu eskalieren: Der damalige US-Präsident John F. Kennedy wollte das unter keinen Umständen hinnehmen und ordnete eine Blockade der Insel an. Außerdem versicherte er, dass die US-Marine jedes Schiff versenken werde, das sich Kuba mit Waffen an Bord nähern würde. In letzter Minute lenkte die sowjetische Führung doch noch ein, damit eine militärische Konfrontation unterblieb. Diese Krise im Herbst 1962 war nur der Höhepunkt einer dramatischen Entwicklung des ‚Kalten Krieg’ zwischen Ost und West, der bald nach dem Ende des zweiten Weltkriegs begonnen hatte: 1948/49: Während der ‚Berliner Blockade’ sperrt die sowjetische Besatzungsmacht die Verbindungswege zu Wasser und zu Land zwischen Westberlin und Ostdeutschland. 1950-53: Im Koreakrieg kämpfen amerikanische Truppen unter UN-Flagge gegen Nordkorea. Als die Volksrepublik China eingreift, erwägen US-Militärs den Einsatz von Atomwaffen. Es bleibt beim Erwägen. 1960: Über der Sowjetunion wird ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug abgeschossen, die Sowjetunion interpretiert den Spionageflug als Bestätigung für einen geplanten USAngriff. die physiker Friedrich Dürrenmatt 1961: Am 13. August wird die Berliner Mauer gebaut, die bis 1989 die Stadt in einen Ostund einen Westteil spaltet. Über dem Testgebiet Nowaja Semlja im Norden der Sowjetunion wird am 30.Oktober die größte Wasserstoffbombe aller Zeiten gezündet. 12x�in�Deutschland per�Software-Update im�Knoll-Gebäude Hotline�09�21-150�854�006 www.mehrleistung.de Verantwortung des Wissenschaftlers Heinar Kipphardt: In der Sache J. Robert Oppenheimer J. Robert Oppenheimer, der ‚Vater der Atombombe’ Wir haben die Arbeit des Teufels getan, und wir kehren wurde 1954 vor einen Ausschuss der Atomener- nun zu unseren wirklichen Aufgaben zurück. Vor ein giekommission gestellt, der ihm nach Prüfung der paar Tagen hat mir Rabi erzählt, dass er sich wieder Sachlage die Sicherheitsgarantie entzog, d.h. Oppen- ausschließlich der Forschung widmen wolle.Wir können heimer durfte nicht mehr an geheimen Projekten nichts Besseres tun, als die Welt an diesen wenigen Stellen mitarbeiten. Heinar Kipphardt hat das zu einem offen zu halten, die offen zu halten sind. Theaterstück verarbeitet, er legt Oppenheimer folgende Sätze als Schlusswort in den Mund: Indem ich über mich, einen Physiker in unserer Zeit, nachdachte, begann ich mich zu fragen, ob nicht tatsächlich so etwa stattgefunden hat wie Gedankenverrat, eine Kategorie, die Mr. Robb hier einzuführen empfahl.Wenn ich denke, dass es uns eine geläufige Tatsache geworden ist, dass auch die Grundlagenforschung in der Physik heute die höchste Geheimnisstufe hat, dass unsere Laboratorien von den staatlichen Instanzen bezahlt und wie Kriegsobjekte bewacht werden, wenn ich denke, was im gleichen Fall aus den Ideen des Kopernikus oder den Entdeckungen Newtons geworden wäre, dann frage ich mich, ob wir den Geist der Wissenschaft nicht wirklich verraten haben, als wir unsere Forschungsarbeiten den Militärs überließen, TopZinsen jetzt sichern Zins-Plus mit täglicher Verfügbarkeit ab 10.000 EUR – 3,6 % p.a.* Festgeld – Laufzeit 1 Jahr ab 10.000 EUR – 3,8 % p.a.* *Stand 30.05.07 – Diese Konditionen können sich ohne vorherige Ankündigung auch kurzfristig ändern. ohne an die Folgen zu denken. (…) Wir haben die besten Jahre unseres Lebens damit verbracht, immer perfektere Zerstörungsmittel zu finden, wir haben die Arbeit des Militärs getan, und ich habe in den Eingeweiden das Gefühl, dass dies falsch war. Obzwar ich die Entscheidung der Mehrheit dieses Ausschusses anfechten werde, will ich fernerhin an Kriegsprojekten nicht arbeiten, wie immer die angestrebte Revision ausfallen mag. AXA Hauptvertretung Ralf Meyer Armin-Nass-Straße 42 96465 Neustadt Tel.: 0 95 68/89 77 92 Fax: 0 95 68/89 77 93 E-Mail: [email protected] die physiker Friedrich Dürrenmatt Dürrenmatts Ähnlich wie Bertolt Brecht (1898-1956), dessen Theorien zum epischen Theater Dürrenmatt studierte, wollte er beim Zuschauer Distanz zum Geschehen auf der Bühne erzeugen. Der Zuschauer soll nicht weiter die Rolle eines passiven Konsumenten innehaben. Er soll zum eigenständigen Nachdenken angeregt werden. Dazu bevorzugte Dürrenmatt das Stilmittel der Verfremdung, d.h. allgemein Anerkanntes wird hinterfragt, die Widersprüchlichkeit gesellschaftlicher Strukturen bloßgelegt und dadurch das Publikum zum eigenständigen Denken angeregt und erzogen. Dramentheorie Ebenso charakteristisch sind tragisch-groteske Elemente, also eine Verbindung von scheinbar Unvereinbarem. Im Gegensatz zu Brecht präsentierte Dürrenmatt aber keine Weltanschauung (bei Brecht: Marxismus). Dürrenmatt schuf so seinen eigenen Typus der Tragikomödie, einer Mischform aus Tragödie und Komödie, seiner Meinung nach „die einzig mögliche dramatische Form, heute das Tragische auszusagen“. Werbung lügt! Nicht Blendung ist die hohe Kunst der Werbung, sondern informative Über­zeugung. Design für den Menschen ist unser Grundsatz. Ob Verpackung, Webseite, Katalog, Anzeige oder Poster – jedes Medium spricht seine eigene Sprache. Man muss nur aufmerksam genug hinhören ... 4c media im Sudhaus | Oberkonnersreuther Straße 6a | 95448 Bayreuth | Fon 0700 2222 6334 | www.cccc.de die physiker Friedrich Dürrenmatt Das vielseitige Konstruktionsvollholz aus dem Fichtelgebirge Holzwerke GmbH | Sparnecker Str. 1 | 95163 Weissenstadt im Fichtelgebirge Telefon 0 92 53 /9 55 0 n eu e W eb s i te : e er s n u e i S B es u c h en www.talis-gmbh.de DESIGN-TEPPICHE FÜR HÖCHSTE ANSPRÜCHE talis Vertriebs-GmbH | Gössmannsreuth 1 | D-91289 Schnabelwaid Tel.: +49.(0)9270 - 915 15 - 0 | E-Mail: [email protected] Danksagung Unser Dank gilt all den Personen, die uns ‚hinter den Kulissen’ tatkräftig unterstützt haben, besonders Dorothea Grünwald für das Bild auf dem Plakat, Melanie Emich von Design m.e., die diese Vorlage hervorragend zum Plakat umgesetzt hat, Herrn Olbrysch und Herrn Kießling von krea.druck für den schnellen Plakatdruck, Herrn Bechert von 4c media für das Layout unseres Programmheftes, Herrn Wedlich für den Transport der Kulissen sowie allen anderen Sponsoren und den Bühnenbildnern. die physiker Friedrich Dürrenmatt