Friedrich Dürrenmatt: [Selbstporträt, Wien] Entstehungszeit: 1978 Ich habe dir nur die Wahrscheinlichkeit meiner These bewiesen. Aber das Wahrscheinliche ist nicht das Wirkliche. Wenn ich sage, daß es morgen wahrscheinlich regnet, braucht es morgen doch nicht zu regnen. In dieser Welt ist der Gedanke mit der Wahrheit nicht identisch. Friedrich Dürrenmatt, Der Verdacht • • • • • • • • schweizischer Schriftsteller Geboren: 5.1.1921 in Konolfingen bei Bern Gestorben: 14.12.1990 in Neuneburg Studierte: Literatur und Philosophie in Zürich und Bern. heiratete : die Schauspielerin Lotti Geissler. Kinder: Sohn Peter , Töchter Barbara und Ruth Anfangs unentschlossen, ob er lieber Maler oder Schriftsteller werden sollte. Dürrenmatt versuchte es mit dem Schreiben und finanzierte seinen Lebensunterhalt in den ersten Jahren als Theaterkritiker und durch Auftragsarbeiten, zwischendurch auch als Zeichner und Grafiker. Friedrich Dürrenmatt Friedrich Dürrenmatt • • • • • erste Veröffentlichung im Jahr 1945; Debüt als Dramatiker 1947 in Zürich mit der Uraufführung seiner Tragikomödie "Es steht geschrieben"; der Durchbruch gelang ihm mit "Der Besuch der alten Dame" (1956). 1958 schrieb er das Drehbuch zu dem Film "Es geschah am hellichten Tag". Dürrenmatt betrachtet sich als einen "Drauflosdenker" und einen "Gedankenschlosser", er denkt und inszeniert die Welt und ihre Katastrophen. • • • • • "Der Richter und sein Henker" erschien 1950 in Fortsetzungen für die Zeitschrift "Der Schweizerische Beobachter". Dürrenmatt erzählt diese Komödie aus der Sicht eines auktorialen Erzählers. Der Roman besitzt die für einen Kriminalroman typischen Verworrenheiten. Dem Leser werden im Vorhinein logische Thesen zur Lösung des „Mordes“ aufgedrängt, welche sich aber gegen Ende des Romans als falsch herausstellen. Erst in den letzten Seiten findet sich die Aufklärung des Mordfalles. Kritik: Mit kurzen, sachlich-trockenen Sätzen und lapidaren Dialogen führt Friedrich Dürrenmatt seine Leser mehrmals in die Irre und erzählt eine originelle, raffinierte und spannende Kriminalgeschichte ohne simple Schwarz-Weiß-Muster, in der er bewusst gegen die Regeln des Genres verstößt