Meerespiegelanstieg Meerespiegelanstieg

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Institut für Meereskunde
Meerespiegelanstieg
Meerespiegelanstieg
Detlef Stammer
IfM/ZMAW
Universität Hamburg
Mit Beiträgen des IOC WCRP, GEOSS
Workshop in Paris, 6.-9. Juni, 2006
UNIVERSITÄT HAMBURG
Motivation
• Im Jahre 2030 werden mindestens 30
Megacities in Küstennähe durch Änderungen im
Meeresspiegel bedroht sein.
• Dicht besiedelte Regionen werden daher
zunehmend anfällig für Meeresspiegelanstieg,
aber auch für Subsidenz in Küstennähe.
• Ansteigender Meeresspiegel wird zu
ansteigenden Sturmfluthöhen und
Überschwemmungen beitragen.
• Ansteigender Meeresspiegel wird die Erosion
von Küsten und den Transport von Sedimenten
beeinflussen.
BMBF Klima-Konferenz 12. 3. 2007
UNIVERSITÄT HAMBURG
Zusammenfassung:
•
Im 3. AR wurde der Anstieg des Meeresspiegels, global, auf 9 - 90 cm
während des 21th Jahrhunderts abgeschätzt. Der 4. AR hat diese
Abschätzungen auf 30 - 50 cm konkretisiert.
•
Die größten verbleibenden Unsicherheiten sind mit der Entwicklung von
Eisschilden auf Grönland und in der Antarktis verbunden, sowie mit dem
Wasserspeicher der Landhydrologie.
•
Ein verbessertes Verständnis der momentanen Änderungen im
Meeresspiegels (global und regional) werden wesentlich dazu beitragen, die
verbleibenden Unsicherheiten in Projektionen (Faktor 2?) zu reduzieren.
Dieses wir zur effektiveren Planung von Küstenschutz und
Küstenmanagement führen.
•
Um unsere Bevölkerung und Küsten besser schützen zu können, muss
Deutschland seine Beteiligung an internationalen Beobachtungssystemen
(Satelliten und in situ) systematisch aufrecht erhalten.
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Regionale Variabilität in historischen
Gezeitenpegeldaten.
Brest
New York
Honolulu
Buenos-Aires
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1900
Time
2000
Der momentane Status
•Satellitenaltimetrie belegt, zusammen mit Gezeitenpegeldaten,
einen 3mm/a Anstieg im globalen Meeresspiegel seit Anfang
1990, im Vergleich zu <2mm/a über frühere Dekaden hinweg.
•Eine Unterteilung in natürliche und anthropogene Beiträge
wurden bisher nicht quantifiziert. Ein beschleunigter Anstieg
scheint jedoch wahrscheinlich.
•Etwa 50% des beobachteten globalen Anstieges kann auf
eine Erhöhung des Wärmegehaltes des Ozeans zurückgeführt
werden. Die andere Hälfte scheint vom Abschmelzen von
Gletschern und Eisschilden herzurühren.
•Abschätzungen von Änderungen im terrestrischen Wasserspeicher und im Abschmelzen von Grönland verbleiben
unsicher.
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20. Jahrhundert
Anstieg: 3.3 +/-0.4 mm/a
Satellite Altimetrie
Holgate and Woodworth, 2004
1.8 +/- 0.3 mm/yr
Church et al., 2004, 2006
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Ursachen für globale Änderungen
--Thermische
Thermische Ausdehnung von
Meerwasser durch Erw
ärmung.
Erwärmung.
--Änderung
Änderung der Masse von Meerwasser
durch Austausch mit Gletschern,
Landreservoiren.
--Post-glaziale
Post-glaziale Krustenverformung.
--Einfluss
Einfluss von anderen Faktoren, z. B.
Vulkanen.
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Meeresspiegel und Thermische Expansion
+ 1.8 ±0.3 mm/a
Thermische Expansion
~ 0.4 ±0.1 mm/a
:
+ 3.3 ±0.4 mm/a
im Mittel : 1.5 ± 0.3
mm/a
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Levitus
Ishii
Willis
ARMOR
1.3 mm/a
1.2 mm/a
1.6 mm/a
1.8 mm/a
Der Wasserkreislauf
Precipitation
Glaciers
Evaporation
Snow
Transpiration
Lakes
Wetlands
Ocean
Rivers
Soil wetness
Ground waters
Water Balance Equation
dW / dt
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=
P - E - R
Summe Landwsserspeicher Precipitation
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Evapotranspiration
Runoff
Beiträge zu SSH Änderungen (1993-2005)
-1.
0.
1.
Thermische
Expansion
2.
3.
4.
1. +/- 0.5
Landeis
1.1
+/- 0.6
Expansion
plus Landeis
2.2 +/- 0.8
?
Satellitenaltimetrie
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3.3 +/- 0.4
Ursachen für regionale Änderungen
-Ausdehnung durch Erwärmung.
-Änderung im Salzgehalt.
-Umverteilung von Wassermassen.
-Austausch von Wasser mit Gletschern und
Landhydrologie.
-Post-glaziale Mantelverformung.
-Änderung im Atmosphärendruck.
-Andere (Sturmfluten, ...)
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“Gedächtniss” der festen Erde
> 1 mm/yr
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Modell - Datenvergleiche und Synthesen.
cm/a
GECCO Modell (19922001)
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Topex/Poseidon (1993-2001)
(Köhl et al., 2007)
Erkenntnisse aus Ozeansynthesen
– Grosse regionale Änderungen durch
thermische und halosterische Beiträge.
– Beiträge ebenfalls von
Massenumverteilungen.
– Wärmeumverteilung ist wichtiger als
Wärmeaufnahme auf dekadischer
Zeitskala.
– Wind ist primär verantwortlich für
Umverteilung
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Unsicherheiten.
1.
2.
3.
4.
5.
Datenverteilung (südlicher und tiefe Ozean)
Datenverarbeitung
Kontinentaler Wasserspeicher.
Anthropogene Effekte (Dämme, Grundwasser,
Bewässerung)
Balance von Eisschilden ist größte
Unsicherheit in Projektionen.
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Beiträge durch Eisschilde
Beiträge
1. Grönland
Zwally et al. (2005)
Krabill et al. (2004)
Thomas et al. (2006)
Vellicogna and Wahr (2005)
Ramillien et al. (2006)
Rignot & Kanagaratnam (2006)
0.3
+/- 0.15
mm/a
2. Antarktis : « vermutlich nur wenig Wassenverlust.
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Zunehmend
Besorgnis über
Stabilität und
wesentlich höheren
Anstieg im
Meeresspiegel:
•Abschmelzen
•Eisdynamik
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Verbleibende Fragen:
• Beschleunigter Meeresspiegelanstieg?
• Grund für nicht geschlossenes Budget im
Meeresspiegel?
• Details im globalen und regionalen Antrieb von
Änderungen.
• Wie realistisch sind Projektionen im
Meerespeigelanstieg?
• Sind Fingerabdrücke von PGR und
momentanem Eisabschmelzen in Daten zu
finden?
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20C AOGCM simulierter Meeresspiegel
Vulkane (Krakatoa 1883; Agung 1963; El Chichon 1982)
bedingen teilweise die streuung über 140 Simulationsjahre.
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PCMDI, modelling groups, J. Gregory
Vergleich mit Beobachtungen
• Ähnliche Trends (Obs.: 0.4±0.05mm/yr, AOGCMs
0.54±0.26 mm/yr), aber erhebliche Streung.
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PCMDI, modelling groups, J. Gregory
Anforderungen an Beobachtungssysteme
Erhaltung bestehender Beobachtungsmöglichkeiten, besonders
über dem Ozean:
• Meeresspiegel
• Ozeanvolumen
• Ocean und terrestrische Wasser- and Eismassen
• Topographie und Dicke von Eisschilden und Gletschern
Erweiterung des Beobachtungssystems:
• Ozeanvolumen: ARGO Beobachtungen unter Eis und im tiefen
Ozean
• Eisschilde: Nachfolge von bestehenden Satellitenmissionen
• Eisvolumen: InSar Missionen um Eisflüsse zu messen
• Wasserspiegel über Ozean und Land: neue „wide-swath“
Technology
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Nationale Zukunftsperspektiven
ALTIMETRIE
für Meerespiegel
ARGO
GRACE
Swathaltimetrie
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¾ Zeitserien des Meeresspiegels
¾ Thermische Expansion und Salz
¾ Landwasser (Klima und anthropogen)
¾Massenbalance von Eisschilden
¾Ozeanmasse und thermische Expansion.
¾ Oberflächenwasser
Vielen Dank
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Information über Änderungen im
Meeresspiegel über Millennia
Gezeitenpegel
Sea level (m) before present
0.5
0
Archaeological
-0.5
Serpulid data
-1
-1.5
-2
Coral data
-2.5
-3
7
6
5
4
3
time (ka BP)
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2
1
0
Residuum SSH Trend
mm/yr
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(1993-2005)
Ozeanreaktion auf Eisabschmelzen von Grönland
Jahr 1
Jahr 3
Jahr 30
Jahr 6
Jahr 50
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Jahr 10
(Stammer, 2007)
Ozeanreaktion auf Eisabschmelzen von Grönland
Jahr 1
Jahr 10
TOPEX-Thermo-Steric
Jahr 3
Jahr 30
Jahr 6
Jahr 50
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(Stammer, 2007)
Sterische und beobachtete Trends (1993-2005)
mm/yr
Satelliten Altimetrie
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Thermische Expansion
Grosser Bereich von AR3 Projektionen
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Church et al., 2001
Polare Eisschilde
Precipitation
Glaciers
Evaporation
Snow
Transpiration
Lakes
0.8
Wetlands
+/- 0.4
Ocean
Rivers
Soil wetness
Ground waters
Water Balance Equation
dW / dt
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Total land water storage
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=
P - E - R
Precipitation
Evapotranspiration
mm/a
Runoff
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