Antikörper-Immunisierung als Schutz vor aggressivem Neuroblastom? Gesellschaft für KinderKrebsForschung fördert neues Forschungsprojekt für krebskranke Kinder Geltendorf, 2. November 2010. Die Gesellschaft für KinderKrebsForschung e.V. fördert und finanziert bundesweit Forschungsprojekte, um neue KrebsTherapien zu erschließen und so die Überlebenschancen betroffener Kinder dauerhaft zu verbessern. Das nächste Forschungsprojekt, das der Verein unterstützen wird, untersucht die Wirkung einer Antikörpertherapie als Schutz vor dem aggressiven Neuroblastom, der zweithäufigsten bösartigen Krebserkrankung im Kindesalter. Es wurde bereits vom wissenschaftlichen Beirat der Gesellschaft für KinderKrebsForschung positiv begutachtet und startet, sobald das erforderliche Spendenaufkommen in Höhe von 18.000 Euro erreicht ist. Grundlage für das Projekt, das den Titel „Langzeitverlauf und Immunstatus bei Patienten mit Neuroblastom nach Therapie mit dem Anti-GD-Antikörper ch 14.18“ trägt, ist eine frühere Studie, die in den Jahren 1993 bis 1998 unter Leitung von Professor Dr. Handgretinger durchgeführt wurde. Damals wurden 31 am Neuroblastom erkrankte Kinder mit dem Antikörper Ch 14.18 behandelt. Viele dieser Kinder sind heute gesunde junge Erwachsene. Ließe sich nun bei diesen Personen eine Immunisierung gegen das Neuroblastom nachweisen, wäre dies ein großer Schritt auf dem Weg zur Entwicklung einer Art ‚Impfstoff’ gegen diese aggressive Krebsart. Dazu sollen im Rahmen des neuen Forschungsprojektes 3 Personengruppen untersucht werden: Gruppe 1: Personen, die am Neuroblastom erkrankt waren, damals mit dem Antikörper ch14.18 behandelt wurden und heute noch leben. Gruppe 2: Personen, die am Neuroblastom erkrankt waren, nicht mit dem Antikörper ch14.18 behandelt wurden und heute noch leben. Gruppe 3: Gesunde (nie erkrankte) Kontrollpersonen. Ließe sich im Blut der damals mit ch.14.18 behandelten Personen nachweisen, dass aufgrund des Antikörpers die körpereigenen Abwehrzellen gegen die Neuroblastomzellen eine Immunantwort entwickelt haben, könnte die Vision einer ‚Impfung’ gegen das lebensbedrohliche Neuroblastom vielleicht schon bald Wirklichkeit werden. Zur Finanzierung dieses Forschungsprojektes, das für die betroffenen Kinder eine neue Zukunft bedeuten könnte, bittet die Gesellschaft für KinderKrebsForschung e.V. um Spenden auf das folgende Spendenkonto: Gesellschaft für KinderKrebsForschung e.V. Bankleitzahl: 701 693 51 (Raiffeisenbank Nordkreis Landsberg e.G.) Kontonummer: 100 213 748 Über das Neuroblastom Am Neuroblastom, der zweithäufigsten bösartigen Krebserkrankung im Kindesalter, erkranken bundesweit jährlich ca. 150 Kinder. Hierbei entarten Zellen des autonomen Nervensystems, welches die Herztätigkeit, den Kreislauf, die Darm- und Blasentätigkeit steuert. Da der Hauptnervenstrang in der Brust- und Bauchhöhle liegt, wachsen Neuroblastome lange im Verborgenen. Sie werden im Anfangsstadium fast immer nur zufällig entdeckt, denn sie machen sich meistens erst im fortgeschrittenen Stadium, in dem heute noch 7 von 10 Kindern sterben, durch Schmerzen bemerkbar. Obwohl das Neuroblastom der am längsten bekannte Kinderkrebs ist und trotz des erheblichen Wissenszuwachses seither, sind die Überlebenschancen der betroffenen Kinder also noch immer sehr gering. Über die Antikörpertherapie Die Antikörpertherapie stellt für manche Krebskranke, wie zum Beispiel beim Neuroblastom Stadium 4 mit Rückfall, die letzte Hoffnung für die Betroffenen dar. Dabei soll ein Antikörper die Krebszellen markieren und somit dem Immunsystem zeigen, welche Zellen zerstört werden sollen. Langfristig werden Antikörpertherapien im Rahmen einer Krebsbehandlung nach Meinung führender Onkologen wohl eine zunehmend wichtigere Rolle spielen und vielleicht sogar irgendwann die Chemotherapien ganz ersetzen können. Bei einigen Krebserkrankungen, wie Lymphdrüsenkrebs, Brust- und Darmkrebs sowie Neuroblastomen, ist der Einsatz von Antikörpern bereits sehr Erfolg versprechend. Über die Gesellschaft für KinderKrebsForschung e.V. Die Gesellschaft für KinderKrebsForschung e.V. fördert und finanziert bundesweit Forschungsprojekte mit dem Ziel, neue Krebstherapien zu erschließen und somit die Überlebenschancen betroffener Kinder dauerhaft zu verbessern. Dabei sollen vor allem innovative und patientenorientierte Forschungsprojekte finanziert werden, die ohne Spenden nicht zustande kommen würden. Unterstützt wird der in Geltendorf (Landkreis Landsberg/Lech) ansässige Verein durch einen wissenschaftlichen Beirat, dem namhafte Kinderonkologen aus der ganzen Bundesrepublik angehören. Die Gründung des als gemeinnützig anerkannten Vereins im Oktober 2009 resultierte aus der sehr erfolgreichen ‚Aktion Nils’, die rund ein Jahr zuvor gestartet wurde. Damals riefen die Eltern des 5jährigen Nils zu einer überregionalen Spendenaktion auf, um eine Antikörperstudie für 30 am Neuroblastom erkrankten Kindern zu ermöglichen. In nur wenigen Monaten wurde über eine halbe Million Euro an Spendengeldern für die Entwicklung des Antikörpers gesammelt. Weitere Informationen stehen auf der Homepage des Vereins unter www.gkkf.de bereit. Pressekontakt für Fragen zur Gesellschaft für KinderKrebsForschung e.V. Manuela Meyer E-Mail: presse(at)gkkf.de Pressekontakt für medizinische Fragen zum Forschungsprojekt: Dr. Med. Tobias Feuchtinger Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen Tel. 07071-29 80894 Mail: tobias.feuchtinger(at)med.uni-tuebingen.de