Das GOAL-Behandlungsprogramm Psychoedukation

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Neurozentrum
Universitätsklinikum des Saarlandes
D – 66421 Homburg/Saar
Das GOAL-Behandlungsprogramm
Psychoedukation, Rückfallmanagement &
Rückfallprophylaxe in der Behandlung von
Patienten mit Doppeldiagnose
Dipl. Psych. R. D’Amelio
Email: [email protected]
Gliederung
Grundlegende Informationen
zum Thema Doppeldiagnose
Behandlungsprogramme
Behandlungsstrategien
Patienten mit DD
&
bei
Grundzüge des Motivational
Interviewing
Ein
(allzu
optimistischer)
Stufenplan der Veränderung
von Suchtmittelkonsum
GOAL-Behandlungsprogramm
für
Patienten
mit
DDDiagnose Psychose & Sucht
Doppeldiagnose
WHO-Definition Doppeldiagnose
gleichzeitiges Auftreten von 2 Störungen:
Suchtmittel-Missbrauch oder Abhängigkeit
UND
eine andere psychiatrische Störung
Depressions- und
Angst-Störungen
Psychotische
Störungen
20 – 60%
15 – 20%
Persönlichkeitsstörungen
50 – 90%
Therapie bei Doppeldiagnose
Erste Störung
Zweite Störung
UND
Wechselwirkung/
Zusammenhänge
zwischen Störung 1 und Störung 2
Doppeldiagnose
Sucht & Psychose
“Basics” zur Doppeldiagnose
Schizophrenie und Sucht
• Die Lebenszeit-Komorbidität schizophrener Patienten
Drogenmissbrauch beträgt: 47% [Regier et al. 1992, Krausz et al. 1998]
für
• Bei Patienten aus psychiatrischen Kliniken und komplementären
Einrichtungen liegen die Prävalenzraten mit bis zu 70% noch
höher [Hubbard & Martin 2001]
• Patienten mit schizophrener Psychose haben ein 8x höheres
Risiko zur Entwicklung eines Drogenabusus als Gesunde [Boyd et al. 1986,
Krausz & Haasen 1999]
• Auch bei Medikamenten-Compliance führt ein Drogenabusus zu
einem schnelleren Rezidiv (Ø 10 Monaten vs. Ø 37 Monaten)
• Bei
Medikamenten-Noncompliance
und
fortgesetztem
Drogenabusus findet ein Rezidiv nach Ø 5 Monaten statt (bei
Medikamenten-Noncompliance ohne Drogenabusus Ø 10 Monate)
Vulnerabilitäts-Hypothese
• Der
Substanzmissbrauch
ist
ein
Risikofaktor für den (frühen) Ausbruch von
Schizophrenie ohne ein direkter Auslöser
für diese zu sein [Sevy et al. 2001]
• Ein
enger
zeitlicher
Zusammenhang
zwischen
der
Manifestation
von
psychotischen Zeichen und Drogenkonsum
besteht beim Konsum von Amphetaminen,
LSD und Cannabis [Holtmann et al. 2002]
Konsumverhalten dieser Patienten in
Deutschland:
•
[Nikotin]
•
52,2% Alkohol (F 10.01; F10.02)
•
25% Cannabis (F 12)
•
4,1% Opiaten (F 11)
•
0,5 % Kokain (F 16)
•
55% aller Patienten betreiben Politoxikomanie
[Lambert M, Haasen C, Mass R, Krausz M (1997) Consumption patterns and motivation for use of addictive drugs in schizophrenic
patients. Psychiatrische Praxis, 24 (4): 185-189, Kollektiv von N= 222 Patienten]
Substanzklassen und ihre Kodierung im DSM-IV
(mit der entsprechenden ICD-9-CM und ICD-10-Kodierung; APA, 1996)
Substanzklasse
Abhängigkeit
x: Zusatzkodierung
Missbrauch
Alkohol
303.90/F10.2x
305.00/F10.1
Amphetamin
304.40/F15.2x
305.70/F15.1
Cannabis
304.30/F12.2x
305.20/F12.1
Halluzinogene
304.50/F16.2x
305.30/F16.1
Inhalantien
304.60/F18.2x
305.50/F18.1
Kokain
304.20/F14.2x
305.90/F14.1
Opiate
304.00/F11.2x
305.50/F11.1
Phencyclidin
304.90/F19.2x
305.90/F19.1
Sedativa-, Hypnotika-, anxiolytikaähnl. Substanz
304.10/F13.2x
305.40/F13.1
Polytoxikomanie
304.80/F19.2x
-
Nikotin
305.10/F17.2x
-
Kriterien Missbrauch &
Abhängigkeit nach DSM IV
Missbrauch:
Wiederholter, unangepasster
Substanzkonsum (12 Monate)
und klinisch bedeutsame(s)
Leiden/ Beeinträchtigung
Versagen bei
Rollenaufgabenkörperliche
Gefährdung
Gesetzliche Probleme
Fortsetzung des
Gebrauchsmusters trotz
substanzbezogener sozialer und
zwischenmenschlicher Probleme
Abhängigkeit:
Unangepasster
Substanzkonsum und
klinisch bedeutsame(s)
Leiden/ Beeinträchtigung
Toleranzentwicklung
Entzugssymptome
Kontrollverlust
erfolglose Versuche
zu verringern
Hoher Zeitaufwand
Versagen bei
Rollenaufgaben
Fortgesetzter
Gebrauch trotz
körperlicher/psychis
cher Probleme
Wie steht es um Ihren eigenen
„Substanzkonsum“…
•
Welche „Substanz“ [Süßigkeiten – Nikotin –Chips –
Joggen - …] konsumieren Sie?
•
Haben Sie die „Dosis“ gesteigert?
•
Unter welchen vorausgehenden – Konsum bezogenen
Bedingungen? [Stimmung – Zeitpunkt – alleine/ in
Gesellschaft - …]
•
Welches sind die kurzfristigen – langfristigen
Auswirkungen Ihres „Substanzkonsums“?
•
Wie würde es Ihnen gehen, wenn Sie das nicht mehr
machen könnten/ dürften?
•
Was könnten Sie stattdessen „konsumieren“?
•
Wozu brauchen Sie das eigentlich?
•
Warum eigentlich sollten Sie aufhören damit? Was
müsste passieren, damit Sie damit aufhören?
Patienten setzen Drogen ein…
• um
durch
Medikamente
lindern
Krankheit
bedingte
oder
durch
Symptome zu
• um
dysphorische
Lebensumstände/
psychosoziale Stressoren zu mildern
• um schöne Momente zu intensivieren oder
zu „verschönern“
• Aus Gewohnheit
Auslöser (z.B.):
Mir ist langweilig
Ich kann nicht schlafen
Ich höre “Stimmen”
Ich hab Angst
Drogenkonsum
Auswirkungen
Kurzfristig:
langfristig:
häufig
angenehm
immer
schädlich
Fazit
• Psychose
als
Suchtmittelkonsum
Hochrisikosituation
für
• der Drogenkonsum hat einen negativen Einfluss auf
den Verlauf der schizophrenen Psychose
• Suchtmittelgebrauch
Bewältigungsversuch
als
subjektiver
• Alternative Bewältigungsmöglichkeiten finden
• Therapieziel: Schadensbegrenzung, Stabilisierung,
befriedigende Lebensqualität und Abstinenz [nach
Bachmann et al. 1997]
Integrative
Behandlung
Merkmale einer
Integrativen Behandlung
von Patienten mit Doppeldiagnose Psychose und Sucht
• Ein Team behandelt beide Erkrankungen
• Niederschwelliges Angebot
• Langfristige Ausrichtung der Behandlung
• Flexibilität des Programms
• Schadensbegrenzung/
Abstinenzorientierung
• Einbezug der Angehörige
[Dr. S. Hornung-Knobel]
Therapie-Prinzipien
Sucht:
• Direktiv
• Konfrontativ
• Abstinenz als
Voraussetzung
• Straffer
Tagesablauf
DD:
Expressed Emotions!
• Schadensbegrenzung
• Abstinenz als
langfristiges Ziel
• Flexibles Konzept
„Expressed emotions“
ungünstige Kommunikationsmustern innerhalb der Familie
Dysfunktionale Kommunikationsmuster +
Interaktionsstile haben einen Einfluss
auf den Verlauf der Erkrankung.
•
Bspw. Wenn sich Angehörige die Person
abwertend, überbesorgt, einengend oder
zu aufopfernd verhalten.
günstig: Kommunikation die einerseits
akzeptierend und rücksichtsvoll, aber
auch Raum gibt für persönliches
Wachstum (Validierung – Fördernd +
fordernd)
Welches Behandlungs-Setting ist günstig?
•
Doppeldiagnosepatienten
fällt
es
eher
schwer,
unverbindliche „Komm-Strukturen“ für sich zu nutzen
•
Konsequenz: „Nachgehende“ Betreuung;
Betreuung; „home treatment“-Konzepte
•
Idealerweise Settingübergreifende
Behandlungskontinuität
•
Langzeitorientierter Behandlungsansatz mit Schwerpunkt
im ambulanten Bereich: niedrigschwellige, wohnortnahe
Behandlung über mehrere Jahre
•
Hohes Maß an Flexibilität! Eher fordernde und eher
stützende Elemente sollten flexibel gewichtet werden
•
Schadensbegrenzung
(„Harm
Reduction“)
Abstinenz keine Behandlungsvoraussetzung
Aufsuchende
Beziehungs-
und
Ansatz:
DD_Patienten…
Der „typische“ DDPatient…
• IST…
• VERHÄLT sich…
• UNTERSCHEIDET
anderen…
sich
von
“System-Sprenger”
“besonders
schwierig”
„double trouble“
„bad“ not „mad“
“BehandlungsVerweigerer”
Arbeitshypothese
Doppeldiagnose =
die Patienten & deren Angehörige
haben es doppelt schwer,
denn Sie müssen mit der Psychose &
mit der Sucht klar kommen
Motivational
Interviewing
„bad“ oder „mad“
Dilemma
Will er nicht
oder kann er
nicht damit
aufhören?
Alles nur ein
Motivationsproblem?
• „Das
Problem
vieler
DrogenKonsumenten scheint es zu sein, dass
sie zwar heute Drogen konsumieren
wollen, nicht aber in Zukunft. Ist die
Zukunft erst Gegenwart geworden,
wollen sie erneut heute Drogen
konsumieren und in Zukunft nicht.“
(abgewandelt nach B. U. Wigger)
Motivational Interviewing“
(MI) nach MILLER & ROLLNICK
Zentrale Annahmen:
• Suchtabhängige Menschen sind nicht
änderungsresistent
• Ambivalenzen
(Zweiwertigkeiten)
können
zur
Förderung
einer
Veränderungsmotivation
genutzt
werden („Zwei Seelen, ach, sind in
meiner Brust“, Goethe)
„Motivations-Schwankungen“
Kennen wir DAS nicht alle?
Ambivalenz ist „normal“
„Soll
ich
es
lieber
machen oder lass ich es
lieber sein?
♫Die Antwort
JEIN
heißt...
Häufiges Dilemma
• Wie können Menschen mit Suchtproblemen
zur Auseinandersetzung mit Ihrer Sucht
motiviert werden?
Nach wie vor gebräuchliche Muster:
Drohungen
Hinweise auf problematische Befunde
Konfrontation
Rock the bottom (erst mal in der Gosse
ankommen)
„Gute RatSchläge“
oder auch:
wie motiviert müssen Betroffenen sein,
dass wir Ihnen helfen können?
Die Veränderungsstadien
-
Das „transtheoretische Modell“ -
Stadienmodell der Veränderung
nach
Prochaska & DiClemente (1996)
Precomtemplation
kein eigenes Problembewusstsein -jemand anderes
hat ein Problem erkannt
keine Veränderungsintention
Informationen bzgl. Risikoverhalten werden
ausgeblendet
Auseinandersetzung/Reflektion des
Risikoverhaltens wird vermieden
Hauptmerkmal: Widerstand gegen Erkennen oder
Veränderung des Risikoverhaltens
Information & wertschätzende Rückmeldung
Zweifel aufkommen lassen
Comtemplation
Veränderung wird gleichzeitig erwägt & verworfen
bewusste Auseinandersetzung mit eigenem Risikoverhalten
ohne unmittelbare Ergreifung von Veränderungsmaßnahmen
Gefahren sind bewusst -Veränderungen werden ambivalent
gesehen
Ausgewogene Balance zwischen Vor-und Nachteilen einer
Veränderung des Verhaltens
Entschluss zu Handlungen kann nicht gefasst werden Besorgnis & Sorglosigkeit wechseln
vorsichtiger, wertschätzender Anstoß zur Veränderung
Irritation: beim Alten bleiben vs. Veränderung, Pro & Contra
abwägen
Selbstvertrauen zur Veränderungsfähigkeit stärken
Preparation
• ernsthaftes Nachdenken über eine Veränderung
• hohe Motivation, unmittelbar mit der Veränderung
zu beginnen
• klare Entscheidung für Verhaltensänderung
(commitment)
• konkrete Handlungspläne, Informationen &
Unterstützung gesammelt, erste Schritte
unternommen
• weniger stabile Durchgangsstufe (30 Tage) –Phase
als Fenster der Möglichkeiten für einen gewissen
Zeitraum offen
Suche nach realistischer & akzeptabler
Veränderungsstrategie – der „beste Weg“
Action
aktive Versuche, Problemverhalten zu
verändern oder abzubauen
Veränderungen im eigenen Erleben und in
den Umweltbedingungen werden
herbeigeführt
beobachtbares Verhalten steht mehr im
Vordergrund als kognitive Prozesse
aktivste Phase im Prozess, hoher Aufwand,
hohe Rückfallgefahr
konkrete Veränderung begleiten – Schritte
unterstützen
Maintenance
Zielverhalten wird konsolidiert
Ausrutscher-und Abbruch-Prophylaxe
erzielte Veränderung verfestigen –
Abbruch vorbeugen
bei Abbruch: Hilfe, die Handlung
wieder aufzunehmen
Stadienmodell der Veränderung
nach
Prochaska & DiClemente (1996)
Stadium
PRECONTEMPLATION
Motivationsaufgabe
des Therapeuten
Zweifel wecken
„Change talk“
Erhöhung der Wahrnehmung von Risiken
und
Gefahren
des
aktuellen
Problemverhaltens
CONTEMPLATION
Gründe für Veränderung erfragen, Risiken
bei Beibehalten des Problemsverhaltens
entwickeln lassen
„Change talk“
„Confidence talk“
Stärkung der Selbstwirksamkeitserwartung
für Veränderung des aktuellen Verhaltens
PREPARATION
Unterstützung bei dem Herausfinden der
besten Handlungsstrategie
ACTION
Unterstützung des Klienten bei wichtigen
Veränderungsschritten
MAINTENANCE
Unterstützung
beim
Finden
und
Implementieren von Strategien, um einen
Rückfall zu verhindern
Behandlung von Psychose und Sucht:
Prinzipien der Motivierenden Gespächsführung
Express empathy:
Zuhören, offene Kritik vermeiden, Verständnis ausdrücken,
Willen respektieren
Develop Discrepancy:
Diskrepanz
aufdecken
zwischen
aktueller
Situation
und
Zielen
Avoid argumenation:
kein Versuch den Patienten mit Argumenten zu überzeugen,
dass er ein Suchtproblem hat
Roll with resistance:
Widerstand erkennen, nicht benennen und umschiffen
Support self-efficacy:
Realistischen
Optimismus
Überzeugung stärken
&
Selbst-Wirksamkeits-
[Das aktuellen Stadiums der Veränderung berücksichtigen]
Wichtig:
kognitive
Leistungsfähigkeit
und soziale
Situation des
Klienten
berücksichtigen
Konsequenz aus dem MI-Modell für
die Behandlung von DD-Patienten
Das Therapie-Procedere sollte auf
den
individuellen
Patienten
abgestimmt
und
die
Behandlung
dem
jeweiligen
Motivationsstadium angepasst sein
Ist ja alles SCHÖN und GUT,
ABER…
Was müsste passieren, damit SIE mit etwas aufhören, das:
►
►
►
►
►
Ihnen Lust/ Spaß bringt
Zur Gewohnheit geworden ist
Ihr Leben (noch) schöner macht
Ihr Leben erträglicher macht
Sie etwas vergessen lässt
Was wäre Ihre Alternative? Wieso?
Würden Sie sich zutrauen, das zu schaffen? Wieso?
Coaching + Cheer-Leading
Fokussiere auf die Gegenwart und nahe Zukunft des
Klienten
Fokussiert
Klienten
auf
die
(psycho-sozialen)
Sei Handlungs-zentriert & Ziel-orientiert
Baue Demoralisierung & Resignation ab
Ressourcen
des
ACTION speaks louder than words
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zu bringen?
Verhaltensorientiert Denken
Lösungsorientiert Denken
Positiv Denken
In kleinen Schritten Denken
Flexibel Denken
Zukunftsorientiert Denken
Zielgerichtet Denken
Hilfreiche Prinzipien bei der Umsetzung einer Lösung (aus Kanfer et al. 2000, S. 365)
IstZustand
SOLLZustand
Psychoedukative
Behandlungsmanuale
Ursprung des Kunstwortes
“Psychoedukation”
►Psycho-logy & „Education“ = Bildung
►Ziel: Adaption an & Management von chronischen Erkrankungen
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„Trialog“ unter Partnern: Betroffener ս Professionelle ս
Angehöriger
Betroffener = Experte in eigener Sache
Psychotherapeutische „Basisversorgung“
insb. im stationären Kontext
Interaktive Erarbeitung der Inhalte
i. d. R. im Gruppensetting
Strukturiert
Adaptiv
Lösungsorientiert
Ressourcenorientiert
Inhalte von Psychoedukativen
Programmen für Betroffene mit
schizophrener Psychose
Psychosen: Ursachen, Frühwarnzeichen, Akutsymptome, Prognose
Grundlagen der Pharmakotherapie (Wirkungen und Nebenwirkungen
Schwerpunkt liegt zumeist auf Krankheitsinformation
Rezidivprophylaxe („Frühwarnsymptome“)
Das Thema: Psychose und Sucht wird nur „kurz“ angesprochen
sowie
Dies bedeutet:
DD Patienten brauchen darüber hinaus spezifische Therapieprogramme.
Diese sollten auf die Wechselwirkung von Psychose und Sucht fokussieren,
mit den (langfristigen) Zielen:
Förderung von Therapiemotivation & Behandlungscompliance
Vermittlung von Fertigkeiten zu Rückfallmanagement & Rückfallprophylaxe
Aufbau und Festigung von Alternativverhalten zum Suchmittelkonsum
Ziele Psychoedukativer Interventionen für Patienten
mit Doppeldiagnose Psychose und Sucht
• Information: Der Patient soll über die kurz- und
langfristigen Auswirkungen des Drogenkonsums, unter
besonderer
Berücksichtigung
der
schizophrenen
Grunderkrankung, informiert werden.
• Abstinenz: Beim Patienten
Abstinenz gefestigt werden.
soll
die
Entscheidung
zur
• Rückfall: Der Patient soll lernen, rückfallgefährdende
Situationen zu identifizieren, diese nach Möglichkeit zu
vermeiden oder sie mittels geeigneter Strategien zu
bewältigen.
• Alternativen: Beim Patienten soll Verhalten angestoßen
werden, das alternativ zum Drogenkonsum ist und dazu dient,
Gesundheit und Lebenszufriedenheit herzustellen bzw. zu
erhöhen.
• Behandlung: Der Patient soll zu einer weiterführenden und
kontinuierlichen Behandlung der Psychose und der
Drogenproblematik motiviert werden.
Aktuell verfügbare
deutschsprachige Therapiemanuale
GOAL - Gesund und Ohne Abhängigkeit
Leben Motto: Sag „Nein!“ zu Drogen und
„Ja!“ zu Allem was sicher ist und deine
Gesundheit erhält
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GOAL - Gesund und Ohne Abhängigkeit Leben -
Motto: Sag „Nein!“ zu Drogen und
„Ja!“ zu Allem was sicher ist und deine Gesundheit erhält
Abstinenz
GegenSteuern
Rückfallprophylaxe
Verlassen/
Umkehr
Rückfallmanagement
Frühzeitig
Aufhören
Vollständiger Rückfall
Alarmsignale
Hoch-Risiko
Situationen
Ausrutscher
Überblick über den Inhalt der einzelnen Stunden einer
DD-spezifischen Psychoedukativen Gruppe für Patienten (D’Amelio et al. 2006)
1
Was will ich hier erreichen?
6
Sich auf Kurs bringen
2
Ich (mit und besser) Ohne Drogen
7
Bin ich wirklich süchtig?
8
Kriterien für Missbrauch und
Abhängigkeit von Drogen
4
Warum auch noch Öl ins Feuer gießen?
Was mich in große Gefahr bringt!
Identifikation von HochrisikoSituationen und Alarm-Signalen
Alles was mir gut tut
Gesundheitsförderliche Aktivitäten,
Hobbies und Vorlieben
9
Fakten zu Drogenkonsum und Psychose
5
Schadensbegrenzung bei erneutem
Drogenkonsum
Zur schnellen Erinnerung!
Erstellung einer persönlichen
Notfallkarte und Benennung
einer Vertrauensperson
Wirkungen und Auswirkungen von
Drogenkonsum
3
Einmal schadet nicht?
10
Wirklich? Kurs halten!
Abstinenz lohnt sich
Beste Wünsche fürs Leben
Ausklang und Verabschiedung
Vielleicht ein allzu
optimistischer Stufenplan
der Veränderung von
Suchtmittelkonsum…
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Bei rgehen
ein Voim
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Einze
1. Kontrollierst du die
Drogen oder sie dich?
Ich trinke nur am
Samstag ein paar
Bier
Es schmeckt so
gut und ich hab
einen tollen
Abend
Ich trink auch
unter der Woche
und kann am
nächsten Tag
nicht zur Arbeit
Ich trinke immer
mehr
Ich nehme meine
Medikamente nur
noch sporadisch
Ich rauche einen
Joint und fühl
mich entspannt,
aber auch sehr
müde
Ich nehme etwas
„speed“ zu mir
damit ich wieder
etwas wacher
werde
Ich kann nicht
schlafen und
brauch jetzt einen
„Downer“
Ich werde gar
nicht mehr wach
und brauch noch
mal einen
„Wachmacher“
Ich trinke mit
Freunden Bier
Ich nehme noch
einen Joint dazu
Wir gehen in die
Disco und ich
krieg große Lust
auf Ecstasy und
werfe diese
gleich ein
Ich denk mir jetzt
ist es egal und
nehme noch ne
zweite „Pille“
Ich trinke ab und
zu was und fühl
mich gut danach
Ich trinke immer
wieder und die
Wirkung lässt
nach
Ich trinke immer
mehr, damit die
Wirkung wieder
so wird, wie am
Anfang
Ich trinke so viel,
dass ich
gesundheitliche
Probleme
bekomme
2. Was haben die Drogen mit
& in deinem Leben
angerichtet?
Ich MIT und OHNE
Drogen…
„Warum auch noch Öl ins
Feuer gießen?“
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Weil ich
es mir
wert bin
3. Kann ich meine Lebensziele
auch mit Drogen erreichen?
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Weitehrmen ?
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Clean bleiben?
4. Abwägen – Besser mit
oder ohne Drogen?
GOAL- Gesund und Ohne Abhängigkeit
Leben
Abwägen- Warum BESSER OHNE Drogen leben
Vorteile weiter Drogen zu nehmen
•
•
•
•
•
•
Für kurze Zeit fühl ich mich entspannt und
Cool
Für kurze Zeit verschwinden meine Sorgen
Für kurze Zeit hab ich Spaß mit anderen
Für kurze Zeit fühl ich mich selbstsicher
und trau mich andere anzusprechen
Für kurze Zeit ist mir nicht langweilig
Für kurze Zeit denke ich nicht an die
Zukunft
Nachteile weiter Drogen zu nehmen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Psychoedukation bei Psychose und Sucht: 2. Sitzung/ Folie 2.3
Verlust von Vertrauen und Respekt der
Freunde und der Familie
Verlust des Arbeitsplatzes
Verlust des Führerscheins
Verlust der Wohnung
Schulden und Klauen
Verletzungen bei Unfällen
Ausgeraubt werden
Verurteilt und eingesperrt werden
Wahn
und
Depression
und
Wiedererkrankung an Psychose
Selbstmordgedanken
Körperliche Beeinträchtigungen und
Krankheiten
Immer wieder in der Psychiatrischen
Klinik landen
Wie weit neigt sich deine persönliche Waage
momentan in Richtung Abstinenz?
40% für weiter
Alkohol am
Wochenende
Gute Gründe:
Weil es alle anderen
die ich kenne, das
auch so tun
Weil ich dann
richtig locker bin
Weil es
schmeckt
so
60% für
Abstinenz
Gute Gründe:
so
Weil mir am nächsten
Tag immer so übel ist
gut
Weil ich immer mehr
trinke als ich mir
vornehme
Weil s billiger ist als
Limo
Weil dann meine
Hemmschwelle andere
Drogen zu nehmen sinkt
Weil ich es schon
immer so gemacht
habe
Weil dann die
Psychose wieder
kommt
5. Weg-Gabelung
Eine Entscheidung ist fällig
Entscheidungs-Konflikte sind
manchmal schwer zu lösen
6. Was bringt dich in
Gefahr eines Rückfalls?
Hochrisikosituationen UND
Alarmsignale
Der Begriff Hochrisiko-Situationen umschreibt situative (i. S.
von Orten, z.B. Drogenumschlagplätzen) und soziale bzw.
interpersonale Stimuli (i.S. von Interaktionen mit anderen
Menschen, z.B. Trinkaufforderungen), die es dem Patienten
schwer(er) machen, keine Drogen zu konsumieren.
Alarm-Signale beziehen sich auf intrapsychische Variablen (i.
S. von Kognitiven Prozessen [Gedanken/ Selbstgesprächen/
Einstellungen],
Gefühlen,
körperliche
Zustände
und
Verhaltensweisen), die anzeigen, dass der Patient in erhöhter
Gefahr ist, wieder in eine Hochrisiko-Situation zu geraten oder
diese weiter zu verschärfen und somit das Risiko erneut Drogen
zu konsumieren noch zunimmt.
Hohes Risiko - Was mich in große Gefahr
bringt:
•
Personen: Dealer, Menschen die Drogen nehmen, meine alten
‚Drogenfreunde‘, alle Menschen die keine Ahnung haben und Drogen
verharmlosen...
•
Orte und Plätze: Getränkehandel, Kiosk, Treffpunkte der Szene, Parks
in denen Drogen konsumiert werden, Plätze an denen Drogen verkauft
werden...
•
Gedanken: „Einmal schadet nicht“; „Noch ein letztes mal“; „Alle
anderen machen es genauso“; „Es kommt doch nur auf die Menge an“;
„Ich hab das unter Kontrolle“; „Wie schön es doch mit Drogen war“...
•
Gefühle: Langeweile, Traurigkeit, Unruhe, Angst, Einsamkeit, Freude...
•
Verhaltensweisen: mit Menschen zusammensein die Drogen nehmen,
mit ihnen zu telefonieren, sie zu besuchen, Drogen aufbewahren ...
•
Dinge: zu viel Bargeld in der Tasche haben, Alkohol oder Drogen mit
sich zu führen...
Psychoedukation bei Psychose und Sucht: 7. Sitzung/ Folie 7.3
HochrisikoSituation:
Ich bin bei einer
Party, eine Gruppe
am anderen ende
des Raumes
raucht einen Joint
Alarm-Signale:
(Gedanke)
„Wenn du jetzt
keine mitrauchst,
stehst du als Depp
dar“
(Verhalten)
Ich setze mich zu
dem Grüppchen
mit dem Joint
Alarm-Signale:
(Gefühl)
Ich langweile mich
(Gedanke)
„Mit einem Bier
geht alles leichter“
(Verhalten)
Ich leihe mir Geld
in meiner WG und
verlass die
Wohnung
HochrisikoSituation:
Ich geh zur
Tankstelle und
steh vor dem
Regal mit den
Spirituosen
HochrisikoSituation:
Ich hab eine Streit
mit meinem
behandelnden Arzt
über Ausgang am
Wochenende
Alarm-Signale:
(Gedanke)
„Jetzt brauch ich
mich ja nicht mehr
zu beherrschen “
(Gefühl)
Wut, Resignation
(Verhalten)
Ich ruf meine
Drogenfreunde an
und mach ein
Treffen auf
Alarm-Signale:
(Gedanke)
„Medikamente
schützen mich ja“
(Verhalten)
Ich mach meine
Lieblingsmusik an,
bei der ich früher
immer Drogen
genommen habe
(Gefühl)
Lust [zu feiern]
HochrisikoSituation:
Ich gehe in die
Disco
Das “Craving-Thermometer”
Kontrollverlust
Warnsignale und Gegenmaßnahmen
ROTE Zone: „Stopp! Sofort gegensteuern!“ = alle
Maßnahmen ergreifen, die verhindern, dass ich die
Kontrolle verliere und mir helfen, wieder in die GRÜNE
Zone zu kommen
GELBE Zone: „Sofort runter regulieren!“ = alle
Maßnahmen, die eine Spannungszunahme verhindern
und mich wieder in die GRÜNE Zone bringen
GRÜNE Zone: „Weiter so! ALLES was mir GUT tut!“ =
alle Maßnahmen weiterführen/ ergreifen, die verhindern
können, dass ich in die GELBE oder sogar ROTE Zone
komme
7. Aufhören will gelernt sein
- Rückfall-Management -
GOAL- Gesund und Ohne Abhängigkeit
Leben
Jetzt ist
sowieso alles
egal
Erneuter
Drogenkonsum
Oder:
Das kann man
ganz locker
sehen
Kompletter
Rückfall
Psychoedukation bei Psychose und Sucht: 6. Sitzung/ Folie 6.2
Sich in
Sicherheit
bringen!
Jetzt sofort
wieder
aufhören!
Ausrutscher
8. Was ist zu tun, damit es
beim „Ausrutscher“ bleibt?
Liste unterstützender Gedanken
• Ich lass mich nicht unterkriegen
• Ich werde das schon in den Griff
bekommen
• Ich hab schon schlimmeres
durchgestanden
• Jetzt nehme ich mir erst mal etwas
Angenehmes vor
GOAL- Gesund und Ohne Abhängigkeit
Leben
Eine Vertrauens-Person
ist jemand:
die ich gut kenne
der ich vertraue
mit der ich häufig sprechen kann
die keine Drogen missbraucht oder von diesen abhängig ist
die in der Nähe ist, so dass wir uns bei Bedarf treffen können
die da ist, wenn ich sie/ ihn brauche
die mir zuhört, wenn ich sie/ ihn darum bitte
die mir helfen möchte und mir helfen kann
deren Ratschlägen ich vertraue und folge
der ich erlaube, mir zu helfen und mich zu unterstützen, abstinent zu
leben
die mich dabei unterstützt, nach einem Rückfall so schnell wie möglich
wieder auf Kurs zu kommen
Die einen kühlen Kopf und die Nerven behält
Psychoedukation bei Psychose und Sucht: 7. Sitzung/ Folie 7.2
9. Wie kann ich mich bei
Gefahr in Sicherheit
bringen?
- Mein Notfallplan –
Hochrisiko-Situationen
und Alarm-Signale
Bin aufgeregt, stehe unter „Dampf“
Parties/ Feste an denen die ehemaligen
Drogenkumpels sind
Orte, an denen Drogen gekauft werden
können
Sich langweilen am Wochenende
Zu denken:
Depressionen
„Ich
schaff das nicht“,
Nicht schlafen können
Suchtdruck spüren
Zu viel Geld in der Tasche mit sich
führen
Zu viele Gedanken im Kopf haben, sich
verfolgt fühlen, Angst haben
Noch Drogen in der Wohnung zu haben
Nach einem Streit, Wut und innerlich auf
„180“ zu sein
Lösung: Was ist jetzt zu tun?
Sport machen gehen
Nicht zu solchen Parties gehen,
wenn man merkt, dass Leute Drogen
nehmen, diese sofort verlassen
Solche Orte prinzipiell meiden
Einen Freund anrufen, der etwas
mit einem unternimmt
Sich mit positiven Gedanken zu
unterstützen, sich bei seiner Familie
aussprechen
Ein Entspannungsverfahren lernen,
mit seinem Arzt wegen geeigneter
Medikamente reden
Therapeut
anrufen,
Selbsthilfegruppe aufsuchen, sich
ablenken
Geld
abgeben,
es
sich
nur
„Portionsweise“ auszahlen lassen
Sofort Arzt aufsuchen und weitere
therapeutisches Vorgehen mit ihm
besprechen
Diese sofort bei den Therapeuten
abgeben
Sich bei Freunden aussprechen und
beraten, was man jetzt tun kann,
Sport machen gehen
Notfallkarte
Name:
Telefonnummer der Klinik:
Vertrauensperson (Name, Adresse, Telefonnummer):
Behandelnder Therapeut (Name, Adresse, Telefonnummer):
Was muss ich tun, wenn ich erneut Drogen konsumiert habe?
Sofort wieder aufhören Drogen zu konsumieren!
Sofort Kontakt aufnehmen mit meiner Vertrauensperson!
Mit meinem Arzt und mit meinem Therapeuten beraten, was jetzt zu tun ist!
Mir Mut machen, das ich es schaffe!
Mich daran erinnern, warum ich aufhören will!
Ich habe beschlossen aufzuhören, weil:
Was mich in große Gefahr bringt:
Hochrisiko-Situationen und
Alarm-Signale
Personen:
•Orte:
Gedanken:
Was ich in bei Alarm-Signalen und
in Hochrisiko-Situationen tun kann:
1.
2.
3.
4.
5.
Auf Gefahrenhinweise achten!
Nachlesen, was mich in Gefahr bringt!
Hochrisiko-Situation sofort verlassen!
Bei Alarm-Signalen schnell handeln
Mit meiner Vertrauensperson darüber
sprechen
Motto: „Immer umkehren , weggehen
und gegensteuern wenn mich die
Drogen in Gefahr bringen!“
Gefühle:
Verhaltensweisen:
Aktivitäten, die mir gut tun:
Was ich tun kann
um einen Rückfall zu vermeiden:
•
•
•
•
Meine Vertrauensperson anrufen!
Die Anspannung aushalten, mich
beschäftigen und mich ablenken!
Nachlesen warum ich aufhören will!
Noch folgendes tun:
Rückfälle gehören dazu
- Aufhören wird jedesmal leichter -
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10. „Yes I can!“
GOAL- Gesund und Ohne Abhängigkeit
Leben
Die
Erfolgsleiter...
Alles tun, um GESUND zu bleiben
Bei Alarm-Signalen sofort GEGENSTEUERN
Hochrisiko-Situationen VERMEIDEN oder VERLASSEN
Bei Ausrutschern sofort AUFHÖREN, Drogen zu nehmen
Vollständiger Rückfall
Psychoedukation bei Psychose und Sucht: 8. Sitzung/ Folie 8.4
GOAL- Gesund und Ohne Abhängigkeit
Leben
Hilfreiche Möglichkeiten clean zu bleiben
Eine Vertrauensperson ansprechen
Ausrutscher so früh wie möglich stoppen, mitteilen und
besprechen.
Drogen ablehnen die von einem Freund oder Dealer angeboten
werden.
Auf Alarm-Signale und Gefahrenzeichen achten
Hochrisikosituationen vermeiden oder sofort verlassen
Krankheitssymptome mit dem Therapeuten besprechen.
Gemeinsam geht es besser - Sich mit Leuten umgeben, die
keine Drogen nehmen
Neue Hobbys suchen, Sport machen
Sich Mut zureden und an die Zukunft glauben
Psychoedukation bei Psychose und Sucht: 10. Sitzung/ Folie 10.2
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Zu tzt
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11. Zukunftswerkstatt…
- Wunschzettel –
Mein Leben…
…
Was muss ICH dafür
alles TUN?
Was muss ICH dafür
alles LASSEN?
„Yes I can!“
Meine
Erfolgsgeschichte…
Deine GUTEN Eigenschaften
klug
kreativ
hilfsbereit
großzügig
ehrlich
Lege den
Fokus auf…
Zusammenfassung…
Überblick über den Inhalt der einzelnen Stunden einer
DD-spezifischen Psychoedukativen Gruppe für Patienten (D’Amelio et al. 2006)
1
Was will ich hier erreichen?
6
Sich auf Kurs bringen
2
Ich (mit und besser) Ohne Drogen
7
Bin ich wirklich süchtig?
8
Kriterien für Missbrauch und
Abhängigkeit von Drogen
4
Warum auch noch Öl ins Feuer gießen?
Was mich in große Gefahr bringt!
Identifikation von HochrisikoSituationen und Alarm-Signalen
Alles was mir gut tut
Gesundheitsförderliche Aktivitäten,
Hobbies und Vorlieben
9
Fakten zu Drogenkonsum und Psychose
5
Schadensbegrenzung bei erneutem
Drogenkonsum
Zur schnellen Erinnerung!
Erstellung einer persönlichen
Notfallkarte und Benennung
einer Vertrauensperson
Wirkungen und Auswirkungen von
Drogenkonsum
3
Einmal schadet nicht?
10
Wirklich? Kurs halten!
Abstinenz lohnt sich
Beste Wünsche fürs Leben
Ausklang und Verabschiedung
GOAL - Gesund und Ohne Abhängigkeit Leben -
Motto: Sag „Nein!“ zu Drogen und
„Ja!“ zu Allem was sicher ist und deine Gesundheit erhält
Abstinenz
GegenSteuern
Rückfallprophylaxe
Verlassen/
Umkehr
Rückfallmanagement
Frühzeitig
Aufhören
Vollständiger Rückfall
Alarmsignale
Hoch-Risiko
Situationen
Ausrutscher
Das GOAL-
Behandlungsprogramm
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Stundenplan des
GOAL-Behandlungsprogramms [insg. 5 Wochen]
Montag
Dienstag
14.00-15.00 14.00-15.00
GOALGOALPsychoedukation
Praxis
für Patienten
Donnerstag
Freitag
14.00-15.00
GOALKreativ
14.00-15.00
GOALPsychoedukation
für Patienten
15.15-16.00 15.15-16.00 15.15-16.00 15.15-16.00
GOAL-Sport GOAL-Sport GOAL-Sport GOAL-Sport
GOAL-Kreativ
Überblick über den Inhalt der einzelnen Stunden
von GOAL-Kreativ (D’Amelio et al. 2006)
Stunde 1: "Alles ver-rückt hier - mein Erleben
(in) der Psychose„
Stunde 2: „Ich mit und ohne Drogen“
Stunde 3: „Alles was mir gefährlich
werden kann“
Stunde 4: „Warum es mir Wert ist,
clean zu bleiben“
Stunde 5: "So möchte ich gerne einmal leben heute baue ich mein eigenes Haus"
GOAL-Praxis
Überblick über den Inhalt der einzelnen Stunden
von GOAL-Praxis (D’Amelio et al. 2006)
Stunde 1: Angebotene Drogen ablehnen
Stunde
2:
Dem
Therapeuten
Abstinenzverletzung mitteilen
eine
Stunde 3: Neuen Bekannten mitteilen, dass man
Drogen genommen hat und nun „clean“ bleiben möchte
Stunde 4: Mit dem Arzt Wirkung und
Nebenwirkungen der Medikation kritisch besprechen,
mit dem Ziel diese zu optimieren
Stunde 5: Lob und Kritik äußern und entgegen
nehmen
GOAL-Sport
Überblick über den Inhalt
von GOAL-Sport (D’Amelio et al. 2006)
• In dieser Gruppe soll
Betätigung und Aktivitäten:
mittels
sportlicher
Eine Steigerung des Antriebes, von körperlicher
Leistungsfähigkeit
und
sensomotorischen
Koordination erreicht werden
und
Selbstwirksamkeits-Erwartung,
Leistungsbereitschaft und Durchhaltevermögen
verbessert werden
Überblick über den Inhalt
von GOAL-Sport (D’Amelio et al. 2006)
Offene Gruppe
20 Sitzungen insgesamt, 4x pro Woche
jeweils 45 Minuten
Kraftausdauer
Theraband
Training
mittels
Fitnesstest am Ende jeder
Liegestütze + Kniebeugen)
Kurzhanteln
Sitzung
(2
+
Min.
GOAL-Psychoedukation
Überblick über die Inhalte von GOAl-Psychoedukation
1
Was will ich hier erreichen?
6
Sich auf Kurs bringen
2
Ich (mit und besser) Ohne Drogen
7
Bin ich wirklich süchtig?
8
Kriterien für Missbrauch und
Abhängigkeit von Drogen
4
Warum auch noch Öl ins Feuer gießen?
Was mich in große Gefahr bringt!
Identifikation von HochrisikoSituationen und Alarm-Signalen
Schadensbegrenzung bei erneutem
Drogenkonsum
Zur schnellen Erinnerung!
Alles was mir gut tut
Gesundheitsförderliche Aktivitäten,
Hobbies und Vorlieben
9
Fakten zu Drogenkonsum und Psychose
5
Einmal schadet nicht?
Erstellung einer persönlichen
Notfallkarte und Benennung
einer Vertrauensperson
Wirkungen und Auswirkungen von
Drogenkonsum
3
(D’Amelio et al. 2006)
10
Wirklich? Kurs halten!
Abstinenz lohnt sich
Beste Wünsche fürs Leben
Ausklang und Verabschiedung
Stundenplan des
GOAL-Behandlungsprogramms im Wochenüberblick
Montag
Dienstag
14.00-15.00 14.00-15.00
GOALGOALPsychoedukation
Praxis
für Patienten
Donnerstag
Freitag
14.00-15.00
GOALKreativ
14.00-15.00
GOALPsychoedukation
für Patienten
15.15-16.00 15.15-16.00 15.15-16.00 15.15-16.00
GOAL-Sport GOAL-Sport GOAL-Sport GOAL-Sport
17.00-18.30
Angehörigen-Gruppe
Das GOAL-Behandlungprogramm im 5 Wochen Überblick
MONTAG
DIENSTAG
MITTWOCH
DONNERSTAG
FREITAG
GOALKreativ
GOAL-Psychoedukation
WOCHE 1
GOAL-Psychoedukation
(1) Was will ich hier
erreichen? - Sich auf Kurs
bringen
GOALPraxis
(1) Angebotene Drogen
ablehnen
(1) Alles ver-rückt hier –
mein Erleben in der
Psychose
(2) Ich (mit und besser)
Ohne Drogen - Wirkungen
und Auswirkungen von
Drogenkonsum
(2) Ich MIT und OHNE
Drogen
(4) Warum auch noch Öl ins
Feuer gießen?
Fakten zu Drogenkonsum
und Psychose
(3) Alles was mir gefährlich
werden kann
(6) Einmal schadet nicht? Schadensbegrenzung bei
erneutem Drogenkonsum
(4) Warum es mir Wert ist,
clean zu bleiben
(8) Alles was mir gut tut Gesundheitsförderliche
Aktivitäten, Hobbies und
Vorlieben
WOCHE 2
(3) Bin ich wirklich süchtig?
- Kriterien für Missbrauch
und Abhängigkeit von
Drogen
(2) Dem Therapeuten eine
Abstinenzverletzung
mitteilen
WOCHE 3
(5) Was mich in große
Gefahr bringt! Identifikation von
HochrisikoSituationen und AlarmSignalen
(3) Neuen Bekannten
mitteilen, dass man Drogen
genommen hat und nun
„clean“ bleiben möchte
WOCHE 4
(7) Zur schnellen
Erinnerung! - Erstellung
einer persönlichen
Notfallkarte und Benennung
einer Vertrauensperson
(4) Mit dem Arzt Wirkung
und Nebenwirkungen der
Medikation kritisch
besprechen, mit dem Ziel
diese zu optimieren
WOCHE 5
(9) Wirklich? Kurs halten! Abstinenz lohnt sich
(5) Lob und Kritik äußern
und entgegen nehmen
(5) So möchte ich gerne
einmal leben - heute baue
ich mein eigenes Haus
(10) Beste Wünsche fürs
Leben - Ausklang und
Verabschiedung
Die
AngehörigenGruppe
GOAL- Gesund und Ohne Abhängigkeit Leben
“Gewissens-Konflikte”
von Vertrauenspersonen
Psychoedukation bei Psychose und Sucht
Wie kannst du mir das antun?
Eine Vertrauens-Person ist jemand:
die ich gut kenne Du hast mich verraten!
der ich vertraue
will nichts
mit der Ich
ich häufig
sprechenmehr
kann mit dir zu tun haben!
die keine Drogen missbraucht oder von diesen abhängig ist
die in der Nähe ist, so dass wir uns bei Bedarf treffen können
die da ist, wenn ich sie/ ihn brauche
die mir zuhört, wenn ich sie/ ihn darum bitte
die mir helfen möchte und mir helfen kann
deren Ratschlägen ich vertraue und folge
der ich erlaube, mir zu helfen und mich zu unterstützen, abstinent zu
leben
die mich dabei unterstützt, nach einem Rückfall so schnell wie möglich
wieder auf Kurs zu kommen
Die einen kühlen Kopf und die Nerven behält
Eine Vertrauens-Person hilft!
Psychoedukation bei Psychose und Sucht: 7. Sitzung/ Folie 7.2
Die Angehörigen von Patienten mit
Doppeldiagnose benötigen:
►wissenschaftlich fundierte Informationen, über Ursachen, Auswirkungen und
Behandlungsmöglichkeiten
der
psychotischen
Grunderkrankung
und
des
Drogenkonsums.
►emotionale Unterstützung bei der Bewältigung der psychosozialen Folgen der
Erkrankung(en) ihres Familienmitgliedes.
sich mit anderen Betroffenen über ihre Erfahrungen und aktuelle
„Lebenswirklichkeit“ austauschen
überlegen können, wie sie wieder stärker an eigene Bedürfnisse und
Interessen denken
beratschlagen, wie sie ihr erkranktes Familienmitglied (noch) besser
bei der Behandlung und Bewältigung seiner Erkrankung(en)
unterstützen
Psychoedukation für Angehörige
(D’Amelio et al. 2006)
• Sitzung 1:
Begrüßung und Einführung
• Sitzung 2:
Grundlegendes zur Psychose
• Sitzung 3:
Grundlegendes zu Sucht und Suchtmittel
• Sitzung 4:
Fakten zur Interaktion von Drogenkonsum und Psychose
• Sitzung 5:
Sinnvolle Maßnahmen bei Rezidiven der Psychose und
Drogen-Rückfällen
• Sitzung 6:
Auch mal an sich denken und sich etwas GUTES tun
• Sitzung 7:
Weiterführende Hilfen und Behandlungsmöglichkeiten
• Sitzung 8:
Klärung offener Fragen und Abschluss
Materialien
für die
Angehörigen-Gruppe
(D’Amelio et al. 2006)
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S 6
Adäquater Umgang
mit sich selbst
Der Innere Trainer
- Überlegen Sie sich, wie sich Ihr „Innerer Trainer“ verhält -
•
•
•
•
•
•
Macht er Ihnen keinerlei
Hoffnung? Schimpft er in
schwierigen Momenten mit
Ihnen?
Traut er Ihnen nichts zu?
Befürchtet er immer das
Schlimmste? Erwartet er
Misserfolg?
Bewertet er Erfolge als „Zufall“
oder „Glück“?
Duldet er keine Ausnahmen?
Gönnt er Ihnen keine „Auszeit“?
•
•
•
•
•
•
•
Glaubt er an Sie?
Ermutigt er Sie? Gerade und
besonders auch in schwierigen
Momenten?
Macht Ihnen Hoffnung?
Gönnt Ihnen Ruhepausen und
Entspannung?
Bewertet Erfolg als persönliche
Leistung und „verdient“?
Lässt auch mal Fünfe gerade
sein?
Legt Wert auf Ablenkung und
Geselligkeit?
Auch mal an sich denken und
sich etwas GUTES tun
- Genuss -
Mit allen Sinnen genussvoll
durchs Leben gehen...
Was hören Sie gerne?
Was fühlen Sie gerne?
Was schmecken Sie gerne?
Was riechen Sie gerne?
Was tun Sie gerne?
Was sehen Sie gerne?
Kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck den er
hinterlässt ist bleibend
[W. Goethe]
• Was haben Sie während der letzten
24 Stunden genossen?
• Was genießen Sie prinzipiell?
• Auf was freuen Sie sich heute noch?
Kleine Schule des Geniessens:
7 Empfehlungen
•
•
•
•
•
•
•
Genehmige und gönne dir Genuss
Genieße bewusst
Genieße auf deine eigene Art
Weniger ist oft mehr
Übe deine Sinne im Genießen
Nimm dir Zeit zum Genießen
Genuss liegt im Alltäglichen
Empfehlungen für Angehörige
Sich seinen Humor bewahren
die Realität akzeptieren, ohne zu resignieren
Sich Expertenwissen über die Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten
aneignen
Sein Familienmitglied bei der Bewältigung seiner Erkrankungen zu unterstützen
Sein Familienmitglied Mut zu machen und auch für kleine Fortschritte loben
Mit Ärzten und Therapeuten zusammenarbeiten
Für positive Erlebnisse mit dem erkrankten Familienmitglied sorgen
Sich auch mal den Kummer von der Seele reden und Gefühle zeigen
Nicht alles alleine zu tun und auch die Hilfe und Unterstützung von Freunden
Verwandten und Fachleuten akzeptieren
Auch mal an sich denken und sich was Gutes tun
Sich loben und seine Leistung würdigen
Zuversichtlich in die Zukunft schauen und sich ermutigen
Fazit…
Grundsätze einer integrativen psychoedukativen Behandlung
von Patienten mit Schizophrenie und Drogenkonsum
[nach Bachmann et al. 2002]
1.
Maßnahmen zur Stabilisierung der Schizophrenie
2.
Maßnahmen zur Stabilisierung der Abhängigkeits-Problematik
3.
Maßnahmen zur Stabilisierung der Doppeldiagnose-Problematik
zu 1:
✔
✔
✔
✔
Erhöhung von Krankheitseinsicht und Medikamenten-Compliance
Erhöhung von Fähigkeiten zur Früherkennung psychotischer Prozesse
Erwerb von Strategien zur Bewältigung von Rückfallsituationen
Motivierung zu einer weiterführenden bzw. kontinuierlichen Behandlung
zu 2:
✔
✔
✔
✔
Erkennung der eigenen Abhängigkeit
Aufbau und Stabilisierung von Abstinenzmotivation
Prävention und Bewältigung von Rückfällen
Unterstützung eines befriedigenden Lebensstil ohne Suchtmittel
zu 3:
✔
✔
✔
Vermitteln der Zusammenhänge zwischen Sucht und Schizophrenie
Motivierung zu einer weiterführenden bzw. kontinuierlichen Behandlung
Steigerung von Lebensqualität, der sozialen Situation und sozialen
Integration
Wirksamkeit DD-spezifischer
Behandlungsprogramme
•
ambulante integrierte Behandlungsprogramme in multidisziplinären Einheiten,
z.B. Institutsambulanzen, mit Anbindung an stationären Behandlungsangeboten
•
Motivationsbasiert, niederschwellig, mit aufsuchenden Angeboten
•
Behandlungsplan langfristig angelegt (mehrere Monate bis zu 2 Jahren)
•
„harm reduction“
•
mit sozialem und beruflichen Rehabilitationsangebot
Effekte:
Niedrige Drop out raten (bis max. 25%)
Allmähliche Abnahme der Konsummenge in 40-65% der Patienten
Stabilisierung der Psychose, Rückgang in der Frequenz von Notfallvorstellungen
und stationären Aufnahmen
•
Drake RE, Mueser KT, BrunetteMF, McHugo GJ (2004) A review of Trestments in for people with severe mental Illness
and co-occurring substance use disorders. Psychiatr Rehabil J , 27, 360-374;
•
Drake RE, Mercer-McFaddden C, Mueser KT, Brunette MF, McHugo GJ, Bon GR (1998) Review of integrated mental
helath and substance abuse treatment for patient with dual disorders. Schizoph Bull, 24, 589-608
One size fits all?
- Subtypen• mit Antisozialer
Persönlichkeitsstörung (APS)
• mit
Supersensitivität
Drogen (SST)
gegenüber
APS
SST
Alter bei Beginn der SMA
früher
später
Anzahl konsumierter Suchtmittel
größer
kleiner
Körperliche Abhängigkeit von Suchtmittel
stärker
schwächer
Familiengeschichte in Bezug auf Suchtmittel
belastet
unbelastet
Alter bei Beginn der SPS
früher
später
Prämorbide soziale Funktionsfähigkeit
Randständig gut
Aktuelle soziale Funktionsfähigkeit
schlecht
gut
Anzahl psychiatrischer Symptome
mehr
weniger
Aggresivität
größer
kleiner
Prognose
ungünstig
günstig
*Legende: SPS= Schwere psychische Störung; SMA= Substanzstörung; APS=
Antisoziale Persönlichkeitsstörung [Mueser et al. 2002]
Therapeutische Implikation
[nach Mueser et al. 2002]
• Patienten mit Doppeldiagnose und APS
scheinen in der Tendenz eine im Verlauf
schwerere
SMA
(früherer
Beginn,
häufigerer
Drogenmissbrauch,
mehr
Behandlungsepisoden und höhere Raten an
Gewaltereignissen
aufzuweisen.
Interventionen
müssten
hier
eine
aufsuchende
Strategie
und
dichtes
Monitoring beinhalten.
• Für
Patienten
mit
Supersensitivität
scheinen
psychoedukative
Methoden
geeignet sein, mit Fokus auf Information
über
ihre
gesteigerte
Sensitivität
bezüglich Drogen und Implementierung von
Alternativen zum Substanzmittelabusus.
GOAL - Gesund und Ohne
Abhängigkeit Leben
Ein integratives Behandlungsprogramm
für Patienten
mit der Doppeldiagnose
schizophren Psychose und Sucht
ISBN: 3-437-22756-4
(2006)
Krankheitsinformation
Rückfallmanagement
Rückfallprophylaxe
Prävention
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
[email protected]
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