1. Wer bin ich?? Name, Diagnose (seit wann), Arbeit 2. Was hatte ich für Sucht?? Polytoxikomanie, Sucht als Selbstmedikation, BPS&Sucht bedingen sich gegenseitig. 3. Was hätte ich mir anders gewünscht? BPS+Sucht Therapie, Unterstützung vom selben Team in beiden Problemen.. 4. Wie war mein Weg raus? 1.BPS / 2.Sucht in Eigen Therapie… 5. Was möchte ich für die Zukunft? Mehr Kombinationskliniken, Entstigmatisierung, 6. Verabschiedung/Danksagung Mein Name ist Yvonne Scharf, ich bin Borderliner und seid über 10Jahren von selbstschädigenden und dysfunktionalem Verhalten befreit… Ich habe dies durch lange und viel -sowohl stationärer als auch ambulanter Psychotherapie erreicht... Lange Jahre war für mich keine Genesung in Sicht und wenn diese mal kurz den Anschein hatte erreicht zu sein, habe ich alles dafür getan um wieder in die Abwärtsspirale zu kommen… Entweder durch Selbstverletzung oder anderem selbstschädigendes Verhalten wie zum Beispiel Drogenkonsum… Ich glaube ich habe so gut wie alle Drogen konsumiert welche es auf dem Markt gibt. Ich war somit im klassischen Sinn Polytoxikoman. V.a. Cannabis und Amphetamine hatten es mir angetan, aber ich nahm auch gern und viel Medikamente aller Art, Alkohol und Opiate… Ich litt, wie viele Borderliner oft an einer inneren Leere und Langeweile, fühlte mich unmotiviert, verspürte einen Druck oder war depressiv. Durch Drogen jedoch konnte ich diese Gefühle umdrehen: Ich verspürte plötzlich Glück, fühlte mich euphorisch, stark und mutig. Allerdings hält dieses Gefühl nicht lange an oder genauer gesagt nur so lange, so lange die Droge wirkt. Um wieder das schöne Gefühl zu erleben, musste ich erneut die Droge konsumieren, ein Teufelskreis entstand. Da ich regelmäßig Suchtmittel einsetzte um Probleme, oder innere Spannungszustände besser aushalten zu können, war ich bald nicht mehr in der Lage meine Probleme ohne diese zu bewältigen. Es begann mein Weg in die Abhängigkeit. Auffällig für mich war, dass in den Jahren, in denen ich viele Drogen konsumierte, mein SVV fast auf 0 zurückgegangen ist. Somit sehe ich meinen Drogenkonsum auch als eine Art der Selbstmedikation an, als Versuch mit der inneren Anspannung fertig zu werden. Und auch wenn Drogen Konsum ein extrem Selbstschädigendes Verhalten ist, war es für mich nicht so schlimm, wie mich mit Rasierklingen, Messer, Zigaretten, Feuer, Reibeisen etc. zu verletzten! In den stationären Aufenthalten bekam ich dann sehr viel verschiedene Psychopharmaka. Die ich dann jedes Mal nach Entlassung wieder in „meine“ Medikamente, sprich Drogen austauschte. Somit hatte ich einen recht langen und beschwerlichen Weg zu gehen, der durch ständige Rückfälligkeit - sowohl im Gebrauch von Suchtmitteln, als auch durch immer extremer werdendes SVV - mich entweder in akute psychiatrische Unterbringung oder in PSM Kliniken brachte und ich letztendlich zuerst meine BPS Symptome in den Griff bekommen musste um dann meinen Drogenkonsum ablegen zu können. Dies habe ich in Eigenregie getan, da ich mich von den Kliniken nicht genug unterstützt gefühlt habe. Schade fand und finde ich nach wie vor, dass es so wenig Einrichtungen gibt, in denen Sucht und BPS gleichzeitig behandelt wird. Wer weiß, vielleicht wäre mein Weg zur Genesung kürzer ausgefallen, wenn ich beide Probleme, die sich ja gegenseitig bedingt haben, gleichzeitig hätte aufarbeiten können. Heute sehe ich mich als stabilen, frei von dysfunktionalen Verhalten, positiv denkenden Menschen und ich bin in der glücklichen Lage, meine Erfahrungen an noch Betroffene weitergeben zu können auf dass sie evtl. einen kürzerer Weg zu gehen haben. Ich hoffe ich konnte Ihnen einen kurzen Einblick in meine subjektive Erfahrungswelt als Drogenkonsument mit BPS geben.