Kognitive Entwicklung

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Borderlinepersönlichkeitsstörung im Jugendalter
Adoleszenzkrise
nach Resch 1996, 2008)
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Identitätsprobleme
Probleme der Sexualentwicklung
Autoritätsprobleme
Körperbildprobleme
Narzißtische Krisen
Dissoziative Symptome
Depressivität und suizidale Krisen
Allgemeine Charakteristiken von
Persönlichkeitsstörungen (ICD-10)
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Störung führt zu deutlichem subjektiven Leiden,
manchmal erst im späteren Verlauf (bei Jugendlichen
häufig ego-synton)
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Die Störungen beginnen immer in der Kindheit oder
Jugend und manifestieren sich auf Dauer im
Erwachsenenalter
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Psychosozialer Funktionsverlust
Drei-Cluster-Einteilung der
Persönlichkeitsstörungen
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Cluster A:
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Cluster B:
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paranoide, schizoide und schizotypische Persönlichkeitsstörung
emotional instabile, histrionische, narzisstische, antisoziale und
Borderline-Störung
Cluster C:

selbstunsichere, abhängige, zwanghafte und passiv-aggressive
Persönlichkeitsstörung
Borderline-Persönlichkeitsstörung
(DSM-IV-Kriterien)
1.
Verzweifelte Versuche, tatsächliches oder
vorgestelltes Verlassenwerden zu vermeiden
2.
Muster von instabilen und intensiven Beziehungen
3.
Identitätsstörung mit durchgängig instabilen
Selbstbild oder Selbstwahrnehmung
4.
Impulsives Verhalten mit potentiell
selbstschädigenden Verhaltensweisen
Borderline-Persönlichkeitsstörung
(DSM-IV-Kriterien)
5.
Wiederholte suizidale Handlungen,
Suizidandrohungen oder selbstverletzendes
Verhalten
6.
Affektive Instabilität
7.
Chronisches Gefühle der inneren Leere
8.
Unangemessene, sehr heftige Wut oder
Schwierigkeiten Wut zu kontrollieren
9.
Vorübergehende, stressabhängige paranoide
Vorstellungen oder dissoziative Symptome
Entwicklungsaufgaben (EA)
der Adoleszenz
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Identitätsentwicklung
Selbstwertregulation und Selbstbehauptung
Individuation und Autonomie
Intimität/Sexualität
Körperselbst
Soziales Selbst
Lernen
Affektive Regulation
Schutzfaktoren (Resilienzfaktoren) im
Jugendalter (Masten, 2004)
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Ein oder mehr effektiver Elternteil
Bindungen an andere kompetente und fürsorgende
Erwachsene
Problemlösungsfähigkeiten (exekutive Funktionen)
Effektive Emotions- und Verhaltensregulation
Positive Selbstwahrnehmung (Selbstwirksamkeit,
Wertschätzung)
Sinngehalt des Lebens
Resilienz im Jugendalter
(Masten, 2004)
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Durch Gesellschaft gewertschätzte Attribute (z. B.
Talente, Attraktivität)
Prosoziale Freunde
Soziökonomische Vorteile
Effektive Schullaufbahn/bindung
Effektives Gemeinschaftswesen (Sicherheit, soziale
Infrastruktur)
Funktionen riskanten
Verhaltens (nach Resch 2008)
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Interpersonelle Funktionen
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Gruppenzugehörigkeit
Flucht vor sozialer Überforderung
Internale und externale Verstärkung
durch soziale und gesellschaftliche
Anerkennung
Werther-Effekt
Borderline-Störung
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Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) stellt sowohl
im Jugendalter als auch im Erwachsenenalter eine
schwere und chronische psychiatrische Störung,
charakterisiert durch ein hohes Ausmaß an
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Impulsivität
Instabilität im Affekt und sozialen Beziehungen
selbschädigendem Verhalten
BPS hat ihren Beginn in der Adoleszenz oder frühem
Erwachsenalter und zeigt ihre schwerste
Symptomatik in der Spätadoleszenz und am Beginn
der 20er (Blum et a., 2002)
Inanspruchnahmeverhalten
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Hohe Inanspruchnahme der ärztlichen
Primärversorgung (Gross et al., 2002)
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zugrunde liegende Störung wird häufig durch Ärzte der
Primärversorung nicht erkannt (42%)
Patienten mit BPS zeigen im Vergleich mit anderen
Persönlichkeitsstörungen oder Achse-I Störungen
(Bender et al., 2001)
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eine extensive Inanspruchnahme sämtlicher psychiatrischer
Settings
eine Vorgeschichte im Gebrauch aller Arten von
Psychopharmaka
Komorbidität der BPS
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Achse-I-Störungen (Mattanah et al., 1995)
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46%
37%
28%
20%
affektive Störungen
Substanzmissbrauch
Verhaltensstörungen
Angststörungen
Signifikante Komorbidität mit Substanzmissbrauch
und depressiven Störungen, jedoch nicht mit
Verhaltensstörungen bei der BPS in der Adoleszenz
(Fehon et al., 97; Grilo et al., 95/97)
Probleme der Diagnosestellung von
Persönlichkeitsstörungen im Jugendalter
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Hohe Prävalenzzahlen Artefakt der
Erhebungsmethodik?
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Fehlen altersangemessener Diagnosekriterien
Persönlichkeitsstörungsdiagnosen Abbild temporärer
Zustände der Adoleszenz?
Problematische Persönlichkeitsmuster setzen sich aus
der Kindheit häufig nicht ins Erwachsenenalter fort
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Reifungs- und Sozialisationsprozesse?
Diagnosestellung von Persönlichkeitsstörungen
im Jugendalter
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Vergabe von Persönlichkeitsstörungsdiagnosen vor
dem 16. oder 17. Lebensjahr “wahrscheinlich
unangemessen”, aber möglich (ICD-10)
Zeitkriterium im DSM-IV: 1-Jahres-Stabilität
Allgemeine Charakteristiken von
Persönlichkeitsstörungen (ICD-10)
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Beeinträchtigung mehrerer Bereiche wie Affektivität,
Antrieb, Impulskontrolle, Wahrnehmung und Denken
sowie der sozialen Interaktion

Das abnorme Verhaltensmuster ist andauernd und
nicht auf Episoden psychischer Krankheiten begrenzt

Das abnorme Verhaltensmuster ist tiefgreifend und in
vielen persönlichen und sozialen Situationen
eindeutig unpassend
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