3. Charakterisierung neuer Mutanten der Gibberellin-Antwort (AG Claus Schwechheimer) Lehrstuhl Systembiologie der Pflanzen Prof. Dr. Claus Schwechheimer, Erika Isono, Ph.D., Dr. Pascal Falter-Braun Emil-Ramann-Str. 4, WZW, TUM Am LS Systembiologie der Pflanzen interessieren wir uns für entwicklungs- und zellbiologische Fragestellungen bei der Modellpflanze Arabidopsis thaliana, die wir mit Hilfe von –omics Technologien wie Genomics, Proteomics, Transcriptomics und Interactomics bearbeiten. Schwerpunkte unserer Arbeiten stellen folgende Themenbereiche dar, zu denen wir B.Sc. und M.Sc.-Arbeiten sowie Forschungspraktika (6 Wochen) mit unterschiedlichen technologischen Schwerpunkten anbieten. Anmeldung jederzeit: [email protected]; 08161/712880 Methoden: PCR, Klonierungen, Mutagenese, quantitative Real-Time PCR, Auwertung von/gegebenenfalls Durchführung von Microarrayanalysen, Westernblot, physiologische Untersuchungen etc. Hintergrund: Das Pflanzenhormon Gibberellin fördert die Samenkeimung, das Streckungswachstum, den Blühzeitpunkt und viele andere Prozesse der pflanzlichen Entwicklung. Wir haben in der Vergangenheit zur Charakterisierung der GibberellinSignaltransduktion bei Arabidopsis beigetragen. Jetzt wollen wir verstehen, wie das GibberellinSignal auf zellulärer Ebene in gerichtetes Wachsum umgesetzt wird, und ob neue in Arabidopsis identifizierte Signalproteine auch in anderen Pflanzen funktionell konserviert sind. Hierzu haben wir mit Hilfe von Microarrays Gibberellin-regulierte Transkripte identifiziert und untersuchen nun die Funktion dieser Gene in physiologischen und genetischen Experimenten. Webseite: www.wzw.tum.de/sysbiol/ 4. Charakterisierung von Phosphorylierungsmutanten der PIN Proteine (AG Claus Schwechheimer) 1. Funktionelle Charakterisierung der posttranslationalen Modifikation durch Ubiquitin im intrazellulären Proteintransport (AG Erika Isono) Methoden: PCR, Klonierungen, Mutagenese, Konfokalmikroskopie, Proteinexpression und Aufreinigung, Phosphorylierungsassays etc. Methoden: PCR, Klonierungen, Proteinexpression, Hefe-two-hybrid Assay, Immunpräzipitation, Westernblot, Konfokalmikroskopie, gegebenenfalls Massenspektrometrie etc. Hintergrund: Die D6PK Proteinkinase phosphoryliert die Auxintransportproteine der PIN Familie, reguliert dadurch deren Aktivität und entscheidende entwicklungsbiologische Vorgänge. Wir haben die Aminosäuren identifiziert, die in den PINs durch D6PK phosphoryliert werden und wollen diese nun funktionell in planta charakterisieren. Ähnlich wie PIN Proteine ist D6PK nur am unteren Ende der Zellen an der Plasmamembran lokalisiert und wir interessieren uns dafür, wie diese Polarität zustandekommt. Hintergrund: AMSH Proteine gehören zur MPN+ Familie der deubiquitinierenden Enzyme. In Arabidopsis führt der Verlust von AMSH Proteinen zu einer massiven Anreicherung von Ubiquitin-Konjugaten und zu einem Verlust der Vakuolenbildung und Hemmung des intrazellulären Proteintransports. Durch Mutantenanalysen und durch Aufreinigung der in den amsh-Mutanten akkumulierenden Ubiquitinkonjugate wollen wir Aufschluss darüber gewinnen, welche Proteine durch AMSH Proteine reguliert werden und welche zellbiologischen Prozesse AMSH durch Deubiquitinierung reguliert. Ein weiterer interessanter Aspekt dieser Arbeiten liegt in der Aufschlüsselung der unterschiedlichen Substratspezifitäten der verschiedenen AMSH Proteine gegenüber Ubiquitin und der zellbiologischen Analyse der Lokalisierung von AMSHProteinen sowie deren Interaktoren. 2. Nachweis und funktionelle Charakterisierung der posttranslationalen Modifikation an Kandidatenproteinen (AG Claus Schwechheimer) Methoden: PCR, Klonierungen, Proteinexpression, Immunpräzipitation, Konfokalmikroskopie, gegebenenfalls Massenspektrometrie etc. NEDD8- Westernblot, Hintergrund: Ähnlich wie Ubiquitin kann NEDD8 an andere Proteine angeheftet werden und verändert damit deren Aktivität. Für das bei allen Eukaryoten vorkommende NEDD8 ist bisher, mit ganz wenigen Ausnahmen, nur eine Proteinklasse als NEDD8-modifiziert beschrieben, die Cullin-Untereinheiten von E3 Ligasen. Wir konnten Hinweise dafür bekommen, dass es in Arabidopsis neben den Cullinen vermeintlich sehr viele NEDD8-Konjugate gibt, die wir nach Aufreinigung mit Hilfe von Massenspektrometrie identifiziert haben oder auch noch identifizieren wollen (Zusammenarbeit LS Küster). Die anschließende Überprüfung der Ergebnisse aus den Proteomicsstudien und die funktionelle Charakterisierung der Neddylierung stehen im Mittelpunkt unserer momentanen Anstrengungen. 5. Funktionelle Untersuchung der Netzwerkhubs LSU1/LSU2 in Nährstoffmangel und Infektion (AG Falter-Braun) Methoden: Charakterisierung Fluoreszenz-Komplementierung Mikroskopie, Infektionsassays von genetischen knock-outs, Klonierung, Bimolekulare (Split-YFP), Protoplastenisolation und Transformation, Hintergrund: Im Zusammenhang mit Pathogeninfektionsexperimenten sind zwei LSU Proteine als zentrale “Hubs” im Interaktionsnetzwerk identifiziert worden, die von evolutionär weit voneinander entfernten Pathogenen in ihrer Funktion beeinflusst werden. Trotz der zentralen Position von LSU Proteinen sind deren Funktion und der Zweck der Manipulierung durch Schädlinge nicht untersucht. 6. Etablierung und Anwendung von Reporterassays zur systematischen Untersuchung von Transkriptionsfaktoren und deren Regulierung durch interagierende Proteine (AG FalterBraun) Methoden: Klonierung, Reporterassays, Hefe- und ggf. Protoplastentransformation, WesternBlots Hintergrund: In der Integration von entwicklungsspezifischen und Umwelt-Signalen spielen Transkriptionsfaktoren (TFs) eine zentrale Rolle. Viele TFs werden von verschiedenen Signalkaskaden reguliert, deren Signale miteinander verrechnet und integriert werden. Viele Signalkaskaden und deren Effekte, auf auch bekannte TFs, sind allerdings noch immer unbekannt. Die systematische Untersuchung der Regulierung von TFs durch teilweise unbekannte interagierende Proteine ermöglicht die Entdeckung neuer Signaltransduktionskaskaden.