Fang Kejie - Migros-Kulturprozent

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Fang Kejie
« Reba », Sinfonische Ouvertüre
Fang Kejie gilt als einer der markantesten Komponisten der gegenwärtigen chinesischen
Musikszene. Er stammt aus der Provinz Henan, wo er in mehreren musikalischen
Institutionen Leitungsfunktionen hat. Obwohl er zum Geiger ausgebildet wurde, erlebte er
selbst die harten Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft, eine Erfahrung, die seine
Sensibilität als Künstler stark beeinflusste. Fang Kejie ist Urheber eines umfangreichen
Werkes, das ebenso sinfonische und choreographische Stücke wie auch Vokal- und
Kammermusik umfasst. Seine musikalische Sprache wird stark durch die kulturellen
Traditionen seiner Heimat beeinflusst. Einen ganz besonderen Geschmack findet er an der
chinesischen Oper, einer Sparte, für die er um die zwanzig Werke komponiert oder
arrangiert hat. Der Musiker pflegt eine enge Zusammenarbeit mit mehreren grossen
Orchestern seines Landes, ist aber auch bei etlichen westlichen Klangkörpern bekannt
geworden, insbesondere durch seine sinfonische Ouvertüre "Reba", ein zauberhaftes
Stück, dessen Titel auf einen alten tibetischen Tanz verweist.
Guo Wenjing
"Chou Kong Shan", Konzert für Dizi und Orchester
Guo Wenjing, am zentralen Konservatorium für Musik in Peking ausgebildet, ist der
einzige chinesische Komponist, der im internationalen Musikbetrieb seinen Platz gefunden
hat, ohne längere Zeit im Ausland gelebt zu haben. Der ursprünglich aus Sichuan
stammende Musiker ist Urheber eines umfangreichen Werkes, das insbesondere vier
Opern, fünf Konzerte, mehrere sinfonische Stücke und Kammermusik umfasst. Seine
Werke standen schon etliche Male auf dem Programm grosser westlicher Musikfestivals
und wurden auch in wichtigen Konzertsälen wie dem Amsterdamer Concertgebouw und
dem Lincoln Center in New York aufgeführt. Das Konzert "Chou Kong Shan" gehört zu
denjenigen Kompositionen Guo Wenjings, die vom Thema der Berge angeregt wurden und
auf die Heimatprovinz des Musikers Bezug nehmen. Die Urfassung von 1992 ist für einen
verschiedene Bambusflöten spielenden Solisten und ein traditionelles chinesisches
Orchester vorgesehen. Auf Wunsch der Göteborger Sinfonieorchesters wurde das Konzert
für diese Formation umgeschrieben und 1999 in dieser Fassung uraufgeführt.
Modest Mussorgski (1839-1881)
Bilder einer Ausstellung
Der plötzliche Tod des befreundeten Architekten und Malers Victor Hartmann im Jahre
1873 erschütterte Mussorgski tief. Der Besuch der Gedächtnisausstellung im folgenden
Jahr regte ihn zur Komposition des Klavierzyklus "Bilder einer Ausstellung" an, die
innerhalb einiger Tage vollendet war. Die Musik hat keinen Anspruch auf eine getreue
Wiedergabe der ausgestellten Bilder. Mussorgski ging oft von unscheinbaren Details aus,
um eine grosse psychologische Freske zu malen aus Elementen, die ihn selbst in ihren
Bann zogen: Volkstümliche Szenen, Trugbilder oder der unausweichliche Tod.
Diese musikalischen Gemälde gehen weit über die Aussagen der einzelnen Bilder hinaus,
verkörpern auf einer höheren Ebene die Freundschaft, welche Mussorgski mit dem
Verstorbenen verband. Die Orchesterfassung, welche sich in den Konzertsälen
durchgesetzt hat, wurde 1922 von Ravel geschaffen.
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