Stoffwechsel Metabolismus (1)

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Vorlesung
Zell- und Molekularbiologie
Stoffwechsel
Metabolismus
(1)
© H.Cypionka
Zum Nachlesen
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Bücher
Campbell: Kap. 6
Kap. 3
59.95 €
Kap. 13 - 14
29.95 €
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diese Folien,
VL Physiologie der Mikroorganismen
etc.
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1
Grundlagen der Mikrobiologie
Kap. 9 - 11
19.95 €
www.grundlagen-der-mikrobiologie.de
Bitte um
Verbesserungsvorschläge
bis Mitte Mai an:
[email protected]
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Was ist Stoffwechsel
Was ist Stoffwechsel?
• Wechsel von Stoffen = chemische Reaktionen
• Stoffwechselwege = Reaktionsketten
• Primärstoffwechsel dient dem Wachstum der Zellen
• Anabolismus, Assimilation, Biosynthese
• Katabolismus, Dissimilation, Abbau zwecks
Energiekonservierung
• Sekundärstoffwechsel produziert verschiedene
Stoffe, ohne direkte Kopplung an Wachstum
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Cytoplasmaoder innere
MitochondrienMembran
Transportsysteme
Metabolismus
Metabolismus eines
organoheterotrophen
Aerobiers
Katabolismus
Anabolismus
=> Substrat dient als
Baustoff und
Brennstoff
=> Oxidation zu CO2 ohne
Beteiligung von O2
Atmungskette
=> Transportsysteme
Wesentlich für
Energiestoffwechsel
=> Anabolismus divergent
Katabolismus konvergent
Beteiligung von O2
im letzten Schritt
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Metabolismus 2
• Polymerisierung/Hydrolyse
• Glykolyse
• ATP-Nutzung für Biosynthese
• Regulation
• Stickstoffbedarf
• Acetyl-Coenzym A
• Citratcyclus
• Reduktionsequivalente
• Chemiosmotische
Energiewandlung
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Themen
Themen im einzelnen
• Enzyme, Katalyse, Regulation
• Coenzyme, prosthetische Gruppen
• Reduktionsequivalente, Elektronenüberträger
• Bioenergetik, ATP
• Chemiosmotische Grundprinzipien
• Glykolyse, Tricarbonsäurecyclus
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Reaktion
Chemische Reaktion
A + B → C
Wovon hängt ab, ob die Reaktion abläuft?
• Konzentrationen, Druck, Temperatur ...
• 'Neigung' der Edukte zu reagieren
- Energiebilanz der Reaktion, Reaktionsenthalpie
- Aktivierungsenergie
z.B: Knallgas-Reaktion
2 H2 + O2 → 2 H2O ∆G = -238 kJ/mol
katalysiert durch Hitze, Platin oder Enzyme
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Enzyme
Enzyme
• Proteine
• Meist mehrere Untereinheiten in Komplexen, z.B. a2b2g
• Aktives oder katalytisches Zentrum
mit funktionalen Gruppen aus z.B.
- Aminosäureresten (z.B Histidin-Reste)
- Metallionen oder Spurenelement (z.B. Fe, Selenocystein)
- fest gebundene = prosthetische Gruppe (z.B Häm)
- Bindungsstelle für Coenzyme (kleinere funktionelle
Moleküle z.B. NAD)
• Oft allosterisches Zentrum, das Regulation erlaubt
• Diverse Bindungstypen an Wechselwirkungen beteiligt:
Ionenbindung, Wasserstoffbrücken, van-der-WaalsKräfte, koordinative oder Komplexbindung an Metallionen
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Katalyse
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Katalyse
Übergangszustand
• Reaktanten müssen
Energieschwelle
'Aktivierungsenergie'
überwinden
• Nur Reaktionen mit
∆G <= 0
laufen spontan ab
• Katalysator verringert
Aktivierungenergie,
beschleunigt Reaktion,
ändert nicht ∆G
• Katalysator bleibt
am Ende unverändert
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Klassifizierung von Prozessen
Energetische Klassifizierung von Prozessen
freie (nutzbare) Energie ∆G:
∆G < 0: exergon, thermodynamisch spontan möglich
∆G = 0: reversibel, thermodynamisch im Gleichgewicht
∆G > 0: endergon, nicht spontan ablaufend
∆G bezieht sich auf den Energieinhalt der Reaktanten vor und nach der Reaktion.
Nur exergone und reversible Prozesse laufen ab ... !?
Endergone werden durch Umwege und Kopplung an exergone
Reaktionen möglich.
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Wie bewirkt ein Enzym die Katalyse?
wikipedia.de
Enzym-Katalyse
• Substrate binden spontan, aber spezifisch im
katalytischen Zentrum zum Enzym-Substrat-Komplex
• Durch Wechselwirkungen mit verschiedenen Gruppen im
Enzym wird die Wahrscheinlichkeit des Eintritts des
Übergangszustandes und damit der Reaktion erhöht.
• Enzyme arbeiten reversibel. Aber nur Reaktionen mit
∆G<=0 werden rückwärts laufen!
• Von zwei Substraten mit unterschiedlichen Massen
(Isotopen) werden die leichteren Formen etwas bevorzugt
umgesetzt (→ Isotopenfraktionierung).
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Enzym-Klassen nach Reaktionstyp
Enzym-Klassen
Sechs Klassen von Enzymen mit verschiedenen Funktionen:
• Oxidoreduktasen, die Redoxreaktionen katalysieren.
• Transferasen, die funktionelle Gruppen von einem Substrat auf
ein anderes übertragen.
• Hydrolasen, die Bindungen unter Einsatz von Wasser spalten.
• Synthasen, auch Lyasen genannt, die die Synthese komplexerer
Produkte aus einfachen Substraten katalysieren, allerdings ohne
Spaltung von ATP.
• Isomerasen, die die Umwandlung von chemischen Isomeren
beschleunigen.
• Synthetasen oder Ligasen, die die Bildung von Substanzen
katalysieren, die chemisch komplexer sind als die benutzten
Substrate, allerdings im Unterschied zu den Synthasen unter ATPSpaltung, enzymatisch wirksam sind.
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KM-Wert
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KM-Wert
Enzymkinetik nach
Michaeils und Menten
• Die Umsatzrate von Enzymen ist meistens durch die niedrige
Substratkonzentration begrenzt. Die Konzentration, bei der die Rate
halbmaximal wird, heißt Halbsättigungskonstante oder KM-Wert.
• Hohe Substratkonzentrationen hemmen oft die Umsatzsrate.
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Michaelis-Menten
Michaelis-Menten-Beziehung
vmax . [s]
v = 
KM + [s]
v : Umsatzrate eines Enzyms (nmol s-1)
vmax : ohne Substratlimitierung maximal erreichbare
Umsatzrate des Enzyms
[s] : Substratkonzentration
KM : Halbsättigungskonstante, Konzentration mit
halbmaximaler Umsatzrate
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Kompetitive Hemmung
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Kompetitive Hemmung
Beispiel:
Succinat Malonat
COO-
COO-
CH2
CH2
CH2
COO-
COO-
hemmt SuccinatDehydrogenase
kompetitiv
• Kompetivtive Hemmstoffe ähneln dem Substrat und
konkurrieren mit ihm um die Substrat-Bindestelle im
katalytischen Zentrum, werden aber nicht umgesetzt.
• Die Hemmung ist reversibel und abhängig von den
Konzentrationen von Substrat und Inhibitor.
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Allosterische Enzyme
Allosterische Enzyme
• Regulation der Enzymaktivität durch Bindung außerhalb des
katalytischen Zentrums
• Effektor kann je nach Enzym Aktivator oder Inhibitor ('nichtkompetitiv') sein
• Auch Aktivierung oder Hemmung durch Übertragung von kovalent
gebunden Gruppen (z.B. Methylgruppe) möglich
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Endprodukthemmung
Enzym 1
Enzym 2
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Endprodukthemmung
Enzym 3
Enzym 4
A → B → C → D → E
• Oft wird der erste Schritt eines Stoffwechselweges reguliert.
• Bei der Endprodukthemmung, auch Feedback-Hemmung genannt,
'meldet' das Endprodukt als Inhibitor dem ersten Enzym, dass
genügend Produkt gebildet wurde und drosselt die weitere Produktion.
• Regulation wird auch auf der Ebene der Enzymbildung (DNA, RNA...)
bewirkt.
• Katabolismus erfordert andere Regualtionsmuster als die der
Biosynthesewege.
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Regulation der Enzymaktivität
• Substratkonzentration
• Produkthemmung
• Feedback-Hemmung
• Isozyme
• Kovalente Modifikation
Regulation der Enzymaktivität
KM-Wert
Isosterische Hemmung durch Produkt
im katalytischen Zentrum
Allosterische Regulation
Mehrere Enzyme für dieselbe Reaktion,
mehrere Regulationsmöglichkeiten
Vgl. Allosterische Regulation,
stabiler, braucht weitere
regulierte Enzyme
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Die Bedeutung irreversibler Schritte
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Irreversible Schritte
Irreversible Schritte
• bedeuten Energieverlust
• legen Stoffwechselrichtung fest
• erfordern Umwege für Rückweg
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Chemotaxis
Chemotaxis
Bakterium auf der Suche nach dem Schlaraffenland
• eine schlauer Mensch würde sich ähnlich verhalten!
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Regulation des Flagellenmotors
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Flagellenmotor
o Y-P → CW und 'Tumble', Y → CCW und 'Run'
o Z dephosphoryliert Y-P langsam
o A erfährt Autophosphorylierung, überträgt P-Gruppe nach Y oder nach B
o B-P demethyliert MCP (methyl-accepting chemotaxis protein), hält es so sensibel
o R methyliert MCP langsam, macht es insensibel
Situation ohne Lockstoff (Attractant)
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Regulation des Flagellenmotors
Flagellenmotor (2)
Situation mit
Lockstoff
(Attractant)
• das einfachste
verstandene
Regulationssystem
o Y-P → CW und 'Tumble', Y → CCW und 'Run'
o Z dephosphoryliert Y-P langsam
o A erfährt Autophosphorylierung, überträgt P-Gruppe nach Y oder nach B
o B demethyliert MCP(methyl-accepting chemotaxis protein), hält es so sensibel
o R methyliert MCP langsam, macht es insensibel
o Attractant verändert W, W unterbindet jetzt Autophosphorylierung
und somit Bildung von Y-P und B-P
o einerseits → Run, andererseits: MCP wird mit der Zeit insensibel → Tumble
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