Finanzmärkte III: Finanzmarktanalyse

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Finanzmärkte III: Finanzmarktanalyse
c prof. dr. s. trautmann
Glosten-Milgrom-Modell
Finanzmärkte III:
Finanzmarktanalyse
Siegfried Trautmann
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c prof. dr. s. trautmann
Glosten-Milgrom-Modell
Finanzmärkte III : Finanzmarktanalyse
Teil C : Makromarkt-Perspektive
8
Finanzmärkte
9
Preise und Renditen im Finanzmarktgleichgewicht
10 Empirische Befunde und theoretische Begründungen
11 Performance-Messung.
Teil D : Mikromarkt-Perspektive
12 Institutionen & Marktstrukturen
13
Quote-getriebene Finanzmärkte
14 Order-getriebene Finanzmärkte
15 Preis und Volumen
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Finanzmärkte II : Finanzwirtschaftliche Entscheidungen
Teil A : Finanzwirtschaftliche Entscheidungen bei Sicherheit
1
Verallgemeinerte Kapitalwertregel
2
Approximation optimaler Investitonsprogramme
3
Simultane Investitions- und Finanzplanung
Teil B : Finanzwirtschaftliche Entscheidungen bei Unsicherheit
4
Portefeuilleauswahl mit der
Erwartungswert-Varianz-Regel
5
Indexierung und Tracking Error
6
Theorie der Entscheidung bei Unsicherheit
7
Portefeuilleauswahl mit der Safety First-Regel
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Annahmen:
Market-Maker sind risikoneutral und besitzen keine private
Information über den zukünftigen Liquidationswert des
Wertpapiers. Market-Maker quotieren einen
Briefkurs, zu denen eine Kauforder ausgeführt wird.
Geldkurs, zu dem eine Verkaufsorder ausgeführt wird.
Es existiert vollkommener Wettbewerb zwischen
Market-Makern, so dass der erwartete Gewinn aus einer
Transaktion für einen Market-Maker Null ist.
Es existiert nur eine handelbare Ordergröße.
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Der Market-Maker weiß nicht, mit wem er den Handel tätigt.
Er kennt lediglich den Anteil α informierter Händler
(Investoren) und den Anteil 1 − α uninformierter Händler
(sog. Liquiditätshändler) an der Grundgesamtheit:
Informierte Händler
– kaufen das Wertpapiers, falls der gestellte Preis des MM
unter der eigenen Bewertung des Titels liegt,
– verkaufen das Wertpapiers, falls der gestellte Preis des
MM über der eigenen Bewertung des Titels liegt.
Uninformierte Händler
– kaufen oder verkaufen des Wertpapiers aus exogenen
Gründen mit einer Wahrscheinlichkeit von 12 .
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Ereignisbaum für das einfache sequentielle Handelsmodell
S
1−θ
SH
1
2
SL
α
1−α
Uninformierte
θ
Informierte
1
2
1
α
1−α
Uninformierte
1
2
0
Informierte
1
2
0
1
Verkauf
Kauf
Verkauf
Kauf
Verkauf
Kauf
Verkauf
Kauf
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Adverse Selektion: Ein Market-Maker weiß, dass informierte
Händler nur handeln, falls das Wertpapier aus deren Sicht unteroder überbewertet ist.
⇒ Aus diesen Transaktionen macht er Verluste, die er durch
Gewinne mit Transaktionen mit uninformierten Händlern
kompensieren muss.
⇒ Die gestellte Geld/Brief-Spanne enthält somit einen Aufschlag
für die erwarteten Verluste durch den Handel mit den
informierten Händern.
⇒ Strategie des Market-Makers: Setzen eines möglichst kleinen
Bid-Preises und/oder möglichst großen Ask-Preises, so dass
er im Mittel zumindest keinen Verlust erleiden muss.
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Ereignisbaum für das einfache sequentielle Handelsmodell
S
1−θ
SH
1
2
1
α
1−α
Informierte
1
2
Uninformierte
1
2
0
Informierte
1
2
0
1
Verkauf
Kauf
Verkauf
Kauf
Verkauf
Kauf
Verkauf
Kauf
P(S L |Kauf ) =
SL
α
1−α
Uninformierte
θ
θ(1 − α) 12
P(S L ∩ Kauf )
=
P(Kauf )
θ(1 − α) 12 + (1 − θ)α + (1 − θ)(1 − α) 12
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Die bedingte Wahrscheinlichkeit für S L , falls ein Kauf getätigt wird,
beträgt:
P(S L |Kauf ) =
SL
θ(1 − α)
P(S L ∩ Kauf )
=
.
P(Kauf )
1 + α(1 − 2θ)
SH
Kauf
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Ereignisbaum für das einfache sequentielle Handelsmodell
S
1−θ
SH
1
2
1
α
1−α
Informierte
1
2
Uninformierte
1
2
0
Informierte
1
2
0
1
Verkauf
Kauf
Verkauf
Kauf
Verkauf
Kauf
Verkauf
Kauf
P(S L |Kauf ) =
SL
α
1−α
Uninformierte
θ
θ(1 − α) 12
P(S L ∩ Kauf )
=
P(Kauf )
θ(1 − α) 12 + (1 − θ)α + (1 − θ)(1 − α) 12
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Gewinnerwartungen des Market-Makers
Der (zufällige) Gewinn des Market-Makers aus einem
gestellten Ask-Preis (S) beträgt
Gewinn = S − S,
wobei S den zukünftigen Wert des Wertpapiers bezeichnet.
Unmittelbar nach einem Kauf eines Händlers ist der erwartete
Gewinn des Market-Makers
GG
E (Gewinn|Kauf ) = S − E (S|Kauf ) = 0,
wobei
E (S|Kauf ) = P(S L |Kauf ) · S L + (1 − P(S L |Kauf )) · S H .
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Somit gilt:
S = E (S|Kauf ) =
S L θ(1 − α) + S H (1 − θ)(1 + α)
.
1 + α(1 − 2θ)
Die Quotierung des Ask-Preises S erfolgt derart, dass die
erwarteten Verluste aus dem Handel mit informierten
Händlern (I ) durch die erwarteten Gewinne mit
uninformierten Händlern (U) ausgeglichen werden:
(S − E (S|U, Kauf )) · P(U|Kauf )
Ertrag durch Trader U
= −(S − E (S|I , Kauf )) · P(I |Kauf ).
Verlust durch Trader I
Dabei gilt:
E (S|Kauf ) = E (S|U, Kauf ) · P(U|Kauf )
+ E (S|I , Kauf ) · P(I |Kauf ).
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Analog lässt sich der Bid-Preis S bei Null-Gewinnerwartung des Market-Makers darstellen:
P(S L |Verkauf ) =
θ(1 + α)
P(S L |Verkauf )
=
,
P(Verkauf )
1 − α(1 − 2θ)
E (S|Verkauf ) = P(S L |Verkauf ) · S L + (1 − P(S L |Verkauf )) · S H .
Somit gilt:
S = E (S|Verkauf ) =
S L (1 + α) + S H (1 − θ)(1 − α)
.
1 − α(1 − 2θ)
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Der Bid Ask-Spread beträgt somit:
4(1 − θ)θα(S H − S L )
S −S =
1 − (1 − 2θ)2 α2
1
θ= 2
↓
=
α(S H − S L ).
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