1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 -1- 1 A Der menschliche Körper besteht zu etwa 70 % aus Wasser. Dies entspricht etwa 50 L H2O bei einem Körpergewicht von 70 kg. Wie hoch ist die Konzentration eines wasserlöslichen Medikaments mit der molaren Masse 200 g/mol, wenn eine Tablette von 20 mg eingenommen wird und sich das Medikament gleichmäßig im gesamten Körperwasser verteilt? (A) 20 nmol/L (B) 2 µmol/L (C) 200 µmol/L (D) 20 mmol/L (E) 2 mol/L 2 Welche Aussage zum Element Kohlenstoff trifft zu? (A) Bei der Reaktion mit Sauerstoff nimmt die Oxidationsstufe des Kohlenstoffs ab. (B) Diamant ist ein guter elektrischer Leiter. (C) Graphit besteht ausschließlich aus Kohlenstoffatomen. (D) In physiologischem Milieu entstehen bei der Umsetzung von Kohlenstoff mit Wasser Kohlenhydrate. (E) Kohlenstoff befindet sich in einer Nebengruppe des Periodensystems der Elemente. 3 Valenzelektronenpaare, die keine Bindung eingehen, bezeichnet man als „freie Elektronenpaare“. Welches der folgenden Moleküle weist die größte Zahl an freien Elektronenpaaren auf? (A) Chlorwasserstoff (B) Diethylether (C) Harnstoff (D) Stickstoff (E) Wasserstoff Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 -2- 4 A Bei welchem der folgenden Beispiele handelt es sich um eine Redoxreaktion? (A) Ag+ + Cl− Ö AgCl (B) CO2 + H2O Ö H+ + HCO3− (C) 2 H2 + O2 Ö 2 H2O (D) H2SO4 + NaOH Ö Na+ + HSO4− + H2O (E) 2 O3 Ö 3 O2 5 Das Immissionsgift Schwefeldioxid wird bei der Verbrennung von Schwefel gebildet. Welche Aussage zum Schwefeldioxid trifft zu? (A) Bei der Addition von Wasser zu Schwefeldioxid entsteht Schwefelsäure. (B) Beim Verbrennen von Schwefel zu Schwefeldioxid ist Schwefel das Reduktionsmittel. (C) Beim Verbrennen von Schwefel zu Schwefeldioxid nimmt die Oxidationsstufe des Sauerstoffs zu. (D) Der Schwefel hat im Schwefeldioxid die Oxidationsstufe +2. (E) Schwefeldioxid kann mit Wasserstoff zu Schwefeltrioxid oxidiert werden. 6 Diastereomere sind (A) Konstitutionsisomere (B) L-(+)- und D-(-)-Milchsäure (C) Stereoisomere, die keine Enantiomere sind (D) Verbindungen, die generell keine optische Aktivität zeigen (E) Verbindungen, die sich wie Bild und Spiegelbild verhalten Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 -3- 7 A Nach der Herstellung einer wässrigen Lösung von α-D-Glucose beobachtet man eine kontinuierliche Veränderung (Mutarotation) der ursprünglichen spezifischen Drehung von 112° bis zu einem Wert von 52,7°. Ursache hierfür ist (A) das Vorliegen von Glucose in wässriger Lösung ausschließlich in der offenkettigen Form (B) die allmähliche Oxidation von Glucose zu einer Gluconsäure (C) die hydrolytische Spaltung zu zwei Molekülen einer Triose (Glycerinaldehyd) (D) die Veränderung der Sessel-Konformation in wässriger Lösung (E) eine Gleichgewichtseinstellung zwischen α-D-Glucose und β-D-Glucose 8 Der erste Reaktionsschritt bei der typischen Umsetzung eines Aldehyds mit einem primären Amin ist: (A) Bindung des N-Atoms des Amins an das C-Atom der C-O-Doppelbindung im Aldehyd (B) Bindung des O-Atoms der C-O-Doppelbindung des Aldehyds an das N-Atom des Amins (C) Oxidation des Aldehyds zur Carbonsäure (D) Protonenübertragung vom Aldehyd auf das Amin (E) Wasserabspaltung 9 Welche Aussage zur Hydrolyse von Carbonsäureestern trifft zu? (A) Bei der Hydrolyse eines Carbonsäureesters steigt der pH-Wert. (B) Bei der Hydrolyse eines Carbonsäureesters werden pro Mol des Esters zwei Mol eines Alkohols freigesetzt. (C) Bei der vollständigen Hydrolyse von Triglyceriden entstehen Glycerin und Fettsäuren. (D) Bei der vollständigen Hydrolyse von Triglyceriden werden pro Mol Fett zwei Mol Wasser verbraucht. (E) Säuren haben keinen Einfluss auf die Hydrolysegeschwindigkeit von Carbonsäureestern. Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 A -4- 10 Das abgebildete Ethinylestradiol wird als estrogene Komponente von Kontrazeptiva verwendet. OH C CH HO Welche funktionelle Gruppe bzw. welches Strukturelement liegt vor? (A) Hydrochinon (B) Phenolringstruktur (C) primärer Alkohol (D) sekundärer Alkohol (E) substituiertes Alken 11 Welche Aussage zum abgebildeten Disaccharid Lactose trifft zu? HO OH H H HO H OH O H O H H OH H O HO H H OH OH H (A) Die Hydrolyse der Lactose ergibt zwei Moleküle D-Galactose. (B) Die Monosaccharidbausteine der Lactose liegen in der Furanose-Form vor. (C) Lactose enthält eine α-glycosidische Bindung. (D) Lactose enthält eine Halbacetalfunktion. (E) Lactose ist Bestandteil des Biopolymers Amylose (Stärke). Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 -5- 12 A Die Elektrophorese erlaubt es, ein Gemisch von Aminosäuren aufzutrennen. Hierbei spielt der isoelektrische Punkt (IP) der jeweiligen Aminosäure eine wichtige Rolle. Der IP ist der pH-Wert, bei dem die Gesamtladung des Moleküls gleich Null ist. Für Glycin (pKs1= 2,35, pKs2= 9,78) beträgt der IP etwa (A) 3,72 (B) 6,07 (C) 6,65 (D) 7,43 (E) 12,13 13 Sphingosin (A) enthält drei Hydroxylgruppen (B) enthält zwei proteinogene Aminosäuren (C) ist ein Baustein in einem Ceramid (D) ist ein Baustein in einem Glycerolipid (E) ist ein Thioether 14 Welche Aussage zum Glutathion trifft zu? (A) Glutathion (GSH) ist ein Methionin-haltiges Tripeptid. (B) Glutathion wird nur in Kern-haltigen Zellen gebildet. (C) Glutathion fungiert als Antioxidans in der Zelle. (D) Die Regeneration des GSH aus oxidiertem Glutathion (GSSG) erfolgt durch ein Selenenzym. (E) Glutathion ist ein fettlösliches Vitamin. Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 A -6- 15 Sekundärstrukturen in Proteinen (α-Helix, β-Faltblatt) kommen typischerweise zustande durch (A) Disulfidbrücken zwischen Cysteinresten (B) elektrostatische Wechselwirkungen zwischen geladenen Gruppen der Seitenketten (C) H-Brücken zwischen Carbonyl- und Amid-Gruppen (CO- und NH-Gruppen) der Hauptkette (D) hydrophobe Effekte (E) kovalente Aldol-Crosslinks 16 Die chemische Umsetzung von A zu B läuft nach einer Kinetik erster Ordnung mit der Geschwindigkeitskonstanten k ab. Welche Aussage trifft zu? (A) Die Geschwindigkeitskonstante k der Umsetzung nimmt mit abnehmender Substratkonzentration kontinuierlich ab. (B) Die Geschwindigkeitskonstante k ist nicht von der Temperatur abhängig. (C) Die Halbwertzeit einer Reaktion erster Ordnung errechnet sich als t1/ 2 = ln 2 . k (D) Die Reaktionsgeschwindigkeit -dA/dt bleibt während der gesamten Reaktionszeit konstant. (E) Eine Verdoppelung der Konzentration des Substrats A führt zu einer Vervierfachung der Reaktionsgeschwindigkeit -dA/dt. 17 Die Geschwindigkeit einer enzymatisch katalysierten Gesamtreaktion ist bei Substratsättigung (A) abhängig von der Enzymkonzentration (B) identisch mit der Michaelis-Menten-Konstanten (Michaelis-Konstanten) (C) umgekehrt proportional zur Substratkonzentration (D) unabhängig vom pH-Wert (E) unabhängig von der Temperatur Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 -7- 18 A Der multifunktionelle Fettsäuresynthase-Komplex benötigt ein Molekül Acetyl-CoA und sieben Moleküle Malonyl-CoA als Substrate zur Synthese von einem Molekül Palmitinsäure. Die Kohlenstoffatome dieses Acetylrestes finden sich in der gebildeten Palmitinsäure wieder als (A) C-Atome 1 und 2 (B) C-Atome 1 und 16 (C) C-Atome 2 und 15 (D) C-Atome 8 und 9 (E) C-Atome 15 und 16 19 Eine Funktion des Aspartat-Zyklus im Stoffwechsel ist: (A) Aminogruppen-Lieferant für die AMP-Biosynthese (B) Bereitstellung von Aspartat für die Schlüsselreaktion der Pyrimidin-NucleotidBiosynthese (C) Biosynthese von Asparagin (D) Einbau von freiem NH3 in Metabolite des Intermediärstoffwechsels (E) Übertragung von α-Aminogruppen auf α-Oxosäuren 20 Welche Folge hat die Hemmung der Xanthinoxidase durch Allopurinol? (A) Die Harnsäurekonzentration des Blutplasmas steigt auf das etwa Zehnfache. (B) Die Harnstoffkonzentration des Blutplasmas sinkt. (C) Die Xanthinoxidase verliert ihr Molybdän-Ion. (D) Es wird vermehrt Hypoxanthin ausgeschieden. (E) Xanthin wird in Allantoin umgewandelt. Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 -8- 21 A Ammoniak ist für den menschlichen Organismus, insbesondere für das Gehirn, toxisch. Es ist daher wichtig, dass eine zu hohe Ammoniak-Konzentration verhindert wird. Die direkte Fixierung von molekularem Ammoniak durch kovalente Bindung an ein Substratmolekül kann katalysiert werden durch (A) Alanin-Aminotransferase (GPT) (B) Aspartat-Aminotransferase (GOT) (C) Glutamat-Dehydrogenase (D) Glutaminase (E) Transglutaminase 22 Welche Aussage zur Biotransformation trifft zu? (A) Amine werden durch Biotransformation zu Nitro-Gruppen oxidiert. (B) Bei der Sulfatierung ist 3’-Phosphoadenosin-5’-phosphosulfat (PAPS) Cosubstrat. (C) Enzyme der Biotransformation sind überwiegend in Lysosomen lokalisiert. (D) Fremdstoffe werden durch Enzyme, die Cytochrom c als zentrale Gruppe enthalten, hydroxyliert. (E) Glucose wird auf Hydroxylgruppen von Fremdstoffen übertragen und dann zu Glucuronsäure oxidiert. 23 Die Körpertemperatur eines Patienten wird fünfmal gemessen und ergibt folgende Werte: 37,2 °C 37,8 °C 37,2 °C 37,5 °C 37,3 °C Wie groß ist der arithmetische Mittelwert? (A) 37,3 °C (B) 37,4 °C (C) 37,5 °C (D) 37,6 °C (E) 37,7 °C Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 -9- 24 A Ein auf der Rückbank eines PKW festgeschnalltes Kind (25 kg) kommt bei einem Frontalzusammenstoß des PKW in nur 0,1 s von einer Geschwindigkeit von 72 km/h (20 m/s) mit konstanter Verzögerung zum Stillstand. Der Betrag der Kraft, mit der das Kind in die Sicherheitsgurte gepresst wird, ist F. Der Betrag der Gewichtskraft des Kindes ist G. Um etwa welchen Faktor ist F größer als G? (A) F/G ≈ 2 (B) F/G ≈ 4 (C) F/G ≈ 12,5 (D) F/G ≈ 20 (E) F/G ≈ 100 25 Die Zentrifuge eines klinischen Labors kann mit unterschiedlichen Drehzahlen (Umdrehungen pro Minute) betrieben werden. Um in der Zentrifuge eine ausreichende Sedimentation bestimmter Teilchen gleicher Masse zu erzielen, ist eine gewisse Zeit der Zentrifugation erforderlich (Zentrifugationsdauer). Die Zentrifugationsdauer ist umgekehrt proportional zur Zentrifugalkraft. Um welchen Faktor verlängert sich (im Großen und Ganzen) die Zentrifugationsdauer, wenn (bei gleichem Radius) die Drehzahl der Zentrifuge nur halb so groß ist? 2 ≈ 1,4 (A) (B) 2 (C) 22 = 4 (D) 23 = 8 (E) 24 = 16 26 Eine Sauerstoff-Vorratsflasche enthält V0 = 10 L bei einem Anfangsdruck P0 = 2·107 Pa. Näherungsweise darf hierbei das Gas als ideal angesehen werden. Wenn man das Gas ohne Änderung der Temperatur mit Umgebungsdruck PU ≈ 1·105 Pa ausströmen lässt, erhält man insgesamt etwa (A) 200 L (B) 2 000 L (C) 5 000 L (D) 20 000 L (E) 50 000 L Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 10 - 27 A Bei einer Lebersonographie wird Ultraschall von 3,5 MHz eingesetzt, der im Gewebe exponentiell mit einer Halbwerttiefe von 1,2 cm abnimmt. Auf welchen Bruchteil hat die Schallintensität nach 6 cm Gewebedicke abgenommen? (A) 1/ 5 (B) 1/5 (C) 1/16 (D) 1/25 (E) 1/32 28 UV-Strahlung (ultraviolette Strahlung) liegt in einem bestimmten Bereich im elektromagnetischen Spektrum. Welche der folgenden Wellenlängen passt am besten zu einer UV-Strahlung, genauer zu einer UV-A-Strahlung? (A) 330 pm (B) 330 nm (C) 660 nm (D) 990 nm (E) 3,3 µm 29 Bei einer spektralphotometrischen Untersuchung in der Laboratoriumsmedizin ergibt sich eine dekadische Extinktion E = 2. Hierbei wird als dekadische Extinktion der Zehnerlogarithmus des Quotienten aus eingestrahlter und durchgelassener Intensität bezeichnet: E = lg(I0/I). Die Transmission sei der Quotient aus durchgelassener und eingestrahlter Intensität: T = I/I0. Wie groß ist dann die Transmission, wenn die dekadische Extinktion E = 2 beträgt? (A) T = 1 % (B) T = 2 % (C) T = 10 % (D) T = 20 % (E) T = 50 % Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 11 - 30 A Bei einem Patienten mit schwerer Spondylitis ankylosans wird der Alphastrahler 224 Ra (in Form von Radium-224-Chlorid) therapeutisch eingesetzt. α-Strahlung besteht aus (A) Elektronen (B) 1 1 (C) 4 2 H -Kernen He -Kernen (D) Photonen (E) Positronen 31 Eine Substanz besteht aus einem radioaktiven Nuklid und seinem nicht radioaktiven Zerfallsprodukt. Die Aktivität der Substanz betrug vor genau 4 Jahren 125 kBq. Heute beträgt sie 100 kBq. Wie groß wird die Aktivität sein, wenn in genau 4 Jahren erneut gemessen werden wird? (A) 25 kBq (B) 50 kBq (C) 75 kBq (D) 80 kBq (E) 90 kBq 32 Zytotoxisch wirksame Substanzen finden sowohl bei der Aufklärung der Regulation des Zellstoffwechsels als auch bei der Chemotherapie maligner Erkrankungen Anwendung. Welche der nachfolgenden Substanzen bindet typischerweise an Tubulin und stört dadurch die Funktion der Mikrotubuli? (A) α-Amanitin (B) Chloramphenicol (C) Choleratoxin (D) Cyanid (E) Vinblastin Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 12 - 33 A Eine beidseitig von wässriger Elektrolytlösung umgebene Lipidmembran (200 µm2 Oberfläche) wirkt wie ein Plattenkondensator der Kapazität 2 pF. Anfänglich war der Kondensator ungeladen und die elektrische Spannung Null. Dann wurden 1 Million Kalium-Ionen von der einen auf die andere Seite der Membran transportiert. Andere Ladungsträger als die transportierten Kalium-Ionen konnten die Membran nicht passieren. Die Elementarladung e0 beträgt etwa 1,6·10−19 Coulomb. Etwa welcher Betrag der elektrischen Spannung herrscht jetzt am Kondensator? (A) 3 mV (B) 8 mV (C) 30 mV (D) 80 mV (E) 300 mV 34 Das Membranpotential einer Zelle von −61 mV sei (bei 37 °C) ausschließlich durch die Leitfähigkeit der Membran für eine einzige Sorte einwertiger Kationen bestimmt. Das Verhältnis der extrazellulären Konzentration dieser Kationen zu ihrer intrazellulären beträgt dann etwa (A) 1 : 100 (B) 1 : 10 (C) 1 : 1 (D) 10 : 1 (E) 100 : 1 35 Durch welche der Veränderungen, ausgehend vom Ruhemembranpotential, wird die Zellmembran eines α-Motoneurons hyperpolarisiert? (A) Hemmung der Na+/K+-ATPase (B) Öffnung von AMPA/Kainat-Rezeptorkanälen (C) Zunahme der Ca2+-Leitfähigkeit (D) Zunahme der K+-Leitfähigkeit (E) Zunahme der Na+-Leitfähigkeit Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 13 - 36 A Welche der Zellen können elektrische Erregungsvorgänge am schnellsten in mechanische Bewegungen umsetzen? (A) äußere Haarzellen der Cochlea (B) Herzmuskelzellen (C) intrafusale Muskelfasern (D) Skelettmuskelfasern vom schnellen, ermüdbaren Typ (E) Zellen der Irismuskulatur 37 Ein SNARE-Protein ist (A) an der Fusion von intrazellulären Membranvesikeln mit Zielmembranen beteiligt (B) der HIV-Corezeptor von T-Zellen (C) der SRP-Rezeptor (D) ein an das Sterol-responsive DNA-Element bindendes Protein (E) ein Rezeptor für snRNPs 38 Bei Vitamin-C-Mangel (Skorbut) ist die Synthese fibrillärer Kollagene gestört. An welchem Syntheseschritt ist die Ascorbinsäure beteiligt? (A) Abspaltung von Propeptiden (B) Bildung von Disulfidbrücken im N- und C-terminalen Bereich (C) Bildung von Quervernetzungen über Lysinaldehyde (D) Desaminierung von Lysinresten zu Lysinaldehyden (E) Hydroxylierung von Prolin- und Lysinresten 39 Die Abhängigkeit der Biosynthese der DNA-Bausteine von Folsäure-Derivaten wird in der Chemotherapie von Tumoren genutzt. Welche der folgenden Reaktionen benötigt N5,N10-Methylen-Tetrahydrofolsäure und wird deshalb durch Folsäure-Antagonisten beeinträchtigt? (A) Bildung von AMP aus IMP (B) Bildung von Carbamoylaspartat (C) Bildung von Desoxyribonucleotiden aus Ribonucleotiden (D) Bildung von dTMP aus dUMP (E) Bildung von GMP aus Guanin und PRPP Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 14 - 40 A Zum Auffüllen überstehender DNA-Enden, die bei der Replikation an den Telomeren der Chromosomen entstehen, dient das Enzym Telomerase. Telomerase ist eine (A) (DNA-abhängige) DNA-Polymerase δ (B) 3’Æ5’-Nuclease (C) reverse Transkriptase (D) RNA-Polymerase (E) Topoisomerase 41 Eine physiologisch vorkommende (nicht durch schädliche Einflüsse entstandene), biochemische Modifikation von Cytosinbasen (denen jeweils eine Guaninbase im DNA-Strang folgt) kann zu einer Inaktivierung der entsprechenden Gene führen. Um welche der folgenden Modifikationen der Cytosinbasen handelt es sich hierbei am wahrscheinlichsten? (A) Acetylierung (B) Aminierung (C) Desaminierung (D) Hydrierung (E) Methylierung 42 Histone spielen beim Aufbau und Umbau von Chromatin eine entscheidende Rolle. Eine typische kovalente Modifikation von Histonen ist die Acetylierung. Die Acetylierung von Histonen (A) erfolgt cotranslational während der Synthese der Histonproteine (B) findet an den zahlreichen Methioninresten der Histone statt (C) führt durch Assoziation der Histone H2-H4 zu einem oktameren Komplex (D) hemmt die RNA-Polymerase II (E) lockert die elektrostatische Interaktion zwischen DNA und Histonen Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 15 - 43 A Bei der Translation werden Aminosäuren kovalent miteinander zu einer Polypeptidkette verknüpft. In welcher Verbindung liegt eine Aminosäure vor, unmittelbar bevor sie in eine wachsende Polypeptidkette am Ribosom eingebaut wird? Als (A) Ester (B) Peptid (C) Phosphodiester (D) Säureamid (E) Thioester 44 Antibiotika sind Medikamente zur Behandlung bakterieller Infektionen. Welches Antibiotikum hemmt die Transkription in Bakterien? (A) Penicillin (B) Rifampicin (C) Streptomycin (D) Sulfonamid (E) Tetracyclin 45 Die ADP-Ribosylierung der α-Untereinheiten von G-Proteinen stellt einen Wirkungsmechanismus bakterieller Toxine dar, der zu einer pathologisch-dauerhaften Aktivierung der Adenylat-Cyclase führt. Beim Toxin-katalysierten ADP-Ribosyl-Transfer auf das G-Protein wird verbraucht: (A) ATP (B) cAMP (C) FAD (D) GTP (E) NAD+ Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 A - 16 - 46 Welche Aussage zum Infektionszyklus von HIV (human immunodeficiency virus) trifft zu? (A) Die Virusfreisetzung erfordert ein Absterben der infizierten Zelle. (B) Für HIV ist eine geringe Mutationsrate typisch. (C) HIV benötigt eine spezifische Protease zur Spaltung neusynthetisierter Polyproteine. (D) HIV integriert sein Genom an einer spezifischen Stelle in die Wirtszell-DNA (am Gen für CD4). (E) HIV ist ein einsträngiges DNA-Virus. 47 Zidovudin wird als einer der nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren bei der Behandlung HIV-infizierter Patienten eingesetzt. O C C HN CH3 CH C N O HO CH2 C H C H N3 O H C C H H Welche Purin- bzw. Pyrimidinbase kommt im Zidovudin vor? (A) Adenin (B) Cytosin (C) Guanin (D) Thymin (E) Uracil Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 17 - 48 A Darm und Leber bilden molekular und funktionell unterschiedliche Formen des Apolipoproteins B. Welche Aussage zur Bildung der Apolipoproteine B48 bzw. B100 trifft zu? (A) Die Apolipoproteine B48 und B100 entstehen in Darm und Leber durch die Expression unterschiedlicher Gene. (B) Die mRNA für das Apolipoprotein B48 unterliegt in Enterozyten einem mRNAEditing. (C) Die mRNA für das Apolipoprotein B100 unterliegt in Hepatozyten einem mRNAEditing. (D) Ursache der Existenz der Apolipoproteine B48 und B100 ist ein alternatives Spleißen. (E) Die Apolipoproteine B48 und B100 werden aus einem gemeinsamen Vorläuferprotein durch limitierte Proteolyse freigesetzt. 49 Chylomikronen verursachen nach fetthaltigen Mahlzeiten die milchige Trübung des Blutplasmas. Zum Zeitpunkt t ist die Konzentration an Chylomikronen im Blutplasma noch 80 % der Maximalkonzentration. Die Halbwertzeit von Chylomikronen im Blutplasma beträgt 15 min. Eine Stunde später als t beträgt die Konzentration der Chylomikronen bezogen auf die Maximalkonzentration (A) weniger als 1 % (B) 2,5 % (C) 5 % (D) 10 % (E) 15 % 50 Welche Lipoproteinfraktion besitzt den höchsten Gesamtgehalt an freiem und verestertem Cholesterin? (A) Chylomikronen (B) HDL (high density lipoproteins) (C) IDL (intermediate density lipoproteins) (D) LDL (low density lipoproteins) (E) VLDL (very low density lipoproteins) Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 18 - 51 A Hohe Cholesterin-Konzentrationen im Blutplasma können das Risiko einer koronaren Herzkrankheit erhöhen. Bestimmte Medikamente zur Senkung der Hypercholesterinämie hemmen kompetitiv ein Enzym, das die Bildung von Mevalonat im Rahmen der Cholesterin-Biosynthese katalysiert. Um welches Enzym handelt es sich? (A) Acyl-CoA-Cholesterin-Acyltransferase (ACAT) (B) β-Hydroxy-β-methyl-glutaryl-CoA-Reduktase (HMG-CoA-Reduktase) (C) β-Hydroxy-β-methyl-glutaryl-CoA-Synthase (HMG-CoA-Synthase) (D) Prenyl-Transferase (E) Squalen-Epoxidase 52 Der arterielle O2-Partialdruck sinkt von 13,3 kPa (100 mmHg) auf 10,0 kPa (75 mmHg) bei ansonsten unverändertem Blut (Hämoglobin-Konzentration 150 g/L; pH 7,40; CO2-Partialdruck 5,3 kPa; normale 2,3-BPG-Konzentration; 37 °C). Etwa um welchen Prozentsatz ist der (Gesamt-)Gehalt an O2 im arteriellen Blut dadurch vermindert? (A) 4% (B) 25 % (C) 50 % (D) 66 % (E) 75 % 53 Bei einem anämischen Patienten, der normale Luft atmet, beträgt die HämoglobinKonzentration im Blut 100 g/L. Welche der folgenden Kombinationen von O2-Sättigung des Hämoglobins und Gehalt an O2 trifft für sein arterielles Blut am ehesten zu? O2-Sättigung Gehalt an O2 (A) etwa 50 % etwa 27 mL/L (B) etwa 50 % etwa 130 mL/L (C) etwa 50 % etwa 270 mL/L (D) fast 100 % etwa 130 mL/L (E) fast 100 % etwa 270 mL/L Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 19 - 54 A Eine 50-jährige Frau hat eine chronische Anämie mit deutlich vergrößerten Erythrozyten (MCV 115 fL). Ursache hierfür ist die mangelnde Fähigkeit, ein bestimmtes Vitamin in ausreichender Menge der Nahrung zu entnehmen. Um einen Mangel an welchem der folgenden Vitamine handelt es sich am wahrscheinlichsten? (A) Vitamin A (B) Vitamin B12 (C) Vitamin C (D) Vitamin D (E) Vitamin E 55 Welche Aussage trifft für 2,3-Bisphosphoglycerat (BPG) zu? (A) Bei der Höhenanpassung sinkt in den Erythrozyten die BPG-Konzentration. (B) BPG entsteht im Pentosephosphatweg. (C) Die Bindung von BPG an Hämoglobin senkt die Sauerstoffaffinität. (D) Ein Molekül Desoxyhämoglobin (DesoxyHb) bindet vier Moleküle BPG. (E) In Erythrozyten ist die BPG-Konzentration geringer als in Muskelzellen. 56 Welche Aussage zu den Erythrozyten des Feten (ab 3. Monat) trifft zu? (A) Die meisten Erythrozyten des Feten werden in der Milz gebildet und nur ein geringer Teil in der Leber und im Knochenmark. (B) Die O2-Affinität des fetalen Blutes ist pH-unabhängig (fehlender Bohr-Effekt). (C) Die O2-Sättigung des plazentar arterialisierten fetalen Blutes (in der V. umbilicalis) beträgt mehr als 90 %. (D) Fetales Blut hat eine größere O2-Affinität als adultes Blut, wenn bei gleichem pH untersucht wird. (E) Fetales (HbF) und adultes (HbA) Hämoglobin unterscheiden sich in der Struktur ihrer Häm-Gruppen. Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 20 - 57 A Bei welchem der hämatopoetischen Wachstumsfaktoren wird beim Erwachsenen der höchste Anteil von den Nieren produziert? (A) Erythropoetin (B) G-CSF (Granulocyte Colony-Stimulating Factor) (C) GM-CSF(Granulocyte-Macrophage Colony-Stimulating Factor) (D) Interleukin-3 (E) M-CSF (Macrophage Colony-Stimulating Factor) 58 Bei einem 8-jährigen Jungen kam es nach einer Zahnextraktion zu einer leichten Blutung, die zwar rasch zum Stillstand kam, aber später wieder begann. Außerdem berichtet die Mutter, dass es bei ihrem Sohn nach dem Fußballspielen öfter zur Schwellung der Kniegelenke kam. Hämostaseologische Untersuchungsergebnisse: Thrombozytenzahl im (peripheren) Blut: 190 000/µL (primäre) Blutungszeit (nach Ivy): normal Thromboplastinzeit (Prothrombinzeit, Quick-Wert, INR): normal (aktivierte) partielle Thromboplastinzeit (PTT): verlängert Thrombinzeit: normal Welche der folgenden Störungen liegt am wahrscheinlichsten zugrunde? (A) Mangel an Faktor VII (B) Mangel an Faktor VIII (C) Mangel an Faktor X (D) Mangel an Fibrinogen (E) Thrombozytopenie 59 Das System der Hämostase besteht aus zahlreichen funktional miteinander vernetzten Einzelkomponenten. Eine klinisch bedeutsame Komponente bei der Steuerung der Thrombozytenfunktion ist der von-Willebrand-Faktor. Welche Aussage zu diesem Faktor trifft nicht zu? (A) Er besitzt die Fähigkeit, an Kollagen zu binden. (B) Er bindet an den Gerinnungsfaktor VIII (antihämophiles Globulin A). (C) Es handelt sich um ein Glykoprotein des Blutplasmas. (D) Seine Synthese erfolgt typischerweise in reifen Thrombozyten. (E) Thrombozyten besitzen Oberflächenrezeptoren für diesen Faktor. Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 21 - 60 A Die Bildung der aktiven Formen der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X kann bei frisch entnommenem Blut verhindert werden durch den Zusatz von (A) Calciumoxalat (B) Citrat (C) Protamin (D) Streptokinase (E) Vitamin-K-Antagonisten 61 Bei einem Patienten soll ein frisches arterielles Blutgerinnsel aufgelöst werden. Welcher der folgenden Wirkstoffe kommt hierfür am ehesten in Betracht? (A) ε-Aminocapronsäure (B) Gerinnungsfaktor XIII (FSF) (C) Phyllochinon (Vitamin K) (D) (rekombinanter) t-PA (Gewebe-Plasminogen-Aktivator) (E) Thrombosthenin 62 Bei einem 21-jährigen Mann kommt es aufgrund einer akuten bakteriellen Infektion zu einer systemischen Entzündungsreaktion. Dabei nimmt die Konzentration von einigen Plasmaproteinen zu, von anderen hingegen ab. Bei welchem der Proteine ist eine Abnahme seiner Konzentration im Blutplasma am wahrscheinlichsten? (A) Albumin (B) C-reaktives Protein (C) Fibrinogen (D) Haptoglobin (E) Interleukin-6 Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 22 - 63 A Granulozyten verfügen über ein biochemisches Arsenal zur Abtötung von Bakterien. Für die Synthese von Superoxidanionen (Superoxidradikalen) spielt folgendes Enzym die zentrale Rolle: (A) Cytochrom-c-Oxidase (B) Glucose-6-Phosphatase (C) Katalase (D) Lactat-Dehydrogenase (E) NADPH-Oxidase 64 B-Lymphozyten (A) differenzieren unter der Wirkung von Interleukinen im Thymus zu T-Lymphozyten (B) sind die Hauptproduzenten von Interleukin-2 (C) tragen CD4- und CD8-Oberflächenantigene (D) verfügen über MHC-Moleküle der Klasse II in ihrer Zellmembran (E) wandeln sich bei Stimulierung im Knochenmark zu Stammzellen um 65 Die löslichen (sezernierten) Immunglobuline der Klasse G (IgG) (A) sind Bestandteile des unspezifischen Abwehrsystems (B) werden von Plasmazellen gebildet (C) enthalten typischerweise eine J-Kette (D) bestehen aus vier leichten und vier schweren Ketten (E) können durch Lipasen in Fab- und Fc-Fragmente gespalten werden 66 Die transplazentar das Kind passiv immunisierenden Immunglobuline von der Mutter sind typischerweise (A) IgA (B) IgD (C) IgE (D) IgG (E) IgM Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 23 - 67 A Haptene (A) reagieren mit dem Fc-Teil von Immunglobulinen (B) sind Polysaccharide (C) sind Proteine (D) werden durch Antikörper spezifisch erkannt (E) werden speziell durch IgA erkannt 68 Bei einer allergischen Sofortreaktion wird aus Mastzellen durch Degranulation ein Stoff in relativ großer Menge freigesetzt, der u.a. an kleinen arteriellen Gefäßen stark vasodilatierend wirkt. Auf welchen der folgenden Stoffe passt diese Beschreibung am besten? (A) Angiotensin II (B) Histamin (C) (Leu-)Enkephalin (D) Noradrenalin (E) Thromboxan A2 69 Bei SCID (severe combined immunodeficiency) ist sowohl die zelluläre als auch die humorale Immunantwort gestört. Häufige Ursache ist ein Defekt der AdenosinDesaminase. Welche Reaktion katalysiert dieses Enzym? (A) Abbau von Adenosin zu Adenin (B) Abbau von Adenosin zu Inosin (C) Abbau von S-Adenosylmethionin zu Homocystein (D) Synthese von AMP aus IMP (E) Synthese von GMP aus AMP Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 A - 24 - Ordnen Sie den in Liste 1 genannten Aminosäuren den jeweils daraus entstehenden Neurotransmitter aus Liste 2 zu! Liste 2 Liste 1 70 Glutamat (A) Acetylcholin 71 Tryptophan (B) γ-Aminobutyrat 72 Tyrosin (C) Glycin (D) Noradrenalin (E) Serotonin 73 Welche der folgenden Veränderungen ist durch eine erhöhte Aktivität in den jeweils zugehörigen postganglionären parasympathischen Nerven am wahrscheinlichsten zu erwarten? (A) erhöhter Tonus der glatten Muskulatur der gastrointestinalen Sphinkteren (B) erhöhte Sekretion der Tränendrüsen (C) verminderter Tonus der Bronchialmuskulatur (D) verminderte Sekretion exokriner Drüsen in Magen und Pankreas (E) Pupillenerweiterung (Mydriasis) 74 Das in einem Curare-Pfeilgift enthaltene (+)-Tubocurarin (d-Tubocurarin) bildet den Prototyp für eine Gruppe von Muskelrelaxanzien mit analogem Wirkmechanismus. Welcher der folgenden Mechanismen ist in erster Linie für die hemmende Wirkung von (+)-Tubocurarin auf die neuromuskuläre Übertragung verantwortlich? (A) Hemmung der Synthese von Acetylcholin in der präsynaptischen Endigung (B) Hemmung der Ausschüttung von Acetylcholin aus den präsynaptischen Vesikeln (C) Hemmung der Wiederaufnahme von Acetylcholin in die präsynaptische Endigung (D) Hemmung des Abbaus von Acetylcholin im synaptischen Spalt (E) Hemmung der Bindung von Acetylcholin an die subsynaptischen Rezeptoren Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 25 - 75 A Bei einem Patienten wird der N. ulnaris am Oberarm und am Handgelenk gereizt und jeweils das Summenaktionspotential am M. abductor digiti minimi abgeleitet. Bei Reizung am Oberarm beginnt das Summenaktionspotential nach 10,5 ms und bei Reizung am Handgelenk nach 2,1 ms. Die beiden Reizorte sind 42 cm voneinander entfernt. Die motorische Nervenleitgeschwindigkeit des N. ulnaris ist die mittlere Erregungsleitungsgeschwindigkeit zwischen den beiden Reizorten. Wie groß ist sie bei dem Patienten? (A) 20 m/s (B) 30 m/s (C) 40 m/s (D) 50 m/s (E) 60 m/s 76 Was bewirkt eine Aktivierung der Afferenzen von Golgi-Sehnenorganen (Ib-Afferenzen) aus den Sehnen eines Muskels am wahrscheinlichsten an α-Motoneuronen, deren Axone zu diesem Muskel ziehen? (A) monosynaptische Erregung (B) monosynaptische Hemmung (C) disynaptische Erregung (D) disynaptische Hemmung (E) Erregung über mindestens zwei hintereinander geschaltete Interneurone 77 Welche Aussage zu den sekundären Muskelspindel-Afferenzen (Gruppe II) trifft zu? (A) Ihre Aktivität steigt bei Erhöhung der Muskelspannung stärker als bei Muskelverlängerung. (B) Sie haben eine niedrigere Leitungsgeschwindigkeit als die primären Muskelspindel-Afferenzen. (C) Sie innervieren afferent in Serie (Reihe) zur extrafusalen Muskulatur gelegene Fasern. (D) Sie innervieren afferent mehr Kernsackfasern als Kernkettenfasern. (E) Sie leiten mehr als die primären Muskelspindel-Afferenzen phasische (dynamische) statt statische (tonische) Informationen. Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 26 - 78 A Bindung von Glycin an die subsynaptischen Glycin-Rezeptoren von inhibitorischen Synapsen bewirkt primär typischerweise: (A) Erhöhung der Leitfähigkeit für Cl− (B) Erhöhung der Leitfähigkeit für K+ (C) Erhöhung der Leitfähigkeit für Mg2+ (D) Verminderung der Leitfähigkeit für Ca2+ (E) Verminderung der Leitfähigkeit für Na+ 79 Patienten mit Ballismus leiden an unwillkürlichen, plötzlichen, kräftigen, schleudernden Bewegungen der Extremitäten, die meist nur auf einer Körperseite auftreten (Hemiballismus). Welche Aussage zum Ballismus trifft typischerweise zu? (A) Der Nucleus subthalamicus bzw. seine efferenten Fasern sind geschädigt. (B) Die glutamaterge Stimulation von Neuronen des Globus pallidus medialis (Pars interna des Globus pallidus) ist gesteigert. (C) Die Hemmung thalamischer Neurone durch GABA ist gesteigert. (D) Er wird durch medikamentöse Zufuhr von L-Dopa und damit erhöhte Verfügbarkeit von Dopamin im Gehirn gebessert oder beseitigt. (E) Es liegt ein Funktionsausfall des Spinozerebellums vor. 80 Welche der Gehirnfunktionen wird bei den meisten Menschen vom Kortex der linken Großhirnhemisphäre am stärksten gesteuert? (A) Erkennen von geometrischen Mustern (B) Erkennen von Melodien (C) Orientierung im Raum (D) Sprache (E) Trauer- und Angstreaktionen Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 27 - 81 A Welche Aussage zum Oberflächen-EEG trifft zu? (A) Es entspricht im Wesentlichen summierten synchronen Aktionspotentialen von oberflächlichen Pyramidenzellen. (B) Es können rhythmische Schwankungen ("Wellen") bis zu Frequenzen von maximal 13-14 Hz erfasst werden. (C) Bei wachen, aufmerksamen Erwachsenen mit offenen Augen finden sich okzipital überwiegend δ-Wellen. (D) Bei Erwachsenen im inaktiven Wachzustand mit geschlossenen Augen finden sich okzipital überwiegend α-Wellen. (E) Aufgrund geringerer Synchronisierung der neuronalen Aktivität ist die dominierende Frequenz der Wellen im Wachzustand bei Kleinkindern höher als bei Erwachsenen. 82 Für eine Schädigung der Hippocampi spricht am meisten eine schwere Störung (A) des prozeduralen Gedächtnisses für vor der Schädigung Erlerntes (B) des expliziten Gedächtnisses für vor der Schädigung Erlerntes (C) des prozeduralen Gedächtnisses für Neues nach der Schädigung (D) des expliziten Gedächtnisses für Neues nach der Schädigung (E) des Zusammenspiels von Muskelgruppen bei komplexen Bewegungen, die mehrere Gelenke betreffen 83 Welchem der Mediatoren ist am ehesten eine hungerdämpfende (appetithemmende) Wirkung zuzuschreiben? (A) Agouti-Related Protein (AgRP) (B) Ghrelin (C) Leptin (D) Neuropeptid Y (NPY) (E) Orexin Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 28 - 84 A Bei einer 32-jährigen Frau begann vor einigen Stunden ein Drehschwindel mit Übelkeit und seitlicher Fallneigung. An den Augen findet sich ein spontaner horizontaler Nystagmus nach links (mit zusätzlich einer Torsionskomponente), besonders wenn eine optische Fixation (mit der Frenzel-Brille) verhindert wird. Ansonsten sind die passive und aktive Beweglichkeit der Extremitäten und des Kopfes einschließlich Koordination und Muskelkraft unauffällig, ebenso Sensibilität, Seh-, Hör- und Sprechvermögen. Eine Minderung bzw. ein Verlust der Funktion welcher der Strukturen liegt am wahrscheinlichsten zugrunde? (A) rechter supplementär-motorischer Kortex (B) rechter ventral-lateraler Thalamus (C) rechter Vestibularapparat bzw. die von dort kommenden Afferenzen (D) rechter visueller Kortex V1 (E) rechtes Putamen 85 Hautvibration mit einer Frequenz von 250 Hz kann bereits bei einer Schwingungsamplitude in der Größenordnung von einem Mikrometer wahrgenommen werden. Dafür sind vor allem erforderlich die (A) freien Nervenendigungen markloser Nervenfasern (B) Meissner-Körperchen (C) Merkel-Zell-Axon-Komplexe (D) Ruffini-Körperchen (E) (Vater-)Pacini-Körperchen 86 Fließt bei einem Mann über Elektroden, die er in jeder Hand hält, ein technischer Wechselstrom (50 Hz) der Stromstärke 5 mA durch seinen Körper, so bemerkt er im Allgemeinen ein sehr deutliches Kribbeln. Der elektrische Widerstand des menschlichen Körpers hängt allerdings erheblich vom Zustand der Haut (trocken oder feucht usw.) an den Elektroden ab. Welche Spannung liegt bei einer Stromstärke von 5 mA an, wenn der (Wirk-)Widerstand zwischen den Elektroden 10 kΩ beträgt? (A) 5V (B) 20 V (C) 50 V (D) 100 V (E) 200 V Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 29 - 87 A Bei einem Patienten ist bei einem Unfall die linke Hälfte des Rückenmarks in Höhe des 10. thorakalen Rückenmarkssegments durchtrennt worden. Dadurch kommt es am rechten Bein am wahrscheinlichsten zu einem Ausfall der (A) Lageempfindung (Gelenkstellungsempfindung) (B) taktilen Zweipunktediskrimination (C) Temperaturempfindung (D) Vibrationsempfindung (E) Willkürmotorik 88 Ein Normalsichtiger taucht (ohne Hilfsmittel) und öffnet unter Wasser die Augen. Das Wasser ist klar und es ist hell. Trotzdem ist sein Sehen beeinträchtigt. Dies beruht in erster Linie darauf, dass (A) Licht beim Übergang in ein optisch dichteres Medium vom Lot weg gebrochen wird (B) unter Wasser das Licht an der Vorderfläche der Augenhornhaut kaum noch gebrochen wird (C) unter Wasser die Farbe Blau nicht erkannt werden kann (D) unter Wasser die objektseitige Brennweite des Auges dem Betrage nach abgenommen hat (E) Wasser eine kleinere Brechzahl (Brechungsindex) als Luft hat Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 A - 30 - 89 Zur Korrektur der Myopie werden Zerstreuungslinsen verwendet. In nachstehender Zeichnung ist die optische Achse einer Zerstreuungslinse als waagrechte unterbrochene Linie dargestellt. Von der Spitze eines Gegenstandes G verläuft ein Lichtstrahl waagrecht in Richtung der Hauptebene (Mittelebene) L einer („dünnen“) Zerstreuungslinse. Die Länge f entspricht dem Betrag der (negativen) Brennweite. Welche der Richtungen A-E gibt qualitativ am besten den Verlauf des Lichtstrahls hinter der Zerstreuungslinse (also rechts von L) wieder? A L B G C f 90 f f E D Ein älterer emmetroper Patient hat noch eine Akkommodationsbreite von 2 dpt und trägt eine Lesebrille von +1 dpt. (Der Abstand der Brille vom Auge ist vernachlässigbar klein.) Etwa in welchem Abstand vom Auge befindet sich dann sein Nahpunkt mit Brille? (A) 10 cm (B) 20 cm (C) 33 cm (D) 50 cm (E) 100 cm 91 Welche Aussage zum Augenkammerwasser trifft zu? (A) Die Hauptmenge des Kammerwassers wird im Kammerwinkel der vorderen Augenkammer gebildet. (B) Carboanhydrase-Hemmung vermindert die Kammerwasser-Sekretion. (C) Ein Mangel an Kammerwasser ist die Ursache des Glaukoms. (D) Aus der hinteren Augenkammer fließt der größte Teil des Kammerwassers nach hinten am Glaskörper entlang und durch die Lamina cribrosa sclerae. (E) Der Abfluss aus der Vorderkammer in den Schlemm-Kanal wird durch Miosis behindert. Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 31 - 92 A Die Zapfen der Retina antworten auf Belichtung mit (A) Bildung von Aktionspotentialen (B) Depolarisation (C) Öffnung spannungsgesteuerter Ca2+-Kanäle in ihrer Zellmembran (D) vergrößerter Na+-Permeabilität ihrer Zellmembran (E) verminderter Transmitter-Freisetzung 93 Die M-Zellen (magnozelluläre Ganglienzellen) der Retina unterscheiden sich von den P-Zellen (parvozelluläre Ganglienzellen) durch folgende Eigenschaft: (A) Die M-Zellen reagieren besser als die P-Zellen auf bewegte Lichtreize. (B) Die M-Zellen sind etwa 10-mal häufiger als die P-Zellen. (C) Die M-Zellen vermitteln das Farbensehen. (D) Die M-Zellen werden durch lang dauernde Lichtreize stärker tonisch erregt als die P-Zellen. (E) Die rezeptiven Felder der M-Zellen beschränken sich auf die Fovea centralis. 94 Ein Patient hat für einen Testton mit der Schallfrequenz 1 kHz am linken Ohr eine Hörminderung von 20 dB, d.h. die Hörschwelle für den Ton liegt am linken Ohr 20 dB höher als am gesunden rechten. Um welchen Faktor ist die Amplitude der Druckschwankung der Schallwelle (Schallwechseldruck, Schalldruck) bei der Hörschwelle des linken Ohrs größer als die bei der Hörschwelle des rechten Ohrs? (A) 2 (B) 10 (C) 20 (D) 100 (E) 200 Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 32 - 95 A Welche Aussage zur Innenohrschwerhörigkeit trifft zu? (A) Bei Innenohrschwerhörigkeit ist in der Audiometrie das Hören sowohl über die Luftleitung als auch über die Knochenleitung verschlechtert. (B) Der Innenohrschwerhörigkeit liegt eine Schädigung der Makulaorgane zugrunde. (C) Die Innenohrschwerhörigkeit unterscheidet sich von den anderen Formen der Schwerhörigkeit durch die ungestörte Frequenzdiskrimination im überschwelligen Bereich. (D) Eine Versteifung der Gehörknöchelchenkette verursacht eine Innenohrschwerhörigkeit. (E) Ein Patient mit einseitiger Innenohrschwerhörigkeit lateralisiert beim Stimmgabelversuch nach Weber den Ton ins kranke Ohr. 96 Die unter (A) bis (E) genannten Empfindungen werden jeweils durch ein im Mund befindliches Stimulans ausgelöst. Welche der Empfindungen wird typischerweise über Neurone vermittelt, deren Perikarya im Ganglion trigeminale liegen? (A) bitter durch Coffein (B) salzig durch Kochsalz (C) sauer durch Essig (D) scharf durch Capsaicin (E) süß durch Saccharose 97 Welche Aussage zu den Riechsinneszellen der Riechschleimhaut trifft zu? (A) Bei den Rezeptormolekülen für Geruchsstoffe handelt es sich um ligandengesteuerte Ionenkanäle. (B) Bindung von Geruchsstoffen an die Rezeptormoleküle senkt über ein die Adenylat-Cyclase hemmendes G-Protein (Gi) die zytosolische cAMP-Konzentration. (C) Die Riechsinneszellen werden aus Basalzellen der Riechschleimhaut regeneriert. (D) Die synaptischen Schaltstellen zwischen Riechsinneszellen und primärem olfaktorischem Kortex befinden sich im Thalamus. (E) Es gibt insgesamt etwa 10 verschiedene Rezeptormoleküle für Geruchsstoffe in der Riechschleimhaut. Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 33 - 98 A Die Verkleinerung der Lunge bei der Exspiration wird gefördert durch (A) den Strömungswiderstand in den Lumina der Bronchioli respiratorii (B) die Oberflächenspannung der Alveolen (C) die Surfactant-Bildung (D) eine Aktivierung der Mm. scaleni (E) eine Bronchokonstriktion in der frühen Exspirationsphase 99 Welche Veränderung des arteriellen Säure-Basen-Status ist bei Hyperventilation am ehesten die unmittelbare Folge der Abnahme des CO2-Partialdruckes? (A) Abnahme der Bicarbonatkonzentration (B) Abnahme der Gesamt-Pufferbasenkonzentration (C) Abnahme der Nicht-Bicarbonat-Pufferbasenkonzentration (D) Abnahme des pH-Wertes des Blutes (E) Entstehung eines negativen Basenüberschusses 100 Bei einem Patienten mit schmerzhafter Rippenserienfraktur sind Atemtiefe und Atemfrequenz eingeschränkt. Es wird eine Untersuchung des arteriellen Blutes vorgenommen. Welcher der folgenden Befunde ist hierbei im Falle einer rein respiratorischen nicht-kompensierten Azidose zu erwarten? (A) aktuelle Bicarbonatkonzentration unterhalb des Referenzbereichs (B) CO2-Partialdruck unterhalb des Referenzbereichs (C) Standardbicarbonatkonzentration unterhalb des Referenzbereichs (D) Basenabweichung (BE) innerhalb des Referenzbereichs (E) pH-Wert oberhalb des Referenzbereichs Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 34 - 101 A Das energetische (kalorische) Äquivalent in kJ pro L O2 (A) hat bei reinem Glucoseabbau den Zahlenwert 1 (B) ist bei überwiegendem Fettabbau niedriger als bei Glucoseabbau (C) ist der Quotient aus Energieumsatz und Sauerstoffgehalt im Blut (D) ist der Quotient aus äußerer (mechanischer) Muskelarbeit und Sauerstoffverbrauch (E) ist proportional zum Wirkungsgrad einer körperlichen Arbeit 102 Ein 18-jähriger Proband verrichtet bei gleich bleibender Belastung eine dynamische körperliche Arbeit mit mehr als 1/7 der Gesamtmuskelmasse. Sofern die Dauerleistungsgrenze überschritten ist, führt dies spätestens nach acht Stunden zur Erschöpfung. Die Dauerleistungsgrenze ist am wahrscheinlichsten überschritten, wenn während der Arbeit (A) das Atemzeitvolumen auf 20 L/min steigt (B) der arterielle Blutdruck einen konstanten Wert (steady state) erreicht (C) die Pulsfrequenz auf 110/min steigt (D) 75 W zu erbringen sind (E) (pro Minute) die O2-Aufnahme stets kleiner als der O2-Bedarf bleibt 103 Ein 18-jähriger Mann beginnt regelmäßig Ausdauersport (Ausdauerlauf, Fahrradfahren und Rudern) zu betreiben, um seine körperliche Ausdauerleistungsfähigkeit zu erhöhen. Welcher der folgenden Herz-Kreislauf-Parameter wird bei ihm dadurch wahrscheinlich am stärksten abnehmen? (A) Blutvolumen in Ruhe (B) Herzfrequenz in Ruhe (C) Herzschlagvolumen in Ruhe (D) Herzfrequenz bei maximaler Belastung (E) Herzzeitvolumen bei maximaler Belastung Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 35 - 104 A Welche Aussage zum Glykogen-Stoffwechsel trifft zu? (A) Bei Nahrungskarenz geben die Skelettmuskelzellen das beim Glykogen-Abbau entstehende Glucose-6-phosphat ans Blut ab. (B) Die 1,6-glycosidischen Verbindungen des Glykogens werden unter Einbau von UTP gespalten. (C) Erhöhung der Ca2+-Konzentration in den Skelettmuskelzellen bewirkt eine Stimulation der Glykogen-Synthese. (D) Für den Abbau von Glykogen wird anorganisches Phosphat benötigt. (E) Insulin fördert den Glykogen-Abbau in der Leber. 105 Der Abbau von Fettsäuren mit 18 C-Atomen findet vorrangig statt (A) am glatten endoplasmatischen Retikulum (B) an den Ribosomen (C) im Trans-Golgi-Netzwerk (D) im Zytosol (E) in den Mitochondrien 106 Der Abbau von Fettsäuren durch die β-Oxidation besteht aus einer Folge von vier enzymatischen Einzelreaktionen. Wählen Sie die richtigen Reaktionsarten aus und bringen Sie sie in die richtige Reihenfolge: 1: Wasseranlagerung 2: Abspaltung von Acetyl-CoA 3: Dehydrierung 4: Hydroxylierung mit molekularem Sauerstoff (A) 1, 2, 1, 4 (B) 1, 3, 2, 3 (C) 1, 4, 3, 2 (D) 2, 4, 1, 3 (E) 3, 1, 3, 2 Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 36 - 107 A Citrat wird im Stoffwechsel unmittelbar gebildet aus (A) Oxalacetat und Acetat (B) Oxalacetat und Acetyl-CoA (C) 2-Oxoglutarat und Succinyl-CoA (D) Pyruvat und Acetat (E) Pyruvat und Acetyl-CoA 108 Welche Verbindung nimmt von den Komplexen I und II der Atmungskette direkt Reduktionsäquivalente auf? (A) FAD (B) Glutathiondisulfid (C) NAD+ (D) NADP+ (E) Ubichinon 109 Ein Skelettmuskel verkürzt sich während einer Verkürzungsstrecke von 50 mm mit einer konstanten Geschwindigkeit von 2 m/s und einer konstanten Kraft von 5 N. Welche mechanische Leistung erbringt dieser Muskel dabei? (A) 125 mW (B) 500 mW (C) 2,5 W (D) 10 W (E) 50 W 110 Der Skelettmuskel zeigt unter bestimmten Bedingungen eine anaerobe Glykolyse. Die anaerobe Glykolyse im Skelettmuskel (A) läuft nur ab, wenn das entstehende NADH in der Atmungskette oxidiert wird (B) benötigt ADP und anorganisches Phosphat (C) hat in ihrer Endbilanz netto einen Verbrauch von 2 Mol ATP pro Mol Glucose (D) wird vor allem durch die Glucosezufuhr reguliert (E) liefert äquimolare Mengen von Lactat und NAD+ als Endprodukte Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 37 - 111 A Welche Aussage zum Arbeitsmyokard trifft zu? (A) Das Aktionspotential seiner Myozyten dauert etwa 30 ms. (B) Die Abstufung seiner Kraft erfolgt durch Superposition von Kontraktionen (Tetanisierung). (C) Die zytosolische Ca2+-Konzentration seiner Myozyten beträgt diastolisch etwa 0,01 mmol/L (10−5 mol/L). (D) Es besitzt Gap junctions. (E) Es wird von den Purkinje-Fasern über cholinerge, motorische Endplatten erregt. 112 Der zweite Herzton entsteht (A) bei der Kontraktion der Herzvorhöfe (B) beim Auftreten der größten Wandspannung der Herzventrikel (C) beim Schluss der Atrioventrikularklappen (D) beim Schluss der Semilunarklappen (E) während der P-Welle im EKG 113 Die R-Zacke im EKG der Ableitung II (Extremitätenableitung II nach Einthoven) entspricht bei normaler Herzlage am besten der Erregungsausbreitung (A) im His-Bündel (B) im Septum vom linken zum rechten Tawara-Schenkel (C) im Septum vom rechten zum linken Tawara-Schenkel (D) ventrikulär zur Herzbasis (E) ventrikulär zur Herzspitze 114 Welche der folgenden Veränderungen bewirkt am wahrscheinlichsten eine Verlängerung des QT-Intervalls im EKG über den frequenzabhängigen Normalwert hinaus? (A) hypokalzämische Aktionspotentialverlängerung der Ventrikelmyozyten (B) verlangsamte diastolische Depolarisation der Schrittmacherzellen (C) verstärkte Sympathikuswirkung an den Ventrikelmyozyten (D) verzögerte Erregungsausbreitung im Vorhofmyokard (E) verzögerte Erregungsweiterleitung im AV-Knoten Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 38 - 115 A Welches der folgenden Messgrößenpaare zusätzlich zur arterio-gemischtvenösen O2Konzentrationsdifferenz genügt, um das Herzschlagvolumen errechnen zu können? (Es ist kein Shunt zu berücksichtigen.) (A) Atemzeitvolumen; inspiratorische O2-Konzentration (B) Ejektionsfraktion des linken Ventrikels; respiratorischer Quotient (C) exspiratorische O2-Konzentration; inspiratorische O2-Konzentration (D) Herzfrequenz; vom Körper pro Zeiteinheit netto aufgenommene O2-Menge (E) system-arterieller Blutdruck; totaler peripherer Widerstand 116 Der Zentralvenendruck wird vielerorts bei der nichtapparativen Messung mittels Wassersäule in der Einheit cmH2O, jedoch bei der elektronischen Messung in mmHg angegeben. Ein Druck von 20 cmH2O entspricht dem Schweredruck einer 20 cm hohen Wassersäule. Etwa wie viel mmHg sind 20 cmH2O? (A) 5 mmHg (B) 10 mmHg (C) 15 mmHg (D) 20 mmHg (E) 25 mmHg 117 Welche Aussage trifft im großen Blutkreislauf für den Gefäßabschnitt der Arteriolen im Allgemeinen zu? (A) Bevorzugt im Gefäßabschnitt der Arteriolen wandern Leukozyten in das Gewebe aus. (B) Die mittlere Strömungsgeschwindigkeit des Blutes ist im Gefäßabschnitt der Arteriolen höher als in den vorgeschalteten Arterien. (C) Die Strompulsamplitude ist im Gefäßabschnitt der Arteriolen größer als in der Aorta. (D) Hauptsächlich im Gefäßabschnitt der Arteriolen findet der Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebe statt. (E) Über den Gefäßabschnitt der Arteriolen erfolgt ein größerer Abfall des mittleren Blutdrucks als über den Gefäßabschnitt der Venolen. Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 39 - 118 A In bestimmten Organen bewirkt Adrenalin einerseits in niedrigen Blutplasmakonzentrationen eine Relaxation der glatten Gefäßmuskulatur arterieller Gefäße und andererseits in hohen eine Kontraktion. In welchem der folgenden Organe ist dieses Phänomen am stärksten ausgeprägt? (A) Gehirn (B) Haut (C) Niere (D) Penis (E) Skelettmuskel 119 Ein Patient klagt über Engegefühl in der Brust und Sehstörungen. Der arterielle Blutdruck ist stark erhöht. Sein Bewusstsein trübt sich zunehmend ein. Es soll der zu hohe Blutdruck, dem in erster Linie ein zu hoher Tonus der Blutgefäßmuskulatur zugrunde liegt, medikamentös gesenkt werden. Welche der folgenden Veränderungen in der Gefäßmuskelzelle könnte ein sinnvolles therapeutisches Ziel sein, weil dadurch am wahrscheinlichsten eine Relaxation erzielt wird? (A) Aktivitätssteigerung der Guanylat-Cyclase (B) Aktivitätssteigerung der Myosin-Leichtketten-Kinase (MLCK) (C) Freisetzung von Calcium aus intrazellulären Speichern ins Zytosol (D) Hemmung der Calcium-Bindung an Troponin (E) Hemmung der Kaliumkanäle der Zellmembran 120 Die Blut-Hirn-Schranke kontrolliert die Zusammensetzung der Extrazellularflüssigkeit im Gehirn. Welche Aussage zur Blut-Hirn-Schranke trifft zu? (A) D-Glucose wird über die Blut-Hirn-Schranke vorwiegend aktiv mittels Na+,Glucose-Symporter transportiert. (B) Lipidlösliche Stoffe können die Blut-Hirn-Schranke praktisch nicht passieren. (C) O2 wird über die Blut-Hirn-Schranke vorwiegend an Myoglobin gebunden transportiert. (D) Sie wird durch die Schwann-Zellen gebildet. (E) Tight junctions zwischen den Kapillarendothelzellen bilden eine Diffusionsbarriere. Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 40 - 121 A Retinsäure fungiert als (A) Antioxidans (B) Coenzym (C) Differenzierungsfaktor (D) lichtempfindliche Substanz beim Sehvorgang (E) Speicherform von Vitamin A 122 Die aktive Form des Vitamin B6 ist beteiligt an der Übertragung von: (A) Acyl-Gruppen (B) Carboxyl-Gruppen (C) Hydrid-Ionen (D) Methyl-Gruppen (E) NH2-Gruppen 123 Bei einem Patienten besteht der Verdacht auf einen Mangel an Cobalamin (Vitamin B12). Welcher der Labor-Befunde spricht am meisten für einen Mangel an Cobalamin? (A) erhöhte Glucose-Konzentration im Blut (B) erhöhte Kreatinin-Clearance (C) erhöhte Methylmalonat-Konzentration im Blutplasma (D) fehlende Carboxylierung von Gerinnungsfaktoren (E) verminderte Mineralisierung des Knochens 124 Für welche der folgenden Aminosäuren benötigt der menschliche Organismus zur Synthese eine essentielle Aminosäure? (A) Glutamin (B) Glycin (C) Hydroxyprolin (D) Serin (E) Tyrosin Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 41 - 125 A Essentielle Fettsäuren zeigen folgende Gemeinsamkeiten: (A) Sie liegen bei physiologischem pH-Wert weitgehend undissoziiert vor. (B) Sie enthalten eine ungerade Zahl von C-Atomen. (C) Ihre Doppelbindungen sind typischerweise cis-konfiguriert. (D) Sie tragen konjugierte Doppelbindungen. (E) Sie sind aus Isopren-Bausteinen aufgebaut. 126 Welche Aussage zum Eisen trifft zu? (A) Eisen wird aus der Nahrung vollständig resorbiert. (B) Die Hauptmenge des Eisens im Organismus ist in Form des Ferritins in der Leber gespeichert. (C) Männer benötigen etwa doppelt so viel Eisen wie Frauen. (D) Transferrin dient dem Transport von Eisen im Blut. (E) Im Unterschied zu Methämoglobin enthält Hämoglobin Fe3+. 127 Welche Aussage zur gastrointestinalen Resorption von Wasser und Elektrolyten trifft zu? (A) Im Magen findet netto eine Rückresorption von Wasser statt. (B) Serotonin vermindert die Sekretion von Wasser aus den Enterozyten in das Lumen. (C) Aldosteron hemmt im Ileum und Kolon die Sekretion von K+-Ionen aus den Enterozyten in das Lumen. (D) Im Dickdarm wird netto eine größere Menge Wasser rückresorbiert als im Dünndarm. (E) Treibende Kraft für die Rückresorption von Wasser im Kolon ist der aktive Natriumtransport aus dem Darmlumen in das Blutplasma. Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 42 - 128 A Bei einem Patienten soll bei einer kohlenhydratarmen Diät eine tägliche Menge von 60 g Kohlenhydraten durch Protein ersetzt werden. Etwa welche Proteinmenge gleichen physiologischen Brennwertes ist hierfür nötig? (A) 10 g (B) 30 g (C) 60 g (D) 120 g (E) 150 g 129 Welche Aussage zu den H+-Ionen des Magensafts trifft nicht zu? (A) Eine Zunahme ihrer Konzentration führt zu einer vermehrten Gastrin-Sekretion. (B) Ihre Sekretion wird durch Histamin gefördert. (C) Sie werden durch eine ATP-abhängige Protonenpumpe im Austausch gegen K+ sezerniert. (D) Sie werden von den Belegzellen der Magenschleimhaut sezerniert. (E) Sie werden von Zellen sezerniert, die Carboanhydrase enthalten. 130 Spurenelemente wirken als Bestandteile von Proteinen und Enzymen an der Katalyse und Regulation des Stoffwechsels mit. Welches Spurenelement ist an der Katalyse der Protonenbildung bei der Salzsäureproduktion in den Belegzellen des Magens beteiligt? (A) Iod (B) Kobalt (C) Molybdän (D) Selen (E) Zink Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 A - 43 - 131 Von den Hauptzellen des Magens und den exokrinen Drüsenzellen des Pankreas werden für den Abbau von Proteinen Vorstufen von Verdauungsenzymen sezerniert. Welches der folgenden Enzyme ist eine Exopeptidase? (A) Carboxypeptidase A (B) Chymotrypsin (C) Elastase (D) Pepsin (E) Trypsin 132 Welche Aussage zur Galle trifft zu? (A) Gallensalze werden vor allem sekundär-aktiv im Gegentransport zu Na+ aus den Hepatozyten in die Gallenkanälchen sezerniert. (B) Das pro Zeit von der Leber sezernierte Gallenvolumen wird von der Menge der gleichzeitig sezernierten Gallensalze nicht wesentlich beeinflusst. (C) In der Galle ist die Stoffmengenkonzentration der Gallensalze im Allgemeinen höher als die des Cholesterins. (D) Gallensteine bestehen vor allem aus Gallensalzen (konjugierten Gallensäuren). (E) Sekretin vermindert den Gallenfluss im Ductus hepaticus. 133 Im Rahmen der Leberfunktionsdiagnostik soll die Enzymaktivität der Alanin-Aminotransferase (GPT) im Serum eines Patienten photometrisch bestimmt werden. Welche Kombination von Substraten und Hilfsenzym erlaubt die Bestimmung der Aktivität dieses Enzyms bei gleichzeitiger Zugabe von NADH als Cosubstrat? (A) Alanin Glutamat Glutamat-Dehydrogenase (B) Alanin α-Ketoglutarat Lactat-Dehydrogenase (C) Glutamat Oxalacetat Malat-Dehydrogenase (D) Pyruvat Glutamat α-Ketoglutarat-Dehydrogenase (E) Pyruvat α-Ketoglutarat Pyruvat-Dehydrogenase Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 44 - 134 A Die Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase (PEPCK) ist eines der gluconeogenetischen Schlüsselenzyme der Leber. Welche Aussage zur Regulation der PEPCK trifft zu? (A) Über ein cAMP-responsives Element (CRE) in der Promoterregion des PEPCKGens binden aktivierende Leucin-Zipper-Proteine. (B) Glucocorticoid-aktivierte Zinkfingerproteine hemmen die Expression der PEPCK. (C) Die cAMP-abhängige Proteinkinase hemmt die PEPCK durch Phosphorylierung. (D) Insulin induziert die PEPCK. (E) Fructose-1,6-bisphosphat ist ein allosterischer Aktivator der PEPCK. 135 Für die Proteinurie bei hämolytischen Erkrankungen ist die relative Molekülmasse Mr des Hämoglobins, seiner Untereinheiten und des αβ-Dimers von Bedeutung. Welche relative Molekülmasse Mr hat das tetramere Hämoglobin (α2β2)? (A) 6 400 (B) 16 000 (C) 32 000 (D) 64 000 (E) 320 000 136 Bei einem Patienten mit Diabetes mellitus ist die GFR (glomeruläre Filtrationsrate) 100 mL/min und das Transportmaximum (renaltubuläres Resorptionsmaximum) für Glucose 1,2 mmol/min. Bei welcher Glucose-Konzentration im Blutplasma beträgt die renale Glucose-Ausscheidung 0,4 mmol/min? (A) 14 mmol/L (B) 16 mmol/L (C) 18 mmol/L (D) 20 mmol/L (E) 24 mmol/L Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 45 - 137 A Im dicken aufsteigenden Segment der Henle-Schleife (A) befinden sich mehr als 80 % aller Aquaporin-2 (AQP-2) exprimierenden Nierenepithelzellen (B) nimmt zum Ende hin die Osmolarität des Urins auf kleinere Werte als die des Blutplasmas ab (C) werden etwa 20 % des glomerulär filtrierten Wassers resorbiert (D) werden etwa 60 % des ausgeschiedenen Harnstoffs sezerniert (E) wird Na+ im Austausch gegen K+ in das Tubuluslumen sezerniert 138 Die Na+-Resorption aus den Sammelrohren der Nieren wird durch Aldosteron gesteigert. Auf welchen der folgenden Mechanismen an den Hauptzellen der Sammelrohre ist diese gesteigerte Na+-Resorption am meisten zurückzuführen? (A) Einbau von Na+,Glucose-Symportern bzw. deren Aktivierung in der apikalen Membran (B) Einbau von Na+-Kanälen bzw. deren Aktivierung in der apikalen Membran (C) Hemmung der Na+/K+-ATPase in der basolateralen Membran (D) Hemmung der K+-Rezirkulation an der basolateralen Membran (E) vermehrte HCO3−-Sekretion über die apikale Membran ins Lumen 139 Ein Patient hat eine Plasmaosmolarität von 300 mosmol/L, eine Urinosmolarität von 200 mosmol/L, eine glomeruläre Filtrationsrate (GFR) von 120 mL/min und eine Urinstromstärke von 3 mL/min. Wie groß ist seine freie Wasserclearance (das renal pro Minute ausgeschiedene „freie“ Wasser)? (A) 1 mL/min (B) 2 mL/min (C) 117 mL/min (D) 118 mL/min (E) 119 mL/min Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 46 - 140 A Welche Aminosäure ist quantitativ am wichtigsten für die Bildung und Ausscheidung von Ammoniumionen in der Niere? (A) Alanin (B) Asparagin (C) Glutamat (D) Glutamin (E) Serin 141 Welches der folgenden Hormone bindet an einen Rezeptor mit TyrosinkinaseAktivität? (A) Adrenalin (B) Glucagon (C) Insulin (D) Sekretin (E) Thyroxin 142 Hormon-aktivierte Phospholipase C spaltet Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat zu: (A) Diacylglycerin + Inositol + Phosphat (B) Diacylglycerin + Inositoltrisphosphat (C) Glycerin + Inositol + Phosphatidat (D) Glycerin + Phosphatidylserin (E) Phosphatidylglycerin + Inositol + Diphosphat 143 Substrat für die Bildung von cyclischem Adenosinmonophosphat (cAMP) durch Adenylat-Cyclase ist: (A) Adenosin-5’-monophosphat (AMP) (B) Adenosin-5’-diphosphat (ADP) (C) Adenosin-5’-triphosphat (ATP) (D) cyclisches Guanosin-3’,5’-monophosphat (cGMP) (E) Desoxyadenosin-5’-triphosphat (dATP) Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 47 - 144 A Welche Aussage über Noradrenalin (NA) trifft zu? (A) Die Biosynthese von NA erfolgt über Adrenalin. (B) Das Nebennierenmark sezerniert mehr NA als Adrenalin. (C) NA ist der Transmitter der präganglionären Fasern des Sympathikus. (D) Ein Teil der Menge an NA, das von einem Neuron synaptisch freigesetzt wurde, wird von diesem Neuron wieder aufgenommen. (E) NA hat zu β2-Adrenozeptoren eine höhere Affinität als zu den anderen Typen von Adrenozeptoren. 145 Einem Patienten wird ein β-Adrenozeptor-Antagonist mit vorherrschend β1-antagonistischer Wirkung verabreicht. Welche der folgenden Veränderungen ist aufgrund einer Hemmung von β1-Adrenozeptoren am wahrscheinlichsten zu erwarten? (A) Abnahme der Herzfrequenz (B) Abnahme des totalen peripheren Widerstands im Blutkreislauf (C) Engstellung der Pupillen (D) Zunahme der AV-Überleitungsgeschwindigkeit im Herzen (E) Zunahme der zitterfreien Wärmebildung im braunen Fettgewebe 146 Eine 30-jährige Patientin klagt über Nervosität, Schlaflosigkeit, Zittern und Wärmeintoleranz mit verstärktem Schwitzen. In Ruhe ist die Herzfrequenz 110/min und der arterielle Blutdruck 130/65 mmHg. Welche der folgenden endokrinen Störungen liegt am wahrscheinlichsten zugrunde? (A) Hyperaldosteronismus (B) Hyperglukagonämie (C) Hyperparathyreoidismus (D) Hyperprolaktinämie (E) Hyperthyreose Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 48 - 147 A Bei einem Patienten liegt eine chronische primäre Nebennierenrindeninsuffizienz (Morbus Addison) vor. Welches/welcher der folgenden Symptome/Befunde passt hierzu am besten? (A) arterielle Hypertonie (B) Hauthyperpigmentation (C) Hyperglykämie (D) Hypernatriämie (E) metabolische Alkalose 148 Atriopeptin (ANP) führt zu einer Erhöhung (A) der Aldosteron-Konzentration im Blutplasma (B) der cGMP-Konzentration in Zielzellen (C) der Renin-Aktivität im Blutplasma (D) der Sekretion von ADH (Adiuretin) (E) des Plasmavolumens 149 Welche Aussage zum ADH (Adiuretin) trifft zu? (A) ADH-Mangel führt zum Hirnödem. (B) ADH-Überschuss führt zum Diabetes insipidus. (C) ADH vermindert die Zahl der Aquaporin-Moleküle in der apikalen Membran der Nierenepithelzellen des Sammelrohrs. (D) ADH wird im Hypophysenvorderlappen aus Aminosäuren synthetisiert. (E) Im Körperkreislauf steigert ADH in hohen Konzentrationen den totalen peripheren Widerstand. 150 Welcher der Stoffe ist der bedeutsamste Hemmer der hypophysären Sekretion von Prolaktin? (A) Dopamin (B) Inhibin A (C) Substanz P (D) TRH (Thyrotropin-Releasing-Hormon) (E) VIP (vasoaktives intestinales Polypeptid) Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 49 - 151 A Welche Aussage zu den Follikelepithelzellen der Schilddrüse trifft zu? (A) Die Hauptmenge des Calcitonins wird von ihnen synthetisiert. (B) Durch Aktivierung ihrer TSH-Rezeptoren wird die Proteolyse von Thyreoglobulin gehemmt. (C) Sie nehmen basolateral Iodid durch sekundär-aktiven Transport auf. (D) Sie sezernieren basolateral mehr T3 (3,5,3’-Triiodthyronin) als T4 (Thyroxin). (E) Sie sezernieren basolateral T3 und T4 überwiegend an Thyreoglobulin gebunden. 152 Zu den Wirkungen von T3 (3,5,3’-Triiodthyronin) gehört nicht: (A) Hemmung der β-Rezeptoren des Myokards (B) Hemmung der Sekretion von TSH (Thyreotropin) im Hypophysenvorderlappen (C) Induktion der Na+/K+-ATPase (D) Induktion lysosomaler Hyaluronidase (E) Stimulation der Biosynthese von STH (Wachstumshormon) im Hypophysenvorderlappen 153 Welche Aussage zum Cortisol trifft nicht zu? (A) An der Biosynthese sind Cytochrom-P-450-abhängige Monooxygenasen beteiligt. (B) Bei seiner Synthese aus Cholesterol ist Pregnenolon Zwischenprodukt. (C) Cortisol entsteht aus Progesteron durch Hydroxylierungen. (D) Das Hormon wird in der Nebennierenrinde unter dem Einfluss von ACTH (Corticotropin) synthetisiert. (E) Im Blut wird es überwiegend als Ester transportiert. 154 Welche Aussage zu Androgenen bei Erwachsenen trifft zu? (A) Die Androgene werden aus der Vorstufe Cortisol gebildet. (B) Eine erhöhte Androgen-Konzentration im Blutplasma hat bei der Frau keine erkennbare Wirkung. (C) LH (luteinisierendes Hormon, ICSH) fördert beim Mann die Testosteron-Sekretion. (D) Testosteron fördert die Freisetzung von Gonadoliberin (GnRH). (E) Testosteron wird beim Mann vor allem in den Sertoli-Zellen des Hodens gebildet. Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 50 - 155 A Vitamin D3 (Cholecalciferol), das Säuglingen zur Rachitisprophylaxe verabreicht und auch vielen Nahrungsmitteln zugesetzt wird, stellt eine inaktive Proform des Vitamin-D-Hormons dar. Welche molekularen Prozesse führen im Körper zur Aktivierung von Vitamin D3? (A) Vitamin D3 wird unter Einwirkung von UV-Licht gespalten. (B) Vitamin D3 wird durch Hydroxylierung an C25 und C1 aktiviert. (C) Vitamin D3 wird durch Abspaltung der Seitenkette an C17 aktiviert. (D) Vitamin D3 bindet an einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor der Mukosazellen des Dünndarms. (E) Vitamin D3 bildet in Osteoblasten einen aktiven Komplex mit Parathormon. 156 Calcitriol (A) ist die Ausscheidungsform des Calcitonins (B) wird hauptsächlich in der Haut aus Cholecalciferol (Vitamin D3) gebildet (C) wird hauptsächlich in Hepatozyten aus 25-Hydroxycholecalciferol gebildet (D) fördert die transepitheliale Ca2+-Aufnahme im Dünndarm (E) hemmt die Ca2+-Resorption in den Nierentubuli 157 Welche Aussage zum Insulin trifft zu? (A) Insulin muss zur Aktivierung an einem Tyrosinrest phosphoryliert werden. (B) Insulin aktiviert die cAMP-Phosphodiesterase. (C) Insulin stimuliert die GLUT-2-Translokation in die Plasmamembran. (D) Insulin stimuliert die Proteolyse in der Skelettmuskelzelle. (E) Die Glucoseaufnahme des Zentralnervensystems erfolgt insulinabhängig. Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG 1. ÄP Herbst 2006 – Tag 1 - 51 - 158 A Insulin fördert (A) den Glykogen-Abbau in den Hepatozyten (B) den Glykogen-Abbau in den Skelettmuskelzellen (C) die Aufnahme von Kalium-Ionen in die Skelettmuskelzellen (D) die Gluconeogenese in den Hepatozyten (E) die Lipolyse in den univakuolären Adipozyten 159 Welche Aussage zu dem Gewebshormon Prostaglandin E2 (PGE2) trifft zu? (A) Die Freisetzung von Arachidonsäure als Vorstufe von PGE2 wird durch Phospholipase D katalysiert. (B) PGE2 wird durch Lipoxygenase aus Arachidonsäure gebildet. (C) Die Wirkung von PGE2 wird durch intrazelluläre Rezeptoren vermittelt. (D) PGE2 fördert die HCl-Sekretion im Magen. (E) PGE2 führt zu einer Sensibilisierung von Nozizeptoren. 160 Welche der folgenden Verbindungen begünstigt die Glucoseneubildung aus Pyruvat durch allosterische Aktivierung eines Enzyms dieses Stoffwechselweges? (A) Acetyl-CoA (B) AMP (C) Fructose-2,6-bisphosphat (D) Glucose (E) Glucose-6-phosphat Ein Service von Via medici online Copyright © 2006 Georg Thieme Verlag KG