Orr.in dos Zi'nlni rli.Kiik-s rk-r \ivtc ll.l Vlllllhi'll\i'l lIl ' l l <." \ r ZÄN ".?. l'- * Är^tezeitschrift |ür Naturheilverfahren Magnesium @ Verla Magnesium Magnesium Magnesium Magnesium Magnesium •s Verla8 N Verla® N Verla55 Verla8 Verla8 Dragees Konzentrat Ampullen Kautabletten Brausetabletten ... Arzneiqualität die überzeugt! Kompetent in der Magnesium-Forschung Verla-Pharm Arzneimittel, 82324 Tutzing 2 35. Jahrgang Februar 1994 ISSN 0720-6003 [ML, MEDIZINISCH LITERARISCHE VERLAGSGESELLSCHAFT MBH Postfach 1151/1152 • 29501 Uelzen Serviceleistung für unsere Mitglieder In dieser Praxis werden auch NATURHEILVERFAHREN angewandt. NATURHEILVERFAHREN sind heute fester Bestandteil der Gesamtmedizin und bedürfen einer zusätzlichen ärztlichen Weiterbildung. Ihr behandelnder Arzt ist Mitglied im ZAN. Wichtig für Sie als Patient: Die Kosten verschiedener NATURHEILVERFAHREN werden nicht immer von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet und müssen deshalb auch als Privatleistung abgerechnet werden. Über die Vorteile der verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Methoden dieser individuellen, wirkungsvollen und sanften Medizin fragen Sie bitte Ihren behandelnden Arzt. ZENTRALVERBAND DER ARHE FÜR NATURHEILVERFAHREN E.V. Name, Mitghedsnummer_„ POSTER, Format 42 x 59 cm, zweifarbiger Druck, Versand in Rolle gegen Einsendung eines Verrechnungsschecks in Hohe von DM 10,— an Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e. V. Bismarckstraße 3, 72250 Freudenstadt fiorabio fiorabio Naturreiner Pflanzensaft Sonnenhut Monographie: Lycopi herba (Wolfstrappkraut) 76 Aus dem Zentralverband 77 Tagungen 79 Kurse 80 Neues aus der Medizin 81 Zur Stärkung der Abwehrkräfte Pflanzensafte sind reine Preßsafte aus frischen Pflanzen ohne Zusatz von Zucker, Alkohol, Konservierungsmitteln oder anderen oft unerwünschten Stoffen Sie enthalten den gesamten Wirkstoffring der Arzneipflanze in seiner natürlichen, gelosten und für den Organismus leicht aufnehmbaren Form Wirksame Bestandteile fiorabio Naturreiner Pflanzensaft Sonnenhut wird aus ernte frischem Purpursonnenhut - aus eigenem Anbau hergestellt Anwendungsgebiete Unterstutzende Behandlung rezidivierender Infekte im Bereich der Atemwege und der ableitenden Harnwege Für Diabetiker geeignet U. Aldag Neuraltherapie in der Ambulanz 83 W. Penning Gynäkologie und Balneologie Verbandsnachrichten 99 I Verschreibungsfahig II Buchbesprechungen IV C. Krüger-Winter Die Neurodermitis und ihre Behandlung aus homöopathischer Sicht 115 M. Döll A n t i o x i d a t i v e Schutzstoffe u n d K r e b s v e r h u t u n g . . . . 1 2 1 A u s d e r Praxis — für die Praxis M. Drozdzik, W. Syryhski Die Anwendung von Pollenextrakten bei der Behandlung der chronischen Prostatitis und der bemgnen Prostatahyperplasie 132 Medizinisches Telegramm 137 Offener Brief 138 Kongreß- und Reiseberichte 140 Preisausschreibungen 146 Hartmannbund 147 Monographie-Entwürfe 148 Vermittlung von Ärzten, Praxen und Sanatorien. . . . 149 Industrie-Informationen Arztezeitschnft für Naturhellverfahren 35 2 (1994) 150 160 ml Packungsgroße und Preis 1 Flasche Preßsaft 160 ml DM 14 95 Schoenenberger Pflanzensaftwerk GmbH, D-71106 Magstadt Aktueller Schutz für die Zellen! CellLife® Selenium CellLife0 Selenium enthalt in biologisch remer Form das lebenswichtige Spurenelement Selen, gebunden an den Zellkern von Remzuchthefe, und ist somit für den Korper optimal verwertbar Selen schützt die Zellen vor Umweltgiften und aktiviert damit die körpereigenen Abwehrkrafte CellLife9 Selenium gleicht ernahrungsbedmgten Selenmangel aus und ist deshalb in unserer heutigen Zeit so wichtig Erhaltlich in allen Apotheken Weitere Informationen sendet Ihnen gerne auf Anforderung unter "Referenz 29501" STANDARD PHARMA AG BRD D-61287 Bad Homburg • Postfach 1751 CH 8750 Glarus • Postfach 146 75 Titelbild: Lycopus europaeus getrockneten oberirdischen Teilen von Lycopus europaeus Linne und/oder Lycopus virginicus Linne, sowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthalt Hfdcoxyzimt- uad Kaffeesaurederivate, Lithospermsaure und Flavonoide. Anwendungsgebiete: Leichte Schilddrusenüberfunktion mit vegetativ-nervosen Störungen. Spannungsgefuhl und Schmerzen in der Brustdruse (Mastodynie). Gegenanzeigen: Unterfunktion der Schilddruse, Scftifddrusenvergroßerung ohne Funktionsstörung. Monographie: Lycopi herba (Wolfstrappkraut) Bezeichnung des Arzneimittels: Lycopi herba; Wolfstrappkraut Bestandteile des Arzneimittels • Wolfstrappkraut, bestehend aus den kurz Tor der Blüte geeffiteten frischen oder Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Njcht bekannt. Keine- gleichzeitig« Gabe von Schilddrdsenhormon-Praparaten. Hinweis: Eine Anwendung von Lycopuszubereäfungen stört die Durchführung einer Schilddnisendiagnöstjk mit Radioisotopen. Dosierung: Die Dotierung liegt zwischen einer Tagesdosis von 1 bis 2 g Droge für Teeaufgusse und wäßrig-athanelischeni Extrakt entsprechend 20 mg Droge. Hinweis: Jeder Patient besitzt seinen eigenen optimalen Schilddrüsehhormpnspiegel. Es sind allenfalls grobe Anhaltspunkte für die Dosierung,bei Schilddrusenerkrankungen möglich, wobei Lebensalter und Körpergewicht zu berücksichtigen sind. Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge, Frisehpflanzenpreßsaft sowie andere gaienische Zubereitungen zum Einnehmen. Wirkungen: Neben Wirkungen: Bei Langzeittherapie und sehr hoch dosierter Lyeopus-Medikation sind m seltenen Fallen Vergrößerungen der Schilddruse möglich. Plötzliches Absetzen von Lycopus-Zubereitungen kann zu einer Verstärkung des Beschwerdekomplexes fuhren. Antigonadotrop, antithyreotrop, Hemmung der peripheren Dejodierung von T 4, Senkung des Prolaktinspäegels. Wir danken der Kooperation Phytahatmaisa and deren Milgliedsfiitaen für die ireundhche Unterstützung and Überlassung der Unterlagen. Worauf Sie und Ihre Patienten schon immer gewartet haben... Allergie-Test und -Therapie ohne Spritze! Allergische Erkrankungen können geheilt werden! Auch Neurodeimitis, Asthma und Coliris sprechen auf das neue Therapiekonzept an. Für solche Indikationen ist die Bioresonanz-Theiapie (BRT) mit dem BICOM-Gerat prädestiniert. Eine wissenschaftliche Studie dokumentiert die Ergebnisse. 15 Jahre BRT-Forschung und -Erfahrung. Fundierte Einfuhrungs- und Fortgeschrittenen-Seminare. Kompetente Anwendungsberatung mit Hotline. BICOM. Orientierung am Erfolg beim Patienten. Übrigens: BICOM kennt noch mehr Indikationen! Fordern Sie noclh heute mit Coupon Infos an. BRUGEMANN GMBH Postfach 1105 • 82117Gauting Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 Donnerstag, den 17. März 1994 HEISEISE 86. Ärztlicher Fortbildungskongreß vom 12. bis 20. März 1994 in Freudenstadt Sonnabend, den 12. März 1994 Eröffnung des 86. Ärztlichen Fortbildungskongresses 100 Jahre Kneippärztebund Wissenschaftliche Halbjahrestagung der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur e. V. Metabolisches Syndrom und Behandlung mit natürlichen Heilverfahren MikroÖkologie und Naturheilverfahren Tagung der Internationalen Ärztlichen Arbeitsgemeinschaft für HOT Freitag, den 18. März 1994 Phytotherapie beim niedergelassenen Arzt Intensivseminar zu praktischen Fragen der immunmodulierenden Therapie bei Tumorerkrankungen Sonnabend, den 19. März 1994 Tagung des Arbeitskreises Homöopathie für Ärzte und Tierärzte im ZÄN Sonntag, den 13. März 1994 Wissenschaftliche Halbjahrestagung der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur e. V. Gemeinschaftstagung mit der Deutschen Gesellschaft für Thermographie 40 Jahre Deutsche Gesellschaft für Thermographie Regulationsthermographie und ihre Bedeutung im Rahmen naturheilkundlicher Verfahren Montag, den 14. März 1994 Tagung der Internationalen Medizinischen Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke — Regulationstherapie e. V. 40 Jahre Arbeitsgemeinschaft Mikrobiologie Workshop: Akupunktur Dienstag, den 15. März 1994 Praktische Immunologie Tagung der Internationalen Medizinischen Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke e. V. Öffentlicher Vortrag: Gesundheitsförderung durch aktive Einbeziehung Mittwoch, den 16. März 1994 Seminar für Homotoxikologie und antihomotoxische Therapie Neue Honoraraspekte nach Aufhebung der Wissenschaftlichkeitsklausel Einführungsvortrag über Ayurveda Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) Weitere Kurse — Fortbildung: Akupunkturkurse — Akupunkturkurs 1 bis 3 — Akupunktur in der Kinderheilkunde — Akupunktur und Manuelle Medizin 1 — Akupunktur und Naturheilverfahren im Kindesalter — Kampo I — Laser / TENS — Neue punktuelle Schmerz- und Organtherapie nach Siener — Neue Schädelakupunktur nach Yamamoto — Ohrkurs 1 und 2 — Psychosomatik auf Grundlagen der Akupunktur — Repetitionskurs — Schmerztherapie 1 — Therapie innerer Erkrankungen 1 und 2 — Tibetische Medizin 1 und 2 — Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) in Diagnostik und Therapie 1 und 2 Applied Kinesiology 1 und 2 Autogenes Training Hypnose und Autogenes Training Bewährte praxisgerechte Diagnostikmethoden und das neue Birek-Verfahren zur Therapiekontrolle bei Gesundheitsstörungen durch Amalgame, Fluoride und Kopfherde Biomolekulare vitOrgan-Therapie Eigenbluttherapie Einführung in die Bach-Blütentherapie Einführung in die Manuelle Therapie nach Meridiandiagnostik Elektroakupunktur Elektroneuraltherapie und Elektroneuraldiagnostik 77 Aus dem Zentralverband Ernährungsverordnungen in der ärztlichen Praxis Ganzheitliche Diagnostik ohne technische Hilfsmittel Ganzheitliche Diagnostik mit Ausleitenden Verfahren Grundlagen der Geopathie Hämatogene Oxydationstherapie (HOT/UVB) Homöopathie für Ärzte Kurse A, B und C Homöopathie für Tierärzte Phytotherapie für Tierärzte Veterinärakupunktur Homotoxikologie für Tierärzte Manuelle Therapie Mikrobiologische Therapie Neuraltherapie für Anfänger Neuraltherapie für Fortgeschrittene Neuraltherapie Spezialistenkurs Ozonkurs Progressive Muskelrelaxation — Tiefenentspannung nach Jacobson Praxisgründung und -Organisation Qigongkurse THERAPIE Regulationsthermographie (Kontaktverfahren nach A. Rost) Triggerpoints, Akupunkte, Störfelder und Gelosen in ganzheitlicher Regulationstherapie I und II Umweltkrankheiten — Diagnose und Therapie Anfragen richten Sie bitte an: Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e.V., Geschäftsstelle, Bismarckstr. 3, 72250 Freudenstadt, Tel. (0 74 41) 2151, Fax (0 74 41) 8 78 30. Wichtig zum Erwerb der Zusatzbezeichnung — Naturheilverfahren Freudenstadt Weiterbildungswoche III Weiterbildungswoche IV Seminar Heilfasten/Naturheilverfahren Seminar Heilfasten/Naturheilverfahren Oberursel Weiterbildungswoche I vom von! 12. -18.3.1994 14. - 20- 3. 1994 vom 5. - 12. 3. 1994 vom 19. - 26. 3.1994 vom 11. - 15. 5.1994 vom vom Vom 13. - 19- 3. 1994 13. - 0. 3. 1994 12. - 17. 3. 1994 vom 17. - 19, 3.1994 vom 17. - 19. 3. 1994 vom 16. -17. 3. 1994 -^ Homöopathie Freudenstadt Internationale Fachmesse für alternative Therapien Akupunktur - Hydrotherapie - Naturheilkunde Homöopathie - Planzenheifkunde - Elektroakupunktur - Chinesische Heilkunde - Ernährungstherapie -Aroma therapie - Sonotherapie - Feed Back Apparatur- Irismikroskope - Magnettherapie Vitaminpräparate und andere Therapieformen 16. und 17. April Stadthalle Freiburg Info: ©0761/22799 78 Homöopathie für Ärzte Kurs A KursB KursC — Psychotherapie Autogenes Training Hypnose und Autog. Training Progressive Muskelrelaxation — Weiterbildung für Tierärzte Homöopathie für Tierärzte Veterinärakupunktör Homotoxikologie für Tierärzte — Kurs B Phytotherapie für Tierärzte — Kurs B vom am 18. - 19. 3. 1994 20. 3.1994 vom 15. -16. 3.1994 vom 17. -18. 3. 1994 Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) : ••• ' OP in Hder i.i's Ä. • . in , 4\ : jetzt in allen Darreichungsformen! - Einladung zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thermographie zum 40jährigen Jubiläum vom 3. bis 4. Juni 1994 im Parkhotel am Kurhaus in Bad Nauheim Der Inhalt dieser Tagung ist bewußt darauf ausgerichtet, die diagnostische Methode der Regulationsthermographie, ihre Entwicklung, den heutigen Stand, ihre Möglichkeiten und ihre Grenzen einer interessierten Öffentlichkeit, insbesondere unseren Gesundheitsfunktionären, darzustellen. r-r-i&X&zm 4 f- •- V - . - !.•••;'. . . . . * . ' * • + * ' • " . •;..,•"«•_'V ' S " ' Vorläufiges Programm Freitag, 3. Juni 1994 18.00 - 18.30 Uhr 18.30 — 20.30 Uhr 20.30 — 21.15 Uhr 21.30 Sektempfang Festessen Festvortrag Prof. Dr. Dr. Banzer, Frankfurt/Main: Regulationsthermographie im Sport Verleihung der Zertifikate X z. B. 20 Brtbl. DM15,30 Samstag, 4. Juni 1994 9.00 — 9.20 Uhr 9.20 — 9.50 Uhr 9.50 — 10.20 Uhr 10.20 — 10.40 Uhr 10.40 — 11.00 Uhr Festliche Musik Grußadressen Eroffnungsvortrag, Grundsatzreferat. Prof. Dr. G. Stuttgen, Berlin: Die Erfassung des Warmemusters der Haut als Analysator für reflektorische und persistierende Auswirkung zellularer und nervaler Mediatoren Prof. Dr. David, Witten: Stellung und Bedeutung der Regulationsthermographie aus der Sicht der Physiologie Dr. Jutta Rost, Rottach-Egern: Die Bedeutung der Regulation in der medizinischen Diagnostik z. B. 20 Kautbl. DM 9,50 .... • • • • >\>'yy,--*yS;'?-•":.:;• : • - ' • _ ' s - : - . • • • . - ' • ' l i > ' " . . • ' ' " ' • * ' * * • • . . J . r . . " 1 ' ' • ! . ' • ' : • • • * ' * ' . • • • • x " ? * r , • Pause 11.30 — 11.45 Uhr 11.45 — 12.00 Uhr 12.00 - 12.15 Uhr 12.15 — 12.30 Uhr Prof. Dr. Rost, Rottach-Egern: Die Bedeutung der Regulationsthermographie in der Krankheitsvorsorge Dr. Petra Blum, Tegernsee: Die Bedeutung der Regulationsthermographie in der arztlichen Praxis Dr. Uhlmann, Düsseldorf: Die Bedeutung der Regulationsthermographie in der Zahn-Mund-Kieferheilkunde Dr. Ost, Dusseldorf: Die Bedeutung der Regulationsthermographie in der Onkologie Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) z.B. 10 Amp. DM16,76 " . r f . W " 1 ' " " M • • > • • • • ' . • ' • = _ " , I - " • • " \ '. " _ — . •• ' ^ • / _ ' * : 1 ' » j • * •] , f c " . : • • % • ' " . . • • • • • • • I • " '" •" • '• " / . i - • • '. > • • . 1 . : ' • " • . ' " . ' Unsere Erfahrung - Ihr Therapie-Erfolg . . . : • . • : • • • . . • • . . • . » • • • • . \ j J ! Tagungen 12.30 Uhr 16.00 - 16.15 Uhr Prof. Dr. Berz, Ulm: Das FachjournaJ ThermoMed — Entwick lung, heutiger Stand und Perspektiven 16.30 Uhr Mitgliederversammlung 19.00 Uhr Gesellschaftsabend Tagungsgebuhr: DM 100,— Pressekonferenz Mittagspause 15.30 - 15.45 Uhr Prof. Dr. Rost, Rottach-Egern: 40 Jahre Deutsche Gesellschaft für Thermographie — Enwicklung, heutiger Stand und Perspektiven 15.45 - 16.00 Uhr W. Eidam, Bad Homburg: Die Entwicklung elektronischer Thermometer für die Regulationsthermographie, heutiger Stand und Perspektiven Anmeldung (erforderlich) an: Prof. Dr. A. Rost Aribostraße 13, D-83700 Rottach-Egern, Fax (0 80 22) 246 93 Seminar für Zertifikatanwärter 28729. 3. 1994 Rottach-Egern Jahrestagung (40jähriges Jubiläum, mit Festakt) 375. 6. 1994 Bad Nauheim Regulationsthermographie-Kurse nach Prof. Rost - 1. Halbjahr 1994 Grundkurse 18./19. 2. 1994 25726. 2. 1994 14./15. 3. 1994 17./18. 6. 1994 25.726. 6. 1994 Waldbronn Bad Homburg Freudenstadt Rottach-Egern Waldbronn Grundkurse 21./22. 1. 1994 25726. 2. 1994 speziell für Zahnärzte Rheine Dr. Feldhaus Düsseldorf Dr. Uhlmann Auswertekurse * Prof. Rost (ausgeb.) 8. 1. 1994 Rottach-Egern 22. 1. 1994 Rottach-Egern * Prof. Rost (ausgeb.) 5. 2. 1994 Rottach-Egern * Prof. Rost (ausgeb.) 19. 2. 1994 Rottach-Egern Dr. Blum 26. 2. 1994 Rottach-Egern Prof. Rost (ausgeb.) 12. 3. 1994 Dr. Uhlmann für ZA Freudenstadt 23. 4. 1994 Bad Nauheim * Prof. Rost Anmeldungen mit * für Auswertekurs Prof. Rost nur persönlic unter Prof. Rost, Aribostraße 13, 83700 Rottach-Egern, Tel. (0 80 22) 2 44 08, Fax (0 80 22) 2 46 93. Dr. Sauer / Dr. Dahl Dr. Blum Prof. Rost / Dr. Blum Dr. Blum Dr. Sauer / Dr. Dahl Aufbaukurse 22723. 4. 1994 Bad Homburg Aufbaukurse 22723. 4. 1994 speziell für Zahnärzte Düsseldorf Dr. Uhlmann Prof. Rost Dr. Jutta Rost Meßkurse für Assistentinnen 30. 4. 1994 Rottach-Egern n. Absprache Düsseldorf n. Absprache Bad Homburg Dr. Blum Dr. Blum / Sterr Dr. Uhlmann N. N. Meßkurs für Assistentinnen auf Computerversion CRT 2000 n. Absprache Bad Homburg Vacal / Renz Deutsche Gesellschaft für Thermographie e. V., Schwaighofstraße 72, 83684 Tegernsee, Tel. (0 80 22) 6 50 62, Fax (0 80 22) 6 77 96 Reflexzonenarbeit am FußN Zweitagekurse 20jährige praktische Erfahrung 10jährige Lehrerfahrung 1. Einführungs- und Aufbaukurs 2.FORJFÜHRUNGS- und THERAPIEKURS mit Überreichung eines Zeugnisses Kursorte: Bad Füssing, Bad Lauterberg/Harz, Berlin, Budingen, Brixen/Südtirol, Chemnitz, Hamburg, Hannover, München, Münster, Nürnberg und Stuttgart. Bitte fordern Sie kostenlose Prospekte an. NEU: HANDZONENFIBEL 14,00 DM LEHRSTÄTTE FÜR MANUELLE FUSS-REFLEXZONEN-ARBEIT Inh. und Seminarleiter Christian Mirr, staatl. geprüfter Masseur und Heilpraktiker, Bahnhofstraße 3, 63654 Budingen, Telefon (0 60 42) 44 08 + Mobiltelefon (01 61) 3 6119 99 -v. A 80 —i ( MORA-Therapie-Seminare Einführung in die biokybernetische Medizin Grundlagen und Prinzip der Therapie mit patienteneigenen Schwingungen nach Dr. Morell und E. Rasche 576. März 1994 in Frankfurt 9710. April 1994 in Baden-Baden 16717. April 1994 in 7MX\C)X 28729. Mai 1994 in Stuttgart 25726. Juni 1994 in Hamm/Westfalen 10./11. September 1994 in München Auskunft und Anmeldung: MED-Tronik GmbH, Abtl. Congress u. Seminare Postfach 30 — 77944 Friesenheim Tel. (0 78 21) 63 3 3 - 1 1 - F a x (0 78 21) 63 33-50 Arztezeitschhft für Naturheilverfahren 35, 2 (1 Neues aus der Medizin Schlagzeilen Wissenschaft Forschung Praxis Klinik Technik usw ONKOLOGIE Brustkrebs — Besserung durch Progesteron Anorexie und starker Gewichtsverlust sind bei Tumorpatienten in fortgeschrittenen Stadien häufig und tragen zu einer weiteren Verschlechterung des Allgemeinzustandes bei Erste Studien deuten jetzt an, daß das üblicherweise bei Brustkrebs verabreichte Progesteron Megestrolazetat bei Krebspatienten zu einer erhöhten Kalorienaufnahme und zur Gewichtszunahme fuhrt Die klinische Beobachtung, daß eine Behandlung mit Megestrolazetat bei Patientinnen mit Brustkrebs oft von einer Gewichtszunahme begleitet ist, habe Wissenschaftler mehrerer Zentren zu einer systematischen Untersuchung dieses Phänomens durch kontrollierte Studien motiviert, sagte Dr Albert Bernath vom Geismger Medical Center in Danville im amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania auf einem Satelhtensymposium des Unternehmens Bristol-Myers Squibb wahrend des Internationalen Chemotherapiekongresses in Paris Zur Ermittlung der Dosis-WirkungsBeziehung habe man eine randomisierte Studie bei 343 Tumorpatienten initiiert, deren Ergebnisse jetzt vorlagen Alle Patienten hatten in den zwei Monaten vor Studienbeginn mindestens fünf Pfund Gewicht verloren, die Kalorienaufnahme habe unter 20 Kilokalorien pro Kilogramm gelegen Die Patienten erhielten randomisiert 160, 480, 800 oder 1280 Milligramm Megestrol taglich Wie Bernath berichtete, hat man mit steigender Dosierung bis zu 800 Milligramm eine statistisch signifikante Verbesserung von Appetit und Nahrungsaufnahme feststellen können Die höchste Dosis von 1280 Milligramm habe jedoch keinen zusatzliArztezeitschrft für Natu heiverfahren 35 2 (1994) chen Nutzen hinsichtlich einer Zunahme des Korpergewichts mehr er geben Megestrol sei generell gut vertragen worden, auch sei die Nebenwirkungsrate nicht dosisabhangig Professor Dr Jamie von Roenn von der Northwestern Umversity in Chicago konnte m einer ähnlich konzipierten Studie bei 370 AIDS-Patienten ebenfalls eine statistisch signifikante Zunahme von Appetit und Kalonenaufnahme sowie Gesamtmuskelmasse mit der 800-MilhgrammDosierung feststellen Die Verbesserung dieser klinischen Parameter habe außerdem eine betrachtliche positive Auswirkung auf die Lebensqualität ihrer Patienten gehabt, sagte die Onkologm Nebenwirkungen seien relativ selten gewesen, so seien Ödeme in der Plazebogruppe häufiger aufgetreten als m den Verumgruppen LEBERZIRRHOSE/ INNERE MEDIZIN Alternative zur endoskopischer Sklerosierung Neben der endoskopischen Sklerosierung zur Behandlung von Osophagusvanzen-Blutungen, der heutigen Standardtherapie, muß nach weiteren Behandlungsmethoden gesucht werden, meint Professor Dr Peter Czygan vom Lukaskrankenhaus in Neuss Vor allem die endoskopische Gummihgatur und der transjugulare mtrahepatische portosystemische Shunt (TIPS) seien Alternativen Bei 30 Prozent der Patienten mit Osophagusvanzen sei mit einer primären Blutung zu rechnen, wobei die Rezidivrate in den ersten drei Monaten bei 70 Prozent liege Risikofaktoren seien die Leberfunktion, die Vanzengroße sowie das Vorliegen sogenannter Red Spots, erläuterte Czygan auf einer Veranstaltung in Neuss Die endoskopische Sklerosierung gelte heute als Standardtherapie Sie führe zu einem signifikant höheren Sistieren der Blutung als andere Maßnahmen, und m einigen Studien zu dieser Methode sei eine Senkung der Rezidivrate und der Mortalitatsrate belegt worden Doch durften auch die Komplikationen des Verfahrens nicht vergessen werden, meinte Czygan Bei 13 Prozent wurden Blutungen provoziert Bei zwölf Prozent komme es zu Strikturen Mit einer Perforation müsse bei vier Prozent, mit Aspirationspneumomen bei sieben Prozent gerechnet werden Eine Alternative zur endoskopischen Sklerosierung sei die endoskopische Gummiligatur, ein Verfahr;n, das an die entsprechende Behand'ung von Hamorrhoiden angelehnt sei Czygan zitierte Studienergebnisse, in der die beiden Verfahren verglichen wurden Es komme nach Gummihgatur zu einer besseren Blutstillung sowie zu einer geringeren Rezidiv- und Mortalitatsrate im Vergleich zur Sklerosierung Nachteil jener Methode seien die eingeschränkte endoskopische Sicht und vor allem das häufige Einfuhren des Endoskopes, das doch eine große Belastung für den Patienten sei Czygan hob jedoch die geringere Komplikationsrate unter Gummihgatur hervor Zum TIPS-Verfahren legte der Internist eine Heidelberger Untersuchung vor Bei 99 von 110 Patienten sei die Anlegung eines TIPS erfolgreich gewesen Indikationen waren rezidivierende Vanzenblutungen oder ein geschlossener Shunt In 40 Prozent lag eine Chüd-C-Leberzirrhose zugrunde Nach 30 Tagen war m allen 99 erfolgreichen Fallen der Shunt noch offen, der Druckgradient in der Pfortader konnte im Mittel von 30 auf 13 Millimeter Hg-Saule gesenkt werden Die mittlere Uberlebensdauer betrug 14 Monate _ npj _ 81 Naturheilverfahren Heft 2 Februar 1994 35. Jahrgang Redaktionssekretariat „Ärztezeitschrift" Stefan-Lochner-Straße 37, 88709 Meersburg/Bodensee. Schriftleitung: Dr. med. K. Ch. Schimmel, Meersburg/ Bodensee (Hauptschriftleiter) Dr. med. H. Anemueller, Bernau (Ernährung) Dr. med. L. Fodor, Freyung (apparative Medizin) Dr. med. H. Huneke, Dusseldorf (Regulationstherapie) Dr. med. H.-P. Legal, München (Pressereferent) Prof. Dr. med. P. A. Maurer, München (Psychotherapie) Dr. med. F. Oelze, Hamburg (Physikalische Medizin und Rehabilitation) Prof. Dr. H. Schilcher, Berlin (Phytotherapie) Dr. med. W. Schmitz-Harbauer, Krefeld (Europafragen) Dr. med. R. Wilhelm, Berlin (Physiotherapie) Neuraltherapie in der Ambulanz von U. Aldag Zusammenfassung In einer allgemeinen Krankenhausambulanz, besonders bei vorherrschend älterem Patientengut, leistet die Neuraltherapie Effektives zur direkten Beschwerdebesserung und zum Procedere. Der zeitliche Mehraufwand des Ambulanzarztes zahlt sich aus in schnellerer Beschwerdebesserung, Verhinderung eines Krankenhausaufenthaltes oder Verminderung der Liegezeit. Die Morbidität z. B. von Rippen-, WS-, Beckenbrüchen oder Luxationen wird verringert. Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) Wissenschaftlicher Beirat: K. Albrecht (Undenheim) — N. Breidenbach (Salem-Beuren) — F. W. Dittmar (Starnberg) — J. Doerfler (Hamburg) — P. Dosch (Schwendt) — F. W. Douwes (Nußdorf) — G. Draczynski (Köln) — W. Gawlik (Bad Tolz) — H. Giesenbauer ( Bremen-Lesum) — J. Gleditsch (München) — R. Hansel (München) — V. Harth (Bamberg) — J. Huneke (Bad Meinberg) — H. Kleinsorge (Neustadt-Haardt) — H. Kolb (Wetzlar) — W. Marie (Bad Homburg) — H. Mensen (Bad Rothenfelde) — H. D. Neumann (Bühl) — A. Rost (RottachEgern) — I. Ruf (Augsburg) — O. Schumacher-Wandersleb (Bad Münstereifel) — H. Werkmeister (Oberhausen) — W. Zimmermann (München). Als Chirurgin bin ich hauptsächlich neuraltherapeutisch tätig. Bei meinen Erfahrungen aus der Ambulanz handelt es sich um eine neuraltherapeutische Tätigkeit in einer ganz gewöhnlichen Erste-Hilfe- und Aufnahmestation eines Städtischen Krankenhauses. Als erstzuständige Ärztin konnte ich chirurgische, orthopädische, gynäkologische, urologische, internistische und neurologische Fälle untersuchen, behandeln oder weiterleiten. Durch die zusätzlichen neuraltherapeutischen Erfahrungen ist man besser in der Lage, den Patienten erfolgreich zu helfen. 83 U. Aldag, Neuraltherapie Das Schulter-Arm-Syndrom als funktioneile Erkrankung mit pseudoradikulärer Schmerzsymptomatik kann effektiv therapiert werden durch lokale oder HerdStörfeld-Injektion en. Ober- und Unterbauchbeschwerden werden differenziert dem verantwortlichen System zugeordnet und durch Neuraltherapie heilend therapiert. — Nasennebenhöhlen-Affektionen werden gut eruiert und über faziale Neuraltherapie behandelt. — Funktionelle Herzbeschwerden werden mit dem Neuraltherapie-Herzprogramm geheilt. — Auch für Venenleiden hat man gute Injektionsorte. — Urologische Affektionen sind leicht durch Segmenttherapie zu beeinflussen. — Lumbalgien oder Lumboischialgien können nach Neuraltherapie-Diagnostik geheilt werden. — Schiefhälse und Zervikalsyndrome sind ebenfalls gut zugänglich. Schlüsselwörter: neuraltherapeutische Ambulanz, Frakturen, Luxationen, Prellungen, Segmenttherapie, Herd-Störfeld-Therapie, Schulter-Arm-Syndrome, Ober- und Unterbauchbeschwerden, Nasennebenhöhlen-AfjAktionen, funktioneile Herzbeschwerden, Venenleiden, urologische Leiden, Lumbalgien, Schiefhals Die Bevölkerung Berlins ist immer noch etwas überaltert, deshalb wird die Ambulanz oft mit gestürzten alten Menschen angefahren. Stürze auf Hüfte und Steißbein kommen häufig vor. Eine Schenkelhalsfraktur ist klinisch leicht zu diagnostizieren. Um die Tortur einer Röntgenaufnahme für den alten Menschen zu verringern, gibt man zur Schmerzbehandlung eine Lokalanästhesie an das Frakturgebiet. Eine Infektionsgefahr ist bei Beachtung der Sterilitätskautelen wegen der antientzündlichen Wirkung von Procain nicht zu befürchten. Heutzutage werden fast alle Schenkelhalsfrakturen in einem Akutkrankenhaus sofort osteosynthetisch versorgt, so daß die Lagerungszeit durch die lokale Procainmaßnahme gut überbrückt wird. — Affections ofthe sinus paranasales are thoroughly examined and treated through facial neural therapy. — Functional heart complaints are healed with the heart Programme ofthe neural therapy — There are also good injections sitesfor venous diseases. — Urological affections are easily to influence through segmental therapy. — Lumbalgias or lumboischialgias can be healed after neuraltherapeutical diagnosis. — Cases of torticollis and cervical syndromes are likewise well accesible. Ist bei einer Hüftprellung keine Fraktur vorhanden, wird die gleiche Injektion mit zusätzlicher Gabe in das Hüftgelenk ebenfalls gut helfen, den Patienten wieder auf die Beine zu bekommen. Allgemeine Schmerzmittel helfen leider nicht so gezielt und trüben zusätzlich das Sensorium der alten Menschen, so daß nicht daran zu denken ist, den Patienten zur hausärztlichen Weiterbehandlung wieder in seine Wohnung schicken zu lassen. Eine stationäre Aufnahme wäre aus sozialer Indikation oft nötig, wird aber von Krankenhaus und Krankenkasse nicht gern gesehen. Große Prellungen werden umspritzt, beteiligte Muskeln oder Muskelansätze werden mit infiltriert. Dadurch wird eine sofortige Schmerzbesserung oder -freiheit erzielt. Die Regeneration wird angeregt. So behandelte Prellungen haben eine wesentlich kürzere Heilungszeit. Key words: ambulaiory neuraltherapeutical treatment, fractures, luxations, bruises, segmental therapy, therapy offoci and disturbing fields, humeroscapular syndromes, complainits about the upper and lower abdomen, affections ofthe sinus paranasales, functional heart complaints, venous diseases, urological diseases, lumbalgias, torticollis Glückt es, ein frisches Hämatom abzupunktieren, so wird anschließend ein Lokalanästhetikum instilliert. Die leidigen Gehunfähigkeiten, besonders alter Herrschaften, nach Prellungen der unteren LWS oder des Steiß- Summary In a hospital unitfor ambulatory general treatment, especially with chiefly older patients, the neural therapy effectively contributes both to the direct improvement ofthe complaints and to the medical procedure. The more time consuming Service of the physician ofthe unitfor ambulatory treatment yields an adequate return through sooner improvement ofthe complaints, avoiding hospitalization or reduction of the period of hospitalization. The morbidity, e. g. offractures or luxations ofthe ribs, the vertebral column, the pelvis, is reduced. The humeroscapular syndrome as functional disease with a pseudoradicular pain symptomatology can effectively be treated with local injections or focus-disturbingfield injections. Complaints about the upper and lower abdomen are in a differentiated way referred to the responsible System and healing treated by means of neural therapy. 84 Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) U. Aldag, Neuraltherapie Resume Dans le Service ambulatoire generaliste d'un höpital, specialement aupres de la partie predominante depatients äges, la neuraltherapie est efficace pour l'apaisement direct des troubles et la procedure. Le temps supplementaire exige du medecin ambulatoire se soldepar un apaisementplus rapide des troubles, l'inutilite d'une hospitalisation ou une reduction de la duree d'hospitalisation. Ceci reduit la morbidite, notamment des fractures de cötes, de la colonne vertebrale ou du bassin et des luxations. Le syndrome epaule-bras, affection fonctionelle d symptomatiquepseudoradiculaire, peut etre traite efficacement par des injections locales ou au niveau des foyers-champs perturbateurs. Les troubles epigastriques et hypogastriques sont affectes defacon differenciee au Systeme responsable et soumis ä un traitement curatif par la neuraltherapie. — Ilfaut correctement elucider les affections des sinus et les traiter par la neuraltherapie faciale. — On traite les troubles cardiaques fonctionnels par le programme cardiaque de neuraltherapie. — On dispose aussi de bons points d'injection pour les maladies veineuses. — Les affections urologiques peuvent etre facilement influencees par la therapie segmentaire. — Les lombalgies ou les lombo-ischialgies peuvent etre gueries apres un diagnostic neuraltherapeutique. — Les torticolis et les syndromes cervicaux sont egalement bien accessibles. nisch gestellte Diagnose unterstützt, wende ich diese Therapie zur Schmerzerleichterung schon vor dem Röntgen an. Zur Reposition bei Schulterluxationen erweitere ich die neuraltherapeutischen Maßnahmen. Durch 5 ml an den N. suprascapularis und 5 ml in das Gelenk läßt sich bei gleichzeitiger minimaler Valium-i.v.-Gabe fast jedes Gelenk reponieren. An Wochenenden tauchen viele sogenannte Schulter-Arm-Syndrome auf. Die wichtigste Frage gilt der Vorbehandlung. Wurde lokal schon mit Injektionen behandelt, gilt es natürlich, eine Infektion des Gelenkes auszuschließen. Lokal ausgiebig vorbehandelte Schultern rühre ich gar nicht an, sondern behandle gleich am vermuteten Störfeld. Häufigkeitsmäßig erziele ich durch die Injektion an die Mandelpole die meisten Spontanerfolge (Abb. 3). Die Patienten können sich auf einen einfachen Stuhl setzen und den Kopf an die Wand lehnen. Unter guter Mots-Cles: Service de neuraltherapie ambulatoire, fractures, luxations, contuMundausleuchtung, zur Not auch mit sions, therapie segmentaire, therapie des foyers-champs perturbateurs, syndrome epaulebras, troubles epigastriques et hypogastriques, affections des sinus, troubles einer Stablampe auf dem Mundspatel, kann ich die Injektion gut vornehmen. cardiaques fonctionnels, maladies veineuses, maladies urologiques, lombalgies, Ist die Schulter nicht groß vorbehantorticolis delt worden und ist kein Trauma zu eruieren, muß etwas ausführlicher voruntersucht werden. beines können gut durch eine epidurale Injektion behoben werden (Abb. 1). Mit etwas Übung kann man auch den auf der Seite liegenden, alten, bewegungsbehinderten Patienten Procain durch die Cornua sacralia in den epiduralen Raum injizieren. Auch osteoporotische Wirbelkörpereinbrüche im Thoraxbereich werden lokal behandelt. Die interkostoneuralgischen Beschwerden werden gezielt aufgehoben, die pulmonale Ventilation bleibt frei, und die Immobilität mit konsekutiver Pneumonie wird verhindert. Rippenbrüche — solange sie keinen 86 Pneu erzeugt haben oder Serienbrüche sind — werden wegen mangelnder Gefährlichkeit von Ärzten oft nicht sehr ernst genommen. Aber eine gezielte LA-Injektion an den Frakturspak ist sehr einfach und sehr dankbar, weil sie die Atembeschwerden aufhebt. Die häufige subkapitale Humerusfraktur wird heute funktionell behandelt. Vor der Versorgung mit einem Desault-Verband gibt man ca. 10 ml Lokalanästhetikum an die Fraktur und 5 ml an den Nervus suprascapularis (Abb. 2). Bin ich mir sicher, daß die Röntgenuntersuchung nur meine kli- — Es hat eine neurologische Untersuchung stattzufinden. — Eine Schmerzauslösung durch die HWS muß ausgeschlossen werden. — Durch eine Muskelfunktionsuntersuchung und Aufsuchen dolenter Stellen findet eine korrekte Muskelzuordnung statt. — Blockierungen, besonders des zervikothorakalen Übergangs und der ersten Rippe, müssen aufgespürt werden. — Auf das Dermatom der Schmerzausbreitung muß geachtet werden (Referred pain). — Schmerzen im C4-Gebiet verlangen die Prüfung für das AC-Gelenk: Dann ist besonders die horizontale, Arztezertschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) U. Aldag, Neuraltherapie Duralsack Canalis sacralis unteres Kreuzbeinende Membrana obturaforia Os sacrum Abb. 2: Injektion an den N. suprascapularis. Abb. 1: Die epidurale Injektion. passive Adduktion schmerzhaft (d. h. Legen der Hand auf den Hals der Gegenseite). Zur Therapie wende ich Punkte aus meinem sogenannten Schulterprogramm an, welches auch Triggerpunkte beinhaltet, die gleichzeitig ebenfalls Akupunkturpunkten entsprechen (Abb. 4). Die häufigsten lokalen Schulteraffektionen sind die Bursitis subacromialis subdeltoidea und die Insertionstendopathie des M. supraspinatus. — Beide haben einen Painful arc von ca. 70 bis HO Grad. — Die Schmerzausbreitung ist bei beiden im C5-Dermatom. — Bei der Bursitis besteht kein Isometrieschmerz, dafür ein stärkerer Schmerz bei passiver Bewegungsprüfung. — Der Schmerz bei der Abduktion unter Traktion ist geringer. — Die Außenrotation des Oberarmes ist bei der Supraspinatusaffektion schmerzhafter als bei der Bursitis. Besteht eine C5-Schmerzausstrahlung, aber kein Painful arc und kein isometrischer Schmerz und kann der Patient Arztezeitschrift für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) nachts nicht auf der kranken Seite liegen, sollte man sofort an ein HerdStörfeld-Geschehen denken, d. h. also, vornehmlich an die Injektion an die Tonsillenpole. Sicherheitshalber werden Patienten mit rechtsseitigen Unterbauchbeschwerden gern zum Ausschluß einer Appendizitis ins Krankenhaus gesandt. Das „chirurgische Messer" kann man oft stecken lassen. Wie man aus Abb. 5 ersieht, liegt das Dermatom Th 12 bzw. die Organirritationszone des Blinddarmes direkt am McBurneyPunkt. Findet man dort parästhetische Haut- oberer Tonsillenpol unterer Abb. 3: Injektion an die Tonsillenpole. 87 J. Aldag, Neuraltherapie Abb. 4a: Injektion an den N. suprascapularis. Abb. 4b: Injektion in das Schultergelenk von dorsal. Sternoklavikular gelenk Magen Injektionen oberhalb des N. supraorbitalis, d. h. an Gb 14 links, mit intraund perivaskulärer Procaininjektion in die linke Kubitalvene und Injektion in die sogenannte Magengrube bis an das Peritoneum bei Akupunkturpunkt KG 13 und KG 12 (Abb. 6) helfen bei gastrisch ausgelösten Schmerzen und leiten die Heilung ein, sofern die Störung nicht schon zu weit fortgeschritten ist im Sinne einer beginnenden Ulkusperforation. AC-Gelenk Abb. 4c: Injektion an das Sternoklavikulargelenk und an das AC-Gelenk. areale, wird sicher der zugehörige Querfortsatz des entsprechenden Brustwirbelkörpers dolent sein und eine dortige Procam-Inijektion wird die sogenannte Appendiziitis sofort beseitigen. Schon Angaben aus «der Anamnese, wie z. B. ein „Fast-Hiinfallen", d. h., eine ruckartige Fehlbewegung eventuell einige Tage zuvor, läßt die Genese der Unterbauchbeschwerden vermuten. 88 oberhalb des N. supraorbitalis (Abb. 6). — Injektion in die Gallenblasenorganzone im Bereich von Akupunkturpunkt Blase 19 rechts paravertebral zwischen Querfortsatz Th 10 und 11. — Zusammen mit einer Injektion an den rechten Fog/erschen Punkt, der im Dermatom Th 9 ventral am unteren Rippenrand liegt, und — einer Injektion in und an die Kubitalvene rechts kupiert man Steinkoliken sofort. — Entzündliche Veränderungen werden besser, bleiben aber weiter bestehen. Abb. 4d: Quaddelreihe an die Triggerpunkte: M. supraspinatus, M. infraspinatus, M. levator scapulae, M. trapezius; Quaddeln um die Schulter. Oberbauch Bei kolikartigen Schmerzen im Oberbauch ohne peritonitische Abwehrspannung kann man zwischen Gallensteinen, Cholezytitis und gastrischen Beschwerden mit der Neuraltherapie die Differentialdiagnose verfestigen bei gleichzeitiger Schmerzlinderung. — Injektion von Procain an den Akupunkturpunkt Gallenblase 14 rechts Gelegentlich tauchen Patienten mit Schmerzen im Gesicht auf. Meist handelt es sich um diffuse Mißempfmdungen. Wenn anamnestisch eine Zahnauffälligkeit vorausgegangen ist, kann ich sicher sein, mit einer Injektion an das Ganglion pterygopalatinum die Beschwerden bis zum fälligen Zahnarztbesuch zu bessern. Eine wahre Freude ist es, eine akute, sehr schmerzhafte Sinusitis sofort zu lindern. — Bei vornehmlichem Sitz in den Ethmoidalzellen und der Stirnhöhle kommt der befreiende Schleimfluß durch eine Xylocain-Nasenspraybehandlung gut in Gang. — Auch kann man typische Nasennebenhöhlen-Punkte im Gesicht mit wenig Procain und dünner Nadel anstechen (Abb. 7). Arztezeitschnft für Naturhellverfahren 35, 2 (1994) U. Aldag, Neuraltherapie Schmerzzone + evtl. Hautirritation, d. h. Hyperästhesie = Dickdarm re = Ursache evtl. Th. 12-L1 wenn Trauma, evtl. M.-psoas-Zerrung beteiligter Muskel: M. psoas Therapie: — Injektion an Wurzel Th 12 — WS-Austritt Th 12 QF Th 12 — Kopplung zum Grenzstrang — beteiligte Nerven: N. subcostalis N. iliohypogastricus (N. femoralis) Abb. 5: Kutiviszerale Organzone der Appendix. Gb14 Organzone Magen Organzone Gallenblase Abb. 6: Organzonen Gallenblase bzw. Magen und Injektionszonen. 90 sog. Magengrube = KG13 + KG12 = Meisterpunkt Voolersche Punkte im Dermatom Th 8 — Durch Injektion an das Ganglion pterygopalatinum ist es sogar möglich, den Eiterfluß aus Oberkieferhöhlen (mit Spiegelbildung) in Gang zu bringen. Eine Antibiotikatherapie erübrigt sich. Innere Medizin Bei aus internistischer Hand kommenden Patienten mit linksthorakalen Brustschmerzen erweisen sich diese oft als funktionelle Herzbeschwerden, ausgelöst durch: — obere Quadrantensyndrome — Funktionsstörungen im ersten Rippensternalgelenk, — Funktionsstörungen der linksseitigen Sternokostalgelenke oder — Interkostalaffektionen. Beim oberen Quadrantensyndrom werden vornehmlich muskuläre Druckdolenzen infiltriert (Triggerpunkt und Referred-pain-Beachtung). Funktionsstörungen der ersten Rippe und interkostale Beschwerden werden entsprechend infiltriert. Sternokostale Gelenkschmerzen sind meist störfeldbedingt. Bei diesen funktioneilen Herzbeschwerden mache ich ein sogenanntes Herzprogramm (Abb. 8). Dieses Programm ist selbstredend auch bei organischen Herzbeschwerden genauso hilfreich, da das Vegetativum Vermittler zwischen Schmerz und Organ ist. Eine Fehlsteuerung des Vegetativums kann auch zum Herzinfarkt führen. Umgekehrt produziert z. B. ein Thrombus in den Herzkranzgefäßen über das Vegetativum die gleichen Schmerzen. Venenerkrankungen Beinschmerzen aufgrund von Venenerkrankungen werden durch Neuraltherapie nicht nur gelindert, sondern dermatologische Folgen heilen auch besser (Abb. 9). Bei Exazerbation diabetischer Fußgangräne muß häufiger Erste Hilfe geleistet werden. Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) U. Aldag, Neuraltherapie Mit Vorliebe mache ich, wenn nicht floride, diffuse Entzündungen vorliegen, hohe Oberstsche Betäubungen, gepaart mit Injektionen in die Leistenbeuge, um in dieser neuraltherapeutischen Anästhesie die nötigen chirurgischen Noteingriffe vorzunehmen. Meiner Meinung nach sind die Ergebnisse besser als nach Vollnarkosen. Urologie Aus dem urologischen Bereich behandelt man eine akute, heftige Harnwegsinfektion am besten mit Quaddeln im Unterbauch und präsakral (Abb. 10). Die akute Nebenhodenentzündung verkürzt man schlagartig durch Injektion an den Samenleiter im Bereich des Anulus inguinalis superficialis. Eine akute Nierenkolik ist nicht gut mit Neuraltherapie zu behandeln, weil zum sicheren Nadelstich der Patient sich ruhig halten muß, und genau das können die meisten herumlaufenden Nierenkoliker nicht. Dies bedeutet, daß der Patient zuerst ein übliches Analgetikum bekommt, und danach therapeutisch mit Neuraltherapie behandelt wird. Abb. 7: Injektionsstellen für die Nasennebenhöhlen Gynäkologie (Abb. 11) Im gynäkologischen Bereich konnte ich gelegentlich Patientinnen, die zwecks Abklärung von unklaren Bauchbeschwerden zur Laparoskopie eingewiesen waren (Verdacht auf Verwachsungen), „abfangen" und nach neuraltherapeutischer Behandlung nach Hause schicken. Bei Zuständen nach Appendektomie half oft schlagartig die Quaddelung und Infiltration der Narbe bis an das Peritoneum. Funktionelle Unterbauchstörungen werden durch eine Injektion an den Plexus uterovaginalis beseitigt. Sogar Unterbauchbeschwerden durch Ovarialzysten kann man mit Injektionen an die Querfortsätze von Th 10-12 (dem Vermittlungsbereich über die Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) 1. Rippe SC-Gelenk AC-Gelenk Abb. 8: Neuraltherapeutisches Herzprogramm. — Segment C 2 - 4 u. Th 2 - 4 — G. stellatum — KG 14, 17 u. Bl 15 = indirekter Grenzstrang — in und an V. cubitalis li. — sternaler Rippenansatz 4 und 5 li. — Retromolarraum re. und li. — C 6 - C 7 paravertebral — muskuläre Triggerpunkte — AC-Gelenk und SC-Gelenk li. 93 U Aldag, Neuraltherapie • NT-JnjektJonssteJIen ttl Leistenbeuge NAV (Rielander) - Leistenschmerz M sartonus M gracilis Druckschmerz Oberschenkel-Innenseite V saphena magna Q— Druckschmerz A im Kniebereich ••"— Homann-Zeichen (Lowenberg-Zeichen) Pratt-Warnvenen (Fruhzeichen) Abb 10 Quaddeln im , Blasendreieck (dorsal) Die Quaddelpunkte entsprechen den Irntatwnszonen Sl, S2 und S3 Meyer-Druckpunkte \ ii' n i V saphena parva Kubssendruckschmerz Payr-Zeichen Abb 9 Schmerzpunkte bei Venenerkrankungen und Behandlungspunkte N splanchmci via Plexus solans zum Plexus ovaricus) beseitigen Nach mehrfacher Behandlung dieser Art verschwinden die Zysten nachweislich Auch Schwangeren kann durch Procam bei Schmerzzustanden geholfen werden und links paravertebral in der mittleren Brustwirbelsaule Je 1 ml Procain an die Querfortsatze des entsprechenden Wirbels ließen die Beschwerden sofort verschwinden Beispiel Eine hochschwangere Frau klagte seit 3 Wochen nach einer leichten Erkaltung mit etwas Husten über zuneh mende rechts- und linksseitige thorakale Schmerzen Sie konnte nur noch aufrecht schlafen Es bestand eine kleine hyperasthetische Zone rechts Die sogenannten Lumbalgien kennt wohl jeder Ambulanzarzt Nur das Kaudasyndrom mit Reflexausfallen gehört sofort zum Neurochirurgen Auch echte radikulare Störungen werden an der Lasion und zusatzlich im Nervenverlauf behandelt 94 Lumbalgien Abb 11 Quaddeln im ventralen Untei bauch für gynäkologische Indikationen Reflexzone Blase Th9 hl, Blasenfun dus hl - h2 Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) U. Aldag, Neuraltherapie Druckschmerz ist Hinweis auf Störungen an: Oberhalb C 1 : Stirnhohle ob. Nasenraum Kieferhöhle und Nasenraum Zähne im OK Zahne im UK Tonsille/Ohr (älterer Prozeß) Abb. 12: Neuraltherapie bei pseudoradikulären Beschwerden. Häufigste Injektionsorte. . C4-7 Tonsille/Ohr (frischer Prozeß) Mehrere Punkte zwischen Schulterhöhe und C 7: Tonsille akut u. chronisch C7 -3E 15 • Abb. 13: Die Adler-Langerschen Druckpunkte. Bandscheibenbedingte Lumboischialgien stammen zu 80% von einer dorsolateralen Diskushernie L4/L5. Die Nervenwurzel L5 wird komprimiert, und Schmerzen im sogenannten „Generalstreifen" treten auf. L5/Sl-Hernien komprimieren den 1. Sakralnerven mit konsekutiver dorsaler Schmerzausbreitung. Bei großen lateralen Diskushernien kann ein kombiniertes L4/L5- und L5/Sl-Syndrom auftreten. Die neuraltherapeutische Therapie richtet sich nach der entsprechenden Höhe der Läsion und nach dem gestörten Nerven. Meist findet man jedoch pseudoradikuläre Symptome, auch spondylogene Syndrome genannt. Die erfolgreichsten Injektionspunkte bei diesen pseudoradikulären Lumbalgien finden sich (Abb. 12): — paravertebral über den Querfortsätzen von LWK 1, 2 und 3 — am Iliosakralgelenk mit den zugehörigen Irritationszonen Sl, S2, S3 — im Bereich des Beckenkammes (Wurzelzugehörigkeit Ll bis L5) — in dem M. tensor fasciae latae (Th 11-12 + 13) Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) Punctum nervosum N accessonus Abb. 14: Injektion an den N. accessorius. 97 U. Aldag, Neuraltherapie — und im M. glutaeus maximus (L1-L5) Mit diesen neuraltherapeutischen Injektionen erfaßt man wichtige Triggerpunkte der LBH-Region bzw. gleichfalls relevante Akupunkturpunkte. Hals Bei langsam auftretenden Nackenschmerzen werden die Adler-Langerschen Druckpunkte auf Dolenz abgetastet (Abb. 13). Als Therapie injiziert man jedoch nicht dort, sondern an die zugehörigen Strukturen im Nasennebenhöhlen-Mund-Bereich und hat schnelle Erfolge. Die Dolenzen im Nacken verschwinden nach 2 Minuten. Man vergesse jedoch nicht, den Patienten auf eventuelle Ursachen für die Nasennebenhöhlen-Affektionen durch Zahnstörherde hinzuweisen. Kompetente Nachbehandler sollten ein OGPT anfertigen lassen. Am Wochenende tauchen auch oft Schiefhälse auf. Die häufigste Ursache ist eine lange, gleichförmige starre Haltung des Kopfes im Schlaf, beim Autofahren, im Kino etc. Eine verstärkte psychische Grundspannung ist immer vorhanden. Ich infiltriere Procain an das Punctum nervosum, an der Austrittsstelle des Nervus accessorius am Hinterrand des M. sternocleidomastoideus (Abb. 14), gebe Procain i. v. in und an die Kubitalvene der betroffenen Seite und in beide Retromolarräume an entsprechende Mundakupunkturpunkte. Die zusätzliche Verordung einer Schanz sehen Krawatte ist sehr patientenkompatibel. Bei den Zervikalsyndromen hat man zu unterscheiden: — Das obere Zervikalsyndrom ist häufig von vegetativen Symptomen, wie Übelkeit, Ohrensausen und Schwindel durch Irritation des vegetativen Geflechtes der A. vertebralis, begleitet. Nahezu immer ist die Injektion an das Ganglion supremum hilfreich. Aus wärmetechnischen Gründen verordne ich zusätzlich eine Schanzsche Krawatte. Wurden die Beschwerden nicht gänzlich beseitigt, ist eine manualtherapeutische Behandlung der Kopfgelenke vorzunehmen. Wiederauftreten der gleichen Beschwerden verlangt jedoch eine Herd-Störfeld-Suche. — Bei mittleren und unteren Zervikalsyndromen sind Schmerzweiterleitungen zur Schulter bzw. zum Arm zu erwarten. Auch bei neurologischen Ausfällen, d. h. Reflexverlust, und Kennmuskelkraft-Verminderung, ist die Neu- raltherapie indiziert, nur müssen ein Nervenleiden oder ein Tumor später ausgeschlossen werden, wenn die Neuraltherapie nicht zur vollen Beschwerdefreiheit und zum Rückführen der pathologischen Veränderungen geführt hat. Bei einfachen myogenbedingten Zervikalschmerzen werden vornehmlich Gelosen infiltriert, Muskelansätze behandelt und Quaddeln über empfindliche Hautzonen verteilt. Zusätzlich versuche ich, durch eine Nasenspraybehandlung eine psychovegetative Entkoppelung zu erreichen. Bestehen neuralgische Schmerzen, besonders mit radikulären Parästhesien bis zu den Fingern, sind Injektionen an die Querfortsätze der HWS im entsprechenden Segment vorzunehmen. Pseudoradikuläre HWS-Syndrome sind über das Ganglion supremum, die Tonsillenpole oder das Ganglion stellatum zu bessern. Generell kann man sagen: Wenn Parästhesien vorhanden sind, Reflexveränderungen oder KennmuskelkraftMinderung, muß immer zusätzlich die entsprechende Nervenwurzel behandelt werden. Anschrift der Verfasserin: Ulrike Aldag Im Kieferngrund 7, D-14163 Berlin Abrufcoupon für kostenlose Infos (Bitte ankreuzen!) LICHTENBERG MEDIZINTECHNIK NATURHEILKUNDE im M l c h e l s e i f e n 3 35644 HOHENAHR Großaltenstädten Telefon 0 64 46/29 30 Telefax 0 64 46/64 86 98 Bio Resonanz Diagnostik neue Dimension moderner Diagnostik Selitest Allergietestsätze Orthomolekulartestsatz D Schüsslertestsatz D Heilen mit Licht (Helio Dynamik) D Heilen mit dem Element Feuer 12 verschiedene Ohrkerzen Bitte an nebenstehende Anschrift senden' • Heilen mit Wasser a) Therapie-Salze b) Nasendusche c) TrinkwasserFiltersysteme Arztezeitschrift für Naturhellverfahren 35, 2 (1994) Definitionsgemäß ist Balneologie die Lehre von den natürlichen ortsgebundenen Heilmitteln; sie hat eine jahrtausendealte Tradition. Die Behandvon W. Penning lung mit diesen Heilmitteln, die Balneotherapie, ist auch heute noch eine wichtige „dritte Säule" in der gynäkologischen Therapie, insbesondere bei chronischen Krankheiten. Seilheim Zusammenfassung schrieb 1940: „Es gibt keine Behandlungsmethode, die so viele KrankheiNach einem Überblick über die Entwicklung der gynäkologischen Balneotherapie ten heilt, so viele Frauen vor eingreiund deren beruflicher und wissenschaftlicher Organisation werden die Wirkungsfender Therapie, insbesondere Operamechanismen und Anwendungsformen (speziell von Torf und Sole) im Rahmen tionen, bewahrt und infolgedessen so der Kurortmedizin (als „ Ganzheitsmedizin ") ausführlich dargestellt. Hauptindiviel Segen stiftet, wie die Bäderbekationen sind chronische Entzündungen, Sterilität und Infertilität, hormonelle handlungen." Auch wenn durch die Störungen (auch Störungen der Sexualfunktion und vegetative RegulationsstörunFortschritte der Medizin, vor allem gen). Als Kontraindikationen gelten neben schweren Allgemeinerkrankungen vor durch die antibiotische Therapie und allem ßkute Entzündungen, vorausgegangene Malignomtherapie jedoch nur noch die hormonelle Behandlung innersein seltenen Ausnahmefällen. Wichtig ist, daß die gynäkologische Balneotherapie kretorischer Störungen, der Stellenvon einem entsprechend ausgebildeten Gynäkologen verordnet und überwacht wert balneotherapeutischer Maßnahwird. Als Ansatz dafür können die von — leider nur wenigen — Universitäten men etwas verschoben wurde, so ist durchgeführten Studentenexkursionen in Heilbäder gelten (an der LMU München doch die Bedeutung der Kurortmediseit über 20 Semestern). zin unumtritten. Neben der Therapie chronischer Erkrankungen einschließSchlüsselwörter: Baineogynäkologie, gynäkologische Balneotherapie, Kurortlich der Rehabilitation sowie der Anmedizin, Torfbäder, Solebäder, Adnexitis, Sterilität, vegetative Dysregulation, Seschlußheilbehandlung (AHB) nach xualstörungen Operationen gewinnt zunehmend auch die Prävention an Bedeutung. Gynäkologie und Balneologie Summary After a survey given about the development ofthe gynecologic balneotherapy and its Professional and scientific organization the effect mechanisms andforms of application (especially of peat and brine) within the medicalprogrammes of health-resorts (as a global medical treatment) are discussed in all details. The main indications are chronic inflammations, sterility and infertility as well as hormone dysregulations (also including sexual functions and vegetative regulation troubles). Apartfrom severe general diseases above all acute inflammations are mentioned as contraindications, and an earlier malignoma therapy as a rather scarce exception only. It is ofgreat importance that the applied gynecologic balneotherapy is prescribed and controlled by a gynecologist who is experienced in thisfield. The Student excursions to the health-resorts organized by some universities, which unfortunately are not numerous, (by the Munich LMU for more than twenty Semesters now) can be considered as an initial trial. Key words: balneogynecology, gynecologic balneotherapy, medical programmes of health-resorts, peat bathes, prine bathes, adnexitis, sterility, vegetative dysregulation, sexual disturbance Resume Apres le tour d'horizon au sujet du developpement de la balneotherapie gynecologique et l'organisation professionelle et scientifique de celle-ci les mecanismes de Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) Entwicklung der Balneotherapie in der Frauenheilkunde Die Balneologie hat eine lange und erfolgreiche Tradition. Sie wurzelt in der „Erfahrungsmedizin" und kann bis zu den Anfängen der Heilkunde zurückverfolgt werden. Bereits Hippokrates (460 - 377 v. Chr.) und seine Schüler hoben neben der Gymnastik die herausragende Bedeutung der Badetherapie in ihren Schriften über die medizinischen Behandlungsmethoden der damaligen Zeit hervor. Als wichtigste Indikation galt die Unfruchtbarkeit. Griechische Ärzte übertrugen ihr Wissen um die Balneologie in das Römische Reich. Um 100 n. Chr. gab Soranus von Ephesus eine ausführliche Beschreibung der Balneo- und Physiotherapie von Frauenkrankheiten heraus. 99 W Pennmg, Gynäkologie ses effets et ses apphcatwns (de la Würbe e de l'eau sahne en particuher) dans le cadre de la medecine pratiquee par les vüles d'eau (comme medecine globale) sont decrits en Wut detail Les indications prinapales sont les inflammations chroniques, la stenhte et l'infertihte ainsi que les troubles hormoneux (egalement les troubles de lafonctwn sexuelle et la dysregulatwn vegetative) En dehors de maladies generales graves, les inflammations aigues et en certains cas exceptionels seulement une therapeutique anteneure contre le malignome sont considerees comme contraindications II est d'une grande importance que la balneotherapie gynecologique soitprescnte et surveüleepar un gynecologue speciahse Peuvent etre considerees comme unepremiere initiative les excursions des etudiants aux vüles d'eau qui sont organisees par des universites, dont le nombre est reduit malheureusement (l'universite LMU de Munich orgamse de telles excursions depuis plus de 20 tnmestres maintenant) MotS-Cles: balneogynecologie, balneotherapie gynecologique, medecine pratiquee par les vüles d'eau, bains a la tourbe, bains a l'eau sahne, annexite, stenhte, dysregulatwn vegetative, troubles sexuels Erste Versuche, die bisher nur auf Empirie gegründete Erfahrung durch naturwissenschaftliche Erforschung des Helleffektes und seiner Wirkmechanismen zu erganzen, finden wir im 17 Jahrhundert Hoffmann (1660 1742) in Halle und C W Hufeland(1762 - 1836) in Jena und Berlin bemuhten sich als hervorragende Kliniker um eine Analyse der Heilquellen Das „Moorbad' war bis zum 18 Jahrhundert weitgehend unbekannt Allerdings kamen bei chronischen Unterleibsentzundungen und khmaktenschen Beschwerden schon im Altertum neben hydrotherapeu tischen Maßnahmen Schlammbader zur Anwendung Brandts machte 1792 auf das Saatzener Moor bei Bad Dnburg aufmerk sam, 1825 wurde dort durch Ficker regel maßiger Badebetrieb eingeführt Die Torfanwendungen erwiesen sich als gut geeig net bei Dys- und Amenorrhoen, „Scheidenkatarrh", Entzündungen im kleinen Becken und „neuralgiformen Beschwerden" Die meisten namhaften UmversitatsFrauenkhmken m Deutschland richteten Badeabteilungen ein, darunter auch die II Frauenklinik der Universität München Viele Ordinarien veröffentlichten ihre Er folge mit der „Moortherapie' bei chronischen Entzündungen des weiblichen Genitale Ein Jahr nach der 24 Tagung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in Bad Pyrmont 1951 begann dort die Spezialisierung als Frauenheilbad 100 Die Leitung des 1957 gegründeten balneogynakologischen Sanatoriums in Bad Pyrmont übernahm nach seiner Ausbil düng an der Chante in Berlin (unter Wagner und Stoecket) Hans Baatz, dem die deutsche Balneogynakologie viel zu verdanken hat Berufliche und wissenschaftliche Organisation der „Balneogynakologie" Der Begriff „Balneogynakologie" wurde bewußt in dieser Form gewählt, um auszudrucken, daß Gynäkologie der Oberbegriff ist (ähnlich wie Kindergynakologie, operative Gynäkologie usw) Damit geht die Forderung einher, daß die gynäkologische Balneotherapie in der Hand eines entsprechend ausgebildeten Gynäkologen liegen muß, was leider noch immer nicht in allen deutschen Heilbädern mit der Indikation „Frauenleiden" verwirklicht ist Nach dem 2 Weltkrieg unternahm es Hans Baatz, der Balneotherapie in der Gynäkologie wieder den ihr gebührenden Platz zu verschaffen Zusammen mit einigen gleichgesinnten Kollegen gründete er 1971 in Wurzburg den „Arbeitskreis Gynäkologische Balneotherapie" im Verband Deutscher Badearzte e V im Deutschen Baderverband In ihm schlössen sich außer den balneologisch tatigen Gynäkologen auch die Kurdirektoren der Frauenheilba der und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen (die sich u a mit Grundlagenforschung der Peloid-Therapie und deren Auswirkungen auf den menschlichen Organismus befassen) zusammen 1980 wurde dank der unermüdlichen Bemühungen von Hans Baatz eine eigene Sektion „Balneogynakologie" innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe gegründet, die alle 2 Jahre im Rahmen dieser Deutschen Gesellschaft eigene wissenschaftliche Sitzungen abhält Ebenso wie die bisher 35 Tagungen des Arbeitskreises sowie die 2 Kongresse der Internationalen Gesellschaft für Balneotherapie in der Gynäkologie (ISBG) tragen diese Sitzungen zur Intensivierung der wissenschaftlichen Grundlagenforschung bei Nach der wissenschaftlichen Anerkennung in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe wandte sich Hans Baatz an alle deutschen Ordinarien für Gynäkologie mit der Bitte, das Fach Balneogynakologie in das Lehrangebot aufzunehmen, dies führte zu sehr unterschiedlichen Reaktionen Einige Universitäten boten eine theoretische Vorlesung an, viele reagierten überhaupt nicht, einzelne organisierten Exkursionen in die Heilbader, um den Studenten Therapie und „Kurort-Ambiente" an Ort und Stelle demonstrieren zu können In München werden diese Exkursionen seit über 10 Jahren 3- bis 4mal pro Semester mit jeweils ca 40 bis 50 Teilnehmern — teilweise mehrtägig — durchgeführt (Penning und Dietrich), wobei alle Studenten/innen Gelegenheit haben, auch selbst die Anwendungen zu „testen" Einige Teilnehmer der seit 1982 laufenden Exkursionen sind inzwischen selbst Balneogynakologen geworden und erfüllen damit unsere Wunschvorstellung, daß „der richtige Arzt am richtigen Kurort die richtigen Kurmittel zur rechten Zeit" einsetzen kann Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) W. Penning, Gynäkologie Wissenschaftliche Grundlagen der Balneotherapie Selbstverständlich muß auch für Naturheilverfahren die wissenschaftliche Diagnostik unabdingbare Voraussetzung einer erfolgreichen Therapie durch fachkundige Ärzte sein. Es ist das Betreben der wissenschaftlichen Balneologie, die seit Jahrtausenden bekannten empirischen Erfolge durch intensive Grundlagenforschung objektivieren zu können. Erwähnt werden sollen hier vor allem die Durchblutungsmessungen im Bereich der Organe des kleinen Beckens mit dem Ultraschall-Doppler-Verfahren, die verfeinerten Methoden der Temperaturmessungen im Genitalbereich, die Hormonbestimmungen vor, wahrend und nach dem Baden u. a. m. Die den menschlichen Korper allseitig gegen die Umwelt abschließende Haut ist von außen kommenden Einwirkungen besonders ausgesetzt. Dies schließt auch mechanische, thermische und aktinische Reize ein. Die Resorption von Wirkstoffen durch die Haut in Wannenbadern wird sehr unterschiedlich beurteilt. Auch die früher beschriebene Aufnahme von Ostrogenen oder ahnlich wirkenden Substanzen aus dem Badetorf ließ sich bisher nicht eindeutig nachweisen. Die „nach einer Moorbadekur" beobachteten Verbesserungen der hormonellen Situation sind wohl über die Steigerung der Kerntemperatur zu erklaren, wodurch eine Stimulierung der Ovanalfunktionen über die Achse Hypothalamus — Hypophyse — Nebennierenrinde erfolgt (Dietrich, 1985). Die Thermoregulation und ihre Toleranzgrenze ist eng mit der Hautfunktion gekoppelt. Die Temperaturkonstanz des „homoiothermen" Menschen gilt im Prinzip nur für den Körperkern. Die Korperschale besitzt eine recht variable Isolation. Bei zweckmäßiger Kleidung werden Umgebungstemperaturen von -50 °C bis +100 °C vom Menschen toleriert. Sinkende Temperaturen werden durch Stoffwechselsteigerung bis hin zum „Kaltezittern" ausgeglichen. Anstieg der Korperkerntemperatur fuhrt über die entsprechenden Rezeptoren zur vermehrten Wärmeabgabe (Schweißverdunstung, wobei die Verdampfung von 1 1 Schweiß dem Korper eine Wärmemenge entsprechend 2400 J entzieht). Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) In diesem Zusammenhang soll auf den Unterschied hingewiesen werden zwischen Konduktion, also Wärmeenergie-Transport molekular im ruhenden Medium (Torfbreibad), und Konvektion, bei welcher der Warmetransport durch stromende Flüssigkeiten geschieht (Wasserbad). Wirkungsmechanismen und Anwendungsformen Zwei Regeln ermöglichen die therapeutische Nutzung des sogenannten biokybernetischen Systems im Hypothalamus und in anderen subkortikalen Zentren, das auch auf unbewußte Reize reagieren kann: 1. Nach der Schulz-A rndtsdnen Regel stimulieren schwache Reize, wahrend starke Reize die Funktion hemmen. 2. Nach der Wilder sehen Regel reagiert der übererregte Organismus eher auf hemmende als auf erregende Reize und der gehemmte Organismus eher auf erregende als auf hemmende Reize. Damit ist die Wirkung einer Anwendung auch von dem Ausgangszustand einer Patientin und von ihrer Motivation abhängig. Nur eine gezielte Exploration und die Erhebung einer subtilen Anamnese können eine individuelle, gezielte Therapie ermöglichen. Für die Praxis heißt das, daß im Bereich der Balneogynakologie zwischen einer Serie balneologischer Einzelanwendungen (z. B. am Heimatort) und einer eigentlichen balneologischen Kur zu unterscheiden ist (Senn, 1988). Die Balneotherapie am Kurort war schon immer unter dem Aspekt der „Ganzheitsmedizin" erfolgreicher als die gezielte Anwendung von gleichen Heilmitteln zu Hause, wo psychosomatische Probleme in der Hetze des Alltages nicht berücksichtigt werden können, da die Belastungen seitens der Familie und des Berufes keine Zeit dafür lassen. Oft fuhrt der zusatzliche Zeitaufwand für therapeutische An- wendungen erst recht zu streßbedingtem Fehlverhalten. Es wurde den Rahmen dieses Artikels sprengen, wenn auf alle in der gynäkologischen Balneotherapie eingesetzten Anwendungen eingegangen wurde. Viele Maßnahmen der Physiotherapie, im weitesten Sinne auch die Kneippschen Anwendungen, Bewegungsbader, Klimatherapie u. a., sind wohl allen Ärzten für Naturheilverfahren ohnehin bekannt. In der Frauenheilkunde stehen zwei Kurmittel im Vordergrund: das Torfbreibad (meist falschlich als „Moorbad" bezeichnet) und die Sole, die sich häufig ergänzen. Hans Baatz bezeichnete beide als „schwarze und blonde Schwester" im therapeutischen Rüstzeug des Balneogynäkologen. a) Torf Die ersten „Moorbader" bei Frauenkrankheiten wurden vor mehr als 150 Jahren in Franzensbad verabreicht, zunächst vorwiegend zur Behandlung chronisch- entzündlicher Genitalerkrankungen. Aus heutiger Sicht ist die Behandlung mit Badetorf in erster Linie eine aggressive Wärmetherapie. Vor allem bei Anwendung eines dickbreiigen, heißen Torfvollbades ist ein therapeutischer Erfolg zu erwarten; andere Anwendungen stellen einen Kompromiß dar, der durch die Probleme der Torfbeschaffung unter den Aspekten des Umweltschutzes beeinflußt wird. Der „Dickbrei" setzt sich aus zwei Teilen Torf und einem Teil Wasser zusammen. Die richtige Zusammensetzung kann durch die Quentinsehe Probe überprüft werden: Eine auf die Oberfläche des Breibades geschriebene Zahl bleibt mindestens eine Minute leserlich. Der Indifferenzgrad (die sogenannte Behaglichkeitszone) liegt beim Torfbreibad um 2 bis 3 °C hoher als im Wasserbad; sie betragt normalerweise 40 °C, kann aber ohne weiteres auf 42 °C gesteigert werden. Eine Überwärmung des Korpers mit Erhöhung 103 W Pennmg, Gynäkologie der Kerntemperatur um mindestens 1 °C laßt sich also im Vergleich zum Wasserbad in wesentlich kürzerer Zeit erzielen Auch Temperaturen des Torfbreibades von 44 bis 46 °C werden nach Goecke und Kovank (1988) gut toleriert Die Dauer des Torfbreibades soll 15 bis 20 Minuten nicht überschreiten Unter dem Zwang der immer schwieriger werdenden Beschaffung von Torf wurden in letzter Zeit spezielle Wannen konstruiert, z B die HaslauerWanne (Kleinschmidtu Kleinschmidt, 1988) oder die Großraumwanne mit 12 Platzen (Neumann, 1992), die mit wesentlich geringeren Mengen des Torf-Dickbreies für ein Vollbad auskommen Für die Gynäkologie werden auch Pakkungen appliziert, vorwiegend als sogenannte Reithosenapphkation, wobei die Segmente bis hinab zu S 4 zu erreichen sind Die Temperatur der Pakkung soll beim Auflegen bis zu 48 °C betragen In letzter Zeit wird die lokale (vaginale oder rektale) Anwendung von Torf vor allem von Kovank (1988) propagiert Diese Apphkationsform ist aber nicht unumstritten b) Sole Solewasser müssen defimtionsgemaß einen Mindestgehalt von 1,4% Natnumchlond aufweisen Sie kommen als Thermen oder als kalte Quellen vor und können weitere namensgebende Inhaltsstoffe aufweisen (z B Jodsole, Schwefelsole) Die meisten in der Balneotherapie verwendeten Solen weisen eine Kochsalzkonzentration von 1,5 bis 6% auf, auch höhere Salzgehalte (bis 30%) kommen vor (Totes Meer') Nach Schmzer (1991) ist es wissen schaftlich schwer zu begründen, ob die Solewirkung über einen Immersionseffekt, wie ihn das „Eintauchen" des Korpers in Wasser bewirkt, hinausgeht Im Indifferenzbereich (etwa 34 °C) wird durch die Sole weder eine Hyperamie der Haut noch eine nen104 nenswerte kutane Aufnahme von Kochsalz erzielt Bei einer 3,2%igen Losung sind Aufnahme und Abgabe vom menschlichen Korper ausgeglichen Erst bei mehr als 6% wirken Solebader osmotisch hyperton, dann gibt die Haut in das Bad mehr Wasser ab, als sie aufnimmt Üblicherweise wird für die gynäkologische Balneotherapie eine 4%ige Solelosung verwandt, welche mit Zusätzen versetzt werden kann (z B Latschenkieferextrakt) Die Anwendung erfolgt meist als Wannenbad (Sitz-, Halb-, Dreiviertel- oder Vollbad) Zur Erzielung eines thermischen Effektes kann die Temperatur bis auf 40 °C gesteigert werden Damit laßt sich innerhalb der üblichen Anwendungszeit von 15 bis 20 Minuten eine milde Hyperthermie erzielen, die aber nicht an die durch Torfbreibader erreichbare Steigerung der Kotperkerntemperatur heranreicht Von einigen Autoren (Baatz, Wiencke) wird die Sole-Vaginalspulung im Sinne einer lokalen Hyperthermie sehr empfohlen Hierfür verwendet man die sogenannte PmcMS-Birne, ein Rucklaufsystem, bei dessen Anwendung nur das obere Scheidendrittel mit der 40 bis 44 °C heißen Sole in Berührung kommt Es ist bei den Sole-Vaginalspulungen aber zu bedenken, daß dabei das saure Milieu der Scheide neutralisiert wird Solebewegungsbader werden vor allem im Bereich des rheumatischen Formenkreises eingesetzt, in der Gynäkologie haben sie sich besonders für die Behandlung von Folgeerscheinungen nach Ablatio mammae oder bei Osteoporose bewahrt Indikationen zur gynäkologischen Balneotherapie Keinesfalls soll die gynäkologische Balneotherapie als Gegensatz zur chirurgischen oder Pharmako- bzw Chemotherapie aufgefaßt werden, sie soll diese Methoden aber evtl erganzen Neben der Rehabilitation einschließ- lich der Anschlußheilbehandlungen ist hier vor allem auch die Prävention zu nennen, auch im Sinne der Sekundarund Tertiarpravention und der Gesundheitsbildung, wie sie m der ursprünglichen Lehre von der „Diaita" schon der antiken Medizin bekannt war Der gewünschte Erfolg tritt im allgemeinen nur dann ein, wenn die gynäkologische Balneotherapie durch einen Gynäkologen in einem anerkannten Frauenheilbad erfolgt Zu diesem Zweck muß der zuweisende Arzt den richtigen Kurort auswählen, die therapeutischen Möglichkeiten (und Grenzen1) der zur Verfugung stehenden Kurmittel und des am Kurort tatigen Balneogynakologen kennen (Dietrich, 1985) a) Adnexitis (Salpingitis) Die akute, meist hochfieberhaft verlaufende Adnexitis eignet sich nicht für die Behandlung am Kurort, sie bedarf nach diagnostischer Abklärung der intensiven antibiotischen Therapie Die chronische, oft schon mehrfach rezidivierte Adnexitis ist dagegen eine „klassische" Indikation für die Balneotherapie Durch intensive Warmewirkung, wie sie am besten im Torfbreibad erzielt wird, kommt es zur Verbesserung der Durchblutung m einem meist schon narbig abgekapselten Bereich Man erreicht dadurch eine verbesserte Resorption noch bestehender Restherde und eine vermehrte Zufuhr von körpereigenen Abwehrstoffen wie z B immunkompetenten Zellen Die Torfbreibader sollten jeden zweiten Tag gegeben werden, ergänzt werden sie am besten durch Solebader an den Zwischentagen b) Infertihtat — Sterilität Um beurteilen zu können, ob die Balneotherapie erfolgversprechend sein kann, ist eine genaue Abklärung der Ursachen unabdingbar Wenn eine Impotentia generandi des Mannes ausgeschlossen wurde (die in etwa 30% der Falle die Unfruchtbarkeit des Paares Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) W. Penning, Gynäkologie bedingt!), müssen bei der Frau die in Frage kommenden Faktoren untersucht werden. Dabei ist für die Reihenfolge der Untersuchungen das von Fikentscher angegebene Schema hilfreich. Für die Balneotherapie eignen sich vor allem noch relativ zarte Verklebungen nach entzündlichen Erkrankungen der Tuben, wobei dem Torfbreibad wohl die beste Wirkung zuzuordnen ist. Dabei scheint neben der verstärkten tubaren Peristaltik auch die Vermehrung der sogenannten Endolymphe eine Rolle zu spielen, die zur Dehnung der Tuben und damit zum Auseinanderweichen von Synechien fuhren kann (Goecke und Kovarik, 1988). Zusatzlich wird auch eine Stimulierung des geschadigten Tubenepithels diskutiert. Bei der Hypoplasia uteri kann die durch Überwärmung hervorgerufene Hyperamie zur besseren Durchblutung und damit zu einer Steigerung des lokalen Stoffwechsels fuhren; sonographisch laßt sich eine Zunahme der Endometriumdicke nachweisen. Rein empirisch wurde früher unter der Annahme, Torf enthalte Ostrogene oder ostrogen wirksame Substanzen, dem „Moorbad" eine unmittelbare Ostrogen Wirkung durch Resorption zuerkannt (Literatur bei Naucke, 1988). Dieser vermutete, unmittelbar resorptiv zu erzielende Effekt ließ sich jedoch durch die inzwischen verfeinerten Untersuchungsmethoden (Markierung durch radioaktive Substanzen) nicht beweisen. Trotzdem ist aber ein wissenschaftlich exakt nachweisbarer Einfluß einer Badekur mit Torfbreibadern auf die hormonelle Insuffizienz bei Sterilität bzw. Infertilitat unumstritten (Dietrich, 1989). Inzwischen hat sich auch die „Grundlagenforschung" dieses Problems angenommen (Drexel, 1960; Dirnagl, 1961; Flaig, 1983; Heerd, 1983; Luttig, 1983; Ziechmann, 1983; Kaemmerer, 1984). Es hat sich gezeigt, daß die Peloidtherapie gynäkologischer Erkrankungen heute nicht mehr als spezifisch hormonelle Behandlung angesehen werden kann; ihr Effekt muß Arztezeitschnft für Naturhellverfahren 35 2 (1994) als unspezifische Warmetherapie aufgefaßt werden. Auch bei hypothalamisch-hypophysar oder ovariell bedingter Insuffizienz ist der Versuch einer Balneotherapie gerechtfertigt im Sinne einer generellen Umstimmung, deren Ziel die Normalisierung einer gestörten Gonadotropinbildung und -ausschuttung ist. Am wirksamsten ist hier die Moortherapie in Form des heißen Voll- oder Halbbades dreimal wöchentlich. An den Zwischentagen sollten Solebader verordnet werden. Die Steigerung der Korperkerntemperatur um 1 °C aktiviert offenbar die Hypophyse, so daß in vielen Fallen vorher anovulatorische Zyklen wieaer ovulatorisch verlaufen, was durch mehrfache Hormonbestimmungen und die Messung der Basaltemperatur belegt werden kann. Die Kur sollte möglichst zwischen zwei Menstruationen durchgeführt werden (was leider durch die von anderen Gesichtspunkten gesteuerte Einweisungsstrategie der Versicherungstrager kaum möglich ist). In der Proliferationsphase dominieren die parasympathikomimetisch wirkenden Ostrogene, wahrend in der zweiten Zyklushalfte der zunehmende Einfluß der sympathikomimetisch wirkenden Gestagene zu depressiven Verstimmungen und nervöser Reizbarkeit fuhren kann. Es ist deshalb gunstiger, wenn die bei etwa 60% der Patientinnen zu erwartenden altbekannten „Badekrisen", die gewohnlich zwischen dem 7. und 14. Tag der Kur auftreten (Schmidt, 1989), in die erste Zyklushalfte fallen. c) Störungen der Sexualfunktion Einer erfolgversprechenden Balneotherapie zugeführt werden können vor allem Sexualstorungen, die nach Hysterektomie und anderen — oft mehreren — gynäkologischen Operationen auftreten („Posthysterektomiesyndrom"). Bei Anorgasmie ist der Versuch einer Kurortbehandlung in Verbindung mit einer psychosomatisch orientierten Gesprachstherapie ver- tretbar, wahrend die sogenannte Frigidität wohl in den meisten Fallen einer fundierten Psychotherapie bedarf. Therapeutisch kommen vor allem entspannende Maßnahmen in Frage, wobei Soleanwendungen dem Torfbad vorzuziehen sind. Lokale Anwendungen sind indiziert, wenn die sexuellen Probleme auf narbenbedingten Schmerzen beruhen. AHB- und RehaVerfahren sind anzustreben, um postoperativ aufgetretene Beschwerden möglichst bald nach dem Eingriff zu behandeln, bevor aus Adhäsionen oder kleinen Ergüssen im Operationsgebiet derbe Narben werden, deren Auswirkungen dann auch psychisch fixiert werden. Selbstverständlich bedürfen Sexualstorungen einer unterstutzenden Gesprachstherapie (einzeln oder in Gruppen). Dabei können auch M'ßverstandmsse und Fehleinschatzungen seitens der Patientinnen ausgeräumt werden, die trotz verbesserter und intensivierter praoperativer Aufklarung immer noch recht häufig anzutreffen sind. d) Störungen der vegetativen Regulation Unser Fachgebiet kennt viele Beschwerdebilder, die auf eine Störung des Vegetativums zurückzuführen sind (Pehpathie, Pelvipathia oder Parametropathia spastica, „pelvic congestion" u. a.). Man faßt sie auch unter dem Begriff „Unterleibsschmerzen ohne Organbefund" zusammen. Vor der Therapie am Kurort sollte die Diagnose feststehen; akute entzündliche Veränderungen müssen ausgeschlossen sein. Für überwiegend spastische Reaktionen ist das Torfbreibad im allgemeinen nicht geeignet; hier sollte die entspannende Wirkung der Sole oder des CO2-Bades genutzt werden. Daneben kommen alle Anwendungen in Frage, die die trophotrope Wirkung des Parasympathikus unterstutzen, wie Ruhepausen und Liegekuren. Dies gilt in besonderem Maße für Frauen mit ausgeprägter Hypersym105 W. Penning, Gynäkologie pathikotonie („Streß", Überlastung, Leistungsdruck usw.). Wenn eine „Entkrampfung" sich abzeichnet, kann mit einer Reiztherapie in jeder Form begonnen werden mit dem Ziel, den ursprünglichen Rhythmus der Körperfunktionen im Sinne der Biokybernetik wieder einzuüben. Dies setzt aber voraus, daß die Patientin noch eine gewisse Reaktionsfähigkeit hat (Bachmann, 1989). Zur Umstimmung des Vegetativums ist eine mindestens 4wöchige Kurortbehandlung unverzichtbar, da sich gewöhnlich erst nach etwa drei Wochen die vegetativen Rhythmen wieder zu stabilisieren beginnen, wie wir aus der chronobiologischen Grundlagenforschung wissen (Hildebrandt, 1989; dort auch weitere Literatur). Im zweiten Teil der Therapie ist vor allem dem Ausdauertraining (kein Hochleistungssport!) Beachtung zu schenken (z. B. Terrainkuren, Radfahren, Schwimmen, Skilanglauf usw.). Das Ziel ist erreicht, wenn sich der physiologische, chronobiologische Rhythmus mit dem Wechsel zwischen ergotropen (sympathikotonen) und trophotropen (parasympathikotonen) Phasen wieder eingestellt hat. Dieses „Programm" sollte so eingerichtet werden, daß der willige Patient auch anschließend zu Hause seinen Lebenslauf daran orientieren kann! e) Andere Indikationen Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Indikationen für eine gynäkologische Balneotherapie, die in diesem Rahmen nur angedeutet werden können. Bei vielen periklimakterischen Beschwerden, beim Deszensus, bei postoperativen Beschwerden und auch nach Malignombehandlung kann eine Behandlung im Kurort segensreich sein. Es ist noch nicht lange her, daß eine Krebserkrankung als Kontraindikation für jede Form der Balneotherapie galt. Dabei waren nicht nur Wasseranwendungen nach Strahlentherapie gemeint, was ja nach den z. T. erhebli106 chen Hautreaktionen auf die früher übliche Tiefentherapie mit Röntgenstrahlen bis 300 kV verständlich erschien. Für „Moor" galt noch zusätzlich die ursprüngliche Annahme einer östrogenen Wirkung mittels Resorption durch die Haut. Je nach Art der Primärtherapie (Operation, Bestrahlung, Zytostatika oder Kombinationen dieser Behandlungsmöglichkeiten) hat die Kurortmedizin unterschiedliche Aufgaben. Nach einer ausschließlich operativen Krebstherapie bietet sich die Anschlußheilbehandlung an, deren Ziel die körperliche und seelische Erholung sowie eine allgemeine Roborierung ist. Inwieweit Wärmeapplikationen mit Erhöhung der Körperkerntemperatur verordnet werden können, hängt in erster Linie vom Allgemeinzustand und der Kreislaufsituation ab; Torfbreibäder sollten in der frühen postoperativen Phase deshalb unterbleiben (Penning, 1988). Wurde eine primäre Strahlentherapie durchgeführt oder nach einem operativen Eingriff die Bestrahlung angeschlossen, so gibt es für Wärmeapplikationen gewisse Einschränkungen, die vor allem für den Bereich der bestrahlten Haut gelten (nach der Bestrahlung kommt es zu einer Abnahme der Durchblutung infolge einer gewissen Gefäßsklerose im bestrahlten Gewebe; dies hat eine Verlangsamung der Wärmeableitung zur Folge). Im Gegensatz zu der auch heute noch verbreiteten Meinung, bestrahlte Haut dürfe nicht mit Wasser in Berührung kommen (Duschverbot usw.), muß grundsätzlich gesagt werden, daß bei der heutigen Bestrahlungstechnik Wasser oder Sole in keinem Fall kontraindiziert sind (Penning, 1991). Die Nachbehandlung in einem Frauenheilbad bietet gegenüber den spezialisierten Tumornachsorgekliniken den Vorteil, daß die psychische Stabilisierung und soziale Wiedereingliederung wesentlich leichter gelingt, wenn die Frauen nicht ausschließlich mit wegen Krebs behandelten Patientinnen zusammenkommen, sondern auch mit Patienten (auch Männern!), die wegen anderer, nicht-maligner Leiden am Kurort behandelt werden. Im Bereich der Baineogynäkologie haben sich spezielle Formen der Gymnastik bewährt, vor allem die Beckenbodengymnastik (nach Semm und Penning, 1960), im „Neudeutschen" auch als „pelvic floor reeducation" bezeichnet. Dafür eignen sich besonders leichtere Fälle von Beckenbodeninsuffizienz, die sich oft nicht unmittelbar nach Geburten, sondern erst um die Zeit des Klimakteriums in Form leichter relativer Harninkontinenz bemerkbar machen. Die Erfolge einer Bekkenbodengymnastik können mit der Kolpotonoplethysmometrie (auch Vagitonometrie genannt) überwacht werden (Penning, 1967). Mit dieser Methode läßt sich beweisen, daß in Fällen überwiegend muskulär bedingter Bekkenbodeninsuffizienz mit dieser Gymnastikbehandlung gute Erfolge zu erzielen sind. Dies ist vor allem für jüngere Frauen von Bedeutung, bei denen noch Kinderwunsch besteht. Auch nach Operationen wegen Deszensus sollte eine gezielte Beckenbodengymnastik angeschlossen werden, um nach der operativ erfolgten Raffung der bindegewebigen Anteile des Beckenbodens und der Annäherung der auseinandergewichenen Muskulatur auch deren Funktion wieder zu üben. Diese aktive Übung führt im Sinne eines Synergismus zur optimalen Wiederherstellung der Halte- und Stützfunktion des weiblichen Beckenbodens (Penning und Semm, 1962; Müller, 1989; Baatz, 1990). In ähnlichem Sinne wird in Heilbädern auch die MeJflM-Gymnastik eingesetzt, die vom Aufbau her für alle operierten Patientinnen geeignet ist (v. Jeney, 1988). Kontraindikationen Die Möglichkeiten einer gynäkologischen Balneotherapie sind heute so breit gefächert, daß es eine generelle, für alle Arten von Anwendungen geltende Kontraindikation eigentlich Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) W. Penning, Gynäkologie nicht mehr gibt. Wie bei allen Naturheilverfahren gibt es Grenzen, so z. B. wenn der Organismus über keine Regulationskrafte mehr verfugt; auf der anderen Seite da, wo (als Notmaßnahme) eine schnell wirkende Kunsthilfe geboten erscheint (Hentschel, 1991). Im allgemeinen wird bei einer Patientin, die zum Kurort kommt, vorausgesetzt, daß sie sich weitgehend versorgen und zu den Mahlzeiten den Speisesaal aufsuchen kann. Ausnahmen sind eigentlich nur im Rahmen von AHBMaßnahmen denkbar; hier sollten aber diese Voraussetzungen kurzfristig erreicht werden können. Weiterhin ist der Wille der Patientin zur Gesundung unverzichtbar; das Anspruchsdenken unserer heutigen Konsumgesellschaft bedarf hier manchmal einer „Umlenkung" im Sinne der Ordnungstherapie. Außerhalb des gynäkologischen Fachbereiches gelten allgemein als Kontraindikationen akute Psychosen und schwere Psychopathien, vollige Erschöpfung bei akuten und schweren Allgememerkrankungen (Tuberkulose!), dekompensierte Herzerkiankungen. Die fachbezogenen Kontraindikationen richten sich nach der Art der Anwendung; sie gelten vor allem für die Torfbreibader und andere Maßnahmen, die mit einer Erhöhung der Korperkerntemperatur einhergehen. Hier sind neben akuten Salpingitiden vor allem Endometriose, Myomatosis uteri, Menometrorrhagien und Ovarialtumoren unklarer Genese zu nennen. Auch Schwangere gehören normalerweise nicht ins Torfbreibad. Hypertonien, entzündliche Herz- und Gefaßerkrankungen, blutende MagenDarm-Erkrankungen, frische zerebrale Insulte, Hyperthyreosen u. a. sind von allen Uberwarmungsmaßnahmen mit Erhöhung der Korperkerntemperatur auszuschließen. Trotzdem hat die Kurortmedizin auch hier viele heilsame, entspannende und langsam wiederaufbauende Therapiemoglichkeiten. Kontraindikationen für die Solethe- Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) rapie ergeben sich eigentlich nur bei schweren Allgemeinerkrankungen (ahnlich denen der Torfbreibader); sie sind allerdings individuell großzugiger auszulegen und beziehen sich vor allem auf die Vollbader, bei denen durch Veränderung des hydrostatischen Druckes ca. 700 ml Blut in den thorakalen Raum verlagert werden (Schnizer, 1991). Wichtiger als die Aufzahlung der von vielen Autoren durchaus kontrovers angegebenen sogenannten Kontraindikationen erscheint in diesem Zusammenhang die eigentlich selbstverständliche, aber noch keineswegs in allen Frauenheilbadern verwirklichte Forderung, daß dort ein Frauenarzt mit entsprechender fachlicher Erfahrung praktiziert, der mit den Möglichkeiten der Kurortmedizin vertraut ist und damit Balneotherapie sinnvoll und gezielt verordnen kann. Um diese Meinung zu unterstreichen, sei Prof. Edward Senn (1988) zitiert, der den traditionsreichen Münchner Lehrstuhl für Physikalische Medizin sowie für Medizinische Balneologie und Klimatologie von Prof. Dx. Heinrich Drexel übernommen hat: „Die Balneogynakologie setzt sich . . .aus einem allgemeinen Teil Physikalischer Medizin und aus einem speziellen Teil Gynäkologie zusammen. Aus dieser Sicht dürfen weder balneogynakologische Kuren ohne eine fundierte gynäkologische Betreuung angeboten werden, noch kann ein Gynäkologe ohne grundlegende und vertiefte physikalische Kenntnisse balneogynakologisch tatig sein. Die Begeisterung für das ,Naturliche' und wenige Wochen einer Badearztausbildung genügen mit Sicherheit nicht". Wie überall in der „Schulmedizin" erfordert auch das ganzheitliche Konzept der Balneogynakologie eine interdisziplinäre Zusammenarbeit (Dietrich, 1985). Nicht zuletzt dadurch werden die sogenannten Kontraindikationen für spezielle Maßnahmen mehr und mehr durch die Ausweichmoglichkeiten, die sich dem erfahrenen Balneo- gynakologen aufgrund seiner Ausbildung und Erfahrung bieten, immer weiter reduziert. Ausblick Schopenhauer sagte: „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts." Die „absolute" Gesundheit gibt es naturlich nicht; wir können nur bestrebt sein, diesem Begriff so nahe wie möglich zu kommen. Die Definition der WHO spricht von „Wohlbefinden", wobei dieser Zustand nicht nur durch Abwesenheit von Krankheit und Schwache zu erreichen ist. Es ist also eigentlich ganz selbstverständlich, daß das Streben nach mehr Gesundheit ebenso wie das Verlangen nach einer gesunden Umwelt aktives Handeln des Individuums voraussetzt! Häufig fuhrt erst der „Leidensdruck" dazu, daß ein Patient seine von Streß, Bewegungsmangel, ungesunder Ernährung und häufigen Genußgiften bestimmte Lebensweise ändert. Dies ist auch der Grund, warum die Prävention viel zu wenig ausgenutzt wird und letzlich die Rehabilitation in der Kurortmedizin überwiegt; dabei wird in zunehmender Zahl auch die „Sekundarpravention" angestrebt. Herausgelost aus den Belastungen des taglichen Lebens, die Beruf, Haushalt und familiäre Probleme mit sich bringen, soll die Patientin am Kurort zu einer Neuorientierung ihres Gesundheitsbewußtseins und ihres Gesundheitsverhaltens angeregt werden. Dazu sind nach übereinstimmender Meinung aller mindestens vier, besser noch fünf bis sechs Wochen notig (Baatz, 1988). Das „Anspruchsdenken" unserer Wohlstandsgesellschaft in Verbindung mit der immer weiter verbesserten „Apparatemedizin" hat die Kosten für „Gesundheit" sprunghaft ansteigen lassen. Von Regierungsseite wird betont, daß Prävention und Rehabilitation weiterhin unterstutzt werden sollen. Auch soll die offene Badekur laut Bundes109 W. Penning, Gynäkologie gesundheitsministerium (1993) erhalten bleiben. Man darf also hoffen, daß der Gedanke der Prävention in der Bevölkerung durch entsprechende Forderung von Seiten der Kassen aufrechterhalten und möglichst noch erweitert wird. Im Gegensatz zu manchen Rentenantragstellerinnen, die gar nicht gesund werden wollen und deshalb wahrend einer stationären Behandlung nur wenig kooperativ erscheinen, sind Frauen, die eine offene Badekur beantragen, kurwillig und am Erfolg dieser Kur interessiert. Die Prävention steht hierbei im Vordergrund; für die Kassen bedeutet dies letztlich eine Kosteneinsparung, weil damit oft eine aufwendige stationäre Heilbehandlung vermieden werden kann. Für den Balneogynakologen bringt die Freiheit in der Gestaltung einer offenen Badekur eine vermehrte Verantwortung für die „Compliance" der Kurenden mit sich; das setzt fundierte Kenntnisse über die Auswahl der Kurmittel und den individuellen Zeitplan voraus. Eine Vielzahl von Patienten tendiert heute zunehmend zu Naturheilverfahren. Wenn die sogenannte Schulmedizin diesem „Trend" nicht Rechnung tragt, werden konkurrierende paramedizinische Versorgungsanbieter (Bachmann, 1989) zunehmend an Boden gewinnen. Die Naturheilverfahren gehören als medizinisches Leistungsangebot in die Hände des naturwissenschaftlich aus- und weitergebildeten Arztes zum Wohle der Patienten. Für die Balneologie bedeutet das in erster Linie eine Verpflichtung zu entsprechender Aus- und Weiterbildung und zur Vermittlung fundierter Kenntnisse — möglichst an alle praktizierenden Arzte. Erfreuliche Ansätze sind hier z. B. an der Münchner LudwigMaximilians-Universitat schon seit 10 Jahren gegeben, indem neben dem Lehrstuhl für Medizinische Balneologie und Klimatologie zwei Lehrauftrage speziell für Balneogynakologie vergeben wurden. Seit nunmehr 20 Semestern werden hier im Rahmen des studentischen Unterrichts Exkursionen in die Heilbader mit Erprobung der ortsüblichen Heilmittel durch die je ca. 40 bis 50 Studenten/innen organisiert (Dietrich, 1990). Literatur beim Verfasser. Anschrift des Verfassers' Prof. Dr. med. W. Penning Extraordinarius für Geburtshilfe und Gynäkologie an der Ludwig-MaxirmliansUmversitat München Ärztlicher Leiter der Paracelsus-Frauenkhmk München Jakob-Strobl-Str. 3, D-82031 Grunwald bei München Neukönigsförder Mineraltabletten mit Spurenelementen 110 in Apotheken Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) Verbandsnachrichten BIOLOGICA — Kongreß über Naturheilverfahren 25. bis 27. Mai 1995 in Berlin In Zeiten einer stürmischen Entwicklung, die alle Sparten der Wissenschaft, Technologie, aber auch der Medizin erfaßt, spielen die Naturheilverfahren eine zunehmend wichtige Rolle, was sich auch ganz besonders in der Arbeit der frei praktizierenden Ärzte niederschlägt. Dies ist eine Herausforderung, die von uns neue Ideen und neue Wege im Bereich der ärztlichen Fortbildung, des effektiven Erfahrungsaustausches und einer besseren zeitlichen Koordination verlangt. Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, hat der ZÄN beschlossen, ab 1995 die Fortbildung für Naturheilverfahren in neuer Form und an neuem Ort zu konzipieren, zu der — und das ist der Unterschied zu ähnlichen Veranstaltungen — Patienten, Industrie und Ärzte an einen Tisch geladen werden sollen. Die Kongreßdauer wurde so festgelegt, daß sie in unserer schnellebigen Zeit und wegen der geänderten Marktverhältnisse auch von frei praktizierenden Ärzten optimal zu nutzen ist, ohne daß dabei größere Einkommensverluste in Kauf genommen werden müssen. Der 25. 5. 1995 ist gesetzlicher Feiertag (Himmelfahrt), so daß nur an einem einzigen Tag, dem Freitag, die Praxis geschlossen werden muß. Auch für die Industrie ist ein Kongreß im Mai aus Marketinggründen wesentlich vorteilhafter als im Herbst, des weiteren wird die Kürze des Kongresses eine kostengünstige Gestaltung ermöglichen. Zum Kongreßort ist nach langen Arztezeitschnft für Naturhellverfahren 35 2 (1994) Überlegungen und sorgfältiger Abwägung aller in Frage kommenden Großstädte Berlin gewählt worden; die ausschlaggebenden Faktoren waren vor allem die Internationalität und die günstige geographische Lage zwischen Ost- und Westeuropa, die mit ihren idealen Verkehrsverbindungen doch die besten Voraussetzungen für einen internationalen Kongreß bietet. Auch heben das weltstädtische Niveau und das reiche kulturelle Angebot diesen Kongreßort von den anderen Bewerberstädten ab. Der ZÄN versucht auf diese Weise, eine ständige Einrichtung in Berlin zu schaffen, die jedes Jahr zur gleichen Zeit ihre Veranstaltung unter einem sich jährlich ändernden Leitgedanken durchführen wird. Keinesfalls sollte aber dieser Berliner Kongreß als ein Konkurrenzunternehmen zur langjährigen, traditionellen Freudenstädter Fortbildungswoche gesehen werden, ganz im Gegenteil: Der Berliner 3-Tage-Kongreß ist als reine Fortbildungsveranstaltung mit einer Art Schaufenstereffekt gedacht, mit der Zielsetzung, in kurzer Zeit durch maximale Innovation den Gedanken der Naturheilverfahren an interessierte Fachleute und Laien heranzubringen, alle Möglichkeiten darzubieten und den technischen Stand zu dokumentieren. Die Freudenstädter Woche hingegen bleibt weiterhin ein intensiver Weiterund Fortbildungskongreß mit zusätzlichen Seminaren und Kursen in der dazu notwendigen ruhigen, entspannten Atmosphäre, so wie wir es alle bisher in Freudenstadt erleben konnten. Hier sollten mit Hilfe von Kursen und Seminaren das zu den Natuiheilveifahren notwendige Wissen vertieft und durch intensiven Erfahrungsaustausch das Können vervollständigt werden. Der Leitgedanke der ersten BIOLOGICA in Berlin lautet „Herz- und Kreislauferkrankungen in den Naturheilverfahren und der Umweltmedizin". Am Donnerstag, dem 25. 5. 1995, wird die Thematik „Herzerkrankungen und Naturheilverfahren" abgehandelt, am Freitag, dem 26. 5. 1995, „Kreislauferkrankungen und Naturheilverfahren" und am Samstag, dem 27. 5. 1995, wird ganztägig über Umweltmedizin konferiert. Für die Abwicklung der dreitägigen Fortbildung wurde ein neues Konzept erdacht: Neben den vormittags und nachmittags stattfindenden Hauptvorträgen mit anschließendem großen Round-table-Gespräch und Publikumsdiskussion wird den dem ZÄN angeschlossenen Gesellschaften die Möglichkeit geboten, — parallel zu den Hauptveranstaltungen — in kleinerem Rahmen und in verschiedenen kleinen Vortragssälen ihre Verfahren vorzustellen und kleine Symposien durchzuführen. Der Industrie wird Gelegenheit gegeben, mit sogenannten Satellitenveranstaltungen ebenfalls aktiv am gesamten Kongreßgeschehen teilzunehmen. Unser Ziel ist es, mit der BIOLOGICA alle an einen Tisch zu bitten, aus diesem Grunde werden auch speziell für die Belange und Interessen von Patienten gestaltete Vorträge angeboten. Wir bitten alle dem ZÄN angeschlossenen Gesellschaften und die Industrie, uns bei der Durchführung dieses neuen, von neuartigen Ideen geleiteten Kongresses zu unterstützen. Aller Anfang ist schwer — doch das Ziel wird sich lohnen. Packen wir's halt an! Dr. med. L. Fodor, Freyung Naturmedizin und Universität als Partner / Düsseldorfer Ärzte Holger Huneke und Erhard Härtung praktizieren nach zwei Richtungen Den kranken Menschen wieder in seiner Ganzheit sehen Von K. Welkens Schulmedizin und Naturheilkunde gehen beide aufeinander zu, um gemeinsam den Herausforderungen an eine moderne und wirksame Medizin gerecht zu werden. Denn auch die bewährte, in den Universitäten beheimatete Heilkunst stößt, trotz aller Fortschritte, an Grenzen, wenn es um chronische Krankheiten, RrebsbehandJung oder neue Problemfelder wie die Immunabwehr bei AIDS geht. Bei der Medizinischen Woche 1993 in Heidelberg hat die heute bereits weltweit praktizierte Neuraltherapie bei einem fruchtbaren Erfahrungsaustausch mit führenden Köpfen der Universitäten — Beispiel für die neue Gemeinsamkeit — ihre längst fällige offizielle Anerkennung gefunden. Es ist eine wirksame Methode, die sich durch geringe Nebenwirkungen auszeichnet. Insbesondere in der Schmerztherapie bekommt sie, zumal in einer Gesellschaft mit stetig zunehmender Zahl älterer Menschen, in Zukunft sicher noch einen höheren Stellenwert. Mit der Neuraltherapie will der Arzt, der eine fundierte medizinische Vorbildung und insbesondere gute anatomische Kenntnisse besitzen sollte, durch gezielte Injektionen an bestimmte Nervenpunkte eine Umstimmung des Organismus erreichen (Regulationstherapie) und damit den Körper in die Lage versetzen, natürliche Verhältnisse am Nervensystem und an den Zellverbänden wiederherzustellen. Die Berührungsängste abgelegt Zwei Ärzte, die beiden Richtungen zugetan sind und sie auch praktizieren, erläutern in einem Gespräch mit der II RP die Situation, Fortschritte und Zukunftsaspekte in diesem wichtigen Bereich einer ganzheitlichen Heilkunst: Der Internist und Neuraltherapeut Dr. Holger Huneke und der Anästhesist Prof. Dr. Erhard Härtung, Oberarzt in dem von Prof. Jörg Tarnow geleiteten Zentrum für Anästhesiologie der Universität Düsseldorf. Dort hat man „Berührungsängste", von denen in Heidelberg gesprochen wurde, längst abgelegt. Die Neuraltherapie wird in einer seit einigen Jahren mit großem Erfolg arbeitenden Schmerzambulanz angewendet. Die finanziellen Mittel für diesen wichtigen Gesundheitsservice kommen von einer Stiftung, die auch das Institut für Experimentelle Anästhesiologie, eine Rarität in Deutschland, geleitet von Prof. Joachim Arndt, dafür ausgestattet hat, noch offene Fragen mittels der Grundlagenforschung aufzuklären. „Das ist von großer Bedeutung für die gesamte Entwicklung", betont Prof. Härtung. Es spricht für sich, wenn in der Schmerzambulanz Düsseldorf ein Drittel der Patienten, die im Durchschnitt über 13 Jahre woanders vergeblich behandelt worden sind, hier geheilt, ein anderes Drittel gelindert worden ist. Härtung: „Wir befassen uns intensiv mit den Kranken, bis zu zwei Stunden im Einzelfall." Für Huneke ist es auch eine Sache der Tradition, daß die Stiftung ihr Wirkungsfeld in Düsseldorf findet. Hier wurde seit 1925 von den Brüdern Ferdinand und Walter Huneke die Heilwirkung der Lokalanästhetika entdeckt und die Therapie entwickelt, die dann zum Teil unter anderem Namen allgemein angewendet wurde. „Die Leistung der Gebrüder Huneke muß aus der Vergessenheit geholt werden", hatte Prof. Härtung in Heidelberg unter Beifall erklärt; in einer der ältesten Universitäten, deren Professoren Martin und Chrubasik den Kongreß ausgerichtet hatten. Seit Heidelberg sind früher vorgebrachte Bedenken gegen die Heilmethode kaum noch am Platze. Die Neuraltherapie, bisher an den Universitäten vernachlässigt, hat ihre Qualitätserzeugnisse von internationalen Kapazitäten auf der Tagung bekommen. Ein Heilverfahren mit so geringem Risiko, wenig finanziellem Aufwand und hoher Akzeptanz bei den Patienten kann nicht mehr übersehen werden. Ein Arzt, der die Zusatzbezeichnung „Naturheilverfahren" auf seinem Praxisschild führen darf, muß eine Weiterbildung nachweisen, die von der Bundesärztekammer vorgeschrieben ist. Dazu gehört beispielsweise auch der Besuch solcher Kongresse und Kurse. Nicht nur klinische Methoden „Es braucht viel Wissen und Erfahrung, um die Neuraltherapie zu praktizieren", sagt Dr. Huneke und erläutert dies am Beispiel der Trigeminusneuralgie, jenem mit heftigen Schmerzattacken verbundenen Leiden im Gesicht, das oft nur wirksam zu behandeln ist, wenn das ihm zugrundeliegende „Störfeld" — das in den unterschiedlichsten Körperregionen liegen kann — ausfindig gemacht und therapiert wird. Mit klinischen Methoden allein könne ein Störfeld nicht immer entdeckt werden, hatte Prof. Franz Hopfer, Wien, auf der Tagung erklärt. Ein Befund, der auf manch andere Krankheit zutrifft. Starke Unterstützung bekamen die deutschen Protagonisten der Naturmedizin auf dem Kongreß aus Übersee. Der Präsident der Amerikanischen Schmerztherapeuten, Prof. Winston Parris, Nashville, Tennessee/USA, berichtete davon, daß in den USA sich immer mehr Patienten der alternativen Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) K. Welkens, Naturmedizin Medizin zuwenden. Man frage sich an den Universitäten, was man falsch gemacht habe. Es sei ein Büro zur Überprüfung der Naturheilmethoden eingerichtet worden. Blamabel nannte es der international bekannte Arzt, daß drüben im Universitätslehrplan nur eine Stunde für den täglich auftretenden chronischen Schmerz vorgesehen sei, aber sechs Stunden für selten vorkommende Sonderformen der Blutarmut. Parris will nun gemeinsam mit der Düsseldorfer Arbeitsgruppe die Forschung vorantreiben. Härtung und Huneke werden auf einem Kongreß 1994 in den USA Vorträge halten. In Japan werden die Naturheilmittel mit den modernsten Methoden und mit staatlicher Unterstützung er- forscht, berichtete Prof. Oyama, Tokio. Als Beispiel nannte er dafür den Eisenhut, der in Japan als Tee zubereitet wird und in der Volksmedizin ein Mittel zur Schmerzbehandlung ist. Der Wirkstoff im Eisenhut, eine Gattung der Hahnenfußgewächse, das Akonitin, ist fünfmal wirksamer als Morphin, kann aber noch nicht synthetisch hergestellt werden. Hierzulande gilt das Akonitin als Gift wegen seiner geringen Anwendbarkeit. Die vernünftige Lebensführung Die Naturheilmedizin bemüht sich im Zeitalter einer zunehmenden, alle Lebensbereiche zersplitternden Speziali- Fortbildung für Arzthelferinnen zur anerkannten Ernährungsund Diätberaterin Es ist sicher für viele unserer Kollegen interessant, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, Arzthelferinnen durch eine praxisorientierte und effektive Fortbildung zu befähigen, in der Praxis ärztliche Verordnungen und detaillierte Informationen, die Ernährung und Ernährungstherapie betreffen, zu ergänzen. In der Zeit vom 7. bis 12. 3. 1994 (1. Teil) und vom 24. 5. bis 29. 5. 1994 (2. Teil) findet an der Reformhaus-Fachakademie (Oberursel-Ts.) in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e. V. Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) und dem Berufsverband der Arzt-, Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen e.V. ein erster diesbezüglicher Fortbildungskurs statt. Alle Kollegen, die interessiert sind, bitten wir, sich mit Frau Marlis Weber oder Herrn Ulrich Jentzen, die an der Reformhaus-Fachakademie den Kurs leiten, in Verbindung zu setzen, Telefon (0 6172) 30 09-826 oder -827. Rückfragen evtl. auch in der Geschäftsstelle des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren e.V. in Freudenstadt, Telefon (0 74 41) 2151. sierung in der Rückbesinnung auf Lehren des Altertums den Menschen wieder als eine Ganzheit zu betrachten. Unter dem Begriff „Ordnungstherapie" versteht die Naturheilkunde, so Dr. Huneke, auch „eine vernünftige Lebensführung als Grundlage jeder Therapie. Freizeit, Arbeit, Schlaf müssen in einem geregelten Lebensablauf beachtet werden. Eine richtige Ernährung, angemessene körperliche Bewegung und maßvoller Umgang mit Genußmitteln gehören dazu." Der qualifizierte Arzt könne ein Führer auf dem Weg zu dieser Lebensordnung sein und so auch die Kräfte zur Bewältigung von Krisen wecken. (Rheinische Post, 4. 12. 1993) Naturheilverfahren Weiterbildungswoche I zur Erlangung der Zusatzbezeichnung 11. bis 15. Mai 1994 in der Reformhaus-Fachakademie in Oberursel/Ts. Veranstalter und Anmeldung: Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren, Bismarckstraße 3, 72250 Freudenstadt Tel. (0 74 41) 2151, Fax 8 78 30 Hat sich Ihre Adresse geändert? Da wir unser Mitgliederverzeichnis neu auflegen wollen, bitten wir um Mitteilungen von Adressenänderungen, neuen Telefonnummern etc. an die Geschäftsstelle, Bismarckstraße 3, D-72250 Freudenstadt, Fax-Nr. 0 7 4 4 1 / 8 78 30. III Buchbesprechungen Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch. 257., neu bearbeitete Auflage. XXVII/1722 Seiten mit 2339 Abbildungen und 268 Tabellen, W. de Gruyter Verlag, Berlin, New York, 1994. Bearbeitet von der WörterbuchRedaktion des Verlages unter der Leitung von Helmut Hildebrandt. ISBN 3-11-014183-3 BR., ISBN 3-11012692-3 GB., gebunden DM 6 8 , - , broschiert DM 56,—. Der neue Pschyrembel verdient diesen Namen, obgleich er hiermit zum hundertsten Mal erscheint. Er bringt es fertig, 1500 neue Stichwörter von aktueller Bedeutung wiederzugeben und trotzdem 150 Seiten dünner zu sein als die vorige Auflage von 1990. Auch die höhere Präzision hilft dem Benutzer. Beispiel: Phytotherapie wird klarer beschrieben als 1990, nicht mehr mit Homöopathie gleichgesetzt und auf ihre Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit entsprechend den Anforderungen des deutschen Arzneimittelgesetzes hingewiesen. Und dabei ist der Beitrag zu diesem Stichwort noch 5 Zeilen kürzer als 1990. Hervorzuheben ist die Aufnahme englischer Termini bei vielen wichtigen Stichwörtern. Das erleichtert nicht nur den Autoren das korrekte Abfassen der heutzutage selbstverständlich zu liefernden englischen Zusammenfassung ihrer deutschen Arbeit, sondern ist auch vorteilhaft für die Leser angelsächsischer Medizintexte. Auch die Wiedereinführung der griechischen Schrift werden viele Benutzer begrüßen. Für die Neuerungen wurde Raum geschaffen durch Weglassen von Abbildungen mit mehr historischem als klinisch-praxisnahem Charakter. Druckqualität und Papier (Ökoplus, alterungsbeständig, total chlorfrei) IV \ sind vorzüglich, der Gebrauchswert hoch, der Preis niedrig. F. Oelze, Hamburg Ulrich Abele: Ganzheitstherapie — Bekenntnisse und Erkenntnisse eines Naturheilarztes. Jungjohann Verlagsgesellschaft, Neckarsulm/Stuttgart, 2., überarbeitete Auflage 1992, 300 Seiten, 21 Abb., gebunden, DM 48,—. Das Buch „Ganzheitstherapie" von Ulrich Abele, das nunmehr in erweiterter und überarbeiteter Neuauflage vorliegt, verdient einen besonderen Hinweis. Es hebt sich aus der Vielzahl der medizinischen Fachbücher dadurch heraus, daß es nicht nur Informationen vermittelt, sondern auch den Geist, der dem Autor und dem von ihm seit Jahrzehnten geleiteten naturheilkundlichen Sanatorium zu eigen ist. Wichtige Informationen bietet Abele gerade auch für den Akupunkteur, so seine über Jahrzehnte erprobte Nadeltherapie der Trigeminusneuralgie und der Migräne; ferner über hautausleitende Methoden, über Ernährung und Fasten, die Schröpfkunst, KneippTherapie u. a. Aus allen Kapiteln wird das Ethos eines Altmeisters der Naturheilverfahren spürbar, der Gesundheit auch mit Lebensstil und Kultur im Einklang sieht und der das, was er glaubt und lehrt, seinen Patienten und Mitarbeitern vorlebt. Das spannend geschriebene Buch richtet sich an all die Ärztinnen und Ärzte, die die Zusatzbezeichnung „Naturheilverfahren" anstreben oder „im Schilde führen", und darüber hinaus auch an den aufgeschlossenen Patienten — als eine lebendige Einführung in die biologische Medizin. Kathrin Wiek/Wolfgang Vanscheidt: Krampfadern — ein Volksleiden. 120 Seiten, 30 Abbildungen, Kagerer Kommunikation, ISBN 3-929493-02-0, DM 19,80. Seit der Mensch aufrecht gehen lernte, leidet er unter Venenerkrankungen. Bewegungsmangel, stehende oder sitzende Tätigkeit, Übergewicht und Fehlernährung in unserer Zivilisationsgesellschaft tragen besonders dazu bei, daß heute jeder zweite über Krampfadern klagt. In ihrem neuen Buch „Krampfadern — ein Volksleiden" beschreiben die Autoren — Kathrin Wiek und Wolfgang Vanscheidt — die Ursachen, die Auswirkungen, die Behandlungsmöglichkeiten und vorbeugende Maßnahmen des Krampfaderleidens. Das Buch bietet in allgemeinverständlicher und bebilderter Form alle notwendigen Grundlagen zum Verständnis von Erkrankungen der Beinvenen wie beispielsweise Krampfadern, Beinödemen, Besenreisern und Beingeschwüren. In Form eines „kleinen" Wörterbuchs werden Fachausdrücke erklärt. Krampfadern sind nicht schicksalhaft. Lediglich die Veranlagung dazu wird vererbt. Aber nur durch aktive „Venenpflege" des Betroffenen selbst kann verhindert werden, daß die Krampfaderkrankheit ausbricht. Die Autoren, Kathrin Wiek und Privatdozent Dr. med. Wolfgang Vanscheidt, sind Spezialisten für Venenkrankheiten mit jahrelanger praktischer Erfahrung. Kathrin Wiek ist Assistenzärztin an der Universitäts-Hautklinik Freiburg. Außer Medizin studierte sie Kunstgeschichte und Germanistik in Bonn und Gießen. Privatdozent Dr. med. Wolf gang Vanscheidt ist Oberarzt an der Universitäts-Hautklinik Freiburg. Sein wissenschaftlicher und klinischer Schwerpunkt ist die Lehre von den Venenkrankheiten. Das Buch ist im Buchhandel oder direkt bei Kagerer Kommunikation, Postfach 201302, 53143 Bonn erhältlich. J. Gleditsch, München Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) Die Neurodermitis und ihre Behandlung aus homöopathischer Sicht von C. Kruger-Winter Zusammenfassung Die Neurodermitis atopica oder utopische Dermatitis ist ein häufiges Krankheitsbild in unseren Praxen. Die Synonyme Neurodermitis constitutionalis oder endogenes Ekzem weisen auf den konstitutionellen Hintergrund der Erkrankung hin; die familiäre Belastung kommt in der Familienanamnese oft deutlich zum Ausdruck. Hautkrankheiten wie die Neurodermitis sind chronische Krankheiten im Sinne Hahnemanns. Nach den Gesetzen der Heilung, wie sie von Hahnemann und Hering verstanden wurden, geht die Gesundung von innen nach außen. Erst soll das Innere und Allgemeine beim Patienten besser werden, die Hauterkrankung heilt als letzte. Die homöopathische Behandlung tragt dem chronischen, konstitutionellen Charakter der Erkrankung Rechnung. Sie zielt nicht primär auf eine nur auf die Haut gerichtete lokale Therapie ab. Bei der Arzneimittelwahl wird die Gesamtheit der Symptome des Kranken im seelisch-geistig-körperlichen Bereich unter Einschluß der Hautsymptome herangezogen; die Behandlung erfolgt dann innerlich. Schlüsselwörter: Neurodermitis, Homöopathie, Psychosomatik Summary Neurodermitis atopica or atopic dermatitis is afrequently encountered symptomatology in our medicalpractices. The Synonyms neurodermitis constitutionalis or endogenous eczema point to the constitutional background ofthe disease; the family heritage is often distinctly revealed in thefamily anamnesis. Skin diseases as the neurodermitis are chronic diseases in the sense of Hahnemann. According to the laws ofhealing as understood by Hahnemann and Hering recovery and the regaining ofhealth gofrom inside to outside. Atfirst the inner and the general in the patient shall become better, the skin disease heals as the last one. The homoeopathic treatment pays attention to the chronic, constitutional character ofthe disease. It does not primarily take aim at the local therapy only directed to the skin. The total ofthe Symptoms of the patient in the psychic-mentalphysical sphere inclusive ofthe skin Symptoms is considered in selecting the drugs; the treatment is then performed as internal treatment. Key words: neurodermitis, homoeopathy, psychosomatics Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) Für die „echten Griechen" unter uns heißt „to derma" nicht „die Haut", sondern „die abgezogene Haut". Die Dermatologie befaßt sich also mit der Lehre von der abgezogenen, mißhandelten, verletzten, geschundenen, gestörten Haut. „To neuron", der erste Teil des Wortes Neurodermitis, lateinisch Nerv, heißt im Griechischen gar nicht „Nerv", sondern 1. „Sehne" oder „Flechse" oder 2. die „Schnur aus Tiersehnen", insbesondere die „Pfeilschnur", womit die Spitze des Pfeiles am Rohr befestigt war. Außerdem heißt es „Bogensehne aus gedrehtem Rinderdarm" oder auch „die Faser", im übertragenen Sinn auch „die Spannkraft", eine Sehne, die stark überspannt oder auch erregt ist. Neuro-dermitis — Aus-der-HautFahren Wenn man also das Wort Neuro-dermitis richtig zusammensetzt, ist es nicht einfach die von den Nerven ausgehende Entzündung der Haut, sondern es ist das lädierte Fell aufgrund einer überspannten Situation wie die zu kurz gespannte Sehne am Bogen. Wir haben es mit einer Spannung bei diesen Menschen zu tun, die die Haut nicht mehr aushalt. Die Haut kann als Organ sui generis oder als Funktionsorgan im Sinne der Exkretion und Resorption angesehen werden. Dazu gehören Funktionen wie Atmung, Schutz, Wärmeregulation. Die Haut ist Grenzorgan gegenüber der Umwelt und gleichzeitig Kontaktorgan. Als solches muß sie auch aus psychologischer Sicht bewertet werden. Sie laßt uns unsere Begrenztheit und Beschrankung immer wieder bewußt werden. Wenn wir „aus der Haut fahren wollen", dann wollen wir diese strikte Grenze überwinden. Was ist ein Hautausschlag anderes als ein „Aus-der-Haut-Fahren", ein Durchbrechen der Grenze zur Umwelt? Hier versuchen die Psychologen ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen: Wie steht es mit der Kontaktfahigkeit des Hautkranken? Grenzt er sich zu 115 C. Krüger-Winter, Homöopathie Resume La nevrodermite atopique ou dermatite atopique est une affection couramment rencontree dans nos cabinets medicaux. Les synonymes que sont la nevrodermite constitutionelle ou l'eczema endogene indiquent l'origine constitutionelle de l'affection. La charge familiale s'exprime souvent clairement au cours l'anamnese familiale. Les maladies dermatologiques comme la nevrodermite sont des affections chroniques au sens d'Hahnemann. Selon les lois de la guerison, telles qu'elles ont ete comprises par Hahnemann et Hering, la guerison va de l'interieur vers l'exterieur. Ilfaut tout d'abord que l'interieur et l'etat general du patient s'ameliorent, l'affection dermatologique guerit en dernier. Le traitement homoeopathique est adapte au caractere chronique et constitutionnel de l'affection. II ne visepas en premier Heu une therapie locale concernant uniquement la peau. Lors du choix des medicaments, on tient compte de l'ensemble des symptömes du malade sur le plan moral, intellectuel et physique, y compris les symptömes dermatologiques. Le traitement se fait alors defacon interne. Mots-Cles: neurodermite, homceopathie, psychosomatique sehr ab? Steht hinter dieser ablehnenden Haltung der verdrängte Wunsch nach Nähe? Was ist es, das die Grenze durchbrechen will, um sichtbar zu werden? Was „juckt" den Patienten wirklich, was muß er durch Kratzen an die Oberfläche bringen? Die große Kontaktfläche mit der Umwelt macht die Haut zu einem Sinnesorgan besonderer Art. In der Haut haben wir besonders viele Nervenfasern und differenzierte Nervenendorgane. Wie wir wissen, entwickelt sich die Haut (die Epidermis) aus dem Ektoderm, dem Keimblatt, aus dem sich auch das ZNS entwickelt. Kein Wunder, daß man die Haut auch als Sinnesorgan verstehen kann, das auf Sinnesreize jeder Art reagiert, sei es Wärme, Kälte, Berührung, Schmerz. Der Einfluß der Psyche auf die Haut ist bekannt. Er ist komplexer Natur und so undurchsichtig wie die Haut selbst. Psychische Vorgänge wirken sich auf die Haut aus. Man denke nur daran, wie einem vor Angst der Schweiß ausbricht, die Hände kalt und klamm werden oder sich die Rückenhaare aufstellen, kalte Schauer den 116 Rücken hinunterlaufen oder eine Gänsehaut sich einstellt. Hier sind in erster Linie die Kapillaren und Arteriolen betroffen. Es kann aber auch morphologische Veränderungen geben (Lippenherpes vor dem ersten Rendezvous etc.). Dies soll dem Leser vor Augen führen, wie komplex alles ist, was mit der Haut zu tun hat. Man fragt sich unwillkürlich, ob eine Erscheinung auf der Haut wirklich nur eine lokale Erkrankung und als solche ohne Rücksicht auf die Komplexität des Gebildes Haut zu therapieren ist. In den Staaten mit hoher Zivilisation haben wir einen deutlichen Rückgang akuter Erkrankungen zu verzeichnen. Dafür nehmen die chronischen Krankheiten deutlich zu (nach dem Motto: die Summe aller Krankheiten bleibt gleich). Unsere Medizin hat Hervorragendes geleistet, was die Mortalität und das Risiko der akuten, besonders der infektiösen Erkrankungen betrifft. Die deutliche Zunahme der chronischen Störungen aber, auch und gerade an der Haut, fordert uns alle zu verstärktem Nachdenken über Ursa- chen und Therapiemöglichkeiten auf. Gerade bei der Komplexität der Hautfunktionen und -Störungen mit der Beeinflussung im psychischen und physischen Bereich ist nicht schwer einzusehen, daß es sich bei Hauterkrankungen nicht um rein lokale Erkrankungen handeln kann, sondern daß hier nur etwas sichtbar wird, was sich auch auf geistiger, psychischer und physischer Ebene abspielt. Mensch — der ganze! Hier ist offensichtlich der ganze Mensch betroffen — nicht nur ein Teil von ihm —, und ich kann ihn nur dann grundlegend behandeln, wenn ich dem Rechnung trage und ihn als Ganzes behandle. Der Mensch setzt sich zwar aus Milliarden von Teilen zusammen, er ist aber ein Unteilbarer, ein In-dividuum. Und als solches muß ich ihn therapieren. Das ist der erste wichtige Unterschied in der Auffassung der Krankheit zwischen Homöopathie und Allopathie. Wir behandeln als Kranken den ganzen Menschen, nicht die Krankheit. Die Neurodermitis erfüllt im homöopathischen und im allopathischen Sinn die Kriterien der chronischen Krankheit, wobei unter chronisch „langdauernd", aber nicht unheilbar zu verstehen ist. Chronische Krankheiten sind im homöopathischen Sinn Krankheiten, die in Schüben verlaufen, über Jahre immer wieder aufflammen und ohne Behandlung nicht heilen. Chronische Krankheiten bieten dem Behandler Widerstand. Wie komme ich nun an chronische Krankheiten vor allem therapeutisch heran? Dazu möchte ich Ihnen die Auffassung der Homöopathie über die chronischen Krankheiten kurz erläutern. Wir Homöopathen sagen, daß die chronischen Krankheiten ihren Grund in der Konstitution des Kranken haben. Eine Sumpfdotterblume gedeiht eben nicht im Hochgebirge, d. h., es kommt entscheidend auf das Terrain an, wie Claude Bernard schon vor über Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) C. Krüger-Winter, Homöopathie 100 Jahren erkannte. Wir können eine chronische Krankheit nur heilen durch Arzneien, die auf die konstitutionelle Krankheitsbereitschaft einwirken. Es sind nicht nur Umweltfaktoren, sondern offensichtlich auch Faktoren, die in der Person begründet sind, in ihrer konstitutionellen Anlage und Entwicklung, die das chronische Geschehen bestimmen. Chronische Krankheit bedeutet für uns aber auch, daß auf dem konstitutionellen „Sumpf" nicht nur eine einzige Krankheitserscheinung auftreten kann — wie hier die Neurodermitis —, sondern je nach „Sumpf" sind auch andere Ausdrucksmöglichkeiten für Erkrankungen, z. B. im Schleimhautbereich, gegeben. Aus demselben Sumpf können also nosologisch unterschiedliche Krankheiten auftreten: Neurodermitis, rezidivierende Bronchitis, Tonsillitis etc. Es ist eine weitere, sehr wichtige Erkenntnis, daß die derzeit sichtbare Krankheitserscheinung — hier die Neurodermitis — keine in sich abgeschlossene Krankheit ist, sondern daß wir es immer mit einem abgesonderten Teil einer tieferliegenden Störung zu tun haben — einer chronischen Erkrankung, die sich immer wieder in der einen oder anderen Form äußert. Wenn wir also nur das sichtbare Stück Krankheit behandeln, allopathisch, homöopathisch oder mit Naturheilverfahren, dann werden wir nicht in der Lage sein, den Patienten dauerhaft zu heilen. Er wird entweder immer wieder Hauterscheinungen bekommen (das wäre für ihn der günstigere Fall), wobei die auslösenden Anlässe wechseln oder der Hautausschlag verschwindet, weil er so „gut" behandelt wurde. Der Patient kann aber auch anders reagieren und bekommt ein Asthma bronchiale, eine Colitis ulcerosa oder gelegentlich auch NierenBlasen-Störungen. Vikariation D. h., es kommt zu einer Verschiebung der Störung von einem Keimblatt auf Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) das andere (Ektoderm-Mesoderm). Es kann auch einmal zu psychischen Störungen oder Beschwerden im ZNS kommen, d. h., die Verschiebung geschieht im selben Keimblatt, es kommt zur Vikariation. Diese Erkenntnis, daß die jeweils sichtbare Krankheit nur ein möglicher Ausdruck der zugrundeliegenden Konstitution ist, ist sicher ganz entscheidend für die Therapie. Wenn wir diesen Mechanismus nicht kennen oder nicht erkennen, können wir uns keine Hoffnung machen, die Grundkrankheit mit einer Arznei, die die Gesamtheit der Symptome deckt, möglichst auszulöschen. Wie erfahre ich die Fakten der Konstitution und der anlagebedingten Krankheitsbereitschaft, um behandeln zu können? Wir haben nur eine Möglichkeit: nur durch die Anamnese, allerdings in sehr ausgedehnter Form: Nicht nur die gegenwärtigen Beschwerden, der gegenwärtige Befund (selbstverständlich inklusive Labor etc.), das gegenwärtige Befinden sind zu erfragen, sondern auch die Anamnese des Krankwerdens, die gesamte Biographie des Menschen, einschließlich seiner sozialen und der Familienanamnese. Ich möchte dazu über eine Anamnese berichten. Die sechseinhalbjährige S. wird mir vorgestellt, weil sie pausenlos erkältet ist. Sie kam mit empfindlicher, trockener Haut zur Welt, berichtet die Mutter. Mit 3 Monaten stellte sich ein Ausschlag im Gesicht ein. An den Wangen traten Ekzemflecken auf, die dann näßten. Sie wurde mit Kortison behandelt. Die Hauterscheinungen verschwanden nur kurz, kamen wieder, begannen auch an den Fingern. Mit eineinhalb Jahren wurde sie kurzfristig von einem homöopathischen Kollegen mit Sulfur behandelt, darauf Besserung des Ausschlages. Die Milchernährung wurde auf Sojamilch umgestellt. Nach einiger Zeit bekam sie eine Angina tonsillaris. Die Mutter ging nun nicht zum Homöopathen, sondern zum Hausarzt. S. bekam ein Antibiotikum. Die Haut war danach ein halbes Jahr viel schlechter. Dann kam eine Otitis media purulenta. Sie bekam wieder ein Antibiotikum. Die Otitiden rezidivierten mehrfach, bis ihr mit 4 Jahren die Adenoide entfernt wurden. Die Hauterscheinungen blieben an den Wangen und an den Fingern in wechselnder Stärke. Nach der Adenotomie trat keine Otitis mehr auf, nun war sie aber oft erkältet mit ziemlicher Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, weshalb wiederum Antibiotika verabreicht wurden. Zweimal bekam sie ein Antibiotikum wegen Streptokokken-Angina. Seit einem Jahr hat sie nun Probleme mit dem „Schnaufen", wie die Mutter sagt. Es wurde eine spastische Bronchitis diagnostiziert. Die Erkältungen kommen nun alle 2 Wochen, die Nase ist chronisch entzündet. Das Ekzem sitzt jetzt in den Axillen, an den Handgelenken und in den Ellenbeugen. Die Wangen sind nur mäßig betroffen. Bei S. haben wir es also mit einer Schwäche oder Minderwertigkeit im Bereich Haut, Schleimhaut, lymphatisches Gewebe zu tun. Wir rechnen diese Konstellation, diesen „konstitutionellen Sumpf", dem sogenannten psorischen Formenkreis chronischer Krankheiten zu. Solche Anamnesen sind eher die Regel als die Ausnahme bei Kindern, die in meine Praxis kommen. Hier sehen Sie auch ganz deutlich, daß eine Erkrankung „erfolgreich" behandelt ist und die nächste schon auf der Schwelle steht. Jede Erkrankung für sich ist allopathisch korrekt behandelt. Sie können das auch homöopathisch genauso „erfolgreich" behandeln, wenn Sie nur die vordergründigen Beschwerden sehen. Dann kommt das Kind genauso oft wieder wie bei allopathischer Behandlung. Damit haben Sie die Grundstörung nicht erfaßt und nicht beseitigt. Sie schieben das Problem nur hin und her. Chronische konstitutionelle Störungen Erst wenn wir uns um die chronische konstitutionelle Störung kümmern und 117 C. Kruger-Winter, Homöopathie versuchen, sie in den Griff zu bekommen, wird der Patient gesunder und, wenn wir Gluck haben, eines Tages gesund. Die einzelne Krankheit ist nur eine Etappe in einem kontinuierlichen Prozeß. Wenn Heilung erfolgen soll, muß der ganze Prozeß des Krankwerdens bis in die Vergangenheit aufgespurt werden. Die Gesamtheit der Symptome, die wir zur Krankheitserkenntnis benotigen, umfaßt also auch die Biographie. Damit wird die scheinbar so wohlgeordnete nosologische Einheit einer diagnostisch abgrenzbaren Krankheit überschritten. Die Erkrankungen von S. sind exakte Beschreibungen ortlicher pathologischer Abweichungen. Die Therapie war ungenügend, weil sie sich nur auf die einzelnen Manifestationen eines Grundleidens bezog. Die biographische Betrachtung zeigt hier deutlich, daß die einzelnen Krankheitsetappen nur die herausragenden Spitzen des Eisbergs sind, der unter der Oberflache eine Einheit bildet. Das genau ist die Erkenntnis, die uns Hahnemann vermittelt hat in seinen „Chronischen Krankheiten": Man muß die Grundstorungen in ihrem ganzen Umfang kennen, die als einheitliche Disposition den verschiedenen Phasen einer chronischen Krankheit zugrunde liegen. Damit sind die einzelnen Krankheitsetappen nicht zufällige, ungeordnete Phänomene, sondern sie haben ihren Grund in der Person des Kranken. Wenn wir das begreifen, verstehen wir Hahnemanns Anweisung zur homöopathischen Mittelwahl, nämlich: „Behandle nicht die einzelnen Krankheiten, sondern den Kranken." Das ist der Anspruch der Homöopathie, personale, konstitutionelle Therapie zu sein. Ich kann einen Menschen nicht als Ganzes erfassen, wenn ich die Entwicklung seines bisherigen Lebens nicht mit einbeziehe. Die biographische Anamnese, das jetzige Befinden, der gegenwartige Befund und die konstitutionellen Zeichen ergeben gemeinsam das Material, das 118 zur Arzneifindung bei chronischen Krankheiten erforderlich ist. So hat es Kohler formuliert. Die Konstitution ist bisher sehr vernachlässigt worden. Jeder Infekt im Kindesalter wird mit Antibiotika behandelt. Aber warum treten immer neue Infekte auf? Es kann doch nicht nur an den Erregern, an der Umwelt etc. liegen, die „Ursache" muß tiefer liegen, in der Konstitution dieses Menschen. Auf Sumpf gedeihen Sumpfpflanzen, nichts anderes, das Terrain ist ausschlaggebend. Wir dürfen auch homöopathisch nicht bei organotroper Behandlung stehenbleiben, wenn wir chronische Krankheiten therapieren wollen. Die Organlasion ist das letzte Glied in der Kette des Krankheitsprozesses. Bei S. sind die Neurodermitis, die Bronchitis, die Tonsillitis die sichtbaren Glieder in der Kette des Krankwerdens bei einer offensichtlichen Schwache im Bereich der Haut, Schleimhaut und des lymphatischen Gewebes. Nun brauchen wir zur Behandlung von S. Symptome, die individuelle Zuge des Kindes verdeutlichen, die dieses Kind mit seinen Erkrankungen von anderen mit derselben Diagnose unterscheiden. Homöopathie als individuelle Therapie Die Homöopathie ist eine individuelle Therapie. Die homöopathische Krankenbefragung hat die Aufgabe, jene Symptome zu finden, die den Prozeß in seiner Individualitat repräsentieren. Was ist nun individuell an einem Menschen, was unterscheidet ihn am ehesten von anderen? Aus der homöopathischen, subtoxischen Arzneimittelprufung am Gesunden erhalten wir Symptome, die der Hierarchie der Person entsprechen: nämlich Geistes- und Gemutssymptome, die das Arzneimittelbild in die Wirksphare auch psychopathologischer Zustande hineintragen. Wir finden Allgemeinsymptome, d. h. Sym- ptome, die den ganzen Menschen betreffen, wie kalorische Modalitaten, und Symptome, wie Warme- und Kalteeinflusse bzw. -empfindlichkeiten. Bewegungsmodalitaten, Tages- und Jahreszeitenrhythmik, Periodizitat, auch die große vegetative Symptomatik wie Appetit, Hunger, Durst, Abneigung und Verlangen bestimmter Nahrungsmittel, Unverträglichkeiten von Lebensmitteln, Stuhl, Schweiß, Schlaf, hormonelle Symptomatik und Sexualverhalten: Das alles sind Symptome, die von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich und individuell sind. Der Habitus, die somatische Konstitution, der Allgemeinstatus der herkömmlichen Krankheitsanamnese und der Lokalbefund stehen im Rang hinter den individuellen Geistes-, Gemüts- und Allgemeinsymptomen. Alle diese Symptome können nun nach § 153 Organon so auffallend, sonderlich und eigenheitlich, d. h. so individuell sein, daß sie an die erste Stelle unserer Ordnung für die Mittelwahl kommen. D. h., ein auffallendes, charakteristisches, individuelles Symptom kann ein Geistes- oder Gemutssymptom oder ein Allgemeinsymptom oder ein lokales Symptom sein. Vergessen sollte hier auch nicht das auslosende oder ätiologische Symptom sein. Man denke z. B. an einen über Jahre nagenden Kummer, der schließlich zu einem Ekzem, zu einem Magengeschwür etc. fuhrt. Nun haben wir die Anamnese nach den genannten Kriterien erhoben und stehen vor der Frage nach der Wichtigkeit der Symptome. Kommen wir zu S. zurück. Wir haben also diese Schwache der Haut, der Schleimhaute, des lymphatischen Gewebes. In der Familienanamnese finden sich Heuschnupfen bei Vater und Mutter, Asthma beim Bruder des Vaters. S. ist ein aktives, neugieriges Kind, das sich gut beschäftigen kann. Sie ist nicht angstlich, kann sich durchsetzen. Der Appetit ist nicht besonders, sie ißt im großen und ganzen von allem, Arztezertschnft für Naturhellverfahren 35 2 (1994) C. Krüger-Winter, Homöopathie deutliche Abneigungen oder Unverträglichkeiten konnten nicht benannt werden. Ob eine Milchunverträglichkeit primär vorlag, war auch nicht sicher festzustellen. Der Durst ist um so großer, sie trinkt am liebsten alles kalt. Sie ist nicht verfroren. Die Hauterscheinungen werden immer schlimmer, wenn sie warm wird oder wenn das Wetter warm wird. Mit dieser Symptomatik des Kindes — Schwäche der Haut, der Schleimhäute, des lymphatischen Gewebes —, der reichlichen Antibiotikazufuhr in der Anamnese, dem Verhalten des Kindes, der Kalorik und dem großen Verlangen nach kalten Getränken schloß ich mich der Arzneimitteldiagnose des ersten Homöopathen an und verordnete Sulfur. Da die Hauterscheinungen nicht dramatisch waren, bekam das Mädchen einen Globulus Sulfur C 30. Darauf traten für 2 Tage etwas Schnupfen und Husten auf, die ohne weitere Behandlung abklangen. Dann besserte sich die Haut. Sulfur wurde noch 2mal im Abstand von jeweils 6 Wochen wiederholt. Alles war etwas besser bezuglich der Haut. Erkältungen waren auch nicht mehr aufgetreten. Die Mutter meinte aber, nach der letzten Sulfurgabe sei eigentlich nichts Positives mehr passiert. Eine Überprüfung der Anamnese ergab jetzt ein ausgeprägtes Salzverlangen, weiterhin sehr viel Durst auf Kaltes und eine Abneigung gegen Brot. Daraufhin änderte ich das homöopathische Mittel und gab Natrium chloratum, ebenfalls in C 30, einen Globulus. Nun wurde der Appetit deutlich besser, die Axillen waren fast ekzemfrei. Etwa 6 Wochen spater kam etwas Schnupfen und ein Reizhusten. Sie bekam den 2. Globulus Natrium chloratum C 30. 2 Wochen danach plötzlich arger Husten, der dann in Pfeifen und am nächsten Tag ohne jede weitere Behandlung in einen lockeren Husten überging. Erst 2 Wochen später bekam sie noch einmal Natrium chloratum C 30. Dann ging es fast 4 Monate gut, sowohl von 120 Seiten der Haut als auch der Infektanfälligkeit. Kurz vor Weihnachten begann eine Erkältung, die schlimmer wurde, so daß ich mich doch zu einem homöopathischen Mittel (Pulsatilla) entschloß, das sie mehrfach in D 12 erhielt. Nach Abklingen der akuten Erscheinungen erhielt sie nochmals Natrium chloratum C 30. Erst im Mai meldete sich die Mutter wieder, weil es bis dahin gutgegangen war. Sie hatte morgens Schnupfen und Niesen, leichten Ausschlag in der linken Armbeuge. Natrium chloratum C 30 wurde wiederholt. 4 Wochen später hatte sie einen Asthmaanfall, die Mutter brachte sie in die Klinik, wo sie 9 Tage behandelt wurde und mit Spray und 3 verschiedenen Medikamenten entlassen wurde. Erst jetzt meldete sich die Mutter bei mir, um mir mitzuteilen, daß meine Behandlung wohl vergeblich bei ihrem Kind sei. Ich konnte sie überzeugen, die Medikamente wegzulassen und S. sofort Sulfur LM 6 zu geben (unter ständiger Kontrolle). Die Atmung blieb, nur mit Sulfur, völlig in Ordnung. Die Haut, die auch in der Klinik schlechter geworden war, wurde besser. Nach 5 Tagen Sulfur LM 6 erhielt sie eine Gabe Sulfur C 30. 3V2 Monate war alles wieder recht gut. Dann begannen sich wieder leichte Hauterscheinungen in Ellenbeugen und Kniekehlen, Schnupfen und viel Niesen zu zeigen. Es sah sehr nach allergischen Beschwerden aus. Natrium chloratum half wiederum sehr gut. Fazit nach l5/4 Jahren Behandlung: fast keine Erkältungen mehr, die Haut bis auf gelegentliche kleine Stellen am Mundwinkel oder an einem Handgelenk, die aber ohne Behandlung vergehen, ekzemfrei. Außer Fettcremes wurde nie eine äußere Behandlung durchgeführt. Ich hoffe, ich konnte Ihnen anhand der Krankengeschichte von S. die Auffassung von Krankheit im homöopathischen Sinn, das Erfassen des individuellen Charakters der Erkrankung und der konstitutions- und dispositionspathologischen Gegebenheiten, d. h. des Terrains, auf dem sich die Hautkrankheit entwickelt hat, aufzeigen. Ich denke, es ist auch deutlich geworden, wie mit wenigen kleinen Arzneireizen der Selbstregulierungsmechanismus des Körpers angeregt wurde, ohne daß eine Dauertherapie oder eine äußere Behandlung erfolgte. Anschrift der Verfasserin: Dr. med. Christa Krüger-Winter Finkenstraße 133, D-82024 Taufkirchen Ergänzung zum Artikel „Der PBV — Ein Verband stellt sich vor" (Ärztezeitschrift ;ür Naturheilverfahren 12/93, Seite 1015 f) Die Adresse des im oben genannten Artikel erwähnten Verbandes (PBV) lautet: Privatärztlicher Bundesverband e. V. Vorsitzender: Dr . Norbert Franz Geschäftsstelle: Von-Hessing-Straße 2 D-97688 Bad Kissingen Tel. (09 71) 6 18 00 Arztezeitschnft für Naturhellverfahren 35 2 (1994) Antioxidative Schutzstoffe und Krebsverhütung von M. Döll Zusammenfassung Die aktuelle Krebsforschung befaßt sich nicht nur mit der Erkennung und Eliminierung von kanzerogenen Substanzen, sondern gilt vor allem auch einem besseren Verstehen der biologischen Prozesse, die zum Tumorwachstum führen. Erst wenn die Mechanismen der Krebsentstehung verstanden sind, wird die Möglichkeit gegeben sein, in diese Vorgänge einzugreifen. Bis dahin bleibt nur die Empfehlung, auf einen Lebensstil zu achten, der das Krebsrisiko möglichst gering halt. Dies schließt einen maßvollen Alkoholkonsum und vor allem den Verzicht auf das Rauchen mit ein. Eine Vielzahl bisheriger experimenteller Befunde und epidemiologischer Studien geben deutliche Hinweise für eine Krebsprävention durch die antioxidativen Schutzstoffe ß-Karotin, Vitamin C, Vitamin E und Selen (z. B. Oxytex® * enthalten). Die vorliegenden Ergebnisse lassen vermuten, daß die Antioxidantien als antikanzerogene Substanzen das Auftreten von Krebserkrankungen und das Krebswachstum beeinflussen. Umgekehrt wird die Entwicklung bestimmter Karzinome durch ein Nahrungsdefizit an diesen Mikronährstoffen gefördert. Die allgemeinen Zufuhrempfehlungen für die Antioxidantien sollten daher überdacht und den Kenntnissen der epidemiologischen Untersuchungen angepaßt werden. Einleitung In der Statistik der Todesursachen ist Krebs seit der Jahrhundertwende in den Industrieländern von der siebten auf die zweite Stelle vorgerückt. Die krebsspezifische Mortalität in der BRD liegt bei 280/10 000 Einwohner, das sind 250000 Krebstodesfälle pro Jahr. Krebs entsteht aus dem Zusammenspiel genetischer und exogener Faktoren. Von bedeutendem, weil lebenslang einwirkendem, exogenem Einfluß ist die Ernährung. Etwa 90% der Krebserkrankungen werden nach Meinung der Krebsforscher durch Umwelteinflüsse ausgelöst, und ca. 40% werden kausal mit der Ernährung in Verbindung gebracht. Bei nur ca. 5% aller Krebspatienten spielen Erbfaktoren eine Rolle. Neueste Studienergebnisse, die erst im September dieses Jahres (18) veröffentlicht wurden, bestätigen die durch eine Reihe epidemiologischer Studien bereits belegte Präventivwirkung von Vitamin C, E, ß-Karotin und Selen (antioxidative Kombination, z. B. in Oxytex®* enthalten) gegen bestimmte Krebserkrankungen und geben damit erneut Anlaß zu der Hoffnung, daß durch antioxidative Vitamine und Selen die Tumorinzidenz deutlich gemindert werden könnte. Schlüsselwörter: Antioxidantien, Vitamine, Spurenelemente, Karzinom Summary The actual cancer research does not only deal with the recognition and elimination of cancerogenic substances butpays above all also attention to a better understanding ofthe biological processes the result ofwhich is the growth of a tumour. Only then when the mechanisms ofthe genesis of cancer are understood the opportunity will be given to interfere with these processes. Till then there remains only the recommendation tofollow a regimen which keeps the risk of cancer as low as possible. This includes a moderate consumption ofalcohol and above all to renounce smoking. A great number ofhitherto available experimental findings and epidemiological studies now distinct evidence of a prevention of cancer through the antioxidative protective substancesß-carotene, vitamin C, vitamin E andselenium (e. g. contained in Oxytex® *). The present results suggest that the antioxidants as anticancerogenic substances exhibit an influence on the development of cancer diseases and on the growth of cancer. On the contrary, the development of certain carcinomata is promoted by a deficit ofthe food in this micronutrients. Therefore, the Arztezeitschrrft für Naturhellverfahren 35, 2 (1994) Krebsursachen und Risikofaktoren Tumorerkrankungen stellen ein sehr vielschichtiges Problem dar. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand muß man sich die Entstehung vieler Krebsarten als einen „Zweistufen-Prozeß" vorstellen, bei welchem der Körper erst bestimmten „Initiatoren" ausgesetzt wird, die sozusagen dem Krebs den Boden bereiten, und in der zweiten Phase durch „Tumorpromotoren" das Krebswachstum in Gang setzen (1). Häufig zeigt sich die Krankheit erst zwanzig : Hersteller: Worwag Pharma, Stuttgart. 121 M. Döll, Antioxidantien general recommendations should be revised in respect ofthe supply ofthe antioxidants and they should be adjusted according to the knowledge provided by the epidemiological in vestigations. Key words: antioxydants, Vitamins, indispensable„trace" elements, carcinoma Resume La cancerologie actuelle ne travaille pas seulement ä la detection et ä Velimination de substances cancerigenes, eile sert surtout aussi ä mieux comprendre les processus biologiques conduisant ä la croissance des tumeurs. C'est seulement lorsque Von aura compris les mecanismes de cancerogenese qu Von pourra intervenir dans ces processus. En attendant, on nepeut que recommander la pratique d'une hygiene de vie maintenant ä un minimum le risque de cancer. Elle comprend une consommation raisonnable d'alcool et surtout le renoncement au tabac. Un grand nombre de resultats experimentaux obtenus jusqu'ä present et d'etudes epidemiologiques donnent des indications claires sur la prevention du cancer par des immuns antioxydants comme le betacarotene, la Vitamine C, la Vitamine E et le selenium (contenu notamment dans VOxytex® *). Les resultats disponibles permettent de penser que les antioxydants influencent comme substances anticancereuses l'apparition de maladies cancereuses et la croissance des cancers. Inversement, le developpement de certains cancers est favorise par un deficit de ces micronutriments dans l'alimentation. Les recommandations generales pour Vapport en antioxydants doivent donc etre bien reflechis et adaptes aux resultats des analyses epidemiologiques. MotS-cles: antioxydants, vitamines, oligo-elements, carcinome oder dreißig Jahre nach dem auslösenden Ereignis, wodurch eine Zuordnung zu den einzelnen Krebsursachen erschwert wird. Zum Beispiel trat Lungenkrebs bei den Frauen bis vor kurzem relativ selten auf. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Rauchen auch bei Frauen gesellschaftlich akzeptiert, und der Zigarettenkonsum nahm bei dieser Bevölkerungsgruppe seither ständig zu. Erst jetzt, etwa vier Jahrzehnte später, sterben mehr Frauen an Lungenkrebs als an irgendeiner anderen Tumorart (1). Umweltfaktoren, die das Krebsgeschehen beeinflussen, lassen sich in physikalische, chemische und biologische Agenzien unterteilen. Zu den physikalischen Noxen gehören die UV- und die ionisierende (z. B. Röntgenstrahlen) Strahlung (Abb. 1). Krebsauslö122 sende Chemikalien können in anorganische (z. B. Asbest, Nickel, Chrom) und organische Stoffe (z. B. Nitrosamine, Kraftstoffbestandteil Benzol) eingeteilt werden. Zur zweiten Gruppe zählen auch die beim Tabakgenuß inhalierten Substanzen. Rauchen ist der bei weitem wichtigste Risikofaktor in der BRD und vergleichbaren Industrieländern. Bei schweren Zigarettenrauchern ist das Lungenkrebsrisiko ca. zwanzigmal so hoch wie bei Nichtrauchern (4). Aber auch das Risiko für Karzinome anderer Korperbereiche wie Mund-Rachen-Raum, Kehlkopf, Niere und Harnweg ist bei Rauchern erhöht (3). Bei hohem Konsum von Alkohol kommt es gehäuft zu Karzinomen des Nasen-Rachen-Raumes, der Mundhöhle, der Speiseröhre und des Pan- kreas. Dieses Risiko ist besonders hoch bei dem häufig mit Alkohol verbundenen Tabakkonsum. Bestimmte Krebsarten werden mit biologischen Agenzien, wie Viren als Tumorinduktoren, in Zusammenhang gebracht. Beispielsweise wird das Hepatitis-B-Virus, das Leberentzündungen verursacht, mit Leberzellkarzinomen assoziiert oder das Epstein-Barr-Wirus, das die infektiöse Mononukleose oder das Pfeifferschs Drüsenfieber hervorruft, mit dem BurkittLymphom oder Karzinomen des Nasen-Rachen-Raumes in Verbindung gesetzt. Auf einer weltweiten Basis lassen sich zur Zeit ca. 20% der Krebserkrankungen bei Frauen und ca. 10% der Tumoren bei Männern auf Virusinfektionen zurückführen (1, 4; Abb. 1). Die Bedeutung genetischer Faktoren stützt sich in erster Linie auf die familiäre Häufigkeit bestimmter Krebsarten. Hierbei spielt besonders die Vererbung der Prädisposition für die Tumorentwicklung eine entscheidende Rolle, die durch Interaktion mit Umweltfaktoren zur Induktion des Tumors führen kann. Die von einigen Genetikern favorisierte „Zwei-TrefferTheorie" genetisch bedingter Krebserkrankungen besagt, daß der erste „Treffer" in der genetischen Tendenz des Menschen besteht, diese Krankheit zu entwickeln, die durch den zweiten „Treffer", einen Umweltfaktor, letztendlich ausgelöst wird (1). Ist Krebs ein Ernährungsleiden? Für den Einfluß der Ernährungsweise auf die Krebsentstehung spricht die unterschiedliche Häufigkeit einzelner Krebsformen in Ländern mit verschiedenen Eßgewohnheiten. Dazu paßt auch die Beobachtung, daß sich die Krebshäufigkeit von Menschen, die ihren Kulturkreis verlassen, an die im Einwanderungsland vorherrschende Krebshäufigkeit anpaßt. Beispielsweise ist Magenkrebs in Japan sehr viel häufiger als in den USA, während bösartige Tumoren an Dickdarm, Brust Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) M. Döll, Antioxidantien und Prostata dort seltener vorkommen. Wenn jedoch Japaner in die USA einwandern, verlieren sich diese Unterschiede innerhalb von ein oder zwei Generationen, was man in erster Linie auf die veränderten Eßgewohnheiten zurückführt (2). Einen Einfluß der Ernährung auf die Krebshäufigkeit vermutet man insbesondere beim Dickdarmkrebs. Epidemiologische Studien in 23 verschiedenen Ländern ergaben für diese Krebsform einen engen Zusammenhang zu einem hohen Fleischanteil bzw. einen geringen Anteil an pflanzlichen Ballaststoffen in der Nahrung (Abb. 2). Nach Meinung vieler Krebsforscher kann eine ballaststoffreiche Ernährung vor Kolon- und Rektumkarzinomen schützen. Einen Einfluß auf die Tumorentstehung, insbesondere von Darm-, Prostata- und Brustkrebs, scheint auch durch einen hohen Fettanteil in der Nahrung gegeben zu sein (3; Tab. I). Obgleich noch unklar ist, welche Fette die Krebserkrankung begünstigen, muß davon ausgegangen werden, daß diese Nahrungsbestandteile die Bildung von Gallensäuren stimulieren, von denen einige als karzinogen gelten. Für das erhöhte Brustund Prostatakrebsrisiko infolge fettreicher Ernährung wird eine Steigerung der Hormonproduktion durch die Fette in Betracht gezogen (1). Ein anhaltend hoher Alkoholkonsum gilt als Risikofaktor für Karzinome der Mundhöhle, des Rachens, des Kehlkopfes und der Speiseröhre sowie der Leber. Starkes Übergewicht begünstigt Gebärmutter- und nach der Menopause auftretenden Brustkrebs (3, 4; Tab. I). Eine besondere Stellung in der Ernährungsfrage nehmen, in Verbindung mit Krebs, die Vitamine ein. Nahrung, die einen hohen Anteil pflanzlicher Lebensmittel enthält, besonders grüne und gelbe Gemüse und Zitrusfrüchte, gilt als risikomindernder Faktor vor allem für Lungen-, Dickdarm-, Speiseröhren- und Magenkrebs (3; Tab. I). Obgleich die zugrundeliegenden MeArztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) Genetische Faktoren (5-7%) Strahlung Tabak freie Radikale Tumorbildung Chemikalien Viren (bis zu 20%) Ernährung (bis zu 40%) ' Alkohol Exogene Faktoren (bis zu 90%) Abb. 1: Krebsursachen und Risikofaktoren. Tab. 1: Zusammenhänge zwischen dem Krebsrisiko und dem Verzehr bestimmter Nahrungsbestandteile sowie dem Körpergewicht (nach WHO, 1990). Krebslokalisation Lunge Brust Dickdarm Prostata Blase Mastdarm Gebärmutter Mundhöhle Magen Gebärmutterhals Speiseröhre Fett BallastStoffe Obst und Gemüse Alkohol geräuch., gesalz., und gepökelte Lebensmittel Körpergewicht +a + = positiver Zusammenhang; erhöhte Zufuhr hangt mit erhöhtem Krebsrisiko zusammen — = negativer Zusammenhang; erhöhte Zufuhr hangt mit geringerem Krebsrisiko zusammen a = synergistisch mit Rauchen 125 M. Doll, Antioxidantien 50 Neuseeland • 40 USA» 30 • Kanada • Danemark • Großbritannien 20 • Schweden • Niederlande • Israel Norwegen • • Bundesrepublik Deutschland • Island • DDR Jamaika • 10 Jugoslawien • Japan Finnland • Puerto Rico # Polen Rumänien »Ungarn # * # ch^e • Kolumbien 0 • Nigena 80 160 240 320 Fleischkonsum tn Gramm pro Person und Tag Abb 2 Die Häufigkeit von Dickdarmkrebs bei Frauen in 23 Landern steht in engem Zusammenhang mit dem Pro-Kopf-Verbrauch an Fleisch (geringem Anteil an ballaststoffreicher, pflanzlicher Nahrung) in jedem dieser Lander (2). chanismen bislang noch nicht vollständig aufgeklart werden konnten, wird deutlich, daß eine solche Ernährung im allgemeinen wenig Fett enthalt und reich an Ballaststoffen sowie Vitaminen und Mineralien ist. Krebs durch freie Radikale? In Zusammenhang mit der Karzinogenese sind besonders die radikalinakti126 vierenden Eigenschaften einiger Vitamine, vor allem der Vitamine A, C, E und ß-Karotin, von Bedeutung. Freie Radikale sind hochreaktive, zelltoxische Substanzen, die im Organismus durch den Sauerstoffwechsel, durch Streß und starke körperliche Belastung, aber auch durch bestimmte Umwelteinflüsse (Strahlung, Abgase, Pestizide, Zigarettenrauch) induziert werden (5,6). Die Wirkung dieser Ra- dikale trifft in erster Linie Zellmembranen, die oxidativ geschadigt werden, sowie die genetische Erbsubstanz, die dadurch einen irreparablen Struktur- und Funktionsverlust erleiden kann. Die in den verschiedenen Zellkompartimenten in Gang gesetzte radikalische Kettenreaktion kann zur vollständigen Zerstörung der Zelle oder aber auch zur Initiierung neoplastischer Prozesse fuhren. Da die Mitochondrien die Zellorganellen der Atmung darstellen und hier somit über 90% des benotigten Sauerstoffs umgesetzt wird, ist besonders die eigenständige, mitochondriale DNA den Sauerstoffradikalen und Radikalvorstufen ausgesetzt (7). Zeigt die nicht-reparable (kein Reparatursystem vorhanden) mitochondriale DNA erst einmal Schaden und Mutationen, dann sind solche mutierten Mitochondrien potente Radikalproduzenten, die im Circulus vitiosus ihrerseits wiederum die Mitochondrien-DNA weiter schadigen, aber auch pathophysiologische, gentoxische Wirkungen auf die Zellkern-DNA ausüben. Die mitochondriale Mutagenese durch freie Radikale gilt als krebsauslosender Faktor, vor allem in sich rasch teilenden Zellen wie Fibroblasten, Leukozyten und in den Keimzentren des Knochenmarks (7). Die erhöhte Häufigkeit von Krebserkrankungen im Alter hat, nach Meinung vieler Gerontologen, ihre Ursache im verstärkten Anstieg freier Radikale mit zunehmendem Lebensalter in Verbindung mit einem Nachlassen der Reparatur- und Immunfunktionen. Vorzeitiges Altern und eine Reihe degenerativer Alterserkrankungen werden auf die oxidativen Prozesse durch freie Radikale zurückgeführt (8). Können antioxidative Vitamine und Selen vor Krebs schützen? Antioxidantien wie Vitamin C, E und ß-Karotm sowie Selen als essentieller Bestandteil der Glutathionperoxidase, die die Vitamine bei der RadikalinaktiArztezeitschnft für Naturheilverfaliren 35 2 (1994) M. Doll, Antioxidantien vierung unterstutzt und ergänzt, können den Organismus vor oxidativer Schädigung durch freie Radikale schützen. Das aktuelle wissenschaftliche Interesse an antioxidativen Schutzstoffen in Zusammenhang mit der Krebsentstehung basiert daher vor allem auf der Annahme einer Krebspravention durch diese Radikalfanger. Den präventiven Wirkungen der Antioxidantien werden folgende Mechanismen zugrunde gelegt: Vitamin A wirkt als Moderator der epithelialen Zelldifferenzierung, der eine Ruckbildung von Prakanzerosen der Haut und der Mukosa ermöglichen kann (9). Aufgrund seiner Toxizitat und der Teratogenitat bei höherer Dosierung ist die therapeutische Anwendung von Vitamin A aber begrenzt. ß-Karotin hat als Provitamin A die gleiche Wirksamkeit wie Vitamin A, ist aber im Unterschied zu Vitamin A auch in hoher Dosierung untoxisch (10). Hinsichtlich ihres antikanzerogenen Wirkungsmechanismus unterscheiden sich Karotinoide und Retinole. ß-Karotin ist in der Lage, freie Radikale und Radikalvorstufen wie Singulettsauerstoff abzufangen und die aufgenommene Energie als Warme abzugeben. Tierexperimentelle Studien zeigten, daß ß-Karotin die chemische Induktion von Tumoren sowohl in der Initiierungsphase als auch in der Promotion hemmen kann (10). Darüber hinaus steigert ß-Karotin die Wirkung des Immunsystems auf die Tumorentwicklung durch Aktivierung von zytotoxischen T-Lymphozyten, Makrophagen und/oder naturlichen Killerzellen, die für die Krebsabwehr von Bedeutung sind. Außerdem werden für die Immunfunktion wesentliche Membranrezeptoren durch ß-Karotin stabilisiert (10). Vitamin C inhibiert die Bildung kanzerogener Substanzen, wie Nitrosamine und Benzpyrene (11). Durch seine reduzierenden Eigenschaften ist Askorbinsäure in wäßrigem Milieu in Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) der Lage, das in allen Zellen mit aerob verlaufendem Stoffwechsel entstehende Superoxid- und Hydroxylradikal zu entscharfen und damit Lipidperoxidationen zu verhindern (5, 6). Da Leukozyten hohe Konzentrationen an Askorbinsäure enthalten und diese Blutzellen bestimmte Krebszellen vernichten können, vermutet man, daß Vitamin C von Bedeutung ist für die Immunabwehr bei Krebs (12). Durch Vitamin C kann eine deutliche Steigerung der Synthese von Immunmodulatoren, wie z. B. Interferon, und eine Stimulierung der zellularen Immunantwort erreicht werden. Das fettlosliche Vitamin E wird in den Zellen vorwiegend in Membranen gespeichert und verhindert dort durch Abbruch der radikalischen Kettenreaktionen die oxidativen Strukturveranderungen der Lipide und Proteine (5). Die antioxidative Wirkung von Vitamin E spielt auch für die mehrfach ungesättigten Fettsauren der LDL-Partikel im Organismus eine entscheidende Rolle. Ein Molekül a-Tokopherol ist in der Lage, ca. 220 Moleküle dieser — äußerst oxidationsempfindlichen Fettsauren — vor radikalbedingten Schaden zu schützen. Eine direkte antikanzerogene Wirkung hat Vitamin E durch die Hemmung der Nitrosaminbildung in lipophilen Kompartimenten (9). Damit erganzen sich die Vitamine E und C aufgrund ihrer unterschiedlichen Loslichkeit in den verschiedenen Kompartimenten der Zelle. Immunstimulierende Effekte von a-Tokopherol werden durch einen Anstieg der Produktion humoraler Antikörper und eine Steigerung der zellvermittelten Immunitat deutlich. Auch antimutagene Effekte dieses Antioxidans werden diskutiert. Moglicherweise erhöht Vitamin E die Reparaturfahigkeit der Zelle für die Erbsubstanz und verhindert damit deren Entartung. Selen ist Bestandteil des Enzyms Glutathionperoxidase, welches Radikalvorstufen wie z. B. die Peroxide redu- ziert und somit, synergistisch mit den antioxidativen Vitaminen, Oxidationsprozessen vorbeugt. Selen verhindert die Umwandlung einer Reihe von Umweltschadstoffen in karzinogene Substanzen und greift in den Metabolismus krebserzeugender Substanzen ein, deren Entgiftung und Ausscheidung durch dieses Spurenelement beschleunigt wird. Selen hat eine antimutagene Wirkung, die sich in einer Aktivierung der DNA-Reparatursysteme äußert, und beeinflußt die humorale und zellulare Immunabwehr, was für die Hemmung der Karzinogenese von Bedeutung sein kann (13, 14). Eine Steigerung der Zytokinproduktion, die regulatorisch wirksame Proteine wie Interleukine und Interferone mit einschließt, konnte durch Selen beobachtet werden. Gibt es Hinweise auf eine Präventivwirkung der Antioxidantien? In einer Vielzahl von tierexperimentellen und epidemiologischen Studien wurde, besonders in den letzten Jahren, der Einfluß von Antioxidantien auf die Verhütung und das Risiko von Krebserkrankungen erforscht. Allein 24 dieser Studien wurden vom National Cancer Institute in den USA gefordert, womit das große Interesse an einer potentiellen Praventivwirkung der antioxidativen Schutzstoffe zum Ausdruck kommt. Die Mehrzahl der epidemiologischen Daten weist auf eine Korrelation zwischen dem antioxidativen Status der Vitamine C, E sowie ß-Karotin und Selen hin (15). In Studien mit chemischen Bestimmungen von Vitamin A und ß-Karotin ist eine Beziehung fast auschließhch für ß-Karotin gefunden worden (10). In der Basler Studie, einer prospektiv angelegten Studie, an der sich fast 3 000 Manner beteiligt hatten, wurden 15 Jahre nach Studienbeginn, im Jahre 1986, bei einer Zwischenauswertung 204 Krebstodesfalle, vorwiegend durch Lungen-, Magen- und Kolonkarzi- 127 M. Doll, Antioxidantien nome festgehalten. Niedrige ß-Karotin-Spiegel waren signifikant invers korreliert mit allen Krebsformen, vor allem mit Lungenkrebs, wahrend niedrige Vitamin-C- und -E-Spiegel in erster Linie mit gastrointestinalen Krebsformen in Zusammenhang gebracht wurden (16). Diese Ergebnisse wurden in spateren Untersuchungen bestätigt. Ein Vergleich der ß-Karotin-Plasmakonzentrationen von Krebspatienten und einem gesunden Kontrollkollektiv ergab, besonders im Fall von Lungenund Magenkarzinomen, einen signifikant niedrigeren ß-Karotin-Spiegel. Bei dieser Untersuchung wurden Einflußgroßen auf die ß-Karotin-Plasmakonzentration, wie z. B. das Rauchen, berücksichtigt und gezeigt, daß gerade Raucher, die ohnehin mit einem erhöhten Lungenkrebsnsiko behaftet sind, niedrigere ß-Karotin-Werte aufweisen als Nichtraucher (10, 17). Nach den vorliegenden epidemiologischen Daten ist davon auszugehen, daß eine relativ hohe ß-Karotin-Zufuhr einen protektiven Effekt für die Entwicklung von Lungenkarzinomen ausübt. Diese Praventivwirkung gilt auch für die Bildung von Karzinomen des Gebarmutterhalses und der Speiserohre. In einer retrospektiven Fall-Kontrollstudie zeigte sich, daß bei Patientinnen mit Gebarmutterhalskrebs eine signifikant erniedrigte Vitamin-A-, Vitamin-Cund ß-Karotin-Zufuhr vorgelegen hat. Damit ließ sich ein relatives Risiko von 2,76 bei erniedrigter Vitamin-AZufuhr, 3,1 bei erniedrigter VitaminC-Zufuhr und 4,35 bei unzureichender ß-Karotin-Versorgung berechnen (17). Für Osophaguskarzinome wurde eine Risikominderung um den Faktor 2 bis 3 bei reichlicher ß-Karotin-Versorgung beschrieben. Erhöhter Alkoholgenuß (mehr als 6 Glaser alkoholischer Getranke/Tag) steigert das Risiko für die Entstehung eines solchen Karzinoms um den Faktor 8. Im ungunstigsten Fall resultiert bei hohem Alkoholkonsum und niedrigem ß-Karotin-Status eine Risikosteigerung um den Faktor 23. Bemerkenswerterweise 128 reduziert sich das Risiko für ein Speiserohrenkarzinom bei hoher ß-Karotin-Zufuhr trotz starken Alkoholkonsums (17). Einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-C-Status und der Tumorinzidenz wurde durch epidemiologische Untersuchungen vor allem für Magen-, Speiserohren-, Kehlkopf-, Mundhohlen- und Gebarmutterhalskrebs postuliert (12,15). In diesen Studien wiesen Personen mit niedriger Vitamin-C-Aufnahme ein um 30 bis 250% höheres Risiko auf als solche mit hoher Vitamin-C-Zufuhr. Die höchsten Werte stammen aus einer Fall-Kontrollstudie von Kehlkopfkarzinomen. In dieser Untersuchung wurde eine Dosis-Wirkungs-Beziehung ermittelt, die unter Berücksichtigung von Rauchen und Alkoholkonsum signifikant blieb (12). Studien zum Einfluß von Nahrungsfaktoren auf Magenkrebs in starker und schwacher krebsgefahrdeten Gebieten Italiens wiesen auf ein erhöhtes Magenkrebsrisiko hin bei erhöhter Aufnahme von Nitriten und Proteinen (potentielle Nitrosammbildung) und eine deutliche Verminderung dieses Risikos bei Zufuhr von Vitamin C, E und ß-Karotin. Das Magenkrebsrisiko war um den Faktor 5 geringer bei Personen mit hoher Aufnahme an Vitamin C und E und geringer Zufuhr von Nitriten und Proteinen als bei Personen mit umgekehrtem Aufnahmeverhaltnis (15). Erniedrigte Vitamin-E-Spiegel stehen in Zusammenhang mit einer erhöhten Krebswahrscheinlichkeit, vor allem für Magen-, Brust-, Gebarmutterhalsund Pankreaskarzinome. Mehrere großangelegte Studien mit jeweils weit über 10 000 Teilnehmern, die in Finnland durchgeführt wurden, belegen einen deutlichen Anstieg eines allgemeinen Krebsrisikos bei erniedrigtem Vitamin-E-Status, vor allem des Gastrointestinaltraktes und der weiblichen Fortpflanzungsorgane. Das Brustkrebsrisiko war bei Frauen mit niedrigen Vitamin-E- und Selen-Spiegeln um ein Zehnfaches erhöht (15). Auch bei Zervixkarzinompatientinnen wurde ein im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant erniedrigter Vitamin-E-Blutspiegel gemessen. In einer Nachbeobachtungsstudie in den Niederlanden wurden die Blutspiegel der Antioxidantien von ca. 10000 spater an Krebs erkrankten Personen und an einer Kontrollgruppe untersucht. Teilnehmer der Studie, deren Vitamin-ESpiegel im untersten Quintil lag, hatten ein 4,4fach höheres allgemeines Krebsrisiko im Vergleich zu Personen im obersten Quintil. Diese Tendenz wird durch weitere epidemiologische Untersuchungen bestätigt, die eine inverse Korrelation zwischen den Plasmaspiegeln von Vitamin E und Selen und der Krebsmortalitat aufzeigen. Prospektive Studien verdeutlichen, daß niedrige Vitamin-Eund Selenwerte als pradiagnosrisches Indiz für ein erhöhtes Krebsrisiko angesehen werden müssen (14). Neueste Studienergebnisse bestätigen: Die antioxidative Kombination von ß-Karotin, Vitamin E und Selen reduziert signifikant das Krebsrisiko für Magen- und Speiseröhrenkrebs In der Ausgabe des „Journal of the National Cancer Institute" vom September 1993 (18) wurden die Ergebnisse einer 5jahrigen Studie veröffentlicht, an der sich ca. 30 000 Chinesen im Alter von 40 bis 69 Jahren aus der Region Lmxian beteiligt hatten. Die Bewohner dieser Region Nord-ZentralChinas wurden für diese Untersuchung ausgewählt, da hier die Mortalitatsrate an Speiserohren- und Magenkrebs 87% aller Krebstodesfalle ausmacht und damit um den Faktor 10 hoher liegt als in allen anderen Gegenden Chinas und um den Faktor 100 hoher angegeben wird als die entsprechenden Krebstodesraten in den USA. Außerdem ist der Nikotin- und Alkoholkonsum, der die Hauptursache für Speiserohrenkrebs in den westlichen Landern Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) M. Doll, Antioxidantien darstellt, in Linxian sehr gering und daher von untergeordnetem Einfluß auf die Tumorentwicklung. Insgesamt wurden vier nutritive Kombinationen verschiedener Vitamine und Spurenelemente getestet. In der Gruppe, die eine tagliche Zusammenstellung von ß-Karotm, Vitamin E und Selen erhielt, zeigten sich die antikanzerogenen Effekte der Antioxidantien bereits em bis zwei Jahre nach Studienbeginn (Abb. 3 und 4). Beim Abschluß der Studie, 1991, ergab sich für diese Personen im Vergleich zur Kontrollgruppe eine Reduktion der Krebsmortalitat um 13% und eine Verminderung der gesamten Sterberate um 9%, wahrend durch Supplementierung mit anderen Vitamin/ Mineralstoff-Kombinationen (Retmol und Zink; Riboflavin und Niacin; Vitamin C und Molybdän) die Mortalitatsrate nicht signifikant re- reduziert werden konnte. Die Dosierung der antioxidativen Mikronahrstoffe in dieser Studie lag bei 15 mg ß-Karotin, 30 mg Vitamin E und 50 (j.g Selen pro Tag. Diese Zufuhr entspricht einer Kapsel Oxytex®, die zusatzlich noch 225 mg Vitamin C enthalt. Diese Ergebnisse belegen, daß gerade die antioxidative Kombination von ß-Karotm, Vitamin E und Selen das Risiko für bestimmte Krebsarten deutlich reduzieren kann und liefern damit einen weiteren Beweis für eine Praventivwirkung dieser Mikronahrstoffe. Ist eine vitaminreiche Kost ausreichend für die Krebsprophylaxe? In den Empfehlungen für die Nahrstoffzufuhr (Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Recommended Daily Al- lowance, USA) wurden bislang die Werte angegeben, die zur Verhütung der klassischen Vitamin- bzw. Mineralstoffmangel notwendig sind (Tab. II). Die empfohlenen Tageswerte für eine optimale, also über den Grenzbereich eines Mangels hinausgehende Vitaminzufuhr, sind bereits deutlich hoher angesiedelt (19, 20). Für die Krebspravention reichen, besonders bei Risikogruppen, nach Meinung verschiedener Forschungsgruppen, diese Zufuhrempfehlungen nicht aus, da Antioxidantien gerade in der Phase der Tumorinitiation, wo verstärkt Radikale gebildet werden, von entscheidender Bedeutung sind (15). Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt in ihren „zehn Regeln" für vollwertiges Essen einen taglichen Verzehr von insgesamt mindestens 400 g Gemüse, Salat und Obst (3). Im 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 Beobachtungszeitraum (Monate) 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 Beobachtungszeitraum (Monate) Abb. 3 Kumulative Gesamtkrebsmortahtat in % der Studienpopulaüon nach Supplementation von 15 mg ß-Karotin, 30 mg Vitamin E und 50 ßg Selen, Beobachtungszeitraum März 1986 bis Mai 1991, im Vergleich zur Kontroligruppe. 130 Abb 4 Kumulative Magenkrebsmortahtat in % der Studienpopulation nach Supplementation von 15 mg ß-Karotin, 30 mg Vitamin E und 50 ßg Selen; Beobachtungszeitraum März 1986 bis Mai 1991, im Vergleich zur Kontrollgruppe. Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) M. Döll, Antioxidantien Fall des ß-Karotins beispielsweise können mit dieser Empfehlung 3 bis 5 mg pro Tag erreicht werden. Tatsächlich liegt die tägliche ß-Karotin-Aufnahme mit der Nahrung im Durchschnitt nur bei 1,5 bis 2 mg (17). Die Ernährungsberichte der DGE und eine kürzlich veröffentlichte Nationale Verzehrsstudie zeigen, daß die Nährstoffzufuhr in der BRD nicht annähernd den DGEZielvorstellungen entspricht. Für den Obst- und Gemüseverzehr wurde bei Männern ein durchschnittlicher Verzehr von 240 g/Tag und für Frauen von 254 g ermittelt, womit die DGEEmpfehlung um ca. 40% unterschritten wird (3). Wenn man der Aufforderung des Rates im Bundesgesundheitsblatt 1990 nachkommen möchte, sich „saisongerecht" zu ernähren, also Obst und Gemüse nur dann zu verzehren, wenn sie unter den Klimabedingungen unserer Breiten erzeugt wurden, wird die Einhaltung dieser Empfehlung besonders im Winter erschwert. Versorgungsstudien belegen auch im Fall des Selens eine Unterversorgung der Bevölkerung. Die DGE-Zufuhrempfehlung von 60 bis 80 (ig Selen/ Tag wird im allgemeinen nicht erreicht. Die Ermittlungen ergaben eine durchschnittliche tägliche Selenzufuhr von 38 (Frauen) bzw. 47 \ig (Männer), in den neuen Bundesländern lagen die Werte noch niedriger (21). Gründe für die problematische Selen-Versorgungslage in Deutschland liefern die Selenverarmung der Böden in manchen Gegenden sowie die verringerte Selenaufnahme in die Pflanzen durch Kunstdüngereinsatz und Ansäuerung der Böden durch den sauren Regen (13, 14). Eine verstärkte Antioxidantienzufuhr, entsprechend den in Tab. II angegebenen Empfehlungen, ist besonders für folgende Risikogruppen angezeigt: Arztezeitschnft für Naturheiiverfahren 35, 2 (1994) Tab. II: Zufuhrempfehlungen für Antioxidantien. DGE* empfohlene Zufuhr (mg/Tag) optimale KrebsZufuhr Prävention ß-Karotin Vitamin C Vitamin E Selen 75 12 0,02 bis 0,1 mögliche Toxizitätsgrenze 15 15-25 keine 100-150 1000 o. B. bei 1-2 g « 36-60 200-800 o. B. bei weniger als 1200 mg 0,1 0,1-0,2 ab 0,3 mg * Deutsche Gesellschaft für Ernährung, 1991 o. B. = ohne Bedeutung "* letale Dosis und Uberdosierungserscheinungen selbst bei sehr hoher Zufuhr unbekannt — Personen mit einseitiger, fettreicher Ernährung oder Resorptionsstörungen im Darm. Bei vermehrtem Konsum an ungesättigten Fettsäuren erhöht sich vor allem der Bedarf an Vitamin E. Für jedes Gramm aufgenommener Linolsäure werden je 0,4 mg a-Tokopherol über den Grundbedarf hinaus als Antioxidans benötigt (12). — Personen mit erhöhtem Risiko für Krebserkrankungen, z. B. durch berufliche Karzinogenexposition oder Exposition krebsfördernder Substanzen durch die Umwelt. Bestandteile des Großstadtsmogs, wie Stickoxide, Dieselrußpartikel und Ozon, gelten als Vorstufen freier Radikale und erhöhen den Bedarf an antioxidativen Schutzstoffen. — Personen mit genetischer Disposition für eine Krebserkrankung. — Personen mit ungesunder Lebensweise. Alkohol- und Nikotinabusus bedingen eine Steigerung der Antioxidantienzufuhr. Raucher haben einen VitaminC-Bedarf, der um 40% über dem von Nichtrauchern liegt. Die ß-KarotinPlasma-Konzentrationen sind bei Rauchern und Personen, die regelmäßig Alkohol trinken, signifikant niedriger als bei Nichtrauchern bzw. Nichttrinkern. Tabak- und Alkoholgenuß führen andererseits aber zu einer verstärkten Induktion freier Radikale und erhöhen das Krebsrisiko, so daß gerade in diesen Fällen eine ausreichende Versorgung mit Antioxidantien gewährleistet sein sollte. Streß führt zu einem verstärkten Sauerstoffumsatz und damit zu einer Erhöhung des Radikaleintrags, was eine vermehrte Bereitstellung antioxidativer Vitamine auch in diesem Fall erforderlich macht. Literatur bei der Verfasserin. Anschrift der Verfasserin: Dr. rer. nat. Michaela Doll Gartenweg 20, D-67157 Wachenheim 131 Aus der Praxis — für die Praxis Die Anwendung von Pollenextrakten bei der Behandlung der chronischen Prostatitis und der benignen Prostatahyperplasie von M Drozdzik und W Syrynski Zusammenfassung Die Autoren stellen in der Arbeit die Grundlagen der Pharmakotherapie der chronischen Prostatitis und der benignen Prostatahyperplasie mit Pollenextrakten dar Schlüsselwörter: Prostatitis, benigneProstatahyperplasie, Pollenextrakte Summary The paper contains current opimons on the apphcatwn ofpollen extracts in the treatment ofpatients suffenng from prostatitis and bemgn prostatic hypertrophy Key words: prostatitis, bemgn prostatic hypertrophy, pollen extracts Resume Dans cet article, les auteurs presentent les fondements de la pharmacotherapie de laprostatite chromque et de l'hyperplasie prostatique benigne par des extraits de pollen Mots-Cles: prostatite, hyperplasie prostatique benigne, extraits de pollen Die benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist eine der häufigsten Erkrankungen des Mannes Die Krankheit beginnt meistens ab dem 50 Lebensjahr, die Häufigkeit steigt mit zunehmendem 132 Alter bis auf 75% bei allen Mannern, die das 80 Lebensjahr beendet haben (5) Eine chirurgische Behandlung ist jedoch nur m 3 bis 10% aller Falle notwendig Die BPH verursacht Mik- tionsbeschwerden, Beschwerden im permeal-analen Bereich sowie Störungen der Sexualfunktionen Eine ähnliche Symptomatik findet man bei der chronischen Prostataentzundung Diese Erkrankung jedoch kommt meistens zwischen dem 20 und 50 Lebensjahr vor Die von Weidner durchgeführten Untersuchungen zeigten, daß nur 11,1% der Falle chronischer Prostatitis durch Bakterien verursacht sind In 36,5% handelt es sich vorwiegend um durch Chlamydien verursachte Prostatitiden, in weiteren 52,4% wird a n sogenanntes vegetatives urogenitales Syndrom diagnostiziert (1, 14) In den letzten Jahren werden immer häufiger die BPH sowie chronische Prostatitis beobachtet Aus diesem Grund ist die optimale Behandlung dieser Erkrankungen von immer größerer Bedeutung Pollenextrakte und Prostatahyperplasie Anfang der 60er Jahre erschienen erste Publikationen über die Wirksamkeit von Pollenextrakten bei der Behandlung der BPH Ask-Upmark hat beobachtet, daß das Präparat Cermlton (AB Cernelle, Vegeholm, Schweden), welches standardisierte Extrakte aus Pollen Seeale cereale, Phleum pratense, Dactilus glomerata, Alnus glutenosa, Pmus montana und Zea maize (15) enthalt, als Stärkungsmittel einem Patienten mit BPH-Beschwerden gegeben, die auf bisherige konservative Behandlung nicht ansprachen, eine deutliche Besserung der Symptomatik bewirkt hat (2) Seitdem wachst das Interesse an Anwendungsmoghchkeiten von Pollenextrakten bei der Behandlung verschiedener Prostataerkrankungen Bei verschiedenen Untersuchungen des Pollenextraktes (8, 11) wurden u a folgende Bestandteile identifiziert 21 Aminosäuren (einschließlich 10 essentieller), alle bekannten Vitamine, Fermente, Co-Fermente, Sterole, MineArztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) M. Drozdzik/W. Syryriski, Pollenextrakte ralsalze, Spurenelemente, ungesättigte Fettsäuren. Standardisierte Pollenextrakte — Cernilton (AB Cernelle) — gibt es in wasserlöslicher Fraktion (Cernilton T60) und fettlöslicher Fraktion (Cernilton GBX). Routinemäßig wird das Medikament mit dreimal täglich zwei Tabletten in der ersten Behandlungswoche und danach dreimal täglich eine Tablette verabreicht. Falls die Beschwerden zunehmen sollten, wird eine erneute, kurzfristige (wenige Tage) Erhöhung der Dosierung auf dreimal zwei Tabletten empfohlen. Mehrere klinische Untersuchungen beweisen eine hohe Erfolgsquote der Pollenextrakte bei der Behandlung obengenannter Erkrankungen. Loschen und Ebeling haben in vitro bewiesen, daß die Wirksamkeit der fettlöslichen Fraktion der Pollenextrakte einer Hemmung der Prostaglandinsynthese durch das nichtsteroidale Antiphlogistikum Naproxen vergleichbar ist. Wirkungsmechanismen Der Wirkungsmechanismus ist die Aktivitätshemmung der Zyklo- und Lipooxygenase (9). Die in der lipophilen Fraktion des Pollenextraktes enthaltenen freien Fettsäuren hemmen die Aktivität der A2-Phospholipase und verhindern damit die Freisetzung der Arachidonsäure sowie die nachfolgende Synthese der Prostaglandine und Leukotriene, die als Mediatoren des Entzündungsprozesses bekannt sind (3). Es kommt zur Minderung der Durchlässigkeit der Kapillaren sowie zur Einschränkung der Migration und Phagozytosekraft der Leukozyten bei Stabilisation der Lysosommembranen und Hemmung anderer Entzündungsmechanismen. Die Untersuchungen mit ß-Sitosterol, welches im Weizenpollen enthalten ist, bewiesen, daß der Prostaglandinspiegel im Bereich der Vorsteherdrüse unter Medikation mit ß-Sitosterol gesenkt werden kann (16). Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) Wahrscheinlich wird die antiphlogistische Eigenschaft der Phytosterine durch Hemmung der Arachinoidsäurekaskade verursacht (12). Im Gegensatz zu nichtsteroidalen Antiphlogistika weisen die Pollenextrakte keine von der Prostaglandinsynthesehemmung abhängige Schädigung der Magenschleimhaut auf. Die Routinedosierung der Pollenextrakte beeinträchtigt die Synthese der Prostaglandine innerhalb der Magenschleimhaut nicht in dem Ausmaß, daß es zur Schädigung kommt, während die Konzentration der Pollenextrakt-Bestandteile in der Prostata den prostaglandinsynthesehemmenden therapeutischen Spiegel erreicht. Klinische Erfolge Eine Besserung der klinischen Symptomatik unter Pollenextrakten kann aber nicht nur durch die antiphlogistischen Eigenschaften erklärt werden, sondern auch durch eine Besserung der Blasen- und Harnwegsmotorik. Takeuchi und Mitarbeiter (13) haben bei BPH-kranken Patienten eine Verminderung des Verschlußdruckes der Harnröhre und des Harnröhrenwiderstandes während der Behandlung mit Pollenextrakten festgestellt. Die Untersuchungen bestätigten einen guten Einfluß der beiden Extrakt-Fraktionen auf die Entleerungsfähigkeit der Harnblase. Kimara und Mitarbeiter (7) haben festgestellt, daß die hydrophile Fraktion (T60) von Cernilton die Kontraktion der glatten Muskulatur der Harnblase auf dem nicht vom cholinergen System abhängigen Weg stimuliert. Die Relaxation der glatten Muskulatur der Harnröhre ist durch direkte Beeinflussung der lipophilen Fraktion (GBX) der Muskelzellen und durch die Antagonisierung der noradrenalinabhängigen Kontraktion verursacht. Die Ergebnisse der o. g. Untersuchungen sind in der Arbeit von Nakaari und Sonoda bestätigt worden (10). Die Autoren haben bewiesen, daß die Ent- leerungsfähigkeit der Blase bei mit Pollenextrakten behandelten Kaninchen deutlich besser ist. Dank der antiphlogistischen Eigenschaften und Besserung der Motorik des Urogenitaltraktes durch Anwendung von Pollenextrakten bei BPH und chronischer Prostatitis führt zur Minderung bis zum Verschwinden dysurischer Beschwerden (4, 6). Es wurde auch die durch Delta-7-Sitosterole verursachte Blockade eines spezifischen Rezeptoreiweißes für Dihydrotestosteron, das sich im Zytoplasma befindet, und der Mechanismus der Umwandlungshemmung des Testosteron in DHT untersucht (12). Laut Wilson-Theorie können die Verminderung des DHT-Spiegels in der Vorsteherdrüse oder die Blockade des für ihn spezifischen Rezeptoreiweißes zum Rückgang der Prostatazellenhyperplasie führen. Die über 30jährigen Erfahrungen mit Cernilton zeigen gute Wirksamkeit bei der Behandlung der BPH und der chronischen Prostataentzündung. Ausschlaggebend sind die antiphlogistischen Eigenschaften im Zusammenhang antiandrogener Wirkung und normalisierender Beeinflussung der Harnwege. Es werden die Verminderung der subjektiven Beschwerden sowie eine Verbesserung der Laborparameter bis zur vollständigen Normalisierung beobachtet. Unter Anwendung von Pollenextrakten wurden die Restharnmengen vermindert, der maximale Urinstrahl gesteigert und der Widerstand der prostatischen Harnröhre vermindert. Die hohe Wirksamkeit und die gute Toleranz sprechen für die Anwendung von Pollenextrakten im Fall einer BPH und einer Prostatitis. Literatur 1. Andersson, K. E., C. Sjogren: Aspects on the physiology and pharmacology of the bladder and urether. Progress in Neurobiol. 19(1982)71-89. 135 VI. Drozdzik/W. Syryriski, Pollenextrakte 2. Ask-Upmark, E.: On a new treatment of prostatitis. Grana Palynologica 2 (1960) 115-118. 3. Ballon, L. R., W. Y Cheuna: Inhibition of human platelet phospholipase A2 activity by unsaturated fatty acids. Proc. Natl. Acad. Sei. 82 (1985) 371375. 4. Bück, A. C, R. W. Rees, R. 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Drozdzik Fakultät für Klinische Pharmakologie der Pommerischen Medizinischen Akademie Powstancow Wlkp. 72, 70-111 Szczecin, Polen Paverysat ®- forte Bürger Spasmolytikum Analgetikum Chehdonium majus L. Schöllkraut Curcuma longa L. GeJber Ingwer Zusammensetzung: 100 ml Tropflosung enthalten1 Extr Chehdonn e herb spir sicc (6,7 • 1), (eingestellt auf 500 mg Chelidomumalkaloide her als Chelido nin) 25 g Tinct Curcumae long. (1 10, 40 Vol -%) (eingestellt auf Curcumin 200 mg) 95 g Indikationen: Dyspeptische Beschwerden, krampfaltige Ober bauchbeschwerden infolge funktioneller Störungen des ableitenden Gallensystems Kontraindikationen: Verschluß der Gallenwege Bei Gallensteinleiden nur nach Rucksprache mit dem Arzt oder Apotheker anzuwenden Neben- und Wechselwirkungen: Keine bekannt Wirkungen: Spasmolytisch, papavennartig, choleretisch Dosierung: Soweit nicht anders verordnet, 3 mal taglich 20-50 Tropfen mit etwas Flüssigkeit einnehmen Hinweis: Enthalt 40 Vol -% Alkohol Handelsform und Preis: Tropfflasche mit 15 ml DM 11 30 Apothekenpflichtig. Johannes Bürger Ysatfabrik GmbH • 38667 Bad Harzburg A r z n e i m i t t e l auf N a t u r s t o f f b a s i s seit 1903 136 Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) Medizinisches Telegramm \ Gefährlicher Sauerstoffmangel während Endoskopie Während endoskopischer Untersuchungen kann es durch Zusammentreffen verschiedener Faktoren wie Sedation mit Benzodiazepinen oder Fentanyl, zur Einschränkung der mechanischen Ventilation durch Lagerung und auch durch schon vorher bestandene aber nicht erkannte Hypoxien zu einer massiven Hypoxie bei gleichzeitiger CO2-Reduktion kommen. Dieses multifaktorielle Geschehen ist duch kontinuierliche Überwachung der Sauerstoffsättigung mit dem Pulsoximeter zu vermeiden, man sollte aber vor allem mit der Sedation äußerst zurückhaltend sein. Es ist ein Irrglauben, daß man bei stark sedierten Patienten die Reduktion der Sauerstoffsättigung mit zusätzlicher Sauerstoffzufuhr, z. B. 4 Liter pro Minute durch Nasensonde, beheben kann, hier könnte es zu einem weiteren signifikanten Anstieg der CO2-Spannung kommen, was insgesamt die pulmonalen Verhältnisse noch verschlechtern würde. (Freeman, M. L., J. T. Hennesey, O. W. Cass, A. M. Pheley: Carbon dioxide retention and oxygen desaturation during gastrointestinental endoscopy. Gastroenterology 105 [1993] 331339) Morgendlicher Kaffeegenuß als Drogenersatz? Ein Psychobiologe vom Institute of Food Research in Reading/England deutet die am Morgen genossene erste Tasse Kaffee als einen sogenannten „ersten Schuß" nach der nächtlichen Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) Abstinenz bei kaffeegewohnten Personen. Er meint, daß durch den Genuß von starkem Kaffee die Entzugssyndrome wie Kopfschmerzen, Teilnahmslosigkeit, Schläfrigkeit und Konzentrationsschwäche schneller behoben werden können. Bei weiteren Untersuchungen konnte festgestellt werden, daß koffeinhaltige Getränke eine Art Doping sind und zu einer gewissen Abhängigkeit führen. (Rogers, R, New Scientist 138, Nr. 1879 [1993] 10) Wertvolle Alternative in der Malariatherapie Die in der chinesischen Medizin altbekannte Pflanze Quinghaosu, die in Europa als Antihämorrhoiden-Mittel und fiebersenkender Stoff bekannt ist, wurde als sehr effektives Malariamittel wiederentdeckt. Inzwischen wurden mehr als 1 Million Malariapatienten mit Quinghaosu oder den wesentlich aktiveren Derivaten behandelt. Neben der Tablettenform gibt es Quinghaosu auch als Suppositorien, die besonders für Kinder große Vorteile haben. Allerdings sollte bei leichten, unkomplizierten Malariafällen dieses wichtige Alternativmittel nicht eingesetzt werden, um nicht eine Resistenz gegen die Quinghaosu-Derivate zu riskieren. (Hien, T. R., et al.: Quinghaosu. Lancet 341 [1993] 603-607) Vitamin C — Pro und Kontra Die Diskussion über die Vitamin-CSubstitution ebbt nicht ab. Trotz Wissens um die Bedeutung des Vitamins C für den Organismus ist immer noch nicht klar, wie dieser wichtige Stoff in der Zelle aufgenommen wird. Eine Arbeitsgruppe am Sloan-KetteringCancer-Center in New York hat durch experimentelle Versuche herausgefunden, daß zwar nicht direkt die Askorbinsäure, wohl aber ihr Oxidationsprodukt, die Dehydroaskorbinsäure, durch die Zellwand geschleust wird. In der Zelle erfolgt dann wieder die Reduktion zum Vitamin C. Eine nichtoxidierte Askorbinsäure wird allerdings nicht aufgenommen. (Vera, J. C, Nature 364 [1993] 70) Koronare Herzkrankheit und Vitamin E Große Studien aus den USA deuten darauf hin, daß eine ausreichend hohe Vrtamin-E-Zufuhr bei der KHK-Prävention eine tragende Rolle spielt. Bei einer Studie wurden 90000 gesunde Frauen 8 Jahre lang beobachtet und in zweijährigem Abstand durch ein grundliches Gesundheits-Check-up kontrolliert. Man stellte fest, daß Probanden, die länger als zwei Jahre mindestens 100 IE Vitamin E (= Tokopherol) täglich zu sich genommen hatten, ihr KHK-Risiko um durchschnittlich 41% senken konnten; höhere Dosen von Vitamin E zeigten allerdings keinen weiteren Effekt. Interessant ist auch die Erkenntnis, daß Multivitaminpräparate oder eine möglichst vitamin-E-reiche Kost allein keinen erkennbaren Einfluß auf das KHK-Risiko hatten. Eine andere parallel durchgeführte Studie mit 40000 Männern wies ähnliche Ergebnisse auf, allerdings wurde hier noch festgestellt, daß eine zusätzliche Vitamin-CSubstitution das KHK-Risiko nicht beeinflußt. (Stampfer, M. /., et al.: The New England Journal of Medicine, Vol. 328, Nr. 20 [1993] 1444-1456 und 14871489) 137 Offener Brief Q 10 ist kein Vitamin Ausgelobte Eigenschaften von Coenzym Q unzutreffend bis fraglich EVI Frau Lisa Loewenthal Schweizer Straße 9 60594 Frankfurt/Main Betrifft: Pressemeldung vom 5. November 1993 „Q10 ist kein Vitamin" des „EVI Arbeitskreis Ernährung- und Vitamin Information e. V., Frankfurt" (s. nebenstehenden Kasten) Sehr geehrte Frau Loewenthal, seit nunmehr über 20 Jahren beschäftige ich mich mit Vitaminen und dem Vitamin Q 10 und schätze die Arbeit des EVI-Arbeitskreises, der das Bewußtmachen der Bedeutung von Vitaminen in höchst professioneller Weise unterstützt. Der einseitige, destruktive Inhalt Ihrer Pressemeldung vom 5. 11. 1993 erfordert jedoch eine Richtigstellung. 1. Definition Vitamin Q 10 Sie zitieren aus dem Vitamin-Lexikon von Bässler et al, um zu belegen, daß Q 10 kein Vitamin ist: „Ein Vitamin wird wissenschaftlich definiert als ein Stoff, der lebensnotwendig ist und vom Organismus nicht oder in einem nicht ausreichenden Umfang synthetisiert werden kann." Einige Seiten weiter steht dann jedoch das Koenzym Q (wird auch als Ubichinon bezeichnet) betreffend: „Aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit mit den Vitaminen E und K sowie einer Essentialität wird das Koenzym Q teilweise den Vitaminen gleichgestellt." Der Vitamincharakter des Koenzyms Q wird von Bässler et al. in dem Buch „Vitamine", Dr. D. Steinkopff Verlag, Darmstadt, ergänzend wie folgt begründet : 138 „Unter Umständen kann die Ubichinonsynthese (Koenzym-Q-Synthese) nicht mehr ausreichend sein, um den Bedarf zu decken. Dann muß das Ubichinon alimentär zugeführt werden und nimmt den Charakter eines Vitamins an. Ursachen können eine vermehrte Zerstörung der Ubichinone durch eine gesteigerte Lipidperoxydation in vivo sein, ferner ein aiimentärer Mangel an Phenylalanin, möglicherweise auch ein Mangel an den bei der Biosynthese der Ubichinone beteiligten Vitamine (Niacin, Pyridoxin, Pantothensäure, Folsäure, Vitamin B12). Eine Vielzahl von Wissenschaftlern bezeichnet das Koenzym Q bzw. das für den menschlichen Organismus verwertbare Koenzym Q 10 als Vitamin. Dabei wird Q 10 den Vitaminen E sowie K zugerechnet bzw. deren Vitaminwirkung beschrieben. Eine Auswahl von deutschsprachigen Wissenschaftlern macht dies deutlich: — Prof. Dr. med. W. Forth, Universität München, Münchner Medizinische Wochenschrift, vom 24. 9. 1993: „Die Ubichinone sind Chinone aus der Reihe der K-Vitamine (Phyllound Menachinone), die rein chemisch betrachtet eine Ähnlichkeit mit der Struktur der E-Vitamine aufweisen." — E. Welzl: Biochemie der Ernährung, de Gruyter, 1985: „Zur Vitamin E-Reihe gehören die Ubichinone." — Geiss I Hamm: Handbuch Sportler-Ernährung. Behrs Verlag, 1990 „Das Coenzym Q 10 wirkt gleichermaßen wie ein Vitamin und Enzym." Daß Q 10 meist als Koenzym Q 10 bezeichnet wird, ist begründet dadurch, daß Q 10 in Anwesenheit von Enzymen der mitochondrialen Atmungs- Frankfurt (evi) — Als „unsinnig" kritisiert Dr. Helmut Oberritter von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) die jüngst verbreitete Aussage, die Substanz Q 10 habe Vitammcharakter. Q 10, auch Coenzym Q oder Ubichinon genannt, könne nicht mit der Begründung, daß es zur Nahrung zusätzlich aufgenommen werden müsse, als Vitamin bezeichnet werden. Anlaß für eine Richtigstellung gibt die Häufigkeit, mit der derzeit über die vielversprechenden Eigenschaften dieses Coenzyms geschrieben wird: Es schützt angeblich vor Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder einfach „Streß"-Folgen und soll die Leistung steigern. Ein Vitamin wird wissenschaftlich definiert als ein Stoff, der lebensnotwendig (d. h. essentiell) ist und vom Organismus nicht oder nicht in ausreichender Menge selbst hergestellt werden kann {Bässler et al., Vitamin-Lexikon, G. Fischer, 1992). Vitamine besitzen Steuerfunktionen im Körper bzw. wirken wie „Zündstoffe" auf den Stoffwechsel. Bei Coenzym Q handelt es sich tatsächlich um einen essentiellen Körperbestandteil, der in der Hülle der sogenannten Mitochondrien vorkommt. Diese stellen eine Art kleiner „Kraftwerke" in der Zelle dar. Dort spielt Ubichinon eine wichtige Rolle bei der Energiegewinnung. Es ist allerdings in allen lebenden Organismen vorhanden, d. h. auch in allen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln. Außerdem kann es, im Gegensatz zu den Vitaminen, vom gesunden menschlichen Körper in ausreichendem Maße selber gebildet werden. Nur weil es in seiner Struktur den Vitaminen E und K ähnelt, wird es manchmal fälschlicherweise als Vitamin bezeichnet. Meldungen über die dem Coenzym Q zugesprochenen Wirkungen zur Gesunderhaltung können keineswegs als gesichert gelten, da ihnen nur unzureichendes wissenschaftliches oder gar klinisches Erkenntnismaterial zugrunde liegt. Viele dieser Berichte werden durch einen Hinweis auf Äußerungen des Chemikers und Nobelpreisträgers Linus Pauling gestützt, die sich jedoch lediglich auf die Entdeckung der Grundfunktionen des Ubichinons im Körper beziehen. Verantwortlich: Lisa Loewenthal Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) F. Zilliken, Offener Brief kette als Koenzym wirkt. Viele Vitamine hingegen müssen erst zu Koenzymen umgewandelt werden, so z. B. alle wasserlöslichen Vitamine. Demnach könnte man Q 10 für die Ernährung des Menschen sogar als ein besonders hochwertiges Vitamin bezeichnen. Daß Q 10 ergänzend zur Nahrungsaufnahme vom menschlichen Körper auch synthetisiert werden kann, schließt eine Vitamin-Bezeichnung nicht automatisch aus. So werden die Vitamine C, D2, D 3 und Nikotinsäure ebenfalls körpereigen synthetisiert. Entscheidend für die Vitamin-Definition ist, ob ein Q 10-Mangel durch die Ernährung ausgeglichen werden muß. 2. Q 10-Mangel Eine Vielzahl von Studien, so u. a. von A. Kaien et al., T. Kishi et al., R. G. Beyer et al., E. G. BHznakov et al. und Folkers et al. belegen eine Q 10-Abnahme von 40 und mehr Prozent gegenüber dem normalen Q 10-Blutwertgehalt während des Alterungsprozesses, bei Einnahme von Cholesterinhemmern sowie parenteraler — also künstlicher — Ernährung. Vielfach belegt ist auch, daß bei einer Q 10-Unterversorgung die Leistungsfähigkeit des Organismus durch mangelnde ATP-Bildung beeinträchtigt werden kann. 3. Q 10 — wissenschaftlich abgesichert Sie schreiben: „Meldungen über die dem Koenzym Q zugesprochenen Wirkungen zur Gesunderhaltung können keineswegs als gesichert gelten, da ihnen nur unzureichendes wissenschaftliches oder klinisches Erkenntnis- Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) material zugrunde liegt", und zitierten in Ihrer ersten Pressemeldung vom 28. 10. 1993 das 6. Q 10-Symposium als Quelle („Coenzym Q-Symposium / Rom, 22. bis 24. 1. 1990"). Ich komme jedoch gerade aus Stockholm, wo vom 11. bis 13. 11. 1993 bereits das 8. Q 10-Symposium stattgefunden hat. Zur Zeit liegen allein bei Herzinsuffizienz acht internationale Doppelblindstudien vor. Neben Japan ist das Zentrum der Q 10-Forschung zur Zeit Italien. Beim 7. und 8. Q-Symposium 1992 und 1993 in Kopenhagen sowie Stockholm wurden aus Italien Studien mit über 4 000 Patienten vorgelegt. So wurde an 159 italienischen Kliniken eine Multicenterstudie mit 2500 Patienten durchgeführt. In einer weiteren Mailänder Studie wurden 1715 Personen einbezogen. Und eine einjährige Doppelblindstudie wurde mit 600 Patienten durchgeführt. Tatsache ist: Q 10 ist eine der am gründlichsten wissenschaftlich abgesicherten Substanzen, wahrscheinlich mehr abgesichert als beispielsweise Vitamin E oder eine Vielzahl anderer Vitamine. Von 1966 bis 1992 wurde in über 4000 international durchgeführten wissenschaftlichen Studien die Q 10-Bedeutung dokumentiert. Allein in den letzten 5 Jahren sind über 1000 Arbeiten publiziert worden. Die wissenschaftliche Bedeutung zeigt sich auch in der großen Anzahl der Autoren und Fachzeitschriften (Liste über untenstehende Adresse erhältlich). Von den Hunderten mir bekannten Studien über das Vitamin Q 10 ist mir keine Arbeit von Linus Pauling bekannt, die, wie Sie schreiben, „sich jedoch lediglich auf die Entdeckung der Grundfunktion des Ubichinons im Körper bezieht". Bekannt ist mir nur eine Äußerung von Linus Pauling, und diese steht im Gegensatz zu dem Inhalt der EVI-Pressemeldung. Linus Pauling, der zweifache Nobelpreisträger, beurteilt Q 10 wie folgt: „Q 10 ist eine der wichtigsten Entdeckungen der Ernährungswissenschaften in den letzten Jahrzehnten. Q 10 gibt dem Herzen seine natürliche Vitalität zurück. Ich nehme es täglich." Ich schließe mich dieser Aussage an. Gerade weil der EVI-Arbeitskreis ein Instrument der Absatzförderung der Firma Röche ist, sollte sich der Arbeitskreis bei Produkten, die Röche nicht vertreibt, um mehr Objektivität bemühen. Es scheint mir wichtig, daß die EVI, die eine fundierte Ernährungs- und Vitaminberatung durchführt, auch die Q 10-Bedeutung für eine ausgewogene Ernährung einbezieht. So möchte ich abschließend eine Äußerung Prof. Dr. Karl Folkers, Direktor des Instituts für Biomedical Research, University of Texas, Austin Texas, USA, eines unserer bedeutendsten Vitaminforscher, Ihrer Ernährungsberatung ans Herz legen: „Bei Betrachtung der Vitamine und Mineralstoffe, die einer Vielzahl von Lebensmitteln zugesetzt werden, um deren Nährwert zu verbessern, erwarte ich sicher, daß Q 10 der wichtigste Zusatzstoff zur Ernährung sein wird." Mit freundlichem Gruß Prof. Dr. Friedrich Zilliken Direktor em. Physiolog. Chem. Institut der Universität Bonn Marktstraße 41, D-53424 Remagen 139 Kongreßberichte \ Kalifornien: Wo deutsche Gastlichkeit und Meeresklima heilsam sind (Kurzbericht über eine Studienreise an die Westküste der Vereinigten Staaten) Schon die ersten deutschen Siedler vor gut 200 Jahren teilten ihren Angehörigen in Old Germany mit, wie angenehm doch das Klima auf diesem neuen Kontinent ist. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Nur war es zu damaliger Zeit, aber auch noch vor ca. 30 Jahren, erheblich anstrengender, solch ein „Unternehmen" zu starten. Gründe hierfür waren der enorm hohe finanzielle Aufwand, die schwierigen Bedingungen (wochenlange Schiffsreisen bzw. Propellerflugzeuge) und die Ressentiments, welche man uns Deutschen entgegenbrachte. Daran denkt heute keiner mehr, wenn man für knapp DM 1000,— in die USA fliegen kann. Gerade in den langen Wintermonaten bei uns daheim überlegt man sich, wo eventuell einige erholsame Tage und Wochen zu verbringen sind. Kalifornien, der Sonnenstaat an der Westküste Amerikas, mit seinem milden Klima ist sicher eine Reise wert. Vor allem wer an Bronchitis, Infektionen der oberen Luftwege, Allergien jeglicher Art und Abwehrschwäche (nach Operationen, Karzinomen etc.) leidet, dem sei ein derartiger Trip angeraten. Das liegt zum einen daran, daß in diesem Teil der USA das Pazifik-Seeklima mit der Die Skyline von Los Angeles. 140 milden Mittelgebirgsluft nahe Sant Gabriel Mountains zusammenfällt, welche nach vielen medizinischen Studien, in den Vereinigten Staaten angefertigt, einen ausgezeichneten Heileffekt für die angesprochenen Leiden bewirkt. Aber was wäre eine Klimatherapie ohne richtige Ernährung bzw. Wohlbefinden für „Leib und Seele". Uns Deutschen ist es irgendwie angeboren, erfolgreiche Landsleute in der Ferne aufzusuchen, zu diskutieren und zu bewundern. Man will ein wenig hören, wie sie es geschafft haben, in solch einem großen Land zurechtzukommen. Dabei stellt man gern einen heimlichen Vergleich an, ob es ähnlich sogar besser gemacht werden könnte. Dies ist natürlich! Auf einer mehrtägigen Studienreise nach Los Angeles habe ich mehrere Persönlichkeiten und deren Institutionen herausgegriffen, welche nach meinem Dafürhalten beste deutsche Tradition und Tugend im fernen Kalifornien verkörpern. Da seien zum einen Hans Koffer („Alpin Village", Terrance) und Norbert und Hildegard Knoll („Black Forest Inn", Santa Monica) genannt. Beide kamen aus Süddeutschland (Bayern / Baden-Württemberg) vor etwa 30 Jahren dort an und überlegten sich, wie man deutsche Gastlichkeit, welche ja einen Teil deutschen Kulturgutes darstellt, den Amerikanern und ihren Gästen näherbringen könne. Der Start dazu war gar nicht so leicht. Viele Steine wurden den Deutschen zu dieser Zeit in den Weg gelegt. Die Lebensgeschichten dieser drei vorbildlichen Deutschen zeigen es eindeutig auf. Aber sie haben es mit Beharrlichkeit, angeborenem Fleiß und unendlicher Energie — was uns Deutschen ja nachgesagt wird — geschafft. Beide Einrichtungen, das „Alpin Village" und das „Black Forest Inn" sind deutsche Visitenkarten bzw. „Botschaften" unseres Landes im Ausland. Das erste stellt ein kleines, deutsches Dörfchen mit allerlei Gaststätten, Lädchen und Festplätzen etc. dar, das andere ein vornehmes gutbürgerliches Restaurant im bekannten Santa Monica, wo eine persönliche Note und Heimeligkeit Trumpf sind. Es war im Monat Oktober. Was kann einen Bayern mehr erfreuen als ein traditionelles Oktoberfest in der Ferne, so ähnlich, wie wir es in München gewohnt sind. Hans Rotter in seinem „Alpin Village" bringt allabendlich tausende Amerikaner und natürlich dort ansässige Deutsche in Stimmung. Verschiedene Blaskapellen werden extra dazu aus der alten Heimat eingeflogen. Bei deutschem Bier, deftigen Bratwursten mit Sauerkraut, Haxen und Hähnchen wird eine Atmosphäre wie zu Hause erzeugt. Dies ist sicher etwas für die deutsche Seele — das Gemüt. Norbert und Hildegard Knoll stellen die deutsche „feinere" Küche Baden-Württembergs mehr in den Vordergrund. Dazu gibt es ein gutes Glas Wein vom „Ländle", von der Mosel oder aus Franken. So kann jeder nach seinem Geschmack und Temperament wählen, was er gerade im Sinn hat. In der Nähe ihrer gastlichen Häuser befinden sich mehrere Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) Kongreßberichte Hotels unterschiedlicher Preiskategorien. Dazu wäre zu sagen, daß im allgemeinen die amerikanischen Hotelpreise um ca. 40 bis 50% niedriger sind als bei uns. Ahnliches gilt sicher auch für Essen und Getränke und andere Dinge des taglichen Lebens. Am Strand und in den nahen Bergen gibt es die unterschiedlichsten Erholungs- bzw. Freizeitemrichtungen. Sport wird m den USA großgeschrieben. Man trifft überall Landsleute an, welche nicht nur aus touristischen Gründen (gunstiger Dollar-Umtauschkurs!) nach Kalifornien gekommen sind. Die gesundheitlichen Aspekte, die reine, milde Meeres-/Mittelgebirgsluft, lassen die eingangs angesprochenen Krankheiten positiv beeinflussen. Es gibt genügend deutsche und deutschsprachige Kollegen, welche mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dies gilt auch für die Besichtigung medizinischer Einrichtungen in den USA. Sofort werden einem die Türen geöffnet, wenn man sich als deutscher interessierter Arzt vorstellt. Naturlich gibt es das eine oder andere Problem hier wie in der Heimat. Da seien nur die Kostenexplosionen im Gesundheitswesen genannt. Bekanntlich soll ja Frau Clinton eine Reform in Gang gesetzt haben. Tatsache aber ist, daß die prozentualen Anteile für Health am Bruttosozialprodukt des Staates erheblich hoher liegen als bei uns. Sicher wäre nach einer derartigen Reise noch viel zu berichten. Auch ein Abstecher in die Wustenstaaten Arizona, NeuMexico oder Nevada sind nicht nur aus gesundheitlichen Gründen empfehlenswert. Das überaus trockene, reine Wustenklima ist für viele Millionen Amerikaner und andere Auslander ein Grund, zumindest in den Wintermonaten einen Ortswechsel durchzufuhren. Einen solchen Trip möge auch derjenige tun, welcher im Spielerparadies Las Vegas mal eine für uns „unbekannte Welt" erleben mochte. Bekanntlich gibt es dort jeden Monat neue Überraschungen und Superlative. Wenn man diese schnellstwachsende Stadt der USA (jeden Monat 4000 Zuzüge!) erwähnt, kann man nicht drumherum, zwei weitere deutsche Showstars zu erwähnen. Seit über 20 Jahren treten Siegfried und Roy (ehemals Rosenheim / Hamburg), Weltstars mit Milhonenpublikum, im Hotel „Mirage" in Las Vegas auf. Einmalig, was diese beiden Landsleute zu bieten haben! Die Magie ist von nicht mehr zu übertreffender Perfektion gekrönt. In einem Gesprach erwähnten sie die Schönheit und Liebenswürdigkeit der Natur, welche zu erhalten sei. Auch in diese Wustenregion hat es zahlreiche Deutsche verschlagen, welche Gesundheit und Erholung suchen. Zum Schluß sei eine Empfehlung ausgesprochen: Besuchen Sie doch mal dieses herrliche Fleckchen Erde mit all seinen Einrichtungen und sehen Sie selbst, wie deutsche Gastlichkeit, Kultur bzw. Tradition gepflegt werden können. hilft, OLBAS regt die natürlichen Abwehrkrafte des Organismus an, unterstutzt die Korperfunktionen und ist von desinfizierender Wirkung OLBAS ist das reine Destillat ätherischer Ole 100 g Destillat entsprechen' 5 3 9 01. Menthae pip. 21 gOl.Cajeputi 21 g Ol. Eucafypti 3 g Ol. Juniperi 2 g Ol. Gaultheriae Anwendungsgebiete: Innerlich Erkaltung, Husten, Heiserkeit Schnupfen, Katarrh, Erschöpfung, Leibschmerzen - Magenschmerzen nervöser Art, Darmkatarrh Äußerlich Bei Erkaltung, Kopfschmerzen, Nervenschmerzen-NeuralHusten, gie, Erschöpfungszustande, rheumatische Heiserkeit, Beschwerden, Verstauchungen, WadenKopfschmerzen, krampf, kleine Wunden, Zahnschmerzen Gegenanzeigen: Bei Säuglingen und KleinMagenschmerzen, kindern sollte Olbas nur auf Brust und RukVerstauchungen ken, nicht im Bereich des Gesichtes speziell der Nase, aufgetragen werden Bei Verschluß der Gallenwege und schweren Leberschaden soll Olbas nicht innerlich angewendet werden **4..~ ' . ' - . v t i - ^ . ^ ' 4 . Deutsche Olbas-Gesellschaft mbH, Postfach 11 20, D-71102 Magstadt Wer wird denn gleich in die Vene gehen? 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September 1993 in Bad Neuenahr Niemand zweifelt heute mehr daran, daß Magnesium eine eminente Bedeutung für die menschliche Gesundheit spielt Weit weniger bekannt ist, daß dieses Ion eine zentrale steuernde Instanz für Losungsvorgange im Knochen ist, wie Prof K J Munzenberg, Bonn, auf dem 15 Deutsch-Osterreichisch-Schweizenschen Magnesmmsymposmm ausführte Noch gestatten die Arzneimittelrichtlmien bei einer Osteo poröse nur dann die Verordnung von Magnesium, wenn es negative Begleiterscheinungen einer Fluondtherapie zu behandeln gilt Magnesium besitzt jedoch Effekte, die weit über diese Wirkung hinausgehen Tatsächlich fuhrt nach Dr / Walpert, Bonn, ein langer anhaltender Magnesiummangel zur Ausschwemmung von Kalzmmphosphat-Ionen aus dem Knochen in das Serum, wo eine erhöhte Kalziumphosphat-Ausscheidung und letztlich eine Untersattigung des Serums mit diesen Ionen die Folge ist So kommt es zur Verminderung des kalziumabhangigen Bone-turn-overs der Osteoblasten, zur erhöhten Ausscheidung von Parathormon und schließlich zur Osteoporose Den engen Zusammenhang zwischen Magnesiummangel und Osteoporose wiesen Stendig und Lindbergh, Israel, schon 1991 nach Sie behandelten 30 Patienten mit primärer Osteoporose, die eine Knochendichte von weniger als 1,19 g/cm3 aufwiesen, mit 105 bis 315 mg Magnesium pro Tag, wobei andere Untersucher, z B F C M Driessens, Spa men, Dosen von bis zu 800 mg/d für notwendig halten Dennoch war nach 12 Monaten ein signifikanter Anstieg der Knochenmasse nachzuweisen Die unbehandelte Kontroll i@L@TENS« MEDIMOI Transkutane Elektrische Nerven Stimulation (TENS) Erstattungsfahige Hilfsmittel gern SGB V § 33 Infomappe von Brudermuller GmbH Postfach 13 53 72703 Reutlingen Tel (07121)2 91 31 BTX (07121) 2 16 53 FAX (07121) 29 05 98 142 gruppe verloi dagegen im gleichen Zeitraum etwa 1 % ihrer Knochensubstanz Walpert betonte, daß auch „normale" MagnesmmserumSpiegel von 0,82 mmol/1 offenbar schon pathologisch sein können Dies wird durch Ausfuhrungen von Prof W R Kulpmann, Hannover, gestutzt, der darauf hinwies, daß der Gesamtgehalt von Magnesium im Serum kaum etwas über die Menge an freien Magnesiumionen aussagt, die die elektrophysiologisch entscheidende Fraktion des Gesamtmagnesiums darstellen Bei gleichbleibendem Serumgehalt kann die Große dieser Fraktion, insbesondere bei Bluteiweißverschiebungen, erheblich schwanken Wie das freie, biologisch aktive Magnesium zu erfassen ist und wie dadurch ein möglicher Mangel sicher erkannt werden soll, steht derzeit im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses Auch deshalb hat Verla-Pharm, Tutzmg, für die Jahre 1994 bis 1996 einen jährlich zu vergebenden Forderpreis in Hohe von DM 20 000,— gestiftet, der unter anderem für die beste(n) Arbeit(en) auf dem Gebiet der Diagnostik des Magnesiummangels vegeben werden soll In Bad Neuenahr war man sich einig, daß dieser Preis dazu beitragen kann, Licht in das Dunkel zu bringen, die Magnesiumtherapie auf eine objektivierbare bzw quantitativ faßbare Basis zu stellen Dr med Melanie Leshel „China-Tradition sei uns eine Verpflichtung" (Bericht von einer naturheilkundhchen Reise nach Peking, 1993) Diesen Satz horte ich vom stellvertretenden ttungdheitsmimster, Herrn Li Wang, gleich zu Beginn unseres offiziellen, jedoch sehr freimutigen Gesprächs im Ministerium von Peking Die Zeiten sind vorbei, wo man durch eine geheimnisvolle Art diesen sich „abschottenden" Menschen etwas Wissenswertes entlocken konnte Das Reich der Mitte, China, war schon seit jeher eine Reise wert Dies galt nicht nur für Kaufleute und Politiker, auch Wissenschaftler aus der westlichen Welt fanden hier ein breites Betätigungsfeld Und dies in zweierlei Hinsicht Auf der einen Seite konnten sie ihr „abendlandisches" Gedankengut einer breiten interessierten Masse näherbringen, andererseits erbrachte ein Trip in diese kulturtrachtige Region ein Übermaß an Neuigkeiten auf allen Sektoren der Wissenschaft So kam es auch im letzten Jahrhundert zu der Gründung von Universitäten m China, an denen deutsche Pioniere nicht unwesentlichen Anteil hatten Diese Praktika sollen, nach der allgemeinen Öffnung Chinas, in großem Rahmen fortgesetzt werden Handel brachte Wandel, Zeiten der AbschotArztezeitschrftfur Naturheilverfahren 35 2 (1994) Kongreßberichte tung sind vergessen, auch wenn die große Mauer erhalten geblieben ist als symboltrachtiges Kulturwerk. Aber auch sie hat Risse und Pforten bekommen. Der symboltrachtige „totale Fall" wie 1989 in Berlin ist jedoch noch nicht erfolgt. Wissenschaftlicher Austausch ist überall gefragt — ja -wird quasi herbeigesehnt. Die jahrtausendealte traditionelle chinesische Medizin, lange von vielen Chinesen selbst als überlebter Ausdruck pralogischen Denkens abgetan, erfreut sich seit einigen Jahren ununterbrochenen Interesses und erlebt eine Renaissance. In voller Blute erstrahlen diese historischen Leistungen und sind allseits anerkannt. Dies gilt auch für Westeuropa. Um so mehr, zumal die TCM im Gegensatz zur westlichen Schulmedizin erstaunliche Erfolge z. B. bei chronischen Krankheiten aufzuweisen hat. Aber auch langwierige Atemwegs-, Stoffwechsel-, Magen- und Darmleiden sind gemeint. Die westliche moderne Apparatemedizin, teilweise „überzüchtet" und bald nicht mehr bezahlbar, ist nicht m jedem Falle anwendbar und kann des öfteren entbehrt werden. Viele Patienten lehnen sie zusatzlich ab. Wahrend inzwischen an die zehntausend niedergelassene Arzte in Deutschland neben den im Westen üblichen Heilverfahren gelegentlich bzw. immer öfter Therapiemethoden aus dem Bereich der fernöstlichen Medizin anwenden, behandeln die chinesischen Kollegen ihre Patienten überwiegend mit Methoden der traditionellen chinesischen Heilkunst. Und sie sparen dabei Geld. Auch bei der volkerreichsten Nation der Welt gibt es Finanzierungsprobleme. Diese sehen nicht so drastisch aus wie in der Bundesrepublik. Stellt doch China in gewisser Hinsicht noch ein „Entwicklungsland" dar. Alles basiert auf einem anderen Niveau. Aber Dank der Hilfe anderer Lander, z. B. Japan, den USA und Europa, sind auf dem Sektor „technische Medizin" große Sprunge gemacht worden. Trotzdem versteht man gerade dort, eine geschickte Synthese von Vergangenheit und Zukunft herzustellen. Dieses Volk hat es ja schon immer dank seines Fleißes, seiner Ausdauer und seines Ideenreichtums geschafft, Dinge zu meistern, welche uns in Europa staunen ließen. Mein gut einwochiger offizieller Besuch in Peking sollte die Bande zwischen der deutschen und chinesischen Naturheilmedizin enger knüpfen und auf einen aktuellen Prüfstein setzen. Dazu waren einige Vorgespräche notwendig. Die chinesische Botschaft in Bonn verfugt über vorzugliche Beziehungen. So wurde mir vom Außenministerium in Peking ein Dienstwagen, ein Dolmetscher, ein personlicher Betreuer etc. zur Verfugung gestellt. Wenn die Chinesen etwas organisieren, dann klappt es perfekt. Jeder Wunsch wurde mir von den Lippen abgelesen. Ich konnte im Gesundheitsministerium, in Krankenhausern, Instituten etc. jeden nur möglichen naturheilkundlichen Ansprechpartner antreffen und wurde bestens über alle nur möglichen Gegebenheiten eingeweiht. Diesbezüglich, so meine Meinung, können wir noch Arztezeitschnft für Naturhellverfahren 35 2 (1994) viel von China lernen. Einige Details stichwortartig: Am Flughafen mit Luxuslimousine abgeholt, ging es mit Sondersignalen quer durch die 12-Millionen-Metropole Peking (chinesisch Beijing) — vorbei an vielen neuen Hochhausern, Fabriken, Hotels, Wohnsiedlungen, Auto- und Untergrundbahnen. Auch die traditionellen Fahrradkolonnen, welche so typisch für China sind, sieht man noch. Wie diszipliniert es dabei vor sich geht, das kann man als Westeuropaer nicht ermessen. Sauberkeit und Disziplin sind oberstes Gebot. Nicht mal ein Papierschnipsel oder Zigarettenkippen laßt man fallen. Ohne in diesem Bericht auf Details über Anwendungen von naturheilkundlicher, traditioneller chinesischer Medizin einzugehen, kann ich sagen, daß bei allen meinen Besuchen in Kliniken Pekings ein großes Patienteninteresse an diesbezüglichen Behandlungsmethoden bestand. Dies gilt vor allem für die Akupunktur, Phyto- und Hydrotherapie, Massagen, Lymphdrainagen und Moxibustion. Aber auch vielfaltige andere traditionelle chinesische Heilmethoden sind in China anzutreffen. Man beobachtet erstaunt, wie fingerfertig und intensiv sich die Therapeuten den Patienten widmen. Ich konnte es am eigenen Leibe erfahren. Durch die Air-condition im Flugzeug bzw. Hotel hatte ich mir eine leichte Erkaltung mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit geholt. Es war nicht zu übersehen. Sofort nahmen mich die chinesischen Kollegen „in die Mangel". Mit einer Art phytotherapeutischer Moxibustion wurden Vakuumglaschen, gefüllt mit einer Mischung aus Kamille und Eukalyptus, auf bestimmte Akupunkturpunkte des Korpers (Hals, Oberkörper, Beinregion) aufgesetzt. Diese blieben 20 Minuten haften. Am nächsten Tag verspurte ich bereits eine deutliche Besserung, nach weiteren 48 Stunden waren Husten, Schnupfen und Heiserkeit verschwunden. Die Freude war allseits groß. Bei anderen Patienten gab man mir großzugig Gelegenheit, alles zu fotografieren bzw. zu filmen. Es ist jetzt sicher die Zeit gekommen, in dieses Land zu reisen bzw. chinesische naturheilkundliche Kollegen zu uns (Kongresse, Kliniken, Praxen etc.) einzuladen. Dieser gegenseitige Kontakt bzw. Gedankenaustausch kann nur dem Fortschritt in der Medizin dienen. Die jahrhundertealte Tradition dieser Heilmethoden hat sich zum Wohle der Patienten überall bewahrt. Ich komme nach meiner gut einwochigen Chinareise mit dem guten und sicheren Gefühl zurück, daß wir im Fernen Osten Menschen und Kollegen haben, welche an unserer Freundschaft sehr interessiert sind. Dies ist m der gegenwartigen Zeit um so wichtiger, wenn man bedenkt, was so „manches Ausland" über Deutschland in den letzten Wochen und Monaten gedacht, geschrieben und verbreitet hat. Dr. med. H. P. Legal Pressesprecher des ZAN 145 Preisausschreibungen Wörwag Pharma GmbH verleiht 1994 Preis für Arbeiten auf dem Gebiet der Vitamine und Mineralstoffe Der Wörwag-Preis wird 1994 zum dritten Male verliehen. Er soll dazu dienen, unabhängig von der pharmazeutischen Industrie neue Kenntnisse aus Wissenschaft und Klinik auf dem Gebiet der Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu fördern. Die dritte Verleihung erfolgt für Arbeiten aus dem Themenkreis „Funktionelle Konsequenzen einer Unterversorgung von Elektrolyten und/oder Vitaminen in Zielorganen". Dieser wissenschaftliche Preis ist mit DM 10000,— dotiert. Es können sich Einzelpersonen wie auch Arbeitsgruppen bewerben. Darüber hinaus wird die wissenschaftliche Fachwelt gebeten, der Jury preiswürdige bzw. geeignete Autoren zu benennen. Die eingereichten Manuskripte sollten einen Themenbereich abschließend behandeln und relevante therapeutische Konsequenzen aufzeigen. Zum Zeitpunkt der Bekanntmachung des Preises muß die Arbeit in Angriff genommen sein. Die Benennung bzw. Bewerbung um den Preis sollte bis 30. Juni 1994 erfolgen. Die Bewerbungen (in deutscher oder englischer Sprache) sind in zweifacher Ausfertigung einzusenden an den Vor- 2. Continentale Förderpreis für Naturheilkunde Die Continentale Krankenversicherung, die 1993 zum ersten Mal den „Continentale Förderpreis für Naturheilkunde" verliehen hat, wird auch in diesem Jahr förderungswürdige Arbeiten auszeichnen. Mit dem Förderpreis sollen Arbeiten ausgezeichnet werden, die neue Erkenntnisse und Impulse aus den folgenden Bereichen der Naturheilkunde liefern: — Anwendung naturheilkundlicher Methoden (auch als Vorbeugung) — Ausbildung in naturheilkundlichen Methoden — Motivierung der Bevölkerung zur Anwendung dieser Methoden (auch um die Phase des aktiven Lebens zu verlängern) — Zusammenwirken von Sport und Naturheilkunde Mit dem neuen BIORESONANZM O D U L A T O R 2-Kanal-Anlage von Pulsatron wandeln Sie in wenigen Minuten pathologische Informationen des Patienten-Bioenergiefeldes in individuelle Heilinformationen um. Durch geräteinteme Logikschaltung können Sie die Pulsatron-Bioresonanztherapie in wenigen Minuten beherrschen — ohne teure Seminare und aufwendige Lehrgänge. Preis ab Werk DM 10.867,50 / Leasing DM 287,99 mtl. inkl. 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Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) Hartmannbund Hartmannbund verleiht Hartmann-Thieding-Plaketten und Gerhardt JungmannMedaille Baden-Baden. Der Gesamtvorstand des Hartmannbundes hat in Würdigung ihrer Verdienste um die Deutsche Ärzteschaft und um den Hartmannbund beschlossen, Herrn Dr. KarlHeinz Kamp aus Wendungen, Herrn Dr. Hartmut Lenk-Ostendorf aus München und Herrn Dr. Gregor Wilhelm Meier aus Bochum mit der höchsten Auszeichnung, die der Hartmannbund zu vergeben hat, der HartmannThiedung-Plakette zu ehren. In Anerkennung seiner Verdienste und als Dank für seine politische Tätigkeit für die Deutsche Ärzteschaft hat der geschäftsführende Vorstand des Hartmannbundes Herrn Dr. Hans Wesle aus Alpirsbach die Gerhardt-Jungmann-Medaille verliehen. Die Ehrungen erfolgten im Rahmen der Jahreshauptversammlung am Samstag, dem 9. Oktober 1993, in Baden-Baden. Die Lebensläufe der Ausgezeichneten können beim Hartmannbund angefordert werden. Hartmann-Dienstleistungen für Ärztinnen und Ärzte in den neuen Bundesländern seit der Vereinigung Deutschlands 1. Aktion „Neue Struktur der ambulanten Versorgung" — Versendung detaillierter Informationsplakate an alle Krankenhäuser, Polikliniken und Ambulatorien. — Seminare, Gruppengespräche und Einzelinformationen zu den Grundlagen und Grundsätzen der ambulanten Versorgung in ärztlicher Praxis. Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) — Beratung von Mitarbeitern in Polikliniken und Ambulatorien in Einzelfällen zur Umstrukturierung der ambulanten Versorgung. — Zahlreiche Artikel und Briefe zur Interpretation des Einigungsvertrages und seiner Vorgaben zur Struktur der Gesundheitsversorgung. 2. Aktion „Kreditfinanzierung der ärztliche Praxis" — Versendung detaillierter Informationsplakate an alle Krankenhäuser, Polikliniken und Ambulanzen. — Durchführung zahlreicher Seminare, Gesprächsrunden und Einzelberatungen. — Sondervereinbarungen mit der Dresdner Bank und der Deutschen Apotheker- und Ärztebank zu Sicherheiten bei ERP-Krediten. — Gutachten zur Begründung von Kreditanträgen. — Unterstützung zahlreicher Kreditanträge bei der Deutschen Ausgleichsbank. — Korrektur von unbegründeten Zwischenfinanzierungen mit Rückzahlung von Zwischenfinanzierungszinsen. 3. Aktion „Rechts- und Vertragsfragen bei der Niederlassung" — Durchführung zahlreicher Seminare, Gruppengespräche und Einzelberatungen zu Mietverträgen, Anstellungsverträgen , Versicherungsverträgen, Vereins- und körperschaftsrechtlichen Fragen. — Informationsveranstaltungen und Einzelberatungen in KV- und Abrechnungsangelegenheiten. — Einzelberatung und Lösung von Rechtsproblemen bei der Anmietung von Praxisräumen. — Informationsveranstaltungen und Einzelberatung bei Entlassungen zur Korrektur von unzulässigen Einzel- und Gruppenentlassungen. — Korrektur und Aufhebung sittenwidriger Versicherungsverträge. — Korrektur und Aufhebung unqualifizierter bzw. preislich unannehmbarer Praxisberatungsverträge. 4. Aktion „Fortbildung in Medizin und Praxisorganisation" — Finanzierung von Seminaren und Kongreßteilnahmen, besonders in der Sonographie und Endoskopie. — Vermittlung und Finanzierung von mehrwöchigen Hospitationen in zahlreichen Einzelfällen. — Vermittlung und Finanzierung von Informationsaufenthalten in den Praxen westdeutscher Ärztinnen und Ärzte in mehreren hundert Fällen. 5. Aktion „Zugang zu Telefonanschlüssen" — Verhandlung und Realisierung eines Sonderprogramms der Telekom für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte durch den Hartmannbund. — Beratung bei Schwierigkeiten für beantragte Telefonanschlüsse. — Durchsetzung von Telefonanschlüssen in hunderten von Einzelfällen gegenüber der Telekom. — Einziger Interessenvertreter der Ärzteschaft gegenüber der Telekom auch heute noch. 6. Aktion „Gerechte Vergütung und Besoldung" — Forderung zum Einigungsvertrag: Gleicher Lohn für gleiche Leistung. — Widerspruch in Öffentlichkeit und Politik gegen die abgesenkte BATVergütung für Krankenhausärzte. — Widerspruch in Öffentlichkeit und Politik gegen den 60%-Punktwert. — Maßgebliche Mitwirkung an der Durchsetzung eines höheren Punktwertes. — Widerspruch in Öffentlichkeit und Politik gegen die 40%ige Absenkung des GOÄ-Vergütung. — Maßgebliche Mitwirkung an der Durchsetzung der GOÄ-Absen147 J.artmannbund kung um nur noch 25% seit 1. Juli 1993. — Unveränderte Forderung nach gleicher Vergütung in allen deutschen Krankenhäusern und Praxen. 7. Aktion aus aktuellem Anlaß im Frühjahr 1993 — Forderung an den Bundesgesundheitsminister, die Frist für die Entscheidung zwischen haus- und fachärztlicher Tätigkeit bei Internisten und Kinderärzten bis zum Jahr 2000 zu verlängern. — Forderung an den Bundesgesundheitsminister, die Vergütung nach der GOÄ in den neuen Bundesländern an das Niveau in den alten Bundesländern anzugleichen. — Forderung an den Bundesarbeitsminister, das Rentenüberleitungsgesetz zu novellieren und der Lebensarbeitszeit wie der Lebensleistung von Ärztinnen und Ärzten in den neuen Bundesländern anzuspassen. — Forderung an den Bundeswirtschaftsminister, die durch eine EGRichtlinie mögliche Niederlassung von Ärztinnen und Ärzten aus Mittel- und Osteuropa zu unterbinden, um nicht einen entsprechenden Zustrom von Ärzten aus diesen Ländern in die neuen Bundesländer auszulösen. — Forderung an den Bundeswirtschaftsminister, Ärztiinnen und Ärzten in den neuen Bundesländern für Neu- und Ergänzungsinvestitionen wieder die ERP-Kredite zu gewähren. — Aufbau einer Hartmiannbund-kontrollierten betriebswirtschaftlichen Praxisberatung, vor allem auch unter Berücksichtigung der Bedingungen in den neuen Bundesländern. — Ortsnahe Förderung und Unterstützung von Hartmanmbund-Einrichtungen und Hartmamnbund-Veranstaltungen durch die Hauptgeschäftsführung. — Unterstreichung des Hartmannbund-Angebotes, jederzeit telefonisch (02 28) 8104-0, über Fax 148 (02 28) 8104-155 oder schriftlich (Godesberger Allee 54, 53175 Bonn) für Beratungen in allen Fragen der ärztlichen Tätigkeit und Berufsausübung zur Verfügung zu stehen. Mißtrauen gegen die Arbeit der Ärzte Jedem Arzt wird in Zukunft ein Aufpasser von den Arbeitgebern über den medizinischen Dienst zugeteilt. Das ist für den Vorsitzenden des Hartmannbundes, Dr. Hans-Jürgen Thomas, die Konsequenz aus dem Kabinettsbeschluß zur Pflegeversicherung. So dringend nötig eine Pflegeversicherung aus humanitärer und ärztlicher Sicht ist, so sehr ist eine weitere Kontrolle der Ärzte beim Krankschreiben zu kritisieren, erklärte Dr. Thomas. „Wir Ärzte verstehen uns als Helfer und Anwälte unserer Patienten. Dieses Grundverständnis des Arztberufes darf nicht durch unsinnige Kontrollfunktionen ausgehöhlt werden." Da die Untersuchung eines Patienten durch den medizinischen Dienst immer mindestens erst ein oder zwei Tage nach dem Arztbesuch vorgenommen werden kann, treffen die Kontrolleure auf eine völlig neue Situation. Eine solche Überprüfung kann gar keine Ergebnisse außer Angst und Mißtrauen bringen. Es sei für ihn unerträglich, wie hier den Ärzten wieder einmal unterstellt würde, daß sie gegen ihr Gewissen handeln und grundlos Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ausstellen würden. Im übrigen hält Dr. Thomas nach wie vor die Karenztage nicht für den richtigen Weg, die Pflegeversicherung zu finanzieren. „Wer als Arbeitnehmer krank wird, hat Sorgen genug." Diese Krankheit zu benutzen, um den Anteil der Arbeitgeber an der Pflegeversicherung zu finanzieren, sei einfach ungerecht. Das eine habe mit dem anderen nichts zu tun. Monographie-Entwürfe Kommission E (Phytotherapeutische Therapierichtung) Das Bundesgesundheitsamt (BGA) hat nach § 25 Abs. 7 Arzneimittelgesetz 1976 (AMG) wissenschaftliches Erkenntnismaterial für die Arzneimittel, die nicht der automatischen Verschreibungspflicht nach § 49 AMG unterliegen, durch Kommissionen aufbereiten zu lassen. Diese Aufbereitung bezieht sich auch auf die nach § 22 (3) AMG erforderlichen Angaben zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit. Die nachstehend aufgeführten Monographie-Entwürfe wurden von der Kommission E für den humanmedizinischen Bereich erarbeitet: \ Ginkgo folium (Ginkgo-bilobaBlätter) Trockenextrakt (50:1) aus Ginkgo-biloba-Blättern extrahiert mit Aceton-Wasser Bevor das Bundesgesundheitsamt bei zukünftigen Zulassungsanträgen auf der Grundlage dieser Ergebnisse entscheiden wird, legt es die Monographie-Entwürfe der Fachöffentlichkeit vor und stellt diese zur Diskussion. Die jeweiligen Monographie-Entwürfe können beim Bundesgesundheitsamt (GS 13.05) angefordert werden. Es wird gebeten, Stellungnahmen bis zum 1. März 1994 an das Institut für Arzneimittel des Bundesgesundheitsamtes, Seestraße 10-11, D-13353 Berlin, einzusenden. Arztezeitschnftfur Naturheilverfahren 35, 2 (1994) Industrie-Informationen Das unter dieser Rubrik zur Veröffentlichung kommende Material wird von den Firmen zur Verfugung gestellt. Deshalb erscheinen diese Meldungen außerhalb der Verantwortung der Schriftleitung. Cefak Arzneimittel informiert Neuemfuhrung: Cefapulmon® mono — ein pflanzliches Monopraparat aus Hederac helicis folium (Efeublatter) zur schonenden Therapie chronisch entzündlicher Bronchialerkrankungen. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Triterpensaponine (Hederacoside, Hederine), welche expektorierend und bronchospasmolytisch wirken. Durch ausgezeichnete Vertraglichkeit empfiehlt sich Cefapulmon® mono besonders zur Langzeittherapie. Cefapulmon® mono Tropfen 50 ml (17,58 DM), 500 ml (137,06 DM) erhältlich ab 1. 1. 1994. Neue Packungsgroßen : Cefabene® (Spezieller Trockenextrakt aus Solanum Dulcamaira [Bittersüßer Nachtschatten]), bessert signifikant die Symptome Juckreiz, Rötung und Schuppung beim atopischen Ekzem / Neurodermitis, hilft Kortikoide einsparen und ist ausgezeichnet vertraglich und frei von Nebenwirkungen. Cefabene* Tabletten 200 Stuck (69,70 DM) seit 15. 12. 1993 Cefabene1» Salbe 100 g (39,50 DM) seit 15. 12. 1993. Cefakliman® - die hormonfreie Alternative im Klimakterium — ermöglicht eine schonende und vor allem nebenwirkungsfreie Therapie der Hauptsymptome Hitzewallungen und Schweißausbruche in den Wechseljahren. Cefakliman® Tabletten 500 Stuck (49,80 DM) seit 1. 12. 1993 150 Cefarheumin® — ein Homoopathikum aus den Hauptinhaltsstoffen der Herbstzeitlose (Colchicin), der Berberitze (Berberinum chloratum) sowie der Brennessel (Urtica) verbessert nachweislich die Gelenkbeweglichkeit und Schmerzsymptomatik. Cefarheumin® Tabletten 500 Stuck (51,90 DM) seit 1. 12. 1993 Cefarheumin® Salbe enthalt ätherische Ole (Rosmarin-, Latschenkieferol und Kampfer), welche aufgrund der gelartigen Salbengrundlage schnell freigesetzt werden und im Bereich erkrankter Korperstellen zunächst kühlend, schmerzstillend und in der Folge hyperamisierend wirken. Cefarheumin® Salbe 50 g (9,10 DM) ab 1. 1. 1994 Floriabene® Salbe — zur Anwendung bei Hauterkrankungen — reguliert den Hautstoffwechsel, verbessert das Wasserbindungsvermogen und beschleunigt die Epithehsierung. Die Salbe enthalt keine Konservierungsstoffe, insbesondere keine Parabene. Floriabene® Salbe 50 g (14,73 DM) ab 1. 1. 1994 Hersteller: Cefak Arzneimittel, Postfach 13 60, D-87403 Kempten. Streß, kardiale Arrhythmien und Tetanie sprechen hervorragend auf Magnesium an In vitro hat man festgestellt, daß Streßhormone zur Kontraktion des Ileums der Ratte fuhren und Magnesium kon- zentrationsabhangig spasmolytisch wirkt. Auch mit Koronarien funktioniert dieser Versuch. „Streß ist die unspezifische Antwort des Korpers auf tagliche Beanspruchungen", formulierte Prof. Dr. med. H. G. Classen, Stuttgart, auf einer Fortbildungstagung im Stadtischen Krankenhaus Munchen-Bogenhausen. Über die Aktivierung bestimmter Hirnstrukturen werden m der Peripherie vermehrt Noradrenalin, Adrenalin, Dopamin, Steroide, Thyroxine und Beta-Endorphine freigesetzt. Heute weiß man, daß diese Streßreaktion Mg-abhangig ist und auch durch die orale Zufuhr von Magnesium abgemildert werden kann: Durch 45minutige Immobilisation gestreßte Ratten schütteten große Mengen der genannten Substanzen aus; hatten sie vorher mit der Diät Mg (500 mg/kg Korpergewicht) zugeführt bekommen, waren diese Reaktionen eindeutig abgeschwächt. Der Effekt ließ sich verstarken, wenn die MgMenge verdoppelt wurde oder die Dauer der Substitution verlängert wurde. Auch histologisch ließ sich dies nachweisen: Von den gestreßten Tieren mit Mg-Mangeldiat hatten 72% Herznekrosen, bei den Tieren, deren Diät mit verschiedenen Mg-Verbindungen versetzt wurde (Mg-Sulfat, Mg-Chlorid und Mg-Aspartat) konnte die Mg-Zufuhr die Herznekrosenhaufigkeit nur auf durchschnittlich 24% senken, Mg-L-Aspartathydrochlorid (Magnesiocard®) dagegen war in der Lage, die Herznekrosen auf 6,1% zu reduzieren. Diese Resultate führten dazu, Mg bei streßanfalligen Nutztieren prophylaktisch einzusetzen, bei Schweinen und Ferkeln, die zum Schlachthof transportiert wurden, wobei ohne medikamentösen Schutz mit einer Mortalität von etwa 2% gerechnet werden muß. Von 1700 Schweinen starben von den vorher mehrere Tage lang mit Mg-LAspartathydrochlorid (44 mg/kg) behandelten Tieren auf dem Transport 0,93%, von den Tieren ohne MgSchutz 1,98%. Bei einem gleichartigen Arztezeitsohnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) Industrie-Informationen Versuch mit Ferkeln ließ sich die Mortalität von 2,4% auf 0,34% senken. Anzumerken ist, daß die Tiere vorher nicht unter Mg-Mangel gelitten hatten, also nur eine kurzfristige Behandlung mit Magnesiocard® notwendig ist, um die Tiere gegen den Streß abzuschirmen. Auch in der Humanmedizin sind diesbezügliche Studien durchgeführt worden, mit ebenfalls guten Ergebnissen: Ein durch Infusionen von Noradrenalin bei freiwilligen Probanden induzierter Anstieg von mittlerem Blutdruck und peripherem Widerstand ließ sich durch die Applikation von Mg kupieren, ebenso die Steigerung des systolischen Blutdrucks von Studenten unter psychischem Lernstreß. Streß und Herzinfarkt — der Zusammenhang ist bekannt; deshalb halt man heute auch bei Herzinfarktpatienten die Gabe von Mg für indiziert. Mg ist ein physiologischer Ca-Antagonist. Es schützt nicht nur die Herzmuskelzelle vor einer Überladung mit Ca (Nekrosen!), sondern auch elektrophysiologische Entgleisungen am Herzen werden durch Mg abgefangen. Mg erobert sich zunehmend einen Platz in der Therapie kardialer Arrhythmien. OA Dr. med. D. H. Antoni, München, berichtete von bemerkenswerten Erfolgen mit Mg-L-Aspartathydrochlorid bei Patienten mit supraventrikularen Tachykardien, multifokalen atnalen Tachykardien, Torsades de pointes, Digitalisintoxikationen und chronischen ventrikularen Extrasystolien. Eine weitere Indikation für Mg sind Tetanien. Prof. Dr. med. R. Fehhnger, Tutzing, berichtete darüber. Bei diesen Patienten ist in schweren Fallen häufig eine hohe intrazellulare Konzentration von Ca nachzuweisen und viele dieser Kranken leiden an erheblichem Magnesiummangel, der oft übersehen wird. Hersteller: Verla-Pharm GmbH & Co. KG, Tutzing. Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) Die Compliance im Blick: Prospan®jetzt auch als Tablette! Engelhard Arzneimittel, Frankfurt, stellt Prospan® (Wirkstoff: standardisierter Efeublattertrockenextrakt) jetzt in neuer Galenik vor. Ziel der neuen Arzneiform ist, die Compliance bei Atemwegspatienten zu verbessern und so auch langfristig bessere Heilungserfolge zu erreichen. Aufgrund seiner expektorierenden und bronchospasmolytischen Wirkung eignet sich Prospan® zur symptomatischen Behandlung akuter und chronisch-entzündlicher Bronchialerkrankungen. Nach Meinung von Engelhard tragen Arzneimittel, die nicht nur durch ihr Wirkprofil überzeugen, sondern auch durch die einnahmefreundliche Darreichungsform durch Verbesserung der Compliance langfristig zur Kostenersparnis im Gesundheitswesen bei. Denn die gute Mitarbeit des Patienten ist eine wesentliche Voraussetzung für den Therapieerfolg. Im Rahmen der Kostendiskussion ist dies besonders auf dem Sektor Atemwegserkrankungen ein wichtiger Aspekt. Denn Erkrankungen der Atemwege, wie Bronchitiden und Asthma bronchiale, verursachen inzwischen mit rund 30 Prozent die häufigsten Krankschreibungen. Mehr als 40000 Todesfalle und über 10000 Fruhberentungen pro Jahr gehen auf das Konto dieser Leiden. Die empfohlene Dosierung für die Prospan^-Tablette ist: 3mal 2 Tabletten taglich. Handelsformen und Preise: OP mit 40 und 100 Filmtabletten DM 9,80; DM 19,55. Homöopathische Therapie klimakterischer Beschwerden Einer Hormonsubstitution im Klimakterium stehen häufig verschiedene Grunde, wie Kontraindikationen einer Ostrogentherapie oder auch der Wunsch der Patientin im Wege. Im Rahmen einer Feldstudie wurde die Wirkung und Vertraglichkeit von Cefakliman®N Tropfen bei khmaktenschen Beschwerden bei 107 Patientinnen über einen Zeitraum von 8 Wochen geprüft. Es zeigte sich, daß vor allem die Hauptsymptome des Klimakteriums, Hitzewallungen und Schweißausbruche, bei 53% bzw. 64% der Frauen völlig zum Abklingen kamen (Besserungsraten 25 bis 40% wurden auch bei den anderen untersuchten Symptomen festgestellt). Insgesamt wurde der Behandlungserfolg in 80% der Falle mit „sehr gut" und „gut" beurteilt. Wahrend der Behandlungsphase traten in keinem Fall Nebenwirkungen auf, und alle Patientinnen beurteilten die Vertraglichkeit als „sehr gut" bzw. „gut". Die Ergebnisse zeigen, daß die Therapie klimakterischer Beschwerden mit Cefakliman®N eine hormonelle oder psychotrope Behandlung in vielen Fallen ersetzen kann. Cefakliman® — die hormonfreie Alternative im Klimakterium — steht in allen gangigen Darreichungsformen (Tropfen / Tabletten / Kapseln / Ampullen) kostengünstig zur Verfugung: Cefakliman®N Tropfen - 50 ml 15,55 DM, 100 ml 22,68 DM, 200 ml 39,07 DM, Cefakliman® Tabletten — 100 Stuck 12,80 DM, 200 Stuck 23,67 DM, Cefakliman8 mono Kapseln — 50 Stuck 10,99 DM, 100 Stuck 19,90 DM, Cefakliman® Ampullen (1 ml) — 10 Stuck 17,45 DM, 50 Stuck 61,19 DM, 100 Stuck 106,55 DM, 300 Stuck 249,22 DM, 500 Stuck 346,89 DM. Hersteller: Cefak-Arzneimittel, Postfach 13 60, D-87403 Kempten. Die „Champagner" unter den Heilwässern sind Säuerlinge Die Staatlich Bad Bruckenauer Heilwasser gelten als Naturheilmittel im Gesundheitsangebot der Naturheilverfahren. Nur wenige Heilwasser werden im Rahmen eines Heilbades zur Badekur verwendet und gleichzeitig versandt 151 Industrie-Informationen und bei einer hauslichen Trinkkur angewandt. Von den rund 80 Versandheilwassern erfüllt nur etwa ein Viertel diese Doppelfunktion. Zu dieser besonderen Gruppe zahlen die beiden Heilwasser des Staatlichen Mineralbrunnens Bad Bruckenau „Wernarzer Wasser" und „Staatlich Bad Bruckenauer Heilwasser". Die Quellen „Staatlich Bad Bruckenauer" und „Wernarzer Heilquelle" begründeten den über 250jahrigen Ruf Bad Bruckenaus als Nierenheilbad. Beide Heilquellen des bayerischen Staatsbades Bad Bruckenau stehen noch heute im Mittelpunkt der Badertherapie und zahlen zu den ältesten Naturheilverfahren. Nicht jedes Wasserchen ist ein Heilwasser. Die Arzneimitteleigenschaft der Wasser ist durch die staatliche Anerkennung als Heilquelle und die arzneimittelrechtliche Zulassung als Fertigarzneimittel von der obersten Gesundheitsbehorde bestätigt. Staatliche Kontrollen garantieren die Eigenschaften der Quellen. Nach der Heilwasser-Klassifikation des Bundesgesundheitsamtes sind die Quellen „naturliche Sauerlinge". Sie beinhalten einen besonders gunstigen Gehalt an feinperliger Kohlensaure und ein ausgewogenes Verhältnis von Mineralien und Spurenelementen. Diese einzigartige Zusammensetzung verleiht ihnen die therapeutische Wirkung. Der medizinisch-therapeutische Nutzen der Heilwasser verbindet sich mit einem prickelnden Geschmack, so daß sie auch der „Champagner" unter den Heilwassern genannt werden. Das Staatlich Bad Bruckenauer Heilwasser ist streng natriumarm und damit zur Unterstützung einer natriumarmen Ernährung geeignet. Die Quelle regt die Magen- und Darmfunktion an und verbessert den Stoffwechsel. Das Staatlich Bad Bruickenauer Heilwasser wird therapeutisch angewendet zur Vorbeugung und Therapie von 152 urologischen Erkrankungen wie Harnwegsentzundungen und Harnsteinen. Das Wernarzer Wasser hilft bei Erkrankungen der Niere, Blase und Harnwege. Es erleichtert die Diurese und hilft bei Harnsteinerkrankungen. Darüber hinaus verbessert es den Stoffwechsel, erhöht die Magensaftsekretion und stimuliert die Verdauungsfunktionen. Es unterstutzt ebenfalls die natrium- und kochsalzarme Ernährung. Beide Quellen sind durch die staatliche Anerkennung als Heilquellen in ihrer Arzneimitteleigenschaft anerkannt. Immer mehr Menschen entwickeln ein Bewußtsein und eine Verantwortung für die eigene Gesundheit. Einerseits beugen sie Krankheiten, z. B. durch bessere Ernährung, vor, andererseits greifen sie im Krankheitsfall immer häufiger zu natürlichen Mitteln. Naturheilverfahren liegen im Trend, Heilwasser und insbesondere die Bad Bruckenauer Heilwasser beugen vor und heilen. Der Staatliche Mineralbrunnen Bad Bruckenau halt Informationsbroschuren zu Heilwassern bereit. (Tel. 0 9741 / 8 0 30). Staatlich Bad Bruckenauer Heilwasser (streng natriumarm) Anwendungsgebiete: urologische Erkrankungen Harnwegserkrankungen Vorbeugung, Behandlung und Nachbehandlung von Harnsteinen Anregung der Magen- und Darmfunktion Bei streng natriumarmer Ernährung und Natriumempfindlichkeit. Verbesserung der allgemeinen Stoffwechsellage Erkrankungen der Luftwege Wernarzer Wasser (streng natriumarm) Anwendungsgebiete: Erkrankungen der Niere, Blase und der Harnwege zur Verbesserung der Diurese bei urologischen Erkrankungen Harnsteinerkrankungen Stoffwechselstorungen Beschwerden bei unzureichender Magensaftsekretion Anregung der Verdauungsfunktion bei streng natriumarmer und kochsalzarmer Ernährung Natriumempfindlichkeit Hersteller: Staatsbad Bad Bruckenau, Staatlicher Mineralbrunnen GmbH, Bad Bruckenau. Rund um die Folsäure: Für jede Frau in jedem Alter Mehr denn je nehmen Frauen Einfluß auf die Welt, in der wir leben. Die Frauen bringen Entwicklungen in Gang, die alle wichtigen Bereiche des menschlichen Lebens beeinflussen: Ausbildung und berufliche Laufbahn, Ehe und Freizeit, Geschäftsabschlüsse, Investitionen, Wahlkampagnen und Werbestrategien. Gleichzeitig sind Frauen aber auch gesundheitsbewußter als vor Jahren. Deshalb brauchen sie auch Ihre arztliche Hilfe, um in den Genuß der ganzen Bandbreite der verfugbaren Behandlungsmethoden zu kommen. Dazu zahlt auch die Therapie des häufigsten Vitaminmangels — des Folsauremangels. Es sind sowohl jüngere Frauen (durch ihre langjährige Kontrazeptiva-Einnahme, Schwangerschaften) als auch altere Frauen (erhöhtes Risiko zervikaler Dysplasien) duich eine Folsauredefizienz gefährdet. Die biosyn Arzneimittel GmbH hat zu diesem Thema aktuell das Faltblatt „Rund um die Folsäure" herausgebracht, das jedem Interessenten kostenlos zur Verfugung steht. biosyn Arzneimittel GmbH, Schorndorfer Straße 32, 70734 Fellbach, Tel. (0711) 5 75 32-00, Fax (0711)5753299. Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994) Adressenänderung Kunden-Nr.: Lieber Bezieher, Namfi, Vorname: leider erhalten wir die ARZTEZEITSCHRIFT FÜR NATURHEILVERFAHREN oft zurück mit dem Hinweis „unbekannt verzogen". Alte Anschrift: Im eigenen Interesse bitten wir alle Bezieher, uns Adressenänderungen rechtzeitig mitzuteilen. Sie sparen sich und uns Unannehmlichkeiten. Pl 7/Ort: Bei Umzug füllen Sie bitte das nebenstehende Formular aus und senden dies an Neue Anschrift: Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH Postfach 1151/1152, D-29501 Uelzen Telefonischer Änderungsdienst: (0581) 80 8151 (ohne Kunden-Nr ist keine Bearbeitung möglich) Straße- Straße Nr.: Nr Pl 7/Ort Herausgeber: Zentralverband der Arzte für Naturheilverfahren e V , Sitz Stuttgart, Geschäftsstelle Bismarckstraße 3, 72250 Freudenstadt, sowie die dem Zentralverband angeschlossenen Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften Internationale medizinische Geseilschaft für Elektroakupunktur nach Dr Voll e V, Deutsche Gesellschaft für Elektroneuraldiagnostik und -therapie nach Croon e V, Deutsche Arztegesellschaft für Akupunktur e V, Internationale Ärztliche Arbeitsgemeinschaft für HOT (fotobiologische Oxydationstherapie e V) Internationale irnationale Gesells Gesellschaft für Homotoxikologie und antihomotoxische Therapie e V, Internationale medizinische Geseilschaft für Neuraltherapie nach Huneke e V, Deutsche Gesellschaft für Thermographie e V Arbeitsgemeinschaft für Mikrobiologische Therapie, Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsvorsorge, Arbeitsgemeinschaft für Phytotherapie Arbeitskreis für Homöopathie, Arztegesellschaft für Naturhellverfahren (Physiotherapie) e V Berlin Schriftleitung: Dr med K Ch Schimmel, Stefan-Lochner-Straße 37, 88709 Meersburg/Bodensee (Hauptschnftleiter) Dr med H Anemueller, 83233 Bernau am Chiemsee (Ernährung) Dr med L Fodor Schulgasse 7a 94078 Freyung (apparative Medizin) Dr med H Huneke Erwin-v-Witzleben-Straße 17, 40474 Dusseldorf-Nord (Regulationstherapie) Dr med H -P Legal, Orleansplatz 5, 81667 München (Pressereferent) Prof Dr med P A Maurer, Harthauser Straße 10e, 81545 München (Psychotherapie) Dr med F Oelze Kakenhaner Grund 21, 22397 Hamburg (Physikalische Medizin und Rehabilitation) Prof Dr H Schlicher, Gierkezeile 36/IV, 10585 Berlin (Phytotherapie) Dr med W Schmitz-Harbauer, Bismarckstraße, 47799 Krefeld (Europafragen) Dr med R Wilhelm, Schmarjestraße 18 14169 Berlin (Physiotherapie) Mitteilung der Schnftleitung: Zuschriften mit Onginahen (wissenschaftlichen Beitragen) Referate, redaktionelle Nachrichten und Verbandsangelegenheiten werden an das Redaktionssekretanat der Arztezeitschnft für Naturhellverfahren, Schloßplatz 8, 7758 Meersburg am Bodensee, erbeten Originalen und Beitrage, die zur Veröffentlichung kommen, werden honoriert die Schnftleitung behalt sich jedoch den Zeitpunkt der Veröffentlichung vor Grundsätzlich werden nur Erstveröffentlichungen angenommen Alle Manuskripte sind direkt an die Schnftleitung zu richten Grundsätzlich werden nur solche Arbeiten angenommen die vorher weder im Inland, noch im Ausland veröffentlicht worden sind Die Manuskripte dürfen auch nicht gleichzeitig anderen Blattern zum Abdruck angeboten werden — Mit der Annahme des Manuskriptes erwirbt der Verlag für die Dauer der gesetzlichen Schutzfrist die ausschließliche Befugnis zur Wahrnehmung der Verwertungsrechte im Sinne des § 15 f des Urheberrechtsgesetzes —Übersetzung Nachdruck —auch von Abbildungen — Vervielfältigungen auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege oder in Magnetton-Verfahren, Vortrag, Funk- und Fernsehsendungen sowie Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen — auch auszugsweise — sind nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlages gestattet — Für den persönlichen Gebrauch dürfen von Beitragen oder Teilen von diesen einzelne Kopien hergestellt werden — Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte Kopie dient im Sinne von § 54, Abs 2 UrhG gewerblichen Zwecken und ist gebührenpflichtig Die Gebuhr betragt DM —,40 je vervielfältigte Seite Sie wird entrichtet entweder durch Anbringung einer entsprechenden Wertmarke oder durch Bezahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49 8000 München, von der weitere Einzelheiten zu erfragen sind Die Beitrage dürfen daher nicht in gleichem oder ähnlichem Wortlaut an anderer Stelle veröffentlicht werden — Jede Arbeit soll eine Zusammenfassung enthalten die beim Abdruck dem Text vorgeschaltet wird Diese wäre von Ihnen selbst zu verfassen Sie sollte aber 10 Druckzeilen nicht überschreiten Die Schnftleitung wird ohne Kosten eine englische und franzosische Übersetzung veranlassen sofern Sie es nicht vorziehen diese selbst zu verfassen — Die Arbeit sollte von den Charaktenstika des mündlichen Vortrages befreit und noch vom Autor so bearbeitet werden, daß sie druckreif vorliegt — In der Regel gilt als maximale Lange für jede Arbeit 8-10 Schreibmaschinenseiten (Izeilig, 70 Anschlage pro Zeile) — Pro Arbeit sollten maximal 2 Abbildungen zur Publikation vorgelegt werden Arbeiten, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, müssen wir Ihnen leider als unvollständig zurückreichen Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Verantwortung übernommen, Rucksendung erfolgt nur wenn Ruckporto beigefugt ist Arbeiten unter der Rubrik .Erfahrungen aus der Praxis" stellen nicht unbedingt die Meinung der Schnftleitung dar 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Quellenangabe gestattet und bedarf bei Onginalbeitragen der schriftlichen Genehmigung des Verlages Für innerbetriebliche fotomechanische Vervielfältigung gilt das Rahmenabkommen des Borsenvereins des Deutschen Buchhandels mit dem BDI vom 14 6 1958 (10-Pf-Wertmarke pro Seite) Verlag: Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH Postfach 1151/1152 D-29501 Uelzen Tel (0581)808-150 Fax (05 81) 80 8158 Anzeigenverwaltung: Marlis Jess Tel (05 81)8 08-152 Anzeigenpreisliste: Zur Zeit gilt die Liste Nr 31 Erfüllungsort und Gerichtsstand Uelzen Erscheinungsweise: monatlich Bezugsbedingungen: Der Bezugspreis betragt jährlich 118,— DM einsch! UST Studentenpreis 88,50 DM Preise jeweils zuzüglich Versandkosten Einzelhefte werden zum Preis von je 14,— DM abgegeben Abonnementsgebuhren sind nach Rechnungserhalt fällig oder zahlbar netto Kasse Im Falle höherer Gewalt oder bei Störungen des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Kürzung bzw Ruckzahlung des Bezugsgeldes Die Kündigung des Jahresabonnements kann nur schriftlich mit einer Frist von 6 Wochen zum Jahresende beim Verlag erfolgen nach diesem Termin eingehende Abbestellungen werden für das nächste Jahr vorgemerkt Für die Bearbeitung aller Zuschriften bitte die Lesernummer angeben Haftung: Sämtliche Angaben in diesem Heft sind nach bestem wissenschaftlichem Können der einzelnen Autoren gemacht Eine Gewahr übernimmt der Verlag für diese Beitrage nicht Im Einzelfall bleibt es dem Leser überlassen diese Aussagen einer eigenen Prüfung zu unterziehen Die Arzneimittel- und Geratehersteller haften selbst für ihre in den Anzeigen gemachten Angaben Ebenfalls übernimmt der Verlag keine Haftung für Schaden, die durch fehlerhafte oder unterbliebene Ausfuhrungen im Text oder in den Anzeigen entstehen Zahlungen: Postbank Hamburg, Kto-Nr 2 392 16-201 BLZ 200100 20 Sparkasse Uelzen, Kto -Nr 5 405, BLZ 258 50110 Gerichtsstand Uelzen Druck: C Beckers Buchdruckerei GmbH & Co KG Groß Liederner Straße 45 29525 Uelzen N e y T u m o r i n - S o l i s t kein Wundermittel, aber r i c h t i g eingesetzt vermag es Dinge, I frba Wien bsthemitieiac Kheti W2" die andere Substanzen nicht können. it (WAnwendungsgebiete Desier Anwendungsgebiete Segen die endogene Krebsdisposition, zur Steigerung körpereigener Aöwehrvorgange zur Dauertherapffi bei Wlaligtiomen Desierungs- und AnwemfiuiflstHnwejse Tagesmaximaldosjs (TMD3-5 3-5mg/kg mg/kgKörpergewicht) Körpergewicht) sjs (TMD gsricht/fmen ist Nebenwirkungen Bei Beachtung der Dosterungsricht/fmen ist nicht nicht mit mit Uehenreaktionsn Uehenreaktionsn zu zu rec rechnen In Ausnahmetallen kann es bei allergisch disponierten geschlagenen D oder vorsensibilisierten Patienten unter der vorgeschlagenen Dosierung zu Übelkeit Pulsbeschteunigung oder einem BeWemnwngsgeftiM kommen isher nicht beka g h disp Gegenanzeigen und Wechselwirkungen sind bisher1' Sol nichtenthalt bekannt ngsgeftiM kommen mmensetzung. Ein Vial (15 mg) NeyTumonn' 0 75 mg Diencephalorj, 15 mg Placenta wat 1Zusammensetzung. 5 mg Furaculus umbilicat Ein Vial (15 1 5 mg mg)Thymus NeyTumonn' juv, 11' Sol 5 mg enthalt Gland0pineal, 75 m D0,3 mg Testes juv 0,75 mg Gland suprarenal, 0 75 mg Giand thyreoidea 0 1755 mg Medulla oss 0 75 mg Pulmo 1S mg Hepar 1 5 mg Pancreas 0,45 mg Rs 5 mg 01 75 mgFuraculus Lien 0 75umbilicat mg Mucosa intestmal PaskungsgmBe, Dmmhungstorm wä Preis irrau~..i--Her? (AVPr mcl MwSt) MwSt) 1 0P NeyTi DM11417 KÄST"«**"«* J3745 Ostfilderni