1 II.1 Alpha-Zerfall von Atomkernen Geiger et al (1911): Messung der Halbwertszeiten verschiedener Alpha-Zerfälle ⇒ Zusammenhang zwischen Energie der emittierten Alpha-Teilchen und Halbwertszeit T1/2 : √ T1/2 = CeA/ E . (1) E: Energie der emittierten Alpha-Teilchen; A und C: an das Experiment anzupassende Fitparameter. Gemäß Fig. (A) beschreibt die empirische Formel (1) die experimentellen Daten sehr gut. G. Gamow (Russland, 1904 - USA, 1968) entdeckte, dass sich der Alpha-Zerfall von Atomkernen durch den Tunneleffekt verstehen lässt (1928; starkes Indiz für den Erfolg der Quantenmechanik). 2 Tunnelwahrscheinlichkeit: W (E) = exp − bzw. allg. W (E) = n Y j=1 Z b R Wj (E) = exp − x1 = R (Kernradius), x2 = b = 2 h̄ 2a q 2m(V0 − E) ≡ T (E), h̄ 2(Z−2) E | Z x2 x1 (2) 2q 2m(V (x) − E)dx , h̄ {z } (Gamow−F aktor) (klassischer Umkehrpunkt, 2(Z−2) b = E). s Z b b 2√ dr 2m(Vc (r) − E) = −1= 2mE dr h̄ r R s s 2 R 2√ R R − − 2 . = 2mEb arccos h̄ b b b | {z } √R π q 2 W (E) = exp − 2π √ h̄ (3) −2 b Z −2 − 2m √ E (4) (5) f uer b≫R q 8R(Z − 2) π (6) Die Halbwertszeit T1/2 des Kerns ist umgekehrt proportional zur Tunnelwahrscheinlichkeit (6): 1 v0 ∝ W (E) wα , (7) T1/2 2R wobei wα ein Maß für die Wahrscheinlichkeit ist, ein Alphateilchen im Kern zu finden (dass sich dort zwei Protonen und zwei Neutronen geeignet zusammenfinden, ist ja nicht eben selbstverständlich), und v0 /(2R) die Anzahl der Stöße des Alphateilchens an die Coulombbarriere angibt (typische Geschwindigkeit des Alpha-Teilchens sei v0 ). Aus der entscheidenden E −0.5 - Abhängigkeit in (6) folgt die Geiger-Nuttall-Regel: 1 log10 (T1/2 ) ∝ √ . E Anhand der Vorfaktoren in Gl. unterscheiden. (8) (1) lassen sich verschiedene Zerfallsreihen