Formale Logik

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Formale Logik
PD Dr. Markus Junker
Abteilung für Mathematische Logik
Universität Freiburg
Wintersemester 16/17
Sitzung vom 26. Oktober 2016
I
Informationen zur Veranstaltung
http://home.mathematik.uni-freiburg.de/junker/
ws16/logik-philo.html
I
Beginn der Tutorate: 27. Oktober 2016
Mo 12-14 Uhr, R 205 Breisacher Tor
Di 14-16 Uhr, R 1 Bismarckallee 22
Do 12-14 Uhr, R 204 Breisacher Tor
Fr 14-16 Uhr, R 202 Breisacher Tor
I
Übungsblatt 2 kommt spätestens morgen
Studienleistungen:
I
Eintrag in die Teilnehmerliste (bis spätestens 6.11.) und
regelmäßige Teilnahme an der Vorlesung
I
Nacharbeiten der Vorlesung und Lesen der Lektüren
I
Schriftliches Bearbeiten der Übungsaufgaben in ordentlicher
Qualität
I
Schriftliches Bearbeiten der Aufgaben zu den Lektüren (ohne
Ausnahme)
I
Bestehen der Abschlussklausur (erster Termin oder
Nachklausur)
I
Die regelmäßige Teilnahme wird nicht kontrolliert und ist nur
eine „moralische“ Verpflichtung
Formale Argumente (I)
Das (intuitiv korrekte) Argument
Prämisse 1: Alle Griechen sind Menschen.
Prämisse 2: Alle Menschen sind sterblich.
Konklusion: Alle Griechen sind sterblich.
Formale Argumente (I)
Das (intuitiv korrekte) Argument
Prämisse 1: Alle Griechen sind Menschen.
Prämisse 2: Alle Menschen sind sterblich.
Konklusion: Alle Griechen sind sterblich.
hat die gleiche Form
Prämisse 1:
Prämisse 2:
Konklusion:
wie
Alle Italiener sind Menschen.
Alle Menschen sind sterblich.
Alle Italiener sind sterblich.
Formale Argumente (I)
Das (intuitiv korrekte) Argument
Prämisse 1: Alle Griechen sind Menschen.
Prämisse 2: Alle Menschen sind sterblich.
Konklusion: Alle Griechen sind sterblich.
hat die gleiche Form
Prämisse 1:
Prämisse 2:
Konklusion:
wie
Alle Italiener sind Menschen.
Alle Menschen sind sterblich.
Alle Italiener sind sterblich.
aber auch wie
Prämisse 1: Alle Engel sind Menschen.
Prämisse 2: Alle Menschen sind sterblich.
Konklusion: Alle Engel sind sterblich.
das ungültige Prämissen enthält.
Formale Argumente (II)
Zugrunde liegt die Form
Prämisse 1: Alle X sind Y.
Prämisse 2: Alle Y sind Z.
Konklusion: Alle X sind Z.
Formale Argumente (II)
Zugrunde liegt die Form
Prämisse 1: Alle X sind Y.
Prämisse 2: Alle Y sind Z.
Konklusion: Alle X sind Z.
Dabei wird zwischen „inhaltstragenden“ Elementen unterscheiden,
die ersetzt werden können („kategorematische Ausdrücke“), und
funktionalen Elementen, die die Art und Weise der Verbindung
bechreiben („synkategorematische Ausdrücke“).
Diese funktionalen Elemente wiederum können ebenfalls symbolhaft
ausgedrückt werden, z. B.
Formale Argumente (II)
Zugrunde liegt die Form
Prämisse 1: Alle X sind Y.
Prämisse 2: Alle Y sind Z.
Konklusion: Alle X sind Z.
Dabei wird zwischen „inhaltstragenden“ Elementen unterscheiden,
die ersetzt werden können („kategorematische Ausdrücke“), und
funktionalen Elementen, die die Art und Weise der Verbindung
bechreiben („synkategorematische Ausdrücke“).
Diese funktionalen Elemente wiederum können ebenfalls symbolhaft
ausgedrückt werden, z. B.
Prämisse 1: XaY
Prämisse 2: YaZ
Konklusion: XaZ
Argumente
Ein Argument hat üblicherweise die Gestalt
Argumente
Ein Argument hat üblicherweise die Gestalt
Prämisse 1
Prämisse 2
..
.
Konklusion
(mit mehreren Prämissen, nur einer oder sogar keiner Prämisse)
Argumente
Ein Argument hat üblicherweise die Gestalt
Prämisse 1
Prämisse 2
..
.
Konklusion
I
Das Argument ist korrekt (engl. valid), wenn die Konklusion
logisch aus den Prämissen folgt (was noch zu präzisieren ist)
Argumente
Ein Argument hat üblicherweise die Gestalt
Prämisse 1
Prämisse 2
..
.
Konklusion
I
Das Argument ist korrekt (engl. valid), wenn die Konklusion
logisch aus den Prämissen folgt (was noch zu präzisieren ist)
I
Andernfalls ist es ein Fehlschluss oder Trugschluss (engl.
fallacious argument)
Argumente
Ein Argument hat üblicherweise die Gestalt
Prämisse 1
Prämisse 2
..
.
Konklusion
I
Das Argument ist korrekt (engl. valid), wenn die Konklusion
logisch aus den Prämissen folgt (was noch zu präzisieren ist)
I
Andernfalls ist es ein Fehlschluss oder Trugschluss (engl.
fallacious argument)
I
Das Argument/die Argumentation ist sound (dt. macnhmal
gültig oder schlüssig), falls es korrekt ist und die Prämissen
stimmen (wahr sind).
Argumente
Ein Argument hat üblicherweise die Gestalt
Prämisse 1
Prämisse 2
..
.
Konklusion
I
Das Argument ist korrekt (engl. valid), wenn die Konklusion
logisch aus den Prämissen folgt (was noch zu präzisieren ist)
I
Andernfalls ist es ein Fehlschluss oder Trugschluss (engl.
fallacious argument)
I
Das Argument/die Argumentation ist sound (dt. macnhmal
gültig oder schlüssig), falls es korrekt ist und die Prämissen
stimmen (wahr sind).
Webseite: a list of fallacious arguments
Leserbrief in der Badischen Zeitung vom 25. Oktober 20161
Gelassenheit statt Blockwartmentalität
Konrad Adenauer hat einmal gesagt: „Einfach denken ist eine Gabe
Gottes.“ In diesem Sinne: Wenn es eine Lutherkirchstraße und eine
Richard-Wagner-Straße geben darf, dann darf es auch eine
Alban-Stolz-Straße geben. Wenn es aber keine Alban-Stolz-Straße
mehr geben darf, dann darf es erst recht keine Lutherkirchstraße
und keine Richard-Wagner-Straße mehr geben. Zu wünschen wären
statt der sich ausbreitenden Blockwartmentalität mehr Souveränität
und Gelassenheit im Umgang mit der Geschichte.
Kurt Bantle, Freiburg
1
online abgerufen
Leserbrief in der Badischen Zeitung vom 25. Oktober 20161
Gelassenheit statt Blockwartmentalität
Konrad Adenauer hat einmal gesagt: „Einfach denken ist eine Gabe
Gottes.“ In diesem Sinne: Wenn es eine Lutherkirchstraße und eine
Richard-Wagner-Straße geben darf, dann darf es auch eine
Alban-Stolz-Straße geben. Wenn es aber keine Alban-Stolz-Straße
mehr geben darf, dann darf es erst recht keine Lutherkirchstraße
und keine Richard-Wagner-Straße mehr geben. Zu wünschen wären
statt der sich ausbreitenden Blockwartmentalität mehr Souveränität
und Gelassenheit im Umgang mit der Geschichte.
Kurt Bantle, Freiburg
1
online abgerufen
Zwei Argumente:
Zwei Argumente:
Prämisse:
Konklusion:
Es darf eine Lutherkirchstraße und eine RichardWagner-Straße geben.
Es darf (auch) eine Alban-Stolz-Straße geben.
Zwei Argumente:
Prämisse:
Konklusion:
Prämisse:
Konklusion:
Es darf eine Lutherkirchstraße und eine RichardWagner-Straße geben.
Es darf (auch) eine Alban-Stolz-Straße geben.
Es darf keine Alban-Stolz-Straße (mehr) geben.
Es darf (erst recht) keine Lutherkirchstraße und keine Richard-Wagner-Straße (mehr) geben.
Zwei Argumente:
Prämisse:
Konklusion:
Prämisse:
Konklusion:
Es darf eine Lutherkirchstraße und eine RichardWagner-Straße geben.
Es darf (auch) eine Alban-Stolz-Straße geben.
Es darf keine Alban-Stolz-Straße (mehr) geben.
Es darf (erst recht) keine Lutherkirchstraße und keine Richard-Wagner-Straße (mehr) geben.
Fragen der Logik:
I
Sind die Argumente korrekt?
Zwei Argumente:
Prämisse:
Konklusion:
Prämisse:
Konklusion:
Es darf eine Lutherkirchstraße und eine RichardWagner-Straße geben.
Es darf (auch) eine Alban-Stolz-Straße geben.
Es darf keine Alban-Stolz-Straße (mehr) geben.
Es darf (erst recht) keine Lutherkirchstraße und keine Richard-Wagner-Straße (mehr) geben.
Fragen der Logik:
I
Sind die Argumente korrekt?
I
Folgt ggf. die Korrektheit des zweiten aus der Korrektheit des
ersten?
Zwei Argumente:
Prämisse:
Konklusion:
Prämisse:
Konklusion:
Es darf eine Lutherkirchstraße und eine RichardWagner-Straße geben.
Es darf (auch) eine Alban-Stolz-Straße geben.
Es darf keine Alban-Stolz-Straße (mehr) geben.
Es darf (erst recht) keine Lutherkirchstraße und keine Richard-Wagner-Straße (mehr) geben.
Fragen der Logik:
I
Sind die Argumente korrekt?
I
Folgt ggf. die Korrektheit des zweiten aus der Korrektheit des
ersten?
Fragen des „täglichen Lebens“:
I
Stimmt die Konklusion?
Vermutlich nicht korrekt:
Prämisse:
Konklusion:
Es darf eine Merianstraße und eine Stefan-MeierStraße geben.
Es darf eine Hitler-Straße geben.
Vermutlich nicht korrekt:
Prämisse:
Es darf eine Merianstraße und eine Stefan-MeierStraße geben.
Konklusion: Es darf eine Hitler-Straße geben.
Es fehlen Prämissen!
Versuch einer Rekonstruktion des Arguments:
Versuch einer Rekonstruktion des Arguments:
Prämisse 1:
Prämisse 2:
Prämisse 3:
Prämisse 4:
Es darf eine Lutherkirchstraße und eine RichardWagner-Straße geben.
Luther war ein ebenso großer Antisemit wie Alban
Stolz.
Richard Wagner war ein ebenso großer Antisemit
wie Alban Stolz.
Ab einem gewissen Grad an Antisemitismus darf eine Straße nicht nach einer Person benannt werden.
Versuch einer Rekonstruktion des Arguments:
Prämisse 1:
Prämisse 2:
Prämisse 3:
Prämisse 4:
Es darf eine Lutherkirchstraße und eine RichardWagner-Straße geben.
Luther war ein ebenso großer Antisemit wie Alban
Stolz.
Richard Wagner war ein ebenso großer Antisemit
wie Alban Stolz.
Ab einem gewissen Grad an Antisemitismus darf eine Straße nicht nach einer Person benannt werden.
ZwischenLuthers Antisemitismus ist „straßenduldbar“.
konklusion 1:
ZwischenR. Wagners Antisemitismus ist „straßenduldbar“.
konklusion 2:
.
.
Versuch einer Rekonstruktion des Arguments:
Prämisse 1:
Prämisse 2:
Prämisse 3:
Prämisse 4:
Es darf eine Lutherkirchstraße und eine RichardWagner-Straße geben.
Luther war ein ebenso großer Antisemit wie Alban
Stolz.
Richard Wagner war ein ebenso großer Antisemit
wie Alban Stolz.
Ab einem gewissen Grad an Antisemitismus darf eine Straße nicht nach einer Person benannt werden.
ZwischenLuthers Antisemitismus ist „straßenduldbar“.
konklusion 1:
ZwischenR. Wagners Antisemitismus ist „straßenduldbar“.
konklusion 2:
Konklusion 1: Alban Stolz’ Antisemitismus ist „straßenduldbar“.
Konklusion 2: Es darf eine Alban-Stolz-Straße geben.
.
.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik
Einfachstes Beispiel einer formalen Logik.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik
Einfachstes Beispiel einer formalen Logik.
Grundobjekte sind Aussagensätze, also Sätze, von denen man
sinnvollerweise sagen kann, dass sie stimmen oder nicht stimmen
(unabhängig davon, ob man konkret entscheiden kann, was davon
der Fall ist).
Klassische zweiwertige Aussagenlogik
Einfachstes Beispiel einer formalen Logik.
Grundobjekte sind Aussagensätze, also Sätze, von denen man
sinnvollerweise sagen kann, dass sie stimmen oder nicht stimmen
(unabhängig davon, ob man konkret entscheiden kann, was davon
der Fall ist).
Betrachtet werden also zwei Wahrheitswerte
Klassische zweiwertige Aussagenlogik
Einfachstes Beispiel einer formalen Logik.
Grundobjekte sind Aussagensätze, also Sätze, von denen man
sinnvollerweise sagen kann, dass sie stimmen oder nicht stimmen
(unabhängig davon, ob man konkret entscheiden kann, was davon
der Fall ist).
Betrachtet werden also zwei Wahrheitswerte
I
„wahr“ (kurz: W), falls der Satz stimmt / gilt / wahr ist
I
„falsch“ (kurz: F), falls der Satz nicht stimmt / nicht gilt /
falsch ist
Klassische zweiwertige Aussagenlogik
Einfachstes Beispiel einer formalen Logik.
Grundobjekte sind Aussagensätze, also Sätze, von denen man
sinnvollerweise sagen kann, dass sie stimmen oder nicht stimmen
(unabhängig davon, ob man konkret entscheiden kann, was davon
der Fall ist).
Betrachtet werden also zwei Wahrheitswerte
I
„wahr“ (kurz: W), falls der Satz stimmt / gilt / wahr ist
I
„falsch“ (kurz: F), falls der Satz nicht stimmt / nicht gilt /
falsch ist
Einfache Aussagensätze werden zu komplexeren Aussagensätzen
zusammengesetzt, wobei nur „wahrheitsswertfunktionale“
Zusammensetzungen betrachtet werden.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Aussagenvariablen stehen für als nicht zerlegbar betrachtete
Aussagensätze:
A B C . . . (und Varianten: A0 A1 A0 . . . )
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Aussagenvariablen stehen für als nicht zerlegbar betrachtete
Aussagensätze:
A B C . . . (und Varianten: A0 A1 A0 . . . )
Jede Aussagenvariable ist eine aussagenlogische Formel (ein
aussagenlogischer Satz)
A
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Aussagenvariablen stehen für als nicht zerlegbar betrachtete
Aussagensätze:
A B C . . . (und Varianten: A0 A1 A0 . . . )
Jede Aussagenvariable ist eine aussagenlogische Formel (ein
aussagenlogischer Satz)
A
Einer Aussagenvariable kann der Wahrheitwert W oder der
Wahrheitswert F zugewiesen werden.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Aussagenvariablen stehen für als nicht zerlegbar betrachtete
Aussagensätze:
A B C . . . (und Varianten: A0 A1 A0 . . . )
Jede Aussagenvariable ist eine aussagenlogische Formel (ein
aussagenlogischer Satz)
A
Einer Aussagenvariable kann der Wahrheitwert W oder der
Wahrheitswert F zugewiesen werden.
Mit Hilfe von Symbolen (für sogenannte Junktoren) werden aus
einfacheren aussagenlogischen Formeln komplexere Formeln gebaut.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Negation
Wenn F eine aussagenlogische Formel ist, dann auch ¬F.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Negation
Wenn F eine aussagenlogische Formel ist, dann auch ¬F.
Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel:
A
¬A
¬¬A
¬¬¬A
¬B
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Negation
Wenn F eine aussagenlogische Formel ist, dann auch ¬F.
Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel:
A
¬A
¬¬A
¬¬¬A
¬B
Das Zeichen ¬ heißt Negationszeichen oder Negationsjunktor und
erinnert an ein Minuszeichen.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Negation
Wenn F eine aussagenlogische Formel ist, dann auch ¬F.
Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel:
A
¬A
¬¬A
¬¬¬A
¬B
Das Zeichen ¬ heißt Negationszeichen oder Negationsjunktor und
erinnert an ein Minuszeichen.
Die Negation vertausche die Wahrheitswerte:
F
W
F
¬F
F
W
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Negation
Wenn F eine aussagenlogische Formel ist, dann auch ¬F.
Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel:
A
¬A
¬¬A
¬¬¬A
¬B
Das Zeichen ¬ heißt Negationszeichen oder Negationsjunktor und
erinnert an ein Minuszeichen.
Die Negation vertausche die Wahrheitswerte:
F
W
F
¬F
F
W
A
also z. B. W
F
¬A
F
W
¬¬A
W
F
¬¬¬A
F
W
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Disjunktion (Adjunktion)
Wenn F1 und F2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch
(F1 ∨ F2 ).
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Disjunktion (Adjunktion)
Wenn F1 und F2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch
(F1 ∨ F2 ).
Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel:
(A ∨ B)
(A ∨ ¬A)
((A ∨ ¬A) ∨ B)
(B ∨ B)
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Disjunktion (Adjunktion)
Wenn F1 und F2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch
(F1 ∨ F2 ).
Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel:
(A ∨ B)
(A ∨ ¬A)
((A ∨ ¬A) ∨ B)
(B ∨ B)
Das Zeichen ∨ heißt Disjunktionszeichen oder Disjunktionsjunktor
kommt vom lateinischen vel.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Disjunktion (Adjunktion)
Wenn F1 und F2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch
(F1 ∨ F2 ).
Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel:
(A ∨ B)
(A ∨ ¬A)
((A ∨ ¬A) ∨ B)
(B ∨ B)
Das Zeichen ∨ heißt Disjunktionszeichen oder Disjunktionsjunktor
kommt vom lateinischen vel.
Der Disjunktion hat folgendes Wahrheitswertverhalten
(„einschließendes Oder“):
F1
W
W
F
F
F2
W
F
W
F
(F1 ∨ F2 )
W
W
W
F
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Konjunktion
Wenn F1 und F2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch
(F1 ∧ F2 ).
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Konjunktion
Wenn F1 und F2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch
(F1 ∧ F2 ).
Das Zeichen ∧ heißt Konjunktionszeichen oder Konjunktionsjunktor
und ist ein umgedrehtes Disjunktionszeichen.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Konjunktion
Wenn F1 und F2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch
(F1 ∧ F2 ).
Das Zeichen ∧ heißt Konjunktionszeichen oder Konjunktionsjunktor
und ist ein umgedrehtes Disjunktionszeichen.
Der Konjunktion hat folgendes Wahrheitswertverhalten:
F1
W
W
F
F
F2
W
F
W
F
(F1 ∧ F2 )
W
F
F
F
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Bi-Implikation (oder Äquivalenz)
Wenn F1 und F2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch
(F1 ↔ F2 ).
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Bi-Implikation (oder Äquivalenz)
Wenn F1 und F2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch
(F1 ↔ F2 ).
Das Zeichen ↔ heißt Biimplikationszeichen oder
Biimplikationsjunktor.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Bi-Implikation (oder Äquivalenz)
Wenn F1 und F2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch
(F1 ↔ F2 ).
Das Zeichen ↔ heißt Biimplikationszeichen oder
Biimplikationsjunktor.
Die Biimplikation hat folgendes Wahrheitswertverhalten:
F1
W
W
F
F
F2
W
F
W
F
(F1 ↔ F2 )
W
F
F
W
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Implikation (Subjunktion, Konditional)
Wenn F1 und F2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch
(F1 → F2 ).
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Implikation (Subjunktion, Konditional)
Wenn F1 und F2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch
(F1 → F2 ).
Das Zeichen → heißt Implikationszeichen oder Implikationsjunktor.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Die Implikation (Subjunktion, Konditional)
Wenn F1 und F2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch
(F1 → F2 ).
Das Zeichen → heißt Implikationszeichen oder Implikationsjunktor.
Die Biimplikation hat folgendes Wahrheitswertverhalten:
F1
W
W
F
F
F2
W
F
W
F
(F1 → F2 )
W
F
W
W
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Das Verum
⊥ ist eine aussagenlogische Formel.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Das Verum
⊥ ist eine aussagenlogische Formel.
Das Zeichen > heißt Verum und kommt vom englischen True.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Das Verum
⊥ ist eine aussagenlogische Formel.
Das Zeichen > heißt Verum und kommt vom englischen True.
Das Falsum
⊥ ist eine aussagenlogische Formel.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Das Verum
⊥ ist eine aussagenlogische Formel.
Das Zeichen > heißt Verum und kommt vom englischen True.
Das Falsum
⊥ ist eine aussagenlogische Formel.
Das Zeichen ⊥ heißt Falsum und ist ein umgedrehtes Verum
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Das Verum
⊥ ist eine aussagenlogische Formel.
Das Zeichen > heißt Verum und kommt vom englischen True.
Das Falsum
⊥ ist eine aussagenlogische Formel.
Das Zeichen ⊥ heißt Falsum und ist ein umgedrehtes Verum
Das Verum bekommt stets der Wahrheitswert W und das Falsum
stets den Wahrheitswert F zugewiesen.
> ⊥
W F
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Das Verum
⊥ ist eine aussagenlogische Formel.
Das Zeichen > heißt Verum und kommt vom englischen True.
Das Falsum
⊥ ist eine aussagenlogische Formel.
Das Zeichen ⊥ heißt Falsum und ist ein umgedrehtes Verum
Das Verum bekommt stets der Wahrheitswert W und das Falsum
stets den Wahrheitswert F zugewiesen.
> ⊥
W F
Verum und Falsum heißen auch Aussagenkonstanten oder
nullstellige Junktoren.
Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache
Nur Zeichenketten, die aus den erlaubten Symbolen
>
A
⊥
B
¬
C
∨ ∧ →
⇐⇒
. . . A1 A2 . . .
(
)
nach den angegebenen Regeln konstruiert werden können, sind
aussagenlogische Formeln, alle anderen nicht.
Klammern müssen (zunächst) so wie vorgeschrieben gesetzt
werden!
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