Thermophysik und

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20.01.2015
THERMOPHYSIK UND -ANALYTIK
Dr. Tim Gestrich, Dr. Arno Kaiser, DI Klaus Jaenicke-Rößler
© Fraunhofer
THERMOPHYSIK UND –ANALYTIK
Einführung
Wärmeleitfähigkeit
Temperaturleitfähigkeit
Spezifische Wärmekapazität
Schmelz- und Umwandlungswärmen
Schmelzpunkt
Thermische Ausdehnung
Spezifischer elektrischer Widerstand
Benetzungsparameter / Oberflächeneigenschaften
Zusammenfassung
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1
20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Einführung
Einführung
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Thermophysik und -analytik
Einführung
•
Untersuchung des thermischen Verhaltens von Werkstoffen, Halbzeugen und
Bauteilen [Charakterisierung der Werkstoffe, der Herstellungsprozesse und der
Einsatzeigenschaften]
•
Thermophysikalische Charakterisierung von Werkstoff-, Halbzeug- und
Bauteilzuständen [Charakterisierung der Werkstoffe und der Einsatzeigenschaften]
•
Simulation und Optimierung von technologischen Prozessen der Werkstoff-,
Halbzeug- und Bauteilherstellung [Mikro- und Makro - Apparaturen, Up-Scaling –
Verfahren]
•
Untersuchung und Modellierung der Prozeßkinetik. Prozeßsteuerung z.B. über
Ratenkontrolle [Länge: ratenkontrolliertes Sintern; Masse: ratenkontrollierte
Entbinderung, Oxidation, Reduktion, ...; Gasphase: ratenkontrollierte Aufkohlung,
Entkohlung, Nitridierung, ...]
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Einführung
Thermische Analyse und Thermophysik / Einordnung
Thermische Analyse (TA) :
Analyse der Änderung einer physikalischen oder chemischen Eigenschaft eines
Werkstoffes, die auf erzwungene Temperaturänderungen zurückzuführen ist
Thermophysikalische Untersuchung (TP) :
Messung der Abhängigkeit einer physikalischen Eigenschaft von der
Temperatur (Temperatur, Wärme, Wärmetransport)
Temperaturänderung: vorbestimmtes Temperatur- Zeit- Programm oder aus
vorgegebenen Eigenschafts- Temperatur- Verlauf resultierend.
TA: oftmals Messung im thermodynamischen Nichtgleichgewicht mit
Einfluß der Geräte-, Versuchs- und Probenparameter, meistens irreversible
Probenänderungen -> erst Justierung der TA- Geräte liefert quantitative
Informationen über die Eigenschaftsänderung
TP: Messung im bzw. nahe am thermodynamischen Gleichgewicht, geräte-,
versuchs- und probenunabhängig, reversible Probenänderungen
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Thermophysik und -analytik
Einführung
Wärmeleitfähigkeit
Thermische Ausdehnung
Temperaturleitfähigkeit
Schmelzpunkt
Spezifische
Wärmekapazität
Schmelz- und
Umwandlungswärmen
Spezifischer
Benetzungsparameter /
Oberflächeneigenschaften
elektrischer
Widerstand
Strahlungseigenschaften
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Wärmeleitfähigkeit
Wärmeleitfähigkeit
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Thermophysik und Analytik
Wämreleitfähigkeit
Unter Wärmeleitung, auch Wärmediffusion oder
Konduktion genannt, wird der Wärmefluss in
einem Feststoff oder ruhenden Fluid infolge eines
Temperaturunterschiedes verstanden.
Wärme fließt dabei – gemäß dem zweiten
Hauptsatz der Thermodynamik – immer nur in
Richtung geringerer Temperatur.
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20.01.2015
Thermophysik und Analytik
Wämreleitfähigkeit
Der konduktive Wärmetransport kann in Abhängigkeit vom Material über:
• Phononen (Gitterschwingungen)
• Photonen (Wärmestrahlung) oder
• Elektronen erfolgen.
Phononen (Schwingungen des Kristallgitters) schlechte Wärmeleitfähigkeit
Elektronen (mit der elektrischen Leitfähigkeit verbunden) gute
Wärmeleitfähigkeit
• In keramischen Materialien (Isolatoren, Halbleiter) wird Wärme sowohl durch
Phononen als auch durch Elektronen transportiert.
• In Metallen (hohe Wärmeleitfähigkeit) überwiegt üblicherweise der Beitrag der
Elektronen.
• Gläser / amorphe Werkstoffe haben im Vergleich zu kristallinen eine niedrigere
Wärmeleitfähigkeit (stärkere Phononenstreuung in irregulären, fehlgeordneten
Materialien)
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Thermophysik und Analytik
Wärmeleitfähigkeit
Wärmetransport - Wärmeleitfähigkeit λ
Q
dT
= λ⋅F ⋅
t
dx
Q = Wärmemenge
F = Fläche
[λ] = W/(m·K)
Im Festkörper: Phononenleitung
t
s
e
f
.
l
λ
1
= c vp lp
3
c = spez. Wärme der Phononen
vp = Phononengeschwindigkeit
lp = freie Weglänge der Phononen
Prof. Dr. R. Telle, RWTH Aachen, Vorl. Vergleichende Materialkunde
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5
20.01.2015
Thermophysik und Analytik
Wärmeleitfähigkeit
Wärmetransport durch Strahlung
Wärmetransport im Gas
Prof. Dr. R. Telle, RWTH Aachen, Vorl. Vergleichende Materialkunde
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Thermophysik und Analytik
Wärmetransport in Gasen – Anteil von Konvektion und Strahlung in Abhängigkeit
von T
Prof. Dr. R. Telle, RWTH Aachen, Vorl. Vergleichende Materialkunde
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Thermophysik und Analytik
Wärmeleitfähigkeit
Temperaturleitfähigkeit a [mm2/s]
• materialabhängige Stoffeigenschaft zur Charakterisierung des instationären
Wärmetransports
• liefert Aussage wie schnell ein Material auf eine Temperaturänderung reagiert
• wichtig zur Vorhersage von Abkühlprozessen oder zur Simulation von
Temperaturfeldern
• erforderlich zur Lösung der Fourier-Differentialgleichung für den instationären
Wärmetransport
Wärmeleitfähigkeit λ [W/(m·K)]
• Beschreibung des Transport von Energie - in Form von Wärme - durch einen Körper
aufgrund eines Temperaturgefälles
• gemäß des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik Wärmefluß immer in Richtung der
niedrigeren Temperatur.
• Zusammenhang zwischen transportierter Wärme pro Zeiteinheit (dQ/dt oder
Wärmestrom ) und dem Temperaturgradienten (ΔT/Δx) senkrecht zur
durchströmten Fläche A wird durch die Wärmeleitungsgleichung (stationär)
wiedergegeben
NETZSCH-Gerätebau GmbH
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Thermophysik und Analytik
Wärmeleitfähigkeit – Dynamische / Stationäre (Transiente) Messmethoden
Dynamisch
Stationär
aufwändige Lösung der
Wärmeleitungsgleichung
instationärer Wärmestrom –
kurze Messzeiten
einfache Probenvorbereitung
Theorie “einfach“
inhomogene Proben kritisch
stationärer Wärmestrom –
lange Messzeiten
aufwändige
Probenvorbereitung
Probeninhomogenitäten
wirken sich kaum oder gar
nicht aus
große Probendimensionen,
aufwendiger experimenteller
Aufbau
geringe Probendimensionen,
einfacher experimenteller
Aufbau, hohe Temperaturen /
Drücke möglich
kurze Messzeiten hoher
zeitliche Zuordnung der
messtechnischer Aufwand
Messwerte unkritisch
Wärmeübergangskoeffizienten Wärmeübergangskoeffizienten
unkritisch
kritisch
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20.01.2015
Thermophysik und Analytik
Wärmeleitfähigkeit – Dynamische / Stationäre (Transiente) Messmethoden
Dynamisch
Stationär
Laser Flash Analyse
Guarded Hot Plate
Heizmethode (punktförmige
Heizquelle)
Heizdraht- /
Heizstreifenmethode
Transient Hot Bridge
Heat Flow Meter /
Wärmestrommesser
© Fraunhofer
Thermophysik und -analytik
Wärmeleitfähigkeit – Experimentelle Methoden
Guarded hot plate
Direct heating method
Laser Flash Analysis
Horst Czichos, Tetsuya Saito, Leslie Smith (Eds.); Springer Handbook of Materials Measurement Methods; Springer 2006
© Fraunhofer
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Vergleich Wärmeleitfähigkeit - Temperaturleitfähigkeit - Methoden
Vergleich der experimentellen Methoden zur Bestimmung
der Wärmeleitfähigkeit und der Temperaturleitfähigkeit
Horst Czichos, Tetsuya Saito, Leslie Smith (Eds.); Springer Handbook of Materials Measurement Methods; Springer 2006
© Fraunhofer
Thermophysik und -analytik
Vergleich Wärmeleitfähigkeit - Temperaturleitfähigkeit - Methoden
NETZSCH-Gerätebau GmbH
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Wärmeleitfähigkeit – Experimentelle Methoden
Vergleichsmethode, Probe und Referenz, stationärer Temperaturgradient
Wärmeleitfähigkeitstester TCT 416 (Netzsch Gerätebau GmbH)
Probengeometrien
5*5*
35 (20) mm3
∅6 *
35 (20) mm3
Messbereich
0.5 … 250 W/(m K)
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Thermophysik und -analytik
Wärmeleitfähigkeit
Wärmeleitfähigkeit λ(T)
Berechnung aus Dichte, spezifischer Wärme und Temperaturleitfähigkeit:
λ(T) = ρ(T) · cp(T) · a(T)
ρ(T):
Materialdichte Raumtemperaturdichte (Auftrieb) und Ausdehnung (TMA)
Cp(T):
spez.Wärmekapazität
DSC
a(T):
Temperaturleitfähigkeit
Laser Flash Analyse
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Wärmeleitfähigkeit – Einkristall / polykristalline Keramik
Wärmeleitfähigkeit von
einkristallinem Al2O3
Vergleich der Wärmeleitfähigkeit von
Einkristallen und polykristalliner
Keramik
Carter & Norton, Ceramic Materials, Springer 2007
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Thermophysik und Analytik
Wärmeleitfähigkeit
Prof. Dr. R. Telle, RWTH Aachen, Vorl. Vergleichende Materialkunde
© Fraunhofer
11
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Thermophysik und Analytik
Wärmeleitfähigkeit – Einfluss der Mikrostruktur
Wärmeleitfähigkeit wird in einem starken Maße von der Mikrostruktur, aber
auch von Gitterverzerrungen (induzierten elastische Spannungen)
beeinflusst:
• Verunreinigungen – Verunreinugungen unterbrechen die normale
Gitteranordnung (Bsp. System MgO-NiO) Phononenstreuung
• Porosität – thermische Leitfähigkeit der Luft 0.026 W / m∙K deutlich
niedriger als von kristallinen Keramiken Erhöhung der Porosität führt
zu einer Abnahme der Wärmeleitfähigkeit (Wärmedämmstoffe)
• Korngröße – mittlere freie Weglänge der Phononen bei Raumtemperatur
ist deutlich kleiner als typische Korngröße keramischer Werkstoffe;
Zunahme thermischer Widerstand mit Wurzel aus Korngröße
• Versetzungen – Veränderung der Struktur und der Dichte um
Versetzungskern / Versetzungslinie weitreichende Gitterspannungen Ursache für Phononenstreuungen (thermischer Widerstand in Verbindung
mit Versetzungen ist proportional zur Versetzungsdichte)
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Thermophysik und Analytik
Wärmeleitfähigkeit – Einfluss der Mikrostruktur (Verunreinigungen)
NETZSCH-Gerätebau GmbH
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20.01.2015
Thermophysik und Analytik
Wärmeleitfähigkeit – Abhängigkeit von der Porosität
Prof. Dr. R. Telle, RWTH Aachen, Vorl. Vergleichende Materialkunde
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Thermophysik und Analytik
Wärmeleitfähigkeit – Abhängigkeit von der Porosität
Prof. Dr. R. Telle, RWTH Aachen, Vorl. Vergleichende Materialkunde
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20.01.2015
Thermophysik und Analytik
Wärmeleitfähigkeit – Abhängigkeit von der Porosität
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Thermophysik und -analytik
Temperaturleitfähigkeit
Temperaturleitfähigkeit
© Fraunhofer
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Temperaturleitfähigkeit
Unterschied
Temperaturleitfähigkeit a(T)
Wärmeleitfähigkeit λ(T)
- Temperaturleitfähigkeit ist Maß für die Schnelligkeit des Ausgleiches von
Temperaturunterschieden
- Wärmeleitfähigkeit ist Maß für die pro Zeiteinheit transportierbare Wärmemenge
(Energieform)
Beispiele von
Materialkenndaten
Material
a(mm2/s)
λ(W/mK)
Silber
158
420
Aluminiumnitrid
96
250
Siliziumcarbid
38
90
Aluminiumoxid
9
32
Wasserstoff
132
0.161
Stickstoff
19
0.024
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Thermophysik und -analytik
Temperaturleitfähigkeit
Methode: Impuls- bzw. LaserFlash- Analyse
Physikalische Eigenschaften
Temperaturleitfähigkeit
Physikalische Umwandlungen
Schmelzen (fest – flüssig – Übergang), Erstarren
Sintern (Anfangsstadium)
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15
20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Temperaturleitfähigkeit – Prinzip der Laser Flash Methode
NETZSCH-Gerätebau GmbH
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Thermophysik und -analytik
Temperaturleitfähigkeit – Laser Flash Methode
NETZSCH-Gerätebau GmbH
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Temperaturleitfähigkeit
LFA 427 (Netzsch Gerätebau GmbH)
LaserFlash - Apparatur
SiC - Ofen
25 … 1500°C
alle Atmosphären,
Vakuum
Laser
Nd: GGG, max. 20 J/Puls
λ = 1064 nm, Pulsbreite
var.
Messbereich
0.1 … 1000 mm2/s
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Thermophysik und -analytik
Temperaturleitfähigkeit - SiC
NETZSCH-Gerätebau GmbH
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Temperaturleitfähigkeit - ZrN
NETZSCH-Gerätebau GmbH
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Thermophysik und -analytik
Wärmeleitfähigkeit - ZrN
NETZSCH-Gerätebau GmbH
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Spezifische Wärmekapazität
Spezifische Wärmekapazität
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Thermophysik und -analytik
Spezifische Wärme
Nach DIN 51 007
… ist die spezifische Wärme oder Wärmekapazität die Wärmemenge, die zur Erhöhung der Temperatur
einer Substanz um einen bestimmten Betrag notwendig ist, ohne dass in der Substanz eine
Phasenumwandlung1. Ordnung erfolgt.
Um bei konstantem Druck die Temperatur eines Stoffes um ΔT zu erhöhen, muss eine Wärmemenge
Q = ΔH = m *cp *ΔT (m = Masse)
zugeführt werden:
∆
∆
= = ∆ · ∆
= = · spezifische Wärmekapazität
spezifische Wärme
Bei konstantem Druck wird auch Arbeit in Form der thermischen Ausdehnung eines Körpers geleistet, was
auf Grund der Energieerhaltung zu einer größeren Wärmeaufnahme pro Temperatureinheit führt. Man
unterscheidet deshalb die Wärmekapazität für konstantes Volumen Cv und für konstanten Druck Cp.
Die molare spezifische Wärme wird mit einem kleinen Buchstaben bezeichnet. Die Einheit ist J/(gK).
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20.01.2015
Thermophysik und Analytik
Spezifische Wärmekapazität
 ∂E 
CV′ = 

 ∂T V
 ∂H 
C ′p = 
 ; H = U + pV
 ∂T  p
CV′ = C ′p −
α 2TV
κ
… Wärmekapazität beim konstanten Druck (H ist die
Enthalpie)
α … Volumenausdehnungskoeffizient
1 ∂V
α=
V ∂T
1 ∂V
κ =−
V ∂p
… pro Masseneinheit:
… Wärmekapazität beim konstanten Volumen
T … (absolute) Temperatur
V … Volumen des Materials
κ … Kompressibilität
C′
m
1  ∂E 
cV = 

m  ∂T V
c=
… pro Mol:
CV = cV ⋅ M
∆E = Q = mcV ∆T
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Thermophysik und -analytik
Spezifische Wärme
Messgröße: Kalorische Effekte (Temperaturdifferenz, Wärme, Wärmestrom)
Methode: Dynamische Differenzkalorimetrie (DSC: Differential Scanning
Calorimetry), Differenzthermoanalyse (DTA)
Physikalische Eigenschaften
Spezifische Wärmekapazität
Physikalische Umwandlungen (Temperaturen und Enthalpien)
Schmelzen, Erstarren, (Re-)Kristallisation (Phasendiagramme), Kristallisationsgrad
Trocknung, Verdampfung, Sieden, Sublimation,
Erweichen, Glasübergang, Flüssigkristalle,
Phasenübergänge, Polymorphie (fest-fest-Umwandlungen), Reinheitsanalyse
Chemische Eigenschaften
Thermolyse (Verbrennung, Pyrolyse), Zersetzung
Oxidationsstabilität, thermische Stabilität, Lösemittelbeständigkeit
Reaktionstemperaturen, Reaktionsenthalpien, Reaktionskinetik
Vernetzung, Vulkanisation
© Fraunhofer
20
20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Spezifische Wärme
Messgröße: Kalorische Effekte (Temperaturdifferenz, Wärme, Wärmestrom)
DSC 404
DSC 404
DSC 404 C
(Netzsch Gerätebau GmbH)
(Netzsch Gerätebau GmbH)
(Netzsch Gerätebau GmbH)
Wärmestrom – DSC
Pt – Rh –Probenträger
Platin- Spezialöfen
+25 … 1500 °C
keine reduzierenden
Atmosphären
© Fraunhofer
Thermophysik und -analytik
Spezifische Wärme
Messgröße: Kalorische Effekte (Temperaturdifferenz, Wärme, Wärmestrom)
DSC 7
(PerkinElmer Inc)
leistungskomensierte DSC
Pt – Rh –Probenträger
Platin- Spezialöfchen
-100 … 750 °C
keine reduzierenden
Atmosphären
© Fraunhofer
21
20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Spezifische Wärmekapazität – Vergleich experimenteller Methoden
Vergleich der experimentellen Methoden zur
Bestimmung der spezifischen Wärmekapazität
Horst Czichos, Tetsuya Saito, Leslie Smith (Eds.); Springer Handbook of Materials Measurement Methods; Springer 2006
© Fraunhofer
Thermophysik und -analytik
Spezifische Wärmekapazität – Bestimmung cp mit DSC (Vergleich DTA – DSC)
DTA: Punktkontakt
zwischen
DSC: Flächenkontakt
zwischen
Thermoelement und Tiegel
Thermoelement und Tiegel
NETZSCH-Gerätebau GmbH
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Spezifische Wärmekapazität - Bestimmung cp mit DSC
Dynamische Wärmestrom-DifferenzKalorimetrie
Dynamische leistungskomensierte-DifferenzKalorimetrie
Φr = dqr / dt = -K(T) ∙ ΔTPR(T)
P = Probe, R = Vergleichsprobe (Referenz)
O = Ofen, W = thermischer Widerstand
Φ = Wärmestrom, T = Temperatur,
t = Zeit,
∆T = Temperaturdifferenz
Kompensation der aufgrund von endo- oder
exothermen Prozessen entstehenden
Temperaturdifferenz zwischen Probe und
Referenz durch Regelung der Probenheizleistung
echte Leistungsmessung
∆T ist proportional zum
übertragenden Wärmestrom
MNF-Chem0406a, C. Näther, Kiel
© Fraunhofer
Thermophysik und -analytik
Spezifische Wärmekapazität - Bestimmung cp mit DSC
3 Messungen unter den gleichen Bedingungen mit den gleichen Tiegeln erforderlich:
• Nur der Probentiegel wird gefüllt, der Referenztiegel bleibt leer
• Tiegel sollten während der 3 Messungen immer die gleiche Position einnehmen
(Markierung)
• Während der Messung sollten keine Gewichtsverluste auftreten
NETZSCH-Gerätebau GmbH
© Fraunhofer
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Spezifische Wärmekapazität - Bestimmung cp mit DSC
NETZSCH-Gerätebau GmbH
© Fraunhofer
Thermophysik und -analytik
Spezifische Wärmekapazität – Vergleich Werkstoffe
© Fraunhofer
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Spezifische Wärmekapazität – Keramische Werkstoffe
Spezifische Wärmekapazität
keramischer Werkstoffe als
Funktion der Temperatur
Spezifische
Wärmekapazität
von CaO, SiO2 und CaSiO3 /
Phasenumwandlung SiO2 (TiefQuarz Hoch-Quarz)
Carter & Norton, Ceramic Materials, Springer 2007
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Thermophysik und -analytik
Schmelz- und Umwandlungswärmen
Schmelz- und Umwandlungswärmen
© Fraunhofer
25
20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Schmelz- und Umwandlungswärmen – Bestimmung mit DTA / DSC
1.
Bis zum Schmelzbeginn bei t1 sind Probenund Referenztemperatur identisch
2.
Während des Schmelvorganges ändert sich
die Probentemperatur nicht. Die Probe
nimmt Wärme aus der Umgebung auf. Die
Referenztemperatur steigt weiter linear
an.
3.
Weitere
Zunahme
der
differenz
bis
zum
Aufschmelzen (tp)
4.
Probentemperatur gleicht sich wieder an
die Referenztemperatur an (t2)
5.
Oberhalb
t2
sind
Probenund
Referenztemperatur wieder identisch
Die Peakfläche
Schmelzwärme.
A
ist
Temperaturvollständigen
proportional
der
NETZSCH-Gerätebau GmbH
© Fraunhofer
Thermophysik und -analytik
Schmelzpunkt
Schmelzpunkt
© Fraunhofer
26
20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Schmelzpunkt
Feuerfestseminar Meckenheim, 18.09.2008 J. Hartenstein, Dr. V. Wagner
© Fraunhofer
Thermophysik und -analytik
Thermische Ausdehnung
Thermische Ausdehnung
© Fraunhofer
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20.01.2015
Thermophysik und Analytik
Thermische Ausdehnung – Potentielle Energie als Funktion des Atomabstandes
symmetrische Wechselwirkungspotentiale (harmonisch)
Potentielle Energie
Potentielle Energie
typische interatomare
Wechselwirkungspotentiale sind
asymmetrisch (anharmonisch)
interatomarer Abstand r
interatomarer Abstand r
Schwingungsenergien
Mittelwert der interatomaren
Separaton bleibt konstant
Mittelwert der interatomaren
Separaton nimmt zu
Anstieg Temperatur Zunahme der interatomaren Abstände:
Asymmetrische Potentialkurve:
Symmetrische Potentialkurve:
•
Zunahme der gemittelten Amplitude der
Atomschwingungen •
Mittelwert der interatomaren Separation
bleibt konstant
•
Zunahme Mittelwert der interatomaren
Separation
•
keine thermische Ausdehnung
•
Thermische Ausdehnung
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T1
Thermophysik und Analytik
Thermische Ausdehnung
l1
T2
Längenänderung als Funktion der Temperatur:
T2 > T1
Wärmedehnung
− = · − lT = l0 1 + α (T − T0 ) 
linearer Wärmeausdehnungskoeffizient
α=
1 ∆l
l0 ∆T
l2
αT =
α
1 dl
l dT
[α] Angabe in MK-1
(10-6/K)
Prof. Dr. R. Telle, RWTH Aachen, Vorl. Vergleichende Materialkunde
© Fraunhofer
28
20.01.2015
Thermophysik und Analytik
Thermische Ausdehnung
linearer Wärmeausdehnungskoeffizient
α=
α
1 ∆l
l0 ∆T
Volumen-Wärmeausdehnungskoeffizient
β = 1 ∆V
V0 ∆T
β
β ≈ 3α
für Δl/l0 ≤ 5 %
Prof. Dr. R. Telle, RWTH Aachen, Vorl. Vergleichende Materialkunde
© Fraunhofer
Thermophysik und -analytik
Thermische Ausdehnung
Messgröße: Dimension (Länge, Volumen)
Methode: Thermomechanische Analyse (TMA), Thermodilatometrie (DIL)
(Schubstangendilatometer)
Physikalische Eigenschaften
Thermische Ausdehnung, Ausdehnungskoeffizient
Dichte
Kompatibilität (Bimetall- Effekt, …)
Physikalische Umwandlungen
Schmelzen, Erstarren, Kristallisation (Phasendiagramme)
Relaxation, Penetration, Erweichen, Glasübergang
Schwellung, Schwindung, Sinterung mit Kinetik (auch chemisch!)
Phasenübergänge, Polymorphie (fest- fest- Umwandlungen)
Chemische Eigenschaften
Vernetzung, Vulkanisation
© Fraunhofer
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Thermische Ausdehnung
Messgröße: Dimension (Länge, Volumen)
TMA 402 (Netzsch Gerätebau GmbH)
Kieselglassystem
Dreizonenöfen TT und TH
TT: -80 … 500 °C
TH: 25 … 900°C
alle Atmosphären
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Thermophysik und -analytik
Thermische Ausdehnung
Messgröße: Dimension (Länge, Volumen)
DIL 402 (Netzsch Gerätebau GmbH)
Al2O3- System
SiC- Ofen
25 … 1550 °C
alle Atmosphären und Vakuum
© Fraunhofer
30
20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Thermische Ausdehnung
Messgröße: Dimension (Länge, Volumen)
DIL 402 E/7 (Netzsch Gerätebau GmbH)
Al2O3- oder C- System
SiC- und C- Ofen
SiC: 25 … 1550 °C
C:
25 … 2000 °C
SiC: alle Atmosphären und
Feinvakuum
C:
inert, Feinvakuum
(,reduzierend)
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Thermophysik und -analytik
Thermische Ausdehnung – Experimentelle Methoden
Prinzip induktiver Wegaufnehmer
Prinzip der Dilatometrie
NETZSCH-Gerätebau GmbH
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31
20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Thermische Ausdehnung – Experimentelle Methoden
Aufbau des Dilatometers
NETZSCH-Gerätebau GmbH
© Fraunhofer
Thermophysik und -analytik
Thermische Ausdehnung – Experimentelle Methoden
Prinzip thermomechanische Analyse
NETZSCH-Gerätebau GmbH
© Fraunhofer
32
20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Thermische Ausdehnung – Lineare thermische Ausdehnung keramischer
Werkstoffe
Carter & Norton, Ceramic Materials, Springer 2007
© Fraunhofer
Thermophysik und -analytik
Thermische Ausdehnung
Mittlerer thermischer
Ausdehnungskoeffizient aufgetragen über
der Schmelztemperatur
Carter & Norton, Ceramic Materials, Springer 2007
© Fraunhofer
33
20.01.2015
Thermophysik und Analytik – Thermische Ausdehnung
Thermische Ausdehnung – Phasenumwandlungen des SiO2
© Fraunhofer
Thermophysik und -analytik
Thermische Ausdehnung - Ausdehnungskoeffizient von BaTiO3
Carter & Norton, Ceramic Materials, Springer 2007
© Fraunhofer
34
20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Thermische Ausdehnung – Thermischer Ausdehnungskoeffizient
NETZSCH-Gerätebau GmbH
© Fraunhofer
Thermophysik und -analytik
Thermische Ausdehnung – Thermischer Ausdehnungskoeffizient Al2O3
dL/Lo /%
Techn. Alpha *10 -6 /K-1
[3]
[3]
10
1.6
[2]
[1]
[2]
[1]
1.4
9
1.2
8
1.0
0.8
7
0.6
[1] Al2o3ne.scl, Al2O3
0.4
0.2
dL
Techn. Alpha
[2] Sapphire.scl, SAPPHIRE
dL
Techn. Alpha
[3] Sapph_ne.scl, Sapphire
dL
Techn. Alpha
Tref.: 20.0 °C
Tref.: 20.0 °C
Tref.: 20.0 °C
0.0
200
400
600
800
Temperatur /°C
1000
1200
polykristallines Al2O3
6
einkristallines Al2O3,
59 ° zur c-Achse
einkristallines Al2O3,
parallel zur c-Achse
1400
5
1600
© Fraunhofer
35
20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Beispiel: komplexe thermophysikalische Charakterisierung
Thermophysikalische Eigenschaften des optischen Glases BK7
spez. Wärme Cp in J/(g K)
0.01
0.01
0.00
0
100
200
300
Temperatur in °C
400
500
2.6
3
9.0
Dichte in g/cm
Wärmeleitfähigkeit in W/(m K)
-6
2
techn. Ausd.-koeff. in 10 /K Temperaturleitfähigkeit a in cm /s
Temperaturleitfähigkeit, spezifische Wärme, thermischer Ausdehnungskoeffizient, Dichte,
Wärmeleitfähigkeit
2.5
8.0
7.0
0
100
200
300
Temperatur in °C
400
2.4
500
1.5
1.0
0.5
0
100
200
300
Temperatur in °C
400
500
0
100
200
300
Temperatur in °C
400
500
1.5
1.3
1.0
© Fraunhofer
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Thermophysik und -analytik
Elektrischer Widerstand
Elektrischer Widerstand
© Fraunhofer
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Elektrischer Widerstand - Leitfähigkeit
Elektrische Leitfähigkeit σ = n · q · μ
n: Anzahl der Ladungsträger
q: Ladung der Ladungsträger
µ: Beweglichkeit der Ladungsträger
Leitfähigkeit σ beruht auf der Bewegung
von Elektronen und Kationen der
Ladung Z, dann gilt für die gesamte
Leitfähigkeit :
σtot = σe + σ+
mit
σe = μe (neq)
und
σ+ = μ+ (n+Zq)
Carter & Norton, Ceramic Materials, Springer 2007
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Thermophysik und -analytik
Elektrischer Widerstand – Übersicht Leitfähigkeit keramischer Werkstoffe
Carter & Norton, Ceramic Materials, Springer 2007
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Elektrischer Widerstand – Experimentelle Methoden
Messung des temperaturabhängigen elektrischen Widerstandes
Die temperaturabhängige Messung des elektrischen Widerstandes unter definierter Atmosphäre eines
Rohrofens bietet zusätzlich zur Beschreibung der elektrischen Leitungsvorgänge die Möglichkeit Vorgänge
wie Oxidation, Phasenumwandlungen und Rissbildung mit hoher Genauigkeit und Sensibilität indirekt zu
identifizieren und zu quantifizieren. Der Messaufbau gewährleistet die Kompensation von thermischen Messund Kontaktierungseinflüssen.
Technische Möglichkeiten
Präzise Bestimmung des elektrischen Widerstandes von 10-4 bis 106 Ohm
Verschiedene Messanordnungen (4-Punkt- oder 2-Punkt-Methode)
Messung unter Argon-, Stickstoff-, wasserstoffhaltige Inertgase oder Luftatmosphäre
Temperaturen von -170 bis 1000 °C
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Thermophysik und -analytik
Elektrischer Widerstand
Elektrische Leitfähigkeit keramischer
Werkstoffe als Funktion der Temperatur
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Carter & Norton, Ceramic Materials, Springer 2007
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Benetzungsparameter / Oberflächeneigenschaften
Benetzungsparameter / Oberflächeneigenschaften
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Thermophysik und -analytik
Benetzungsparameter / Oberflächeneigenschaften
Benetzungsverhalten
Bestimmung der Oberflächenspannung der
Keramik Φs über die Messung des Kontaktwinkels
als Funktion der Temperatur (Young´sche
Gleichung)
http://www.kruss.de/de/service/schulungtheorie/glossar/kontaktwinkel/
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Benetzungsparameter / Oberflächeneigenschaften
Temperaturbereich
25 … 1750°C (S, B)
Gasdichtheit über konisch angeschliffenes
Arbeitsrohr, Wasserkühlung
S/W- CCD- Kamera
Video- Digitalisierkarte
(EBA- C)
Objekt-Fläche
Probengröße
8 x 12 mm2
< ca. 4 x 4mm2
Auswertung
Temperatur
Probenhöhe, -breite
(<0.3%)
Probenfläche (<0.1%)
Formfaktor
Benetzungswinkel (< 2°)
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Thermophysik und -analytik
Benetzungsparameter / Oberflächeneigenschaften
Erhitzungsmikroskop / optisches Dilatometer bis 1750°C
Benetzung einer Glasfritte auf einem Al2O3Keramiksubstrat.
Temperatur- Zeit – Profil
20°C - +10 K/min → 1300°C
Atmosphäre
100 ml/min synthetische Luft
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Thermogravimetrie / Emissionsgasthermoanalyse
Messgröße: Masse und Probengaszusammensetzung
Methode: Thermogravimetrie (TG) (simultan mit Differenzthermoanalyse) und
Emissionsgasthermoanalyse (EGA)
Gasdetektoren:
• Quadrupolmassenspektrometer, Kopplung TA – MS über Interface
Interface: Kapillare - Blende, Blende - Blende, Blende - Skimmer
• O2- Sonden (ZrO2- Festelektrolytzellen), direkte Kopplung mit TA
• Feuchtesensoren, direkte Kopplung mit TA
• Totaldrucksensoren, direkte Kopplung mit TA
• FTIR- Spektrometer, direkte Kopplung mit TA
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Thermophysik und -analytik
Thermogravimetrie / Emissionsgasthermoanalyse
Messgröße: Masse und Probengaszusammensetzung
Methode: Thermogravimetrie (TG) (simultan mit Differenzthermoanalyse) und
Emissionsgasthermoanalyse (EGA)
Physikalische Umwandlungen (ohne DTA- Möglichkeiten)
Trocknung, Verdampfung, Sublimation
Adsorption, Absorption, Desorption,
magnetische Umwandlungen (Curie- Temperatur: Thermomagnetometrie)
Chemische Eigenschaften (ohne DTA- Möglichkeiten)
Thermolyse (Verbrennung, Pyrolyse), Zersetzung -> Kinetik
Entbinderung, Entkohlung, Entwachsung -> Kinetik
Oxidationsstabilität, thermische Stabilität -> Kinetik
Ausgasen, Redox- Prozesse -> Kinetik
Nitridierung, Carburierung, (De-)Hydratisierung, (De-)Hydrierung
Zusammensetzung, Gehaltsanteile (Feuchte, Füllstoffe, TIC, TOC, TC, ...)
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Thermogravimetrie / Emissionsgasthermoanalyse
STA 429 (Netzsch Gerätebau GmbH)
Simultanthermoanalysator TG-DTA
Kanthal(ST)-, SiC(SN)- und
Wolframöfen(SH)
ST: -100 … 900°C
SN: 25 … 1550°C
alle Atmosphären, Vakuum
SH: 25 … 2400°C
+25 … 1500 °C
inerte Atmosphären, Vakuum
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Thermophysik und -analytik
Thermogravimetrie / Emissionsgasthermoanalyse
STA 409 (Netzsch Gerätebau GmbH)
Simultanthermoanalysator TG-DTA
Platin(QT)- und SiC(QN)- Ofen
QT: 25 … 850°C
EGA/QMS: Skimmer (Stahl)
alle Atmosphären
QN: 25 … 1550°C
alle Atmosphären
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Thermogravimetrie / Emissionsgasthermoanalyse
MTG 419
(Netzsch Gerätebau GmbH)
Makro- Thermowaage TG
Kanthal(PN)- Ofen
PN: 25 … 1400°C
EGA/QMS:
Kapillare
EGA/FTIR
alle Atmosphären,
Vakuum (geregelt)
Einwaagen bis 500 g
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Thermophysik und -analytik
Thermogravimetrie / Emissionsgasthermoanalyse
STA 449C (Netzsch Gerätebau GmbH)
Simultanthermoanalysator TG-DTA
PlatinRhodium(JN)- Ofen
JN: 25 … 1650°C
EGA/QMS: Kapillare
alle Atmosphären, korrosive
Gase, Vakuum
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Thermogravimetrie / Emissionsgasthermoanalyse
STA 429 (Netzsch Gerätebau GmbH)
Simultanthermoanalysator TG-DTA
SiC(MN)- und Kohle(MH)- Ofen
MN: 25 … 1400°C
EGA/QMS: Blende (Al2O3)
alle Atmosphären
MH: 25 … 2000°C
EGA/QMS: Skimmer (Glas-C)
inerte bzw. reduzierende
Atmosphären
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Thermophysik und -analytik
Komplexe Thermische Analyse: Beispiel 1
normalkörniges Hartmetall WC – 6 ma-% Co
Schwindungsrate
TA – Methode → Effekt
Thermodilatometrie
Kalorische Effekte
Schwindung
Masseverlustrate
Schwindung
Schwindungsrate
Dynamische Differenzkalorimetrie
Kalorische Effekte
Masseverlust
Thermogravimetrie
Masseverlust
m44
Ausgasungen
m43
m29
0
500
m28
1000
Temperature [˚C]
Masseverlustrate
Gasaustauschthermoanalyse
MS – Intensitätsänderungen
1500
Sauerstoffkonzentration
Feuchte
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20.01.2015
Thermophysik und -analytik
Komplexe Thermische Analyse: Beispiel 2
Vergleich des Ausgasens und Sinterns zweier wachsfreier Hartmetallmischungen
DS130+10% Co
DS60+0.6%Cr3C2+0.45%VC+10%Co
Shrinkage rate
Schwindungsrate
Shrinkage rate
Thermal effects
Shrinkage
Mass loss rate
Kalorische Effekte
Thermal effects
Schwindung
Shrinkage
Masseverlustrate
Mass loss rate
Masseverlust
m18
Mass loss
m44
Mass loss
m57
Gas formation
m44 (CO2 )
Ausgasungen
Gas formation
m28
m28 (CO)
0
500
1000
Temperature [˚C]
1500
0
500
1000
1500
Temperature [˚C]
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THERMOPHYSIK UND –ANALYTIK
ZUSAMMENFASSUNG
Einsatz keramischer Werkstoffe oft durch besondere thermophysikalische
Eigenschaften begründet: Wärmeleitfähigkeit, Temperaturleitfähigkeit,
Temperaturbeständigkeit, thermischer Ausdehnungskoeffizient, Dichte,
Wärmekapazität
Tendenz: Hohe Schmelz-/Zersetzungstemperaturen, niedrige thermische
Ausdehnungskoeffizienten, geringe bis mittlere Dichte, breiter Bereich
der Wärmeleitfähigkeit
Bestimmung thermophysikalischer Eigenschaften oft durch methodisch
einfache aber technisch aufwändige und herausfordernde
thermoanalytische und thermophysikalische Methoden
Thermophysik und –analytik im Labormaßstab liefert Grundlagen für
Simulation und Upscaling des Prozess- und Werkstoffverhaltens im
Technikums- bzw. Industriemaßstab
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