Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie Version 2013 Ein Leitfaden für die klinische Praxis Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Ein Leitfaden für die klinische Praxis 4. Auflage 2013 Schüling Verlag Titel, Untertitel, Aufmachung, Zusammenstellung und Inhalt sind urheberrechtlich geschützt ©. Für Schäden, die durch fehlende oder fehlerhafte Veröffentlichung entstehen, übernehmen Redaktion, Herausgeber, Verlag und vertreibende Einrichtungen keine Haftung. Münster 2013 ISBN 978-3-86523-223-6 Material-Nr. 62816 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie - 2013 Erstellt am Universitätsklinikum Essen für die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) und die Deutsche Mykologische Gesellschaft (DMykG). Herr Dr. med. P. Lütkes Leiter des Medizinischen Controllings Universitätsklinikum Essen [email protected] Prof. Dr. med. M. Schaller Universitätsklinikum Tübingen Vorsitzender der DMykG Frau A. Schmidt Medizinisches Controlling Universitätsklinikum Essen [email protected] Prof. Dr. med. W. V. Kern Universitätsklinikum Freiburg Vorsitzender der DGI Unterstützung durch Frau M. Tabeling Medizinisches Controlling Universitätsklinikum Essen Prof. Dr. Prof. h. c. W. Popp Krankenhaushygiene Universitätsklinikum Essen Prof. Dr. med. O. Witzke Klinik für Nephrologie Universitätsklinikum Essen Grundlagen sind: Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme ICD-10-GM Version 2013 Internationale Klassifikation der Prozeduren in der Medizin - OPS Version 2013 Deutsche Kodierrichtlinien - Version 2013 Inhalt Inhalt Vorwort 7 1 Allgemeine Kodierung 9 1.1 Diagnosen 1.1.1 Hauptdiagnose 1.1.2 Nebendiagnosen 1.1.3 Einweisungsdiagnose 1.1.4 Aufnahmediagnosen 1.1.5 Verlegungsdiagnose 1.1.6 Entlassdiagnosen 1.1.7 Unspezifische Kodes 1.1.8 Kreuz-Stern-System (+*) und Ausrufezeichenkodes (!) 1.1.9 Symptome 1.1.10 Verdachtsdiagnosen 1.1.11 Anamnestische Diagnosen 1.1.12 Folgezustände 1.1.13 Pflegerelevante Nebendiagnosen 1.1.14 Geplante, aber nicht durchgeführte Behandlung 9 11 11 12 12 12 13 13 13 14 14 15 15 16 17 1.2 Prozeduren 1.2.1 Signifikante Prozeduren 1.2.2 Nicht kodierbare Prozeduren 1.2.3 Einmal zu kodierende Prozeduren 1.2.4 Nicht vollendete oder unterbrochene Prozedur 17 18 18 19 20 2 Bakteriämie, SIRS und Sepsis 21 2.1 Bakteriämie 21 2.2 SIRS 21 2.3 Sepsis 23 2.4 Septischer Schock 27 2.5 Sepsis und Neutropenie 28 3 Resistenzen Kodierung der Erreger, der Resistenzen und assoziierter Maßnahmen 29 3.1 Infektionserreger 29 3.2 Resistenzen 31 3.3 Komplexbehandlung bei multiresistenten Erregern 34 3.4 Isolierung 37 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 3 Inhalt 4 Mykologie 39 4.1 Dermatophytose 39 4.2 Kandidose 40 4.3 Aspergillose 41 4.4 Sonstige Mykosen 44 4.5 Candida-Resistenz 46 4.6 Screening von Mykosen 46 4.7 Kodierbare Medikamente im OPS 46 4.8 Komplikation durch die Therapie 46 5 Pneumonien und Tuberkulose 47 5.1 Pneumonien 5.1.1 Primäre und sekundäre Pneumonie 5.1.2 Typische und atypische Pneumonien 5.1.3 Ambulant erworbene und nosokomiale Pneumonie 5.1.4 Komplikationen durch Pneumonie 5.1.5 Influenza 47 48 49 51 52 52 5.2 Tuberkulose 5.2.1 Tuberkulose der Organe 5.2.2 Miliartuberkulose 5.2.3 Folgezuständen der Tuberkulose 5.2.4 Tuberkulose-Exposition 5.2.5 Impfung 53 55 60 60 61 61 6 Wichtige virale Infektionen 62 6.1 Herpesinfektionen 6.1.1 Herpes simplex Virus (HSV) 6.1.2 Varizellen-Zoster-Virus (VZV) 6.1.3 Cytomegalievirus (CMV) 6.1.4 Kaposi-Sarkom-Herpesviren (KSHV) 6.1.5 Resistenzen bei Herpesviren 62 62 63 64 64 65 6.2 Virus-Hepatitiden 6.2.1 Akute Virus-Hepatitiden 6.2.2 Chronische Hepatitis 6.2.3 Hepatitis bei nicht-klassischen Hepatitisviren 6.2.4 Infektiologische Untersuchungen 6.2.5 Zusatzentgelt (ZE) relevante Medikamente 65 66 67 67 68 68 4 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Inhalt 7 Infektionskrankheiten 69 7.1 Haut-, Wund- und Weichteilinfektionen 7.1.1 Aktinomykose 69 69 7.1.2 Diabetisches Fußsyndrom 7.1.3 Erysipel (Wundrose) 7.1.4 Fasziitis, nekrotisierend 7.1.5 Follikulitis, Furunkel, Karbunkel 7.1.6 Gasbrand 7.1.7 Impetigo contagiosa 7.1.8 Lymphknotenschwellung 7.1.9 Phlegmone und Abszesse 7.1.10 Scabies (Krätze) 7.1.11 Tetanus (Wundstarrkrampf ) 7.1.12 Wundinfektion 69 71 72 73 73 73 74 74 75 75 76 7.2 Infektionen der Mundhöhle und Atemwege 7.2.1 Mundhöhle 7.2.2 Akute Atemwegserkrankungen 76 76 77 7.3 Infektionen des ZNS 7.3.1 Poliomyelitis (spinale Kinderlähmung) 7.3.2 Enzephalitis und Meningitis 7.3.3 Hirnabszess 7.3.4. Atypische Virusinfektionen des ZNS 79 79 80 81 81 7.4 Infektion durch Darmkeime 7.4.1 Bakterielle Darminfektion 7.4.2 EHEC 7.4.3 Salmonelleninfektionen 7.4.4 Virusbedingte Darminfektion 7.4.5 Unklare Darminfektion 82 82 83 85 86 86 8 Infektionsschutzgesetz 88 8.1 Krankheitsverdacht, Krankheit, Tod 88 8.2 Krankheitserreger 89 9 G-DRG-System in der Version 2013 94 9.1 Vom Behandlungsfall zum Entgelt 9.1.1 Zu- und Abschläge 9.1.2 Verlegungsregelung 9.1.3 Wiederaufnahmen 94 94 95 95 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 5 Inhalt 9.1.4 9.1.5 Zusatzentgelte Praktische Tipps zum DRG-Management in der Klinik 96 96 9.2 DRG-Glossar 9.2.1 Bewertungsrelation 9.2.2 Komorbiditäten und Komplikationen 9.2.3 PCCL 9.2.4 Funktionen zur DRG-Eingruppierung 9.2.5 Hauptdiagnosegruppe (MDC) 96 97 97 97 98 98 10 Qualitätssicherung 99 11 Hygiene 102 12 Zusatzentgeltrelevante Medikamente 104 12.1 Antimykotika parenteral 104 12.2 Antimykotika oral 110 12.3 Humanimmunglobuline 112 12.4 Interferon 114 13 Index 116 13.1 Sachwort-Index 116 13.2 ICD-Index 118 13.3 OPS-Index 121 6 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Vorwort Vorwort Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auch die 3. Auflage des Kodierleitfadens Infektiologie und Mykologie wurde am Universitätsklinikum Essen für die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) und die Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft (DMykG) erstellt. Unser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an dieser Arbeit maßgeblich beteiligt waren. Infektiologische Fragestellungen können interdisziplinär auftreten und sind für alle Fachdisziplinen von besonderer Bedeutung: Infektionen bedeuten in der Regel einen erheblichen Ressourcen-Aufwand und sind mit negativen Folgen für Verweildauer, Kosten sowie v.a. das Patienten-Outcome verbunden. Auf der anderen Seite stellen sie oftmals eine kodiertechnische Herausforderung dar, sind aber als PCCL-wirksame Nebendiagnosen auch erlöswirksam. Der Kodierleitfaden Infektiologie beleuchtet gezielt die verschiedenen klinischen Konstellationen aus dem Bereich der Infektionskrankheiten und die daraus resultierenden medizinischen Maßnahmen. Zur Zielgruppe gehören alle Personen, die sich im Krankenhaus mit dem DRG-System und der Kodierung von Diagnosen und Therapien befassen. Er dient als Ergänzung und Interpretation der verbindlichen deutschen Kodierrichtlinien. Aspekte der Tropenmedizin im Allgemeinen und parasitäre Erkrankungen im Speziellen werden allerdings nur am Rande berücksichtigt. Sie finden allgemeine und spezielle Regeln zur Kodierung unter besonderer Berücksichtigung der infektiologischen Sachverhalte. Dabei gehen wir auf das gesamte Spektrum der Infektionskrankheiten (Infektiologie) unter besonderer Berücksichtigung der Mykologie, SIRS/Sepsis, der Tuberkulose, Pneumonien, HIV/ AIDS und Virus-Hepatitiden ein. Weiterhin finden Sie Informationen zur Funktion des DRG-Systems, zur Dokumentation der Qualitätssicherungsmaßnahmen im Krankenhaus sowie ICD-10-Kodeableitungen aus dem Infektionsschutzgesetz. Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 7 Vorwort Basierend auf der Vorjahresversion wurden nicht nur aktuelle Änderungen berücksichtigt, sondern auch einige Korrekturen und Ergänzungen vorgenommen. Wie schon in den Vorauflagen ist der Leitfaden auf die Bedürfnisse des klinischen Alltags zugeschnitten. Spezielle Bedürfnisse und Erfordernisse einiger Einrichtungen könnten daher nicht vollständig abgebildet sein. Von den Autoren wurde große Sorgfalt darauf verwendet, dass die in diesem Leitfaden gemachten Angaben inhaltlich und formal korrekt sind. Trotzdem kann natürlich für die Richtigkeit und Vollständigkeit einzelner Angaben sowie deren Aktualität und Gültigkeit keine Gewähr übernommen werden. Wir sind dankbar für Hinweise auf Fehler sowie Vorschläge zur Integrierung weiterer Kodes, die für den klinischen Alltag nützlich sein könnten. Diese Hinweise und Vorschläge erbitten wir per Email. Es ist unser Wunsch, dass sich der Leitfaden weiterhin bewähren wird und eine echte Hilfe in Bezug auf die gegenwärtige DRG-Problematik und die Entgeltsituation darstellt. Essen, Tübingen und Freiburg im Dezember 2012 Martin Schaller und Winfried Kern 8 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Allgemeine Kodierung 1 Allgemeine Kodierung Ein paar allgemeine Worte zur Kodierung Kodierung ist die Übersetzung der medizinischen Fachsprache in abrechnungsrelevante Kodes, die mittels einer Gruppierungssoftware in Abrechnungsfallpauschalen, die DRG, eingruppiert werden. Klassifikationen für die Kodierung sind der ICD-10GM für die Diagnosen und der OPS für die therapeutischen, diagnostischen, operativen und anderen Maßnahmen. Verbindliches Regelwerk zur Dokumentation im allgemeinen und infektiologischer Fragestellungen im Besonderen sind die Deutschen Kodierrichtlinien (DKR) in der jeweils gültigen Version, die durch die Deutsche Krankenhausgesellschaft, den GKV-Spitzenverband und den Verband der privaten Krankenversicherung sowie das InEK jährlich überarbeitet werden. Seit 2010 gibt es ergänzend die Deutschen Kodierrichtlinien für die Psychiatrie/Psychosomatik. Für den Bereich der Infektiologie gelten neben den allgemeinen Kodierregeln zur Kodierung von Haupt- und Nebendiagnosen zwei spezielle Regeln in dem Kapitel „Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten“, die in diesem Kodierleitfaden genauer erörtert werden. Aktuell gültig sind die Versionen 2013. Quellen: • Deutsche Kodierrichtlinien, Fallpauschalenkatalog und DRG-Handbücher unter www.g-drg.de auf der Homepage des InEK (Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus) • ICD-10-GM und OPS unter www.dimdi.de auf der Homepage des DIMDI (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information) 1.1 Diagnosen Diagnosen werden nach der International Classification of Diseases (ICD) kodiert. Die vom DIMDI (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, www.dimdi.de) herausgegebene deutsche Version heißt ICD-10-GM, das GM steht für „German Modifikation“ . Mit der ICD-10 lassen sich grundsätzlich alle Krankheiten, Verdachtsfälle und Zustände abbilden. Kernstück der Klassifikation ist das systematische Verzeichnis, ergänzt durch das alphabetische Verzeichnis. ICD-10-Kodes sind alphanumerische Schlüssel mit drei bis fünf Stellen. Es müssen immer alle Stellen angegeben werden (Nutzung der endständigen Kodes). Der Diagnosekode besteht aus drei Teilen. Beispiel für einen ICD-10-Kode: B37.0 Candida-Soor Kapitel Kategorie Spezifikation B 37. 0 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 9 1 Allgemeine Kodierung 1 Der führende Buchstabe gibt das ICD-Kapitel an. Die ICD-10 besitzt ingesamt 22 Kapitel, um alle Krankheitsgruppen systematisch zu gliedern. Den Kernbereich bilden die organspezifischen Krankheiten, die in den Kapiteln III bis XIV aufgeführt sind. Das Kapitel I mit den Kennzeichen „A“ und „B“ behandelt infektiöse und parasitäre Erkrankungen. Die Kennzeichen „C“ und „D“ klassifizieren bösartige und gutartige Neubildungen. Die Buchstaben „E“ bis „N“ sind nach Organsystemen gegliedert, dann folgen „O“ für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sowie „P“ für Erkrankungen des Neugeborenen. Unter „R“ sind Symptome klassifiziert und „Z“ fasst besondere Konstellationen zusammen, die keinem anderen Kapitel zugeordnet werden können. Damit stehen infektiöse Erkrankungen ein wenig „neben“ der sonstigen Einteilungskriterien des ICD, in der Krankheiten primär den Organsystemen zugeordnet sind. Das Kapitel I gliedert sich in insgesamt 21 Gruppen, in denen sowohl spezielle Krankheitsbilder (wie die Tuberkulose in den Gruppen A15 bis A19) als auch Gruppen von Erregern (wie die Mykosen in den Gruppen B35 bis B49) zusammengefasst sind. Einige Kodes (Gruppen B95.- bis B97.-) sind Zusatzkodes. Nicht in dem Kapitel I finden sich: • Keimträger oder Ausscheider, einschließlich Verdachtsfälle (siehe Kodegruppe Z22.- im ICD-Kapitel XXI) • Bestimmte lokalisierte Infektionen, die dann doch dem jeweiligen Kapitel für das Organsystem zugeordnet sind • Grippale Infekte und sonstige akute Infektionen der Atemwege (siehe Kodegruppen J00 bis J22 im ICD-Kapitel X) • Infektiöse und parasitäre Krankheiten in Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (siehe Kodegruppe O98.- im ICD-Kapitel XV) und spezifische Infektionen der Perinatalzeit (siehe Kodegruppen P35 bis P39 im ICD-Kapitel XVI) Nach dem führenden Buchstaben für das Kapitel folgt eine zweistellige Zahl, die Diagnosekategorie („B37.-“ Kandidose). In der Regel wird der Kode durch eine oder zwei mit einem Punkt abgetrennte Ziffern weiter spezifiziert („B37.0“ Candida-Stomatitis). Kann man beim Kodieren „seine“ Diagnose in keiner der aufgelisteten Spezifizierungen finden, wird in der Regel „.8“ Sonstige kodiert. Liegen keine ausreichenden Informationen zur Wahl einer Spezifizierung vor (sind also z.B. der Erreger oder die genaue Lokalisation nicht bekannt), wird „.9“ nicht näher bezeichnet verwendet. Für Kostensicherungs- und Abrechnungszwecke stationärer Fälle müssen verschiedene Diagnosetypen einschließlich Aufnahme-, Verlegungs-, Entlassungs-, Hauptund Nebendiagnosen an die Krankenversicherungen übermittelt werden. 10 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Allgemeine Kodierung 1.1.1 Hauptdiagnose 1 Hauptdiagnose ist die Diagnose, die rückblickend, also nach Abschluss des gesamten Falles, als diejenige festgestellt wird, die hauptsächlich für die Veranlassung des stationären Krankenhausaufenthaltes der Patient verantwortlich war (offizielle Definition nach den Deutschen Kodierrichtlinien, DKR D002f ). Die Hauptdiagnose gilt für den gesamten Fall, unabhängig davon, ob die Patientin innerhalb des Krankenhauses verlegt wird oder nicht. Der Kode für die Hauptdiagnose ist das zentrale Zuordnungskriterium für die Ermittlung der DRG. Erläuterung allgemein: Die Hauptdiagnose ist diejenige Diagnose, die mit dem Wissensstand zum Zeitpunkt der Entlassung den stationären Aufenthalt begründet hat. Sie wird unter Berücksichtigung aller vorliegenden Informationen festgelegt. Hierbei sind auch Befunde heranzuziehen, die nach der Entlassung eingehen (DKR D002f). Es muss sich bei der Hauptdiagnose keinesfalls um eine Aufnahmediagnose handeln. Die der Hauptdiagnose zugrunde liegende Erkrankung muss bei der Aufnahme bereits nachvollziehbar bestanden haben und darf nicht erst als Komplikation während des stationären Aufenthaltes entstanden sein. Dabei reicht es aus, wenn bei der Aufnahme Symptome oder Beschwerden bekannt und dokumentiert sind und die endgültige Diagnose erst während des Aufenthaltes gestellt wird. Bei mehreren Diagnosen, die gleichzeitig in Frage kommen, entscheidet der behandelnde Arzt nach dem Ressourcenverbrauch (DKR D002f). 1.1.2 Nebendiagnosen Nebendiagnosen sind Krankheiten oder Beschwerden, die entweder gleichzeitig mit der Hauptdiagnose bestehen oder sich während des Aufenthaltes entwickeln. (DKR D003i). Kodierrelevant sind Nebendiagnosen nur, wenn sie diagnostische oder therapeutische Maßnahmen oder einen erhöhten Aufwand für Betreuung, Pflege oder Überwachung verursachen. Bei Patienten, bei denen einer dieser Faktoren auf mehrere Diagnosen zutreffen, können alle betroffenen Diagnosen kodiert werden. Es ist unerheblich, ob die Maßnahme oder der erhöhte Aufwand auch in Bezug auf die Hauptdiagnose geboten waren. Die Kodierung der Nebendiagnosen muss mit der Dokumentation in der Patientenakte und dem Arztbrief übereinstimmen. Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 11 Bakteriämie - SIRS - Sepsis 2 2.1 Bakteriämie, SIRS und Sepsis Bakteriämie Nach den Definitionen septischer Begriffe der deutschen Sepsisgesellschaft bezeichnet die Bakteriämie das Vorkommen lebensfähiger Bakterien im Blut (www. sepsis-gesellschaft.de). Nach den Deutschen Kodierrichtlinien (DKR 0103f ) wird eine Bakteriämie mit einem Kode aus der Gruppe A49.− Bakterielle Infektion, nicht näher bezeichneter Lokalisation oder einem anderen Kode, der den spezifischen Erreger benennt (z.B. A54.9 Gonokokkeninfektion nicht näher bezeichnet) kodiert. Eine Bakteriämie darf nicht mit einem Sepsis-Kode verschlüsselt werden, da die Sepsis eine komplexe systemische inflammatorische Wirtsreaktion auf z.B. eine bakterielle Infektion ist und für die Kodierung eigene Kodegruppen zur Verfügung stehen (Kapitel 2.3). Eine Ausnahme hiervon stellt die Meningokokken-Bakteriämie dar, die mit dem Kode A39.4 Meningokokkensepsis, nicht näher bezeichnet angegeben wird. Bakterielle Infektion nicht näher bezeichneter Lokalisation Diagnose Kode Staphylokokkeninfektion A49.0 Streptokokkeninfektion A49.1 Infektion durch Haemophilus influenzae A49.2 Mykoplasmeninfektion A49.3 Sonstige bakterielle Infektionen A49.8 Andere Erreger werden mit dem entsprechenden Kode wie im Kapitel 3 in diesem Kodierleitfaden beschrieben, verschlüsselt. 2.2 SIRS SIRS ist eine systemische Abwehrreaktion des Organismus (“Systemic inflammatory response syndrome“) und tritt bei schweren Erkrankungen wie Infektionen, Verbrennungen, Traumata) auf. Liegt dieser Abwehrreaktion des Organismus eine Infektion zugrunde, wird von einer Sepsis gesprochen. Dabei genügt der Verdacht auf eine Infektion. Es ist weder ein Erregernachweis (mikrobiologisch dokumentierte Infektion) noch eine klinisch dokumentierte Infektion notwendig. Bei fehlendem Erregernachweis in der Blutkultur müssen allerdings alle vier SIRS-Kriterien für eine Kodierung zutreffen. Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 21 2 Bakteriämie - SIRS - Sepsis 2 SIRS-Kriterien (Definition der ACCP/SCCM): Die SIRS-Kriterien dürfen nur bei Patienten ab dem vollendeten 16. Lebensjahr angewandt werden. • Fieber (≥38,0°C) oder Hypothermie (≤36,0°C) bestätigt durch eine rektale, intravasale oder intravesikale Messung • Tachykardie mit Herzfrequenz ≥90/min • Tachypnoe (Frequenz größer oder gleich 20/min) oder Hyperventilation (bestätigt durch Abnahme einer arteriellen Blutgasanalyse mit PaCO2 ≤4,3kPa bzw. 33mmHg) • Leukozytose (≥12.000/mm³) oder Leukopenie (≤4.000/mm³) oder 10% oder mehr unreife Neutrophile im Differentialblutbild Tritt eine systemische Entzündungsantwort ohne Hinweis auf eine Infektion auf, besteht eine SIRS nichtinfektiöser Genese. Der ICD-Kode SIRS kann dann verschlüsselt werden, wenn bei SIRS infektiöser Genese ohne Organkomplikationen (R65.0!) mindestens zwei Blutkulturpärchen (aerob/ anaerob) abgenommen wurden und 55 bei positiver Blutkultur mindestens zwei SIRS-Kriterien erfüllt sind oder 55 bei negativer Blutkultur alle vier SIRS-Kriterien erfüllt sind. 55 Bei allen anderen SIRS-Kodes (R65.1! bis R65.9!) müssen mindestens zwei SIRSKriterien erfüllt sein. Diagnose Kode SIRS infektiöser Genese, ohne Organkomplikationen (Sepsis) R65.0 ! SIRS infektiöser Genese, mit Organkomplikationen (schwere Sepsis) R65.1! SIRS nichtinfektiöser Genese, ohne Organkomplikationen R65.2! SIRS nichtinfektiöser Genese, mit Organkomplikationen R65.3! SIRS, nicht näher bezeichnet R65.9! Als Hauptdiagnose wird die Infektion angegeben, die das SIRS ausgelöst hat. Der SIRS-Kode ist Nebendiagnose. Bei einer schweren Sepsis mit Organdysfunktion werden die lebensbedrohlichen Organkomplikationen zusätzlich kodiert, ebenso die Erreger und Resistenzen (DKR 0103f ). 22 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Bakteriämie - SIRS - Sepsis Organkomplikationen sind: Diagnose Kode Akute Enzephalopathie / Somnolenz, Sopor, Koma R40.- Septischer Schock R57.2 Relative oder absolute Thrombozytopenie D69.4 / D69.5 Arterielle Hypoxämie R09.- Oligurie R34 Akutes Nierenversagen N17.- Metabolische Azidose E87.2 2.3 2 Sepsis Eine Sepsis liegt vor, wenn zusätzlich zu den Kriterien für SIRS der Nachweis oder Verdacht auf eine Infektion besteht. Eine schwere Sepsis mit Organkomplikationen wird kodiert, wenn zusätzlich zu den SIRS-Kriterien Hinweise auf Organdysfunktion wie z.B. Hypoperfusion, Hypotonie, Laktatazidose, Oligurie oder zerebrale Funktionsstörungen bestehen. Eine Sepsis wird folgendermaßen kodiert: 55 Sepsis-Kode 55 SIRS-Kode 55 evtl. Organkomplikation 55 Infektionskode, falls vorhanden 55 Erregerkode, falls nachgewiesen 55 Resistenzkode, falls notwendig Bei klinisch manifester Sepsis (einschließlich Urosepsis) ist ein Kode aus A40.- oder A41.- zuzuweisen. Hier ist der Erreger bereits im Kode enthalten, so dass die zusätzliche Verschlüsselung des Erregers entfällt. Diagnose Kode Sepsis durch Streptokokken, Gruppe A A40.0 Sepsis durch Streptokokken, Gruppe B A40.1 Sepsis durch Streptokokken, Gruppe D A40.2 Sepsis durch Streptococcus pneumoniae, inklusive Sepsis durch Pneumokokken A40.3 Sonstige Sepsis durch Streptokokken A40.8 Sepsis durch Streptokokken, nicht näher bezeichnet A40.9 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 23 Resistenzen - Erreger - Maßnahmen 3 Resistenzen Kodierung der Erreger, der Resistenzen und assoziierter Maßnahmen Beginnend mit dem Penicillin (entdeckt 1928) wurden Antibiotika eine der wichtigsten therapeutischen Prinzipien in der modernen Medizin. Mittlerweile sind allerdings viele dieser grundsätzlich wirksamen Substanzen durch die Zunahme von Resistenzen nicht mehr verlässlich effektiv. Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) gibt es zahlreiche Hinweise, dass auch in Deutschland die Problematik der Antibiotikaresistenz weiter zunimmt. Multiresistente Erreger und die daraus folgenden Maßnahmen nehmen einen immer größeren Anteil an Ressourcen in Anspruch. Während in den letzten Jahren vor allem gram-positive Infektionserreger wie Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und Glykopeptidresistente Enterokokken (VRE) im Vordergrund des Interesses standen, rückt jetzt auch das zunehmende Auftreten von gram-negativen Infektionserregern, die neben anderen Antibiotikagruppen auch gegen alle ß-Laktamantibiotika resistent sind (ESBL), in den Fokus. Die Antibiotikaresistenzentwicklung hat zwei entscheidende Grundlagen: erstens das Vorhandensein von resistenten Erregern und von übertragbaren Resistenzgenen, zweitens den durch den Antibiotikaeinsatz zugunsten dieser Keime ausgeübten Selektionsdruck. 3.1 Infektionserreger In der ICD-10 ist vorgesehen, dass neben der Kodierung der infektiologischen Krankheitsbilder weitere Schlüsselnummern für bestimmte Erreger und bestimmte Resistenzen angegeben werden können. Nicht jeder Erreger und nicht jede Resistenz kann dabei spezifisch verschlüsselt werden. Häufig müssen Kodes für „sonstige“ Erreger benutzt werden. Erreger ICD-10-Kodegruppen Bakterien A30-A49 Viren A80-B34 Protozoen B65-B64 Helminthen B65-B83 Ektoparasiten A75-A79 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 29 3 Resistenzen - Erreger - Maßnahmen Hier werden die vorhandenen Kodes für bestimmte Erreger zusammengefasst. Insbesondere Pilze können nur sehr eingeschränkt kodiert werden. 3 Streptokokken und Staphylokokken Kode Streptokokken, Gruppe A B95.0! Streptokokken, Gruppe B B95.1! Streptokokken, Gruppe D (Enterokokken) B95.2! Streptococcus pneumoniae B95.3! Streptokokken, Gruppe C B95.41! Streptokokken, Gruppe G B95.41! Nicht näher bezeichnete Streptokokken B95.5! Staphylococcus aureus B95.6! Sonstige Staphylokokken B95.7! Nicht näher bezeichnete Staphylokokken B95.8! Sonstige grampositive aerobe Erreger (Corynebakterien) B95.90! Sonstige grampositive anaerobe, nicht sporenbildende Erreger (Propionibakterien) B95.91! Bakterien Kode Mykoplasmen und Ureaplasmen (Mykoplasma pneumoniae) B96.0! Escherichia coli [E. coli] und andere Enterobakteriazeen (Enterobacter, Klebsiella, Morganella, Proteus, Serratia) B96.2! Haemophilus und Moraxella (HACEK-Gruppe, Haemophilus influenzae) B96.3! Pseudomonas und andere Nonfermenter (Acinetobacter, Burkholderia, Pseudomonas aeruginosa, Stenotrophomonas) B96.5! Bacteroides fragilis [B. fragilis] und andere gramnegative B96.6! Anaerobier Clostridium perfringens [C. perfringens] und andere grampositive, sporenbildende Anaerobier B96.7! Viren Kode Adenoviren B97.0! Enteroviren (Coxsackieviren, ECHO-Viren) B97.1! 30 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Resistenzen - Erreger - Maßnahmen Viren Kode Koronaviren B97.2! Retroviren (Lentiviren, Onkoviren) B97.3! Respiratory-Syncytial-Viren [RS-Viren] B97.4! Reoviren B97.5! Parvoviren B97.6! Papillomaviren B97.7! Sonstige Viren, Humanes Metapneumovirus B97.8! Sonstige infektiöse Erreger Kode Helicobacter pylori [H. pylori] B98.0! Vibrio vulnificus B98.1! 3.2 3 Resistenzen Erreger mit bestimmten Antibiotikaresistenzen, die besondere therapeutische oder hygienische Maßnahmen erfordern, werden in der Kodegruppe U80.-! zusammengefasst. Diese optionalen Schlüsselnummern sollten unbedingt genutzt werden, um Rückschlüsse auf die hauseigene Resistenzlage in Anlehnung an die Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes durchführen zu können. Alle Resistenz-Kodes aus der U80-Gruppe sind als PCCL-relevante Nebendiagnosen potentiell erlössteigernd. Dies unterstreicht die Bedeutung der Resistenzen auch aus ökonomischer Sicht. Entsprechend der im Infektionsschutzgesetz geforderten Verpflichtung zur Dokumentation bestimmter Erreger mit speziellen Resistenzen wurden die ResistenzKodes der Kodegruppe U80.- nach den Antibiotikaresistenzen bestimmter Erregergruppen differenziert. So können schwerwiegende Resistenzen von weniger schwerwiegenden abgegrenzt werden. Die Informationen für die Kodierung müssen je nach Erreger aus dem mikrobiologischen Resistogramm (Antibiogramm) abgeleitet werden. Hierzu ist es notwendig, auf der einen Seite die identifizierten Keime mit den Kodes aus der Gruppe U80.abzugleichen. In den meisten Fällen sind die Keime in der Kodegruppe U80.- auch eindeutig aus den Resistogrammen erkennbar (z.B. Staphylococcus aureus). Erklärungsbedürftig sind die sog. „Nonfermenter“. Bei diesen handelt es sich um Keime, die als metabolisch inaktiv bezeichnet werden, weil sie Glukose nicht fermentieren können. Dazu gehören Gattungen wie Acinetobacter, Pseudomonas, Stenotrophomonas und Burkholderia. Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 31 Resistenzen - Erreger - Maßnahmen Erreger Staphylococcus aureus 3 Streptococcus pneumoniae Enterococcus faecalis mit Resistenz gegen Kode Oxacillin oder Methicillin [MRSA] U80.00! Glykopeptid-Antibiotika, Chinolone, Streptogramine oder Oxazolidinone und ohne Resistenz gegen Oxacillin oder Methicillin U80.01! Penizillin oder Oxacillin U80.10! Makrolid-Antibiotika, Oxazolidinone oder Streptogramine und ohne Resistenz gegen Penizillin oder Oxacillin U80.11! Glykopeptid-Antibiotika U80.20! Oxazolidinone oder mit High-Level-AminoglykosidResistenz und ohne Resistenz gegen GlykopeptidU80.21! Antibiotika Glykopeptid-Antibiotika (VRE) U80.30! Oxazolidinone oder Streptogramine oder mit HighLevel-Aminoglykosid-Resistenz und ohne Resistenz gegen Glykopeptid-Antibiotika U80.31! Escherichia, Klebsiella und Proteus Chinolone, Carbapeneme, Amikacin, oder mit nachgewiesener Resistenz gegen alle Beta-LaktamAntibiotika [ESBL-Resistenz] U80.4! Enterobacter, Citrobacter und Serratia Carbapeneme, Chinolone oder Amikacin U80.5! Pseudomonas aeruginosa und andere Nonfermenter Carbapeneme, Chinolone, Amikacin, Ceftazidim oder Piperacillin/Tazobactam U80.6! Burkholderia und Stenotrophomonas Chinolone, Amikacin, Ceftazidim, Piperacillin/Tazobactam oder Cotrimoxazol U80.7! Enterococcus faecium Anmerkungen: Methicillin ist mittlerweise nicht mehr im Handel. Eine High-Level-Aminoglykosid-Resistenz ist eine Schweregradbezeichnung der Enterokokken-Resistenz. Bei einer High-Level-Resistenz liegt die MHK (Minimale Hemm-Konzentration) bei ≥ 500 mg/l. Eine entsprechende Information sollte sich dem Resistogramm entnehmen lassen. Die ESBL-Resistenz (extended spektrum ß-Lactamasen) bezeichnet eine erweiterte Resistenz gegen alle ß-Lactam-Antibiotika. 32 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Mykologie Diagnosen Kode Candida-Endokarditis B37.6+ Endokarditis bei anderenorts klassifizierten Krankheiten, I39.8* Herzklappe nicht näher bezeichnet Candida-Sepsis (Siehe Kapitel „Sepsis“) B37.7 Kandidose an sonstigen Lokalisationen B37.88 Beispiel: Eine Patientin mit einer Tumorerkrankung wird mit akuten Fieberschüben und Pneumonie stationär aufgenommen. HD: B37.7 Candida-Sepsis ND: B37.1+ Kandidose der Lunge J17.2* Pneumonie bei Kandidose R65.0! Systemic inflammatory response syndrome [SIRS] infektiöser Genese ohne Organkomplikation XXX Tumorerkrankung 4.3 Aspergillose Die verschiedenen Manifestationen der Aspergillose erfordern auch eine differenzierte Kodierung. Grundsätzlich finden sich die verschiedenen Formen der Aspergillosen in der Kodegruppe B44.- (Aspergillose), die folgende Dokumentationsmöglichkeiten bietet: Diagnosen Kode Invasive Aspergillose der Lunge B44.0 Sonstige Aspergillose der Lunge B44.1 Disseminierte Aspergillose B44.7 Sonstige Formen der Aspergillose B44.8 Daneben gibt es noch der Vollständigkeit halber den Kode für die nicht näher bezeichnete Aspergillose (B44.9). Die vor allem bei immunsupprimierten Patienten (z.B. mit HIV / AIDS, Neutropenie unter Zytostatika oder Z.n. Organtransplantationen) auftretende invasive pulmonale Aspergillose und die Aspergillen- Pneumonie kann dann verschlüsselt werden, wenn mykologische und histologische Sicherung vorgenommen worden ist. Mykologische Sicherung: kultureller Nachweis von Aspergillen in Material, welches durch eine invasive diagnostische Maßnahme gewonnen worden ist. Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 41 4 Mykologie Histologische Sicherung: Nachweis der Gewebsinvasion durch Pilzhyphen. In diesem Fall kann sicher von einer invasiven Aspergillose ausgegangen werden, die Kodierung wäre über eine Kreuz-Stern-Verschlüsselung: Diagnose Kode Invasive Aspergillose der Lunge B44.0+ Pneumonie bei Mykosen J17.2* 4 In Anlehnung an eine Kodierempfehlung der DGHO kann eine wahrscheinliche invasive Aspergillose mit folgender Kreuz-Stern- Kombination dokumentiert werden: Diagnose Kode Sonstige Aspergillose der Lunge B44.1+ Pneumonie bei Mykosen J17.2* Das Aspergillom als Konglomerat aus Mukus, Pilzhyphen und zellulären Bestandteilen in einer präformierten Höhle (z.B. in einer alten tuberkulösen Kaverne oder den Nasennebenhöhlen, insbesondere des Sinus maxillaris) kann auch bei normalem Immunstatus auftreten. Es wird je nach Lokalisation kodiert mit: Diagnose Kode Sonstige Aspergillose der Lunge B44.1 Sonstige Formen der Aspergillose B44.8 Die B44.8 umfasst damit alle nicht-pulmonalen Lokalisationen, eine weitere Differenzierung ist nicht möglich. Die allergische bronchopulmonale Aspergillose, bei der meist Patienten mit einer asthmatischen Vorgeschichte betroffen ist, kommt durch eine duale allergische Reaktion (Typ I und III) auf die Besiedelung des Bronchialsystems mit Aspergillus zustande. Dies kann nur durch eine Kombination von Kodes dokumentiert werden: Diagnose Kode Sonstiges Aspergillose der Lunge B44.1 Asthma bronchiale J45.- 42 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Pneumonien - Tuberkulose 5 5.1 Pneumonien und Tuberkulose Pneumonien Bei den Pneumonien handelt es sich um akute oder chronische Entzündungen des Lungengewebes unterschiedlicher Ätiologie. In diesem Kodierleitfaden werden die Infektionen mit Bakterien, Viren oder Pilzen diskutiert, die toxischen, inhalativen oder immunologisch verursachten Pneumonien werden in diesem Kodierleitfaden nicht behandelt. Schwierig sind die Übertragungen der verschiedenen klinisch orientierten Einteilungen auf die Systematik der ICD-10 sowie der oftmals fehlende Erregernachweis. Dies macht eine spezifische Diagnose und damit eine spezifische Kodierung oft unmöglich. Über die DRG-Kodierung hinaus spielen auch die Anforderungen der verpflichtenden externen Qualitätssicherung nach §137 SGB V eine Rolle, da ambulant erworbene Pneumonien einer verpflichtenden Dokumentationsverpflichtung unterliegen (die Anforderungen hierzu werden in einem eigenen Kapitel zusammengefasst). Den verschiedenen klinischen Einteilungskriterien der Pneumonien steht die Einteilung der ICD-10 gegenüber. „Grippe“ und Pneumonien werden in den Kodegruppen J09.- bis J18.- zusammengefasst und stellen damit eine Ausnahme von der Regel dar, dass infektiöse Erkrankungen in den Kapitel A oder B des ICD-10 aufgeführt werden. Übersicht: Kodegruppen für Grippe Grippe-Form (Erreger) Kodegruppe Vogelgrippe / Schweinegrippe J09 Sonstige Influenza-Viren J10.- Kein Nachweis von Viren J11.- Übersicht: Kodegruppen für Pneumonien Pneumonie-Form Kodegruppe Viruspneumonie J12.- Streptococcus pneumoniae J13 Haemophilus influenza J14 Anderenorts nicht klassifizierte Bakterien J15.- Sonstige Infektionserreger J16.- Bei andernorts klassifizierten Erkrankungen J17.- Erreger unbekannt J18.- Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 47 5 Pneumonien - Tuberkulose 5.1.1 Primäre und sekundäre Pneumonie 5 Eine Unterscheidung primärer (definiert als Pneumonie bei einem Patienten ohne besondere Risikofaktoren) oder sekundärer Pneumonien (definiert über begleitende prädisponierende Faktoren oder Zugehörigkeit zu bestimmten Risikogruppen) ist nicht direkt über den Kode für die Pneumonie, sondern nur indirekt über die Kodierung der Nebendiagnosen möglich. Hier spielen allerdings die Anforderungen der Deutschen Kodierrichtlinien eine einschränkende Rolle, da Risikofaktoren u.ä. nur bei konkretem Ressourcenaufwand zu verschlüsseln sind. Erreger primärer Lungenentzündungen sind meistens Pneumokokken (J13), Staphylokokken (J15.2), Haemophilus influenzae (J14), Mykoplasmen (J15.7), Chlamydien (J16.0), Legionellen (Legionella pneumophila, hier wird allerdings entgegen der gewohnten Systematik mit A48.1 kodiert) und Viren wie das Grippevirus (J09), Adenovirus (J12.0) und Parainfluenzaviren (J12.2). Das Erregerspektrum verschiebt sich bei sekundären Pneumonien zu Herpesviren (CMV, HSV), Pilzen, Pneumocystis jirovecii, Protozoen (Toxoplasmose) sowie anaeroben Bakterien. Primäre (infektbedingte) Pneumonien Viruspneumonie Kode Durch Adenoviren J12.0 Durch Respiratory-Syncytial-Viren [RS-Viren] J12.1 Durch Parainfluenzaviren J12.2 Durch sonstige Viren J12.8 Bakterielle Pneumonie Kode Durch Streptococcus pneumoniae J13 Durch Haemophilus influenzae J14 Durch Klebsiella pneumoniae J15.0 Durch Pseudomonas J15.1 Durch Staphylokokken J15.2 Durch Streptokokken der Gruppe B J15.3 Durch sonstige Streptokokken J15.4 Durch Escherichia coli J15.5 Durch andere aerobe gramnegative Bakterien (Serratia marcescens) J15.6 Durch Mycoplasma pneumoniae J15.7 48 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Pneumonien - Tuberkulose Bakterielle Pneumonie Kode Sonstige bakterielle Pneumonie J15.8 Bakterielle Pneumonie, nicht näher bezeichnet J15.9 Pneumonie durch Chlamydien (bei Neugeborenen) J16.0 Sekundäre (symptomatische) Pneumonien Pneumonie bei Mykosen Kode Invasive Aspergillose der Lunge, ABPA (Aspergillose allergisch bronchopulmonal) B44.0+ Pneumonie bei Aspergillose J17.2* Candidosis Lunge B37.1+ Pneumonie bei Mykose J17.2* Pneumonie bei Viruskrankheiten Kode Pneumonie durch Zytomegalieviren B25.0+ Pneumonie bei Zytomegalie J17.1* Varizellenpneumonie B01.2+ Pneumonie bei Varizellen J17.1* Masern kompliziert durch Pneumonie B05.2+ Pneumonie bei Masern J17.1* Röteln mit sonstiger Komplikation B06.8+ Pneumonie bei Röteln J17.1* 5 5.1.2 Typische und atypische Pneumonien Ähnliche Einschränkungen ergeben sich bei der Unterscheidung von typischen oder atypischen Pneumonien, da sich diese klinisch-radiologische Unterscheidung in der ICD 10 überhaupt nicht wiederfindet. Die typische Lobärpneumonie mit ihrem akutem Beginn (die Symptome Fieber, Schüttelfrost, Husten, eitriger Schleimbildung, reduziertem Allgemeinzustand und typischen Auskultationszeichen werden nach DKR nicht zusätzlich kodiert) und Beschränkung auf einen oder mehrere Lungenlappen kann mittels folgendem Kode dokumentiert werden: Diagnose Kode Lobärpneumonie J18.1 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 49 Pneumonien - Tuberkulose Dies gilt allerdings nur für Fälle, bei denen der Erreger nicht bekannt ist. Falls der Nachweis typischer Erreger wie Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae), Staphylokokken sowie Klebsiellen, Pseudomonas oder Proteus gelingt, werden die spezifischeren Kodes gewählt. Die Aussage über die klinische Verlaufsform geht dabei allerdings verloren. Für atypische oder interstitielle Pneumonien kann entweder versucht werden, diese über den erregerspezifischen Kode zu dokumentieren, falls möglich, oder über den Kode Diagnose Kode Interstitielle Pneumonie o.n.A J84.9 5 Die Bronchopneumonie, die sich als sekundäre Pneumonie aus einer absteigenden Bronchitis entwickelt, kann über folgenden Kode dokumentiert werden: Diagnose Kode Bronchopneumonie J18.0 Pleuraergüsse sind v.a. bei Lobärpneumonien häufig und ausgeprägt. Sie können bei eigenständigen Maßnahmen wie Punktionen gesondert kodiert werden. Diagnose Kode Pleuraerguss, anderenorts nicht klassifiziert J90 Pleuraerguss bei anderenorts klassifizierten Krankheiten J91* 5.1.3 Ambulant erworbene und nosokomiale Pneumonie Der ICD-Kode selbst erlaubt keine Unterscheidung nach ambulant erworbener oder nosokomialer Pneumonie. Durch zusätzliche Kodes (U69.0-! Anderenorts klassifizierte, im Krankenhaus erworbene Pneumonie bei Patienten von 18 Jahren und älter) kann dies allerdings unterschieden werden, was von besonderer Bedeutung für die externe Qualitätssicherung ist. Unter „im Krankenhaus erworben“ versteht man eine Pneumonie, deren Symptome und Befunde die CDC-Kriterien erfüllen und frühestens 48 Std. nach Aufnahme in ein Krankenhaus auftreten oder sich innerhalb von 28 Tagen nach Entlassung aus einem Krankenhaus manifestieren. Die Einstufung als im Krankenhaus erworbene Pneumonie bedeutet nicht automatisch, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen der medizinischen Behandlung und dem Auftreten der Infektion existiert, es ist auch kein Synonym für ärztliches oder pflegerisches Verschulden. Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 51 Infektionsschutzgesetz 8 Infektionsschutzgesetz Nach dem Infektionsschutzgesetz (Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen) müssen übertragbare Krankheiten vom behandelnden Arzt sowie vom Laborleiter namentlich an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet werden. 8.1 Krankheitsverdacht, Krankheit, Tod Namentlich zu melden ist der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod 8 Nr. Erkrankung Kode / Kodegruppe a Botulismus A05.1 b Cholera A09.- c Diphtherie A36.- d humaner spongiformer Enzephalopathie, außer familiärhereditärer Formen (Creutzfeld-Jacob-Krankheit) A81.8 e akuter Virushepatitis B15.- / B16.- / B17.- f enteropathischem hämolytischurämischem Syndrom (HUS) D59.3 g virusbedingtem hämorrhagischen Fieber (z.B. Lassa, Ebola) A96.- bis A99 h Masern B05.- i Meningokokken-Meningitis oder –Sepsis A39.- j Milzbrand A22.- k Poliomyelitis (als Verdacht gilt jede akute schlaffe Lähmung, außer traumatisch bedingt) A80.- l Pest A20 m Tollwut A82.- n Typhus abdominalis/Paratyphus A01.- Erkrankung und der Tod an einer behandlungsbedürftigen Tuberkulose, auch wenn ein bakteriologischer Nachweis nicht vorliegt A15.bis A19.- 88 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Krankheitserreger B30.1 + H13.1* A98.4 A04.3 A04.0 Adenoviren (Meldepflicht nur für den direkten Nachweis im Konjunktivalabstrich) Bacillus anthracis Borrelia recurrentis Brucella sp. Campylobacter sp., darmpathogen Chlamydia psittaci Clostridium botulinum oder Toxinnachweis Corynebacterium diphtheriae, Toxin bildend Coxiella burnetii Cryptosporidium parvum Ebolavirus Escherichia coli, enterohämorrhagische Stämme (EHEC) Escherichia coli, sonstige darmpathogene Stämme Francisella tularensis 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 a 12 b 13 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 A21.- A07.2 A78 A36.- A05.1 A70 A04.5 A23.- A68.0 A22.- Kode / Kodegruppe Erreger / Erkrankung Nr. Tularämie Darminfektion durch enteropathogene Escherichia coli Darminfektion durch enterohämorrhagische Escherichia coli Ebola-Viruskrankheit Kryptosporidiose Q-Fieber Diphtherie Botulismus Infektionen durch Chlamydia psittaci Enteritis durch Campylobacter Brucellose Durch Läuse übertragenes Rückfallfieber Milzbrand Konjunktivitis durch Adenoviren + Konjunktivitis durch Adenoviren follikulär ICD-10 Katalogtext Namentlich ist bei folgenden Krankheitserregern, soweit nicht anders bestimmt, der direkte oder indirekte nachweis zu melden, soweit die Nachweise auf eine akute Infektion hinweisen: 8.2 Infektionsschutzgesetz 8 89 90 B16.B17.1 B17.2 J09 Gelbfiebervirus Giardia lamblia Haemophilus influenzae (Meldepflicht nur für den direkten Nachweis aus Liquor oder Blut) Hantaviren Hepatitis-A-Virus Hepatitis-B-Virus Hepatitis-C-Virus (Meldepflicht für alle Nachweise, soweit nicht bekannt ist, dass eine chronische Infektion vorliegt) Hepatitis-D-Virus Hepatitis-E-Virus Influenzavire (Meldepflicht nur für den direkten Nachweis) Lassavirus 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 Meningitis durch Haemophilus influenzae Pneumonie durch Haemophilus influenzae Akute Bronchitis durch Haemophilus influenzae Hantavirus- (Herz-) Lungensyndrom/ Pneumonie bei sonstiger Viruskrankheit G00.0 J14 J20.1 B33.4+ / J17.1* Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 A96.2 B17.0 Hämorrhagisches Fieber durch Lassa-Viren Grippe durch bestimmte nachgewiesene Influenzaviren Akute Virushepatitis E Akute Delta-Virus- (Super-) Infektion eines Hepatitis-B(Virus-) Trägers Akute Virushepatitis C Virushepatitis B Virushepatitis A Sepsis durch Haemophilus influenzae A41.3 B15.- Giardiasis [Lambliasis] Gelbfieber Ebola-Viruskrankheit ICD-10 Katalogtext A07.1 A95.- A98.4 FSME-Virus 14 Kode / Kodegruppe Erreger / Erkrankung 8 Nr. Infektionsschutzgesetz A32.- E52 A15.bis A19.- A39.0 A08.1 Listeria monocytogenes (Meldepflicht nur für den direkten Nachweis aus Blut, Liquor oder anderen normalerweise sterilen Substraten sowie aus Abstrichen von Neugeborenen) Marburgvirus Masernvirus Mycobacterium leprae Mycobacterium tuberculosis/africanum, Mycobacterium bovis (Meldepflicht für den direkten Erregernachweis sowie nachfolgend für das Ergebnis der Resistenzbestimmung; vorab auch für den Nachweis säurefester Stäbchen im Sputum) Neisseria meningitidis (Meldepflicht nur für den direkten Nachweis aus Liquor, Blut, hämorrhagischen Hautinfiltraten oder anderen normalerweise sterilen Substraten) Norwalk-ähnliches Virus (Meldepflicht nur für den direkten Nachweis aus Stuhl) 28 29 30 31 32 33 34 B05.- A98.3 A27.0 / A27.8 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Akute Gastroenteritis durch Norovirus [Norwalk-Virus] Meningokokken-meningitis Tuberkulose Niazinmangel [Pellagra] Masern Marburg-Viruskrankheit Listeriose Leptospirosis icterohaemorrhagica [Weil-Krankheit]/ Sonstige Formen der Leptospirose Legionellose mit/ohne Pneumonie A48.1 / A48.2 Leptospira interrogans Legionella sp. 26 ICD-10 Katalogtext Kode / Kodegruppe 27 Erreger / Erkrankung Nr. Infektionsschutzgesetz 8 91 92 Enteritis durch Rotaviren Paratyphus A-C und sonstige A08.0 A01.1 bis A01.4 A01.0 Rabiesvirus Rickettsia prowazekii Rotavirus Salmonella Paratyphi (Meldepflicht für alle direkten Nachweise) Salmonella Typhi (Meldepflicht für alle direkten Nachweise) Salmonella, sonstige Shigella sp. Trichinella spiralis Vibrio cholerae O:1 und O:139 Yersinia enterocolitica, darmpathogen Yersinia pestis andere Erreger hämorrhagischer Fieber 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Virale hämorrhagische Fieber A96.bis A99 Namentlich sind in dieser Übersicht nicht genannte Krankheitserreger zu melden, soweit deren örtliche und zeitliche Häufung auf eine schwerwiegende Gefahr für die Allgemeinheit hinweist. Pest Enteritis durch Yersinia enterocolitica Cholera durch Vibrio cholerae O:1 Trichinellose Shigellose durch Shigella dysenteriae Sonstige Salmonelleninfektion Typhus abdominalis Epidemisches Fleckfieber durch Rickettsia prowazeki Tollwut (Rabies) A20.- A04.6 A00 B75 A03.0 A02.- A75.0 A82.- Akute paralytische Poliomyelitis 36 A80 Poliovirus 35 ICD-10 Katalogtext Erreger / Erkrankung Kode / Kodegruppe 8 Nr. Infektionsschutzgesetz Infektionsschutzgesetz Nichtnamentlich ist bei folgenden Krankheitserregern der direkte oder indirekte Nachweis an das Robert-Koch-Institut mit einem speziellen Formblatt zu melden: Nr. Erreger Kode / Kodegruppe ICD-10 Katalogtext 1 Treponema pallidum A53.9 Lues (Syphilis) 2 HIV B20 bis B24 HIV-Krankheit 3 Echinococcus sp. B67.- Echinokokkose 4 Plasmodium sp. B50 bis B54 Malaria 5 Rubellavirus (Meldepflicht nur bei konnatalen Infektionen) B27.0 Mononukleose durch GammaHerpesviren / EBV [EpsteinBarr-Virus]-Infektion 6 Toxoplasma gondii (Meldepflicht nur bei konnatalen Infektionen) B58.- Toxoplasmose 8 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 93 G-DRG-System 2013 9 G-DRG-System in der Version 2013 Das diagnosebezogene Entgeltsystem für Deutschland, G-DRG-System (German Diagnosis Releated Groups), in der Version 2013 wurde vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK, www.g-drg.de) entwickelt. G-DRGs sind definiert als möglichst aufwandhomogene Behandlungsfallgruppen, die stationäre und teilstationäre Behandlungsfälle mit verwandten Diagnosen und ähnlichem ökonomischen Aufwand zusammenfassen. 9.1 9 Vom Behandlungsfall zum Entgelt Die Dokumentation der Diagnosen geschieht in der Patientenakte und den Arztbriefen mit der medizinische Nomenklatur im Klartext nach medizinischen Regeln. Für Abrechnungszwecke einschließlich der DRG-Ermittlung müssen diese Begriffe in Kodes der ICD-10 übersetzt werden. Beispielsweise wird die Streptokokken-Pneumonie mit dem Kode J13 Pneumonie durch Streptococcus pneumoniae verschlüsselt. Die Informationen über die individuelle klinische Verlaufsform geht dabei bewusst verloren. Klartextinformationen zur Information für den weiterbehandelnden Arzt können deshalb nicht durch ICD-10-Kodes ersetzt werden. Aus den verschiedenen Diagnosekodes eines Behandlungsfalls muss nach den deutschen Kodierrichtlinien eine Hauptdiagnose festgelegt werden. Diagnosen von relevanten Begleiterkrankungen oder Komplikationen werden als Nebendiagnosen kodiert. Diagnostische und therapeutische Maßnahmen werden mit OPS-Prozedurenkodes kodiert. Jeder Kombination aus Haupt- und Nebendiagnosen sowie Prozeduren ist eindeutig eine DRG zugeordnet. 2013 sind 1.187 DRGs mit bundeseinheitlichen Bewertungsrelationen versehen, 40 DRGs müssen krankenhausindividuell verhandelt werden und 5 DRGs sind rein teilstationär. Die Bewertungsrelationen beruhen auf den Kostendaten des Jahres 2010 und definieren den DRG-Erlös für den Behandlungsfall über die Multiplikation mit dem Basisfallwert. Daher ist für eine korrekte Ermittlung der Erlöse im DRG-System eine qualitativ hochwertige und umfassende Dokumentation unabdingbar. 9.1.1 Zu- und Abschläge Der Erlös wird weiter modifiziert durch Zuschläge für Langlieger und Abschläge für Kurzlieger, Verlegungen und Wiederaufnahmen. Bei Langliegern ist die Verweildauer länger als die für jede DRG ausgewiesene obere Grenzverweildauer (oGVD). Bei Kurzliegern ist die Verweildauer unter der DRG-individuellen unteren Grenzverweildauer (uGVD). 94 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 G-DRG-System 2013 9.1.2 Verlegungsregelung Patienten gelten nach der DRG-Definition dann als verlegt, wenn zwischen der Entlassung aus dem Krankenhaus A und der Aufnahme in das Krankenhaus B nicht mehr als 24 Stunden vergangen sind. Wenn ein Krankenhaus einen Patienten vor Erreichen der mittleren Verweildauer der DRG verlegt, muss der DRG-Erlös um einen Verlegungsabschlag gemindert werden. Dies gilt auch, wenn ein Patient aus einem anderen Krankenhaus übernommen und dann vor Erreichen der mittleren Verweildauer weiterverlegt oder entlassen wird. Die Zu- und Abschläge sowie die VerweildauerGrenzwerte sind im Fallpauschalenkatalog ausgewiesen. Es gibt zwei Ausnahmen von der Verlegungsregelung: 1. Wenn der Patient in dem verlegenden Krankenhaus nicht länger als 24 Stunden behandelt wurde, greift der Verlegungsabschlag für das aufnehmende Krankenhaus nicht. 2. 124 DRGs sind von der Verlegungsregel ausgenommen. 9.1.3 Wiederaufnahmen Für Wiederaufnahmen in dasselbe Krankenhaus sind mehrere Konstellationen definiert, bei deren Vorliegen unterschiedliche Aufenthalte eines Patienten, obwohl zeitlich getrennt, zu einem Aufenthalt zusammengefasst werden. 1. Wenn ein Patient innerhalb der oberen Grenzverweildauer des ersten Aufenthaltes wieder in das gleiche Krankenhaus aufgenommen wird und der Behandlungsfall in die gleiche Basis-DRG eingruppiert wird, werden Verweildauern, Diagnosen und Prozeduren beider Aufenthalte zusammengefasst. Die DRG-Bewertung erfolgt auf Grundlage der zusammengefassten Daten der Aufenthalte. 2. Wenn ein Patient innerhalb von 30 Kalendertagen zunächst in einer DRG der medizinischen oder anderen (= endoskopisch oder interventionell definiert) Partition und dann in einer DRG aus der chirurgischen Partition derselben MDC (Major Diagnostic Categorie) behandelt wird. 3. Wenn die Wiederaufnahme wegen Komplikationen im Zusammenhang mit der durchgeführten Behandlung innerhalb der oberen Grenzverweildauer der DRG des ersten Aufenthaltes erfolgt. Eine genaue Definition des Begriffes Komplikation wird nicht gegeben, aber in den Abrechnungsbestimmungen ist festgelegt, dass eine Zusammenfassung bei unvermeidbaren Nebenwirkungen von Chemooder Strahlentherapie nicht vorgenommen wird. Das Auftreten eines Rezidivs ist ebenfalls ausgenommen. Ausnahmen von der Wiederaufnahmeregel gelten für speziell gekennzeichnete DRGs, vor allem aus den Bereichen Schwangerschaft, Geburt, Transplantation und Onkologie,. Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 95 9 Index 13 Index 13.1 Sachwort-Index A Abszess 74 Adenoviren 30 Agranulozytose 28 Aktinomykose 69 Angina 76 Antimykotika 46 Aspergillom 42 Aspergillose 41, 49 B Bakteriämie 21 Bakterien 29, 30 Bewertungsrelation 97 Bronchiolitis 78 Bronchitis 78 C Candidamykosen 40 Candida-Ösophagitis 44 Candida-Sepsis 24, 44 Caspofungin 106 Clostridium 30 Corynebakterien 30 Coxsackieviren 30 Cytomegalievirus 64 D Dermatophytose 39 Diabetisches Fußsyndrom 70 Diphtherie 77 E E. coli 30 Ektoparasiten 29 Enteroviren 30 Enzephalitis 80 Epiglottitis 78 Erreger 29 Erysipel 71 F M Fasziitis 72 Follokulitis 73 Fournier-Gangrän 72 FSME 80 Furunkel 73 Meningitis 80 Meningokokkensepsis 24 Miliartuberkulose 60 Mononukleose 76 MRE 36, 37 MRSA 34 G Gasbrand 73 Gelbsucht 67 Grippe 47 Gürtelrose 63 H Haemophilus 30 Haemophilus influenza 47 Haemophilus influenzae 21 Helicobacter 31 Helminthen 29 Hepatitis 66 Hepatitis, akut 66 Hepatitis, chronisch 67 Herpes simplex Virus 62 Hirnabszess 81 HIV-Krankheit 45, 64 I Impetigo contagiosa 73 Impfung 61 Infektionserreger 29 Influenza 47, 52 Isolierung 37 K Kandidose 40 Kaposi-Sarkom 64 Karbunkel 73 Komplexbehandlung bei MRSA 34 Kryptokokkose 44 L Laryngitis 78 Listeriensepsis 24 Lobärpneumonie 49 Lymphknotenschwellung 74 Infektion 36 Keimträger 37 Mindestmerkmale 35 Multiresistenz 33 Mumps 76 Mykoplasmen 30 Mykoplasmeninfektion 21 Mykosen 39 N Nekrotisierende Fasziitis 72 Neutropenie 28 O Organkomplikationen 23 ORSA 36 P Pansinusitis 77 Papillomaviren 31 PCCL 97 Pfeiffer´sches Drüsenfieber 76 Pharyngitis 77 Phlegmone 74 Pilzhyphen 42 PKMS 16 Pneumonie 44, 47 Pneumonie, ambulant erworben 99 Pneumonie, durch CSV 64 Pneumonie, primär 48 Pneumonie, sekundär 49 Poliomyelitis 79 Postpolio-Syndrom 79 Propionibakterien 30 Protozoen 29 Pseudomonas 30 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 115 13 Index R Z Resistenz 46 Resistenzen 29, 31, 65 Retroviren 31 RS-Viren 31 Zoster 63 Zygomykosen 44 S Salmonellensepsis 24 Scabies 75 Schweinegrippe 47, 53 Screening 46 Sepsis 23 Septischer Schock 27 Sinusitis 77 SIRS 21 Soor 40 Staphylokokken 30 Staphylokokkeninfektion 21 Streptococcus pneumoniae 47 Streptokokken 30 Streptokokkeninfektion 21 T Tetanus 75 Tonsillitis 76 Tracheitis 78 Tuberkulose 53 Darmsystem 59 Knochen und Gelenke 57 Nervensystem 56 Sonstiger Organsysteme 59 Urogenitalsystem 59 13 Tuberkulose, Folgezustände 60 U Ulcus cruris 70 V Varizellen-Zoster-Virus 63 Viren 29, 30 W Windpocken 63 Wundinfektion 76 Wundrose 71 Wundstarrkrampf 75 116 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Index 13.2 ICD-Index A A01.- ..................................88 A02.1 .................................24 A04.0 .................................89 A04.3 .................................89 A04.5 .................................89 A04.8 .................................72 A05.1 ..........................88, 89 A07.1 .................................90 A07.2 .................................89 A09 ....................................14 A09.- ..................................88 A15.- ...........................53, 55 A15.4 .................................54 A15.6 .................................54 A15-A19 ....................53, 88 A16.- ...........................53, 55 A16.2 .................................54 A16.3 .................................54 A16.5 .................................54 A17.- ...........................53, 56 A18.- .............53, 56, 58, 59 A18.0 ..........................57, 58 A18.1 .................................59 A18.3 .................................59 A18.4 .................................59 A18.5 .................................59 A18.8 ..........................59, 60 A19.- ....................53, 54, 60 A19.9 .................................54 A20 ....................................88 A21.- ..................................89 A22.- ...........................88, 89 A23.- ..................................89 A27.0 .................................91 A27.8 .................................91 A32.- ..................................91 A32.7 .................................24 A33 ....................................75 A34 ....................................75 A35 ....................................75 A36.- ...........................88, 89 A36.9 .................................77 A39.- ..................................88 A39.0 .................................81 A39.2 .................................24 A39.3 .................................24 A39.4 .................................21 A40.- ...........................23, 52 A41.- ...........................24, 52 A41.0 .................................27 A41.3 .................................90 A41.8 .................................15 A41.51 ................24, 27, 28 A42.- ..................................69 A46 .............................71, 72 A48.0 .................................73 A48.1 ...................48, 91, 99 A48.2 .................................91 A49.− ................................21 A49.0 ..........................21, 36 A54.9 .................................21 A60.0 .................................62 A68.0 .................................89 A70 ....................................89 A78 ....................................89 A80.- ...........................79, 88 A81.- ..................................81 A81.8 .................................88 A82.- ..................................88 A84.1 .................................80 A85.0 .................................80 A85.0† ..............................80 A85.1 .................................80 A85.1† ..............................80 A85.8 .................................80 A86 ....................................81 A87.0 .................................80 A87.0† ..............................80 A87.1 .................................80 A87.1† ..............................80 A95.- ..................................90 A96.2 .................................90 A96-A99 ...........................88 A98.3 .................................91 A98.4 ..........................89, 90 B B00.- ..................................62 B00.3 .................................80 B00.4 .................................80 B00.8 .................................67 B00.8† . .............................67 B01.- ..................................63 B01.1 .................................80 B01.2 ..........................49, 99 B02.- ..................................63 B02.1 .................................80 B02.2 ..........................63, 80 B05.- ...........................88, 91 B05.0 .................................81 B05.0† . .............................81 B05.1 .................................81 B05.1† . .............................81 B05.2 .................................49 B06.8 .................................49 B15.- ....................66, 88, 90 B15-B19 . ...................65, 66 B16.- ....................66, 88, 90 B17.- ..................................66 B17.0 .................................90 B17.1 .................................90 B17.2 ..........................66, 90 B17.8 .................................66 B17.9 .................................67 B18 . ...................................65 B18.- ..................................67 B18.0 .................................65 B18.1 .................................67 B20 . ...................................45 B20-B24 . .................54, 100 B21 . ...................................64 B25.- ..................................64 B25.0 .................................49 B25.1 .................................67 B25.1† . .............................67 B26.1 .................................81 B26.1† . .............................81 B26.2 .................................81 B26.2† . .............................81 B26.9 .................................76 B27.- ..................................76 B30.1 .................................89 B33.4 .................................90 B35.- ...........................39, 40 B36.- ..................................39 B37.- ...........................39, 40 B37.1 ...................13, 41, 49 B37.2 .................................72 B37.7 ............24, 25, 41, 52 B37.81 . .............................44 B37.88 . .............................25 B38.- ..................................39 B39.- ..................................39 B40.- ..................................39 B41.- ..................................39 B42.- ..................................39 B43.- ..................................39 B44.- ....................39, 41, 42 B44.0 .................................49 B44.1 .................................37 B45.- ..................................39 B45.0 .................................44 B46.- ..................................39 B46.5 .................................44 B47 . ...................................39 B47.1 .................................69 B48.- ..................................39 B48.7 .................................44 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 13 117 Index 13 B49 . ...................................44 B58.1 .................................67 B58.1† ...............................67 B59 . ............................44, 45 B86 . ...................................75 B90.- ...........................16, 61 B90.1 .................................61 B91 . ............................16, 79 B92 . ...................................16 B94.- ..................................16 B95.- ....................30, 70, 73 B95.0 .................................71 B95.5 .................................77 B95.6 .................................36 B95.6! .........................36, 74 B95.48 . .............................72 B96.- ..................................30 B96.2! ................................25 B96.3 .................................78 B96.5 ..........................70, 72 B96.7 ..........................14, 73 B96.81 . .............................14 B97.- ..................................30 B98.- ..................................31 D80.- . ............................. 100 D81.- . ............................. 100 D82.- . ............................. 100 D83.- . ............................. 100 D84.- . ............................. 100 D90 ...........................54, 101 C F C16.0 .................................36 C46.- ..................................64 C81.- ............................... 100 C82.- ............................... 100 C83.- ............................... 100 C84.- ............................... 100 C85.- ............................... 100 C88.-0 . ........................... 100 C90.-0 . ........................... 100 C91.-0 . ........................... 100 C91.00 . .............................28 C92.-0 . ........................... 100 C93.-0 . ........................... 100 C94.-0 . ........................... 100 C95.-0 . ........................... 100 C96.- ............................... 100 F02.1 .................................81 F10.2 .................................54 D D59.3 . ...............................88 D62 ....................................60 D69.57 ..............................60 D70.- . .......................28, 100 D70.1- ...............................28 D70.14 ..............................28 D71 ................................. 100 D72.0 . ............................ 100 D76.- . ............................. 100 D77* ..................................60 118 E E1-.-4 .................................70 E1-.-5 .................................70 E1-.7 -† . ............................70 E10.- ..................................70 E10-E13 ............................54 E11.- ..................................70 E11.50 ...............................71 E11.74 ...............................71 E12.- ..................................70 E13.- ..................................70 E14.- ..................................70 E35.0 .................................60 E35.1 .................................59 E44.0 .................................54 E52 .....................................91 E84.80 ...............................37 G G00.- . ................................81 G00.0 . ...............................90 G00.2 . ...............................14 G01 .............................56, 81 G02.0 . .................62, 63, 80 G02.1 . ...............................40 G03.- . ................................81 G05.0 . ...............................56 G05.1 . .................62, 63, 80 G06.- . ................................81 G07 ....................................56 G14 ....................................79 G53.0* . .............................63 G63.0 . .................56, 63, 80 G63.2 . ...............................71 G99.8 . ...............................56 H H03.1 H13.1 H19.0 H19.2 H22.0 . ...............................59 . ........................62, 89 . ...............................59 . ........................59, 63 . ...............................59 H32.0 . ...............................59 H60.- . ................................74 H67.0 . ...............................59 H75.0 . ...............................58 I I32.0 I39.8 I41.0 I68.1 I79.2 I97.9 . .................................59 . ..........................41, 59 . .................................59 . .................................59 . .................................71 . .................................16 J J00 . ....................................77 J00-J22 .............................10 J01.- ...................................77 J02.- ...................................77 J03.- ...................................76 J04.- ...................................78 J05.1 ..................................78 J06.- ...................................78 J09 . ...............47, 48, 52, 90 J10.- ............................47, 53 J10.0 ..................................99 J11.- ............................47, 53 J11.0 ..................................99 J12.- .....................47, 48, 99 J12.0 ..................................48 J12.2 ..................................48 J13 . ......................47, 48, 99 J14 . ...............47, 48, 90, 99 J15.- .....................47, 48, 99 J15.2 ....................14, 27, 48 J15.7 ..................................48 J16.- ............................47, 99 J16.0 ...........................48, 49 J17.- ...................................47 J17.1 .............49, 63, 64, 90 J17.2 ......13, 41, 42, 44, 49 J17.3 ...........................44, 45 J18.- ............................47, 99 J18.0 ..................................51 J18.1 ..................................49 J20.- ...................................78 J20.1 ..................................90 J20.5 ..................................14 J21.- ...................................78 J22 . .............................78, 79 J34.0 ..................................75 J36 . ....................................75 J38.3 ..................................75 J38.5 ..................................78 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 Index J38.7 ..................................75 J39.1 ..................................75 J45.- ...................................42 J45.8 ..................................37 J62.8 ..................................54 J69.0 ..................................99 J84.9 ..................................51 J85.- ...................................52 J85.1 ..................................99 J90 . .............................51, 52 J91 . ....................................51 K K12.2- . ..............................75 K12.28 . .............................75 K23.0 .................................59 K25.3 .................................14 K35.32 . .............................75 K61.- ..................................75 K63.0 .................................75 K65.0 .................................25 K67.3 .................................59 K74.0 .................................67 K77.0 ...................62, 64, 67 K83.0 .................................15 K87.1 .................................64 K93.0 .................................59 K93.8 .................................64 L L01.0 . .........................73, 74 L02.- . .................................73 L02.0 . ................................75 L03.-- .................................74 L89.- . .................................16 L89.-- .................................16 L97 ..............................70, 71 L99.8 . ................................62 M M01.1 ................................57 M01.15 .............................57 M01.16 .............................57 M49.0- ..............................58 M68.0- ..............................57 M72.6- ..............................72 M90.0 ................................57 M90.0- ..............................57 N N08.0 . ...............................71 N17.9 . ...............................27 N18.5 . ...............................61 N29.1 . ...............................59 N30.8 . ...............................75 N33.0 . ...............................59 N37.0 . ...............................40 N39.0 . ...............................16 N48.2 . ...............................74 N49.8- ...............................72 N51.- . ................................59 N61 ....................................75 N74.0 . ...............................59 N74.1 . ...............................59 N77.1 . ........................40, 62 U80.- . ................................32 U80.-! . ...............................31 U80.0 . ........................27, 37 U80.0! . .......................36, 37 U81 ....................................33 U81! ............................36, 37 U82,- . ................................53 U82.- . ................................33 U83 ......................13, 33, 46 U84 ....................................33 U84.1 . ...............................65 U85 ....................................33 O Z O24.- . ................................70 O98.- . ................................10 O98.4 . ...............................66 Z01.5 .................................54 Z11 . ............................46, 54 Z20.1 .................................61 Z22.- ..................................10 Z22.3 ..........................37, 85 Z23.2 .................................61 Z29.0 .....27, 36, 37, 85, 86 Z53 . ...................................17 Z94.- ............................... 101 P P35-P39 . ..........................10 P36.0 .................................25 R R10.3 .................................15 R11 . ...................................16 R17 . ...................................67 R18 . ...................................24 R31 . ...................................16 R34 . ...................................24 R57.2 .................................27 R59.- ..................................74 R64 . ...................................45 R65.- ..................................22 R65.0 ...................27, 28, 41 R65.0! ................................22 R65.1 .................................27 R65.1! ..................15, 24, 25 13 T T36.7 .................................46 T81.0 .................................16 T81.4 ..........................16, 76 T86.- ............................... 101 T89.02 ...............................76 U U60.- . .........................45, 65 U60.3 . ...............................45 U61.- . .........................45, 65 U61.3 . ...............................45 U69.00 .....................52, 101 U69.0- ...............................51 U69.2- ...............................53 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013 119 Index 13.3 OPS-Index 1 1-441.0 .............................67 1-490.4 .............................74 1-642 .................................15 1-844.- ..............................20 1-853.2 .............................20 1-930.- ..............................68 1-930.0 .............................54 5 5-892.0- ............................73 5-893.0g . .........................71 5-995 .................................20 6 6-00- ..................................19 6-002.5- ...................46, 110 6-002.c- ...................46, 107 6-002.p- . .................46, 106 6-002.q- . .................46, 107 6-002.r- ....................46, 109 6-003.0- ...................46, 111 6-003.1- ...................46, 104 6-003.k- ...................46, 105 6-004.5 .............................46 8 13 8-17- ..................................20 8-91- ..................................20 8-152.1 .............................20 8-153.- ..............................20 8-800.- ..............................20 8-810.k- ...................46, 112 8-810.q- . .................68, 113 8-810.s- ......................... 112 8-810.t- .......................... 113 8-812.1- ...................68, 114 8-854.64 ...........................27 8-987.- ................34, 36, 37 8-987.01 ...........................35 8-987.11 ....................27, 37 8-987.12 ...........................36 9 9-200.- ..............................17 9-201.- ..............................17 9-202.- ..............................17 120 Kodierleitfaden Infektiologie und Mykologie 2013