Indikationen Bestimmung von TSH basal: • • bei jeder Schilddrüsenfunktionsdiagnostik TSH-Screening bei Neugeborenen Indikationen Bestimmung von fT4 (fT3): • bei pathologischem Ausfall von TSH basal • bei vermindertem TSH: fT4 und fT3 bei erhöhtem TSH: fT4 • Untersuchungsmaterial und Versand: • ca. 1,5 ml Serum, Postversand möglich • Haltbarkeit ca. 7 Tage (bei + 2°C bis + 8°C) Untersuchungshäufigkeit und Ansatztage`: • Mo bis Fr: TSH, fT4, fT3, TPO-Ak • 3 x wöchentlich: TG-Ak • 2 x wöchentlich: TRAK MVZ Dr. Müller und Kollegen Laboratoriumsmedizin, Bluttransfusionswesen, Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, Krankenhaushygiene Indikationen Bestimmung von TRAK: • • Abgrenzung immunogener/nicht-immunogener Hyperthyreose bei Schwangeren mit bekanntem Morbus Basedow Indikationen Bestimmung von TPO-Ak: • • • • Verdacht auf chronisch lymphozytäre Thyreoiditis latente/manifeste Hypothyreose vor Einleitung einer Therapie mit Jodid Abgrenzung immunogener/nicht-immunogener Hyperthyreose Referenzbereiche/Entscheidungsbereiche: In der folgenden Tabelle sind die für die bei uns vorhandenen Analysenmethoden relevanten Referenzbereiche für Erwachsene als Orientierung angegeben. Auf dem Befund werden alters– und ggf. auch geschlechtsabhängige Referenzbereiche für die individuelle Beurteilung ausgedruckt. Referenzbereich (Erwachsene) Bemerkung TSH 0,27 - 4,20 µIU/ml ggf. 2,50 µIU/ml als Cut off heranziehen altersabhängige Referenzbereiche fT4 2,0 - 4,4 pg/ml altersabhängige Referenzbereiche Ab 01.07.2007 sind aus dem EBM2000 plus gestrichen: Ges.-T3, Ges.-T4, SD-Bindungstests (z.B. TBG) fT3 0,93 - 1,70 ng/dl altersabhängige Referenzbereiche EBM EURO (Ziffer) GOÄ 1,0 EURO (Ziffer) TPO-Ak < 34 IU/ml TSH 3,00 (32101) 14,57 (4030) TG-Ak < 115 IU/ml fT4 3,70 (32320 14,57 (4023.H4) TRAK fT3 3,70 (32321) 14,57 (4022.H4) Cut off-Wert 1,75 IU/l Indikationen Bestimmung von TG-Ak: • • wenn TPO-Ak negativ sind bei inplausiblem Messwert von Thyreoglobulin Parameter Abrechnung: TPO-Ak TG-Ak TRAK 7,50 (32502) 10,30 (32508) 26,23 (3871) 26,23 (3876) 32,06 (3879) Stand der Information: 24.01.2012 Laborfachinformation SchilddrüsenDiagnostik Empfehlungen zur Stufendiagnostik mit Laboruntersuchungen Koppelstraße 7 . 26135 Oldenburg Tel.: 04 41 / 24 88 311 Fax.: 04 41 / 24 88 315 e-mail: [email protected] Homepage: www.medlab-oldenburg.de Erkrankungen der Schilddrüse sind nach den aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften durch pathologische Veränderungen entweder der Morphologie (Struma benigne/maligne), und/oder des Funktionszustandes (Hypothyreose/Hyperthyreose) gekennzeichnet. Die Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie hat eine entsprechende Klassifikation vorgenommen. Störungen der Schilddrüsenfunktion gehören zu den in der Bevölkerung häufigen auftretenden Krankheiten. Je nach Durchschnittsalter ist in der Allgemeinbevölkerung mit einem Anteil von 0,5 % an manifesten Hyperthyreosen und ca. 1,5 –2,0 % an latenten Hyperthyreosen zu rechnen. Latente oder manifeste Unterfunktionen (Hypothyreose) werden bei ca. 0,5 - 2,0% beobachtet. Besonderheiten im Einsatz der vorhandenen Laboruntersuchungen zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion ergeben sich u.a. bei folgenden Fragestellungen: TSH hoch niedrig normal hoch fT4 fT4 fT4 normal normal hoch hoch normal/niedrig fT3 hoch normal Primäre Hyperthyreose TSH-sez. Tumor Destruktive T3-/T4Thyreoiditis, Resistenz HashimotoMedikamente Thyreoiditis, Auto-Ak gegen Hyperthyreosis T4 factitia Euthyreose Ursachenklärung Medikamente: z.B. Einnahme von T4? Hypothalamus Hemmung Abb. 2: Empfohlenes Vorgehen bei Verdacht auf Hyperthyreose TRH Stimulation Hypophyse Darm Jo- Blut Jo- TSH Hemmung TSH Schilddrüse niedrig normal hoch J2 + Thyrosin Proteingebundenes Hormon TT3 zu 80 % aus TT4 (+ rT3) fT4 fT4 Freies Hormon fT4 und fT3 Abb. 1: Regelkreis der Schilddrüsenfunktion Nach Anamnese und klinischer Untersuchung stellt das Labor in der Diagnostik von Funktionsstörungen der Schilddrüse eine wichtige Säule dar. Die Bestimmung des TSH ist dabei als wichtigste BasisUntersuchung anzusehen. In den folgenden Übersichten finden Sie die aktuell empfohlene Vorgehensweise zur Abklärung der Verdachtsdiagnosen Hyper– und Hypothyreose: niedrig Hypopituitarismus, Hypothalamus-Erkrankung, Phenytoin-Therapie, Nicht veresterte Fettsäuren, z.B. Heparin-Therapie Euthyreose normal niedrig Subklinische Hypothyreose Primäre Hypothyreose TPOAk Ursache? erhöht normal Hohes Risiko für SD-Insuffizienz Geringes Risiko für SD-Insuffizienz Abb. 3: Empfohlenes Vorgehen bei Verdacht auf Hypothyreose • Thyroxin-Substitutionstherapie Da es häufig mehrere Wochen bis zu einer Normalisierung des TSH-Spiegels dauert, sollten in den ersten Wochen auch fT3 und fT4 engmaschig kontrolliert werden. • Vorgehen bei Lithiumtherapie Lithium kann über die Hemmung der Synthese und Freisetzung von SD-Hormonen zu einer Hypothyreose führen. Hier werden TSH und fT4 zum Monitoring empfohlen. • Vorgehen bei Amiodarontherapie Amiodaron kann Hyper– und Hypothyreosen auslösen, wobei in Gebieten ausreichender Jodversorgung Unterfunktionen nicht selten beobachtet werden. In der Therapiekontrolle sollten TSH und fT3 zusammen mit fT4 eingesetzt werden. • TSH-Cut off bei subklinischer Hypothyreose Derzeit wird auch in Deutschland intensiv die Frage diskutiert, ob zur besseren Erkennung einer subklinischen Hypothyreose der obere Referenzwert für TSH auf 2,5 mIU/l abzusenken sei. Derzeit fehlt für eine abschließende Beurteilung noch das notwendige Datenmaterial. Die abwartende Haltung ist zudem begründet in den vielen physiologischen Einflüssen auf die TSH-Sekretion sowie in der noch immer bestehenden Messunsicherheit aller Verfahren. Bei Bedarf stellen wir Ihnen gern weitere Informationen zur Verfügung. Für Rückfragen erreichen Sie uns unter den bekannten Telefonnummern.