Die hier vorliegenden Untersuchungsergebnisse unterstreichen den positiven Effekt einer CPAP-Therapie bezüglich der kardialen Struktur und Funktion, so dass auch asymptomatische oder wenig symptomatische OSAS-Patienten mittels CPAP-Therapie behandelt werden sollten. Vor allem auf Grund der signifikant besseren LV-Funktion unter CPAP-Therapie bei Patienten mit OSAS und koprävalenter medikamentös behandelter arterieller Hypertonie erscheint zudem ein Screening von Patienten mit Herzinsuffizienz auf ein OSAS mit nachfolgender Einleitung einer CPAP-Therapie sinnvoll 6. Zusammenfassung Bei Patienten mit einem obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS) und koprävalenter arterieller Hypertonie sind Störungen der Herzfunktion und -struktur in Form von linksund rechtsventrikulärer Hypertrophie sowie systolischer und diastolischer Dysfunktion beschrieben. In der vorliegenden Interventionsstudie wurden mögliche Auswirkungen einer Therapie des OSAS mit nasalem Überdruck (CPAP) auf Struktur- und Funktionseinschränkungen am Herzen zusätzlich zu einer bereits vorbestehenden medikamentösen antihypertensiven Therapie untersucht. Aus einem im Jahr 2001 untersuchten Kollektiv von 42 Patienten mit unbehandeltem OSAS und koprävalenter behandelter arterieller Hypertonie wurden 23 Patienten (55 %) nach 5 Jahren CPAP-Therapie nachuntersucht. Es erfolgte eine erneute Anamneseerhebung, eine nächtliche Polygraphie und eine transthorakale echokardiographische Verlaufsuntersuchung der kardialen Struktur und Funktion. Von den 23 nachuntersuchten Patienten hatten 18 ihre CPAP-Therapie regelmäßig angewendet (5,5 ± 2,0 h/Nacht), fünf Patienten benutzten ihre CPAP-Geräte weniger als 1 h/Nacht. Sie wurden in der Gruppe der CPAP-Non-Complianten Probanden zusammengefasst und dienten als Kontrollgruppe. Im Verlauf zeigte sich bei den Studienteilnehmern mit regelmäßiger CPAP-Anwendung nach fünf Jahren eine signifikante Verkleinerung des linksventrikulären, enddiastolischen Durchmessers (LVEDD: 53,6 ± 5,6 mm vs. 49,4 ± 5,1 mm; p = 0,015). Im Gegensatz hierzu nahm der LVEDD in der Gruppe der CPAP-Non-Complianten Proban- 71 den im Intervall signifikant an Größe zu (LVEDD: 50,4 ± 4,4 mm vs. 53,2 ± 4,4 mm; p = 0,02). Des Weiteren war bei CPAP-Complianten Probanden eine signifikante Steigerung der Auswurffraktion des linken Ventrikels (Ejektionsfraktion [EF]: 62,6 ± 4,7 % vs. 67,2 ± 5,7 %; p = 0,03) zu beobachten. Hingegen gab es bei CPAP-NonComplianten Probanden keine signifikante Änderung der EF. Unter einer suffizienten CPAP-Therapie wurde zudem ein signifikanter Rückgang einer linksventrikulären, insbesondere exzentrischen Hypertrophie beobachtet (66,7 % Basis vs. 61,1 % Verlauf; p< 0,01), während der Anteil der Patienten mit linksventrikulärer Hypertrophie in der Kontrollgruppe zunahm (20 % Basis vs. 60 % Verlauf; p = 0,08). Bezüglich der Größe des linksatrialen Durchmessers (LAD), der linksventrikulären Hinterwanddicke (LVHW) und der interventrikulären Septumdicke (IVSD) ergaben sich keine statistisch signifikanten, gruppenspezifischen Unterschiede. Die rechtskardialen Parameter waren aufgrund der im gesamten Studienkollektiv vorherrschenden Adipositas schwierig zu erheben. Diesbezüglich konnte im Rahmen dieser Studie bei Patienten mit OSAS und koprävalenter medikamentös behandelter arterieller Hypertonie kein eindeutiger Benefit durch eine CPAP-Therapie nachgewiesen werden. Zusammenfassend waren nach 5 Jahren suffizienter und regelmäßiger CPAP-Therapie bei Patienten mit einem OSAS und koprävalenter, medikamentös behandelter arterieller Hypertonie signifikante Verbesserungen sowohl der kardialen Struktur als auch der linksventrikulären Funktion nachweisbar. Die Untersuchungsergebnisse dieser Studie unterstreichen die Bedeutung der Diagnostik und Therapie des OSAS im Sinne einer Prävention kardiovaskulärer Folgeerkrankungen. 72