Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, Sie sind an der Schilddrüse operiert worden. Zum besseren Verständnis der damit verbundenen Nachsorgemaßnahmen und der notwendigen Weiterbehandlung wollen wir Ihnen einige Informationen geben. Die Schilddrüse gibt an den Blutkreislauf Hormone ab, welche die Funktion anderer Organe steuern. Die Abgabe der Schilddrüsenhormone an das Blut unterliegt der Steuerung durch die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Die Funktion der Hirnanhangsdrüse und die der Schilddrüse sind abhängig voneinander, es besteht ein Regelkreis. So wird erreicht, dass dem Körper immer die jeweils erforderliche Menge an Schilddrüsenhormon zur Verfügung steht. Zu einem guten Heilerfolg können Sie wesentlich beitragen, indem Sie folgende Regeln beachten. 1. Schilddrüsenhormone: Nach einer Schilddrüsenoperation produziert der evtl. verbliebende Schilddrüsenrest weiterhin Hormone, wenn auch meist nicht in ausreichender Menge. Es ist notwendig, dem Körper das Hormon in Tablettenform zuzuführen. So wird die Hormonkonzentration im Blut in einem Normbereich gehalten und die Hirnanhangsdrüse gehindert, die Restschilddrüse zu übermäßigem Nachwachsen anzuregen. Die im Krankenhaus verabreichten Schilddrüsentabletten enthalten eine in Abhängigkeit des durchgeführten Operationsverfahrens (einseitige, beidseitige Schilddrüsenentfernung, nahezu totale Schilddrüsenentfernung usw.) gewählte Standard-Hormondosis. Die vom Körper benötigte Hormondosis sollte individuell ermittelt und kontrolliert werden. Es empfiehlt sich eine erste Kontrolle der Schilddrüsenhormonwerte im Blut durch die weiterbehandelnde(n) Ärztin/Arzt nach 6 bis 8 Wochen. Dann kann die Hormondosis individuell angepasst werden. Nach erfolgter Anpassung reicht in der Regel einmal jährlich eine Blutuntersuchung zur Kontrolle der Hormondosis aus. Sollten Hormonkontrollen Symptome einer Überfunktion (allgemeine Übererregbarkeit, Nervosität, Hitzegefühl, Heißhunger, Durchfallneigung, Händezittern, Herzklopfen usw.) oder Unterfunktion (Müdigkeit, Antriebs- und Appetitlosigkeit usw.) auftreten, suchen Sie bitte Ihre(n) Hausärztin/Hausarzt auf. Insgesamt sollte das Hormon immer morgens nüchtern eine halbe Stunde vor dem Frühstück eingenommen werden und nicht ohne Rücksprache mit Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt abgesetzt oder in der Dosis verändert werden, da sonst die Gefahr eines erneuten Schilddrüsenwachstums mit Knoten besteht. 2. Nebenschilddrüse: Die vier Nebenschilddrüsen produzieren das Parathormon (PTH) und regeln damit den Kalziumstoffwechsel in den Knochen und Nieren. Kalzium ist für den Aufbau von Skelett und Zähnen und für die Funktionsfähigkeit von Muskeln und Nerven unabdingbar. Im Gegensatz zur Schilddrüse braucht die Nebenschilddrüse kein Jod, sondern das Parathormon benötigt Vitamin D, um wirken zu können. Arbeitet die Nebenschilddrüse auf Hochtouren, wird vermehrt das Parathormon ausgeschüttet – man spricht von einer Überfunktion, auch HPT (Hyperparathyreoidismus) genannt. Die Betroffenen leiden anfänglich unter rascher Ermüdbarkeit, Muskelschwäche und Depressionen, auch Entzündungen der Klinik für Allgemein-, Visceralund Gefäßchirurgie Chefarzt: Dr. med. U. Rose FA für Chirurgie, Visceralchirurgie und spezielle Visceralchirurgie [email protected] Sekretariat: Tel: (0345) 559-1242 Fax (0345) 559-1439 [email protected] Sprechstunden: Chefarztsprechstunde mittwochs 13:00 - 15:00 Uhr Allgemein- und Visceralchirurgie Darmkrebszentrum dienstags 14:00 – 16:00 Uhr OA Dr. med. A. Kienast donnerstags 14:00 - 17:00 Uhr OA Dr. med. A. Kiehle Termine nach Vereinbarung Tel.: (0345) 559-1667 Tel.: (0345) 559-1242 Station B0 Tel. (0345) 559-1252 Station A0 Tel.:(0345) 559-1160 Bauchspeicheldrüse treten häufig auf. Aus den Knochen gelangt zu viel Kalzium ins Blut, dadurch wird das Skelett geschwächt, in Niere und Galle bilden sich Steine. In schwerwiegenden Fällen droht eine Verkalkung von Lunge, Niere und Magen. Diese klassischen Beschwerden von HPT werden als „Stein-, Bein-, Magenpein“ zusammengefasst. Die operative Entfernung des „Übeltäters“ gilt als einziges Mittel der Wahl. Nach einem solchen Eingriff führen 95–98 % der Betroffenen ein beschwerdefreies Leben. Das Krankheitsbild einer Unterfunktion beruht auf einem Parathormonmangel. Wird zu wenig oder gar kein Hormon produziert, sinkt der Kalziumspiegel im Blut auf ein Minimum. Der Körper reagiert darauf mit Krampfanfällen. Vor allem die Gesichtsmuskulatur, aber auch die Muskeln von Armen und Beinen können betroffen sein. Gefährlich wird es, wenn sich die Atemmuskulatur verkrampft. Da das Parathormon nicht durch Medikamente ersetzt werden kann, muss der Arzt eine lebenslange Gabe von Vitamin D und Kalzium verordnen. In unserer Klinik wird nach Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen der Parathormonspiegel im Blut gemessen, um eine Fehlfunktion der Nebenschilddrüse frühzeitig zu erkennen. Anschließend kann je nach Wert die Gabe von Kalzium und Vitamin D notwendig sein. Die Werte müssen zunächst engmaschig durch den weiterbehandelnde (n) Hausarzt/Hausärztin kontrolliert und ggf. die Gabe von Kalzium und Vitamin D angepasst werden, um eine Überdosierung (Symptome wie bei der o.g. Überfunktion) zu vermeiden. 3. Wundpflege und körperliche Belastung: Ab dem 3. Tag nach der Operation benötigt die Operationswunde keinen Pflasterschutz mehr. Ab jetzt ist das „Nasswerden“ beim Duschen erlaubt, im Allgemeinen darf jede Seife / jedes Duschgel verwendet werden. Blutkrusten lösen sich mit dem Wasser, sie sollten nicht manuell abgelöst werden. Baden (Schwimmbad / Badewanne) sollte noch für 2 Wochen vermieden werden. Starke Sonneneinstrahlung oder Solarium sollten im ersten halben Jahr nach der Operation vermieden werden, um einer überschießenden Narbenbildung entgegenzuwirken. Vor Sonneneinstrahlung wird die Narbe am besten durch ein Halstuch oder mit einem Sun-Blocker geschützt. Weitere Maßnahmen zur Wundheilung sind nicht erforderlich. Gegen (Pflege-) Cremes am Hals ist nichts einzuwenden, sie sollten jedoch erst 2 Wochen nach der Operation verwendet werden. Bei Rötung/Schwellung im Wundbereich, Fieber oder verstärkte Schmerzen muss sofort die Hausärztin/der Hausarzt aufgesucht werden. Auf schweres Heben und Tragen über 10 Kilogramm sowie Leistungssport sollte für 2 Wochen verzichtet werden. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung, Telefon: 0345 (559 1242), E-Mail: [email protected] Klinik für Allgemein-, Visceralund Gefäßchirurgie Chefarzt: Dr. med. U. Rose FA für Chirurgie, Visceralchirurgie und spezielle Visceralchirurgie [email protected] Sekretariat: Tel: (0345) 559-1242 Fax (0345) 559-1439 [email protected] Sprechstunden: Chefarztsprechstunde mittwochs 13:00 - 15:00 Uhr Allgemein- und Visceralchirurgie Darmkrebszentrum dienstags 14:00 – 16:00 Uhr OA Dr. med. A. Kienast donnerstags 14:00 - 17:00 Uhr OA Dr. med. A. Kiehle Termine nach Vereinbarung Tel.: (0345) 559-1667 Tel.: (0345) 559-1242 Station B0 Tel. (0345) 559-1252 Station A0 Tel.:(0345) 559-1160