Schlafapnoe - Deutsche Atemwegsliga eV

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Schlafapnoe –
Informationsblatt der Deutschen Atemwegsliga e.V.
Bei Verdacht auf Schlafapnoe wird zunächst ein
sogenanntes Screening durchgeführt, das heißt,
dass man ein kleines Gerät mit nach Hause nimmt,
welches durch verschiedene Messungen in der
Nacht Hinweise auf ein Schlafapnoe-Syndrom geben
kann. Wenn sich bei dieser Messung Auffälligkeiten
ergeben, wird eine Vorstellung in einem Schlaflabor
empfohlen. Im Schlaflabor kann man dann sicher
feststellen, ob eine Schlafapnoe vorliegt oder nicht.
Welche erfolgversprechenden Behandlungs möglichkeiten gibt es?
Bei leichten Formen der Schlafapnoe können manchmal Lagerungshilfen ausreichend sein, da die Probleme
meist in Rückenlage auftreten, und somit durch
Vermeidung der Rückenlage schon eine Besserung eintreten kann. Bei schwereren Formen der Schlafapnoe
ist die CPAP-Therapie die Erfolg versprechenste
Therapie. CPAP bedeutet „continuous positive airway
pressure“. Über eine Maske, die entweder nur die Nase
oder Nase und Mund bedeckt und die mit Haltebändern
am Kopf fixiert wird, wird durch ein sogenanntes CPAPGerät ein individuell einzustellender Luftdruck in die
Atemwege übertragen, der diese offenhält. Es werden
auch Operationen im Rachen oder verschiedene
Apparate zum Offenhalten der Atemwege angeboten,
diese Maßnahmen haben aber nicht den nachhaltigen
und durchschlagenden Erfolg wie eine CPAP-Therapie.
In jedem Fall sollte aber bei Übergewicht eine
Gewichtsreduktion angestrebt werden, da dies allein
schon zu einer deutlichen Befundverbesserung führen
kann.
Was können Menschen vorbeugend tun, um das
Risiko einer Schlafapnoe möglichst auszu schließen?
Bei der CPAP-Therapie werden die oberen, verengten
Atemwege durch einen sanften Luftstrom, der über
eine Maske zugeführt wird, mechanisch offen gehalten. Dadurch tritt nachts keine Blockade der
Atemwege mehr auf. Es handelt sich bei einer reinen
CPAP-Therapie also um keine Beatmung im engeren
Sinne. Die Atemwege werden durch den Luftstrom
nur „geschient“. Durch die fehlende nächtliche
Blockade der Atemwege kann man wieder ruhig die
ganze Nacht Luft holen: der Betroffene ist dann mor-
Ganz ausschließen kann man es nicht, da es auch vererbte Ursachen von Schlafapnoe gibt, die man nicht
beeinflussen kann. Wie bereits erwähnt, sind aber
Übergewicht, Rauchen und Alkoholgenuss die wichtigsten Risikofaktoren für eine Schlafapnoe, und diese
Risikofaktoren kann man sehr wohl beeinflussen. Also:
Bewegung, gesunde Ernährung und ein Vermeiden
von Drogen aller Art sind die besten Maßnahmen, um
einer Schlafapnoe vorzubeugen.
Kein Grund zum Verzweifeln
Nach einem Artikel von PD Dr. Lommatzsch aus „Wie geht es heute?“
Wo erhalten Sie weitere Informationen?
Deutsche Atemwegsliga e. V.
Raiffeisenstraße 38
33175 Bad Lippspringe
Telefon (0 52 52) 93 36 15
Telefax (0 52 52) 93 36 16
gens erholt und ausgeschlafen. Viele Patienten, die
die CPAP-Therapie verordnet bekommen, fühlen sich
wie neu geboren, da sie plötzlich wieder den ganzen
Tag am Leben teilnehmen können und nicht mehr
ständig einschlafen. Zudem sind die CPAP-Geräte
heute so leise und so klein, dass sie wenig stören.
Ein erholsamer Schlaf ist zudem Vorrausetzung für
eine Steigerung der Alltagsaktivität, was wiederum
zwingend notwendig für die anzustrebende
Gewichtsreduktion ist.
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Wie wird sicher festgestellt, ob tatsächlich eine
Schlafapnoe vorliegt?
Bei vielen Betroffenen kommt die so genannte
CPAP-Therapie zum Einsatz. Was zeichnet dieses
Verfahren aus? Was bewirkt es?
Stand: 2013
Formen der Schlafapnoe gibt es aber noch weitere
Formen von Schlafstörungen, die nicht auf einer
Veränderung der Atmung beruhen. Genannt seien
als Beispiel Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen bei Depressionen.
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Schlafapnoe – Kein Grund zum Verzweifeln
Tatort Schlafzimmer
Drei Jahre lang quälte Peter S. (48) den ehelichen
Nachtfrieden. Stundenlang „sägte“ er in der Nacht,
war aber tagsüber häufig müde. Am Ende zog seine
Ehefrau Marlene ins Nebenzimmer. Dann war es beiden zu bunt: Peter S. ging auf Drängen seiner Frau
zum Facharzt, und der äußerte den Verdacht auf
Schlafapnoe (Atempausen im Schlaf). Im Schlaflabor
folgte die Bestätigung auf dem Fuß. Das ist nun gut
zwei Jahre her. Beide schlummern nachts wieder
friedlich nebeneinander – eine CPAP-Therapie (Überdruck-Behandlung mittels Gesichtsmaske) macht es
möglich. Peter S. hatte Glück. Doch die Dunkelziffer in
Deutschland ist hoch, Experten gehen von bis zu
4 Mio. Schlafapnoe-Patienten aus, die meisten leiden
immer noch still vor sich hin und wissen oft nichts von
ihrer Krankheit.
Woran können Betroffene – möglichst frühzeitig
erkennen, dass sie eventuell unter dieser Erkrankung leiden?
Die wichtigsten Symptome von Patienten mit
Schlafapnoe sind eine auffällige Tagesmüdigkeit (mit
Einschlafneigung in Alltags-Situationen, z.B. Lesen,
Fernsehen etc.), häufige Konzentrationsschwierigkeiten und das Gefühl, morgens unausgeschlafen oder
sogar "gerädert" zu sein. Oft wird vom Ehepartner ein
starkes Schnarchen beobachtet. Besonders hinweisend auf die Erkrankung sind nächtliche, vom
Lebenspartner beobachtete Atemaussetzer. Manchmal schrecken die Betroffenen nachts hoch, aufgrund
eines plötzlichen Gefühls von Luftnot oder des
Gefühls, gewürgt zu werden. Betroffene sollten bei
Hinweisen auf eine Schlafapnoe möglichst frühzeitig
einen Spezialisten (in der Regel einen Lungenfacharzt) aufsuchen. Die Beschwerden dürfen nämlich
nicht auf die leichte Schulter genommen werden: eine
Schlafapnoe kann lebensbedrohlich sein. Viele
Kraftfahrer sterben jährlich auf deutschen Straßen, da
sie wegen einer Schlafapnoe am Steuer einschlafen.
Informationsblatt der Deutschen Atemwegsliga e.V.
Oft berichten Patienten im Schlaflabor, dass sie seit
Monaten beim Autofahren zur Arbeit gegen eine starke Müdigkeit ankämpfen müssen. Nach Einleitung
einer CPAP-Therapie sind sie beschwerdefrei und können wieder sicher Auto fahren.
Warum sind immer mehr Menschen von Schlafapnoe betroffen?
Man geht davon aus, dass bis zu 5 % der deutschen
Bevölkerung (also bis zu 4 Millionen Menschen) an
verschiedenen Formen von Schlafapnoe leiden. Das ist
an sich schon eine sehr große Anzahl an Betroffenen:
es entspricht der gesamten Einwohnerzahl von
Sachsen oder von Rheinland-Pfalz. Die häufigste Form
der Schlafapnoe ist das sogenannte obstruktive
Schlafapnoe-Syndrom, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass beim Schlafen durch eine Erschlaffung
der Muskulatur im Bereich des Rachens die Atemwege
blockiert werden. Diese Blockade führt zu
Atemaussetzern, da bei normaler Atemanstrengung
im Schlaf diese Blockade nicht überwunden werden
kann. Erst durch den Sauerstoffabfall im Blut kommt
es zu einer Schreckreaktion, die dann zu einer deutlich verstärkten Atem-Anstrengung und zu einer
Aufhebung der Atemwegs-Blockade führt. Dies ist
allerdings mit einer kurzen Weckreaktion verbunden,
an die sich die Patienten aber in der Regel nicht erinnern. Problematisch dabei ist aber, dass die wichtigen
Schlafphasen, die für die Erholung unersetzbar sind,
wie etwa der Tiefschlaf, nicht erreicht werden. Dies
erklärt auch, warum selbst lange, aber gestörte
Schlafphasen, nicht mit dem Gefühl des Erholt-Seins
einhergehen. Wichtigste Risikofaktoren für dieses
obstruktive Schlafapnoe-Syndrom sind Übergewicht,
Rauchen, Alkoholgenuss und die Einnahme von
Schlafmitteln. Auch ein fortgeschrittenes Alter, männliches Geschlecht und ein kurzer, gedrungener Hals
gehen häufiger mit einem obstruktiven SchlafapnoeSyndrom einher. Die Anzahl an übergewichtigen
Menschen nimmt in Deutschland, aber auch weltweit
dramatisch zu. Allein schon aus diesem Grunde sind
immer mehr Menschen von Schlafapnoe betroffen.
Allerdings können anatomische Veränderungen im
Halsbereich verbunden mit Enge ebenfalls zu dieser
Erkrankung beitragen, wie z.B. eine starke
Vergrößerung der Gaumenmandeln im Kindesalter.
Was sollte man tun, wenn man das Gefühl hat, an
Schlafapnoe erkrankt zu sein? Wie können
Lebenspartner und Angehörige einem in dieser
Situation helfen?
Man sollte sich, wie bereits erwähnt, umgehend vom
Hausarzt zu einem Spezialisten (also zu einem
Lungenfacharzt oder zu einem HNO-Arzt) überweisen lassen. Eine Schlafapnoe ist keine BagatellErkrankung, da sie die Lebensqualität stark einschränkt und zudem auch noch lebensbedrohlich
sein kann. Oft nehmen die Betroffenen aber die
Beschwerden auf die leichte Schulter oder versuchen, die Beschwerden zu vertuschen. Hier kommt
den Angehörigen und Lebenspartnern eine sehr
wichtige Rolle zu. Sie müssen die Betroffenen nachdrücklich darauf aufmerksam machen, dass hier
eine sehr gefährliche Erkrankung vorliegen kann.
Man sollte bei der Argumentation dann nicht das
lästige nächtliche Schnarchen in den Vordergrund
schieben. Das Schnarchen ist zwar sehr störend für
die Lebenspartner, es stellt aber nicht das Hauptproblem dar. Das Hauptproblem ist, dass man durch
ein Einschlafen am Steuer oder durch
Konzentrationsschwächen an Maschinen sein eigenes Leben und das Leben anderer Menschen gefährdet. Und selbst wenn man nicht Auto fährt oder
nicht mit Maschinen arbeitet, kann man durch die
ständige Müdigkeit nicht mehr richtig am
Familienleben
teilnehmen.
Darauf
sollten
Familienangehörige die Betroffenen hinweisen.
Entscheidend ist nicht zuletzt aber auch die
Erkenntnis, dass durch den gestörten Schlaf mit
ständig wiederholten Stressphasen ein Bluthochdruck entstehen oder verschlimmert werden
kann. Dies wiederum erhöht das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung
sind daher zwingend notwendig.
Welche Formen und Ausprägungen der Schlafapnoe gibt es? Welches ist die häufigste?
Das oben erwähnte obstruktive Schlafapnoesyndrom
ist die häufigste Form der Schlafapnoe. Hier gibt es
leichtgradige Befunde bis hin zu sehr schweren
Erkrankungen mit über 100 Atemaussetzern pro
Stunde. Eine weitere Form der Schlafapnoe ist das
sogenannte zentrale Schlafapnoesyndrom, bei dem
es durch bestimmte Veränderungen im Nervensystem, durch eine Herzschwäche oder durch
Medikamente dazu kommt, dass der Betroffene
nachts für eine längere Zeit gar keine Luft holt. Bei
dieser Form der Schlafapnoe ist also nichts im Hals
blockiert, sondern der Betroffene unternimmt einfach keine Atemanstrengung. Neben diesen beiden
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