Rueckenwind_fuer_Brustfellkrebspatienten

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Rückenwind für
Brustfellkrebspatienten
Informationen zu
Erkrankung, Therapie
und Nachsorge
Aktion Rückenwind
Hilfe bei Lungenkrebs
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
5
Entstehung von Brustfellkrebs 6
Entstehung eines Tumors Das Brustfell – unerlässlich für die Atmung Ein Tumor des Brustfells
Ursachen von Brustfellkrebs Warnsignale des Körpers
Impressum
Herausgeber:
Lilly Deutschland GmbH
Geschäftsbereich Onkologie
Werner-Reimers-Straße 2 – 4, 61352 Bad Homburg
Redaktion:
3K Agentur für Kommunikation GmbH
Wiesenau 36, 60323 Frankfurt am Main
www.3k-kommunikation.de
Layout:
Zündung GmbH Werbeagentur
Hanauer Landstraße 139, 60314 Frankfurt a. M.
www.zuendung.de
Fotografie (Innenseiten):
Funck Kommunikationsdesign, Köln 2009
www.funck.de
2
Diagnose Brustfellkrebs 7
8
9
10
11
12
Krankengeschichte 13
Röntgenaufnahme13
Computertomografie und Kernspintomografie
13
Pleurapunktion14
Thorakoskopie14
Thorakotomie14
Weitere Untersuchungen im Überblick 15
Positronen-Emissions-Tomografie15
Knochenszintigramm15
Lungenfunktionsdiagnostik15
Bronchoskopie16
Mediastinoskopie16
Laparoskopie16
Tumormarker16
Schritt für Schritt durch die Therapie
Chemotherapie22
Behandlungszyklen24
Keine Wirkung ohne Nebenwirkung
24
Strahlentherapie25
Nebenwirkungen und Vorbeugung
26
Sonstige Therapieansätze
27
Beurteilung des Behandlungserfolges 27
Umgang mit Begleiterscheinungen
28
Schmerzen29
Übelkeit 29
Fatigue 29
Pleuraerguss 31
Atemnot 32
Rehabilitation und Nachsorge
33
Die Maßnahmen im Einzelnen
34
Leben mit Brustfellkrebs – lebenswert?! 36
Unterstützung durch Familie und Freunde 37
Ernährung
38
Bewegung
38
Atemübungsprogramme39
Hilfreiche Adressen
40
18
Therapieoptionen 19
Therapieplanung 19
Operation21
3
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
was genau ist ein Pleuramesotheliom? Und wie behandelt man es am besten? Wo findet man Rat und Hilfe?
Und wie sieht die Zukunft mit dem Tumor überhaupt aus?
Sie haben mit Sicherheit viele Fragen, die Ihnen sehr am Herzen liegen. Denn die Diagnose „malignes Pleuramesotheliom“ verändert das Leben jedes Menschen grundlegend und nachhaltig. Von einem Tag auf den
anderen ist nichts mehr so wie vorher. Alles scheint infrage gestellt.
Auf der einen Seite steht die Hilflosigkeit und Angst vor der unbekannten, belastenden Erkrankung, auf der
anderen Seite die Hoffnung auf umfassende, medizinische Hilfe und Besserung der Situation. Auch Familie
und Freunde sind durch die Ungewissheit auf eine harte Probe gestellt.
Diese Broschüre möchte Sie mit detaillierten Informationen unterstützen: Sie beantwortet Ihnen die drängendsten Fragen zur Entstehung, Diagnose und Behandlung des Pleuramesothelioms, geht speziell auf die
Option Chemotherapie ein, gibt wertvolle Tipps und Hinweise für den aktiven Umgang mit der Erkrankung,
erläutert die kraftspendende Rolle der Angehörigen und nennt wichtige Anlaufstellen.
Dabei kann dieses Heft das persönliche Gespräch mit Ihrem Arzt nicht ersetzen. Vielmehr liefert es Ihnen
wertvolle Hintergrundinformationen für weiterführende Fragen.
Ich hoffe, dass diese Broschüre Ihnen den Umgang mit der ­
Erkrankung und kommende Entscheidungen erleichtert.
Mit den besten Wünschen
Ihr
PD Dr. med. Martin Reck
Wenn in der Broschüre von „dem Erkrankten“, „dem Betroffenen“ oder „dem Patienten“ die Rede ist, meinen wir damit sowohl einen Mann
als auch eine Frau. Auf die jeweils weibliche und männliche Form haben wir bewusst verzichtet, um den Lesefluss nicht unnötig zu stören.
4
Chefarzt (komm.), onkologischer Schwerpunkt
Krankenhaus Großhansdorf
55
Entstehung von Brustfellkrebs
Entstehung eines Tumors
Die Entstehung von Krebs ist grundsätzlich ein komplexer
Vorgang, den man in den allermeisten Fällen nicht auf
eine einzelne Ursache zurückführen kann.
Vielmehr ist es so, dass ein Tumor durch verschiedene innere und äußere Auslöser entsteht, die eine Veränderung
der Erbinformation von Körperzellen zur Folge haben. Es
entsteht eine Mutation. Diese Störung bedingt im weiteren
Verlauf eine Fehlsteuerung des Zellwachstums.
Jeder Mensch besitzt eine Vielzahl unterschiedlichster
Zellen: Hautzellen, Muskelzellen, Bindegewebszellen,
Drüsenzellen, Blutzellen, Stammzellen und viele andere.
In einem gesunden Organismus wachsen, reifen und
teilen sich diese Zellen kontinuierlich nach einem festgelegten Schema.
Die mutierten Zellen teilen sich dagegen unkontrolliert,
ohne dass eine planmäßige Zellerneuerung ansteht.
Damit bildet sich überschießendes Gewebe: Es entsteht
eine Geschwulst, auch Tumor genannt, die gutartig
gesundes Gewebe
(benigne) oder
bösartig (maligne) sein kann. Der Tumor
Blutgefäß
bildet eigene Blutgefäße, um sich mit Sauerstoff und
Nährstoffen zu versorgen. Er kann Tochtergeschwülste
(Metastasen) aussenden, also streuen.
gutartiger
(benigner) Tumor
bösartiger
(maligner) Tumor
Wie wächst ein Tumor?
gesundes
Gewebe
gesundes
Gewebe
Blutgefäß
Blutgefäß
gutartiger
gutartiger
(benigner)
(benigner)
Tumor Tumor
Gutartige Tumoren dringen meist
nicht in das umliegende Gewebe
ein. Sie wachsen lokal.
6
bösartiger
bösartiger
(maligner)
(maligner)
Tumor Tumor
Bösartige Tumoren hingegen
vermehren sich ungebremst,
dringen in angrenzendes Gewebe ein und zerstören es.
Über Blut oder Lymphe gelangen die
Zellen bösartiger Tumoren in andere
Körperregionen und beginnen auch
dort ungebremst zu wachsen, das
heißt, sie metastasieren.
7
Das Brustfell – unerlässlich für die Atmung
Beide Flügel der Lunge sind von einer hauchdünnen Hülle,
dem Lungenfell überzogen. Das Lungenfell grenzt an
das Rippenfell, das wiederum die Brustwand auskleidet.
Gemeinsam bilden die beiden Strukturen das Brustfell
(Pleura). Zwischen ihnen befindet sich ein geschlossener
Raum, der Pleuraspalt.
Damit die Lungenflügel bei der Atmung reibungsfrei gleiten
können, sind Lungen- und Rippenfell von einer Schicht
flacher Deckzellen überzogen, die ein Gleitmittel in den
Pleuraspalt absondern.
Diese dünne Flüssigkeitsschicht sowie der im Pleuraspalt
herrschende Unterdruck führen dazu, dass die Lunge an
die Innenwand des Brustkorbs anhaftet und alle Brustkorbbewegungen mitmacht. So führt die Erweiterung des
Brustkorbs bei der Einatmung zur Ausdehnung der Lunge
und die Verkleinerung des Brustkorbs bei der Ausatmung
zur Schrumpfung der Lunge.
Die Flüssigkeitsschicht und der Unterdruck sind für eine
problemlose Atmung unerlässlich. Bei einer bösartigen
Erkrankung kann die Menge an Flüssigkeit im Pleuraspalt
deutlich erhöht sein (Pleuraerguss), was nachteilig für die
Atmung ist. Teilweise kommt es auch zu einer Verklebung
von Lungen- und Rippenfell, was die Atmung ebenfalls
erschwert.
8
Ein Tumor des Brustfells
Auch das Brustfell kennt gutartige und bösartige Tumoren. Leider sind die gutartigen im Vergleich zu den
bösartigen selten.
Lungenfell
Flüssigkeitssammlung
im Pleuraspalt
Rippenfell
Der bösartige Tumor des Brustfells, das maligne Pleuramesotheliom, tritt mit einer Häufigkeit von ca. 1.000
Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland auf. Dabei
sind Männer ca. viermal häufiger betroffen als Frauen.
Neben der Bezeichnung malignes Pleuramesotheliom
werden auch andere Namen für diese Erkrankung verwendet: bösartiger Brustfelltumor, Brustfellkrebs und
Krebs des Rippen- oder Lungenfells.
Bis heute gibt es keine sinnvolle Früherkennungsmethode (Screening) für den Brustfellkrebs. Auch die ersten
Krankheitssymptome (Atemnot, Hustenreiz, Gewichtsverlust) deuten nicht eindeutig auf diesen Tumor hin.
Entscheidend ist deshalb, Auslöser für die Erkrankung –
vor allem Asbest – zu meiden und im Falle von vorausgegangenem Asbestkontakt regelmäßig die Lunge
kontrollieren zu lassen.
Für die Behandlung des malignen Pleuramesothelioms
stehen Arzt und Patient heute unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, auf die in dieser Broschüre
ausführlich eingegangen wird.
Der Brustfellkrebs ist ein vergleichsweise langsam wachsender, lange Zeit symptomarmer Tumor. Die Zeitspanne
vom Beginn des bösartigen Wachstums bis zur Diagnose
beträgt im Mittel mehr als 30 Jahre.
Wichtig ist, den Krebs des Brustfells von sogenannten
sekundären Pleuratumoren zu unterscheiden. Dabei
handelt es sich um Metastasen (bösartige Tochtergeschwülste) anderer Krebserkrankungen. Metastasen
sind ca. 20-mal häufiger als Tumore des Brustfellkrebses
zu beobachten.
9
Das Pleuramesotheliom als Berufskrankheit
Ursachen von Brustfellkrebs
Wie es dazu kommt, dass Zellen des Brustfells sich
in Krebszellen verwandeln, ist noch nicht vollständig
geklärt. Man geht davon aus, dass an der Entstehung
verschiedene Faktoren beteiligt sind. Der wichtigste
Risikofaktor ist bekannt: Es ist der zurückliegende
Kontakt mit Asbest. Besonders von der Erkrankung
betroffen sind somit Installateure, Isolierer, Dachdecker,
Bauarbeiter und Beschäftigte im Bergbau bzw. der
Schiffbauindustrie. Verglichen mit Asbestkontakt spielen
radioaktive Strahlung und der therapeutische Einsatz
von Röntgenstrahlen eine untergeordnete Rolle bei der
Entstehung von Brustfellkrebs.
Mit einer weiteren Zunahme der Erkrankung ist bis etwa
zum Jahr 2020 zu rechnen. Ursache hierfür sind die
Spätfolgen der Asbestverwendung in den 70er Jahren,
in denen das faserförmige Mineral vor allem für Dämmung, Brandschutz und Isolation eingesetzt wurde.
Pleuramesotheliome finden sich gehäuft auch bei Familienangehörigen von Menschen, die einer Asbestbelastung
ausgesetzt waren.
10
Seit 1977 wird das Pleuramesotheliom bei zurückliegendem, beruflichem Asbestkontakt unter der Listennummer 4105 in der Berufskrankheiten-Verordnung
(BKVO) geführt. Diese beinhaltet Mesotheliomerkrankungen des Brustfells, des Bauchfells und des Herzbeutels. Bei Diagnose Brustfellkrebs sollte in jedem
Fall eine Meldung an die zuständige Berufsgenossenschaft erfolgen. Vonseiten der Berufsgenossenschaft
wird dann eine berufliche Asbestbelastung geprüft.
Neben dem Nachweis des beruflichen Asbestkontaktes muss auch eine ärztliche Bestätigung über
die Diagnose Brustfellkrebs eingeholt werden. Das
Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen
für die Anerkennung einer Mesotheliomerkrankung
als Berufskrankheit bedeutet für den Patienten, dass
die Kosten der Behandlung und der Krankheitsfolgen
nicht durch die Krankenkasse, sondern durch die
Berufsgenossenschaft beglichen werden. Dies bringt
dem Erkrankten verschiedene finanzielle Vorteile wie
höhere Renten- und Pflegeleistungen und den Wegfall der Zuzahlung bei Medikamenten.
Röntgenthoraxaufnahme
Warnsignale des Körpers
In frühen Erkrankungsstadien zeigt das Pleuramesotheliom
meist keine auffälligen Symptome. Mit zunehmender Tumorgröße treten uncharakteristische Beschwerden wie Husten
oder Luftnot auf. Ebenso sind Schmerzen im Brustbereich
möglich.
Manchmal führt auch ein unerklärliches Krankheits- oder
Schwächegefühl mit Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit den
Patienten zum Arzt. In vielen Fällen gibt erst die umfassende
ärztliche Untersuchung erste Hinweise auf einen Tumor des
Brustfells.
Zudem kann es zu atypischen Beschwerden kommen, die
anfangs nicht mit dem Brustfell in Verbindung gebracht werden. Breitet sich der Tumor z. B. vorwiegend nach hinten in
Richtung Wirbelsäule aus, kommt es zu Rückenschmerzen.
Hier denkt der Arzt eventuell erst an andere Ursachen – wie
beispielsweise Abnutzungserscheinungen (Arthrose) – was
die Diagnose verzögern kann.
Eine Früherkennungsuntersuchung für das Pleuramesotheliom gibt es, wie bereits erwähnt, nicht. Menschen, die
aufgrund von beruflichem Asbestkontakt ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben, sollten deshalb unbedingt mit ihrem
Arzt über regelmäßige Kontrolluntersuchungen sprechen.
Diese werden in der Regel von der Berufsgenossenschaft
angeboten und bezahlt.
Bei welchen Beschwerden ist ein A
­ rztbesuch
­angezeigt?
••
Atemnot
••
Chronischer Hustenreiz
••
Brustwandschmerzen
••
Starker Gewichtsverlust
••
Deutliche Appetitlosigkeit
••
Allgemeine Abgeschlagenheit
••
Schmerzen der Wirbelsäule
11
Diagnose Brustfellkrebs Um festzustellen, ob ein Patient am Pleuramesotheliom
erkrankt ist, hat der Arzt eine ganze Reihe von Optionen
zur Auswahl. Die genaue Abklärung des Krankheitsverdachts ist für die spätere Therapie sehr wichtig, und dem
Mediziner geht es darum, herauszufinden:
••
Ob es sich tatsächlich um Brustfellkrebs handelt
••
Wo der Tumor exakt sitzt
••
Welche Größe der Tumor hat
••
Aus welchen Zellen er aufgebaut ist
••
Ob er bereits auf andere Strukturen übergegriffen hat
Die am häufigsten genutzten Untersuchungsmethoden
werden im Folgenden vorgestellt. Der Arzt wählt daraus
die für den Patienten am besten geeigneten aus.
Krankengeschichte
Röntgenaufnahme
Das Pleuramesotheliom kann sich bei der Röntgenuntersuchung der Lunge als Verdickung des Brustfells darstellen.
Häufig zeigt es aber keine charakteristischen Veränderungen
im Röntgenbild.
Computertomografie und
­Kernspintomografie
Deshalb wird in der Regel zusätzlich eine Computertomografie (CT) oder eine Kernspintomografie (auch Magnetresonanztomografie: MRT) durchgeführt. Beide Untersuchungen
stellen den Körper und das Brustfell in Schichtbildern dar.
Damit ist es leichter, Aussagen über die Größe des Tumors
und seine eventuelle Ausbreitung auf benachbarte Organe
und Strukturen zu machen. Neben dem Brustraum können
so Leber, Niere, Milz, viele andere Organe und die Lymphknoten beurteilt werden.
Bevor der Mediziner die eigentliche Untersuchung durchführt,
befragt er den Patienten ausführlich zu seinen bisherigen
Erkrankungen, den aktuellen Beschwerden und eventuellen
Risikofaktoren (Asbest). Diese sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte nennt sich in der Fachsprache Anamnese.
12
CT-Aufnahme malignes
Pleuramesotheliom
13
Weitere Untersuchungen im Überblick
Pleurapunktion
Falls ein Pleuraerguss vorliegt, also eine Ansammlung
von Flüssigkeit zwischen dem Lungen- und Rippenfell,
kann der Arzt von dort mit einer Nadel Flüssigkeit entnehmen. Diese Pleurapunktion dient zum einen dazu,
die Atmung wieder leichtgängiger zu machen, zum anderen kann die Flüssigkeit im Labor auf bösartige Zellen
untersucht werden.
Thorakoskopie
Führen die bisher genannten Untersuchungen zu
keinem aussagekräftigen Ergebnis, wird sich der Arzt
unter Umständen für eine Spiegelung der Brusthöhle
(Thorakoskopie) entscheiden. Unter Lokalanästhesie
oder Kurznarkose wird dabei ein feines, optisches Gerät
(Endoskop) zwischen den Rippen in die Brusthöhle eingeführt. Der Mediziner kann so über eine Minikamera
das Brustfell beurteilen, Gewebeproben (Biopsien) und / oder Flüssigkeit entnehmen.
Neben den gerade beschriebenen Verfahren zur Diagnose des Pleuramesothelioms gibt es weiterführende
Untersuchungen, die zur Anwendung kommen können.
Positronen-Emissions-Tomografie
Thorakotomie
Bei mehr als 90 Prozent der Patienten lässt sich über die
Untersuchung der Gewebeprobe der Thorakoskopie auf
Tumorzellen eine Diagnose stellen. Bei weiter bestehender
Unsicherheit ist in manchen Fällen eine Operation zur
Entnahme eines größeren Gewebestücks aus dem
Bereich des Rippenfells notwendig. Dieses Vorgehen
nennt man Thorakotomie.
Die Positronen-Emissions-Tomografie, kurz PET
genannt, lässt erkennen, ob der Tumor bereits Absiedlungen in weiter entferntem Gewebe gebildet hat,
sogenannte Fernmetastasen. Zur Überprüfung spritzt
der Arzt einen schwach radioaktiv markierten Zucker
in eine Vene. Metastasen haben eine vermehrte Stoffwechselaktivität und reichern deshalb den Zucker an.
Diese angereicherten Geschwülste stellt die PET dar.
Dazu wird der Patient wie bei CT oder MRT in eine
Röhre geschoben, die allerdings so viel Freiraum lässt,
dass man sich nicht beengt fühlt.
Ablauf der Thorakoskopie
der Tumor bereits im Knochen aktiv sein, reichert sich –
ähnlich wie bei der PET – das Kontrastmittel vermehrt
dort an. Da das Knochenszintigramm auch gutartige
Veränderungen mit einem erhöhten Stoffwechsel anzeigt,
ist zur Sicherung der Diagnose zusätzlich eine Röntgenoder MRT-Untersuchung notwendig.
Lungenfunktionsdiagnostik
Falls eine Operation als Behandlung geplant ist, werden
zusätzliche Voruntersuchungen durchgeführt, die über
den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten
Auskunft geben. Diese beinhalten eine ausführliche
Lungenfunktionsdiagnostik, kurz LUFU genannt. Sie
misst das Lungen- bzw. Atemvolumen. Dazu atmet
man über ein Mundstück in ein Gerät namens Spirometer, während die Nase mit einer kleinen Klemme
verschlossen wird.
Knochenszintigramm
1. Schritt
2. Schritt
3. Schritt
4. Schritt
Lagerung und Narkose
Desinfektion und
kleiner Hautschnitt
(ca. 10 –15 mm)
Einbringen des
optischen Geräts
(starres Endoskop)
Untersuchung mit
Flüssigkeits-/Gewebeentnahme
14
Dabei wird überprüft, ob der Brustfellkrebs Metastasen
im Knochen gebildet hat. Hierzu spritzt der Arzt ein
schwach radioaktives Kontrastmittel in eine Vene. Der
Patient braucht keine Bedenken wegen des Begriffs
„radioaktiv“ zu haben. Die verwendete Menge an radioaktiver Substanz ist verschwindend gering und bereits
nach acht Stunden zur Hälfte ausgeschieden. Sollte
15
Warum sind die Untersuchungen und die Gewebeprobe so wichtig?
Bronchoskopie
Laparoskopie
Eventuell wird beim Patienten auch eine Bronchoskopie
durchgeführt. Sie zählt zu den Standardverfahren der
Lungendiagnostik. Der Arzt untersucht dabei die Luftröhre und deren Verästelungen von innen. Dazu benutzt
er einen dünnen, weichen, biegsamen Schlauch, den er
in Kurznarkose durch Mund oder Nase vorschiebt. Am
Schlauchende befindet sich eine beleuchtete Lupe, mit
der man die Verästelungen der Luftröhre (Bronchien)
genau untersuchen kann. Zudem besitzt der Schlauch
eine Zange, mit der gezielt Gewebe (Biopsie) gewonnen
werden kann.
Besteht der Verdacht, dass sich der Brustfellkrebs unterhalb des Zwerchfells ausgebreitet hat, kann der Arzt eine
Bauchspiegelung (Laparoskopie) in Erwägung ziehen.
Über kleine Bauchschnitte werden in Kurznarkose mithilfe einer speziellen Optik (Laparoskop) die Bauchhöhle
und die darin liegenden Organe begutachtet. Um eine
bessere Sicht zu haben, wird üblicherweise der Bauchraum über das Laparoskop mit einem Gas leicht aufgeblasen. Auch hier können Gewebeproben (Biopsien)
entnommen werden.
Tumormarker
Mediastinoskopie
Bei der Mediastinoskopie untersucht der Arzt ebenfalls
in Kurznarkose mit einem speziellen optischen Gerät
den mittleren Brustraum auf bösartig veränderte Lymphknoten. Nach einem kleinen Schnitt über dem Brustbein
wird eine optische Sonde, das Mediastinoskop, in den
Raum zwischen den Lungenflügeln eingeführt. Damit
lassen sich die Lymphknoten auf den Befall mit Brustfellkrebs untersuchen. Das ist wichtig: Nur bei genauer
Kenntnis der Ausbreitung des Tumors können die Mediziner die richtige Therapie wählen.
16
Blutuntersuchungen spielen für die Diagnose von Brustfellkrebs eine untergeordnete Rolle. Es gibt – anders als
bei anderen Tumoren – bislang keine geeigneten Tumormarker. Tumormarker sind Stoffe, die sich bei Krebs im
Blut in vermehrter Form wiederfinden und deren Bestimmung die Tumorsuche erleichtert (Screening).
Alle auf den vorausgegangenen Seiten aufgeführten
Untersuchungen sind deshalb so wichtig, weil der Arzt
nur dann die richtige Behandlung für den Patienten
auswählen kann, wenn er:
• Die genaue Art des Tumors und
• Die exakte Tumorausbreitung kennt
Art des Tumors
Wurde eine Gewebeprobe entnommen, wird diese
anschließend histologisch untersucht. Dies bedeutet,
dass ein Spezialist (Pathologe) unter dem Mikroskop
das Gewebe auf Krebszellen untersucht und diese genau bestimmt.
Tumorausbreitung
Um die Behandlung exakt auf die Bedürfnisse und die
Situation des Patienten abzustimmen, wird der Tumor
zusätzlich in Stadien eingeteilt.
Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von
­Staging und nutzen die TNM-Klassifikation. Dabei steht:
T – für die Größe des Tumors
N – für die Anzahl befallener Lymphknoten in der Nähe
des Tumors (Nodus = Knoten)
M –für das Vorhandensein von Fernmetastasen
Der Arzt kann die einzelnen Ausbreitungsstadien durch
die Zuordnung von Zahlen noch exakter beschreiben.
Beim Pleuramesotheliom lassen sich über die Gewebeuntersuchung drei Tumorarten unterscheiden: der
epitheloide (von den Deckzellen ausgehende), der sarkomatoide (vom Stützgewebe ausgehende) und der
gemischte Brustfellkrebs. Die drei Arten unterscheiden
sich hinsichtlich Wachstum, Krankheitsverlauf und
Therapie. Wobei der epitheloide Typ mit ca. 60 Prozent
der häufigste ist und die günstigste Prognose hat.
17
Schritt für Schritt durch die Therapie
Die Therapie des Pleuramesothelioms erfordert die
Zusammenarbeit verschiedener Fachärzte. Neben dem
Hausarzt sind meist Thoraxchirurgen und weitere spezialisierte Mediziner beteiligt: Onkologen und Fachärzte
für Strahlenheilkunde.
Nach der Diagnosestellung entscheidet somit ein Team
aus Experten, welche Therapie für den Patienten die
bestmögliche ist. Es wird grundsätzlich zwischen einem
lindernden (palliativen) und einem heilenden (kurativen)
Ansatz der Behandlung unterschieden. Dabei hängt die
Wahl der Behandlung vor allem von drei Kriterien ab:
••
Art des Tumors
••
Tumorausbreitung (Stadium)
••
Körperlicher Zustand des Patienten
Therapieoptionen
Die wichtigsten Therapieoptionen bei Brustfellkrebs
sind: die Operation, die Chemotherapie (medikamentöse Therapie) und die Strahlentherapie.
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, Operation,
Chemo- und Strahlentherapie kombiniert einzusetzen,
um den Tumor möglichst komplett zu zerstören. Dieses
Vorgehen nennt sich multimodales Therapiekonzept.
18
Die einzige Chance auf dauerhafte Heilung besteht in
der kompletten, operativen Entfernung des Tumors.
Sie ist allerdings fast nur bei kleineren Tumoren möglich.
Ist das Pleuramesotheliom im Wachstum weiter fortgeschritten – was leider bei den meisten Patienten der
Fall ist – zielt die Behandlung auf die Verkleinerung der
Geschwulst, die Verlangsamung des Tumorwachstums
und die Linderung der tumorbedingten Beschwerden.
Therapieplanung
Bei der Planung der Behandlung geht es nicht nur
um Therapieoptionen und Heilungschancen, sondern
auch um mögliche Nebenwirkungen und sonstige
Begleiterscheinungen. Die eigentliche Therapieentscheidung treffen Arzt und Patient gemeinsam. Um
diese Entscheidung aufgeklärt mittragen zu können,
ist es ratsam, sich vorher gut über den Brustfellkrebs
zu informieren.
Ideal ist es, sich alle Therapieschritte von den beteiligten Medizinern erklären zu lassen und nachzufragen,
falls etwas nicht verstanden wurde. Unbekannte Fremdwörter sollten hinterfragt werden. Auch die Möglichkeit,
eine zweite Meinung einzuholen, sollte man sich offenhalten. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn Unklarheiten bestehen bleiben.
19
Wie könnte die Checkliste für das Arztgespräch aussehen?
Operation
Bei der operativen Behandlung eines Pleuramesothelioms
gibt es unterschiedliche Verfahren.
fragen …
1. Mehrmals nach
n.
cht verstanden habe
… wenn Sie etwas ni
2. Nachsprechen …
ren.
er im Dialog mit ande
… für sich selbst od
tanden?
Haben Sie alles vers
3. Fragen stellen …
, Ängste und Sorgen
en
är
kl
ld
rfe
Vo
im
n
… Frage
ansprechen.
zip …
4. Vier-Ohren-Prin
mandem
Arztgespräch von je
im
be
ch
si
e
Si
en
… lass
hören mehr!
begleiten – vier Ohren
iben …
5. Fragen aufschre
einen
r dem Arztgespräch
vo
ch
si
e
Si
n
be
ei
… schr
g
Arzt sich nicht genu
r
Ih
n
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W
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hm
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Zeit für Si
.
it ihm führen können
m
h
äc
pr
es
G
s
he
lic
führ
Bei Vorliegen des epitheloiden Tumortyps, begrenzter
Tumorausdehnung, fehlenden Fernabsiedlungen und
gutem Allgemeinzustand ist eventuell eine radikale
Operation möglich. Diese Option, mit dem Versuch
der Heilung durch komplette Entfernung des Tumors,
beinhaltet die Mitentfernung von Lunge, Brustfell, Herzbeutel und Zwerchfell der betroffenen Seite. Häufig wird
zuerst eine Chemotherapie durchgeführt, gefolgt von
der Operation und anschließender Strahlentherapie.
Dieses Vorgehen ist jedoch nur bei wenigen Betroffenen
möglich.
Erlaubt der Zustand des Patienten keine radikale
Operation, stellt die sogenannte Pleurektomie (auch
Dekortikation) ein Mittel zur Tumorverkleinerung
dar. Dabei wird der größte Teil des tumorbefallenen
Brustfells operativ entfernt – häufig in Kombination mit
einer Chemo- und Strahlentherapie. Es bleiben jedoch
Tumorreste im Körper zurück.
Steht die Behandlung der Flüssigkeitsansammlung im
Bereich des Brustraums (Pleuraerguss) im Vordergrund,
wird oftmals lediglich eine Drainage (Schlauch mit Auffangbeutel) zum Ablassen der Flüssigkeit gelegt.
Dem wiederholten Auftreten von Pleuraergüssen kann
man begegnen, indem man den Pleuraspalt mit Medikamenten (Tetracyclin oder Talkum) operativ verklebt.
Dieses Vorgehen nennt sich Pleurodese. Hierbei wird
zwar kein Tumorgewebe entfernt, aber man unterbindet
die Flüssigkeitsansammlung im Brustraum, welche die
Atmung behindert.
Wird eine Operation erwogen, sollte diese ausschließlich in spezialisierten thoraxchirurgischen Zentren erfolgen.
Nur dort sind eine reibungslose Zusammenarbeit aller
Fachärzte und die notwendige Expertise gegeben.
Welche Therapiemöglichkeiten
gibt es bei Brustfellkrebs?
1. Operation
2. Chemotherapie
3. Strahlentherapie
20
21
Wirkweise der Chemotherapie
Chemotherapie
Als Chemotherapie bezeichnet man die Gabe von Medikamenten, die die Zellteilung und das Zellwachstum
hemmen (= Zytostatika). Zytostatika können entweder
in Form von Infusionen verabreicht werden oder als
Tabletten. Da die Medikamente über das Blut im ganzen
Körper (also im ganzen System) verteilt werden, erreichen
und zerstören sie auch verstreute Tumorzellen. Man spricht
von einer systemischen Therapie.
In den vergangenen Jahren wurde die Chemotherapie
kontinuierlich verbesert. Sie stellt heute eine wichtige
Säule bei der Behandlung von Brustfellkrebs dar. Sie wird
mit dem Ziel einer Tumorverkleinerung, einer Wachstumshemmung oder der Linderung von Beschwerden eingesetzt. Eine Chemotherapie kann das Leben verlängern, die
Lebensqualität verbessern und das Risiko eines Rezidivs,
das heißt das Wiederauftreten der Erkrankung, senken.
Da die Chemotherapie hauptsächlich zur Beschwerdelinderung und nicht zur Heilung eingesetzt wird, ist es
wichtig, ihren Einsatz sorgfältig abzuwägen. Dabei
werden die Vorteile den möglichen Nebenwirkungen
gegenübergestellt.
22
Bei der Chemotherapie verteilen sich die
Medikamente – sogenannte Zytostatika –
über das Blut im Körper und können so
auch verstreute Tumorzellen erreichen.
Sie zerstören diese Zellen dadurch,
dass sie in die Zellteilung eingreifen und weiteres Wachstum
verhindern.
Welche Arten der
Chemo­therapie gibt es?
••
Neoadjuvante Chemotherapie:
Sie findet vor einer Operation statt und dient
dazu, den Tumor zu verkleinern. Ziel ist es,
die Operation schwer operierbarer Tumoren
zu erleichtern.
••
Adjuvante Chemotherapie:
Sie findet im Anschluss an eine Operation statt
und dient dazu, Fernmetastasen zu verhindern
und das Rückfallrisiko zu senken.
••
Palliative Chemotherapie:
Sie kommt bei der Behandlung der fortgeschrittenen Erkrankung zum Einsatz. Ziel ist es,
Symptome zu lindern und die Überlebenszeit
zu verlängern.
23
Behandlungszyklen
Die meisten Chemotherapeutika werden ambulant
verabreicht. Der Patient kommt für die Gabe in die
Tagesambulanz einer Klinik und geht anschließend
wieder nach Hause. In Bezug auf Dosierung und zeitlichen Abstand hält sich der Mediziner an ein erprobtes
Schema. Je nach Zytostatikum folgt nach jeder Gabe
eine Behandlungspause von Tagen bis Wochen.
Auch die Zellen des Knochenmarks teilen sich rasch.
Hier können die Medikamente zu Infektionen und Blutarmut führen. Zudem klagen viele Betroffene über Übelkeit mit Brechreiz und Erbrechen, Appetitlosigkeit und
Geschmacksstörungen. Nichtsdestoweniger ist die
Chemotherapie heute verträglicher als früher und viele
der unerwünschten Wirkungen lassen sich mit begleitenden Medikamenten beherrschen oder zumindest lindern.
In dieser Zeit sollen die Medikamente wirken und soll sich
der Körper von eventuellen Nebenwirkungen erholen.
Behandlung plus darauf folgende Behandlungspause
ergeben einen Chemotherapiezyklus. In der Regel folgen
mehrere Behandlungszyklen aufeinander. Die Schwere
der Erkrankung und der allgemeine Gesundheitszustand
entscheiden über die Anzahl der Zyklen und die Kombination der Medikamente.
Zu welchen Beschwerden kann es
während der Chemotherapie kommen?
Keine Wirkung ohne Nebenwirkung
••
Blutarmut (Anämie): Zytostatika reduzieren die
Zahl roter Blutkörperchen (Erythrozyten). Als Folge
können Kreislaufbeschwerden, Müdigkeit und
Konzentrationsstörungen auftreten. Ärzte nennen
eine starke Schwächung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit Fatigue (darauf wird im
nächsten Kapitel ausführlich eingegangen).
••
Blutungen: Zytostatika reduzieren die Zahl der Blutplättchen (Thrombozyten), die für die Blutgerinnung
zuständig sind.
Die Chemotherapie nutzt eine wesentliche Eigenschaft von
Tumorzellen: ihre schnelle Zellteilung. Zytostatika greifen hier
zerstörend ein und hindern die Krebszellen daran, weiter zu
wachsen. Leider teilen sich auch andere Zellen im menschlichen Körper schnell. Deshalb sind Schleimhaut- und Haarwurzelzellen ebenfalls vom Zytostatikaeinsatz betroffen.
Es kann zu Entzündungen der Schleimhäute von Mund,
Speiseröhre und Darm sowie zu Haarausfall kommen.
24
••
Infektionen: Zytostatika reduzieren die Zahl weißer
Blutkörperchen (Leukozyten), welche Krankheitserreger bekämpfen. Dadurch kann es leichter zu
Infektionen kommen.
Strahlentherapie
Ziel der Strahlentherapie ist es, durch energiereiche
Strahlen das Pleuramesotheliom zu verkleinern und zu
zerstören. Dazu wird die vom Strahlentherapeuten (Radiologen) errechnete Gesamtstrahlendosis auf mehrere
Termine aufgeteilt. In der Regel wird die Strahlentherapie
ambulant durchgeführt. Patienten gehen für die Bestrahlung in die Klinik oder Praxis und können anschließend
wieder nach Hause gehen. Die Strahlentherapie ist eine
Wirkweise der Strahlentherapie
rein lokale Behandlung, das heißt, die Strahlen werden
so eingerichtet, dass sie nur auf den tumortragenden
Körperbereich treffen.
Die Strahlenbehandlung beim Pleuramesotheliom wird
dadurch erschwert, dass dessen Tumorzellen wenig
strahlenempfindlich sind – die Nachbarorgane Lunge,
Herz und Rückenmark dagegen sehr. Um diese Gewebe
und Organe so gut wie möglich zu schonen, ist eine
sorgfältige Planung und Durchführung der Bestrahlung
über einen längeren Zeitraum notwendig: Die Bestrahlung dauert nur wenige Minuten, die Therapie insgesamt
aber mehrere Wochen. Die Höhe der Strahlendosis wird
in Gray (Gy) angegeben. Pro Tag werden in der Regel
zwei Gray in einer Sitzung verabreicht. Beim Pleuramesotheliom sind zur Tumorkontrolle rund 50 bis 60 Gray notwendig, so dass die Strahlenbehandlung in der Regel
etwa sechs Wochen dauert.
Die Strahlenbehandlung kann auch zur Linderung von
Tumorschmerzen eingesetzt werden. Man spricht dann
von einem palliativen (lindernden) Ansatz der Behandlung. Hierbei sind geringere Strahlendosen ausreichend.
25
Nebenwirkungen und Vorbeugung
Die Strahlentherapie ist heute, dank technischer Neuerungen und computergesteuerter Planung, präziser
und verträglicher als früher. Dennoch kann es zu unerwünschten Wirkungen kommen. So fühlen sich Patienten während der Bestrahlungszeit häufig schlapp und
nur eingeschränkt belastbar. Zudem kann es wegen der
engen Nachbarschaft zwischen bestrahltem Gebiet und
Speiseröhre (Ösophagus) zur Schleimhautschädigung
kommen, die sich in Heiserkeit und Schluckbeschwerden
äußert. Dies wird als Strahlenösophagitis bezeichnet.
Zur Vorbeugung werden schleimhautschützende Medikamente als Lutschtabletten oder Tropfen verabreicht.
Gute schleimhautschützende Wirkung hat auch Salbei
als Tee oder Lutschtablette. Die geschädigte Schleimhaut ist anfällig für Pilzbefall. Deshalb werden prophylaktisch pilzhemmende Mittel eingesetzt.
26
Besondere Aufmerksamkeit bei der Strahlentherapie gilt
zudem dem größten Organ des Menschen: der Haut.
Sie kann sich an den Stellen röten und austrocknen, an
denen die Strahlen den Körper treffen. Deshalb sollte die
Haut geschont werden. Über geeignete Maßnahmen informiert der Radiologe den Patienten vor Therapiebeginn.
Wichtig ist außerdem, während der Strahlenbehandlung
auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von zwei bis
drei Litern pro Tag zu achten.
Wie schützt man die Haut während
der Strahlentherapie?
••
Keine stark parfümierten Seifen
••
Kein Kratzen, Bürsten und Frottieren der Haut
••
Keine Anwendungen mit Alkohol
(z. B. Deospray)
••
Keine hautreizenden Pflaster
••
Keine warmen Umschläge
••
Keine enge Kleidung
Sonstige Therapieansätze
Immuntherapie bislang ohne Erfolg
Das menschliche Immunsystem beruht auf dem komplexen Zusammenspiel von Antikörpern, Botenstoffen
und spezialisierten Zellen. Seine Aufgabe ist die Abwehr
körperfremder Substanzen und das Ausschalten körpereigener Zellen, die – wie im Fall von Krebszellen – von
der Norm abweichen.
Es hat sich gezeigt, dass die gezielte Beeinflussung dieses Systems bei manchen Krebserkrankungen sinnvoll
sein kann. So wurden auch verschiedene Substanzen
und Impftechniken zur Anregung des Immunsystems auf
ihre Verwendbarkeit in der Behandlung des Pleuramesothelioms getestet. Diese Bemühungen blieben bislang
jedoch ohne überzeugenden Erfolg.
In Zukunft wird sich das hoffentlich ändern: Das zunehmende Wissen darüber, was im Inneren von Zellen
passiert, wie sie leben, wachsen und sich vermehren,
plus neue Optionen in der Gentechnologie eröffnen
Ansatzpunkte für die Krebstherapie.
Beurteilung des Behandlungserfolges
Die Beurteilung, ob eine Therapie wirkt oder nicht, erfolgt
meist über Röntgenbilder der Lunge und die Computertomografie. Kontrolliert wird insbesondere die Tumorgröße. Da das Pleuramesotheliom häufig diffus wächst
und schlecht abgrenzbar ist, kann es aber schwierig
sein, die Tumorgröße zuverlässig zu bestimmen.
Das wichtigste Kriterium für die Einschätzung, ob eine
Therapie dem Patienten nutzt, ist deshalb das subjektive
Befinden des Betroffenen.
So können eine Linderung der Symptome und eine
Besserung des Allgemeinzustands auch dann für eine
Fortführung der Therapie sprechen, wenn bei der Kontrolluntersuchung keine Tumorverkleinerung erkennbar ist.
Dagegen würde man selbst eine als mild angesehene
Therapie nicht fortsetzen, wenn der Betroffene sie
schlecht verträgt.
27
Umgang mit Begleiterscheinungen
Jede Behandlung birgt auch das Risiko unerwünschter
Begleiterscheinungen. Diese können von Patient zu
Patient unterschiedlich stark ausfallen.
Vor Beginn einer Behandlung bespricht der Mediziner
mögliche Nebenwirkungen der Therapie mit dem Betroffenen. Der Arzt gibt auch Empfehlungen, wie man den
unerwünschten Ereignissen am besten begegnet.
Die hier aufgeführten Nebenwirkungen sind die, die
während der Behandlung des Pleuramesothelioms am
häufigsten auftreten. Das bedeutet nicht, dass sie auch
auftreten werden.
Schmerzen
Schmerzen sind bei Tumoren des Brustfells im fortgeschrittenen Stadium leider nicht selten. Tatsächlich
stellen sie das am meisten belastende Symptom der
Erkrankung dar. Allerdings muss heutzutage kein Patient
mehr Schmerzen ertragen. Das Ziel jeder effektiven
Schmerztherapie ist die andauernde Schmerzlinderung.
Dazu sollte der Betroffene gegenüber dem Arzt ehrlich
über seine Schmerzen Auskunft geben. Nur so kann der
Arzt adäquat reagieren und dem Patienten die möglichen
Optionen erklären. Das Spektrum der Präparate reicht
von Tabletten, Tropfen und Pflastern bis zu Infusionen.
28
Wichtig ist, einen regelmäßigen Rhythmus der Schmerzbehandlung einzuhalten und die Medikamente auch dann
einzunehmen, wenn der Schmerz noch nicht wieder
spürbar ist.
Angst, von Schmerzmitteln abhängig zu werden, braucht
der Betroffene nicht zu haben. Studien haben gezeigt,
dass auch hohe Dosen und eine langjährige Behandlung
nicht zur Sucht führen.
Übelkeit
Eine häufige Begleiterscheinung, vor allem der Chemotherapie, sind Übelkeit und Brechreiz. Gegen dieses Unwohlsein gibt es wirksame Medikamente, die sogenannten
Antiemetika. Häufig werden sie unmittelbar vor und / oder
nach der Zytostatikagabe verabreicht, um schnell und
effektiv zu helfen. Ihre Wirkung entfalten sie direkt im
Gehirn, wo sie das Übelkeitsempfinden unterdrücken.
Fatigue
Das Fatigue-Syndrom – verkürzt oft Fatigue genannt
(französisch für Erschöpfung) – kann man auch als
chronisches Müdigkeits-Syndrom bezeichnen. Betroffene
mit einem malignen Pleuramesotheliom leiden häufig
darunter. Bei der Mehrzahl der Patienten entwickelt sich
29
die Fatigue schlagartig, andere berichten von einem
schleichenden Beginn.
Was sind typische Merkmale des Fatigue-Syndroms?
••
Schwere Müdigkeit, bei der Bettruhe nicht hilft
••
Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme
••
Unerklärliche Muskel- oder Gelenkschmerzen
••
Seelische und körperliche Erschöpfung
••
Schwäche oder Schweregefühl in den Gliedern
••
Allgemeine Lustlosigkeit
Anhand dieser Liste wird klar: Gegenüber der Ermattung,
die man auch als gesunder Menschen ab und an verspürt,
helfen bei der Fatigue auch längere Ruhephasen nicht.
Bereits geringe Belastungen überfordern den Patienten
und schränken seinen Aktivitätsradius deutlich ein. Dabei
lässt eine Fatigue nicht gleich auf einen Tumor schließen.
Sie kann unterschiedliche Gründe haben.
Welche Ursachen kommen für die Fatigue infrage?
••
Krebserkrankung
••
Folge der Therapie einer Krebserkrankung
••
sychische Belastung aufgrund einer Krebserkrankung
P
(Depression)
••
Mangel an körperlicher Bewegung
••
Mangelernährung
••
Organschaden
Wie kann die Behandlung
der Fatigue aussehen?
Allgemeine Empfehlungen zur Therapie des FatigueSyndroms existieren nicht. Dafür sind die Krankheitsverläufe zu unterschiedlich. Grundsätzlich werden aber körperliches Training unter medizinischer
Kontrolle und eine psycho- oder verhaltenstherapeutische Behandlung in Erwägung gezogen.
Bei Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie) verabreicht der Arzt Erythropoetin. Das Hormon sorgt
für die Bildung roter Blutkörperchen. Dadurch wird
Pleuraerguss
Wie im Kapitel Diagnose Brustfellkrebs beschrieben,
kommt es beim Pleuramesotheliom häufig zur Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraspalt, also dem Raum
zwischen Rippen- und Lungenfell.
Welche Beschwerden verursacht ein Pleuraerguss?
••
Kleinere Ergüsse bis 500 ml: oft unbemerkt
••
Leitsymptom bei größeren Ergüssen: Atemnot
••
Atemabhängige Brustschmerzen
••
Hustenreiz
Ein Pleuraerguss kann über eine Punktion entlastet werden (Pleurapunktion). Dieses Vorgehen bietet meist nur
kurzzeitige Linderung, da die Flüssigkeit nachläuft. Eine
längerfristige Besserung erreicht man mit einer Pleuodese.
Dabei wird ein Medikament in den Pleuraspalt eingebracht,
das zu einer Verklebung von Rippen- und Lungenfell führt.
Das weitere Nachlaufen von Flüssigkeit wird unterbunden.
Der Pleuraerguss
Mögliche Punktionsstelle
der Sauerstofftransport im Blut positiv beeinflusst
und der Erschöpfungszustand geht zurück.
Ist die Fatigue auf einen krebsbedingten Diabetes
(oder eine andere Stoffwechselstörung) zurückzuführen, bieten sich zur Behandlung Medikamente an,
die der Arzt entsprechend dem Befund verschreibt.
30
31
Rehabilitation und Nachsorge
Atemnot
Was tun bei akuter Atemnot?
Von Atemnot spricht man, wenn der Tumor selbst oder
Begleiterscheinungen wie ein Pleuraerguss die Atemwege
blockieren bzw. einengen. Daneben können Entzündungen
der Lunge und die Entfernung größerer Lungenareale im
Rahmen einer Operation Atemnot verursachen. Abhängig
vom zugrundeliegenden Problem und dem Gesundheitszustand des Erkrankten kann die Atemnot medikamentös
oder operativ therapiert werden.
Sowohl für den Patienten als auch für die Angehörigen
gilt vor allem: Nicht in Panik geraten.
32
••
Ruhe bewahren
••
Arzt informieren
••
Beengende Kleidung ablegen
••
Erhöhte, sitzende Position einnehmen
••
Frischluft zuführen
33
Die Maßnahmen im Einzelnen
Nach der Therapie beginnt die Nachsorge. Sie besteht
üblicherweise aus drei Säulen.
1) Rehabilitation /Anschlussheilbehandlung
Die Rehabilitation (Reha) oder Anschlussheilbehandlung (AHB) dient der Erholung von den Strapazen der
Behandlung. Neben Ernährungstherapie, Atemgymnastik
und Massagen bietet sie die Möglichkeit zu Diskussion
und Gespräch.
2) Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen
Die regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen haben
das Ziel, den Tumor engmaschig zu kontrollieren und
ein eventuelles Wiederauftreten der Erkrankung frühzeitig
zu erkennen. Zudem können Therapiefolgen und -nebenwirkungen behandelt werden.
3) Psychische und soziale Betreuung
Die psychosoziale Betreuung des Betroffenen und seiner
Angehörigen stellt die dritte Säule der Nachsorge dar.
Ziel ist es, in Einzel- oder Gruppengesprächen mit Psychologen und Psychoonkologen die Tumorerkrankung zu
verarbeiten und sich gemeinsam auf die neue Lebenssituation einzustellen.
Psychosoziale Krebsberatungsstellen gibt es in vielen
Städten und Gemeinden. Es kann sehr sinnvoll sein,
diese professionelle Unterstützung zu nutzen. Sie bieten
Rat in allen praktischen Dingen der Nachsorge. Dazu
gehören auch Fragen zur Rehabilitation, zu Rentenansprüchen (Berufskrankheit) und zur Anerkennung einer
Behinderung. Die Beratungsstellen vermitteln Adressen
und kennen viele regionale Angebote. Wo nötig, ist man
behilflich, Wege zur finanziellen Unterstützung zu finden.
Was passiert bei der Nachsorgeuntersuchung?
In den ersten drei Jahren werden die Untersuchungen alle zwei bis drei Monate durchgeführt, später können
die Abstände größer werden. Welche Untersuchungen im Einzelnen durchgeführt werden, hängt von der
Erkrankungssituation und dem Verlauf der Krankheit ab.
Gespräch: Der Arzt erkundigt sich nach dem allgemeinen Befinden des Patienten und nach Beschwerden
wie Schmerzen, Übelkeit, Gewichtsverlust, Atemnot oder Husten.
Körperliche Untersuchung: Einbezogen werden neben der Lunge das Herz-Kreislauf-System und das
Skelett. Die Lymphabflusswege an Hals, Schlüsselbein und Achselhöhle werden nach vergrößerten Lymphknoten abgetastet.
Blutuntersuchung: Neben der Kontrolle der roten und weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen wird
das Blut auf Entzündungszeichen und sonstige Unregelmäßigkeiten untersucht.
Bildgebende Verfahren: Mit Röntgenaufnahmen und gegebenenfalls weiterführenden Untersuchungen
(z. B. Computertomografie) wird der Brustraum kontrolliert.
Zusätzliche Optionen: Abhängig von der Ausgangssituation können Ultraschall, Bronchoskopie, Thorakoskopie
und andere Untersuchungen zum Einsatz kommen.
34
35
Leben mit Brustfellkrebs – lebenswert?!
Die Diagnose malignes Pleuramesotheliom trifft jeden
Erkrankten und seine Familie hart und unvorbereitet. Sie
konfrontiert den Patienten mit einer Vielzahl bedrückender
Gefühle und Gedanken: Warum ich? Was soll ich jetzt tun?
Wie geht es weiter? Die Erkrankung wird als massiver
Einschnitt erlebt. Alles Gewohnte und alle Pläne scheinen
infrage gestellt.
Entscheidend ist jetzt, sich trotz aller Schwierigkeiten aktiv
mit der Situation auseinanderzusetzen: Die Tatsache
selbst anzuerkennen und als Veränderung anzunehmen.
Es gibt Zeiten der Hilflosigkeit, aber auch des intensiven
Erlebens. Sich zu informieren, ist ein guter erster Schritt
gestaltenden Handelns.
Wichtig ist, dass der Patient sich Zeit für sich selbst
nimmt und sich Gutes tut. Also Zeit mit den Menschen
verbringt, die er liebt, und Aktivitäten plant, die Freude
machen. Allerdings existiert für den richtigen Umgang
mit dem Tumor kein Patentrezept. Jeder Betroffene geht
anders damit um: Der eine benötigt eher Zeit für sich
selbst, der andere schätzt es, mit Freunden zusammenzusein. Jeder Betroffene sollte nach seinen Vorlieben
entscheiden, was für ihn am besten ist.
Viele Patienten haben das Bedürfnis, mit anderen
Betroffenen zu reden, denen es ähnlich geht. Also mit
Menschen, die sowohl die Ängste als auch die Alltagsprobleme aus eigenem Erleben kennen und deshalb
Verständnis haben und gute Ratschläge.
Unterstützung durch Familie und Freunde
Auch Familie und Freunde sind zweifelsohne auf eine
harte Probe gestellt. Denn nicht nur der Betroffene,
sondern die ganze Lebensgemeinschaft ist in ihrem
Gleichgewicht erschüttert. Die neue Situation erfordert
Kraft und die Behandlung ist oft anstrengend. Offene
Gespräche über Ängste und Sorgen genauso wie über
Erwartungen und Wünsche sind der beste Weg für
eine gemeinsame Bewältigung. Es tut gut, ehrlich über
alles zu reden.
36
Was ist eine Selbsthilfegruppe?
Eine Selbsthilfegruppe ist ein selbst organisierter
Zusammenschluss von Patienten, die ebenfalls
an Brustfellkrebs erkrankt sind. Neben Familie
und Freunden kann sie eine wesentliche Stütze
im Umgang mit der Erkrankung sein. Hier werden
Tipps und Ratschläge für den Alltag ausgetauscht –
und die Erfahrungen anderer Erkrankter machen
Mut für die eigene Situation.
37
Ernährung
Bewegung
Atemübungsprogramme
Viele Patienten wollen nach der Diagnose im Hinblick auf
ihre Ernährung nicht weiterleben wie bisher. Sie möchten
etwas für sich tun. Wichtig ist: Es gibt keine spezielle Diät,
für die nachgewiesen wurde, dass sie Krebs heilen oder
eindämmen kann. Andererseits hat sich gezeigt, dass eine
vollwertige und bedarfsgerechte Ernährung erheblich zur
Verbesserung der allgemeinen gesundheitlichen Situation
beitragen kann. Es ist vorteilhaft, mehrere kleine Mahlzeiten
einzunehmen statt wenige große und dabei zuerst die
rohe, dann die gekochte Nahrung zu sich zu nehmen.
Mäßige, sportliche Betätigung (Spazierengehen, Schwimmen,
Radfahren) kann den Krankheitsverlauf und die Immunabwehr positiv beeinflussen. Dabei gilt: Die Bewegung
verbessert nicht nur das körperlichen Wohlbefinden, sondern
auch das seelische Gleichgewicht. Soziale Kontakte werden
intensiviert, Stress wird abgebaut und das eigene Selbstvertrauen wächst. Inzwischen gibt es fast überall Sportgruppen in der Krebsnachsorge, die von geschulten
Übungsleitern betreut werden.
Atemgymnastische Übungen können bei Brustfelltumoren die Belüftung der Lunge und die Sauerstoffversorgung des Blutes verbessern. Allgemein fördern
sie das physische und psychische Wohlbefinden und
steigern die Leistungsfähigkeit. Es gibt eine Vielzahl
von Atemübungen, um jedes Stadium der Erkrankung
gezielt behandeln zu können. Die Übungen helfen auch,
Verspannungen zu lösen, die beispielsweise durch die
Angst vor Schmerzen verursacht werden. Ebenso kann
eine Atembehinderung durch das Erlernen spezieller
Übungen in begrenztem Ausmaß ausgeglichen werden.
Wie sollte man sich ernähren?
Welche Vorteile bietet Bewegung?
••
Täglich frisches Obst und Gemüse
••
Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems
••
Viel trinken (stilles Mineralwasser, Kräutertee)
••
Stärkung der körpereigenen Abwehr
••
Viel Getreide- und Milchprodukte
••
Vermittlung neuer Atemtechniken
••
Häufiger Fisch und Geflügel
••
Verbesserung des Allgemeinzustands
••
Fleisch nur in kleinen Portionen
••
Förderung der Beweglichkeit
••
Wenig Fett und Zucker
••
Förderung von Selbstvertrauen
••
Wenig Alkohol und Kaffee
••
Abbau von Angst
••
Wenig Frittiertes oder in Öl Gebratenes
••
Spaß und Freude
••
Wenig salz- und essigkonservierte Lebensmittel
••
Wenig geräucherte, gegrillte, gepökelte Lebensmittel
••
Vor allem aber: Der Spaß am Essen darf nicht
­verloren gehen
38
Was ist der Krebsinformationsdienst?
Der telefonische Krebsinformationsdienst (KID) am
Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg
ist bundesweit dazu da, Fragen von Bürgern zum
Thema Krebs zu beantworten. Dies ersetzt nicht das
Gespräch mit dem Arzt, kann aber helfen, sich besser
darauf vorzubereiten. Der KID vermittelt Adressen von
Einrichtungen der Krebsbehandlung, Nachsorge und
Beratung, nennt Broschüren und Informationsquellen
im Internet.
0800 4203040 (täglich von 8 – 20 Uhr,
kostenlos aus dem deutschen Festnetz)
39
Hilfreiche Adressen
Allgemeine Kontaktstellen
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
(psychosoziale Beratungsstellen in ganz Deutschland)
Straße des 17. Juni 106 –108
10623 Berlin
 030 32293290
www.krebsgesellschaft.de
Deutsche Krebshilfe e. V.
Buschstraße 32
53113 Bonn
 0228 729909-5 (Mo. – Fr. von 8 –17 Uhr)
Härtefonds: 0228 729909-4
[email protected]
www.krebshilfe.de
Krebsinformationsdienst (KID)
Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
 0800 4203040 (täglich von 8 – 20 Uhr,
kostenlos aus dem deutschen Festnetz)
[email protected]
www.krebsinformationsdienst.de
INKA – Informationsnetz für Krebspatienten
und Angehörige
Reuchlinstraße 10 –11
10553 Berlin
 030 32513630
[email protected]
www.inkanet.de
40
Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD)
Littenstraße 10
10179 Berlin
 0800 0117722 (Mo.– Fr. von 10 –18 Uhr,
kostenlos aus dem deutschen Festnetz)
[email protected]
www.upd-online.de
Sport und Ernährung
Deutscher Olympischer Sportbund
Otto-Fleck-Schneise 12
60528 Frankfurt am Main
 069 67000
Fax069 674906
[email protected]
www.dosb.de
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Godesberger Allee 18
53175 Bonn
 0228 3776-600
Fax0228 3776-800
www.dge.de
Fatigue
Fatigue-Informationstelefon (FIT)
 06221 2444 (Mo., Mi. und Fr. von 15 –19 Uhr)
Deutsche Fatigue Gesellschaft e. V. (DFaG)
Maria-Hilf-Straße 15
50677 Köln
 0221 931159-6
Fax0221 931159-7
[email protected]
www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de
Selbsthilfe
Bundesverband der Asbestose
Selbsthilfegruppen e. V.
Dazendorfer Weg 19
23774 Heiligenhafen
[email protected]
www.asbesterkrankungen.de
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur
Anregung und Unterstützung von Selbsthilfe­
gruppen (NAKOS)
Wilmersdorfer Straße 39
10627 Berlin
 030 310189-60
Fax030 310189-70
[email protected]
www.nakos.de
Haus der Krebsselbsthilfe
Thomas-Mann-Straße 40
53111 Bonn
 0228 33889-0 (Mo.– Fr., von 8 –17 Uhr)
Fax0228 33889-560
[email protected]
www.hksh-bonn.de
Schmerzen
Deutsche Schmerzliga e. V.
Adenauerallee 18
61440 Oberursel
 0700 3753753-75 (Mo.– Fr. von 9.00 –12.00 Uhr;
12 Cent / Minute)
Fax0700 3753753-8
[email protected]
www.schmerzliga.de
FORUM SCHMERZ im Deutschen Grünen Kreuz e. V.
Nikolaistraße 3
35037 Marburg
 06421 293-125
Fax06421 293-725
[email protected]
www.forum-schmerz.de
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Hospiz
Deutsche Hospiz Stiftung
Europaplatz 7
44269 Dortmund
 0231 738073-0
Fax0231 738073-1
[email protected]
www.hospize.de
Deutscher Hospiz- und
PalliativVerband e. V.
Aachener Straße 5
10713 Berlin
 030 8200758-0
Fax030 8200758-13
[email protected]
www.dhpv.de
Palliativmedizin
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e. V.
Aachener Straße 5
10713 Berlin
 030 81826885
[email protected]
www.dgpalliativmedizin.de
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Lilly Deutschland GmbH
Medizinische Information
Werner-Reimers-Straße 2 – 4
61352 Bad Homburg
Telefon: 06172 273-2222
Telefax: 0800 5455996
DEALM00901
www.hilfe-bei-lungenkrebs.de
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