Das „Wolfsberger Modell“

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Lebensqualität bei
Lymphödempatienten:
Das „Wolfsberger Modell“
Mag. Franz Flaggl
Klinischer Psychologe
Lymphklinik
LKH-Wolfsberg
www.lymphklinik.at
Lymphologie –Titisee 2015
Lymph Around The Clock
Ausgangssituation
Datenerhebung bei stationären Patienten an der Lymphklinik Wolfsberg
1. Beeinträchtigungen bei Lymphödempatientinnen im Körperkonzept und der
Lebensqualität
(Jäger, G., Döller, W., Roth, R. 2006, Lymphology 39, 193-200 )
2. Lebensqualität und Emotionalität von Lymphödempatienten in unterschiedlichen Phasen
ihrer Rehabilitation
(Quendler, S., Flaggl, F., Döller, W. 2008, Diplomarbeit)
3. Auch die Seele braucht Bandagen! Was bringt die klinisch psychologische Mitbehandlung
von psychisch belasteten Patienten in der lymphologischen Rehabilitation?
(Flaggl, F., Melcher, M., Döller, W. 2010, Lymphologie in Forschung und Praxis, 14(2). 85 - 89)
4. Verlaufsbestimmende Prädikatoren der psychischen Belastung und des körperlichen
Beschwerdedrucks bei LymphödempatientInnen (Melcher,M.2011,Dipl.arbeit)
Problem der Klassifikation
Die "Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit,
Behinderung und Gesundheit" (ICF) der
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Theoriemodell der Rehabilitation
(Gerdes & Weis, 2000)
Physiotherapie, Ergotherapie u. Logopädie
Medizin, Pflege,
Lymphödemtherapie
Gesundheitsschaden/ störung
Bewältigungsprozess
Psychologie
Medizin,
Psychologie,
Sozialberatung,
Diätberatung
Gesundheitsverhalten
PartiziAktivität
pation
Sozialberatung
Persönliche Ressourcen
Umweltfaktoren
psychisch
sozial
z.B.
● Motivation
● soziales Netz
● Reha-Angebote
● psychische
● ökonomische
● Leistungsanforderungen
Stabilität
● Copingstrategien
Situation
● soziale Situation
(Beruf und Alltag)
● soziale Normen
Fragestellung 1
Wie viele PatientInnen in der lymphologischen
Rehabilitation weisen eine behandlungsbedürftige psychische Belastung auf?
Ergebnisse
psychische Belastung
n = 310
Zeitraum 2010
30,30%
35,20%
34,50%
unauffällig
über dem Durchschnitt
behandlungsbedürftig belaset
Ergebnisse (therapiebedürftig belastet)
35,20%
psychologische Mitbehandlung
(mind. 2 Interventionen à 50 min)
keine psychologische Mitbehandlung
(weniger als 2 Interventionen)
Fragestellung 2
Wie wirkt sich eine psychologische
Mitbehandlung, während des
Rehabilitationsaufenthaltes, auf die psychisch
belasteten LymphödempatientInnen aus?
Ergebnisse
psychische Belastung
Katamnese
Entlassung
24,20%
75,80%
21,20%
78,80%
Aufnahme
0%
PatientInnen mit psychologischer
Mitbehandlung bei der Reha
100%
20%
40%
Psychische Belastung
0%
60%
80%
100%
Keine psychische Belastung
Katamnese
Entlassung
60,50%
39,50%
39,50%
60,50%
Aufnahme
0%
PatientInnen ohne psychologische
Mitbehandlung bei der Reha
100%
20%
40%
Psychische Belastung
0%
60%
80%
100%
Keine psychische Belastung
Fragestellung 3
Steht eine erhöhte psychische Belastung im
Zusammenhang mit einem erhöhten
körperlichen Beschwerdedruck?
Ergebnisse
körperliche Beschwerden
Katamnese 15,2%
Psychisch nicht belastete PatientInnen
84,8%
Auffälliger körperlicher Beschwerdedruck der psychisch
nicht belasteten Stichprobe
Entlassung 6,6%
93,4%
Aufnahme 14,6%
0%
20%
Unauffälliger körperlicher Beschwerdedruck der
psychisch nicht belasteteten Stichprobe
85,4%
40%
60%
80%
100%
Psychisch belastete PatientInnen
Katamnese
Auffälliger körperlicher Beschwerdedruck der psychisch
belasteten Stichprobe
Unauffälliger körperlicher Beschwerdedruck der
psychisch belasteten Stichprobe
Entlassung
Aufnahme
0%
45,9%
54,1%
36,7%
63,3%
55,0%
20%
45,0%
40%
60%
80%
100%
Ergebnisse
der psychisch belasteten Patienten-Subgruppe
körperliche Beschwerden
PatientInnen mit psychologischer Mitbehandlung bei
der Reha
Katamnese
33,3%
66,7%
Auffälliger körperlicher Beschwerdedruck der psychisch
belasteten Stichprobe mit psychologischer Behandlung
Entlassung
Aufnahme
0%
24,2%
75,8%
63,6%
20%
40%
Unauffälliger körperlicher Beschwerdedruck der psychisch
belasteten Stichprobe mit psychologischer Behandlung
36,4%
60%
80%
100%
Katamnese
Auffälliger körperlicher Beschwerdedruck der psychisch
belasteten Stichprobe ohne psychologische Behandlung
Entlassung
51,3%
48,7%
42,1%
57,9%
Unauffälliger körperlicher Beschwerdedruck der psychisch
belasteten Stichprobe ohne psychologischer Behandlung
Aufnahme
PatientInnen ohne psychologischer Mitbehandlung bei
der Reha
0%
51,3%
20%
48,7%
40%
60%
80%
100%
Diskussion
• Ein gelebtes Bio-Psycho-Soziales Modell ist unumgänglich
in der lymphologischen Rehabilitation
• Psychologische Mitbehandlung von psychisch belasteten
PatientInnen führt zu signifikant besseren
Behandlungsergebnissen
– körperlich und psychisch nachweisbar
-hat Eingang in den Rahmenvertrag mit dem HV der SV Träger gefunden!!
• Selbstbehandlungsalgorithmus zur Verbesserung der
Lebensqualität
Selbstbehandlungs-Algorithmus
Im Gegensatz zur „Standardempfehlung“ aus der Patientenbroschüre (tagsüber
Strumpf, nachts bandagieren, Entstauungsgymnastik, etc) wird an die
individuellen Möglichkeiten adaptiert das Therapiemanagement und
Therapieziele definiert („optimal“ heißt nicht immer „mehr“)
…unser
Kompetenz-Zentrum
für lymphangiologische Diagnostik und
lymphologische Rehabilitation
www.lymphklinik.at
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Lymphklinik, LKH Wolfsberg
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