QuantiFERON-TB Gold IT-Test - Medizinisches Labor Bochum

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L a b o r i n f o r m at i o n
QuantiFERON-TB Gold IT-Test:
Probennahme und Handhabung
Der QuantiFERON-TB Gold IT Test umfasst 3 Blutentnahmeröhrchen (Vacutainer-System):
1. Nullkontrolle
(grauer Verschluss)
2. TB-spezifische Antigene (roter Verschluss)
3. Mitogen-Kontrolle
(lila Verschluss)
1. Nehmen Sie bei jedem Patienten die drei QuatiFERON-TB-Röhrchen mit je 1 ml
venösem Blut ab.
a. Da die 1ml-Röhrchen das Blut relativ langsam aufnehmen, belassen sie das
Röhrchen nach dem scheinbaren Erreichen des Füllstandes noch 2-3 Sekunden auf
der Nadel. Die schwarze Markierung seitlich am Röhrchen ist die 1-ml-Fülllinie. (Eine
Füllmenge von 0,8 bis 1,2 ml kann toleriert werden.) Wird diese Füllmenge nicht erreicht
bzw. überschritten, empfiehlt es sich, eine neue Blutprobe zu entnehmen.
b. Bei Verwendung einer Butterfly-Nadel benötigen Sie einen Multiadapter, den
wir dem Set beigefügt haben. Bitte unbedingt mit Hilfe eines Leerröhrchens
die Schlauchverbindung füllen, bevor der Adapter und die QuantiFERON-TBRöhrchen aufgesetzt werden.
2. Mischen Sie die Röhrchen durch 8 - bis 10 - maliges Umkehren! Vergewissern Sie
sich, dass die gesamte Innenwand des Röhrchens mit Blut bedeckt wird, da sich hier
die Antigene in getrockneter Form befinden. Beschriften Sie die Röhrchen und
Vermerken Sie die Diagnose auf dem Überweisungsschein.
3. Schnellstmöglicher Transport der Proben ins Labor (spätestens 16 Stunden nach
Blutentnahme). Die Blutproben nicht im Kühlschrank oder Gefrierschrank
aufbewahren!
4. Ist der Probentransport innerhalb von 16 Stunden nicht gewährleistet, müssen die Proben
für 16-24 Stunden bei 37°C „bebrütet“ werden. Danach sind sie für 3 Tage bei
Raumtemperatur stabil.
Wichtig: bitte die Inkubation bei 37°C auf dem Anforderungsschein dokumentieren!
5. Die Röhrchen haben eine begrenzte Haltbarkeit und sind relativ teuer. Wir bitten Sie
daher, die Sets nach Bedarf jeweils kurzfristig zu bestellen.
Die Materialien können über unsere Versandabteilung telefonisch (0234-3077120) oder per Fax
(0234-3077930) bestellt werden.
Bitte Proben von Montag bis Mittwoch zusenden. Kein Probeneingang donnerstags, freitags und
vor Feiertagen möglich. Ggf. bitten wir um telefonische Rücksprache.
Praxis für Labormedizin und Mikrobiologie
D ipl. C hem. H einrich A dam
Dipl. B iol. D r. med. S ilke B iermann-Göcke
D r. med. J oachim K ardorf -K ovacs
Bedeutung
Fachärzte für Labormedizin
D r. Krankheit
m e d. C l a a s S c h a r m a n n
Noch immer infizieren sich weltweit jährlich 9 Mio. Menschen mit Tuberkulose. Die Behandlung der
wirdu.durch
Facharzt für Mikrobiologie, Virologie
Infektionsepidemologie
zunehmende Resistenzen schwieriger. MDR- (Multi-drug-resistant) und XDR- (Extensively drug-resistant)
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Infoblatt zum Verbleib in der Praxis
Bedeutung
Noch immer infizieren sich weltweit jährlich 9 Mio. Menschen mit Tuberkulose. Die Behandlung der Krankheit wird durch
zunehmende Resistenzen schwieriger. MDR- (Multi-drug-resistant) und XDR- (Extensively drug-resistant)
Tuberkuloseerkrankun•gen sprechen auf die wichtigsten Medikamenten in der Tuberkulosetherapie, wie z.B. Isoniazid und
Rifampicin, nicht an.
In Deutschland ist die Zahl der Neuerkrankungen seit Jahren rückläufig. Allerdings muss aufgrund des enormen Anstiegs an
Neuinfektionen in Osteuropa ein besonderes Augenmerk auf die frühzeitige Diag•nose der Tuberkulose gerichtet werden, um
eine er•neute Ausbreitung in Mitteleuropa zu verhindern.
Immunologische Tuberkulose-Diagnostik
Für Umgebungsuntersuchungen und zum Screening wurden in den vergangenen Jahren probate Alternati•ven zum häufig falsch
positiven THT-Hauttest entwi•ckelt. So genannte Interferon-Gamma-Release As•says (IGRA) beruhen auf dem Nachweis von
freige•setztem Interferon-Gamma durch T-Lymphozyten, die durch Mycobacterium tuberculosis spezifische Anti•gene stimuliert
wurden. Besteht bei dem Patienten eine Sensibilisierung gegen Mycobacterium tubercu•losis Komplex (M.tuberculosis, M.
bovis, M.africanum, M.microti, M.pinnepedii) erfolgt über die Stimulation seiner T-Lymphozyten mit Tbspezifischen Antigenen
in vitro eine Ausschüttung von Interferon-Gamma. Der T-SPOT.TB (TB-ELISPOT) weist IFNGamma- produzierende Zellen
nach; beim QuantiFERON-TB wird die Konzentration des sezernierten Interferon-Gammas mittels ELISA-Technik gemessen
und quantifiziert. Die zur Stimulation verwendeten Anti•gene sind weder im BCG-Impfstamm noch in den meisten nichttuberkulösen Mykobakterien vorhan•den. (Ausnahmen stellen die eher selten vorkom•menden Arten M.kansasii, M.szulgai, M.
marinum und M.flavescens dar.) Daher werden IGRA-Tests im Gegensatz zum Tuberkulose-Hauttest nicht durch eine vorherige
BCG-Impfung verfälscht und extrem selten durch nicht-tuberkulöse Mykobakterien beein•flusst.
Ein positives Ergebnis bedeutet, dass eine Infektion mit M. tuberculosis vorliegt. Eine Differenzierung zwi•schen aktiver und
latenter Infektion ist nicht möglich. Ein positives Testergebnis kann den Verdacht auf das Vorliegen einer aktiven Tuberkulose
erhärten, ist aber nicht beweisend. Die weitere Abklärung eines positiven Befundes erfolgt über die bildgebende, mik•
robiologische und molekulargenetische Diagnostik. Bei einem negativen Testergebnis ist eine Tuberku•lose unwahrscheinlich,
kann aber nicht zu 100% aus•geschlossen werden. (QuantiFERONTest: Sensitivität 73-82%, Spezifität 99%; TB-ELISPOT:
Sensitivität 86-93%, Spezifität 93%)
Indikationen der IGRA
- Ausschlussdiagnostik einer aktiven oder latenten Tbc,
- Umgebungsuntersuchung von TB-Kontaktpersonen,
- Screening von Mitarbeitern im Gesundheitswe•sen auf eine frühere TB-Infektion,
- geeignet für wiederholte Untersuchungen z.B. nach TB-Kontakt,
- Nachweis einer latenten TB-Infektion (LTBI) vor einer immunsuppressiven Therapie,
- Screening von Risikogruppen wie z.B. HIV-Infi•zierte, Diabetiker, Personen aus Risikoge•bieten,
- bei eiliger, klinischer Fragestellung empfiehlt sich der TB-ELISPOT, da das Ergebnis am nächsten Tag vorliegt.
Abrechnung EBM
Ab 01.01.2011 gilt für beide IGRAs die Abrechnungs•ziffer 32670. Diese Ziffer ist nur berechnungsfähig bei Patienten:
- vor Einleitung einer Behandlung mit einem Arzneimittel, für das der Ausschluss einer latenten oder aktiven Tuberkulose
in der Fachinformation des Herstellers gefordert wird.
- mit einer HI-Virusinfektion vor der Therapieentscheidung einer behandlungsbedürftigen Infektion mit
Mycobacterum-tuberculosis-complex (ausser BCG)
- vor Beginn Dialysebehandlung bei chronischer Niereninsuffizienz
- vor Organtransplantation (Niere, Herz, Lunge, Leber, Pankreas).
Mit der Ziffer 32670 dürfen weder Screeninguntersu•chungen noch Umgebungsuntersuchung für Kontakt•personen abgerechnet
werden.
Material und Präanalytik
T-SPOT.TB (TB-ELISPOT): 6 ml Lithium-Heparinat oder Citrat-Blut, Versand am selben Tag, Lagerung max. 8h bei Raumtemperatur.
QuantiFERON-Test: 3 ml Vollblut, davon je 1 ml in die 3 Antigenbeschichteten Spezialröhrchen. Nach max. 12–16h muss das Probengut im
Labor eintref•fen. Lagerung bei Raumtemperatur.
Referenzbereich und Untersuchungsdauer
T-SPOT.TB (TB-ELISPOT): negativ (Ergebnis liegt am nächsten Tag vor. Bitte keine Einsendung am Freitag oder vor Feiertagen!)
QuantiFERON-TB: < 0.35 IU/ml (Ergebnis nach ca. 8 Tagen)
Literaturauswahl
Hillemann,D. und Rüsch-Gerdes, S.: Tuberkulose. Neuester Stand der modernen Mykobakteriendiagnostik pädiat.prax. 75, 93-102 (2010)
Veröffentlichung des RKI vom 16.03.2009: Interferon-Gamma-Tests (IGRAs) – neue diagnostische Möglichkeiten in der Tuber•kulosekontrolle.
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