T-SPOT.TB-Test (ELISPOT) - Medizinisches Labor Bochum

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L A B O R I N F O R M AT I O N
T-SPOT.TB-Test (ELISPOT):
Untersuchungsmaterial:
4 Citrat-Röhrchen (Kabe- o. Sarstedt-System)
oder
2 Lithiumheparin-Spezialröhrchen (Kabe- o. Sarstedt-System)
Durchführung:
1. Nehmen Sie bei jedem Patienten 4 Citrat-Röhrchen (min. 12 ml) oder
2 Lithiumheparin-Spezialröhrchen (min. 15 ml) mit venösem Blut ab.
2. Wichtig: Beschriften Sie die Röhrchen und vermerken sie die Diagnose auf dem
Abrechnung).
Überweisungsschein (siehe Infoblatt
3. Schnellstmöglicher Transport der Proben von Montag bis Mittwoch bis 12 Uhr ins
Labor (vorab bitte telefonische
Ankündigung). Die Blutproben nicht im Kühlschrank
oder Gefrierschrank aufbewahren! Lagerung max. 8 h bei
Raumtemperatur.
4. Die Röhrchen haben eine begrenzte Haltbarkeit. Wir bitten Sie daher, die Sets nach
bestellen.
Bedarf jeweils kurzfristig zu
Die Materialien können über unsere Versandabteilung telefonisch (0234-3077120) oder per Fax (0234-3077931) bestellt
werden.
PRAXIS FÜR LABORMEDIZIN UND MIKROBIOLOGIE
D IPL. C HEM. H EINRICH A DAM
DIPL. B IOL. D R . MED. S ILKE B IERMANN-GÖCKE
D R. MED. J OACHIM K ARDORF -K OVACS
Fachärzte für Labormedizin
D R. M E D. C L A A S S C H A R M A N N
Facharzt für Mikrobiologie, Virologie u. Infektionsepidemologie
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Infoblatt zum Verbleib in der Praxis
Bedeutung
Noch immer infizieren sich weltweit jährlich 9 Mio. Menschen mit Tuberkulose. Die Behandlung der Krankheit wird durch
zunehmende Resistenzen schwieriger. MDR- (Multi-drug-resistant) und XDR- (Extensively drug-resistant)
Tuberkuloseerkrankun•gen sprechen auf die wichtigsten Medikamenten in der Tuberkulosetherapie, wie z.B. Isoniazid und
Rifampicin, nicht an.
In Deutschland ist die Zahl der Neuerkrankungen seit Jahren rückläufig. Allerdings muss aufgrund des enormen Anstiegs an
Neuinfektionen in Osteuropa ein besonderes Augenmerk auf die frühzeitige Diag•nose der Tuberkulose gerichtet werden, um
eine er•neute Ausbreitung in Mitteleuropa zu verhindern.
Immunologische Tuberkulose-Diagnostik
Für Umgebungsuntersuchungen und zum Screening wurden in den vergangenen Jahren probate Alternati•ven zum häufig
falsch positiven THT-Hauttest entwi•ckelt. So genannte Interferon-Gamma-Release As•says (IGRA) beruhen auf dem
Nachweis von freige•setztem Interferon-Gamma durch T-Lymphozyten, die durch Mycobacterium tuberculosis spezifische
Anti•gene stimuliert wurden. Besteht bei dem Patienten eine Sensibilisierung gegen Mycobacterium tubercu•losis Komplex
(M.tuberculosis, M.bovis, M.africanum, M.microti, M.pinnepedii) erfolgt über die Stimulation seiner T-Lymphozyten mit
Tbspezifischen Antigenen in vitro eine Ausschüttung von Interferon-Gamma. Der T-SPOT.TB (TB-ELISPOT) weist
IFNGamma- produzierende Zellen nach; beim QuantiFERON-TB wird die Konzentration des sezernierten InterferonGammas mittels ELISA-Technik gemessen und quantifiziert. Die zur Stimulation verwendeten Anti•gene sind weder im
BCG-Impfstamm noch in den meisten nicht-tuberkulösen Mykobakterien vorhan•den. (Ausnahmen stellen die eher selten
vorkom•menden Arten M.kansasii, M.szulgai, M.marinum und M.flavescens dar.) Daher werden IGRA-Tests im Gegensatz
zum Tuberkulose-Hauttest nicht durch eine vorherige BCG-Impfung verfälscht und extrem selten durch nicht-tuberkulöse
Mykobakterien beein•flusst.
Ein positives Ergebnis bedeutet, dass eine Infektion mit M. tuberculosis vorliegt. Eine Differenzierung zwi•schen aktiver und
latenter Infektion ist nicht möglich. Ein positives Testergebnis kann den Verdacht auf das Vorliegen einer aktiven
Tuberkulose erhärten, ist aber nicht beweisend. Die weitere Abklärung eines positiven Befundes erfolgt über die bildgebende,
mik•robiologische und molekulargenetische Diagnostik. Bei einem negativen Testergebnis ist eine Tuberku•lose
unwahrscheinlich, kann aber nicht zu 100% aus•geschlossen werden. (QuantiFERONTest: Sensitivität 73-82%, Spezifität
99%; TB-ELISPOT: Sensitivität 86-93%, Spezifität 93%)
Indikationen der IGRA
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Ausschlussdiagnostik einer aktiven oder latenten Tbc,
Umgebungsuntersuchung von TB-Kontaktpersonen,
Screening von Mitarbeitern im Gesundheitswe•sen auf eine frühere TB-Infektion,
geeignet für wiederholte Untersuchungen z.B. nach TB-Kontakt,
Nachweis einer latenten TB-Infektion (LTBI) vor einer immunsuppressiven Therapie,
Screening von Risikogruppen wie z.B. HIV-Infi•zierte, Diabetiker, Personen aus Risikoge•bieten,
bei eiliger, klinischer Fragestellung empfiehlt sich der TB-ELISPOT, da das Ergebnis am nächsten Tag vorliegt.
Abrechnung EBM
Ab 01.01.2011 gilt für beide IGRAs die Abrechnungs•ziffer 32670. Diese Ziffer ist nur berechnungsfähig bei Patienten:
•
vor Einleitung einer Behandlung mit einem Arzneimittel, für das der Ausschluss einer latenten oder aktiven Tuberkulose in der
Fachinformation des Herstellers gefordert wird.
•
mit einer HI-Virusinfektion vor der Therapieentscheidung einer behandlungsbedürftigen Infektion mit Mycobacterumtuberculosis-complex (ausser BCG)
•
vor Beginn Dialysebehandlung bei chroni•scher Niereninsuffizienz
•
vor Organtransplantation (Niere, Herz, Lunge, Leber, Pankreas).
Mit der Ziffer 32670 dürfen weder Screeninguntersu•chungen noch Umgebungsuntersuchung für Kontakt•personen
abgerechnet werden.
Material und Präanalytik
T-SPOT.TB (TB-ELISPOT): 6 ml Lithium-Heparinat oder Citrat-Blut, Versand am selben Tag, Lagerung max. 8h bei Raumtemperatur.
QuantiFERON-Test: 3 ml Vollblut, davon je 1 ml in die 3 Antigenbeschichteten Spezialröhrchen. Nach max. 12–16h muss das Probengut
im Labor eintref•fen. Lagerung bei Raumtemperatur.
Referenzbereich und Untersuchungsdauer
T-SPOT.TB (TB-ELISPOT): negativ (Ergebnis liegt am nächsten Tag vor. Bitte keine Einsendung am Freitag oder vor Feiertagen!)
QuantiFERON-TB: < 0.35 IU/ml (Ergebnis nach ca. 8 Tagen)
Literaturauswahl
Hillemann,D. und Rüsch-Gerdes, S.: Tuberkulose. Neuester Stand der modernen Mykobakteriendiagnostik pädiat.prax. 75, 93-102 (2010)
Veröffentlichung des RKI vom 16.03.2009: Interferon-Gamma-Tests (IGRAs) – neue diagnostische Möglichkeiten in der Tuber•kulosekontrolle.
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