Kontrastverstärkte sonografische, perfusionsdynamische

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Kontrastverstärkte sonografische, perfusionsdynamische
Dignitätsuntersuchungen bei Tumoren der Glandula parotis
und Vergleich mit der kernspintomografischen Untersuchung
Der
Medizinischen Fakultät
der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen/Nürnberg
zur Erlangung des Doktorgrades Dr. med.
vorgelegt von
Babett Klipphahn
geb. 25.08.1978 in Erlabrunn
2
Als Dissertation genehmigt von der
Medizinischen Fakultat der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Vorsitzender des Promotionsorgans:
Prof. Dr. Dr. h.c. J. Schüttler
Gutachter:
Prof. Dr. Johannes Zenk
Gutachter:
PD Dr. Alessandro Bozzato
Tag der mündlichen Prüfung:
14. November 2013
3
Inhaltsverzeichnis
1.
Inhaltsverzeichnis
3
2.
Einleitung
4
2.1. Problemdarstellung
4
2.2. Diagnostik
5
3.
Sonografie
6
Magnetresonanztomografie
7
2.3. Arbeitshypothese
8
Material und Methode
9
3.1. Untersuchungsablauf
9
3.2. Patientenkollektiv
10
3.3. Beschreibung der einzelnen Untersuchungsverfahren, verwendeter
Materialien und Einstellungen
3.3.1.
4.
Sonografie
10
10
3.3.1.1. B-Bild-Sonografie
10
3.3.1.2. Farbdopplersonografie
11
3.3.1.3. Axius ACQ
11
3.3.2.
Ultraschall-Kontrastmittel
12
3.3.3.
MRT
12
3.3.4.
Histologische Aufarbeitung der Gewebeproben
13
3.3.5.
Statistische Verfahren und Auswertung
13
Auswertung
14
4.1. Erläuterung der einzelnen Parameter der Untersuchung
15
4.2. Ergebnisse
16
4.3. Zusammenfassung
42
5.
Diskussion
43
6.
Zusammenfassung Deutsch
48
Englisch
49
7.
Literaturverzeichnis
50
8.
Danksagung
58
4
2. Einleitung
2.1. Problemdarstellung
Diese Arbeit thematisiert Tumoren im Bereich der Ohrspeicheldrüse (Gl. Parotis),
wobei die Inzidenz für Parotistumoren in Deutschland bei etwa 3,8 pro 100 000
Einwohnern liegt. Insgesamt treten circa 7 % der Kopf-Hals-Tumoren und 1 % aller
Tumoren in den Speicheldrüsen auf [1], 75 % davon wiederum in der Glandula parotis.
Dies unterteilt sich zu fast 90% in benigne Tumoren, vor allem pleomorphen
Adenomen und Zystadenolymphomen [1, 2]. Bei den bösartigen Tumoren handelt es
sich hauptsächlich um Adenokarzinome, oder auch adenoidzystische Karzinome,
Azinuszellkarzinome und Mukoepidermoidkarzinome [2, 3].
Häufig kann eine Speicheldrüsenraumforderung bereits durch eine gründliche
klinischen Untersuchung einer entzündlichen Reaktion oder einem Tumor zugeordnet
werden. Weiterhin ist es jedoch bei vielen Patienten, die zur Abklärung einer
Raumforderung in der Parotisloge kommen, oft nicht möglich vor dem operativen
Eingriff eine Aussage bezüglich der Dignität eines Tumors zu treffen. Obwohl einige
klinische Aspekte Hinweise für die zu erwartende Dignität geben können, ist eine gute
Prognose nur sehr schwer zu treffen. Auch wenn beispielsweise ein langsames
Wachstum über Monate bis Jahre, eine schmerzlose weiche oder prall elastische
Konsistenz, gute Verschieblichkeit und fehlende Zeichen einer Infiltration in
umliegendes Gewebe eher für eine benigne Raumforderung [4] sprechen. Im Gegensatz
dazu sprechen ein schnelles Wachstum innerhalb von Wochen bis Monaten, ein
schmerzhafter, nicht verschieblicher Knoten, Zeichen einer Tumorinfiltration in
Muskeln, Haut oder Nerven und Lymphknotenvergrößerungen für Bösartigkeit. Eine
Lähmung des Gesichtsnerven bei einem Tumor der Gl. parotis deutet fast immer auf
einen bösartigen Tumor hin.
Da das weitere therapeutische Vorgehen von der Dignität des Tumors abhängt [5] und
sich schon bei gutartigen Tumoren ein unterschiedliches operatives Vorgehen ergibt [6,
7], ist das Wissen der Tumorart vor dem operativen Eingriff von großer Bedeutung. Die
Therapie der gutartigen Tumore besteht in einer vollständigen Entfernung mit einem
Saum gesunden Gewebes, um die örtliche Rezidivgefahr zu mindern. Die laterale
Parotidektomie, bei der die Drüsenanteile lateral des Nervenfächers mit entfernt werden
um den N. facialis zu schonen, ist hierbei der häufigste operative Eingriff.
5
Das grundsätzliche Therapiekonzept der bösartigen Speicheldrüsentumoren besteht in
der möglichst vollständigen operativen Entfernung des Tumors mit deutlichem
Sicherheitsabstand sowie häufig einer postoperativen Bestrahlung der Tumorregion.
Hierbei wird immer die Frage nach einer Resektion des Gesichtsnerven auftauchen. Je
nach Ausbreitung des Tumors können neben einer vollständigen Entfernung der Parotis
mit und ohne Erhaltung des Gesichtsnerven (radikale Parotidektomie) eine (subtotale)
Entfernung von Schläfenbein, Unterkiefer, Haut, Gefäßen und Halslymphknoten nötig
sein. Erhaltende Maßnahmen sind für den N. facialis (Nerventransplantation), für die
A. carotis interna (Bypass oder Gefäßersatz) und die Haut (plastische
Verschiebelappen) denkbar und möglich.
Mit zunehmender Ausdehnung der Operation steigt natürlich auch die
Komplikationsrate, andererseits birgt eine nicht ausreichender Radikalität der
Behandlung der so genannten gutartigen Parotistumoren die Gefahr eines Rezidives [8].
Weiterhin besteht ebenfalls je nach operativem Vorgehen eine unterschiedlich hohe
Gefahr für den N. facialis [9], dessen Schädigung zur schlaffen Lähmung der
gleichseitigen mimischen Muskulatur, einem Lagophthalmus im Sinne eines
unvollständigem Lidschlusses mit der Gefahr eines Kornealschadens, verstrichener
Nasolabialfalte, Unvermögen des Stirnrunzelns, Sensibilitätsstörungen sowie Störungen
der Tränen- und Speichelsekretion führen kann.
Insbesondere aufgrund der erhöhten Morbidität bei ausgedehnten
Operationsinterventionen ist die möglichst exakte präoperative Diagnostik von
Parotistumoren von entscheidender Bedeutung [53, 54].
2.2. Diagnostik
Die Anwendung bildgebender Verfahren zur Beurteilung von Veränderungen im
Bereich der Ohrspeicheldrüse gehört neben Anamnese und Erhebung des
Palpationsbefundes zum Standard der Diagnostik.
Dabei gilt die Sonografie neben der Kernspintomografie als bildgebendes Verfahren
der ersten Wahl [10, 11].
Die ultraschallgesteuerte Feinnadelpunktion als invasive Diagnostik mit hohem
negativen Vorhersagewert, in manchen Zentren Standard trotz geringer Verlässlichkeit,
wird heute fast ausschließlich präoperativ bei klinisch malignomverdächtigen
Parotistumoren oder Inoperabilität angewandt [12, 13].
6
Sonografie
Die B-Bild-Sonografie hat sich in der täglichen Diagnostik als Routineverfahren bei
Speicheldrüsentumoren etabliert. Gegenüber anderen nichtinvasiven Verfahren birgt sie
mehrere Vorteile. Sie ist beliebig oft durchführbar aufgrund fehlender Strahlenbelastung
und somit unbedenklich auch bei allen Patienten einsetzbar. Zudem ist die
Untersuchung wenig kostenintensiv [14, 15, 32]. Neben dem Erkennen von klinisch
nicht tastbaren Raumforderungen [16] ermöglicht die einfache Handhabung des
Ultraschallkopfes eine exakte Beurteilung, Größenausmessung und
Gewebedichteanalyse der untersuchten Struktur in fast jeder gewünschten Ebene.
Einige Studien zeigen, dass die B-Bild-Sonographie mit 92,6% eine höhere Sensitivität
im Nachweis von Raumforderungen hat als die Magnet-Resonanz-Tomographie und die
Computertomographie [17].
Verlässliche Aussagen hinsichtlich der Dignität einer Raumforderung lassen sich jedoch
nicht treffen, da dieses Verfahren sich auf die Beurteilung von Größe, Form und
Gewebetextur beschränkt.
Mit Hilfe der Farbdopplersonografie besteht die Möglichkeit, zusätzlich zu den
bisherigen Kriterien die Gefäßversorgung und –struktur zu beurteilen. Diese
diagnostische Methode ist vor allem dazu geeignet Gefäße in parenchymatösen
Geweben zu beurteilen und findet unter anderem Anwendung in der Untersuchung von
Tumoren der Ohrspeicheldrüse und weiteren Raumforderungen im Kopf-Hals-Bereich
[18, 19, 20]. Bereits Gefäße mit einem Durchmesser von weniger als 1 mm sind mit
Hilfe der Farbdopplersonographie darstellbar [21]. Besonders durch die Darstellung
kleinster Gefäße erwartete man ein objektives Unterscheidungskriterium zwischen
scheinbar identischen Raumforderungen im B-Bild-Sonografieverfahren und
histologisch unterschiedlichen Tumoren. Diese Annahme basiert auf dem Gedanken,
dass in pathologisch veränderten Strukturen eine Tumorneo-vaskularisation stattfindet,
die zu einer sichtbaren Veränderung der Gefäßversorgung und –struktur führt.
In der Literatur bereits mehrfach beschrieben sind diese qualitative
sonomorphologischen Kriterien, die eine Differenzierung zwischen histologischen
Tumorentitäten erlauben sollen. Das Vorhandensein von distalen Schallphänomenen,
Randbegrenzung und der dopplersonografisch festgestellten Angioarchitektur wurde
bestimmten Tumortypen zugeordnet. Regionen mit einer homogenen Echotextur und
einer lobulären Form weisen auf ein pleomorphes Adenom hin, während multiple
echoleere Zonen ein Charakteristikum für einen Warthin Tumor sein sollen [22, 23 ].
7
Eine unscharfe Randbegrenzung weist auf eine maligne Alteration hin, obwohl auch
Malignome sonografisch glatte Randkonturen aufweisen können und dies ein unsicheres
Kriterium bleibt. Eine exakte Unterscheidung oder Zuordnung von sonografischen
Eigenschaften zu einer Tumordignität ist jedoch bisher nicht etabliert.
Durch die zusätzliche Applikation von Kontrastmittel versucht man die Aussagekraft
der Bildgebung zu verbessern [24, 25, 26]. Bei Untersuchungen mit der
Kernspinresonanztomografie (MRT) wurden durch die Analyse der
Kontrastmittelkinetik verbesserte Vorhersagemöglichkeiten bei den häufigsten
Tumorentitäten der Gl parotis möglich [27, 28 ]. Erste Ansätze zeigten auch im
Ultraschallbereich bereits viel versprechende Ergebnisse [24 ]. Gegenüber den
Verfahren der Magnet-Resonanz-Tomographie und der Computertomographie bestehen
bei der kontrastmittelverstärkten Sonographie die Vorzüge keiner Strahlenbelastung und
der geringere Untersuchungsaufwand [14, 15]. Es stellt sich damit die Frage ob sich ein
zusätzlicher Einsatz der kontrastmittelverstärkten Sonographie in Bereichen der
Tumordiagnostik rentiert, da hierdurch die Darstellung pathologischer Gefäßmuster und
anderer Durchblutungsparameter insbesondere bei farbdopplersonografisch nicht
durchbluteten Parotistumoren gelingen kann.
Magnet-Resonanz-Tomografie
Mit Einführung der Computer- und Magnetresonanz-Tomografie zur Diagnostik im
Hals-Nasen-Ohrenbereich können auch Prozesse die durch Anamnese, Palpation und
Ultraschall nicht genügend abgeklärt werden, dargestellt werden. Dies betrifft vor allem
Raumforderungen die die Drüsengrenzen überschreiten oder die tiefen Anteile der
Ohrspeicheldrüse betreffen. Die bei Parotistumoren häufig durchgeführte präoperative
MRT- oder CT-Untersuchung [29] ermöglicht eine Beurteilung der Ausdehnung des
Tumors, eine genauere Diagnosestellung, die Dignität der untersuchten Struktur
betreffend, ist jedoch nur bedingt möglich. Ein weiterer Nachteil ist, dass die
abgebildeten Objekte nicht immer mit den realen anatomischen Gegebenheiten
korrelieren. Auch die Größe wird je nach Untersuchungsgewebe optisch verkleinert
bzw. vergrößert dargestellt [30].
Mit der Einführung von Kontrastmitteln in Computer- und Magnetresonanztomografie
ergab sich die Option neben dem Charakteristikum der Größenausdehnung die
Gewebestruktur differenzierter darzustellen. Durch die Kontrastmitteldarstellung
können neben dem Durchblutungsmuster, Nekrosen oder ein Kapseldurchbruch
8
sichtbar gemacht werden, was als zusätzliches Malignitätskriterium dient [31]. Diese
Untersuchungsverfahren haben einen festen Stellenwert in der Tumordiagnostik im
Parotislogenbereich. Ihre Überlegenheit der Sonografie gegenüber muss aber aufgrund
der Weiterentwicklung der Untersuchungsmethoden geprüft werden.
2.3. Arbeitshypothese
Das Ziel dieser prospektiven Studie bestand in der Erarbeitung von objektiven
Kriterien zur präoperativen Dignitätsbestimmung von Tumoren der Ohrspeicheldrüse.
Hierfür wurden die Daten der klinischen Untersuchung, der kontrastverstärkten
Sonografie bzw. Farbdopplersonografie und Magnetresonanztomografie miteinander
sowie mit den histologischen Ergebnissen korreliert.
Folgende Fragestellungen waren besonders interessant:
1.) Wie gut sind MRT und Sonografie bei der Unterscheidung zwischen gut- und
bösartigen Parotistumoren?
2.) Wie gut sind Sonografie und MRT bei der Unterscheidung zwischen Pleomorphen
Adenom und Warthin Tumoren? Welche Methode ist eventuell besser?
3.) Inwiefern sind die Kriterien Tastbarkeit und Schallphänomen einzeln oder in
Kombination Hinweise für die eine oder andere Tumorart bzw. gutartig/bösartig. Gibt
es Zusammenhänge zwischen der Tumorart und der Perfusion?
4.) Diese o.g. „subjektiven“ Parameter, die vom Untersucher aufgrund seiner Erfahrung
festgelegt werden, sollen nun um die „quantitativen“ automatisierten
Diffusionsmessungen ergänzt werden: Anflutungszeit, Peak etc. - also können
zusammen bzw. alleine mit den bekannten, Verbesserungen in der Tumorvorhersage
erreicht werden?
9
3. Material und Methode
3.1. Untersuchungsablauf
In der vorliegenden klinischen Studie sollte anhand des Patientengutes der HalsNasen- Ohrenklinik des Universitätsklinikums Erlangen die
Differenzierungsmöglichkeiten von Parotistumoren durch die zusätzliche Gabe von
Ultraschallkontrastmittel untersucht werden.
Nachfolgend wird erläutert, welche Untersuchungsschritte durchgeführt wurden.
Am Vortag der operativen Tumorentfernung erfolgte die stationäre Aufnahme des
Patienten, sowie neben den üblichen präoperativen Maßnahmen die für die vorliegende
Studie notwendige MR-Untersuchung in der klinisch radiologischen Abteilung der
Universitätsklinik Erlangen. Für diese Untersuchung wurden im Vorfeld individuelle
Termine vereinbart.
Nach der Tomographie folgte die Ultraschalluntersuchung in der sonografischen
Abteilung der HNO-Klinik.
Der Patient wurde zunächst ausführlich über den Studieninhalt, -sinn und –hergang
sowie über Wirkung und Nebenwirkungen des Kontrastmittels Sonovue aufgeklärt.
Eine Kurzanamnese und gezielte klinische Untersuchung des Parotistumors dienten der
Vorbeurteilung der Raumforderung. Danach wurde der Patient für die sonografische
Untersuchung gelagert und mit einem intravenösen Zugang versehen.
Im Rahmen der Ultraschalluntersuchung erfolgte zunächst im B-Bild die Vermessung
der Raumforderung sowie die farbdopplersonografische Beurteilung der Durchblutung
des Tumors vor Kontrastmittelgabe. Anschließend wurde das nach Herstellerangaben
gemischte Kontrastmittel Sonovue appliziert und zeitgleich mit Injektionsbeginn die
Aufzeichnung von 252 Bildern über den Zeitraum von 1,5 Minuten gesteuert. Für diese
Aufnahme wurde am Ultraschallgerät die Option Axius ACQ verwendet.
Nach Abschluss der Ultraschalluntersuchung konnte eine „off-line“- Analyse der
aufgezeichneten Bilder mit der AXIUS ACQ 6-Software der Firma Siemens
durchgeführt werden.
Am Folgetag wurde während der Operation die betreffende Raumforderung vom
Operateur präpariert und exzidiert. Aus dem Präparat wurde eine Gewebescheibe in
longitudinaler Schnittebene herausgeschnitten und dem Institut für Pathologie der
Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg übermittelt.
10
3.2. Patientenkollektiv
Im Rahmen dieser Studie wurden im Zeitraum von Juni 2002 bis Januar 2004 125
Patienten mit tumorösen Raumforderungen der Glandula parotidea in der Endoskopie
der Hals-Nasen-Ohrenklinik der Universität Erlangen klinisch und sonografisch
untersucht. Die Patienten gaben nach einer eingehenden Aufklärung ihre, bzw. ihrer
Angehörigen Einwilligung für die Untersuchung und die intravenöse
Kontrastmittelapplikation.
Alle Patienten wurden in der Folge einer operativen Behandlung zugeführt, und der
Tumor histologisch aufgearbeitet. Für die entsprechenden Untersuchungen lag ein
positives Votum der Ethikkommission der Universität Erlangen (Nr. 2975) vor.
Es handelte sich um 61 weibliche (48,8%) und 64 männliche (51,2%)
Studienteilnehmer, die Altersspanne lag bei 11 bis 86 Jahren (Durchschnittsalter 54,7
Jahre).
Bei den untersuchten Parotistumoren ergaben sich im Rahmen der histologischen
Differenzierung 112 benigne und 13 maligne Raumforderungen.
3.3. Beschreibung der einzelnen Untersuchungsverfahren, verwendeter
Materialien und Einstellungen
3.3.1. Sonografie
Sämtliche Untersuchungen wurden von zwei erfahrenen Ultraschallanwendern mit dem
Ultraschallgerät Sonoline Elegra Advance der Firma Siemens (Erlangen ) durchgeführt.
Verwendet wurde ein Linearschallkopf (7,5 ; L40 ) mit der Betriebsfrequenz von 7,5
MHz.
3.3.1.1. B-Bild-Sonografie
Das B-Bild-Verfahren gibt eine zweidimensionale Grauwertdarstellung
( B: für brightness = Helligkeit ) von Weichteilgewebe wieder. So ist es möglich die
räumliche Lage einer Raumforderung innerhalb der Umgebungsstrukturen sowie das
Gewebe nach morphologischen und metrischen Kriterien zu untersuchen.
So wurden die Raumforderungen zunächst in 3 Ebenen vermessen und nach folgenden
sonografischen Kriterien klassifiziert:
11

Distale Schallphänomene ( Schallverstärkung, -auslöschung )

Randbegrenzung ( scharf, regelmäßig, unscharf, unregelmäßig)

Echogenität (homogen, inhomogen, echoarm, echoreich, echoleer)
Anhand dieser Kriterien wurde am Ende der Untersuchung eine
Ultraschallverdachtsdiagnose gestellt, welche die Dignität und genaue Art des Tumors
betraf.
Während des gesamten Studienzeitraumes wurde eine standardisierte Einstellung der
Ultraschallparameter beibehalten um repräsentative und vergleichbare Messungen zu
ermöglichen.
3.3.1.2. Farbdopplersonografie
Die Farbdopplersonografie vereint hochauflösende B-Bild-Sonografie mit der
simultanen farbkodierten Abbildung des Blutflusses im erfassten Gewebe. Dies
ermöglicht eine morphologische und funktionelle Gefässdiagnostik:

Beurteilung des Perfusionsmusters: peripher, zentral, diffus)
3.3.1.3. Die Option Axius Auto-Tracking Contrast Quantification (ACQ)
Die Option Axius ACQ dient zur besseren Visualisierung von schwierig abzubildenden
Strukturen und Physiologien mit Hilfe von Kontrastmitteln. Durch quantitative
Darstellung der zeitabhängigen Änderungen innerhalb einer interessierenden Region
(ROI ) lässt sich der Perfusionsstatus dieses Gewebes bewerten. Mit der Funktion Axius
ACQ ist es möglich eine Bildsequenz zu erfassen und anschliessend Kurven zur
Quantifizierung der Änderungen bei der Intensität oder der Anzahl Pixel zu berechnen.
Erfasst wurden Wash-in- und Wash-out-Daten in ROI´s im zentralen, peripheren und im
Gesamttumorareal. Die entstandenen Daten wurden grafisch als Intensitätswerte gegen
die Zeit aufgetragen.
Nach Zuschalten des Contrast Harmonic Imaging Modus wurde folgende
Voreinstellung gewählt:

Subsampling rate 8

Max. Bildrate

Sendeleistung 3 %
Daran schloss sich die Applikation des Ultraschallkontrastmittels an.
12
Die digitale Dokumentation der Ultraschalluntersuchungen erfolgte unmittelbar vor und
bis zu 90 Sekunden nach Kontrastmittelinjektion ( 252 Einzelbildaufnahmen).
Nach Sicherung der Bilddaten wurde die Offlineauswertung mit dem zugehörigen
Softwarepaket Axius ACQ 6 durchgeführt.
3.3.2. Ultraschallkontrastmittel
Als Signalverstärker wurde SonoVue®, ein spezielles Ultraschallkontrastmittel der
Firma Bracco, verwendet. SonoVue® besteht aus Schwefelhexafluorid in Form von
Mikrobläschen, versetzt mit Macrogol 4000, Distearoylphosphatidylcholin,
Dipalmitoylphosphatidylglycerol- Natrium und Palmitinsäure. Nach Anleitung wurden
8µl pro ml Pulver in 0,9% igem Natriumchlorid gelöst und die gebrauchsfertige
Suspension von 2,4ml dem Patienten innerhalb von 10 Sekunden intravenös injiziert.
Jedes einzelne der Millionen Mikrobläschen ist kleiner als ein Erythrozyt.
Als Reflektoren für Ultrasschallwellen liefern sie ein besseres Schallecho als
Körpergewebe, damit ein verstärktes Dopplersignal und ein verbessertes
Ultraschallbild. Durch die gesteigerte Echogenität können auch kleinere, sonst nicht
darstellbare, Gefäße sichtbar gemacht werden.
SonoVue® findet bisher vor allem Anwendung in der Untersuchung der Herzkammern,
der großen Blutgefäße sowie zur Beurteilung von Läsionen in der Brust oder der Leber.
Schwangerschaft, Stillzeit
bekannte Überempfindlichkeit
Kontraindikationen
bekannter kardialer Rechts-Links-Shunt
schwerer pulmonalarterieller Hochdruck
unkontrollierter Hypertonus
akutes Atemnotsyndrom (ARDS)
3.3.3. Kernspintomografische Untersuchung
Die Untersuchungen im Rahmen dieser Studie wurden an einem
Magnetresonanztomografen der Firma Siemens ( Symphonie Magnetom 1,5 Tesla )
durchgeführt.
Nach Anlage eines intravenösen Zugangs und Lagerung des Patienten im MRT wurde
die Untersuchung mit einer Oberflächenspule ( Halsspule ) durchgeführt.
13
Ablauf :

Planung der Untersuchung mit Lokalizer

T2- fettsupprimierte Sequenz ( T2- STIR) coronar ( 6mm )

T2- fettsupprimierte Sequenz ( T2- STIR) transversal ( 4mm )

T1- Spinechosequenz transversal (4mm) zur Auswahl repräsentativer Schnitte
durch den Ohrspeicheldrüsentumor

T1- Gradientenechosequenz transversal

T1- Spinechosequenzen fettsupprimiert transversal und coronar
Die dynamische Kontrastmitteluntersuchung erfolgte unter Verwendung von 0,2 ml/kg
KG
Gadolinium- DTPA ( Magnevist 0,5 mmol/ml ) als i.v.-Kontrastmittel ( Flow
von 1ml/s ) wobei 8 Messungen (4mm ) à 10 Sekunden zur Darstellung des zeitlichen
Verlaufes der Signalintensität in der interessierten Region (ROI: region of interest) als
Kontrastmittel- Anflutungskurve gesetzt wurden.
3.3.4. Histologische Aufarbeitung der Gewebeproben
Von dem während der Operation entnommenen Gewebe wurde noch im Operationssaal
eine in longitudinaler Richtung geschnittene, etwa 2 mm dicke Tumorscheibe
abgetrennt, in Formalin fixiert und dem Pathologischen Institut der Universität
übersandt. Dort wurde der Gewebeschnitt zunächst in Paraffin eingebettet, bevor das
Präparat mit dem Mikrotom in feinste Scheiben geschnitten und nachfolgend in
herkömmlicher HE-Färbung histologisch untersucht wurde.
3.3.5. Statistische Verfahren und Auswertung
In den statistischen Analysen wurden zur Beurteilung des Ultraschalls Sensitivitäten,
Spezifitäten und der Youden-Index berechnet (Sensitivität + Spezifität -1 ), für die
exakte Konfidenzintervalle nach Clopper und Pearson angegeben sind. Zur Beurteilung
stetiger Variablen wurden ROC- Kurven mit Angabe der AUC ( area under curve)
berechnet. Zur Kombination verschiedener Variablen wurde eine logistische Regression
angewandt. Dazu wurde bei stetigen Variablen gleichzeitig der optimale ´Cutpoint`
bestimmt. Analysen erfolgten mit dem Statistikprogramm „R“ mit den zusätzlichen
packages „ party“ und „rocr“[51,52]. Statistische Signifikanz wurde bei einem P-Wert
kleiner 0,05 angenommen.
14
4. Auswertung
Im Zeitraum von Juni 2002 bis Januar 2004 wurden 125 Patienten in der
Funktionsabteilung Endoskopie der Hals-Nasen-Ohrenklinik der Universität Erlangen
klinisch und sonografisch untersucht. Es handelte sich um 61 weibliche (48,8%) und 64
männliche (51,2%) Studienteilnehmer, die Altersspanne lag bei 11 bis 86 Jahren
(Durchschnittsalter 54,7 Jahre).Bei den untersuchten Parotistumoren ergaben sich im
Rahmen der histologischen Differenzierung 112 benigne und 13 maligne
Raumforderungen, wobei die Warthin Tumoren (n=30 = 26,8%) und pleomorphen
Adenome (n=51= 45,5%) die größten Gruppen bildeten.
Benignome:
51 pleomorphe Adenome
(45,5%)
30 Warthin Tumore
(26,8%)
9 Lymphknoten
(8,0%)
5 Onkozytome
(4,5%)
4 Zysten
(3,6%)
2 Basalzelladenome
(1,8%)
2 Zystadenome
(1,8%)
2 Hämangiome
(1,8%)
1 Mukozele
(0,9%)
1 Adenolymphom
(0,9%)
1 Atrophie
(0,9%)
1 Angiomyom
(0,9%)
1 Sarkoidose
(0,9%)
1 Lymphknotentuberkulose (0,9%)
1 Lymphangiom
Malignome:
(0,9%)
3 Lymphknotenmetastasen
(23,1%)
3 Mukoepidermoidkarzinome
(23,1%)
3 Azinuszellkarzinome
(23,1%)
1 Plattenepithelkarzinom
(7,7%)
1 malignes Melanom
(7,7%)
1 Adenokarzinom
(7,7%)
1 Adenozystkarzinom
(7,7%)
15
Von Interesse ist nun, ob ein Tumor anhand verschiedener Merkmale, die bei der
Sonografie oder beim MRT erfasst werden, als maligne oder benigne bzw. als
pleomorphes Adenom, Warthin Tumor oder anderer klassifiziert werden kann. Dabei
werden unter „anderer Tumor“ verschiedenste Krankheitsbilder zusammengefasst.
4.1.
Erläuterung der einzelnen Parameter der Untersuchung
Definition der Sonografiewerte:
Perfusion: Ort der stärksten Durchblutung (randständig, zentral oder diffus)
Schallphänomen: Zeichen eines Schallschattens oder einer Schallauslöschung.
Anflutungszeit: Zeitpunkt in der wash-in-Phase an dem die Kontrastmittelintensität
10% der maximalen Intensitätszunahme erreicht
Peak: Zeitraum zwischen Starten der Aufnahme und Punkt der Spitzenintensität
Time to Peak: Zeitraum zwischen Ankunftszeit und Spitzenintensität
Anflutungsgeschwindigkeit: Steilheit einer Tangente an dem ansteigenden
Kurvenverlauf
mittlere Transitzeit: mittlere Transitzeit eines Blutvolumens durch ein Organ
Darstellung der Kontrastmittelkurve
16
Definition der MRT-Werte:
Peak: Zeitraum zwischen Starten der Aufnahme und Punkt der Spitzenintensität
Time to Peak: Zeitraum zwischen Ankunftszeit und Spitzenintensität
Definition der klinischen Werte:
Tastbarkeit: Besteht eine Palpablität des Tumors von außen.
4.2.
Ergebnisse
Wie gut sind MRT und Sonografie bei der Unterscheidung zwischen gut- und
bösartigen Parotistumoren?
Im Studienkollektiv wurden 13 bösartige und 112 gutartige Tumoren histologisch
gesichert. Bei der Diagnose mittels Sonografie wurden 8 Tumoren als bösartig
eingestuft, beim MRT waren es 6. Bei 13 Patienten gab es keine Angaben zur Diagnose
beim MRT. Tabelle 1 zeigt den Vergleich von Sonografie und Goldstandard
(Histologie).
Tabelle 1: Vergleich von Diagnose mittels Sonografie und Goldstandard (Histologie)
Histologie
Sonografie
benigne
maligne
gesamt
gutartig
110
7
117
bösartig
2
6
8
gesamt
112
13
125
Insgesamt wurden bei der Sonografie 116 (92.8%) Patienten richtig und 9 (7.2%)
Patienten falsch klassifiziert. Sensitivität und Spezifität des Tests sind in Tabelle 3 mit
95% Konfidenzintervallen nach Clopper und Pearson angegeben.
Tabelle 2 vergleicht die Diagnose mittels MRT mit dem Goldstandard. Hier lag die
Missklassifikationsrate bei 8.0%. 9 Beobachtungen wurden falsch klassifiziert, 103
Beobachtungen (92.0%) wurden richtig eingestuft.
17
Tabelle 2: Vergleich von Diagnose mittels MRT und Goldstandard (Histologie)
Histologie
MRT
benigne
maligne
gesamt
gutartig
98
8
106
bösartig
1
5
6
gesamt
99
13
112
Aus Tabelle 3 ist zu entnehmen, dass die Spezifität beider Methoden sehr hoch war
(>98%) und sich kaum unterschied. Die Breite der Konfidenzintervalle der Sensitivität
zeigt, dass die Sensitivität aufgrund der geringen Anzahl von bösartigen Tumoren im
Studienkollektiv nur unpräzise geschätzt wurden. Der Unterschied zwischen den
Methoden basierte auf nur einem Patienten.
Tabelle 3: Sensitivitäten und Spezifitäten mit 95% Konfidenzintervallen nach Clopper und Pearson
Methode
Sensitivität
Spezifität
Youden-
(95%
(95%
Index
Konfidenzintervall)
Konfidenzintervall)
Sonografie
0.462 (0.19 – 0.75)
0.982 (0.94 – 1.00)
0.444
MRT
0.385 (0.14 – 0.68)
0.990 (0.95 – 1.00)
0.375
Wie gut sind Sonografie und MRT bei der Unterscheidung zwischen Pleomorphen
Adenom und Warthin Tumoren? Welche Methode ist eventuell besser?
Insgesamt traten im Studienkollektiv 30 Warthin Tumoren und 51 pleomorphe
Adenome auf. Bei der Sonografie wurden 33 Warthin Tumoren diagnostiziert, davon
handelte es sich bei 20 Tumoren tatsächlich um einen Tumor dieser Art (vgl.Tabelle 4).
Mittels MRT wurden 15 Tumoren als Warthin Tumoren diagnostiziert, in 6 Fällen war
diese Diagnose korrekt (vgl. Tabelle 5). Bei 14 Patienten fehlte die genaue Diagnose
beim MRT.
18
Tabelle 4: Vergleich von Diagnose mittels Sonografie und Histologie bzgl. Tumorart
Histologie
Sonografie
Warthin
Pleo
andere
gesamt
Warthin
20
1
12
33
Pleo
8
46
14
68
andere
2
4
18
24
gesamt
30
51
44
125
Tabelle 5: Vergleich von Diagnose mittels MRT und Histologie bzgl. Tumorart
Histologie
MRT
Warthin
Pleo
andere
gesamt
Warthin
6
3
6
15
Pleo
13
41
16
70
andere
5
2
19
26
gesamt
24
46
41
111
Pleomorphe Adenome wurden im Ultraschall 68 Mal diagnostiziert, davon lag bei 46
Patienten tatsächlich dieser Tumor vor (vgl. Tabelle 4). Beim MRT wurde die Diagnose
Pleomorphes Adenom 70 Mal gestellt, in 41 Fällen war sie korrekt. Insgesamt wurden
bei der Sonografie 41 von 125 (32.8%) Fällen missklassifiziert. Beim MRT waren es 45
von 111 (40.54%) Fällen. Aus der Tabelle wird weiterhin ersichtlich, dass bei der
Sonographie ein Warthin Tumor 8 Mal (26.67%) für ein pleomorphes Adenom gehalten
wurde, auf der anderen Seite wurde ein pleomorphes Adenom nur einmal (1.96%) für
einen Warthin Tumor gehalten. Beim MRT wurde ein Warthin Tumor 13 Mal (54.17%)
fälschlicherweise als pleomorphes Adenom klassifiziert und 3 Mal (6.52%) umgekehrt.
Die Wahrscheinlichkeit einen Warthin Tumor unter allen Tumoren als solchen zu
erkennen (Sensitivität) bzw. einen Tumor, bei dem es sich nicht um einen Warthin
Tumor handelt korrekt als anderen zu klassifizieren (Spezifität) ist für beide Methoden
mit 95% Konfidenzintervallen in Tabelle 6 angegeben. Die Sensitivität war bei der
Sonographie besser, die Spezifitäten unterschieden sich kaum. Insgesamt wurde die
Sonographie mit dem Youden-Index als besser bewertet.
19
Tabelle 6: Sensitivität und Spezifität von Sonografie und MRT bei der Diagnose von Warthin
Tumoren
Sensitivität
Spezifität
Youden-
(95%
(95%
Index
Konfidenzintervall)
Konfidenzintervall)
Sonografie
0.667 (0.47 – 0.83)
0.863 (0.78 – 0.93)
0.530
MRT
0.250 (0.10 – 0.47)
0.897 (0.81 – 0.95)
0.147
Methode
Um einen Unterschied zwischen Sonografie und MRT statistisch zu testen, wurde ein
stratifizierter McNemar Test durchgeführt. Dieser ermöglicht einen simultanen
Vergleich von Sensitivität und Spezifität beider Tests. Hierbei wurde die Diagnose
mittels Sonographie getrennt nach histologischem Befund mit der Diagnose des MRT
verglichen (vgl. Tabelle 7). Es ließ sich ein signifikanter Unterschied (p=0.016)
zwischen MRT und Sonographie nachweisen.
Tabelle 7: Vergleich Sonografie/MRT stratifiziert nach Histologie bei der Diagnose Warthin
Histologie
Warthin
Anderer
Sonografie
MRT
Warthin
Andere
Warthin
Andere
Warthin
5
1
2
7
Andere
10
8
11
67
Die Sensitivitäten und Spezifitäten beider Methoden bei der Diagnose eines
pleomorphen Adenoms wurden in Tabelle 8 dargestellt. Hier ist sowohl die Sensitivität
als auch die Spezifität, größer bei der Sonographie, so dass auch hier die Sonographie
einen besseren Wert im Youden-Index hatte.
20
Tabelle 8: Sensitivität und Spezifität von Sonografie und MRT bei der Diagnose von pleom.
Adenomen
Sensitivität
Spezifität
Youden-
(95%
(95%
Index
Konfidenzintervall)
Konfidenzintervall)
Sonografie
0.902 (0.79 – 0.97)
0.703 (0.59 – 0.80)
0.605
MRT
0.891 (0.76 – 0.96)
0.554 (0.43 – 0.68)
0.445
Methode
Der stratifizierte Vergleich von MRT und Sonografie ist in Tabelle 9 dargestellt. Der
erweiterte McNemar Test war mit einem p-Wert von 0.136 nicht signifikant.
Tabelle 9: Vergleich Sonografie/MRT stratifiziert nach Histologie bei der Diagnose pleom.
Adenome
Histologie
Pleomorphes Adenom
Anderer
MRT
pleo. A.
Andere
pleo. A.
Andere
pleo. A.
38
3
11
18
Andere
4
1
8
28
Sonografie
Inwiefern sind die Kriterien Tastbarkeit und Schallphänomen einzeln oder in
Kombination Hinweise für die eine oder andere Tumorart bzw. gutartig/bösartig. Gibt
es Zusammenhänge zwischen der Tumorart und der Perfusion?
Unterscheidung von pleomorphen Adenomen und Warthin Tumoren
Die Variablen zur Tastbarkeit, Perfusion und zum Schallphänomen wurden zunächst
univariat analysiert und später kombiniert.
Tabelle 10 zeigt die Verteilung der Tastbarkeit bei den unterschiedlichen Tumortypen.
Insgesamt waren nur 2 der 125 Tumoren nicht tastbar, so dass hier kein Zusammenhang
hergestellt werden konnte.
21
Tabelle 10: Verteilung der Tastbarkeit bei unterschiedlichen Tumortypen
Tumor
Tastbarkeit
Warthin T.
pleo. A.
Andere
Summe
nicht tastbar
1 (3.33%)
1 (1.96%)
0 (0.00%)
2
tastbar
29 (96.67%)
50 (98.04%)
44 (100.00%)
123
Summe
30
51
44
125
Der Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines distalen Schallphänomens und
Tumorart ist in Tabelle 11 dargestellt. Prozentual trat beim pleomorphen Adenom am
häufigsten eine Schallverstärkung auf.
Tabelle 11: Verteilung des Schallphänomens bei unterschiedlichen Tumortypen
Tumor
Schallphänomen
Warthin
Pleo
Andere
Summe
Kein Phänomen
5 (16.67%)
2 (3.92%)
7 (15.91%)
14
Schallverstärkung 25 (83.33%)
49 (96.08%)
37 (84.09%)
111
Summe
51
44
125
30
Beim Vergleich von pleomorphen Adenomen mit allen anderen Tumorarten (inkl.
Warthin) ergab sich ein p-Wert von 0.0425 (Fisher’s exakter Test), d.h. bei
pleomorphen Adenomen fand man signifikant häufiger eine Schallverstärkung als bei
anderen. Warthin Tumore hingegen unterschieden sich nicht signifikant von allen
anderen (p=0.3210).
Die Perfusion wird durch drei Variablen beschrieben. Tabelle 12 zeigt, dass unter den
pleomorphen Adenomen häufiger als bei anderen eine randständige Perfusion zu finden
war. Beim Vergleich pleo. Adenom vs. alle anderen und Warthin Tumor vs. alle
anderen ergab sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen randständigem
Perfusionsverhalten und der Tumorart (p=0.4526 Pleo und p=0.8284 Warthin). Bei der
Unterscheidung zwischen zentraler und nicht zentraler Perfusion (vgl. Tabelle 12b)
zeigte sich, dass eine zentrale Perfusion häufiger bei Warthin Tumoren auftrat. Auch
hier zeigt sich kein signifikanter Zusammenhang (p=0.2878 Warthin Tumor und
22
p=0.4918 pleo. Adenom). Ebenso war eine diffuse Perfusion häufiger bei Warthin
Tumoren und seltener bei pleomorphen Adenomen zu finden (vgl. Tabelle 12c), auch
dieser Zusammenhang konnte nicht signifikant (p=0.0523 Warthin und p=0.2634 Pleo)
nachgewiesen werden.
Tabelle 12: Perfusionsverhalten der Tumortypen
a)
Tumor
Perfusion
Warthin
Pleo
Andere
Summe
Nicht
20 (66.67%)
30 (58.82%)
29 (65.91%)
79
Randständig
10 (33.33%)
21 (41.18%)
15 (34.09%)
46
Summe
30
51
44
125
randständig
b)
Tumor
Perfusion
Warthin
Pleo
Andere
Summe
Nicht zentral
22 (73.33%)
43 (84.31%)
36 (81.82%)
101
Zentral
8 (26.67%)
8 (15.69%)
8 (18.18%)
24
Summe
30
51
44
125
c)
Tumor
Perfusion
Warthin
Pleo
Andere
Summe
Nicht diffus
14 (46.67%)
35 (68.63%)
29 (65.91%)
78
Diffus
16 (53.33%)
16 (31.37%)
15 (34.09%)
47
Summe
30
51
44
125
Auch wenn teilweise Zusammenhänge zwischen der Tumorart und den
unterschiedlichen Kriterien bestanden, reichte ein Kriterium allein nicht aus, um eine
Zuordnung mit geringer Missklassifikationsrate zu machen. Würde man z.B. alle
Tumoren mit Schallverstärkung als pleomorphes Adenom klassifizieren, so erhielte man
eine Missklassifikationsrate von 51.2% bei einer Sensitivität von 96.08% und Spezifität
von 16.22%. Es ist jedoch möglich, dass man durch die Kombination der einzelnen
Variablen eine bessere Klassifikation erzielen kann. Die Tastbarkeit wurde hier
aufgrund der geringen Unterschiede in den Werten nicht berücksichtigt.
23
Es sollte nun zunächst eine Kombination von Variablen gesucht werden, die die
pleomorphen Adenome von anderen Tumoren trennt. Diese Kombination sollte als
Klassifikationsregel dienen, z.B. „bei randständiger Perfusion und Schallverstärkung
handelt es sich um ein pleomorphes Adenom“. Wenn man alle Beobachtungen als
andere Tumoren klassifizierte, erhielt man eine Missklassifikationsrate von
51/125=40.8% (bei einer Sensitivität von 0). Bei nur einer Variablen alleine oder zwei
Variablen war die Klassifikation schlechter bzw. gleichgut wie diese Baseline. Bei einer
Kombination von drei oder vier Variablen verbesserte sich die Klassifikation um nur
eine Beobachtung. Mehrerer Kombinationen lieferten hier die gleiche
Missklassifikationsrate von 40%. Zur Veranschaulichung und Zusammenfassung wird
für alle möglichen Kombinationen in Abbildung 1 die Sensitivität gegen die Spezifität
abgetragen. Insgesamt zeigte sich, dass keine der Klassifikationsregeln über eine
angemessene Güte verfügt. Bei keiner Regel erhält man simultan eine Sensitivität und
Spezifität über 70%. Zudem muss man berücksichtigen, dass diese Schätzer der
Klassifikationsfehler in der Regel noch zu optimistisch sind und nicht evaluiert wurden.
24
Abbildung 1: Sensitivität und Spezifität für alle möglichen Kombinationen von Werten von 1-4
Variablen zur Diagnose von pleomorphen Adenomen
0.8
0.6
0.2
0.0
0.4
0.6
0.8
1.0
0.0
0.2
0.4
0.6
Spezifität
Spezifität
Drei Variablen
Vier Variablen
0.8
1.0
0.8
1.0
0.8
0.6
0.4
0.2
0.0
0.0
0.2
0.4
0.6
Sensitivität
0.8
1.0
0.2
1.0
0.0
Sensitivität
0.4
Sensitivität
0.6
0.4
0.0
0.2
Sensitivität
0.8
1.0
Zwei Variablen
1.0
Eine Variable
0.0
0.2
0.4
0.6
Spezifität
0.8
1.0
0.0
0.2
0.4
0.6
Spezifität
Es sollte nun eine Klassifikationsregel gefunden werden, mit der die Warthin Tumoren
von anderen unterschieden werden können. Auch hier zeigte sich, dass mit den vier
Variablen keine angemessene Güte erreicht werden konnte. Die Klassifikationsregel,
bei der alle Tumoren als andere klassifiziert wurden, hat eine Missklassifikationsrate
von 24%, diese Rate wurde bei der Kombination von 3-4 Variablen zwar erreicht, aber
ohne Verbesserung der Sensitivität. Abbildung 2 zeigt Sensitivität aufgetragen gegen
Spezifität für alle möglichen Klassifikationsregeln, die aus den vier Variablen
konstruiert werden können.
25
Abbildung 2: Sensitivität und Spezifität für alle möglichen Kombinationen von Werten von 1-4
Variablen zur Diagnose von Warthin Tumoren
0.8
0.6
0.2
0.0
0.4
0.6
0.8
1.0
0.0
0.2
0.4
0.6
Spezifität
Spezifität
Drei Variablen
Vier Variablen
0.8
1.0
0.8
1.0
0.8
0.6
0.4
0.2
0.0
0.0
0.2
0.4
0.6
Sensitivität
0.8
1.0
0.2
1.0
0.0
Sensitivität
0.4
Sensitivität
0.6
0.4
0.0
0.2
Sensitivität
0.8
1.0
Zwei Variablen
1.0
Eine Variable
0.0
0.2
0.4
0.6
0.8
1.0
0.0
0.2
Spezifität
0.4
0.6
Spezifität
Es sollte nun untersucht werden, ob die Variablen Tastbarkeit, Schallphänomen und
Perfusion die Unterscheidung von gut- und bösartigen Tumoren erlauben. Dazu ist in
Tabelle 13 die Tastbarkeit bei gutartigen und bösartigen Tumoren dargestellt. Da fast
alle Tumoren tastbar waren, zeigt sich hier kein Zusammenhang.
26
Tabelle 13: Tastbarkeit bei maligenen und benignen Tumoren
Tumor
Tastbarkeit
gutartig
bösartig
Summe
Nicht tastbar
2 (1.79%)
0 (0.00%)
2
tastbar
Summe
110 (98.21%) 13 (100.00%)
112
123
13
125
Der Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines distalen Schallphänomens und
Tumorart (maligne/benigne) ist in Tabelle 14 dargestellt. Bei 12 von 13 bösartigen
Tumoren lag ein Schallphänomen vor. Allerdings war dies auch bei 88.39% der
gutartigen Tumoren der Fall, so dass hier kein Zusammenhang erkennbar war (p=1.00).
Tabelle 14: Distales Schallphänomen bei malignen und benignen Tumoren
Tumor
Schallphänomen
gutartig
bösartig
Summe
Kein Phänomen
13 (11.61%)
1 (7.69%)
14
12 (92.31%)
111
13
125
Schallverstärkung 99 (88.39%)
Summe
112
Das Perfusionsverhalten von gut- und bösartigen Tumoren ist in Tabelle 15 (a-c)
dargestellt. Der Anteil an nicht randständig perfundierten Tumoren war bei den
gutartigen und bösartigen Tumoren vergleichbar hoch (p=1.00). Ein zentrales
Perfusionsverhalten konnte bei keinem bösartigen Tumor und bei 21.43% der gutartigen
Tumoren gefunden werden (p=0.071). Die Verteilung von diffus perfundierten und
nicht diffus perfundierten Tumoren ist bei bösartigen und gutartigen wiederum ähnlich
(p=0.5527).
27
Tabelle 15: Perfusionsverhalten bei malignen und benignen Tumoren
a)
Tumor
Perfusion
Nicht
gutartig
bösartig
Summe
71 (63.39%)
8 (61.54%)
79
41 (36.61%)
5 (38.46%)
46
112
13
125
bösartig
Summe
randständig
Randständig
Summe
b)
Tumor
Perfusion
gutartig
Nicht zentral
88 (78.57%) 13 (100.00%)
101
Zentral
24 (21.43%)
0 (0.00%)
24
112
13
125
gutartig
bösartig
Summe
Nicht diffus
71 (63.39%)
7 (53.85%)
78
Diffus
41 (36.61%)
6 (46.15%)
47
112
13
125
Summe
c)
Tumor
Perfusion
Summe
Da keine der betrachteten Variablen eindeutig in Zusammenhang mit der TumorDignität gebracht werden konnte, ist die Klassifikation mit Hilfe von nur einer der
Variablen erwartungsgemäß schlecht. Die Baseline-Rate lag hier bei 13/125=0.104
(Sensitivität=0). Die Missklassifikationsrate lässt sich nicht verbessern und auch hier
ließ sich keine Klassifikationsregel mit einer angemessenen Güte bestimmen
(vgl.Abbildung 3).
28
Abbildung 3: Sensitivität und Spezifität für alle möglichen Kombinationen von Werten von 1-4
Variablen zur Unterscheidung von gutartigen und bösartigen Tumoren
0.8
0.6
0.2
0.0
0.4
0.6
0.8
1.0
0.0
0.2
0.4
0.6
Spezifität
Spezifität
Drei Variablen
Vier Variablen
0.8
1.0
0.8
1.0
0.8
0.6
0.4
0.2
0.0
0.0
0.2
0.4
0.6
Sensitivität
0.8
1.0
0.2
1.0
0.0
Sensitivität
0.4
Sensitivität
0.6
0.4
0.0
0.2
Sensitivität
0.8
1.0
Zwei Variablen
1.0
Eine Variable
0.0
0.2
0.4
0.6
0.8
1.0
0.0
0.2
0.4
Spezifität
0.6
Spezifität
Diese o.g. „subjektiven“ Parameter, die vom Untersucher aufgrund seiner Erfahrung
festgelegt werden, sollen nun um die „quantitativen“ automatisierten
Diffusionsmessungen ergänzt werden: Anflutungszeit, Peak etc. - also können
zusammen bzw. alleine mit den bekannten, Verbesserungen in der Tumorvorhersage
erreicht werden?
Bei den Diffusionsmessungen wurden bei der Sonografie die stetigen Variablen
Anflutungszeit, Kontrastmittelpeak bzw. Time to Peak (KontrastmittelpeakAnflutungszeit), Anflutungsgeschwindigkeit und mittlere Transitzeit bestimmt. Beim
MRT wurden Kontrastmittelpeak und Time to Peak bestimmt. Beim Ultraschall und
MRT wurde in unterschiedlichen Zeitfenstern und Einheiten gemessen, so dass sich die
29
Werte nicht direkt vergleichen ließen, aber eine Korrelation zu erwarten war. Abbildung
4 zeigt allerdings, dass die Messungen zur Variablen Peak und Time to peak kaum
korrelieren (Korrelationskoeffizienten -0.09 und 0.17).
300
250
200
150
50
100
Time to peak MRT
800
600
200
400
Peak MRT
1000 1200
Abbildung 4: Scatterplot der Diffusionsmessungen Sonographie versus MRT
20
30
40
50
60
10
Peak Sono
20
30
40
Time to peak Sono
Für alle Variablen sollte nun einzeln und kombiniert ein Cutpoint gefunden werden, der
eine Zuordnung in eine bestimmte Tumorart zulässt. Die Zuordnung wäre umso besser,
je weniger die Verteilungen der Variablen in den Gruppen überlappen.
Unterscheidung von Warthin Tumoren
In Tabelle 16 sind die Verteilungen der Variablen zu den Diffusionsmessungen für
Warthin Tumoren im Vergleich zu anderen dargestellt. In der letzten Spalte ist der pWert des Wilcoxon-Tests angegeben. Signifikante Unterschiede ließen sich bei der
Variablen time to peak sowohl bei der Sonografie als auch beim MRT und bei der
Anflutungsgeschwindigkeit finden. Warthin Tumoren hatten eine kürzerer Zeit bis zum
Peak und eine höhere Anflutungsgeschwindigkeit. Eine graphische Veranschaulichung
der Verteilung ist in Form von Boxplots in Abbildung 5 gegeben.
30
Anmerkung:
a) Boxplots:
Der Boxplot (auch Box-Whisker-Plot) ist ein Diagramm, das zur grafischen Darstellung
der Verteilung statistischer Daten verwendet wird. Er fasst dabei verschiedene robuste
Streuungs- und Lagemaße in einer Darstellung zusammen. Ein Boxplot soll schnell
einen Eindruck darüber vermitteln, in welchem Bereich die Daten liegen und wie sie
sich über diesen Bereich verteilen. Deshalb werden alle Werte der sogenannten FünfPunkte-Zusammenfassung, also der Median, die zwei Quartile und die beiden
Extremwerte, dargestellt.
Kennwert
Beschreibung
Lage im Boxplot
Minimum
Kleinster Datenwert des
Ende eines Whiskers oder
Datensatzes
entferntester Ausreißer
Die kleinsten 25% der
Beginn der Box
Unteres Quartil, Q1
Datenwerte sind kleiner oder
gleich diesem Kennwert
Median
Die kleinsten 50% der
Senkrechter Strich innerhalb der
Datenwerte sind kleiner oder
Box
gleich diesem Kennwert
Oberes Quartil, Q3
Die kleinsten 75% der
Ende der Box
Datenwerte sind kleiner oder
gleich diesem Kennwert
Maximum
Spannweite
Quartilabstand
Größter Datenwert des
Ende eines Whiskers oder
Datensatzes
entferntester Ausreißer
Gesamter Wertebereich des
Länge des gesamten Boxplots
Datensatzes
(inklusive Ausreißer)
Wertebereich in dem sich die
Ausdehnung der Box
mittleren 50% der Daten
befinden
31
b)ROC-Kurven:
„Receiver-Operating-Characteristics“ geben einen Überblick über Sensitivität und
Spezifität eines diagnostischen Tests. In ihnen werden für verschiedene Cut-Off-Werte
(möglich: auch jeden Messpunkt) Sensitivität und Spezifität gegeneinander aufgetragen.
Der diagnostische Test weist Trennschärfe auf, wenn sich die Kurve signifikant von der
Diagonalen (links unten - rechts oben) unterscheidet. Im Idealfall (100%ige
Trennschärfe) liegt die Kurve auf der linken bzw. oberen Begrenzungs-Seite des
umschließenden Quadrates. Ein Maß für die Güte des Tests ist die Fläche unter der
ROC-Kurve (AUC: Area Under Curve). Die Fläche kann Werte zwischen 0,5 und 1
annehmen, wobei ein höherer Wert die bessere Güte anzeigt. AUC berechnet man am
einfachsten mit der Trapezmethode, die im allgemeinen die Fläche gut abschätzt.
c)Cutoff, Accuracy
Der Cut-Off-Wert ist der Wert in einem quantitativen diagnostischen Test, der zwischen
zwei Testergebnissen (positiv, negativ) unterscheidet und damit einen Patienten einem
der zwei untersuchten Krankheitszuständen (z.B. krank vs. nicht krank oder Erkrankung
1 vs. Erkrankung 2) zuordnet. Dabei gibt immer einen Überlappungsbereich, in dem je
nach Lage des Cut-Off-Punktes Patienten testpositiv oder testnegativ eingeordnet
werden.
Accuracy, die Genauigkeit eines Meß-/Analyseverfahrens legt ihr Interesse auf die
Ermittlung eines systematischen Fehlers. Hierbei wird ermittelt wie weit der wahre
Wert vom Mittelwert aller Ergebnisse entfernt ist.
32
Tabelle 16: Vergleich der Diffusionsmessungen bei Warthin Tumoren und anderen
Variable
Tumor
N
Median Mean
SD
Min
Max
Anflutungs-
Andere
82
14.41
15.43
6.06
4.52
39.75
zeit
Warthin
28
14.19
15.09
4.21
5.99
24.77
Peak
Andere
82
27.68
28.85
10.07
13.61
58.55
Warthin
28
23.67
25.52
7.06
14.57
45.34
Andere
82
11.70
13.42
7.04
4.59
40.83
Warthin
28
9.63
10.44
4.37
5.50
28.44
Anflutungsge-
Andere
82
2.19
2.66
1.89
0.40
11.15
schwindigkeit
Warthin
27
4.10
3.93
1.91
0.43
8.54
Mittlere Tran-
Andere
82
35.49
35.94
6.59
24.70
66.48
sitzeit
Warthin
27
34.77
35.27
3.22
29.96
41.67
Peak (MRT)
Andere
79
435.20
472.17
227.31
84.20
1194.8
Warthin
21
508.60
502.57
178.04
151.50
914.10
Time to peak
Andere
79
110.00
97.28
49.26
18.00
335.00
(MRT)
Warthin
22
47.00
58.45
28.75
32.00
151.00
Time to peak
p-Wert
0.7758
0.1365
0.0193
0.0015
0.9664
0.3432
<0.001
Für jede Variable wurde nun für jeden möglichen Wert als Cutpoint zur Trennung von
Warthin und anderen Tumoren die Sensitivität, Spezifität und Accuracy (Anteil der
richtig klassifizierten) bestimmt. Eine Beobachtung wurde so als Warthin Tumor
klassifiziert, wenn der Wert der Variablen den Cutpoint unter- bzw. überschritt. Bei
Variablen, bei denen sich die Verteilung kaum zwischen den Gruppen unterschied,
wurde die Entscheidung, ob kleine Werte oder große Werte für einen Warthin Tumor
sprechen, mit Hilfe der Fläche unter der Kurve (AUC) bestimmt. Diese Fläche wurde
maximiert.
Die Ergebnisse wurden in Form von ROC-Kurven in Abbildung 5 dargestellt, die AUC
wude ebenfalls angegeben. Zusätzlich kann die Accuracy für alle Cutpoints in der
linken Graphik abgelesen werden.
33
Abbildung 5: Boxplots, ROC Kurven und Accuracy
34
Wie erwartet, ließ sich die beste Klassifikation mit den Variablen, die sich signifikant
zwischen den Gruppen unterschieden, erzielen. Mit den einzelnen Variablen ließ sich
allerdings auch keine Klassifikation mit einer Sensitivität und Spezifität simultan größer
als 80% erzielen. Die besten Cutpoints (Maximierung des Youden-Index) mit
zugehöriger Sensitivität und Spezifität wurden für diese drei Variablen in Tabelle 17
angegeben.
35
Tabelle 17: Optimale Cutpoints aus ROC-Analyse für ausgewählte Variablen
Variable
Cutpoint
Sensitivität
Spezifität
Youden
Time to Peak (Sono)
<12.63
0.893
0.390
0.283
Max. Anflutungsgeschwindigkeit
>3.49
0.667
0.793
0.459
Time to Peak (MRT)
<102.00
0.909
0.646
0.555
Unterscheidung von pleomorphen Adenomen
Es wurden hier die Ergebnisse der gleichen Analyse wie im oberen Abschnitt, diesmal
zur Unterscheidung von pleomorphen Adenomen präsentiert. Aus Tabelle 18 wird
ersichtlich, dass eine längere Zeit bis zum Peak (im MRT signifikant) sowie eine
langsamere Anflutungsgeschwindigkeit auf ein pleomorphes Adenom hindeuten.
Tabelle 18: Vergleich der Diffusionsmessungen bei pleomorphen Adenomen und anderen
Tumor
N
Median Mean
SD
Min
Max
Anflutungs-
Andere
67
14.76
15.53
5.44
4.52
39.75
Zeit
Pleo
43
13.30
15.05
5.96
7.64
30.92
Peak
Andere
67
25.77
27.63
9.18
13.61
31.74
Pleo
43
26.68
28.59
10.01
13.98
34.77
Andere
67
10.55
12.10
6.65
5.04
40.83
Pleo
43
12.15
13.54
6.45
4.59
29.58
Anflutungsge-
Andere
66
3.11
3.46
2.12
0.43
11.15
schwindigkeit
Pleo
43
1.99
2.23
1.42
0.40
6.40
Mittlere Tran-
Andere
66
35.88
36.36
5.98
26.61
66.48
sitzeit
Pleo
43
33.94
34.88
5.82
24.70
52.12
Peak (MRT)
Andere
57
480.00
511.42
241.25
84.20
1194.8
Pleo
43
421.90
434.98
174.38
173.70
899.00
Time to peak
Andere
58
49.00
80.59
57.05
18.00
335.00
(MRT)
Pleo
43
110.00
99.93
30.00
43.00
205.00
Time to peak
p-Wert
0.2648
0.6792
0.1643
0.0015
0.0923
0.1033
0.0011
36
Die graphische Veranschaulichung der Verteilungen der einzelnen Variablen sowie
ROC Kurven und Accuracy Plots wurden in Abbildung 6 dargestellt. Die AUC wurde
von den Variablen time to peak (MRT) und der maximalen Anflutungsgeschwindigkeit
maximiert.
Die besten Cutpoints mit zugehöriger Sensitivität und Spezifität wurden für diese
beiden Variablen in Tabelle 19 angegeben.
Tabelle 19: Optimale Cutpoints aus ROC-Analyse für ausgewählte Variablen
Variable
Cutpoint
Sensitivität
Spezifität
Youden
Max. Anflutungsgeschwindigkeit
<2.50
0.674
0.652
0.326
Time to Peak (MRT)
>50.00
0.884
0.517
0.401
37
Abbildung 6: Boxplots, ROC Kurven und Accuracy
38
Die Ergebnisse der logistischen Regressionsanalysen bei der die Wahrscheinlichkeit,
dass ein pleomorphes Adenom vorliegt geschätzt wird, zeigen aufgrund fehlender Werte
basierend auf einem Datensatz mit 37 pleomorphen Adenomen versus 50 anderen, das
keine der Variablen in allen Modellen einen signifikanten Effekt hatte.
Unterscheidung von malignen und benignen Tumoren
In Tabelle 20 ist die Verteilung der Werte aus den Diffusionsmessungen getrennt für
benigne und maligne Tumoren dargestellt. Der einzige signifikante Unterschied ließ
sich mit dem Wilcoxon-Test bei der Variablen Peak (MRT) finden. Bei malignen
Tumoren war der Wert höher. In Abbildung 7 sind Boxplots, ROC Kurven und
39
Accuracy aufgetragen. Die Variable Peak (MRT) hatte wie erwartet auch die größte
AUC. Mit den anderen Variablen ließ sich keine gute Klassifikation erzielen.
Tabelle 20: Vergleich der Diffusionsmessungen bei benignen und malignen Tumoren
Variable
Tumor
N
Median Mean
SD
Min
Max
Anflutungs-
Benigne
98
14.30
15.39
5.75
4.52
39.75
Zeit
Maligne
12
14.18
14.96
4.68
8.80
27.15
Peak
Benigne
98
26.46
28.32
9.65
13.61
58.55
Maligne
12
23.36
25.42
7.83
15.90
41.60
Benigne
98
11.01
12.93
6.78
4.59
40.83
Maligne
12
10.32
10.46
4.23
5.04
19.04
Anflutungsge-
Benigne
97
2.52
2.91
1.91
0.40
11.15
schwindigkeit
Maligne
12
3.03
3.49
2.40
0.46
7.25
Mittlere Tran-
Benigne
97
35.18
35.81
6.03
24.70
66.48
sitzeit
Maligne
12
35.88
35.54
5.26
27.44
44.44
Peak (MRT)
Benigne
88
446.00
453.86
205.50
84.20
1194.80
Maligne
12
643.00
659.64
225.32
333.50
987.70
Time to peak
Benigne
89
103.00
84.92
38.60
18.00
207.00
(MRT)
Maligne
12
106.50
117.75
90.49
35.00
335.00
Time to peak
p-Wert
0.9389
0.3328
0.2959
0.5387
0.8125
0.0049
0. 4098
40
Abbildung 7: Boxplots, ROC Kurven und Accuracy
41
Für die Variable Peak (MRT) wurde in Tabelle 21 ein optimaler Cutpoint mit
zugehöriger Sensitivität und Spezifität angegeben.
Tabelle 21: Optimaler Cutpoint
Variable
Cutpoint
Sensitivität
Spezifität
Youden
Peak (MRT)
710.50
0.500
0.909
0.409
42
4.3. Zusammenfassung
Ziel der statistischen Analyse war es, Variablen zu finden, die eine möglichst gute
Unterscheidung zwischen Warthin Tumoren bzw. Pleomorphen Adenomen und
anderen, oder zwischen benignen und malignen Tumoren ermöglichen.
Bei der klinischen Diagnose zeigte sich, dass die Diagnose eines Warthin Tumores bei
der Sonografie besser als beim MRT gelingt. Bei der Unterscheidung von pleomorphen
Adenomen konnte diese Überlegenheit nicht statistisch signifikant gezeigt werden. Die
Unterscheidung benigne/maligne war bei beiden Methoden vergleichbar.
Die sonografischen Kriterien Tastbarkeit, Perfusion und Schallphänomen konnten zwar
teilweise in einen signifikanten Zusammenhang mit der Tumorart gebracht werden,
lieferten aber auch in Kombination keine gute Klassifikationsregel, d.h. Sensitivität und
Spezifität erreichten simultan keine Werte über 70%.
Bei den Perfusionsmessungen liefern die Variablen Time to Peak (Sono), maximale
Anflutungsgeschwindigkeit und Time to Peak (MRT) die beste Klassifikation zur
Unterscheidung von Warthin Tumoren. Hierbei erreicht die Variable TTP (MRT) die
maximale Sensitivität von 0.909 (bei einer Spezifität von 0.646) und die Variable
MAXV die beste Spezifität (0.793 bei einer Sensitivität von 0.667).
Pleomorphe Adenome werden am besten von den Variablen max. Anflutungszeit
(Sono) (Sensitivität 0.674, Spezifität 0.652) und Time to Peak (MRT) getrennt
(Sensitivität 0.884, Spezifität 0.517).
Die Unterscheidung von benignen und malignen Tumoren gelingt am besten mit der
Variablen Peak (MRT) (Sensitivität, Spezifität 0.500, Spezifität 0.909).
Eine Korrelation zwischen sonographischen Perfusionscharakteristika und
Kontrastmittelverhalten bzw. zwischen Tumorgefäßdichte und Kontrastmittelverhalten
konnte nicht nachgewiesen werden.
43
5. Diskussion
Bei einer Vielzahl von Patienten, die zur Abklärung einer Raumforderung in der
Parotisloge kommen, ist es oft nicht möglich präoperativ eine Aussage bezüglich der
Dignität zu treffen. Da das weitere therapeutische Vorgehen von der Dignität des
Tumors abhängt, ist die Kenntnis der Tumorart von großer Bedeutung. Insbesondere die
Art der operativen Versorgung ist hiervon abhängig: ist eine intracapsuläre Exzision,
eine Teilparotidektomie oder eine komplette Parotidektomie mit N. facialis-Resektion
nötig. Dabei steigt mit zunehmender Radikalität der Operation die Komplikationsrate,
andererseits birgt eine nicht adäquate Behandlung die Gefahr eines Rezidives [8, 38].
Obwohl auch noch die Biopsie als Standart in der Parotisdiagnostik existiert [22, 33-36,
39-42] haben sich in den letzten Jahren weitere bildgebende Methoden wie Ultraschall,
CT und MRT weiterentwickelt und in ihrer Importanz bezüglich der Diagnostik deutlich
zugenommen. Insbesondere da hierdurch eine möglicherweise unnötige invasive
Biopsie bei klinisch verdächtiger Raumforderung erspart werden könnte [36, 37].
Der B-Scan und die Farbdopplersonografie gilt als etablierte diagnostische Methode bei
der Diagnostik von Speicheldrüsenerkrankungen [43-45].
Ultraschall ist die deutlich kostengünstigste Möglichkeit, nicht gesundheitsschädlich,
größtenteils überall vorhanden jedoch abhängig von der Erfahrung des Untersuchers.
Bei Raumforderungen im oberflächlichen Bereich ist die Sensitivität ausgezeichnet, bei
tiefer liegenden Tumoren könnte die Signifikanz jedoch schlechter ausfallen.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher die bekannten Variablen anhand einer
prospektiven Auswertung mit einem High-end Ultraschallgerät zu prüfen und mit der
Literatur zu vergleichen mit dem Einsatz eines automatisierten Auswertungssystems zur
Kontrastmittelanflutung objektive, untersucherunabhängige Variablen zu finden, die
eine möglichst gute Unterscheidung zwischen benignen und malignen Tumoren bzw.
einzelnen Untergruppen ermöglichen.
Betrachtet man die bisherige Literatur, so führte der Versuch einer Zuordnung von
sonomorphologischen Charakteristika zu histologisch diversen Tumorarten bisher zu
uneinheitlichen Vorhersagegenauigkeiten einzelner Tumorentitäten.
Bildgebung mit Schichtaufnahmen sind sinnvoll und hilfreich insbesondere bei der
weiterführenden OP-Planung [46]. Computertomografen sind mittlerweile weit
verbreitet und schnell in der Bildgebung. Es gibt exzelente Daten bezüglich der
44
Tumorausbreitung und Lokalisation. Es basiert jedoch auf Röntgenstrahlung, hat
Nebenwirkungen bei Kontrastmittelgebrauch und ist deutlich teurer [47].
Magnetresonanztomografie bietet eine hervorragende Weichteildarstellung ohne den
Gebrauch von Röntgenstrahlung. Nebenwirkungen beim Gebrauch von Kontrastmittel
sind auch nicht zu erwarten.
Manche Autoren beschreiben zwar, insbesondere bezüglich der präoperativen Planung,
der Diagnostik- und Therapierelevanz bezüglich der Ohrspeicheldrüsentumoren, den
gleichen Informationsgehalt von MRT und CT [47, 48] andere hingegen schreiben der
CT-Untersuchung im Vergleich zum MRT eine geringere Genauigkeit zu [49].
Insbesondere in Hinblick auf die exakte Darstellung der Weichteilstrukturen sowie die
Abgrenzung zu den Nachbarstrukturen hin kann die Kernspinuntersuchung im
Vergleich zum CT als Mittel der Wahl gezählt werden [41]. Weiterhin gibt das MRT
mit Signalintensitäts-Zeit-Kurven bei Kontrastmittelgebrauch verlässliche Aussagen
inwiefern ein gutartiger oder bösartiger Tumor vorliegen könnte [50].
Pleomorphe Adenome
Das klassische Erscheinungsbild eines pleomorphen Adenoms im MRT ist eine scharfe
Begrenzung sowie eine glatte, gelegentlich auch gelappte Oberfläche bei histologisch
nachweisbarer Pseudokapsel [55, 56]. Größtenteils besteht eine singuläre
Raumforderung wobei in der Literatur auch multiple Tumoren in einer Parotis auftreten
können [56]. Der Tumor zeigt eine niedrige Signalintensität bei T1-gewichteten Bildern
und eine hohe Signalintensität bei T2-Wichtungen welche diskret bei
Kontrastmittelgabe verstärkt wird.
Der Tumor ist histologisch vielfältig gestaltet mit chondroider und epithelialer Matrix
was sich in der Inhomogenität in der T2-Wichtung nachweisen lässt [57, 58]. In unserer
Studie zeigten alle pleomorphen Adenome einen Anstieg der Signalintensitäts-ZeitKurven. Wie im Wilcoxen Test ermittel wurde wiesen die Werte
Anflutungsgeschwindigkeit und Time to Peak bei diesen Tumoren Signifikanz auf, im
Sinne einer längeren Zeit zum Peak und einer langsameren Anflutungsgeschwindigkeit.
In Hinblick auf die Sonografie der pleomorphen Adenome in dieser Arbeit betrugen die
Sensitivität 90,2% und Spezifität 70,3% und wurde in einem hohen Anteil korrekt
prospektiv klassifiziert. Bei Zuordnung eines pleomorphen Adenoms zu
kontrastmittelkinetischen Besonderheiten wurden die pleomorphen Adenome am besten
von der Variablen „Anflutungszeit“ (Sensitivität 67,4%, Spezifität 65,2%) abgebildet.
45
Die Angaben zur Artdiagnose eines pleomorphen Adenoms in der Literatur sind
angegeben mit Sensitivitäten von 55% [59] bis 82% [60], Spezifitäten von73% - 86%
[59]. Das heterogene sonografische Bild, korrespondierend zu dem histologisch
multiformen Aufbau von pleomorphen Adenomen erklärt das Fehlen von
charakteristischen Durchblutungsmustern, bzw. einer typischen Angioarchitektur. Die
beobachteten Kriterien reichen jedoch nicht aus um eine spezifische Tumorentität besser
erkennen zu können, und waren der diagnostischen Einschätzung eines erfahrenen
Ultraschallanwenders unterlegen.
Zystadenolymphome
Warthin Tumore sind abgekapselt, meist rund oder oval mit glatter oder gelappter
Oberfläche. Sie treten oft beidseits und in älteren Patienten auf. Zystische Anteile liegen
in über 30 % vor [55] und beinhalten eine proteinreiche, visköse Flüssigkeit. Die festen
Anteile beinhalten epitheliale Strukturen welche keine weitere Verstärkung nach
Kontrastmittelgabe verursachen. Der Tumor zeigt ein gemischtes Signal in der T1Wichtung mit Signalerhöhung in den zystischen Inhalten und niedrigen Signalen in den
festen Gewebeanteilen sowie einem mittleren bis hohen Signalanstieg nach
Kontrastmittelgabe, in der T2-Wichtung ist eine intermediäre Signalintensität
vorliegend [37, 61]. Auch in dieser Studie ist mittels Wilcoxen-Test ein signifikanter
Unterschiede bei der Variablen Time to Peak im MRT nachgewiesen worden, welche
kürzer ist als in den restlichen Raumforderungen.
In Hinblick auf die Sonographie hat sich in unserem Kollektiv gezeigt, dass die
sonografische Klassifikation eines Warthin Tumors (Sensitivität 66,7%, Spezifität
86,3%) mit den Ergebnissen von Zajkowski korrespondierten [59], die jedoch nur eine
Gruppe von 28 Patienten mit ausschliesslich Benignomen untersuchten. Einige Autoren
berichten von einer Sensitivität von 33%[62], 70%[64, 65] bis 93.3%[23] anhand der BScan Beurteilung einen Warthin Tumor zu identifizieren.
Nach Prüfung der kontrastmittelkinetischen Parameter zeigten die Variablen Time to
Peak, und maximale Anflutungsgeschwindigkeit die beste Klassifikation zur
Unterscheidung
von
Warthin
Tumoren.
Hierbei
erreichte
die
Variable
„Anflutungsgeschwindigkeit“ die beste Spezifität (79,3%) bei einer Sensitivität von
66,7%. Die Zuordnung dieser zusätzlichen perfusionskinetischen Variablen wird von
Yabuuchi in einer kernspintomografischen Arbeit über Kontrastmittelkinetik bei
46
Parotistumoren untermauert [28].
Die analysierten qualitativen und
objektiven
sonografischen Kriterien konnten in unserem Kollektiv zwar damit teilweise in einen
signifikanten Zusammenhang mit der Tumorart gebracht werden, liefern aber in
Kombination mit anderen Variablen keine gute Klassifikationsregel - die Sensitivität
erreichte bei einer hohen Spezifität dann keine Werte über 55%.
Malignome
Es ist nicht möglich eine exakte histologische Diagnose mit dem MRT vorherzusagen,
die Differenzierung zwischen gut- und bösartig kann jedoch teilweise getroffen werden.
Bei der Differenzierung von gut- und bösartigen Tumoren mittels B-Scan reichen die
Angaben zu Genauigkeit, Sensitivität und Spezifität für die Differenzierung eines
Malignoms von einem Benignom von 57-96%, 62-84% bzw. 88-96% [11, 23, 18, 60,
65, 66 ]. Hochmaligne Tumoren sind gekennzeichnet durch unregelmäßige
Tumorränder und Infiltration der Nachbarstrukturen. Insbesondere durch die
verschiedenen Malignomentitäten und nekrotischen sowie soliden Anteilen erscheint
der Tumor im MRT vielfältig. T1-Wichtungen sind meist niedriger Intensität und
unterschiedlich gesteigert in der Kontrastmitteldarstellung. Auch die T2-Wichtung stellt
sich unterschiedlich dar. Bei der Unterscheidung zwischen gut- und bösartig zeigte sich
im Wilcoxen-Test ein signifikanter Unterschied bei der Variable Peak im MRT, da bei
malignen Tumoren dieser Wert höher ist.
In Hinblick auf die Sonografie lässt sich erwähnen, dass der geringe Anteil an
Malignomen konsekutiv untersuchter Patienten bedingt, dass statistisch wenig falsch
negativ oder positiv beurteilte Fälle zu einer großen Änderung der Genauigkeitswerte
führten. Bei 5 falsch negativ beurteilten Tumoren lag der Maximaldurchmesser unter
25mm, in 6 der als benigne beurteilten Malignome konnte eine unscharfe
Randbegrenzung
beobachtet
werden.
In
einem
Fall
eines
großen
maligne
transformierten pleomorphen Adenoms konnte eine Randschärfe in der Tiefe
sonografisch nicht eindeutig beurteilt werden. Darüber hinaus war es schwierig die
Randschärfe kleiner tiefliegender Parotistumoren sonografisch sicher zu beurteilen. Die
zwei fälschlicherweise als maligne klassifizierten pleomorphen Adenome wiesen neben
Unregelmäßigkeiten der Randbegrenzung ein echoinhomogenes Binnenmuster auf und
zeigten ein anamnestisch größenprogredientes Wachstum innerhalb weniger Monate.
47
Jedoch sind Echoinhomogenität und unscharfe Randbegrenzung keine verlässlichen
Kriterien zur Diagnose eines Malignoms.
Für die Anwendung der Farbdopplersonografie bei der Malignomdifferenzierung
wurden in einigen Arbeitsgruppen die Parameter der erhöhten systolischen
Spitzenflüsse und die Widerstandsindizes der neoangiogenetisch alterierten Gefäße
genannt, mit diesen Parametern kam es jedoch auch bei den übrigen Autoren zu falsch
positiven Missklassifikationen [10]. Die Anwendung von Kontrastmitteln konnte die
Darstellung der intratumoralen Gefäßstruktur in allen Fällen verbessern, ohne
richtungweisend auf eine maligne oder benigne Veränderung hinzuweisen. Die
Auswertung
der
Zusammenhang
Kontrastmittelkinetik
eines
Parotismalignoms
wies
mit
in
unserem
einem
Kollektiv
objektiven
keinen
dynamischen
Anflutungsparameter auf. Der unbefriedigende Nachweis eines malignomtypischen
Perfusionsmusters oder Angioarchitektur auch bei anderen Arbeitsgruppen mag
wiederum an der geringen Zahl histologisch sehr verschieden strukturierter Tumoren
liegen.
48
6. Zusammenfassung
Die Dignität der Ohrspeicheldrüsentumoren ist entscheidend für das operative Vorgehen
bei
der
Entfernung
des
Tumors.
Die
B-Bild
Sonografie
und
die
Farbdoppleruntersuchung bietet bisher bestimmte qualitative Klassifikationsmerkmale
die zur weiteren Abgrenzung der Tumorentität beitragen können. Im Rahmen dieser
prospektiven Studie wurden zusätzlich objektive Kriterien der Kontrastmittelkinetik
untersucht und mit den Ergebnissen im MRT verglichen.
Hierbei wurden 125 konsekutive Patienten mit Raumforderungen in der Glandula
parotis anhand sonomorphologischer Kriterinen klassifiziert und mit den MRTErgebnissen in Verhältnis gesetzt. Hierfür erfolgten die computergestützte Auswertung
des
intratumoralen,
zeitabhängigen
Verhaltens
des
Ultraschallkontrastmittels
SonoVue® während der Sonografie sowie die abschließende Kontrolle nach der
histologischen Aufarbeitung.
Insgesamt wurden 92,8% der Tumoren sonografisch hinsichtlich ihrer Dignität korrekt
diagnostiziert. Warthin Tumore konnten mit einer Sensitivität von 67% und Spezifität
von 86% von anderen Tumorentitäten differenziert werden. Für Pleomorphe Adenome
und die Diagnose eines malignen Tumors wurden lediglich Sensitivitäten unter 70%
erreicht. Einige kontrastmittelkinetische Parameter lieferten signifikante Ergebnisse für
das Vorliegen eines Warthin Tumors oder pleomorphen Adenoms aber nicht für
Malignome. Ebenso ergaben einige kontrastmittelkinetische Parameter in der MRTUntersuchung signifikante Ergebnisse, die bei der MRT-Differenzierung der einzelnen
Parotistumuren hilfreich waren.
In der Gesamtbetrachtung des Kollektivs erbrachten die untersuchten Parameter der
Kontrastmittelkinetik in der Sonografie keine Verbesserung in der Diagnostik der
Dignität eines Ohrspeicheldrüsen-Tumors.
49
The histology of parotid gland is important for the surgical elimination of the tumor.
The purpose of this study was to evaluate if the B-Scan sonography and the Color
Doppler sonography may offer qualitative characteristics to aid in deciding which
dignity a particular tumor may have. Additional objective criteria of contrast agent
kinetics were also evaluated and compared to the results of MRI.
125 patients with tumors in parotid gland were classified by sonographic characteristics
and related to the MRI results. We performed a computer-assisted analysis of the timedependent intratumaral contrast agent flow of the ultrasound contrast media SonoVue®
during sonography. We compared the results to those of histological examinations.
92.8% of the tumors were correct diagnosed by ultrasound in their dignity. Warthin
tumors were differentiated from other types of tumors with 67% sensitivity and 86%
specificity. Pleomorphic adenomas and malignant tumor had a sensitivity of less than
70%.
Sonography-based contrast agent flow kinetics such as time to peak and perfusion speed
were significant for Warthin tumors. For Pleomorphic adenomas, only the sonography
parameter perfusion speed was significant. For comparisons of benign and malignant
tumors, sonography parameters did not reach significance. In contrast, the MRI contrast
flow kinetics parameter time to peak was significant for Warthin tumors and
Pleomorphic adenomas and the parameter peak was significant for differentiating
benign and malignant tumors.
Sonography contrast kinetics yielded significant parameters for benign tumors but not
for malignant entities. However, these findings did not lead to novel and clinically
useful results because neither the morphologic classification nor contrast medium
analyses were able to identify the dignity of a particular parotis gland tumor
sufficiently.
50
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8. Danksagung
Mein Dank gilt Prof. Dr. med. Heinrich Iro, Klinikdirektor der Hals-Nasen-OhrenKlinik, Kopf-und Halschirurgie, Waldstraße 1, 91054 Erlangen für die Möglichkeit der
Arbeit in der Klinik.
Für die Überlassung des Themas danke ich Herrn Prof. Dr. med. Johannes Zenk,
Leitender Oberarzt der Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf-und Halschirurgie, Waldstraße
1, 91054 Erlangen.
Mein besonderer Dank gilt Herrn PD Dr. med. Alessandro Bozzato, Facharzt für HNO,
Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf-und Halschirurgie, Waldstraße 1, 91054 Erlangen der
mir jederzeit bei allen Fragen und Problemen geduldig geholfen hat.
Mein Dank gilt ebenfalls Herrn Dr. med. Sedat Alibek, Radiologisches Institut der
Universitätsklinik Erlangen, für die Durchführung der MRT-Untersuchungen sowie der
Hilfe bei der Auswertung.
Danken möchte ich noch Herr Prof. Dr. med. Gerhard Faller und dem pathologischen
Institut für die Hilfe bei der Anfertigung und Auswertung der patholog. Präparate.
Frau C. Rabe und Prof. O. Gefeller vom Institut für Medizininformatik, Biometrie und
Epidemiologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen danke ich für die Hilfe bei
der statistischen Analyse.
Das Projekt wurde von der Wilhelm-Sander-Stiftung in Neuburg a. d. Donau. gefördert
(Föderungsnummer 2004.014.1)
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