Quantenteleportation mit Photonen

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Quantenteleportation
mit Photonen
Peter Sprau
Universität Würzburg
10.06.2009
Gliederung
1.) Theorie nach Bennett et Al.
2.) Experimentelles Teleportieren mit
Photonen (Zeilinger et Al.)
3.) Realisierung von Gates über
Teleportation (Gottesman and Chuang)
4.) Fazit
1. Theorie
Grundidee
Alice teilt Informationen von
Zustand |F> in klassischen
und nichtklassischen Teil
auf
Bob kann mit diesen Replik
von |F> erstellen
Dabei wird Alice Zustand
zerstört => no-cloning –
Theorem erfüllt
klassische Informationsübertragung wird zwingend
benötigt => kein
Informationsübertrag mit
Überlichtgeschwindigkeit
Teleportation mit Spin - ½ Teilchen
1. Schritt ist die Präparation eines maximal verschränkten Zustandes
zweier Teilchen 2 und 3, z.B. EPR-Singulett-Zustand (EPR = Einstein
Podolsky Rosen):
•
Teilchen 2 wird nun an Alice übergeben und Teilchen 3 an Bob
•
Weiterhin besitz Alice Zustand |f1> von Teilchen 1, der übertragen werden soll:
Mit:
Teleportation mit Spin - ½ Teilchen
Nächster Schritt ist die Verschränkung von Teilchen 1 mit 2 über eine vonNeumann- Messung in der Bell-Operator-Basis
Diese besteht aus:
Teleportation mit Spin - ½ Teilchen
Vor dieser Messung befindet sich das
gesamte System in einem reinen
Produktzustand:
Oder in Bell-Operator-Basis geschrieben als:
Teleportation mit Spin - ½ Teilchen
Durch die Projektionsmessung wird der Gesamtzustand auf einen der reinen Zustände
reduziert:
Wie man leicht sehen kann ist die
Wahrscheinlichkeit für alle diese
Zustände ¼
Dabei ist einer der ursprüngliche
um eine Phase verschobene
Zustand und die anderen drei sind
jeweils noch rotiert worden
Teleportation mit Spin - ½ Teilchen
Alice besitzt nun einen der 4 BellZustände und Bob einen der
reinen Zustände
Nun muss Alice Bob nur noch auf
klassische Art mitteilen, welchen
Bellzustand sie gemessen hat
Mit dieser Information kann Bob
dann eine unitäre Transformation
(Rotation) ausführen um den
Anfangszustand zu erhalten
|f1> wurde also bei Alice vernichtet und taucht
als |f3> bei Bob auf
=> „Quantum State Teleportation“
Verallgemeinerung der Theorie
1.) Da die Teleportation eine lineare Operation ist, können statt reinen auch
gemischte oder verschränkte Zustände teleportiert werden
2.) Funktioniert auch mit Systemen, die N>2 orthogonale Zustände besitzen:
Statt einem EPR – Singulett würde ein komplett verschränkter Zustand aus den N
orthogonalen Zustanden folgender Form benutzt werden:
mit:
Statt in der Bell-Operator-Basis könnte man eine Messung durchführen
dessen Eigenzustände folgende Form hätten:
Mit der entsprechenden
unitären Transformation:
2. Experiment
Experimenteller Aufbau
Erzeugung der Photonen
Ein UV-Puls mit einer Pulslänge von 200fs und einer Repetitionsrate von
76MHz wird auf einen nichtlinearen Kristall geschickt
Über „Parametric Down Conversion“ (PDC) werden zwei verschränkte
Photonen (2 und 3) mit einer Wellenlänge von 788nm erzeugt
Der Puls wird an einem Spiegel reflektiert und tritt noch mal in den Kristall
ein, Photonen 1 und 4 werden erzeugt
Erzeugung der Photonen
Die verschränkten Photonen die
durch PDC erzeugt werden
befinden sich im Singulettzustand
Ihre Kohärenzzeit beträgt 520fs
Messung in der Bell-OperatorBasis
Um Photon 1 und 2 in einen Bellzustand zu projizieren, müssen sie
ununterscheidbar gemacht werden
=> Superposition der Photonen an Strahlteiler
Wenn nun an den Detektoren f1 und f2 gleichzeitig ein Signal
beobachtet wird befinden sich die Photonen im Zustand |Y-12>
Bestätigung der Teleportation
Bob muss mit einem polarisierenden Strahlteiler und Detektoren dann
nachweisen, dass er den selben Zustand für Photon 3 erhält, der vorher für
Photon 1 existierte
Durchführung des Experiments –
„Beweisidee“
Fragestellung: Wie zeigt man, dass wirklich ein unbekannter
Zustand teleportiert wurde?
Idee:
Zeige es zuerst für eine komplette Basis
Hier +45°-, und -45°-linear polarisiert
Vertikal und horizontal polarisiert wurde wegen der
Vorzugsrichtung im Experiment nicht benutzt
Zeige es anschließend für eine Superposition, was hier zirkular
polarisiertem Licht entspricht
Durchführung des Experiments für
+45°-linear polarisiertes Photon
Durchführung des Experiments für
+45°-linear polarisiertes Photon
Photonen werden erzeugt
Photon 1 wird zu +45°-linear
polarisiert
Wenn Detektoren f1 und f2
Koinzidenz anzeigen folgt, dass
Bellzustand vorliegt
Bob misst mit polarisierendem
Strahlteiler, +45° = Signal bei d2,
-45° = Signal bei d1
D.h. Existenz von DreifachKoinzidenz d2f1f2 und
Abwesenheit von DreifachKoinzidenz d1f1f2 bestätigt
Teleportation
Was bedeutet hier „delay“?
Delay wird über Verschieben des
Spiegels hinter Kristall erzeugt
Dadurch wird die Ankunftszeit des
Photons am Strahlteiler bei Alice
verändert
Ab einem gewissen Delaywert
können Photonen zeitlich
unterschieden werden
=> kein Bellzustand mehr
Konsequenzen des „delay“
Photon 1 und 2 können jeweils zu
50% bei f1 oder f2 detektiert
werden => Koinzidenz nun zu
50% statt 25% wie für Bellzustand
Photon 3 ist nun jedoch ohne
eindeutige Polarisation
=> kann zu 50% bei d1 oder d2
detektiert werden
In Folge dessen erhält man für
25% +45° und für 25% -45°
Messergebnisse
Man sieht gute
Übereinstimmung
zwischen
Theorie und
Experiment
Messergebnisse
Hier wurde nur gemessen, wenn
Photon 4 detektiert wurde, um
Falsche Dreifach-Koinzidenz
auszuschließen (bei sonstigen
Messungen musste Untergrund
Abgezogen werden)
Messergebnisse
Für verschiedene Polarisationen konnte
Teleportation beobachtet werden
3. Gates mittels Teleportation
Generelle Idee
Benutze einen anderen verschränkten
Eingangszustand U|Y> statt |Y>, wobei U
eine nichttriviale Quantenoperation ist
Für bestimmte Operatoren U kann gezeigt
werden, dass exakt U|a> erhalten wird,
wenn |a> der zu teleportierende Zustand
ist
Das Hadamard-Gate
Statt dem verschränkten Zustand |Y> wird ein modifizierter Zustand benutzt
Zitat aus [Got99] :“do nothing to the first qubit and apply H to the second qubit“
Teleportationsprotokoll als Skizze
B = Bell state measurement
X,Z = unitary transformations
Das Ergebnis fürs Hadamard-Gate
Man erhält dann zuerst HRxy|a>, wobei Rxy eine
der unitären Transformationen ist, die bei der
Projektionsmessung auf die Bellzustände
auftreten
Es gilt jedoch die Kommutatorrelation :
HRxy=Rx‘y‘H
D.h. durch Anwenden von R†x‘y‘ erhält man H|a>
4. Fazit
Quantenteleportation bietet die Möglichkeit
Informationen in einem „Quantencomputernetzwerk“ von
einem Ort an einen anderen zu bringen, z.B. zur
Weiterverabeitung
Es wird weder Wissen über den zu teleportierenden
Zustand benötigt noch über den Aufenthaltsort des
Empfängers
Aber es wird immer klassische Kommunikation benötigt
Bietet die Möglichkeit Quantum – Computing auf der
Basis von linear Optik zu realisieren
5. Quellenverzeichnis
[BOU97]
[KWI95]
[Got99]
[Ben93]
Dik Bouwmeester, Jian-Wei Pan, Klaus Mattle, Manfred Eibl, Harald
Weinfurter & Anton Zeilinger
Experimental quantum teleportation (Nature, 1997)
Paul G. Kwiat, Klaus Mattle, Harald Weinfurtner, Anton Zeilinger,
Alexander V. Sergienko and Yanhua Shih
New High-Intensity Source of Polarization-Entangled Photon Pairs
(PRL, 1995)
Daniel Gottesman & Isaac L. Chuang
Demonstrating the viability of universal quantum computation using
teleportation and single-qubit operations (Nature, 1999)
Charles H. Bennett, Gilles Brassard, Claude Crepeau, Richard
Jozsa, Asher Peres and William K. Wootters
Teleporting an Unknown Quantum State via Dual Classical and
Einstein-Podolsky-Rosen Channels (PRL, 1993)
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